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Dresdner Nachrichten : 29.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189303296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-03
- Tag1893-03-29
- Monat1893-03
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1893
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Zpseiitlitül: KitiimliiM». > ortroiUiet» r,v- oi.uot »i.i «iv- dit« k l»«i ^«U«m «1ot8 M»NK,»U»M. vvr». l» in l-ok. lsilvttu'irr f«. mit Vvrs». filr nur L Ottorbuvlvllunxoi» v»b. rocltt- ^»itizr. I»«»! L,«>»AV, t'iu'litvr, I. »i. ? MM ls-»>iM,iix 7 HI»x: ? I-8tlibtzil<- 1 S kortlku« «. 6. zlni-IctstrUIo I >V»N8t.r. 8. 8 U EI«. N UnfUvkornntvu Lr. L!«.jvvtXt cknn L'inix» von t>»eim«n - Vüooolackso, vaosos, v«M«rt». z blin/elr»» >i^»t: Llliiiniltl kV«-» 2 Lin,.vivo,Knut: ^It»»s,«t Nn. 2. ä V ^ LonLnvLuLivnoL- W orsets / URck no,»pi,t« I'irivar, krin-5»l»r VE unä >V lvuvr Aoäollo. r»We»i Ilrvaiivn. ^ NMr/5,; I^«rn-»r-z.I.H7. ^ 0708808 Im^or V»i8v»k»ii88tr«88« 34. U». HH-i-II-s 4V«i8vnIiM88lr»88v 34. iu IVv«Ii«I1vn x«r»Intvi" Vr»n»vi»I»ü1«. tt"xo!n>ü88ixo I'vrk'iillieliu ^iukiUlsg uuci Lli^vlllutlivn in jjorHu, ?üi38, I,"U(f'.». Äendemng der Reichslagögeschäftsvrdnimg und des Wahlrechts. " ' " ' ":b, - ' ' " ' - KMcl: ..... Hosnnchrichten. Vortrag Stuhlmann, Gesammtrathssitzung. I Geh. Null) FrcicSleben, Gartenbau-Ausstellung. Gewerbeverein, Ostereier. Gerichtsverhandlungen. August Horn ',. I «vt e " » «v» »»» z* PoMischeS. Die jüngsten Vorgtingr im Reichstage ziehen noch jetzt nach allen Richtungen Blasen. Wer eine gewisse Presse gründlich studirt, wird ganze Spalten angefüllt finden mit Betrachtungen über den Fall Ahlwardt und vor allen Dingen mit einer Fluch von Schiinpswortcn, wie sie sich in dem orientalischen Lexikon in so wundersam reicher Fülle seit Alters finden. Das »nag ja noch hingeben, zumal sicherlich kein anstiindiger Mensch, der etwa durch das Hörichle Auftreten deS Berliner Rektors In seinen berechtig ten antisemitischen Anschauungen schwankend geworden ist, durch Schmähungen izn Stile des Berliner Tageblattes und seiner Ab leger für die Ansichten der Gegner gewonnen wird. Aber es bleibt charakteristisch silr den UrberzeugungSernst der Liberalen, das» sie in dem Augenblick, wo ein Gegner ihnen eine Blühe gab, nicht nur alle Diejenigen mit ihm zugleich zu besudeln trachten, die irgendwie antisemitischer Gesinnung verdächtig erscheinen, sondern daß sie sogar an den »Bollwerken der Freiheit" zu rütteln beginnen und gegen Institutionen ankämpfcn, die ihnen bisher über Alleö thener, die ihnen ,-trchn" waren. Es ist dies ein deut liches Zeichen dafür, das; die nationale Bewegung, welche die Geister ergriffen hat, den Herren von der goldenen Internationale mehr, als sie zngeben, den Schlaf ihrer Riichtc stört. In erster Linie richten sich die Angriffe jetzt gegen die be stehende Geschäftsordnung des Reichstage», in zweiter gegen das allgemelne Wahlrecht, das man beute zwar noch nicht überall offen zu bekämpfen wagt, gegen dos man jedoch in absehbarer Zeit, zu mal bei künftigen Wahlsiegen der Parteien von antisemitischer Ge sinnung, energisch Front machen dürfte. Die Disziplinargewalt im Reichstage liegt bekanntlich durchaus in den Händen deS Präsidenten. Er ist noch Artikel 46 der Geschäftsordnung be rechtigt. den Redner auf den Gegenstand der Verhandlung znrück- znweisen und Ihn zur Ordnung zu rufen. Ist das Eine oder Andere in der nämlichen Rede zweimal ohne Erfolg geschehen und fährt der Redner fort, sich vom Gegenstände oder von der Ord nung zu entfernen, so lauu die Versammln»» ans die Ansrage des Präsidenten ohne Debatte beschließen, dah ihm das Wort über den vorliegenden Gegenstand genommen werden solle. Diese Be stimmungen, die jeden rednerische» und moralischen Exceß durch aus zu verhindern geeignet sind, sollen nun plötzlich nicht mehr genügen, als ob sic nicht genügt hätten. den Abgeordntecn für Arnswaldc vor den Augen der Nation zu Boden zu schmettern. Man schlägt einen parlamentarischen Ehremach vor, man will, wie in Frankreich, die Eeniur rinführen, also dem Hanse die Möglichkeit gewähren, ein Mitglied von der Theilnahnie an den Verhandlungen für eln oder mehrere Tage anszuschließen und Arhnlkchcs mehr. Man ruft also, sowie sich eine passende Gelegen heit bietet, nach der Polizei. Das ist überaus charakteristisch gerade für den Freisinn und seine Freunde; es ist ein kleines Svmptom dafür, wie die Freiheit sich unter einem Reichskanzler Eugen Richter auenedmen würde. Solcher Symptome giebt es manche, vor Allem die Kimtenherrschast. die der „granße Tribun" in seiner Fraktion führt und die es zuwege brachte, dah der Dissident Herr Hinze vor dem ganzen Lande zu Kreuze kroch; dahin gehört ferner die Art und Weife, wie im Rathbause zu Berlin die Gegner mundtodt gemacht werden; dahin kann man auch die merkwürdige Erscheinung rechncu, dah in Wien, als die Gegner der liberalen Stadtverwaltung mehr als ein Drittel der Mandate erhielten, die Geschäftsordnung umgestürzt und statt der Zweidrlttkl-Mehrheit die absolute Mehrheit cingeführt wurde. Kein Regiment könnte autokrat sicher und freiheit-tödtender wirken, als da- deS Freisinns. Allerdings, frei wären alle Angriffe gegen Monarchie. Deutschthnm und Christcnthum. und der schmähliche Artikel eines Börsenblattes, der eine Ausräucherung des Herren hauses empfahl, weil dort die evangelische Synode tagte, würde auf Staatskosten verbreitet werden; aber wer ein Wörtchen zu sagen wagte über das Judcnchum. der würde in s Gefängnih wandern und dort — zwei Fliegen mit einer Klappe — sür Namsch- vazare arbeiten müssen. Womit begründet man denn die Nothwendigkeit. die Geschäfts ordnung im Reichstage zu ändern? Mit dem Auftreten Ahl- wardt's, Gut, aber bat denn die bestehende Norm nicht hinge- rcicht, die allzu toll hcrvorschlehendcn Ncdcblntheu dieses Mannes zu beschneiden? Die Scmitenblätter schreiben ja selbst von einer .Hinrichtung" deS .Rektors aller Deutschen". Strafen sie sich denn nicht selbst Lügen, wenn sic noch mehr verlangen? Oder wollen sie noch den Leichnam schänden? Will man sich vielleicht auch gegen die Möglichkeit sichern, von Hrn. Eugen Richter und Herrn Bebel ähnliche Verleumdungen z» hören, wie Beide sie vorbrachten? Schwerlich, und doch wäre das ganz nützlich. Hat doch Bebel erst vor Kurzem von einem prenhischen Offizier al« einem .Meuchelmörder" gesprochen, allerdings ohne dah daS .entrüstete" Parlament ihn fragte, ob er seine Dewrismatrrialirn bei sich habe und ohne dah in der Presse ein Entrüstungksturm auSbrach. Hat doch ferner seinerzeit Engen Richter, derselbe Herr Eugen Richter, der jetzt von Moral trieft, ohne jeden Beweis gegen Bismarck di« perfide Beichulvigung geschleudert, der Alt reichskanzler habe, nm für sich landwirthschastllchc Maschine« auS England zu beziehen, de» Zoll daraus ausgchoben und. als er sie erholten, de» Zoll wieder eingesührt. Hat doch derselbe Tribun der Tugend mit unbewiesenen Verdächtigungen in Sachen deS Wel- fenfondS rin Dutzend Mal paradirt, ohne daß eine Aendcruug des GrschästSversabrens vorgeschlagrn wurde, aber auch ohne dah er nur einen Schein von Beweis auS der Tasche hervor,«holen gezwungen wurde. Hat er doch gegen Stöcker den Vorwurf des Meineides erhoben, ohne den geringsten Beweis für seine Lästerung. Aller dings hier galt die Verleumdung BiSinarck und Stöcker, zwei Männern, die bloS i» deutschen Herzen Ehrfurcht und Liebe erwecken, jetzt ober, bei Ahlwardt. geriethen Männer von der Börse In s Tressen, das ist etwas ganz Anderes! Ganz richtig meint daher die .Kreiizztg.", daß ihr auch heute noch ein Ahlwardt lieber sei, als zehn Richters. Noch eine historische Parallele läßt sich ziehen Als LaSker mit seinen Enthüllungen au- der Gründeiära ein Dutzend konservativer Männer vor dem Parlamente anklagte da wurden ihm ohne Weiteres drei oder vier Wochen zur Beweis führung zugestanden. Als dann Hr. v. Ludwig mit den wohlbc- gründeten Anklagen gegen die semitischen Gründer antwortete, da blieb Hr. Laskrr den Beweis für seine Behauptungen schuldig. Auch aus solchen Analogieen kann man lernen, wenn nichts Andere?, so doch das Eine, dah unser Freisinn es liebt, überall dort mit zweierlei Maß zu messen, wo seine theuersten Schützlinge, die Sonimcrfeld, Löwy und Leipziger, in Nöthen sind. Zugleich mit dem Verlangen nach einer Beschncidung der par lamentarischen Redefreiheit nehmen jetzt liberale Blätter den Kamps gegen daS allgemeine Stimmrecht auf. Speziell die Nationalliberalen sind hier die Nufer im Streite. Man mag die Frage bei Seite lassen, ob nicht in irgend welcher Form, ici es durch Einführung des Proporllonalsysteins oder das „voto eumulaiik" eine Verbesserung des jetzigen Systems möglich sei, ob nicht vor Allein den Minderheiten eine Vcrtrcin»» geschaffen werden inüsse: das ist Nebensache. Hanpisachc ist die Enischcidung darüber, ob heule, nachdem durch Jahrzehnte daS allgemeine Stimmrecht dem deutschen Volke die Mündigkeit verliehen Hai, das Volk von Neuem unter daS Curatel der Leute .von Bildung und Besitz" gestellt werden kann. Und das ist unmöglich, jede Partei, die hierfür cinirstt, gräbt sich selbst den Boden unter den Füßen fort, sie beweist aber zugleich, dah sie fürchtet, in den breiten Massen des Volkes keine Anhängerichast mehr zu besitze». Wenn gerade jetzt die liberalen Organe sich in's Zeug dafür legen, das Wahlrecht zu Rrkürzcn, so liegt der Argwohn nicht fern, daß sie auf diesem Wege den antisemitischen Bestrebungen, die gerade unter den sogenannten kleinen Leuten unstreitig am tiefsten Wurzel fassen, beizukommen versuchen möchten Auch das tfi ein Zeichen dafür, wie der Liberalismus mit Phrasen arbeitet: Sonst wird stets von .sittlichen Ideen", von der Macht der .Ge danken" und älmlichrn unfaßbaren Dingen geschwatzt, die .doch schließlich den Sieg erringen müssen über die Bestrebungen der Dunkel,nänner", jetzt aber, wo man in's Hintertreffen kommt, da werden mechanische Zwangsmittel hcrvorgeholt, die Polizei soll helfen oder den Wählern das wichtigste Recht genommen werden, das uns in den Tagen gewährt wurde, als Deutschland auf den Schlachlicldern eine Mündigkeit erkämvst hatte. Nein, lassen wir Nur weiterhin den „Ideen" ihren Spielraum, es wird schon dafür ge sorgt werden, dah wir gerade mit dem allgemeinen Stimmrecht eine echt nationale Volksvertretung erhalten. I-i—. Petersburg. Die russische Gerichtsordnung wirb demnächst vervollständigt, daß die Weigerung, vor Gericht russisch aus- ;n. von dem fiingtrenden Richter mit iosort vollstreckbarer Stimmen beschlossen, den Kantonen und dem Volke die Verweisung des Schächtervrrbotes zu empfehlen. R o m. Der Papst hat gegen daS Urtheil des Gerichtshofs von Amiens, der seine Ansprüche aus eine ihm von einer Mar guise hinlerlassene Millionenerbschast nicht anrrlennt, Bernsnng einlegen lasse». Petersburg. AuS Tomsk wird berichtet. 300 Sträflinge, die sich aus dem Marsche nach ihrem Bestimmungsorte befanden, empörten sich gegen ihre Aufseher. 5 Sträflingen gelang es, sich ihrer Fesseln z» entledigen und sich der Waffen einiger Kerker meister z» bemächtigen. Es entstand ein schrecklicher Rcvolvcr- iind Messerkamps. acht Aufseher wurden getödtei. von den Gefan genen sielen 46. Am Bestimmungsorte langte nur die Hälfte der Sträflinge an, die andere Hälfte war infolge der anSgcstandcncn Leiden ans der Landstraße liegen geblieben. Petersburg. dahin v Zusagen .. . Strafe belegt werden kann. — Der Kaiser und dleKaiscri» verrieb teten gestern in der Peter Panl-Kaihcdrale eine Andacht. Ter Besuch dieser Kathedrale pflegt gewöhnlich einer Rette des Kaiicr- panres voraiiszugehen. — Ans Befehl des Graßsürsten-Thronfolacr sind ans den Summen, welche bei dem allgemeinen Hilfskomitee übrig geblieben und dem Grohfürst-Thronsolgcr zur Verfügung ge stellt sind, 50M1 Rubel zur Unterstützung der von der Mißernte heinigesiichte» Bevölkerung bestimmt worden. Bukarest. Nach hier eingetroffenen Meldungen hat sich daS Befinden der Königin verschlimmert. Die Berliner Börse setzte etwa auf gestrigem Niveau ein trotz der höheren Wiener Notlrungen, nur Kreditaktien setzten höher ein. Später liit die Tendenz unter dem starken Rückgänge de, Koblenaktieu, auch Kreditaktien gingen zurück. Schifffahrtk- aklien aus Deckungen befestigt. In, Kassaverkrhr wurden Indu strien größtrnthcils durch Realisationen gedrückt. Von deutschen Anleihen zogen üprozentige an, während 4prozentigr «twaS rroch- ließen. PrivatdiSkont 2 Proz. — Wetter: schön, West-Nord« West-Wind. » r a I> r t « r t ISidluß.» «rr»»t SM'/,. »»Ar»«» rsi.M. Pk. >u.l». Un,. v»«uitesr>« tzlkme»» —. Nclg,«<mlel»r —. s«m. P , r > s. ("> Uhr Nachm. «t»e »7,M, Italiener SZ.I7, Svanier «7, Prniuaiesen 22,2.',, Türken 22,27. Tüekenloofe SZ.7», Otlomanda«» bSS.VO, Staats»-»» «M,2ö. t-am»,r»<n 2»7,L». Fest. Pari». Produkten (Schluß.! «etze» »er «Sr, 2«/»>. »ar Mai-Hngnß 21.2», »eh-»»,»». Ghiritu» her MSr, b«.»L. per Erhtbr.-Drzbr. 14,25, ruhig. Nühol »er PiSrz 57.75. »er Sihtcmbcr-Dezember K».oa, ruhig. « ,» « «» » , «. Produkten Schluß,. Welzen »er MSrz —, »er Ma> 17», «oggen »er PlSrz —, »er Mat »28. vroeuirnoer «azuuirn o seines Hauptgläubigers Glaubensgenossen »wert, Köln. Der Mann Aernschreib- nnd Fernsprech-Berichte vom 28. März. Berlin Der Kaiser empfing heute den bisherigen Kgl. Sachs. Militärbevollmttchtigten, Generalmajor v. Schlicken, der sich ab meldete. — Der „Reichsanzciger" veröffentlicht amtlich das Reichs- ctatgesetz sür 1863 64. sowie die damit zusammenhängenden Gesetze. Der Etat balancirt mit 1,267,678,811 Mk. Der „Staatsanzeiger" publizirt da? preußische Etatgesetz für 189-394. Der preußischc Etat balancirt mit 1,893,,313,260 Mark. — Die HIcrherkunft des preußischen Gesandten tn München, Grafen Eulenburg. der zu den intimsten Berathern des Kaisers zählt, wird mit Entschließungen über die Militärvorlagr in Zusammenhang gebracht. — Die vor einiger Zeit abgrsandten Mannschaften zur Verstärkung der Sckmtz- trnppe in Deiitsch-Südwest-Asrika sind am 16. d. M. tn der Walfisch- bai eingetroffcn. - Der zu wiffenichaftlichen Zwecken bestimmte Ballon „Humboldt" hat bei seinem heutigen dritten Aufstieg eine anscheinend bedeutende Havarie erlitten. Die Gondel stieß mit voller Wucht gegen dir hohen Essen des Maschinenhauses der physikalisch-technischen Reichsanstalt tn Charlottcnburg, wobei sich der auf dem Schornstein befindliche Blitzableiter in den Ballon einbohrtc und ein mächtiges Loch in denselben riß : trotzdem wmdc die Fahrt fortgesetzt- — Zwei jüdische Kauflrutr, der Inhaber eines Waarrn-KrcditdauseS, WachSmann. »nd ein Manusakturwaarcn- bändler, Salt B. aus der Potödamerstraße. sind mit Hinterlassung bedeutender Schulden durcdgebraiint. Ter Elftere hat die Frau 1 mitgenommen und sein« Firma an zwei vertragen. Mannheimer Ingenieur Reidel erfand ebenfalls einen kugelsicheren Stoff. Die Schicßprobe soll in der nächsten Woche stattfinden. Lemberg. Der größte ThellZder Stadt Charkow ist über« schwemmt. Ganze Häuserreihen stehen unter Wasser, daS schreck liche Verheerungen angertchlet hat. Biele Einwohner versuchten sich auf Flößen zu retten, wurden aber davongetragen. Die Zahl der Ertrunkenen ist bedeutend. Parts. Die Regierung beschloß die endailtige Schließung der deutschen Faktoreien Barth und Jost in Dabomey. — In seinem Schreiben an die Vorsitzenden der monarchischen Provinz- Vereine sagt« der Graf von Pari»: Eine Aufsehen erregend« Straf sache hat soeben das Land über den sittlichen Werth der Männer, die es seit einigen Jahren regieren, aufgeklärt. Die Stunde ist ernst. Die Kammer hat alles Einsehen verloren, jede neue Sitzung läßt sie in der allgemeinen Achtung tiefer sinken. Die Regierung wagt nicht, dcn Drohungen deS anwachsenden Sozialismus zu widerstehen, sie ist kraslloS im Innen», ohne Gewicht nach Außen. Die Unabhängigkeit des Richterstandes wird angezweiselt, die Ein richtungen haben die Menschen verdorben. Da- rechtschaffene und arbeitsame Frankreich ist betrübt und gränostigt. Aue anständigen Menschen fühlen das Bedüriniß. sich zu einer äußersten Anstreng ung zu vereinigen. Die Monarchie allein kan», Frankreich eine stark Regierung geben Bern. N.006 Schweizer Bürger batten bei der B»»desver- sammlung den Antrag gestellt, da« bei den Israeliten übliche Schächten der Thiere solle in der Bundesverfassung verboten lvcr- den. lieber diesen Antrag müssen dir Kantone und da« Schweizer Volk abstiinmrn. Der Nationalrath hat nun mit 6l gegen 4l OertltchkS «nd SiichsischeS. — Zur Begrüßung Ihrer Majestät der Königin, die gestern Bormillag !> Uhr 50 Minuten von Baden-Baden vier wieder ein- getroffen ist, waren auf dem Böhmischen Bahnbofe Se. Majestät der König und Ihre Könial. Hoheiten Prinz Georg, Prinz Friedrich August nebst Gemahlin, Prinz Max und Prinzeß Mathilde mit de» Hofstaaten anwesrird. Außerdem waren noch zu bemerken die Oberhofmcisterin Ihrer Majestät Freifrau von Psluak. Excellrnz. und Hoffränlctn von Borries. Ihre Majestät wurde beiin Halten des Zuges von Sr. Majestät, »vir auch Von den Prinz Georg'schen Hrrrschastrn überaus herzlich begrüßt »nd be gaben sich hierauf die Allerhöchsten Herrschaften in bereitstehendcn Hoseguivagen in ihre Palais. Bon Hos an? hatte der Transpor!» Inspektor der Sächsischen Staatsbahnen, Lommel, die Leitung des Zuges übernommen. — Se. Majestät der König hat eine silberne Jardinierc als Ehrenpreis sür die JnbiläumS-AnSstellung der Gartenbau-Gesell schaft Feronia gestiftet. — Ihre Königl Hoheiten Prinz Georg und Prinz Albert beehrten gestern Mittag durch einen längeren Besuch die Schittrr- akbeltenaiisstellnng der hiesigen Königl. Kunffgewerbeschule. — Der evangelische Pfarrer Bunnitzer in Teplitz erhielt von Sr. Majestät dem österreichischen Kaiser das Ritterkreuz des Franz Josef-Orden». ES ist die« die dritte Dekoration: die erste wurde ihm von Kaiser Wilhelm I. »ntt dein rotben Adlcr- orden, dir zweite mit dem Albrechtsorden von Sr. Majestät dem König von Sachsen z» Thril. — Den DnllingStöchtern deS Gutsbesitzers Petermann in NiederschindmaaS bet Glanchan bat Ihre Majestät die Königin je rst: goldene- Kicnz mit Karte, welch letztere die eigenhändige Aufschrift Ihrer Majestät enthalt, zum Präsent ge macht. Die Ueberretchung fand statt im Beisein des Gemeinde rathes und de- KirchenvorstandrS. sowie der Vertreter der Militär vereine von Ober- und NiederschindmaaS und Gesau. — Für den scheidenden sächsischen Mllilärbevollmächtigtcn Generalmajor v. Sch lieben veranstalteten, wie gemeldet, die Mitglieder des Biindesrathes am Mantag Abend in Berlin ei» glänzendes AbschicdSmahI. v. Schlicken nahin an der Tafel den Ehrenplatz zwischen dem Reichskanzler und dem bayrische» Gesandten v. Lerchenseid ein ; gegenüber saß der BIcepräsident v. Bötticher. Außerdem waren noch anwesend die Herren Gesand ter Gras v. Hohenthal, Krieg-ininister V.Kaltenborn-Stachnu. Staate- Minister v. Heyden, v. Schilling, v. Thielen, v. Bosse und Miguel, Staatssekretär Marschall, Vtceadmiral Hollmann, Staatssekretär Maltzabn. Der Reichskanzler erhob sich zn einer längere» Rede, in welcher er zugleich im Namen des BuiidcSrathes bedauerte, daß der Generalmajor v. Schlieben scheide, und daran den Ausdruck der Freude knüpfte, daß er wieder in die Fronte zurücktrete, wohin ibn doch als Soldat Alle» hinzöge. v. Schlieben dankte dem Reichs tanzler für die an ihn gerichteten Worte und sprach auch den, BundeSrath seinen iltsgrsühltckten Dank aus. — Die Versammlung, welche dir hiesige Deutsche Kolo nial g es e l l s ch a f t (Abtheilung Dresdens für den Vortrag des Afrikareisendeu Dr. Stublmann nnd die Vorführung der beiden Akka-Awerginnen am Montag Abend im Saale des Tivoli anberaumt hatte, war recht zahlreich besucht. Besondere Auszeich nung wurde der Gesellschaft und dem Vortragenden durch das Erlcheinen Sr. MajeftätdeS Königs und JbrerKönigl.Hoheiten des Prinzen Friedrich August undGemahlin zuTheil. Diebeiden Zwerginnen, richtiger Pygmäen genannt, sind etwa 1,10—D20 Meter hoch. Noch Ansicht Dr. Stuhlmnnn S stehen sie lm Alter von etwa 15 Jahren. Sie sind zwar noch nicht ganz anSgcwachsen, zeige,, aber vollständig entwtckclie Körpersormr». Die beiden Mädchen hatte» auf den» Podium aus zivei Sesseln Platz genom men und erregten da» lebhafteste Interesse des Publikums Die jungen Damen, die ihrer ganze», Erscheinung und ihrem Verhalle, «ach - - - - - - - - - - - Same», die ihrer - .. .... den Eindruck von 6-8jährIgen Kindern erwecken, . . .. trugen rei zende Kostüme, kurze, di- zu den Knöchel» reichende blau-weiy grstreistc Kleidchen mit rothcn Bändern; das wollige dichte Haar 'rperpillv usz^ssrn
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