Dresdner Nachrichten : 14.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189304144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-14
- Monat1893-04
- Jahr1893
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
-
21
-
22
-
23
-
24
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.04.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-Sr P-IE Uoikrtialuiua. BortendenN» NirmdriitNik !S»m»«-kd>,i>k vxri, iiädrli« « 2 «. tzurch dir Pnki Dt. 2.r». uu Au Uiü, uut r, rwirckradriii 'tzotiaitailaa 'Imiallink »>.>» cliNunSiiiauacn ?>>a > i>'»iir.o« >> Äo> >» « »II!» Aaciii» L»n»N>»a«v Änrm.n itllnatüniaas 8>l a.'ciilladl >Ir. »lolirra. L »u> ul« WlXticNIUl»»' >»» » II!»ÜiüOlllllllLllk Ilk I >r«'.Nlae oUrnrd.e'.' cu»ae'ai'r6«'tt>«N' I'.P'a.. NI. ^on> I»llv I'dcr »am Fkinaar» ra Pia. N,lit>m -ir.<<> c.n»«ia > .- -»» 4« 1->a < rrntuniiounar» ulll k»r Privallkilil ^n Plg Lu-wärirge rninräae „ur aeae» Aoraudveiakluini Änkulldl-illlukil llcllMlli l>»nmU«d>^ »giiNanc «!-> .mni> .»»>i-'»Ntrn <ll> I Sür Ruckaavc emai'aiilacr ^önill. Nucke keine ißeri'nidtnlüeil vröemt«» 8olnilü»8»r I», «»«len» Zayicsonch .'»6,000 Ltüll. 1>ul,'-x<n,^t-8-chi«iivi. eu-chontn-i: uut-nFViirmo. cknlu-ronrrnrin-'ki r^Kl'-ii-ils. l)o^.3el1't. >1'.rlcatL>. /u I V>' t> A '2,ä'> i. ä. Vz-ntb. .k. l'au! Ti-ä <>,1>r> .-äon Dresden, 1803. ^ilnkd.Kesmtiiiurni,, wiss ü! Su rleetinourlrlnrlit'1b I klnupti-tnit»«« 28. WnSI cu» cc» Vs/v»-)r// A»»e/E ^/s/ve/s^<5//-^L V«n ^L§öv-, LiULrä-. IIMrm-, « » Isivrss-, Ve33.tr- mo! Mtren-7ue!im ^ ^ lv »Hell veüwu Uurbeu Witt xrörLtss l.<rger x HH INi. SVÄIiins». luekkianlllung, ^ Zl v >i« >,vir« l-Inak», er. « !)m<leiiei' VsrniokAkMZs-LMM vov Otto Lüttnvr, L ltiLs«!^L/L'F//^c/s. MinoralMLssor, L. r N ,;.»>>>! nr t8!):;.>r 1'uOunr! -a Oriz.'i»uI-?i«ibon. T 2 krurnpto /llnvixiuins ia'd ttitun uuä nuelr »iwrvlerE. ^ ^ BLünIzLl KIotr»p<»Ni^lLV, 1>i ö8«1i l«. x » VM^ v «ko, « u«l> un. L 8 I—A. ^'o!rn8s>n6o1i.8l6lIt; 1606. Ihr, 1! tt/1 L„;gggs- Wuchergelebvorlnae H'snnelmchteii. .»U'nialn Cnn'I» in Freibera, Jttnienarbrit i» Druckkreirn. Zeilnna.'verfans am Lonnlag. L>aupt- . t neschwnrene. Vexin „^a!k?wol>l", Grlict>ISverdnnk>lnnge>» ,I!ir Korporal". Kuiiswerein-Zau^slklluna PolitiskiieS. ES ist eine erireulicbe Erscheinuna. das; der NeichStan sich nlöl ald nach seinem Zniomnientreleii niit einer der irichlitlsien l'vzi'niei, graste», der Beschriinkuna des Wuchert', desasscn lall 2 ic fürchterlichen Erlcheiiniii.ien, die iiifolne der lnSlicr besiehenden. duich iiejedlichc Ucslin>nninlirn nur gn»; »nrnrcichend steheinmlen Wnchersrccheit in fast allen Tlieilen n»ieres ^alerlandcS zn Ta^e treten, die Knebelnnkl vvn zahlreichen Bcanile». die Bernichtniin kleingewerdlicher »nd klcinbäncrlicher Erisienzen, sollen mit krafliaer Hand anegerottet werden. Die Reaiernnasvorlaae hat dereits in der Koinniission eine einnchende Beralhnnq zzesniiden, an einzelnen Stellen sind noch Perschiirsunacn an der nlspriingllchen Form vor- ncnommen worden, im Allgemeinen hat man sich, trotz deö Wider spruchs der Liberalen, mit den Grund,ügcn einvcrllandcn erkliirt. Au? welchem Grunde speziell der Freisinn sich gegen wirksame Maßregel» In dieser Hinsicht sperrt, das ergicbt wohl am einsachiten die Feststellung der ürimtnalstatislis, wonach in den Fahren 1882 bis 1889 aus 100,tM Personen der slrnsmiittdiaen Givilbebolkernng Deutschlands je 1,1 Deutsche und 20.8 Inden cntsallc». Und hier bei war noch in Betracht zu ziehen, das; nach unseren bisherigen mehr als lückenhaften Bestimmungen mehr als die doppelte Anzahl orientalischer Männer — 14.4 — unter Anllage gestellt wurden, aber nicht zur Abstrafung gelangen kvnnle». das; andererseits die weitaus größte Zahl von Fällen gar nicht vor das Gericht gelangte. Man darf allerdings auch letzt, io frohen .Herzens man das neue Wnchcrgesetz brgrnkcn ums;, sich nicht etwa der Erwartung hingebnr, daß damit nun gleich das ganze schändliche Gewerbe der Halsabschneider beseitigt werden wird. Dasselbe wird sorlbe- sichen. wenn es auch gcnöthigt sein wird, sich noch lieser in das Dunkel de» ?tocht zurückzuzichen. Der Hauptgedanke dcS neuen Gesetzes besteht darin, daß fortan neben dem Itreditwucher auch der Sachwucher, namentlich der Land- und Biehwuchcr getrogen werden soll. Die Strafbestimmungen werden nbo sich »ich! ans Tarlehnr- gkschäsic beschranken, sondern sich aus alle Ncchisgcschäfle aus- dehnrn. bei denen die PennögrnSvoriiieiic in ausfälligem Mischer, haitniß zur Lcislnng stehen. Der Böcsenwnchec wicd allerdings hierbei schweilich getrosten werden, aber hossentlich gelingt es end lich einmal, dem schanderdasle» Hhpothelc»wu>bcr an de» Leib zu kommen, der namentlich in unseren aufbiühenden Gratzslädie» bei ihrer flotten und vst leichtsinnigen Baulich höchst übeldustcnde Blüthcii treibt. Im Berhältniß zu der Gejammlheit des Wuchers rtpräsenlirt das nrugeplante Gesetz nur eine starke Abscylags- zchlung. Die Grundlage sür das jetzige Wuchcrgeietz wurde nach einem historischen Rückblick der «Gern," geichasseu durch den Bereit» gegen Wucher ini Saargebiet, der schon vor fünf Jahren die Forderung stellte, die strafrechtlichen Bestimmungen ans alle bc- laslenden Verträge aiisznbehiien, den gewerbsmässigen.Handel mi! ländlichen Grimdsiückcn cinznschränken und die bei öffentlichen Immabiiiarvcrläisien vielfach übliche Verabreichung von geistigen Gelräul.n zu berbicleu. Die bctrcssrnde Petition und das ibr ici- g.'si'igtc Malerial wnrc-en dem Reichskanzler zur Berücksichtigung übcuviese». Dicscs Material cntbielt außer einer genauen Dar legung der Verhältnisse im Saargebicte eine» Bericht über einen in Trier vor der Strafkammer verhandelten Prozeß gegen Kain Kansmann. Handelsmann aus Mcrzig. dessen schauderhafte Manipulationen bei der bisherigen Gestaltung unserer Wucherbe- stimmungen nicht gefaßt werden konnten. Ter Direktor des Trierer Gerichte-, Barre, der infolge seiner amtlichen Stellung die Ver hältnisse genau kennt, hat, durch seine Erfahrungen angcrcgi, rin Auch crichcinen lasse» ..Der ländliche Wucher", i» dem er vor Allein fordert, es müsse die 11 nechtschast beseitig! werden, in welche der Bauer gcräih, sobald er nur einmal Geschäfte mit einem Ha idclsmanu augeiangen h.rt. Diese lincchtschasi werde begründet »iw o.usrccht erhallen durch die Heimlichkeit, mit der der Handels-, min» sciiw geschäftlichen Beziehungen zum Bauer» Hali und durch d'c cinklarhei!. Iln. rduung und Ungewißheit, in weicher der Bauer i«Ü!'. die cinzcluen Posten seiner Bcrs hnldnng und die Höhe der selben gehalten wird. Man wird nicht Irren, wenn man die jetzt in die Vorlage ansgenommene Bestimmung der Kommission, wo- nul, die Geld- und Kreditgeschäfte gewerbsmäßig betreibenden Personen zur aiftährlichcn Rcchnung-legung ocipslichtct werden, aus die Anregung Barre s zurückkühr!. Es ist nicht ohne Interesse, d.rc- Buch des -i rieu r Inrillen geuaiier zu studiren: beweist cs do.l. daß die Scheußlichkeit des Wucher; keineswegs eine Ausge burt aurisrmit'icher Phautasicen ist. Erschütternd Ist die Be schreibung Ver ländliche» Kaechlschasl: »Der Händler treibt durch sorlgcletzie kleine Tailehcn mit wiicherstcheii Zi>sten die Geiammt- schnld dcS Bancm in dir Höhe, um dessen ganze Existenz in seine Hände zu bekommen und bei der schlicßlichcn Versteigerung von Haus und Hvs sein Hnuplge'chäft zu machen." Barre führt zwar auch einige chriiüiihc Wucherer an. aber er stellt als Dhatiache fest, daß „das Vubgeftchäst. bei dem die Formen der Ucbervoc- Ibcunug io mannichsaltig sind, als e-> ossenc und versteckle Fehler bei den Thircen girbt, wie in den meisten Gegenden Deutschlands, lo auch in der Vkreinprobinz fast ausschließlich in den Händen des tüdi'chcn Gc'chä'lsmannes liegt" und daß gerade hierbei und im Anschlüsse hieran die meisten Fälle von Wucher Vorkommen In »cm Verfahren gegen Kain Kaufmann stellte sich nach der Dar legung des Trierer Landgeiichisdircklors heraus, daß der Mann, der durch seine Geldgeschäfte nr kurzer Zeit ein Vermögen von wenigstens 900.000 Mk erworben hatte, beste»» Gcschästknmsang '0 ein und Umschlag über den manches Großindustriellen hinansglng, den einzelnen Sonntagen Hunderte von Leute» besuchten, um ab- Hreitrili, 1 <. April. a» ;iirechnen und Dbeilzahlungen zu leiste», daß dieirr sehr gewandte und gewiegte Geschäftsmann keine Bücher führte und gesetzlich nicht zur Bachsübrnng verpflichtet war. Kain Kansmann wurde zu allgemeinem Entsetzen sreigesprochc»! Ei» moralisch so verwers liebes Geschäft blieb juristisch straflos! Liegt da nicht die Ver- mulhung sehr nahe, daß all die Obler eines solchen Mannes, so weit sie nicht zur Auswanderung gezwungen sind, sich der Sozial demokratie in die Arme stürzen ? Um so dringender muß man den Wunsch hegen, daß auf de» sozial heilsamen Bahnen, wie sie setzt mit dem Wnchcrgesetz betreten werden, energisch weitrrgeschcitten wird. Die Debatten im Reichstage werden voraussichtlich eine recht erhebliche Ausdehnung gewinnen. Stehen doch in einer Frage, wie sie hier angeregt ist. sich zwei Weltanschauungen diametral gegenüber. Hier steht die Weltanschauung dcS freisinnigen Liberalismus, welcher erklärt, daß der Schwache naturgemäß die Beute des Starken sein muß und daß der Staat dem Prozesse, wie der Starke den Schwachen czuätt und schließlich verzehrt, mit verschränkte» Armen Zuschauer» solle. Ter Schwache brauche sich ja nicht in das Bereich des Starken begeben — volenti uou Üt injuni». Tori steht die deutsche Weltanschauung, die in mächtigen Kämpfen jetzt nach dem Stege ringt, jene Anschauung, die den Schwache» schützt, wo immer er in Gefahr ist. die sich nicht mit dem frivolen Trolle begnügt: Warum geht der Bauer zum Wuchrcr, der ihm in Ge'chäftskennlniß übeilegcn Ist t Geht er hin, ko mag er auch büßen. Ob jetzt die Vorlage zur Annahme gelangt? Man darf es hvfscn. Konservative, Antisemiten und Eciitrum werden geschlossen für de» Entwurf stimmen. Man darf wohl annchmcn, daß die Reich-Partei sich aus den gleichen Boden stellt und das; auch zahlreiche Ralionalliberale schon aus Liebe zu ihren Mandaten sür ein Gesetz eintrctcn werden, da-S »wer mit ihren „Prinzipien" und „Idealen" nickst völlig harmonirt, das aber mit gutem Rechte populärer ist, als alle bisherigen Schöpsnngen des neuen Kurses. Das Material, das bei einer Besprechung des Wuchers zu bewältigen wäre, ist ungeheuer groß, c-2 lässt sich in ganzen Bänden nicht e,schöpfen. Fast Jeder, der nicht in cincr goldenen Wiege geboren wurde, kann ei» Lied davon singen. Möge es endlich einmal gelinge», das llebcl an der Wurzel zu fassen; aber möge man sich auch im Reichstage hüten, durch Entgegenkommen gegen die liberalen Bedenken den Wein der Vorlage zu verwässern oder das Pscrd. wie es manchmal ge schieht, von hinten ausziizäumen! Ist-. Ferm'chiclb- „,iv Fcniss'rsch-Lcltchte vom 13 schwach be- B eil in. Reichstag. Das Ha»? ist setzt. Die Erwmtnna. daß die Ahlwardk Afsaire beute ihren ! Vernehmen »ach an den Fortgang staden werde knüllt sich nicht. Alstw irdt ist nickst anniewnd.! gehen. — Tie nationale Abgeordnete' Menz-r begründet seine Interp llation über den Rück gang des Tabakbaues und ge'-h ieben.'her Maßnahmen dagegen. Wänrenddem iriti Arg. Al'wrrd» rn das vcrus ein »nd lässt von cinern Saald euer eine - a osten Posten von Aktenstücken nleder te gen. — Staat! - Fr!,r. v. Maltzahn: Die Thanasta-, -atz der Tabakvau im vongen Jahre stark zurückgegnimen sei, ec oucNennea: die an.ieüantc Fläche sei ans lO.OB Hektar hcras- geganaen, mährend sic in den ungünstigste» Jahren 187080 und l'-80 00 sich immer über Hektar weit. Die Unache dickes Rückganges lei in den allgemeinen Verhältnissen des Marlies und in der wirtblchasilirven Lage überhaupt, nicht in der Gesetzgebung ru jachen. Die Leute hatten nicht mehr die Mnße. mii Behagen ihie Pseise zn rancden; dazu komme, daß der Sumatra-Tabak in seiner neuen Berwrndung dem Pfälzer Tabak .uonknrrenz mache. Rack- Meinung der Finanzveiwaltnig rOcheine der letzige Moment nicht geeignet, den verbündeten Regierungen gesetzgeberische Maß nahme» im Sinne der Interpellation vorznschiaacn Daraus sei aber nicht auf eine Unterschätzung der Interessen des deutichen Tichakb »es zu schließen. Es könne Indes; nicht übersehen werden, das; bei einer Renregeluna der Tabakbestcireruiig einander wider sprechende Interessen bestehen: die der Tabakbaner seicn andere wie die der Consumcnlen »nd die de» Iinporteure. Tie Regier ung sei den. Tabakbaue weit enigegen gekommen, da der Tabak zu den Kosten, welche die Militärvarlage erfordert, mit keinem Groschen hcrangezogen werden lulle. Werde zu einer Rcuregclnvg vcrschcitten, so werde das Interesse des Tabakbaues »ick! allein in Betracht kommen, wildern auch Finanzinleceise» des Reiches. -- Abg. Okras Lob iEeuIr.) »cfnrwortet eine mäßige Herabsetzung der Tabaksteuer, wodnrch dem Reiche nur ein geringe? Ovier a»k- erlegl würde. — Avg. D> Bürklin (»at.-Ub.): Tie TaNakSdanern gaben tick, die grüßte Milbe! wenn aber trotzdem der Tavnksva» iiisolge des Mißverhältnisses »wischen Steuer und Zoll stetig und unaufhaltsam zurückgehe, so wüste das in den veicostenr» Kleben Mißstimmung bcivorrrisin. Las Vcrbäiiniß zwischen Steuer und Zoll müsse eventuell unter Erhöhung des letzteren geändert wer den, sonst werde das ganze Gesetz sür schlecht vesnndcn. Mit einer solchen Acnderung wurde man ein starkes Maß von Unzufrieden heit bcsestigen. — Ava. Tr. Barth (sreis.) unterstützt den Wunsch nach Aendeiiing der Controldestimnrungen. widersvricht auch nicht einer Herabsetzung der Tabaksteuer, aber aus lctziere werde die Regierung nicht eingeben; es bleibe sonach von den gemachten Vorschlägen nur »och der eine» Erhöhung des Tabakwlles. aber auch die Zollerhöhnng werde dem inländische» Tabatsbau keinen Ratzen bringen! wer an den Eonium ausländische» Tabaks ge wöhnt ici, werde sich auch durch eine Zallcrhöhnng zum Ewstum von inländischem Tabak nicht zwingen lassen, er werde seinen Eon- sunr eher clnschränkcn. Bester« Pieiie werden für deutschen Tabak nur erzielt werden, wenn es de» deutschen Tabakbaner» gelinge, die Qualität zu verbcssecu. In diclrr Richtung könne noch 'ehr viel geschehen, daraus Wille man die jetzt andciwcilia engagirle Agitation eomentrircn. In Svestcr hätten die Tabaroauern mit Uedertri» in das sozialdemokratische Lager gedroht, wenn ihren Wünschen scileirs der Reichsregicrung nicht entsprochen werde. Man könne der Negi-rung nur danlbar sein, wen» sic sich den Anforderungen auf Begünstigung rinielncc Beruiszwrtge gegen über ablehnend verhalte. — Abg. v. Wtnlcrfeld tzkons) steht oul dem Standpunkte Bnrsiin'S. Tr. Barth rauche nicht, s vauvic nicht und baue auch keinen Tabak und leine Ausftihrnngen be wiesen. daß er von dem Tabakbau Rietns verliehe, da? gelte namentlich von dem, was er über Veivcsserung der Qualität ge tagt bade — Abg.M'ollcnbuhr (Sozi. Wolle man den A'>>atz in ländischer Tabake vermehren, so muß man die Coasumtionsa !>>z',sk dec unteren Schickten erhöhen. — Abg>. Ki mm und Eceli'!nnt.- lib.) lvrechen zn Gunsten dcS Tabakbaues, wo aas die Debaiie ge schlossen wird. — Morgen: Novelle zum Wuchergkietz. Vorlage belr. Vcrraih militärischer Geheimnisse. Berlin. Der Kaiser fuhr heule Vormittag beim Reichs kanzler vor und nahm den Vorlrag desselben entgegen. — Gestern nahm das Kaiserpaar das Tiner beim russischen Baischalter ein. Während der Kaiser kurz vor lO Uhr in das Schloß znrnckk'hrte. blieb die Kaiserin bis gegen Mitternacht. — Heute Abend dinirt das Kast'ervaar beim österreichischen Botschafter. — B i der heuti gen Trauerskier für Pros. Earl Werder legte der Kaiier pcilcwlich einen prächtigen Kranz am Katafalk nieder; auch mehrere andere Fürstlichkeiten wohnten der Feier persönlich bei. Zn dcrwlbcn waien außerdem erschienen: Generalintendant Gral Höchberg, zahlreiche Gelehrte. Bnknenleitcr, Künstler und Eck»'tsteller. — Ada. Ablwardt erschien heule mit einem vielvecw«erben den Aktenstoß im Reichstag: er wollte das Wort neh men. welches ihm der Präsident mit Rücksicht aus die Geschäfts ordnung nicht ertbeilen konnte. Dagegen erklärte sich der Präsi dent bereit, die Alten an den Senroren-Eonvent zu überweisen. Aiilwardt lebnle da» ab mit der Motivirung, daß in dem Sc nioren-Eonvent manche Leute säßen, die er angreisen müsse: er wünsche Einsetzung einer besonderen Commission, in der an d seine Freunoe vertrete» sein könnten: dieser wollte er die Aktenstücke überliefern. Schließlich vereinbarte» der Präsident und Ahlwardt. daß Letzterer vor Eintritt i» die morgende Sitzung eine kurze Er klärung abzäbe. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm in zweiter Lesung unter Ablehnung der nationalliberale» Abändecungsankiäge den ersten Tbeii des Gesetzcnimmss an. wonach die staatliche Grund-, Gebäude- »nd Gewerbesteuer den Eommnnen über- lesien werbe» soll. — Aus die Neichsanlethe wurden 071 Millionen Mark, oder nahezu das -Ursache, aus die preußi sch» Eoniois ückz Millionen Mark, oder beinahe das twche de-» zur Subskription gestellten Betrages gezeichnet. Die Reichsanlcihe wgegarte im Süden Deutschlands einer besonder» günstigen Ausnahme: beträchtlich sind dre gezeich neten Summen iiaiuenllich in Nürnbrrg. Stuttgart und Frankstir! a. M., auch Homburg stellt ein ansehnliches Ccnrtinacnt. Die Hälfte des lubstubutcn Betrages entfällt aber aus Berlin Bon dec preußischen Anleihe wurden mehr als zwei Drittel, rund 800 Milt, in Berlin gezeichnet. Die Znlheilnng wird in derselben Weise wie bei dcr Emstsion im vorigen Jahre erfolgen, vielleicht wird aber das Minimal» der Zalbeilnng aus 5000 Mk herabgesetzt werden. Jedenfalls wird man bei der Zuthcilung alle spekula tiven Zeichnungen, soweit sie erkennbar und, ansicheiden. Die Zeichnung von Versicherungsgeselllchasten und Sparkassen werden tmiiiiickni voll verücksichttat. — Im Etatjahre 180192 betrug die WechsclstemvclsieuelLinnalnnc im Denl'chen Reiche 7B5O.O00 Mk., LMM) Mark weniger als 18!>' 01. Ter Oberpostdirektionsbezirk Dresden butte eine Mebreinnahmc von über 8000 Mb. der Leip ziger Bezirk eine Mindereinnahme von 30.000 Mb Berlin. Das Generalkommando des Gardckorps soll dem Prinzen Friedrich von Hoben.ollcrn über- Stiidwnlabrt dcr deutschen Jugend znr Welkansstcllang »ach Eisicago ist gesichert: der Beranitatter der selben, Turnlehrer Eidner in Köln, ist kürzlich in dicicr An geleaenheic vom Knltiisininlüer Tr. Bosse empfangen worden und hat sic weitgehendste Förderung inner Ideen erwhrrn. Gebildete . .. Sö!mr drS deutichen Mittelstandes an? allen Branchen und miisie > wissenschaftlichen BernsSarten, wwie selbstständige Gewerbeircibendc, Kanileule, Beamte, Lehrer n. s w. sollen znr Betheclignog zu- grlassen werden. Tie ganze Reite, sür die bereits ermäßigte Dampicrprene gewähr! sind, soll sür anspruchslose Tbeilnebmer Alles in Allem 1000:0 b kosten: sür unbemittelle junge Leute soll »ach Rtöglichteit ganze oder halbe Freifahrt eingerichtet werden. Frankfurt a. M. Auf Beleb! des Karlers bezieht sich eine Abordnung des hessischen Hntarenregimenks Rr. 1>L zur Silber hochzeit des Königs von Italien, des RegimentSchels. nach Rom Wien. Stamtnilow rütmtte den Fürsten Ferdinand außer ordentlich, der sich in den Herzen der Bulgaren eingebürgert habe. Im Innern Bulgariens herrsche volle Ru!»', das 'Verhältnis: zn den Mächten sei besser geworden. Wir haben, iatte er. gute Be zielumgen zn Oesterreich, Italien. England und Tenlschlanb zur P'orte standen wir rite io gut wie setzt. Und da sollten unsere Gegner mächtig genug sein, unsere Freiheit, unser Settstbestimm lmgscccht zn zerstören? Prag. In Kolin finden seil vorgestern Aus'.hreftungen der Bevölkerung gegen die Inden statt insalze von Ge>ü h'.en von einem Ritnalmord. veranlaßt durch den fonstaiiricn Selbstmord einer Frauensperson, deren Leiche aus der Elbe gezogen lou.dre Die Gendarmerie und die P Irzci schützen cnergi'm die Jude». Wie es heißt, ist Militär zur Unterstützung herbeigernie.; worden. — Dem Landtage ging eine Negierungsooilage zu bete die Ans scheidnng des Gerichtsbezirkc» Laim ans dem Bnixer Grn-bta beftrle. der Ortschaften Libochvwitz und Randoitz E dem Leit ineritzer Gcrichlssprcngel, sowie die Errichtung eines Krcisgerichkes in Srbian. Paris. In der Schwingenhtsverhandlnng wegen der Er plosion im Restainani Vrip ist heute das Zeugeuverber ohne Zw'Ichensall zu Ende geführt weiden — Der Cassa'ionsbofbat die Appellation von Charles Lcsscps gegen das Urtbeil des Schwur gerichts. das ihn der Beamlenhestechung sür schuldig erklärte, verworfen. Men tone. In Toulon erschoß sich ein Reittier, einer der reichsten Männer der Stadt, nach seiner Nncklchr von Monte Carlo. Er war ein eifriger Beiuchcr von Mente Carlo, w? er in den letz ten zwei Jahren 2 Millionen Francs verlo- Mailand. Bei dcr Uiilcriuchnng in Sachen dcr Banca Roinana wurden neue Unreaclmäßigketien gnsqedcck! ES landen sich über eine Million Wechsel vor. die mit dem Geld«- der Bank angekanll, jedoch nick» verbriet» waren, sondern im Geheinr-Porte sculüe des verhafteten Generaldirektors Zalongo anlbewahri wurden Brüssel Im Becken von Lüttich ist wider Erwarte» kein Streik ansqebrochrn. in dem von Morrs herrscht Ruhe, dagegen beginnen ln Ouoregno» und Fraineries 15.000 Ausständige in de> Nacht Excessc gegen da? katholische Kasino und die Küche In dem ^entre-Becke» sind 15 Gruben im Ausstand in Gcmj streiken nur ernigc Weber, m Verviere und Umgegend sercrn dagegen 65 Etablissement». In Brüssel konstatirt man eine bcdculrndc V«r> «L uutsi-U rrnyiriL ipzrm«tz«»tz! >LL"L> s.emrz-t
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht