Dresdner Nachrichten : 02.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189301025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-02
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- Dresdner Nachrichten : 02.01.1893
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r—«uit «K G»nt«. VE»«««»,. Äouk»«>lnl. ttr«Md«»ltNr. p:.u»'»aedui„ unckeliLdrlit «. rdg. d-lck dik Po«, «. L 7L. IM «iiSland m«t »ntwrea^idN» Vok»u!«la«. M Unu^dinr v-n Snkmidi-unzni« V>Llleukir^«v 8ar« »-atlbrAach«. Lviinla,»v. Porin.» '/,»u ll-i vki «'!,»>„» zZiiAkukrat,! Gr .Mo«inL< »uk an chZoitkni^en d«» ^ Udr Aatm Dl« rwoinac Lru„dz»jie tu»L«kal,l , »>u>..,> >!.V>L. »uiMr«- «aö« oürr i'.Lck! >ltll!uL«n LU > .-.-. ., - - gk«! Nttlsrm ^>n» io«««««« stückte «a „ uae« > 8t« «„tirudiLUi-Len. au« st-r Lru»ancüc - üciteriaPlL SutwLlt,,« A»!t,L>,« nur «c,k, ttzlirauLdc adtuua «Nk ndlgUULkU l UttNr» «L-NMtNck» »stuiturile P.-imaielunao Iklle«, an Aur NtlutgLde c,««ur>L»dlcr schult» bücke tr«»e verd«i>dnch!«it. L«r"I»»e«UilU.U» ^r. LI. Ü8. IahiZru:^. Aust H0,00l) Ltück. »Iwoinlitüt: K6di886 vtMK ÜSllMevplLtiKll. I'tombiruLiGii» rlk. L'vrrt^i« ^u-rüüruor. 0>r. 8», up. ii«4liii,'»lr. .'<>. I. «Ivr ÜvlukitL t»1rit.-dv-. Ilnx« kvrskli ilnM«r«!»Lt r»rw. Kiuie« k.«n UIrliIrr t-rst» 4»r V«r^U»»d» l. ktriiiupss^nsrkul rutUvn K»z»«»lt«-» tzsllsliLnls un-I 4lrs««ü Dresden. IM. ru i-ll-.-u Lr-n^n. ß; ILsntlinpn z - 08E kkniwr, Vrk8,lkn i t!,«i»r Uit7«,knI<I Unril-,«<>-',««n >1 8 H «>«»t UtUVU^ MS limumni-Voiu-uo.^,,: K «IIIdlKv» IIItLl^vUvi"; cklvl ItLidl I I I» A ^ u UN tn 8u l, i>, kkto ^Vusuulll, :cu lulljz: t II l i i^ il. § In II I!!l! « I. < ullttl»»« Is« I. r»I»«t«n. z« Moritr «srtuils, MuurU U. z « ... , I »««»»» stcke Marke» OM Lsiiir. Ilezrsr in sWania. von Lllläenl risin ASM Zsnsmmeir. Iii-1, u«ki»p«1bekk, LzvVT-I >1» «II » Ii»Uk I Mark and ansaeWW. ^ramnler Perlandl nach ansmrls. „.««i«,,. «-»^nii,..-. und Fernsprrch-Berichte. Hosnachlichten. Ar. S. Spiegel: Fernschreib- nnd Ferniprech-^ertchte. * Berlin. Dat> Kaljerpanr eiiir iina Pr'riiiilteiiiS dik Gliick- wiinichk oirS nückslrr Umnelurna drr ^.ilinlikder drr tuiikiliche» ,^u- uirlie. Nach dem GvtteSdicnslc in der Schlokkapelle, ivadei Äcrieral- uiperiiitciident Dttrsaiider die predigt dielt, fand die Cour statt, welche der 3ieich»ka>uler erdffiicle und dem diaiier die .vand reichte, lei Kaiser und dir Kaiserin standen an den Stnsen de-Z TlnoneS, die Prinzen und die Prinreisinnen daiirde», dabinter der Neich-karnler. dann solaten drr Rundeorntl». <^,a> Blttnieritlial. Pri»; liieern vv» sachien, die Ritter des Schmarren Ndlerardens, die Minister:e. ?iach dcr ss aur emlurna der Kaiser die Batichaiter, dic kammandirenve» rtte- ncrale und Ndniirnte und degad sich l.!^ . lllir mit chirin; Heinrich nebst tLesaliic ins dleiiqdaiiS tiir awkren PuroleauSaabc. wäiircnd ver ^eaenssl'cnvnnrt in der Kapelle aal» die Artillerie W1 Schuf; ab. Madrid, spier fand eine vssentliche Kund^ebiinn bcschiistia- »nüSlaier Arbeiter statt. Die Pals-ci zerstreute dieselben mit der blanken Wisse. Äratulattoiiacmir. Einheitliche Zeitrechnung. Tagesgcichichtc. Brirskasten. Plaudertasche. 2. Zum»«» . Oertlichrs und sächsisches. — Zhrc Maiciralcir der K v n i a und die Künicii n haben die Snlr-eslernacht in dc> Kenia! Pilla ;u 2>rcblen perlebt. Tic ersten «^llnllviinsche brachten aeitern die Prinz Gcarchicheir Hcrr- 'chasteir — das Oberhaupt weilte zur Eaur am Kaiierlivse in Per lin - und Zbrc Kanial. .Hoheiten Prinz und Prinzeh Friedrich blaqust in, Rcsiden,schlich dar. Daselbst waren Ihre Majestäten ' >>0 Uhr einaetrossen und von dem aeiammten Hvstrompcterlarpd in großer Gala mit dem übliche» ReniabrSblasea Zansarc für e ronipete» nnd Paulen von A. Mortzsch und tvrb. um t.w i--p-n, »an LI. Zecher) begrüßt worden. Vormittags 10 Uhr cmpsingen .',l re Mnieiläten die katholische Geistlichleik. mit Herr» Bischof ich Wahl an der Spihe. sodann die Kbnial. Leibärzte und die obersten Hoscharge». Alsdann wohnten die Königlichen und Priiu- lichrn jsamilieir dein Gottesdienste in der katholischen voskirchc bei. Von Rachmittags 1 Uhr an fand im König! Resrdcnzschlosse ein nnniiterbrocheiies Kaminen nnd Gehen von Würdenträgern und StandeSpcrsoncii statt. Hunderte verfolgten ans der Lchloßslraße und an den Schloßzugärige» die glänzende Wagcnauf'ahrt. Zu nächst erschienen die Herren Staatsmiiilslcr und der Minister des König!. Hause- zur Eonr. bald daraus die Herren des diplomati sche» Korn- und die am Hose vorgcstellten sreniden Kavaliere. Um r! Ubr sm'.b..r sich die „in Hose voigrslellten einheimischen Herren vom Eivil sowie die Herren Militärs z. D. und a. D. rin nnd hieraus d.e Gcneralität und des Oifizierkorps. Ihre Majestäten natiinca im Thronsaale die durch Peibcnguiig ausgedrückte Be- gllickwünichiing von llOä Gratulanten huldvolUt entgegen. Nachmittags 5 Uhr sveisten die Majestäten ini Residenochlot; »lleln ähre Majestät die Königin empfing halb 8 Uhr Abends die Frauen Oberhosmeiiterinnen. Zulriltsdame» und die Hof damen und kurz daraus die Dame» des 6arp8 «liplvmaiigno. Um 8 Uhr nahmen Ihre Majestäten, sowie die Prinzen und Prinzessinnen des König!. HanieS in der Präicntalionseoiir die Vorstellung der niigcmeldett» Herren und Damen enigegen An diesen AU schloß sich ein Asscinblee an. in weicher die Piiinen »nd Prinzessinnen tcs König!. Hauses die allgemeine Gluck wünschiingscoiir entgegennahmen. Hierbei ward Konditoreigcväck und Dhcc verabreicht. Um 11 Ubr zogen sich die hohe» Herr schasten zurück. — Bei Ihren König! Hoheiten Prinz »nd Prinzeß Fried rich A n gn sl fanden gestern anläßlich des Re»>al»stages zahl reiche Besuche und Einschreibungen statt. Die Gen. 'ic »nd Stabsoffiziere der sächs. Armee cmpsing Se. König!. : Pri»; Friedlich August im König!. Resideiizschlosie »nd . iitkags von 12 Uhr ab erichieiien im Palais am Taschenberge: die Herren Lbersorilinelstcr. >owie in pleno die Ossizicrc des Königs .Husaren , des Leibgrenadier-, des Infanteric-Regimenls Ne. 101. dessen Fn- babcr der Prinz bekanntlich ist, nnd des Tchnbenregiments, da- Le Königh Hobeit alS Oberst befehligt. — Unter besonderer Feierlichkeit fand vorgestern die Schluß- sißung des RalheS und die Verabschiedung der ans demselben nusichetdenden Mitglieder Kunze. Schmidt nnd Earl statt. Zn der selben halte sich Herr KreiShaiivtmcunr Freiherr von Hamen ein- gksnnde», um im Rainen Sr. Majestät des Königs dem Ltadt- rath Kunze in erneuter Anerkennung seiner großen Verdienste um das Dresdner Armenversorgiinasweie» und dessen bewährte Organisation das Ritterkreuz 1. Khrnc des Verdienstordens zu über reichen. Hieran schloß sich die Abschiedsrede des Oberbürger meisters an die drei ausscheideiiden Stadträthc. deren einer l-tabtrath Schmidt) in Rücksicht ans seinen Gcnlndhcitszuiiand der Feier fern zu bleiben geuvthtgt gewesen war und die lieber- gäbe von zwei silbernen Armleuchtern an den Stadtrath Kunze, der hierdurch von seinen Kollege» noch besonders geehrt wurde. Rach den Danksagungen der Stadträtlie Kunze nnd Carl schloß der Oberbürgermeister die Feier, unter besonderer Bezugnahme daraus, daß bei derselben zum ersten Male von säninitlichc» Ratbs- mitglledern die Anitsketten getragen wurden, mit dreifachen Hoch rufen auf Sr Majestät den König. — Die Re»jah rsn a ch t ist, wie wir hören, hier ohne bc- sondere Störungen verlaufe», wen» schon daS Piihlikum wohl etwas zahlreicher als in den letzten Fahren sich aus den Straßen nnd Pläjzcn der inneren Stadt bewegte und mancher Ausdruck harmloser Fröhlichkeit zu vernehmen war. Ans dem Alimarktc hatten sich, wie »blich, mehrere Hundert Personen aiigemmmelt, um de» Glockenschlag der Milternachtsstiindc vom Rathhaiisthnrm zu vernehmen und sich dann das NcnjalnSgelänte der Krcuzkirchc mit anziihörr». In verschiedenen großen Privaiwohmingen am Altniarn brannten um diese Zeit mächtige Ehristbäume und strahlten auf den Platz herab, was einen sehr feierlichen Eindruck machte. Polizeiorgane waren in großer Anzahl überall ver treten, sic dürsten jedoch nur wenig Anlas: znin Einschreiten gehabt haben. In der 2. und 3. Morgenstunde zeigte sich dann das Straßcnvublikiim etwas animirtcr: der Nciiiahrspiiiisch mochte hier und da seine Wirkung ausgenbt haben. Eine Anzahl innger Leute fielen aus. die sich die Gcnchter geschwärzt hatten und z. Th. mit großen Strohhüten aus dem Kopfe henimzogcn. Tie Polizei machte diesem Spaße schließlich ein Ende. Besonders lebhaft ging rs vor und in den großen Cafss der inneren Stadt her, wo die durstigen Nachtschwärmer ein- und ausflogen. Grobe Ausschrei tungen sind jedoch sicherem Vernehmen nach nirgends vorackommcn. — Bekanntlich hat der Reichstag sich mit der Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung zu befassen. Tie gesetzliche Zeit in Deutschland ist die mittlere Sonnen,eit de« 15. Längengrades Mich von Greenwich. TaS Gesetz tritt in Kraft mit dem Zeitpunkt, wo der I. April 18M beginnt TaS Gesetz tlisit eine Maßregel, die für das ganze bürgerliche Leben von tief einschneidender Bedeutung Ist und dessen Folgen sich namentlich aus dem Lande bald genug bemerkbar machen werden. Die Ein- tbrtlung der Zeit wurde von je ab nach dem Laus der Gestirne vorgenviiime», dcr scheinbare Umlaut des gr,animten gestirnten > gestellt weiden müssen, an der sran-ösiichen Grenze dagegen um Himmels, vor allen L ingcn aber dcr Sonne um die Eide, siilntcn! I Stunde nach. Für den Eiscnbnbndienn ist daher die Zoncnzeu n-uniacaiäß zur Bildung eines Zeit ibichniites. des Tages. 'Run! sehr willkommen; wie sic sich »IS Verdcängcrin der Ortszeiten be geht aber die Sonne durchaus nicht für alle Orte der Erde in währen wird, muß erst abaewartet weiden, izührt ne sich leicht --- verursacht namentlich ans dem Lande keinen Zwang, io. wird man wohl dabei sichen bleiben, anderenfalls aber au' die Ortszeiten ziirückgreisen und neben ihnen, wie im Schiffs- »nd Telegraphenverkehr dcr Weltzcil den Vorzug auch im Eisenbahn verkehr rliiräumc». — Der «Pirn. Anz." schreibt: -Ter trenverdiente, jetzt im 77. Lebensjahre stehende Leiter der Königs. Polizeidireklio». Herr Polizei-Präsident Schwa uß. wird dem Vernehmen nach im Mai nach tOjabriger Staatsdienslzeit in den wohloerdientrn Ruhestand trete». Dem Genannten war rS bereits vergönnt, zwei wichtige Dienstinbiläen zu begehen, sein Mjähriges Beamien-Fnbilänm im Jahre 1802 nnd sein 25jäl>rigeS Jubiläum als Ebel der König!. Polizeidireklio» im Jahre 1888". Als Amtsnach folger bezeichnet man in wobliinterrichkeken Kreisen Herrn Amts- haiiptaninn Le Maistre in Pirna. — Bei den Postämtern in Dresden und de» Vor- demiclben Augenblicke ans. sondern da ne sich am Himmel von ^ ein L"en nach Westen bewegt oder vielmehr die Erde ihr von Westen nach Osten entgegenkommt. so bekommen sie die östlicher gelegenen Orte früher über den.Horizont, als d,c westlicher liegenden, nnd nur für alle ans demselben Meridian liegenden Orte knlminirt sic amk ,» gleicher Zeit, weshalb man die Meridiane MiltagSkreiic aenaiint bat, weil alle ans denselben liegenden Orte zu gleicher Zeit Mittag haben. Der Unterschied in den Mittagszeiten beträgt für ic einen Längengcad 4 Minuten, für 15 Längengrade also genau eine Stunde. Liegt ein Ort »in 15 Langengradc weiter weltlich als ein anderer, io bat er eine Stunde später Mittig l2 Udr, oder wenn eine Uhr im erstcren Orte genau richtig gehen würde, jo ginge sie am zweiten Orte um 1 Stunde vor. oder end lich die Ortszeiten sind »m I Stunde verschieden. Eine nach Orts zeit gehende Uhr also. d. h. eine Uhr. die dcnf Stande der mittle ren Sonne entsprechend rcgnlirt ist. zeigt an dem einen Orte rich- allen östlicher gelcge- nachtszeit vom i'2. bis einschließlich 25. Tezember an P rckrtseiid- c gelegenen Punkten. § niigcn l.58,112 Stück aufgcgcbcn worden und 135,t>>5 Stück cin- iinte bürgerliche Leben! gegangen sl3.708 Stück bei -1500 Stück mehr als im gleiche» tig und an allen anderen, welche mit diesem auf Meridian liege», ebenfalls, sic gebt vor an neu Orten, sic geht nach a» allen westlicher Rach dcr Ortszeit aber haben wir das gelammte eingerichtet, sängt die Arbeit an und hört sic ans, wird Mittag und Vesper genossen; namentlich ans dem Lande, ivo eine ge nauere Kenntnis; der Ratur herrscht, wo man gewohnt ist, sich nach dem Stande der Sonne zu richten, hat die Ortszeit eine ein schneidende Bedeutung. Tic Ortszeit kann sich höchst »naiigenehnl bemerlbar machen überall da. wo ein Verkehr von Ort zu Ort statisindet. I» jenen guten alte» Zeiten freilich. alS die Polt- tntsche noch langsamer ihre Passagiere weiter besördertc, machte sich lein Uebcistcind bemerkbar; aber wenn man heutigen Tages in Berlin seine Uhr gellelll hat und nach nur zehnstündiger Eisenbahnfahrl in Köln das Eoubcc verlaßt, muß inan bcmcrten, daß diS Uhr um volle 25 Minuten 41 Sekunden dort »ach gehl, rci'l man nach Tilsit, si' dauert Unternehmen bald üb i die Fahrt zwar länger, dafür geht nun aber die Uhr auch ' ^ 34 Min. 1 Sekunden dort vor. — ja an demselben Orte Berlin be tragt dcr Unterschied dcr Zeit vom östlichsten bis zum wesllichllen bewohnten Punkte bereits 20 Sekunden. Bei noch weiteren Fahr ten werden dic Zcitiinteischicde natürlich noch größer nnd wer öfter unterwegs niik-slcigen muß. wie .Haiidliingsrciiende. kann in Ver legenheit kommen, wenn er nicht jedesmal seine Ulir stellt; denn die Eisenbahn,üge fahren mit der Minute ob und können nicht ans zu spät lommendc Passagiere warten. Bei dem immer mein sich aiisöreitciiden Eisenbahnnetze, der immer größer werbenden Reise lust machte sich dies bald als ein Ucbelslond bemerkbar. Noch sehr viel früher als im änßeien Enenbahiidiensr und beim Publikum wurde im innere» Eiieiibalmdienst und bei den Beamten die Orts- reik alS eine bedeutende Erschwerung einvsiindcu. Tic Züge solle» ans loser einzelnen Station genau o»s die Minute ankviiimcn, welch onßeroidentliche Anforderungen mußten daher an die Zng- leitcr gestellt werden, wenn ihnen ihre nach der Abgangsstation gestellte Uhr nicht einmal diese Zeiten angab. simdcrn dieselben erst durch Rechnung gefunden werden miißie». Diesem Ucbclstaiide konnte nur dediirch ebgcholse» werde», daß man im inneren Eisen- bahndiensic für alle Stationen eine einheitliche Zeit cinfnlirte, und demselben j städtcn Strehlen und Striesen sind während der Weib damit ging denn auch eia Staat nach den: anderen vor. Deutsch' lend kam dabei allerdings nicht allzuweit: denn man erhielt jetzt in Baden Keilsnilicr Zeit, in Württemberg Stuttgarter Zeit, in Bauern Münchener Zeit, während in Preußen, Hessen Darmsiadt und Elsaß-Lothringen Lokalzcit blwb Leit kurzer Fritl hat Preu ßen die iogenenntk mitlclenropäiichc Zeit eingcfiihrt. iodaß aber immerhin Jemand, dcr z. B. von Frenknirt a. M. über Mannheim nach München fährt, mit mitteleuropäischer, Karlsruher, Stuttgarter und Münchener Zeit zu rechnen bat. Dem soll das neue Gesetz ein Ende machen, indem es für ganz Trntichtand die mitlelcnropäiichc Zeiträume des Vorjahres). Änj dem schlesischen Bahnhöfe sind in der Zeit vom 10. bis 24. Dezember im Durchschnitt täglich 30,201 Packele postdicnstlich behandelt worden. Die größte Zahl der da selbst ringegangcnen und abgcsandten Packcke ist am 22. Dezember erreicht worden nnd hat je 44,380 Stück betragen. - Heute erfüllen sich 25 Jabre. seit die Leihbibliothek von E. 2t. Pauli g, Moritzstraße 0. besteht. Dieselbe wurde von deni Besitzer ini Herbst 1867 mit iingesäbr 20,000 Bänden neu zu- sammcngestelll und «in 2. Januar 1868 in demselben Hause, wo sich dieselbe noch heute befindet, eröffnet. .Herr Paulig, als tüch- tiaer Fachmann, richtete sein Augenmerk nächst der Untcrhaltnngs- leltürc hauptsächlich auf die schöngeistige Littcratiir. iodaß sich sein hmen bald üb r das- Niveau der landläufigen Bibliotheken erhob. Durch sorgfältigste Auswahl bei de» imansgeietzten Neu anschaffungen. welche in 20 umfangreichen Nachträgen znm Haiivt- verzeichniß zns mimengcslellt sind, dürfte die Paulig'scbe Leih bibliothek ihrem inneren Wcrthe nach wohl zu den bestgepslegtestcn Leihbibliotheken DcntichlandS zählen, was von aneikannten Auto ritäten auf diesem Gebiete auch rückhaltlos anerkannt wird. Die weitverbreitete Kundschaft deS -Herrn Paulig. welche sich aus den besten Äeicllichastskrciscn ziisammenslellt nnd dem Unternehmen ein warmes Interesse entgegcnbringt, findet daselbst aber auch Alles, was an Novitäten von Bedeutung In deutscher, französischer nnd englischer Litteratur im Buchhandel erscheint. — Wir leben letzt in den 12 N ä ch t e n . die mit dem großen Neujahr schließen und in denen die Träume — nach Lern VolkS- abcrglanbcn — noch henke Orakclbcdentnng si'ir's Zahr haben, wo Rosenkiliizen oder Schlasapsel unter daS Kissen gelegt werden und man, wenn man i» gewissen Nächten durch s Schlüsselloch dcr Kirch- thiirc nnd durch den Giiil eines Erbschlüssels sieht, alle Ticiciii- gcn am Altäre hinter dem Pfarrer nnd Küster erblickt, welche dies Jahr sterben sollen. Auch in Nordsrankrcich kennt man diesen Aberglauben. — Die andauernde kalte Temperatur hat nicht nur den Schlittichnhsport sehr begünstigt, so z. B. trotz leichten Schnee- falls bis znni Shlvester und Neujahr hin. sondern es auch ermög licht, daß der Elbe durch liniere fleißigen Fischer ganz bcdciilcndc Lasten Eis entnommen werden konnten. Brauereien und klei nere private Eiskeller sind nun meist versorgt — Ein genialer junger Mann — so schreibt dcr »Leipziger General Anzeiger" vom 31. vor. M. — im Alter von etwa 12 Jadrcn. dem man seine Findigkeit wahrlich nicht aniah. präscn- tirtc sich sickern ans unserer Redaktion. Der hoffnungsvolle Jung ling ha ehe kürzlich ini Brirskasten unseres Blattes die Mahnung an irgend eine schrciblustige Persönlichkeit gelesen, die Redaktion Zeit rinsührt, iodaß man von der russischen bis zur französischen mit der Einsendung von WeihnachtSgeichickiten freimdlichst vcr- Grenze niemals die Uhr zu stellen braucht. Dies ist sowohl, was schonen zu wollen, da deien genug vorh »idcn seien. Ans letztere die Verhütung von Elsenbabnnnfallen als auch von Ziigversäum- Bemerkung baute nun besagter junger Mann einen feinen Plan nisten nnbelangt, als ein Fortschritt zn betrachten. Ader daS Ge-! nrn auf bequeme Manier zu dem über die Wcibnachtstericn an- setz geht noch weiter: dieselbe Zeit soll auch für da-praktische Leben , genebenen Aufsatz über das WeihnachtSfest zu gelangen. Er ivrach alleinige Giltigkeit erbalten. und da scheinen doch manche Bedenken j in aller Seelenruhe die Bitte ans. ihm eine von den ahgetagecken vorznlieyen. Man hat mit Recht gesagt, daß in kleineren Orten I WeihnachtSgeichichten zwecks Umwandlung in den erforderlichen nnd Dörfern nur eine einzige Ubr richtig gebt lind da- ist die i Weihnachts-Ferien Anffatz zu dcdiciren' Bei aller Hochachtung ! BahnbosSulir, alle anderen Uhren werden n ,ch dieser gestellt: wenn vor dcr Animerkffimkei! und dem Prakti'chen Blick des jugendlichen also die Bahnhofs,ihr nach niitteleiiropäiicher Zeit zeigt nnd im Leicrs sah sich der Onkrl doch nicht in der Lage, den bescheidenen Orte tollen die Leute nach Lokal,eit rechnen, io werden sie sich nicht zurecht finden, es sei daher besser, wenn man auch gleich im bürgerlichen Leben die mikielenropäckche Zeit anncvme. Dieser Grund scheint indessen kaum stichballig: denn wenn wie biSder der j Unterschied beider Zeiten nus dem Zifferblatt bei Bahnhofsiibr nn- j gegeben wird, io wird es jedem rin Leichtes sein, seine Ubr auch , nach dcr Bahnnhr zu reguliren. Nun beträgt der Unterschied der ! Ortszeiten gegen die miltclcilwpäischc Zelt nach Osten hin an der , russischen Grenze 31 Minuten, nach Westen hin sogar bis 37 Mi- »mcn: Iistolge der Einsiihrimg dcr Einheitszeit würde daher im i gemittelt lOsten der Vormittag nm 3l Minuten sich verlängern, der Nachmittag um den gleichen Betrag sich verkürzen, wäh.kiid in Westdeutsch land die nmgckchrtcn Verhältnisse Platz greifen. Kommt nun noch die Differenz von wahrer und mittlerer Sonnenzeit hinzu, so wird km Osten der Vormittag im November um !0 Minuten länger als dcr Nachmittag und im Westen im Februar der Nach- milttag 77 Minuten länger alS der Vormittag. Eine Schädigung liegt >a hierin nicht, wohl aber eine Undeguemlichkeit. Man macht dagegen geltend: müssen denn die Leute auf dem Lande oder in den Fabriken gerade nm 12 Uhr Mittagspause haben? Sie können ja zu jeder anderen Zeit eine halbe Stunde früher oder später aufhören ohne Schädigung des Ganzen. Gewiß können sic das, aber das würde noch eine weitere Konicgiicnz nach sich ziehen. Neberall ist man jetzt gewöhnt, um 6 Ubr mit dcr Arbeit zu beginnen, das hieße fortan im Osten um V Uhr 31 Minuten nach Ortszeit, im Westen um 5 llhr 23 Minuten; entsprechend würde an der Ostgrcnze auch die Mittagspause um über 1 Stunde später eintreten wie im Westen oder aber man müßte von einer einheitlichen Festsetzung nbteben nnd im Osten um 5 Uhr 20 Min. »ach Etiibcitszctt nnsangen, ini Westen um 6 Uhr 37 Min. »nd entsprechend Mittag feiern, nicht »IN 12, sondern um 11 Uhr 20 Min. dez. 12 Uhr 37 Mi». DaS wird zn vielen Irrungen Veranlassung geben. — In Oesterreich ist die mitteleuropäilckic Zeit bereits clngeführt, Italien, Schweden, Schweiz sind ebenfalls dafür gewonnen, man kann also durch diese Länder reisen, ohne seine Uhr auch nur ein einziges Mal verstelle» zu müssen Folgen die anderen europäische» Nationen dieser An regung. wie es Amerika schon längst gethan hat, so wird eine deniichc Uhr an dcr russischen Grenze ocna» »m rin« Stunde vor» Wunsch zn erfüllen nnd machte dies dem mnthigen Bittsteller in einer längeren Standrebe klar. Ans'S Höchste nidignirt verließ darauf der seltene Gast die RcdaküonS-Näame. — Die Mtssionsstnndc Montag Abends 7 Uhr in der Kre»zkirche wird von Herrn SubdialonnS Dr. Jeremias aus Leipzig gehalten. — In dcr Penon des Kistenbaners B. ans Striesen, eines kriminell schon mehrfach bestraften Mciffchen. wurde vorgestern von rincm Gebrimvotizisten dcncnigc E i n m i c t h e rd i e b ans nnd verhaftet, welcher kürzlich sich als Zinimrriiian» Richter bei einer armen Wiltwe auf der Ovpcllstiaßc eingeniicthet batte nnd nach 2 Tagen unter Miinalnne von bl Mark und einec Anzahl Kleidungsstücke wieder ans jener Wohnung verschwunden war. Dieser Men-cd. dcr übrigens mich steckbrieflich verfolgt wird, bat im bcrgangcneil Monat nachgewicsener Maße» eine Reibe der- artiger Diebstähle verübt, indem er sich an 6 verschiedenen Stellen unter obigem Namen Schlafstellen stichle und dann »eine Wirlhs- leutc tüchtixi bcstabl. An 2 vcr'chicdeiien Stellen »ahm ec auch Betten mit. Durch sein bescheidenes, ruhigrs Wesen ist es ihm überall geglückt, Vertrauen zu finde», io daß inan ihn unbedenklich allein gelassen hat. Diese Sorte von Spitzbuben scheint übrigens letzt sehr ziizimehmen. Die Polizei vigilirt noch aus einen zweiten, den schneider- gehllfen E. eine» 26 Jahre alten, kleinen, Ibartlv'en Meiiiche». kenntlich durch schlechte Zähne, der seit einiger Zeck Wohnungen miclhet, dann seine» Wirkt» oder die Logiskvllegcn tüchtig bestiehlt und dann wieder verschwindet. Er gebt, »in sich Vertrauen zu cnveibcn. immer ans dcr Wohnung regelmäßig fort, angeblich auf Arbeit, in Wirklichkeit arbeitet er jedoch nicht. Auf dieien Menschen ict hiermit besonders aufmerksam gemacht- — Leipzig. 3l. Dez. Am I. Januar feiert die hochan- geskhmc liusiänvische Sortiments- und Kommissions-Buchhandlung A. Twictmetier in Leipzig, Querstraße '21 Ecke der Gcllertstraßc). ihr oOjähriges Jubiläum. Tic Firma, deren Besitzer Alerander Twieimcher steil 1873) und Eugen Twietincyrr «fett 1882- sind nnd die seil 1882 auch den Verlag pflegt, unterhalt direkte regel mäßige Verbindungen namentlich mit Frankreich. England, Amcnta. Italien, Spanien, Griechenland, Belgien. Holland und den nordi schen Ländern, vrk'cndcl monatliche Verzeichnisse dcr englischen, Psmrd's «SK Kindermilch. LL. Skksdntr Notkttki Gebr. Pfund. rautzarrSr. 41 42
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