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Dresdner Nachrichten : 15.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189301155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-15
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.01.1893
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"ff iffriLÄenkm"^' »zgiabme van «»ründiMmakn" Dtari-n>u.r«>>Äorm.«-rUl>r?!a»«. ho,mla-»v y»rm u >>-> Udr Atitluaa K»Arulradt,Är Ulollr,».» »r a» «»»l^iiiave» di«s UvrNaau». Die rtvnUiae St>uud,-äc tmaeialir« «>»*»> »LP'V lurM>«- ta,; oder «ack gktinux» 2v Pia, Uvlfnn EMlv >Lim;cI > ,.k>lk «uP>«. Uickundiawiqen aus t»". Bnvalleii» ?>«ile vn P„. UiUtioLrliar «»iiräar »ur aeae» Bvrausvczaiiluna, »en »rinne» 'ammtltchr «imiliklunaonellrn a». ,ve e>»arla»i>ler ^äinit» teine BeroinülMiit. M«r»»5vr»itiN»U» Vv. U» N8. Jahrgang. Aufl. 5V,0UU Stück. p,piei-,uttt,ttui>° Seliulsrtitkl Dresden, 18st:l. ^ s 2 r» ? ? lll I'rni--Ii^<-» »;,,»»1^ „!>>I si»N00. LLrl?1au1, vremleii, VsUstrüssv 25. 1 orn?s,7.-.Vn>t I, Xo. 167. ... »vexer, »rvEa-I,. Kanornauntraii^v 13. I'vrn^prveii-Iiut II, Xr. 2I5»!i. sVeluIttUttllunr: mul ^Nnmpnrtnvr-kndrllr, ^vln- i»ü I>r<»I>lrtt1iik«. tiom«l»»inn,Itix«r »u üri».->»!>iprt>>»«» in ->»>>» ,-re»»«r>»> Orion von 8»okr«ll ! uiul Uon -,'ari»cnri»r'»vii>/on. l'ron.Ii»lon von.on'iv Irvi. ' t», <kut>,« Me linnoi- un.i voi uroiillnsmnloev!. »Ufurvrn irooit^n, lü.II'ionotii nug in indoii. z; OtZtnv Ito»»«-», Nn raton ' SK I. E Iilnil»»« I»« n. L W V»»I II.>lI,»l>'r»ui sii»I»<I: »»r>e»»ir»»»o l». ^u>»Iie„,>e»»»e I». >>»»t»<I> ilel»elek»ie»»»e, „8i»>Ii i- Ielllr-, „IllVLllÜvllÜLllll". m ^ „INVLliÜLUäLllK". xovio tue vlli, nuäo».»» /ni>»N2»>N. OOr-ntdi^I« I« >xi utt». M» M > 4^1* Äu!tüt5' -i^efflslosigkelt und si',ivId^»u>k'iNischc Agitation. Hosnackrichten. König Alberts Militärbienstinbiläm». Eiienbahiivrrled». Prager ' H °P o»»»ro» «ff» » . ^ e, - . straßenubergang. GerichlSorrhandlungen. Siiffonieconcert Kgl. Kapelle). Melitta Otto-Atvslebcn !. Berliner Künsller'chail . SVNNtUH» I - ^tzNNMN . unsere I^eseri Ilm cko» /.alllrei->»!U Xaelitnipeu n:ml> cioui uu^vrajülinotnii I^tioaioie l t ii <»« »>« tit^Nt»>»i»>i k, üü>, lio :«>< u ^-t/.t iwi-li i»> un8 A>'I.ii>xee», üu K,-uiit,'k», tl-ümi vir mit, »la^ü vnr >i>6 iin», i nrnil.-! /m.'c'Lxi>^<>n^» m»I I>>» L»i» HO. .Hlunal»» w»->, />i^-ii"NtIk»i önolnlliin^-n deeü'iitie;«» evorckm. io Ne- vteiliillK«'» 6ou> vrmSi-Lixti-ii I'win vdor ua.iU8liiliiI-.ir eiu-I. l!i> -um »i). «I )I»8. litmuru uu8vru I>»i.er 6i>> „Deutsche Oesckickte" ?ni I», Otto Knoinmvl, lioet^r ci>?8 Xie<'Iai-t-)aua.i8lum8 nu Iiyiprix, i tu t il » »vu<>» W1««ni>»Inivi>, iu <»I« «»uteii» «I««vi» Nnlleu Lliibsu«! ><m uu-me-r «n'-reliältL8ts'>iv 2uni ?reise von 8 (ex 'I. ?>utoi dvüü'iwa. 6jn8euiiu»it «Ie8 LetiaLS mul I'artoL (N I'stz ) mlvixt ciia »rseiulmi^ umxoiielld. I»ie tii>5>dilsti«iklli' «lei' .,I»i« >,!m r Viirlli i< !>ton". Politisches. Die NotkislandS-Jntenicllation der jounldemokratischen Frak tion. mit der sich der Reichstag nunmehr bereits zwei Tage besaht hat. beweist von Neuem, das cs den sozialdemokratischen Führern nicht um die Hinderung der Interessen des ArbeilerstandeS. die sie zu vertreten behaupten, nicht um die Milderung oder Beseitigung etwa vorhandener Mibstände, über die sic scheinbar Klage führen, sondern ausschließlich um rein agitatorische Parteizwecke zu thun ist. Tie Tribüne des Parlaments wird lediglich benutzt, um die Unzufriedenheit zu schüren und die Äährung in den Massen zu steigern. Ieinehr der .haß gegen die bestehende Gesellschaftsordnung zunlimnt und je mehr Noth und Elend durch das Vorgehen der sozialdemokratischen Hetzer hervor- gerusen werden, um io üppiger wuchert der Weizen, den die Um stürzler säen. Es gehört die ganze Unverfrorenheit des Demago gen dazu, die Verbündeten Negierungen wegen eines angeblich vor handenen Nothslandcs. insbesondere wegen der herrschenden Ar beitslosigkeit in einem Angcnblicte zu inlerpellircn. wo die Inter pellanten gewagt haben, Tausende von Arbeitern in verhaltnik- uiäßig recht günstiger l.'age zur Arbeitsniederlegung ausznslacheln und beschäftigungslos zu machen. Auf der einen Seite werden die Folgen der Arbeilrlosigkcit in den grellsten Farbe» geschildert und ans der anderen Seite setzt man einen Streik in Scene, der nach dem übereinstimmenden Urtheile der Regierung wic aller Ord- nniigspaiteien geradezu als frevelhaft bezeichnet werden mus;. Die selben Leute, die jetzt von der Negierung fordern, datz sie Arbeit schassen »«Le, haben ihrerseits Alles getha». eine Verminderung der Arbeitsgelegenheit und des Verdienstes hcrbeizrifnhrcu, indem sie die deutsche Industrie dem Auslande gegenüber verdächtigt, ihre LcistnngS'ähIgkeit und Solidität in Zweifel gezogen und damit in gleicher Aprile dir Interesse» der Arbeitgeber wie der Arbeiter ge schädigt ln ben. Wie cs überdies hier und da mit der Arbeitslosig- tei! in Wirklichkeit bestellt ist, zeigt ein Fall, der im Lause der Verhandlung vom Staatssekretär v. Bötticher angeführt wurde. In einer sogenannten ArbeitSlosen-Veriamminng in Berlin wurde der einzige Vorschlag, um die angebliche Noth zu benimcn, näm lich sich an den Minister der öffentlichen Arbeiten zu wenden, mit grober Majorität abgelehnt. Tic Liebknecht und Gen wollen gar nicht, daß der von ihnen bejammerte Nothstand be hoben werde. Im Gcgentbcil, sic wollen, das; die Noth der Ar beitslosen so drückend wie möglich werde. Um den Schein dcr Ar- beilersreundlichtrit zu wahre», rühren sie im Parlament lchkastc Klage über die wachsende Zahl der l,'lA>cits- »ad Vcrviensiloseii, und draußen im Lande bemühen sich die Hetzer und Verführer nach Kräften, diese Zahl seihst zu vergröbern. Mit der Heuchelei Paart sich die Feigheit. Wie bei allen großen AnSstaiidShewegiinaen, deren AnSgnng zweisclhast ist. lehnen die offiziellen Führer der Eonaldrmokiatie die Verantwortung ab. Angesichts der imiim- stößlichcn Tbaliachc. daß der diesjährige Aussland der Bergarbeiter nur durch gewissenlose sozialdemokratische Agitationen hcrvorgerusen worden ist, hat der Abg. Auer dennoch die Stirn gehabt, im Reichstage im Nonien seiner Genossen zu erklären, daß die sozial demokratische Partei mit dem Streik nichts zu thun habe. In demselben Athrmzuge aber sucht er den Ausstand zu icchitertigeii und entrüstet sich darüber, daß mau vier sozialdemokratische Rädels führer verhallet hat, weil sie Gelder aus der Kasse des sozialdemo kratischen RechtStchugvereins unterschlagen haben. Ferner weist der Abg. Auer mit pharisäischem Hochiiinld die Behauptung weit von sich, daß sich Sozialdemokraten jemals zu Ausschreitungen, wie sie in den letzten Tagen im Saargebict vorgekommcn sind, hinrcißen lassen, daß sie Fabriken stürmen und neue Maschinen zertrümmern könnten. Unmittelbar daraus aber wirst er mit revolutionären Cchlagwvrten und Drohungen nm sich, die nur dazu angrthan sein könne», die Arbeiter zu Grwallthäligkeitcn ansznstachel». lieber drn frivolen Veetragsbrnch der ansnäiidigcn Bergarbeiter verloren Liebknecht und -liier lein Wort: vielmehr hielte» sie c« in ihrcni Parleiintkresse für aiigehracht. die Arbeiter in ihrem rechtswidri gen, ja z. Tl>- revoluiionäre» Vergeben zu bestärke», indem der Eine seine Rede mit der Hvf'niing schloß, daß von unten ber der Umsturz der bestehenden Ordnung erfolgen werde nnd der Andere von der Tvrannrniiiacht sprach, die eine Grenze habe und bald ihr Ende erreichet« werde. Eine wie mangelhaskc Eikenntniß von denl wahren Eharakter der offiziellen Sozialdemokratie heutzmage leider aus Seilen der Regierung, wenigstens der preußischen, vor handen ist. bekundete der pathetische Appell des Staatssekretärs v. Vötticher an den ehrlichen Willen »nd das gute Herz der sozial demokratischen Fübrer. »An die Herren sozialdemokratischen Ver treter". ries er slelienNich aus, .kann ich nur die Bitte richten: Wenden Sic Ihren ganzen Einttnß an. dafür zu sorgen, daß ähn mcr. daS Elend n»d die No», nickt zum zweiten Male über die .vaupler der Provolatorc» lolcher Streiks komme», daß den Leuten kwr gemacht wird, daß Rechtsbruch und Auslchnnng gegen die Staatsgewalt in »Hierein Lande keine Aussicht ans Erfolg babe». Wenn Sie die»er Aufforderung solgen, dann werden Sie das Beste tlniii und Vernünftigste gelhan haben, was Tie in diclem Augen blick zur Beseitigung des Notiistandes »um tonnen." Dem Sin ger »nd Eoiiiplicrii gegenüber ist leine Tonart weniger angebracht, als dieie ichw,»bliche Bötticher >che Redeweise. Diese Enivstndung mochte wobt »mb Jihrii v. Slunuu be- .. herrschen, als er uniiiiltelbar daraus am DonnerSlag leine bemerlcuc- p werlhe Rede hielt. In, ganzen Reichstage giebt cS vielleicht n fliegen, als die sozialdemvliatiichc» Hetzer bei Stumm. Zwilchen Arbeiter und Arbeitgeber bestehe eine Harmonie der Interesse» welche die Sozialdemokratie zu zrlswre» bemüht sei. Dem müsse rnergiich riikgegciigelreten werde». — Abg. D>. Hirsch <sr>is., vcr urtheilt den Saarbrückener Streik Mit Mittel» wie die von tiimm ii Genossen empsobtencn würde man liuc Del in'L- Fern, gieße». Wen» Saiwnarbeilei zeitweilig seiexi vdc> wenn i» einem duich Eiilskbrinig der Ma'chinenarbeil iinlcrgchcnden Ei wcivszweig ein daueuidcr Notl>w>»d hrrr'ch, w könnte doch no>> immer von einem allgemeine» Nolhstand nicht die Rede 'ei» T n prnklilche AiiSsiltnmig der Besliunnungeu über die Aibeitsordnumz nlspräche den gehegte» Erwartungen nicht i»a» solle bei Am uug und der fiskalischen Saarbrücker Grubciwerwaltung übte. ! cm l Ruhr einer Einmiichung enthalten werbe. Der Streit an dc> naiven Wahn Herr» v. Böttichers, als sei die Nizialdemokraliichc Ruhr sei noch viel ungerechter: Tausende von Arbeiten, leien dm! Parteileitung harmlos genug, einer liebevollen Anssordernnn zu», l übetstiissig, sie 'eien nnr be'chastigt worden, um sie nicht entlasten Frieden Folge z» triften, stellte v. Stumm die Ueberzeugung ' gegenüber, daß alle Sozialpolitik, aller Arbeiterichiitz wirknngstos iei. wenn nickt zugleich die Sozialdemokratie mit alle» Mitteln der Gesetzgebung und der Verwaltung ans das Entschiedenste bekämvft wird. „Das Svstem des Albrliersiültzcs", sagte der genannle Redner. „Halle ich für nützlich, aber es i»»ß eine schnn'e Ncvrestion gegen die Sozialdemokratie zur Seite haben, damit nicht die Vvr- lheile. welche den Arbeitern ziigewendct werben, von den sozial demokratische» Agitatoren in das Gcgenlheii verkehrt werden. Alle Wolillhalr» verschwinden, wen» die Arbeiter nickt in ihrer Fieiheit geschützt werden gegen den sozialdemokratischen Terrorismus." Für die Ersotgc der^soziaidemokralischc» Agitation, wie sie im iüngttcu Ausstande zu Tage treten, machte Frhr. v. Stumm daS herrschende SUstem verantnorilich, das es an einer nachdrücklichen Abwehr der umslürzielischen Verhctzung fehlen lasse und den ruhigen arbeitswilli gen Arbeiter vor der Tvrannci der Verführer nicht zu schützen wisse. Tic Bcrgvenvallnng besitze nicht das Vertrauen der Arbeiter uns eriiiangelc der nöthigen Autorität und Energie. Sie sollte datier rii inupcii Werden sic »mb dem Streit wieder Ausnahme stade» können? Tie Führer des Streikes haben eine gewaitigc Vcrant woriung ans sich zrenvmmen. Tie Löhne im Ruhrgebicte seien nach denen an der «aar die nächsthöchsten. — Abg. Wil'ser (wild) Der Rotlibigc der Landbevvikerung Helle man nicht durch la»d- wilihschattliche Zölle, jondrr» durch Aushebung der Industrie zolle ab. Die Schuld der Entvölkerung des platten Landes und der Ucbewölkenliig der Stadle trage der Prolcttioinc-mus; man hatte die Fideikommisse autheben lollc», daun winde sich ein kräftiger Pauemslaiid entwickelt haben. — Abg. Drecsbach (Soz.): Die Regierung erkenne nur einen Notlistand an. den Maiigel an Militär. Ter wirilstchaftliche Nothstand sei ader konstatirt m den Berichten der Fadritiiiipeklvrcn, in der Etalrcdc dcS Fi»a»zministcrs Miauet und in den Versammlungen der Arbeitslose» Tie Land- wirlhschast würde Arbeiter genug haben, wenn sie dieselben ordent lich bezahlte, und wenn sic »leiischcmvürdige Zustände für die Ar- beiter Herstellen wollte. Freilich Hütten die Arbeiter trotzdem wenig Neigung ans das Land zu gehen, wo man sic in den Ge- lieber, meinte der König des Saarrevicrs. den Betrieb der j meinden auch gar nicht wolle und Alles »m. um sie. bevor sie Gruben ganz ausgcbe». wenn sie der ungesetzlichen nicht die gcletz i den lluterstütziingswoanntz gewonnen haben, abzustoßcn. Das liche Gewalt eiitgegensctzcii wolle oder könne. In ichrostncin Armenweien »»'isse deshalb Reicksiachc werden. Bei achtstündiger Gcgenlatz zu der Bötticher scheu optimistisch gefärbten Aufsassling Arbeitszeit würde die Produktion nicht leiden, cs würde dann steht der düstere PrssimisinilS, welcher der Rede Ttumin's zu ' ° ' ^ ' - — — Grunde liegt. „Der Streik der Ärbeiier". meinte dieser, «ist weni ger zu fürchten, als der Streik der Aibcitgcbcr nnd ich glaube, wir nähern uns schon jetzt dem Punkte, wo die Arbeitgeber rlne Arbeit cinstrllen werden. Bei den gegenwärtigen Verhüllnisjen ist cs be greiflich. wem, ängstliche Genillther unter den Arbeitgebern jagen: Wir ziehen uns zurück nnd laufen ausländische Papiere." Frhr. v Stumm schloß seine Rede mit den Worten : „Der große Klad deradatsch wird kommen, aber nickt i» Folge unseier heutige» Wirthlcbe.ftsoldniiiig. sondern in Folge der mangelnden Energie der Arbeitgeber und nicht zum Wenigsten der fiskalischen Be triebe" Man mag die st' Befürchtung als übertrieben aniehe», dann wird man dem freikoiocrvattve» Führer jedenfalls Recht geben »inssen daß seil dem Rücktritt des Fürsten Bismarck von Leiten der prcnßilche» Negierung Nichts getlian worden ist. nm die Ge fahren, welcbe Staat. Gesetz nnd Ordnung dnrch die Sozialdemokratie bedrohen, einzndäminen Bei Antritt seines Amtes hak der jetzige Reichskanzler zwar versichert, daß alle wine Maßnahmen in ihrer Wirkung ans die Sozialdemokratie berechne! iei» würden Leiber ist diele Wirkung allciiilmlben eine solche gewesen, daß die Sozial demokratie allen Grund hat, damit znjricdeir zn lein. st.o—. Hernichretd- nnd Hern,prea-Verl«d«r vom 14 Januar. Berlin. Der Reichstag, dem ein Weißbuch über Samoa zngegangen ist. setzte die Bclathiing der sozialdemokratischen Nothstands-Inlerpellativn fort. Abg. Hitze iEentr.': Nach zwei- täaiger Debatte und nachdem zwer sozialdemokratische Redner gesprochen, sei >dm der Zweck der Interpellation noch nicht klar geworden. Piaktiichr Vo>schläge seien von noch keiner Richtung gemacht worden. Enaucte über den Notlmand hätten sic in Vorschlag gebracht, md Genosse» Ein Reckst ans Arbeit erkennt Abg. Hitze nicht an. wvbl aber ein Recht aus ein Existenzminimuin. Die Ei'rnbabiivcnvaltung babe gerade in solche» Zeiten wie die jetzige die Pflicht, von Attieikel cittlasiungc» möglichst abzuscheii. Die Fordernna des Maziuml- arbeilStageS werde hoffentlich »och allgemeine Smnpallne finden. Ter von den Sozialdemokraten geivrderlc Achtstundentag würde eine Lohnhcrabsctziing zu, Folge haben oder uwerer Industrie den eben ein Dbcit der industrielle» Reservearmee eintrcten: er er innere nur an das große Heer von Vagabunden, das angeblich die Landstraßen fülle. Diese Bagabonden seien ordentliche Arbeiter, die gern arbeiten wollten, wenn sie nur Aibeit erhielten. Ein Skandal sei es. daß in den Staatrbclricben Arbeiter, die über IO Jahre alt sind, nicht mehr angenommen würden, während die Altersrente erst vom 7N. Lebensjahre ab gewährt werde. Die rührende Rolle in dem Streit des Saarrevicrs liegt nicht in dem sozialdemokratischen. sondern im ultramontanen Lager. Ter preußische Handelsminister erkenne das Koalitionsrecht formell a». »her die praktische Vcthätignng desselben werde verhindert, so in den letzten Tagen bei de» Versammlungen Arbeitsloser in Schönc- bcrg. Man tadle die linznsricdcnheit der Arbeiter. Wer sei denn aber zufrieden? Tie Reichöregierung nicht, denn sie verlange mehr Steuern nnd Soldaten, die Lcindwirlhschnft ntchl, denn sic klage sorlwährcnd. die Arbeiter sollen allein zufrieden sein und abwarten bis man ihnen etwas zugebkii lasse! Nur der Arbeiter habe die Pflicht unzufrieden zu sein, denn dadurch bessere er seine Lage. Tic Svzialdemokralcii würden auch einem neuen Sozialistengesetze gegenüber ihren Standpunkt behaupten. — Slaat-sekrelur v. Bötticher: Bisher habe man angcnvmmcn, daß es Au'gabc Derer sei. die im öffentlichen Leben stehen, die Zu sriedcnhcit z» schasse» »nd zn fördern: die Sozialdemokraten ver kündeten jetzt offiziell daß Gcgcnthcil. Tie Bezugnahme auf die Berichte der Fabrikinwektoren gegen seine «Redners' Angaben übe, eine in der letzten Zeit cingrlretcne Besserung sei hinfällig, da sich die Berichte auf das Jahr I8ffl beziehen: ein Widerspruch in den Ausführungen des pieußischen FinanzministcrS bestehe cbensvwen'a Im Königreiche Sachsen sei ans Grund amtlicher Erhebungen «all , aus alle» Zweigen der Industrie eine Besserung sestaeslcllt worden > den Inlcrvellanlen« Unznttefsciid >ci auch, daß die Dinch'chnittslölmc fallende Tcndein Nickt einmal eine deilmdetcn. Tic Armenvslcge ans das Reick :n übcttraacn. !c> nickt durchführbar: dieselbe mäste lokalisirt bleiben Die Debatte wird geschlossen. — Montag: Bianntweinffcncrgcsetz. Berlin. Ter Reichskanzler bat ui der Militärkommission des Reichstages eine diSkrcie Behandinng der Sitzung erbele» Fürst Bismarck hat dem Bürgermeister von Kissrngen die Mi: theiliing zngcben lassen, daß er im nächsten Sommer diesen Badc ort wiedei aufsuchrn werde — Tic Rcichskommnsion für Arbeiter stzstiltit ist zirni tz Februar wieder cinberusc». Aiff der Tagcs )»4 Wettbewerb ans dem Weltmärkte »nmöglich machcii, worunter j ordnung sieben das Ergebi.ff: der Erbebungcn für das Bäckcrgcwerbe wieder die Arbeiter leiden iiiüßlcn. Er bedauere, daß es den vcr und Initiativanträge, n. A der Anttag Hirsch, betreffend Ans bündetcn Regierungen bis fegt nicht möglich geworden ist, die delmi.ng der E>Hebungen an, die Hansiiidustzic. — Pro». Albert Sonnlagsruhc siir die ganze >Zndustrie nnd bas Handwerk durch- j Becker, der Trrigcnt des Domchorc-.. wird die von ihm bereits feit Zufuhren. Die Sozialdemokraten hätten bisher Alles abgclchiu. j angenommene Eantoritclle n.i der Thomastirche zu Leipzig nickt was im Interesse der Arbeiter gefordert worden sei. Hätten sie an trete», da der Kaiser dwn bestimmten WuniN zu erkennen g die Mehrheit gehabt, so würden wir heule nach keinen Schritt! aeben hat, daß Pros. Becker an der Spitze des Lomchorcs vcr weiter iei», als vor IO Jahren Bon dm Sozialdemokratie hätten: bleibt. — Bc-uglich der Barunternichung über den Fantencr die Arbeiter also nichts z» erwarten. Das KoalltionSrecht dürfe! Kiiabemnord ist wiederholt die Tbätiglcil der Ortspolizeibchörde nicht bedrängt, es müsse vielmehr weiter auSgebaut werden. 7 ie! zur Lvrache gekoinmcii Polizek ikh Held behandelt dieses Thema . «zc liche Streiks nicht von Neuem in Scene gesetzt werden, der Jam- derjelbe gegen die Juden cinSspirke» Gerade die heuligc wirth-i wird der in Handrlskrci'cn bestehenden, au' Ehoterave'ürchtuiigen sibastliche Lage wrächc für die Nvtbwendigkcit des Schutzzolles.' bcriibciideii Abneigung gegen de» Be ug von Südfrüchte», be sonders Aprelsincn und Eilronen. über Hamburg entgcgengetrctei!. Eine Vei'chlcppirng der EVolera durch Ap'etsine» »»d Eitronen 'er bisher nirgends beobachtet worden - Emc Pariser Ovcretten- c Frieden zurückgekchrt, die erhabenen Beschwerde» Wahl- geselkickast wird dcmnäwst bier im Avolli'stiealer gastiren n prüfen. — Abg v. Kardorff «)>»eichsp.): Der sti'olhstand j B o cb u in. Nachdem die ausständige» Schlepper von in erster Linie bei der Bevölkerung des platten Landes, Zeche „Präsident" heute uni Uhr wieder aiigesahren sind, is Tic Arbeiter im Saarrevier bütlen ihre Lache vvn vomdercin dis- kredilirt, indem sie solche Führer an ihre Spitze gestellt wie Marken u. Genosse». Redner bittet schließlich die Regierung, wenn der ^ ' Wollend z» bestände ir. die seit Rücktritt des Frusten Bismarck aus Drängen der Linke» mehr geschädigt worden sei durch Auftrebung der Blehspcnen. des Verbots der Einfuhr amerikanischen Schweinefleisches, der Zncker- Erparlprämie und diuch die Handelsverträge. Dazu werde die Regierung noch gedrängt, Das aufziihebc». was verrücktenveisc d:e Liebesgabe an dir Branntweinbrenner genannt werde. Mau spreche van Ersatz des Roggens durch den Weizen: unsere Hauptnahrung müsse aber Roggenbrot bleiben, weil wir Weizen ans dem Ans lande beziehe» müßten. Den Forderungen der L.indwirtliiclm'i gegenüber verhalte man sich ablehnend, so auch in Bezug aus die WähningSsrage. Kräftigung des Platten Landes wahre iinscrc Wehrkraft, zu der daü Platte Land das größte Kontingent steile. Stünde Bevel einem Etablissement wie dem Stumm ichcn vor, jo wurden die agitirenden „Jungen" gewiß viel schneller heraus-1 von der , ist der Aussland des hiesigen Reviers »unineln gänzlich beendet. ' Dortm » n d. Tic Zecken „Zollern" und „Germania" ent ließen über 10m Arbeiter. Tie Dortmunder Union nimmt am Montag den Betrieb im volle» Um'ange wieder ans. * Gcl' c » ! ir >b c n Heute Abend wurde eine geheime Beig- arbeitervcrs.unmliittg polizeilich ausgelösk. Die Polizei schloß das Lokal und trieb die Menge, soweit sie sich nicht gnürillig ent'ernte. mit der blantcn Klinge auseinander. Berlin Das Abaeordnetenb-ins verwies die Wablge>ctz- novellc an eine Kommission und tritt am Dienstag in die Etaibe ratlnmg rin. — Wegen Wecbstlfäpchiing jft der Freiherr O1a> v. Ysagern. Maioratsberr von Fraiikcuthal ans der Iniel Rüge», welcher in Berlin wohnte, verhaktet worden. Denribe soll übe, seine Verhältnisse gelebt »nd zur Bestreitung seines Aufwandes
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