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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187604030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-04
- Tag1876-04-03
- Monat1876-04
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1876
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Erscheint täglich ftüh 6'/, Uhr. Reduttt»» »ud <e»«>ili»> JohanniSgass« 3A. vrravvoortlicher Redatteur Er. Hüttner i» Reudnitz. SvrvhLundr d. Redatttou «l>r»mag« ,»a N—li Uh» " " »«, «-t Uhr. Tagklilaü «murüwe der für dir wlchft- kolaeude Nummer bestimmt« Iuserutt an Woch«tag« bis 8 Uhr RachmtttauS, m> Genu- uud Festtag« srjtzbts V.» Uhr. L» druFMateu fLr Zus-Lmmtzme: Otto Klemm. UniversitLtSstr. 2L ^ L-hhe.KoitzoriimchLro.tz. u« »t« '/^ Uhr. Auzelger. Orz«» fir Hektik, Leciljeschichtr, Handel» - Md TrschDSvnkehr. >»N«,e I4.r»«. ^>>nv»kmr«t«rrrt»vterttU.4»/,ML, nrl. Lrtnaerlohn L ML. eurch di« Post bezog« « ML grd« einzrlu« Nummer Z0 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühr« für Lxtrabeilag« H«e Postbesvrderung ?ü ML mtt Postbestrderuug 4L ML Illstratr 4aesp. vomgeoi^. 20 Pf. Grbtzer« Schrift« laut nufere» PniSoerztlchniß -Tabellarischer Satz nach b-herem Tarif, «ttlmur» »Mer de» »rdakttonchrich di« Spaltzeüe 4ü Pf. Inserate st« -ä« an d. «prdvt», zu senden. — Rabatt iottd nicht gegeben. Zahluuapraarnuueuamt» oder durch Postvorfchutz. M 94. Montag den 3. April. 187«. Bekanntmachung. Der akademische Senat hat mit Genehmigung de« königl. Ministerin«» de» Lultu» »nd öffent lichen Unterricht« eine allgemein« studentische Krankenkasse z» gründen beschlossen, an» deren Fond» zwei Merzte honorirt werde« solle», welche dasür die ärztlich« Behandlung bedürftiger, ihnen dom Rektorate zngemieseaer Stndirender zu übernehmen haben. Jude« wir diese» »ud daß die Wirksamkeit der Krankencaffe mit dem 1. Mai d. I. eröffnet werden soll, öffentlich bekannt machen, ersnchen wir diejenigen Herren Merzt«, welche geneigt find, die oben bezeichnet« Stelling zu übernehmen, bi» zum 15 d. M. ihre Meldung an die Universität»- Lavzlei einznsendev, wobei wir bemerken, daß über die Höhe de- Honorar» ans de« Universität«- grricht Au»kunft ertheilt wird. Leipzig, den l. April 187k. Der akademtsche Ge«at. vr. Overbeck, d Z Rector. » ,* » Laudtaz Drerdkn, 2 April. In der heutigen Sitzung beschäftigte sich die Erste Kammer mit der Sprcialberathung über den Gesetzentwurf, die höheren Unterrichts-Anstalten de. treffend. Professor v Krtcke beantragte z, de« Z. l, daß die Beschlußfassung über die A»»dehnung de» Gesetze» anf die Realschulen zweiter Ordnung noch auSgesrtzt werden möge, verzichtete jedoch, nachdem Bürgermeister Hirschberg «nd Minister v. Gerber sehr entschieden widersprochen hatten, anf den Antrag. Anf eine Anfrage de» Staat»- minister» a. D. v. Falk enst ein erklärte Minister v. Gerber, daß e» sich nicht empfehle, die so genannte höher« Töchterschule principiell in die Elaste der Gymnasien, Realschnlen und Se minare etnznrethen. Da indessen e» möglich sei, daß einzelne solcher Anstalten, in»beso«dere in großen Städten, eine über die Ziele der höheren Volk»schulen ht«an»g«hevde Einrich- tnvg erlangen »nd dadurch dem Bedürfniß «iner an sich nicht zurvckzuweisendeu noch höheren weiblichen Uusbüvung entsprechen, so habe die Regierung grglanbt, die Füglichkeit offen lasten z> sollen, daß solch« Anstalten auSnahm»« weise an» dem Rahmen de» BolkSschulwesen» heran»gehoben und ihnen eine besondere Stellung eingeränmt werden kann, ohne daß damit eine nene Regel geschaffen werden solle. Der H. 1 wurde hiernach angenommen. Eine sehr lebhafte «nd ««»gedehnte Debatte entstand «ege« de» von der Deputation beantragten Zusatz- paragratzhen: „Die gemeinsame Ausgabe der von diesem Gesetz getroffenen Anstalten ist e». auj dem in der Volksschule gelegten Grunde die wissenschaftliche, religiös-sittliche »nd deutsch - volk-thümliche Bildung ihrer Zöglinge durch Unterricht und Erziehnng zu be- festigen und weiter z» führen." Die Deputation bitte diesen Zusatz, der voraussichtlich von der Zweiten Kammer kau» angeuommen werden wird, als Consequenz au» den Borschristen de» BolkSschul- gtsetze» abgeleitet. Indem die Volksschule nach ß. 1 de» Gesetze» die Ausgabe habe, de: Iugeno durch Unterricht, Hebung und Er- zirhuvg die Grundlagen sittlich-religiöser Lil- vuug zn gewähren, so sei r» entschieden die Aufgabe der höheren UnterrichtSavstalten, auf diesen Grundlagen weiter zu bauen, die religiös- sittliche Bildung tiefer zu begründen »nd zu be« festigen. Und wenn, worüber gewiß kein Zweifel besteh«, die wurzeln aller wahrhast sin licken Bildung in der Religion und in der Rationalität beruhe», sonach aber die wahre, tiefe «nd energische Bildung de» Charakter» vor Allem von der Pflege de» religiöse» »nd nationale» Leb«» u»d Bewußt- sei»» abhäug«, so sei bei der Bezeichnung der er- zieherische« Aufgabe der höheren Bildung»«,flalteu »eben de« religiös-sittliche» auch der deutsch v.'k»thk«liche Factor im Werke der Erziehung zu betone». Den Herren v. Metzsch »ud von der Planitz war der Ausdruck „deutsch.volkSihümlrch" nicht zur Ausnahme in da» Gesetz geeignet, da diese» Wort „keiuea bestimmten greisvareu Sinn habe". Präsident v. Erregern wollte den ganzen Zusatzparagraphea gestrichen wissen, da da» Gesetz sich mit vollem Rechte nur auf die Unterricht» feite erstrecke nnd Alle», wa» zu dem Gesetz nicht unmittelbar gehöre, daraus fern zu halten sei Man mögederRrgieruugüberlaffev,solche Krage imwege de« Regulativ» zu ordnen. Minister v. Gerber er- suchte die Kammer (weun auch nicht mit dem Nach druck, der vöthig gewesen wäre, um den Zweck zu erreichen), de» von der Deputation beantragte» Zusatzparagraph«« abzulehnev. Der Gesetzgeber Hab« nur Stoffe in da» Gesetz auszunehmen, welch« eine Di-pofltion enthielte», und Alle» zu vermeiden, »a» nur den Charakter der Ermah nung »der einer allgemeinen Definition an sich trage. Der Satz Paste mehr in ein pädagogisches Lehrbuch. al» in da» Gesetz Kür den Antrag der Deputation traten ein di« Herren Mein bold, ». ErdmaunSdorsf, welcher auch ver schiedene Bedenke» gegen da» Wort „dentsch volkSthÜmllch" hatte, Gras von Rex und ». König. Bei der Abstimmung wurde der Zusatzpara graph mit 24 gegen 14 Stimmen genehmigt Der tz 4 de» Gesetze» wurde mit der von den Herren Rülke »ud Vr Koch befürworteten Ab änderung angenommen, daß nur solche höhere UnterrichtSanstalteu unter Privatcollatur, welche Zuschüsse au» der Staatskasse bean spruchen, genöthigt sein sollen, alle 2 Jahre einen Etat an die oberste Schulbehörde ein zureichen. Bei ß 9 brach die Kammer die Berathuug ab «nd vertagte die Fortsetzung auf Montag. UMsgeschichtliche lleberficht. Die „Schlesische Preffe" erklärt ihre Stellung zum ReichSeisenbahnproject gelegentlich der jüngsten Vorgänge in Stuttgart wie folgt: Die Rede de» Herrn Mittuacht, so schreibt da» Blatt, in der württembergischen Kammer bat über den Gang der Eisenbahnfrage Denen, dt« sehen wollen, eia Helle» Licht augezüadet. Württemberg verwahrt sich gegen den Standpunkt, wonach die Aussicht über die deutschen Bahnen dem Reiche unmittelbar zufalkn soll; Württemberg will auf sem Gebiete de» Eisenbahnwesen» de« Reiche sie Ohnmacht conservireu, an welcher der Bund durchweg litt. Darum, »nd well die übrigen Mittrlstaaten die Anschauungen Württemberg» thei- len, kam der Eisenbahngesetzentwurs nicht zu Staude und nur weil dck» ReichSeisenbahngesrä nicht zu Staude kam, sah sich die preußische Regierung zu ihrem Kaufgeschäft-Projekt gedrängt. Wir bitten unsere Leser, im ganzen wetteren Verlauf der Angelegenheit diese beiden Seiten »er Krage scharf zu sondern. Für eine wirksame Aufsicht de» Reich- sind wir unbedingt; für diese halten wir die gesammte nationale Partei engagirt. Für den Ankauf von Eisenbahnen durch da» Reich dagegen stimmen wir nur, weil »nd soweit dieser Ankauf da» einzige Mittel ist, eine wirksame Reich«aufsicht herbei,»führen; wir stimmen nicht leichten Herzen» und mit voller Einsicht in die finanziellen »nd volkSwirthschasilicheu Schwierig, ketten dafür, weil die Mittrlstaaten uv» jeden anderen Weg verlegt haben. Nach den neuestin bet der kaiserlichen Admiralität eingegaugenen Meldungen ist die Eorvette „Medusa" am 18. März von Lissabon nach Lago» in See gegangen Die Eorvette vineta " hat am 9. Januar die Rhede von Montevideo verlassen, ankerte a« 26. deff. Mt», bei Pnnta Arena» und ist. telegraphischer Nachricht von Valparaiso zufolge, am 15. März direct nach Hongkong in See gegangen. Gegen die vo« preußischen Minister der geistlichen Angelegenheiten «ns Grund de» Gesetze» vo« 22 Mpril tö75 angeordnete Einstellung einer Leistung an» GtaatSumtel» fürbierömtsch- katholischen BiSthümer und Geistlichen ist nach einem Erkevntniß de» königlichen Gerichts höfe» zur Entscheid««- der Lompetenzcovfliete vom 8. Januar 1876 eine BefitzstöruugSklag« »uznläsfig. Die „Nat-Lib. Corresp." findet, daß die Eise«. bahn-Debatte der württembergischen Ständekammer in einer Weis« verlaufen »st, die unter den obwaltenden Umständen selbst von de» Freunden de» ReichSeisenbahn. Projekt» al» ver- hältnißmäßig günstig betrachtet werden kann. Daß die u-Urttembergisch« Regierung zu den Freunden de» Plane» gehören würde, habe Nie »and erwartet. Die Mittheiluog de» Herrn v. Mil wacht, die Regiernug Hab« in Berlin au gezeigt, au» politischen, finanziellen und votkswirthschast- lichen Gründen für den Ankauf deutscher »der preußi. scher Bahnen durch da» Reich nicht stimmen zu kön, neu, hat so« t Niemanden überrascht. E» kvuuten in Stuttgart de Segne, der Reichsbahnen wenig- stev» nicht umhin, ein RetchSeiienbaha - Gesetz zu verlangen »nd damit die Nvthweudigkeit einer Regelung de» Eisenbahnwesen» d»rch da» Reich anzuer kennen. Da» ist gewiß schon ein sehr schätzenSwerther Gewinn, wenn der preußische Antrag den früheren schroffen ParticulariSmu» schon wenigsten» so w«it gebracht hat. Zudem fanden sich bereit» 6 Stimmen, an ihrer Spitze »er Reichstag« - Abgeordnete Elben, welche, aller Uupopularität zu« Trotz, muthig für den Plan de» Reichskanzler» eintraten. Die württembergische Kammer der Stan de »Herren hat mit sämmllichen Stimmen der in der Sitzung anwesenden Mitglieder den An- trag angenommen, e» wolle die Kammer auge. sicht» de» Gesetzentwurf», betreff» Uebernahme der preußischen Bahnen durch da» Reich, der Re gierung gegenüber die Erwartung aussprechen, daß dleselo« ihre eifrigsten Bemühungen darauf richten werde, da» Zustandekommen eine» Reichs eisenbahn. Gesetze» in Ausführung der bezüglichen Bestimmungen der Reichsverfassung (Artikel 4, Ziffer 8 und Eap. 7) zu bewirken, dieselbe wolle jed°ch der Uebernahme von Bahnen einzelner deutscher Bahnen durch da» Reich in keiner Weise zustimmrn. Kerner wolle die Kammer der Stan des he»ren im Hinblick auf die osficielle Aeußrrung de» Ministers im and.ren Hause von einer »ei teren Interpellation in dieser Angelegenheit Um gang nehmen. Seit einiger Zeit hat sich da» Gerücht der- breitet, daß der russtsche Botschafter bei der Pforte, General Ignatieff, demnächst seinen Posten verlassen werde. Von der einen Seite wurde diese Nachricht dahin ergänzt, daß der General wegen seine» Verhalten» in Ungnade ge- fallen, andererseits aber wird behauptet, daß der Botschafter auf einen höheren Posten in St. Petersburg befördert werden solle Da» letztere Gerücht taucht nicht zum ersten Male auf »nd findet auch seine Begründung in den bemerken»- werthen Diensten, welche der General seinem Vaterlande auf seinem bisherigen Posten geleistet hat, andrrerseit» bedarf da» zuerst erwähnte Ge rücht keiner Widerlegung. E» ist aber zunächst von einer Abberufung de» Diplomaten au» seiner bißherigrn Stellunz in Petersburg überhaupt nicht die Rede gewesen, wenn e» auch nicht un- möglich ist, daß der General später einmal den ihm zugedachlen Posten tu der Hauptstadt de» Reiche» ein nehmen wird Vorläufig aber denkt weder General Milintin an seinen Rücktritt, «och wünscht man an maßgebender Stelle den Mann, wtlcher die noch im Werke begriffene Reorgani sation geleitet hat, au» seiner ersprießlichen Lhä- tigkeit herauszureißen. So widersprechend auch die Nachrichten au» dem Orient lauten mögen, liegen bi» jetzt keine glaubwürdigen Daten vor, durch welche die KriedenSauSsicht erschüttert werden könnte. Die phantastische Vorstellung, daß Rußland, wenn Serbien durch seine Schuld in dtrecten Tonflict mit der Türket gerathen sollte, ihm stet» zur Seite stehen würde, gab der serbischen Kriegs- Partei eiue Vollmacht, die auf dem Zeitung». Papier verwerthct werden konnte. Man hat aber ln Belgrad erkannt, daß sie keine genügende Sicherheit darbot. «nd sich eine» Besseren besonnen. Ach«1programme. V—8. Leipzig, 2. April. Ueber die von Herrn Döug<»gegrUndeteF,rtbild»ng»sch«l« für jünger» Kuusleute und Gewerbetrerbende ist der zweite Bericht erschienen, welcher eine» äußerst interessanten Aussatz über die Stenograph« von Gabrlsberger enthält. Der Verfasser William Rehn beleuchtet in überzeugender Weise den Nutze» der Schvellschrift für die Srsammtheit und für den Einzelnen. Er hat Recht, wenn er sagt: „Dadurch, daß die Stenograph« der Mit- und Nachwelt den Wortlaut hochbedeulsamer wichtiger Reden «nd zwar in »«verfälschter Rein heit überliefert, sördert sie die Entwickelung »nd da» Gedeihe« de» öffentliche« Leben», sei es a»f dem Gebiete der Politik «nd de» Rechte», sei e» in Beziehung a»f Handel, Verkehr »nd Gewerbe, beireffe e» Kunst oder Wissenschaft. Sie n mmt so eine Stellung unter de» Eultur- factoren ein, «ine Stelle tu höherem Grad«, al» e» wohl »ach oberflächlichem Blicke de« Augen- '>in gewinnen könnte; ihr Fehlen würde et»« icke verursachen, die der Gesellschaft in unserer raschlebigen Zeit viel empfindlicher sei« würde, al» Mancher sich vorstelleu mag." Ebenso ist de« Verfasser beizustimmen, wenn er die Steno- graphie al» Dienerin der Wahrheit »ud somit ihre sittlich« Bedeutung feiert; und wenn er si, zu« Gemeingut der Gebildete« gemacht haben will. Dev Nutzen der Stenographie für dev Einzelnen findet er i« Gewinn an Zeit (beim Eoaeipirrn, Abschretbeu, Nachschreiben) und deutet dabei die Wichtigkeit dieser Kunst für den Kauf mann an, (Herr Dünge» ist übrigen» der erste, welcher der Stenographie einen Platz unter den Unterricht-gegenstände« einer kaufmännischen Fort- bildunaSschnle eiugeiäumt hat), der sie bei seiner Eorrespondevz re. dortrrfflich anwendea kann. Auch die Ranmerfparviß, »ud dev Nutzen der Stenozraphie al» formale» Bildung-mittel rc. erwähnt der Verfasser, und giebt sich schließlich der begeisterten Hoffnung hin, daß sie endlich überall siege« An dies« Ubtheilung schließen sieb die Nachnchte» de» Direktor», au» welchen wir nur Einige» berauShrbev. Der Unterricht i« abgelaufrne» Schuljahre begann am 28. Mpril und hatte die Anstalt freudig ihre steigende Frequenz zu ver- zeichnen, da da» Resultat, trotz der sehr »«- günstigen Zeitverhältntffe, einen Zuwach» von 58 Schülern auswie», so daß die Schule mit 80 Theilnehmern, fast der doppelten Zahl de» ersten Schuljahre», den Unterricht wieder eröffnet«. Er freulich war e» der Direktion, daß sie Rach« m ttag»clafle» einrtchteu konnte, »m auch nach dieser Richtung den Bedürfnissen de» verehrliche« Kaufmann», «nd Gewerbestaude» gerecht werden zu können. Eisen erheblichen Vorschub zur Er reichung der Erweiterung der Schülerzahl hat die Anstalt besonder» der Organisation der Nachhülfecurse im Französische« »ud Englischen für neueintretende Schüler zu danken. Die MichaeliSaufnahme führte der Schul« S9 neue Schüler zu »nd so wurde sie im zweiten Schul jahre von 119 Schülern (eine Zahl, die ein be redter Verkündiger de» vertrauen» ist, da» die Anstalt sich bereit» erworben hat) besucht, von denen 82 auf die TageSschUler, 27 auf die Abendkurse sich vntheilte«. Zum Schluß theilt da» Programm noch den Lehrplan und die Schülerliste mit. Aus Stadt ««- Land. f- Leipzig, 1. April. Für da» Leipziger Siege-denkmal ist bekanntlich von dem Co- mitb für die vordere Seite de» Würfel» die Figur de» Kaiser» projectirt worden und zwar so, daß dieselbe noch etwa» mehr hervortreten sollte, «I» e» nach dem hier »»»gestellt gewesenen Entwurf Siemering'S der Fall war. Für die vier Seiten waren, »nd zwar für di« vorderen zwei Se Maj. der König Albert, Se. kats. Hoheit der deutsche Kronprinz, für die beiden an der Rückseite der Reichskanzler Fürst BiSmarck «no Seneralfeld- marschall Graf Moltke in Aussicht genommen. Da Prof. Sirmering bald zur wettern Bearbei tung de» Denkmal» verschreiten sollt« und wollte, so war zunächst die Genehmigung der genaunten hohen Personen zu dem Vorhaben de» Eomitt zu erbitten. Herr Bürgermeister vr. Koch suchte des- halb zunächst um die Genehmigung Sr. Majestät de» König» Albert nach »nd erhielt dieselbe huldvoll gewährt. Hierauf begab sich Derselbe am 16. v. M. nach Berlin, wurde aber auf vorläufige Anfrage dahin verständigt, daß S« Maj. der Kaiser zunächst über den EntwurfStch unterrichten lassen wolle, da Er der Ausführung jede» Standbilde» Seiner Person bei Seinen Lebzelten aigeneigt sei. Nachdem nun Herr Bürgermeister vr. Koch weiter die Mcktheilung erhalten hatte, daß Se. Majestät der Kaiser eine Deputation au» Leipzig anzu- nrhmen geneigt sei, wurden die Herren Würger- «ristrr vr. Koch, vicebürgermeister vr. Grorgi, Stadtverordnetenvorsteher Iustizrath vr. Tröndnn und Bieevorfleher >. Götz gestern Nachmittag r/i4 Uhr von Sr Majestät in Seinem Palais empfangen. Der Kaiser wiederholte die avgedeute- trn Bevenkev, erklärte Sich aber doch bereit, bie erbetene Genehmigung zu ertheilen, da Er Sich vergewissert Hube, daß Sein Standbild nur als Ornament de» Denkmal» aufzusaffe» sei. Seine Majestät geruhten al-dann, Sich längere Zeit mit der Deputation nameutlich über di« Ent wickelung Leipzig» zu unterhalten, und erwähnte dabei, »aß Er von Sr. Maj be« König «lbert eiogeladen sei, den Uebunge» de» sächsisch« Armee- eorp» vor den Mauövn« auf ewige Lage beizu wohnen «ud vora»«stchtltch dazu »ach Leipzig komm« werde. — Die G«eh«igu»g Gr. katserl. Hoheit deSKronpriuzeu war vo« der Erklärung de» Kaiser» abhängig gemacht Word« »nd ist »«»mehr sonach al» gesichert zu betracht«, eben so wie sie von Seit« de» Fürst« Bismarck und de» Grasen Moltke ertheilt tü. Dt« D«putatio« «ah« zugleich Gelegenheit, »et Prof. Siemntug desseu neueste Bearbeitung de» Eutwurse» zu be- chtigen »nd mit demsrlbe« zu verhandeln. Der- lb« hegt d« dring«»« Wunsch, dt« Herolde, welche die Verbindung zwischen den Reitern «rd den Relief» bilden und dem GauZ» bw charakte ristische Silhouette geben, zu erhakwu; «» werden aber dazu «och genaue Anschläge de» ivent. Be darf» erforderlich sein, mit der« Ruffklluug Pro fessor Siemering beschäftigt ist, ch, zum defiut- tiven Abschluß verschritten werde» kau«. * Leimig. 2 April, wie au» dem Inseraten- theile unsere« Blatte» ersichtlich, find« am 15. und 18 April die v»n den Herr« E. Riesel u. A Schmidt verarstastete« vereinigten Zusammenkunft» - Extrasüge »ach Ber lin ab KöntgSberg t. P,, Dirschau «ud Danzig, Bremberg, Posen, BreSla», Hamburg, Mägde- bürg, Dresd«, Leipzig, Hall« rc statt. Jeder, fall« war e» ein glücklicher Gedanke, ferumohu«. den verwandten und Geschäftsfreund« durch ei, geschickte» Arrangement eine bequeme, billige »n»
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