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Dresdner Nachrichten : 20.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189305203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 8-9 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-20
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1893
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darauf bingewieirn, daß drr zweste Sohn de« Kaisers am ?. Juli fein lehnte« L'brnSiadr vollende, worntt de», Herkomme» des königlichen Hauses entsprechend besten Etntriit in die Arme« ver bunden sei. und daß der Kaiser seine Reise erst nach der damit verknüpften besonderen steierlichkeit antrelen wolle. Wahrscheinlich ist, daß beide Gründe zmanimenarwlrkt baden, um die Entschließung des Kaisers berbeijuiüdre». Bei dem hohen Pflichtgefühl des Kaiser« und seinem regen Interesse sür dir in Aussicht siebende» Reichstag-Verhandlungen ist auch aninnrbmen, daß er. ebenso wir er aus gleichem Grunde die Rückkehr von der Roinrrlie beschleu» »igle, auch erst das Schicksal der neuen Militärvorlage abwarten wird, ehe er auf längere Zeit die Residenz verläßt. Dir beabsich- tigte Dheilnahine der Kaiserin a» der Nordlandssahrt soll neuer, ding« wieder zwrisrlhast geworden sein." Drr Wortlaut de« von, Kaiser ans Anlaß der Enthüllung de katier Wilhelm-Denkmal« in Görlitz ausgrbrachte», bereit» in, Au-zuae mitgetheilten Trinkspruchs wird in einer Eztraansgabe des -RelchSanz." verössentlicht. Er lautet: .Eine Erhebende Frier hat soebrn ihren würdigen Abschluß gesunden In »chöner Voll endung slebt das ragende Bildniß Kaiser Wilhelms I vor nuS. Die Anregung, welche dieses Tenlmal, sowie so manche andere, dir bereits flehen oder in der Vollendung begriffen find ins Leven ries, ist das Gefühl der Dankbarkeit gegen den hohen Tahingegan- grne». Ter Lausch gilt Mein Tank für die herrliche Wehe, in welcher sie ihrem Gefühle der Treue und Anhänglichkeit zu Meinem Großvater und Meinem Hause Ausdruck verliehen. Herzlichen Dank auch sur Ihre wannen Worte. Mein lieber Gras Fursteri- slein. Sic habe» gesprochen ir» Rainen der Lauscher. Ihre Worte werden Wiederball finden i» den Herzen aller Meiner Unlerlhanen. Dann auch innigsten Dank dieser Stadl sür den schon»'» Ernpsang. jeit Ist den sie Mir bereitet hat. In eine ernste Zeit lsl unser « salle». Daher sei das Denkmal eine Mcwnuiig an uns Alle. Doppelt ernst sei sie, wenn wir uns iin Geiste erinnern, wie einst der Hohe Herr in dieser Stadt in eigener Periv» zu Ihnen ge sprochen hat. Jestzuholtcn gilt es, was Kaiser Wilhelm einst ge- schassen und gewollt, sicher zu stelle» gilt cö die Zukunft unteres gefainiiite» deutschen Vaterlandes Lazu bedarf untere Wehrkraft einer erheblichen Verstärkung. Die Ration habe Ich ausgefordert. u»S dazu die Mittel zu bewilligen. Hinter dieser Frage stehe» alle anderen Fragen und Rücksichten sür den Augenblick zurück. Zur Losung dieser die Lcbenrczislenz Deutschlands bedingenden Frage bedarf es der vollkommene» Einheit. Was nnSDeuffche Privatim auch trenne» und ans verschiedene Bahnen lenken möge. daS »et sin seht bet Seite gesetzt, bis die Ausgabe vollbracht ist Wie die Lausitz und die andere» Theilr der Monarchie Ire» zur Dynastie und Krone stehen, so mögen die deutsche» Stämme in Erinnerung an dir große Zetr vor 22 Jahren, fest um ihre Fürsten geschaarl, durch das Band gemeinsam vergossenen Blutes znsaineiigeklltcl. dem Vatcrlande seine Freiheit und seine Ziikanst erhallen. Ich trinke ans das Wohl der Lausitz und der Stadl Görlitz. Sic lebe» hoch!" Zu den Wahlen wird weiter bckannt: I« Berlin I haben die '«freisinnigen den Stadtveivrdnelen-Vorsleher Tr. Langerhnns proklamirt. Kandidat der Konservalive» ist Rechtsanwalt Tr. Zeidler. In ArnSbeig-Olpe bewirbt sich FnSangel, sür den et» neues Blatt gegründet und gesichert i,t. wieder n»i daS Mandat. Die beiden Veteranen de) EcntrnniS, der alte Hanne» und der Achtziger Menlen wollen nicht mehr kandtdiren. Tie Denttch- Sozialt» stellen irr Breslau Redakteur Krclschniar. in Bochum Bahnmeister OttenSmcyer ans. Der Abgeordnete und Mnßvrcuße Tr. Lieder bat i» Magdc bürg aus der Provinzialvcrsamnllnng der Katholiken Sachsens eine lange und schwülstige Rede gelullte», in der er alle die Gemein plätze wiederholte, die in alle» Centnimsveisammlniigen vorge- biacht werden. Er trat auch sür die weltliche Herrschaft des Papstes ein und verslicg sich in scinen politisch diplomatische» -Spekulationen bis zu der Behauptung, daß erst nach Abtretung RoinS an den Papst »der Dreibund aus dem fettesten Boden wnrzeln wird, den cs überhaupt sür menschliche Verhältnisse gebe» kann". Für die politische Reite seiner Zuhörer ist es bezeichnend, daß sie diesen Wider»»» mit lelchasniii Beifall ansnahmc,,. Eigentlich interessant ist die Rede »ar. wo Dr. Lieber sich mit letncm Patriotismus beschäftigt sind nicht nur die »lltc Behauptung wiederholt, daß Niemand die Katholiken und insbesondere ihn an Patriotismus übcnrrffe, sondern daß er auch ticrzlche Liede zu Preußen im Busen trage. Tic betressende Stelle lautete: „und wie wir dem Kaiier und König von Gotte) Gnaden in Ehrfurcht und Liebe nntcrlhan sind, so lieben wir auch daS Tc»l»chr Reick, und de» Staat Preußen." lieber seine Liebe znm Sraate Preußen scheint alw Heir Lieber übrr zwei verschiedene Formel» zu ver fügen, die er je nach Bedarf anmendct: ist er in Aichassenbiirg, »o ist er ein Mußpreiiße und macht kein Hehl aus seiner Abneigung gegen diesen Staat, ist er aber in Magdeburg, wo Deklamationen von Muhprenßcuthuin selb» bri Eciitiumslcnlcn nicht verfangen, io zieht er andere Saiten ans und wird ein glühender preußischer Patriot. Ei» Leitartikel der „Rordd. Mg." beschäftigt sich eingehend »lil der gegenwärtigen Wahlagitation der Sozialdemokraten. DaS Blatt lcntt die Ansmerlsamkeit ans die Imensität der Agitation, wie sie in diesem Matze bei keiner Partei bis letzt dagcwcsen sei. und konstaiirr. daß etwa WO sozialdemokratische Kandid-tmon sür die 307 Reichsiagswahltreisc eingetragen sind, von denen 150 ans Preußen, der Nest ans d») übrige Reichsgebiet entfalle. Der Ar tikel weist ans die soziale und geistige Qualität der sozialistischen Kandidaten hin, bezüglich deren r) heißt: »Ein Humorist könnte beinahe wün'chen. der Sozialdemokintie das Unglück zuitoßen zu sehr», daß alle ihre Kandidaten gewählt würden. Ei» vernichten derer Schlag könnte sic kanin trcssen, weil dann evident werden nrüßie. welches bescheidene Maß geistiger Kraft die sozialistischen Führer als Neichslagrkandidatcn ihrem Anhang zu bieten wagen." Zum Schluß findet sich folgende Mahnung: .Die bürgerlichen Parteien sollen die gesteigerte Inicnsi'ät der sozialistischen Wahl» Willigkeit wohl beachten und sich vor ilebermmpelimgeii »Hüven. T ie kandidntenausstelluiig biete Schwächen aeniia.woeiilzliietzeiisei." Tie freisinnige Vereinigung erlaßt einen Ausruf, unterzeichnet »on 01 Herren, darunter nach oberflächlicher Schätzung 14 Ehrislen und 20 Jude». Materiell enthält der Aufruf nichts BeachtcnS- wcrtlies, als den Ruf nach Geld. In München ist der bekannte langjährige Führer der Ratio» nallibrralcn, Bankbircktor Dr. bon Schaup. plötzlich gestorben. Eine Warnung vor einer wiederholte» Auslösung deS Reichs tages sprach der nationaltiverale Abgeordnete v. Benda auf dem nalionalliberalen Parteitage in Magdeburg am vorigen Sonntag nach der »Mngdeb. Ztg." ans, indem er meinte, daß eine wieder holte Auflösung für das Vaterland und für die Dynastie von un heilvollen Folgen sein könne. Einzelnen Eiskniiiduslricllcn wird bei dem Anträge übrr die Aufbringung von Mitteln zur Durchführung der Militärvorlage bange. In der »Köln. Ztg." beschwert sich ein Industrieller, daß der Plan der Berrlnelcitnng den einzelnen Gruppe» nicht vorgelegt worden sei Auch sei der ganze Gedanke undurchführbar. Ter Verfasser, vorsichtiger als der Vereinsvorstand, sltnnnt alsbald die Litanei von der Roth der Eisenindustrie an, indem er schreist: Ein einmaliges Geschenk kann nicht in Frage komme», und welches Werk könnte mit Sicherheit dauernde Beträge in Anssicht stellen ? Welche Sicherheit kann ein indnitriellrS Werk dem Staate biete», daß cS auch in Zeiten schlechter Konjunktur, in denen es vielleicht mit Zubuße arbeitet. Beträge für die Heeresverwaltung zalllcn könnte? Zinn Theil sind dazu die cisenindnstrlellen Werke schon jetzt nicht rnr Stande. Denn wenn die Vorlage des Vereins deutscher Esten- und Siahlindustrirller auSrechnel, die dciltichen Aktirn.Gesellschaslen hätte» mit 50t»' Millionen Mark Kapital im letzlen Jahre 500 Millionen Mk. verdient, so fällt davon nur ein bescheidener Theil ans die Eisen- und Stahlindustrie, welche sebr schlechte Zellen durchgemncht bat nnd bezüglich der Prrise auch noch jetzt aus rine dringend nothivendige Verbesserung hoftl. Die Eisenindustrie ist ohne Zweifel zu den größten Opfern bereit, kann aber, znmal bei den »ctzigen Zetten, nicht daran denken, jährlich Millionen auszubringcn. die aiii dem gewöhnlichen gesetzlichen Wege gedeckt werden müssen. Dazu sind die finanziellen Ergeb nisse der Eisenindustrie viel zn gering. Die beim Eeillralausschnsse der vereinigten Jnmingsverbiinde Deutschlands betheiligtcn VccbandSvorständc haben in Berlin eine Versammlung abgchalien. in welcher die regierungsseitigen Pläne in Bezug auf die Organisation von Handwerkerkammern Gegen stand eingehender Besprechung waren ES wurde beschlossen: an die Vorstände der deutschen InmmgSverbändc ei» Rundschreiben zu richten, in welchem dieselben ersucht werden, dafür Sorge zu tragen, daß die Frage der Organisation des Handwerk- auf thrrn diesjährigen Drlegiitenlagen zur Erörterung gebracht werde. ES wurde außcrdrnr eine Rciolution gefaßt, in welcher der Eentral- ansschuß erklärt, daß der dringend erforderliche -schütz deS Hand werk- in vollkommener Weise nur durch die grletzliche Gewährung de» DelshigungSnachweiseS. als der Vorbedingung für den Beginn eines selbstständigen Handwerks, gesichert werden könne. Dann heißt es weiter: .Der Befähigungsnachweis muß indesien. um dauernd in Segen zu wirken, von kräftigen Fach- und Innungen verwandter Gewerbe getragen werden, welche ein ordentliche» Lehr- lingSwesen. einen gebildeten Geiellrnstand und rin tüchtiges Meister- thum sortlausrnd au» sich bervvrgehen lassen Um solche Lristun gen der Innungen zu ermöglichen, thnt es Roth, die Mängel der bestehenden Jiiniing-gesetzgebuny zu beseitigen „nd die Vorzüge derselben zu mehre» und zn stärken, dazu führt aber nicht eine Schöpfung von .Handwerkerkommern". durch welche die Innungen ol» der korporative Zusammenhalt im Handwerkerstände irgendwie gesährdet werden. Zumal in Bezug ans das gewerbliche Lehrlings- weirn halten wir eine verwaltende Thatigkell drr Kammern sür »nhrilvoll. Dazu diene» am besten die Organisationen des Hand werks, die Innungen selbst, welche «starten werden, sobald dir Meisterwürde richtig arichntzl und der Glnirdiatz gesetzliche Aner kennung gesunde» Häven wird, daß.Meister" sich »ur nenne» darf, wer durch die Stuseiriahrr drr Lehrlings, Gesellen- und Mcister- prüinrig sich dnrcdgcrungen hat. Insoweit nill drr regierungsseitig geplanten Organiialio» des Handwerks die Handwerkerlaminern als Aufsichtsbehörden der Innungen an Stelle der Geineindebrhör den eingeietzt werden solle», begrüßen wir sie als rine zeitgemäße «Fortbildung der heutigen HandwerkSverhältilisse. Im Uebrige» aber bekämpfen wir den ganzen Gedanken drr Handwerkskammern, falls durch diese in den Fragen des Lehrlings und Gelellenwrsens den Jnnungs-Ausichüssc» der vereinigten Innungen oder den deut schen JnnungSverbäitden irgendwie Eoncurrenz bereitet wird " Ter Verantwortliche Redakteur des „Bell. TM", Harich. wurde wegen Beleidigung des bekannten antiseniitiichen Führers Th. Fritsch in Leipzig zu 14 Tagen Geiäiigittb verurtheilt Wegen Majesläisbcleidigiing Halle sich vor der Aachener Strafkammer der zn Broich bri Linden im Landkreise Aachen wohnende Pfarrer Heinrich Hubert B zu verantworten. Infolge einer anonymen Anzeige war drr in dortiger Gegend beliebte und geachtete Pfarrer beschuldigt worden, vor etwa Jahren z» Broich in einem engeren Bekanntealreiw die in der Jugend des Kaiser- wurzelnde Reyelust desselben kritlsirt »nd sich hierbei einer unpassenden, aus den Monarchen begehenden Aenßernng bedient rn haben. Die Verhandlung fand untcr Ausschluß der Oeffent- lichkcit statt nnd endete mit der Vernrtheüuirg des Angeklagten zu zwei Monaten nnd zwei Wochen Fesiiingshast. Tie Urthcsts- vrrkündigniig wurde von der in «roher Anzahl erschienenen Be völkerung vvn Broich und Umgegend mit dem lebhaftesten Be dauern ausgenommen. Manche der Landbewohner gaben unter Schluchzen ihr Beileid für ihren Pfarrer zu erkenne» und drückten ihre Verachtung gegen den undctanillen Angeber aus. Frau v. kolemine. die geschiedene Gemahlin des verstorbenen GwßhcrzogS von Hessen, welche vor einiger Zeit die Nachricht v»,i ihrer bevorslehendrn ehrliche» Verbindung mit dem Sekretär drr rnisiichcn Botschaft in Berti», v. Bacharacht. dementirl hatte, ist, wie sich die ..Kreirzztg." ans Wiesbaden melden läßt, rrnnnrehr chatiächüch mit Herrn v. Bacharacht verhrirathet. Herr v. Bacha racht ist als Attache- an die russische Gciandtschast in Lissabon ver setzt worden. Der Eaiiiiucrziemath Ludwig Map Goldberger in Berlin ist znm Geh. Eoinmcrzienralh ernannt worden. Goldberger ist der- irlbe Herr, welcher in der Synagogengenicinde Berlin) vor einiger Zell die Patriotische VrrtrarienSadrcsse der Berliner Jndenichast zu vrgaNisiren versuchte. Ter Vater Goldberger s hat das Vermögen durch die bekannten Goldberger'scheu ketten erworben. Zn dem Schwindel mit Eöcndahniahri'cheincii thcilt der .Hamb. Korr." noch mit, daß es sich bereits um 38 verhaftete rbeffiländiichc Viehhändler nnd 12 Eiienbahnschassner handelt, die in diese unan- genetime Angelegenheit verwickelt sind. Die Verhaftung der Vieh händler. denen vorgeworse» wird, daß sie aus Raiidrciie-Fahrkarten gcsahren sind, die von den Schaffnern niemals knpirt wurden, cr- solgle in aller Stille, so daß kam» Jemand etwas davon bemerkte, bis die Vlehkonimissionüre das Fehlen der vielen Viehhändler ge wahr wurde». Tann stellte sich bald die Ur»ache des Verschwur dcns der Rheinländer heran). Auch winden größere Summen, die im Beug der Viehhändler grsunden wurden, von der Behörde be schlagnahm». Eine in einem Falle angcboicne Kaution in Hohe von 100,000 All. ist von der Staatsanwaltschaft ahgelehill worden. Diese das Tagesgespräch in den betheiliglc» Kreisen bildende Affäre hatte zettweil g eine Stockung des BiehhandetS zur Folge. Oesterreich. Das offiziöse .Frcmdenbl." nennt die Jung- czechcn eine Pobelpartei. gegen deren kriegSrus die gesetzliche Ord nung zu schützen Aufgabe der Dcnlschen und des Adels sei Die Geschicke Böhmens dürften nicht den Äregr und Vashaty überant wortet werden. Die Mehrheit deS Wiener Bezirksschnlraths nahm vollständig dlreden auf ihren Sitzen, weil sie türchteten, der Oserst Landmar« schall könnte nach ihrer Entfernung dir Sitzung wieder ausnehine» Abg. Julius Gregr beruhigte sie. Eduard Grcgr rirs aber: Bei drr heute gegen uns geriblen Ungerechtigkeit ist Aller möglich, wir müsse» aus Alles geiaßt rein ! Schließlich entfernte» sich amh die Jungczechen an» dem Saale. Ta ging aber erst der Lärm aus de» dichlgesüllten Galerien los: die dort versammelten czechi- scheu Studenten schrieen: .,Unser Adel möge z» Grunde gehen' Pereat Zeithammer! Pereal Harmch! Man muß den Adel au» dem Lande treiben! Das lasier, wir uns nicht gefallen!" Die LandtagSdirner ballen olle Miibe. die Schreier von den Galerien zu entfernen Nachdem die Abgeordneten sich ans dein Saale entfernt hatten, iah man Schceren. Tintenfässer, Papierstücke nnd abachrochene Theile von den Schubladen der Pnlle ans dem Boden liege». Italien. Bei der Berathung de« Budget» des Auswärtigen erklärte der Devntirte Pvnglieir, er sei mit der Politik de» Mini sters Brin unznsriedeii. weil er den legitime» Empsindlichkelle» des Landes nicht genügend Rechnung trage, sogar io weit gehe, zirznlassen, daß Oesterreich Ungarn ungeachtet der bestehenden Allianz Italien nicht immer irenndjchaitlich behandele. Pouglicie besprach sodann die Befestigung von Biicrta seitens Frankreichs durch welche bestellende Verträge offenkundig verletzt würden und das Gleichgewicht rin Miltelmeere schwer bedroht wurde, nnd fragte an, ob das Kalsinet entschlossen sei, in Paris empsinden zu lassen, daß Italien, gestützt aus die Verträge und mit Zustimmung der kabincle von London. Berlin und Wie», die Umgestaltung Bvertas in eine» befestigten Platz nicht dulden könne Der Redne, erörterte hieraus die Bestrebungen, welche Franlrcich in Bezug aus die Zwiicbenzone zwischen Tunis und Tripolis hege Spanien. In Pereiro. Provinz Oieine. enlstanden anläßlich der Veranstaltung einer Fesllrchlcit Streitigkeiten, wobei zwei Ein wohner gctödlct nnd etwa zwanzig verwundet wurden. Amerika. Furchtbare Wirbelstürme Herrichten, wie bereits gemeldet, i» de» letzten Tagen in den Vereinigten Staaten und zerstörten ganze Städte. Die amerikanischen Blätter melden, daß in Ebicago ein von einer wahren Wnsserttuih begleiteter Sinn» wind von ungewöhnlicher Gewalt lvsbrach, der ungeheure Verwüst ungen verursachte. Im Staate Illinois, besonders in Jackionville wurde eine große Anzahl von Hämerrr zerstört Der MMsivpi ist angeichwollcn. und die Userbevölterung befindet sich in großer Aufregung. Ein Wirbelwind hat den Norde» und den Nvrdoslen vo» Jndiania betroffen, »nd besonders in Wabask wurden ver schiedene Gebäude ganz oder theilwesie zerstört, unter ihnen der Teirwct der Sekte der Freunde, die daran grenzende Schule, meh rere Läden und eine Gießerei. Viele Personen wurde» verwundet. Noch weit verheerender war der Wirbelwind im Territorium Oklahoma: hier blieben Ott Personen todt, 2'» wurden schwer vcr ivnndet, 38 Häuser gänzlich zerstört, und mehr als 100 Individuen haben Alles verloren, was sie belaßen, und kampiren aus freiem Felde. Derselbe Wirbelwind hat die Grafschaft Montagne in Texas hcimgesuctll und das Dorf Bonita völlig vom Erdboden weggesegt. Ans Texas kommt auch die Nachricht von der Zerstör ung der Stadt Eiseo: von der ganzen Stadt blieben kaum 20 Häuser stehen. Es gab 00 Todtc und gegen 1000 Verwundete. Zahlreiche Familien befinden sich im größten Elend. Auch die Stadt Linden hat große» Schaden gelitten. Zn den Cyklovcn kanr noch der Schnee. Meldungen ausEaSperiin Staate Wvomiag besagen, daß es dort in den letzten Togen des April sechs Tage hintereinander geschneit hat. Infolge dessen war unter dem Vieh ei» ungeheures Sterben, zumal die.Hammel znm großen Theite lchon geschoren worden waren, da man allgemein schönes Lenz- welter erwartete. Ei» einziger Schafzüchter verlor in einer Nacht mehr als 2000 Schafböcke. H'lnnri. Ter Tampler .Occanio" aus San Francisco übcr- mlttelte eine ausführliche Meldung über das jüngste Unglück in Kamst, das fürchterlicher ist als anfänglich geschildert ward. Es fand eine Theatervorstellung in einem großen Zelt aus Matten vor 3000 Personen statt. Plötzlich brach Feuer an zwei Stellen aus. Tie Flammen «risse» rasch nm sich und cs entstand eine snrchtcrli.ye Panik. Dem Publikum war an den »leisten Ausgän gen die Flucht abgcichnille». Mindestens 2000 Personen erstickten oder wurde» todtgelrelcn. Während der Fenersbrnnst drang eine chinesische Räuberbande, deren Anwesenheit bislang nicht geahnt war, in die Stadt nnd schleppte 40 Welver weg. Die Einwohner von kamst hasten die Flammen löschen und Menschen retten: wäh renddem plünderten die Räuber die Häuser nnd Läden und steckten sie in Brand. «ilttik »nd Wissenschaft. _ . -r In der König!. .Hofoper gelang! heute Lortzing's „Wild- dic klerikale Forderung wegen Einführung des VaternnlerS samint Z ch L tz" zur Aufführung. dem engstichcn Gruß als Schulgehet an nnd beschloß sogar darüber! f Nach vorläufiger Ziiianimenstcllnilg stellt die Koni gl hinaus, die Schullinver drei Mai jährlich zur Beichte, ferner! H v > o v c r sür nächste Woche in Aussicht: Sonntag: »Lobcu- jwaiigewciic zum Sonntcigsgvtlesdienst tühren zn lassen. . gurr" : Montag: „Hochzeitsmorgen", „Die drei Pintos": Dienstag : In Prag macht eine Rede von Julius Äregr bei einer Ver- ! „Aida": Mittwoch: „Tic Nachtwandlerin", „In der Bauniblnth" : samnuiuig des Bauernbundes Ansieheir. worin er erklärte, da» L,on»crstag: „Die Lpernprobe", „Ter Bniazzo": Sonnabend: ' Das König l. Sch a u- ,Talisman", am zweiten czechische Volk werde und müsse die ihm »ach der Schlacht am weihen Berge vom Jcndaladcl geraiivtc» Güter dieiem wieder avnehnien Nachts wurden an der Ressource der Adlige» die Fcnitcrscheiben cingewoncn: unlerdcn zwanzig A uwcsende», darunter Fürst Kar! Schwarzcnvrrg, erhielt Gras Chotck eine leichte Hand- wunde. Vorher schon mußte eine Ansammlung junger Burschen, die nach den« Johnnnisscnerwcrk die Straßen durchzogen, von der Polizei mit dem Säbel zerstreut werden. Die Jungezechen-Blältcr tiinmphireii über die Schließung des böhmische,, Landtages: die AbgrenzmigSaktion sei hiermit einge stellt infolge des patriotische,r Widerstandes der czechsichen VoikS- verlrcier. Tie Altczechcn-BIätier fürchlen, daß die Früchte des augenblicklichen Sieges nicht die Ezechen, sondern die Deutschen genirßcn würden, nnd besorge» gefahrvolle Konsegnenzeu. Jnsolge der Schließung des Landtages müssen alle Investitionen unter bleiben. ebenso die Bauten der Lokalbahnen infolge der Nicht- erlcdigung der Subvenlionsgesnchc. Das dem Stndcnlenslreik m Innsbruck zu Grunde liegende Verbot der österreichischen Militärbehörden bezüglich der Tlieil- nahnic von E'iniährig-Frriwilligeii und Reserveoffizieren an studen tischen Verbindungen soll an» einem Mrßvcrsländniß beruhen. Der Kriegsminister gab seiner Zeit einen Erlaß heraus, der bioS die und Orchester von Anton Bruckner wird nm 1. «fälle betraf, in denen bei der Fahne bcsiiidliche Studenten solche» i Mittags halb 12 Uhr in der Sophienkircbe wiederholt werden, studentischen Verbindungen angchörieii, deren Satznngcn »ut den Die Schauspielerin, mit welcher sich Geh. Rath Pro». Di. „Hcercrhestimiimngcn" unvereinbar sind. Dies habe bciipictSweiie für die Angehörigen vvn katholischen Studentenvcreinei» gegolten, die den Zweikampf grundsätzlich ablehnen. was wiederholt dazu führte, daß die betreffenden Reserveoffiziere den Zweikampf ver weigerten und daraus von» militärischen Ehrenrathc der OffizierS- grades für verlustig erklär» wurde». Dieier Erlaß fand von eini ge» Militärstellen eine Auslegung, die der Krrcgsminister nicht Iheilt. Der Kriegsniinister forderte von de» betreffenden Korps- kommandoS Berichte ein. um das weitere Vorgehen in dieser An gelegenheit, welche die gesammte Studentenschaft Oesterreichs a»f- rrgt, festzilstcllrn. Die „Germ." schreibt: Man wird sich noch e>innen», daß vor einiger Zeit vom Gymnasium Ungari'ch-.Hradiich in Mähren 10 Schüler der oberen klasirn wegen Sittrnlosigleil ausgeschlossen werden mußten. Es siel damals ans. das; die jüdische und ver- judctc Preise diese Strafe zu hart fand nnd die „armen" Schüler' setzten Pre darob bcdanrrle, ja sogar ihre schwere» Vergehen zu entschuldigen suchte. Jetzt kommt die Erklärung dieser auffälligen Tbeilnahme: unter den 10 ausgeschlosienen Schülern befanden sich nicht wemgcr als icchszchn Inden! Jeder weitere Kommentar ist überflüssig. Die Skandalscencn in der DiensiagS-Sitznng des böhinffchcn Landtages, welche endlich zu dessen Schließung führten, nahmen folgenden Verlauf: Abg. Funke erstattete, ohne daß er sich ver nehmlich machen konnte, den Bericht tm größten Toben der Iurrg- czechcn. Die Jiingczechcn iahen kaum die Stenographen in der Nähe des Berichterstatters schreiben, als sie dieselben wcgdrängten' sic bemächtigten sich aller in der Nähe befindlichen Akten, warfen Robert Koch demnächst vermählt, nennt sich Frl. Hedwig Fernbrück. Tie junge Dame gehörte bis vor kurzem dem „Berliner Theater" an. wo sie kleine Nolle» »vielte. Im Schei dungsprozeß wurde Geh. Rnth Koch verurtheilt. seiner früheren Güttin den vierten Theil »eines Einkommen) als Alimentation zu zahlen. f- Wilhelm WolterS hat einen neuen Roma». „Hnl k a l in" betitelt, vollendet, welcher zuerst in der „Modernen Kunst" erscheinen wird Der Roman spielt in Dresdner aristokratische» und Künstlrrkreisc». Halkalm ist der Raun: des Heide». ff Tie »rühcre» Bestimmungen der Herzogs von Eobnrg. das beste der sür den G v th a c r OP c rn - Wc ! l br »vc r b cingelic terten einaktigen Werke mit einem Preise von ÖOOO Mk. anszuzcich neu, haben noch »olgenden Znwtz erhalten: „Sollte der Preis lei ncr Over zucrkaiint werden können, so »heilen sich in den ansgc Preis zn gleichen Tlieilen die Hoffhealcr-Pensionskassc n»d sie aus die Erde, ergriffen Wahlurne» und Tinten»äffcr, die sie auf , , den Tiich der Stenographen schleuderten,^ zerrissen das Manuskript Ausführrina in Paris fand es Frau Eoirma schicklich, einen Vcr die Pciisioneanstnlk der „Genossenschaff deuiicher Bühnenangehör! ger" zn Berlin. Die Plüinilgstommiffivn ist mit ihrer Arbeit bc rcits zn Ende. Von Dresdner Componislcn sind drei Oper» ein gereicht worden - im Ganzen sind über 09 Werke einzegairgen. ff Die Hofconccrlmcislcrslellc in Schwerin erhielt unter OOBcwer bern Herr Bruno Ahner. Schüler von Herrn Eoncrrtmeiftcr Pro». Nappoldi. ff Tic hier verstorbene Lieblingsichivester Richard Wagner's. Fron Eerilic Avc» ar >' us. ist vorgestern i» einfach schlichter Weise beerdigt worden. Am Grabe sang die Dresdner Liedertafel unter Leitung von Reinholv Becker. Vmr Bavrcnth war Niemand erschienen. Für die Generalprobe nnd Premmre der „Walküren drr Stenographen »nd nöthigten so den Ada. Funke, seine Bericht erstatt»«« einzustcllri». Oderit-Landniarschall Fürst Lovkoivitz Halle während des wahnsinnigsten Tumultes mit dein Grafen Karl Brrgnoy »nd dem Prinzen Ferdinand Lobkowitz den Saal ver lassen. Statthalter Gras Thun hatte ans einer Bank des Groß grundbesitzes Platz genommen; man sah Ihn etwas nicderschrctben. Als drr Obcrsl-Laiidmarichall den «itzniigsiaol verlassen hatte, gab er dem Statthaltereirathe Vidimsky ein Blatt Papier, mit dem dieser sich zum Telephonamte begab, um über den Vorfall im Landtage dem Minister-Präsidenten Grasen Taaffe zn berich te». Nach einer halbstündigen Unterbrechung drr Sitzung erschien Oberst-Landmarichall Fürst Lobkowitz wieder im Saale nnd erklärte die Sitzung für aufgehoben. Die Deutschen und die Grodgrundbesrtzrr vmtcßen der« LandtagSsaal. dix Jungczechen trelcr der Waaner'schrn Familie in der Person des Herrn Cammer zicnrathS Groß ans Banrcnth z» entsenden — für das Dresdner Ercignrß fand man rine entsprechende Lheilnabmc nicht für nöthig ff In Kopenhagen hat eine Oper „Frodc" von Jul. Bech- aarrd einen derarlia außergewöhnlichen Erfolg erzielt, daß die Berliner Hoslheatcr-Intendariz Herrn Hoikavellmristcr Dr. Muck nach Kopenhagen geschickt bat, um das Wert für Berlin zn erwerben. ff Musikdlrettor Er n st Hollstcin. den Dresdner Musikern als gediegener Künstler bckannt, ist in Zürich gestorben. i In Folge der Schwierigkelten. die der Aufführung der „Walküre" von Seiten der Orchesternrilglicder und Solisten der Parlier Großen Over dem Dirigenten des Instituts, Kapellmeister Colon ue. bereitet wnrde» legt dieser seine Stellung nieder Als Nachfolger Eolonne'S wird der Flötciivirtnos Taffanel (!- genannt. c r - ^Tie Hugciioitcn" : Sonntag : „Earnren." »viel bringt nur crslen Feiertag den „Viel Lärm um Nichts." ff Der steigende Erwlg, den Sndermann S Schauspiel „H in a t h" im Resivcnzthcater erzielt, veranlaßt Herrn Direktor Fiala, das ausgezeichnete Stück auch über die Feiertage auf dem Neper- toir zu belassen. ff Vesper in der krenzlirche. heute Nachmittag 2 Uhr: 1> „Groß und wundersam sind Deine Werke", Cantate in süni Sätzen nach Worten der heiligen Schrift für Ehoe, Solostimmen. Orchester und Orgel (op. 20, Sr. Mai. dem König Albert znge- cignet: zum 1. Mali, von August Riedel, Eantor »nd Kirchen- »insikdir. in Planen i. V. Tie Soli haben übernommen F-rl. Lui'c Ottermann, Frl. Rosa Reine!, Hr. Edwin Tonglaß und Hr. Marlin Gäßner. 2» „Lobet den Herrn in >cinenr Hciligthnm", Piatm 109 sür Chor. Solo nnd großes Orchester von Tr. Anion Bruckner. Professor und Eomponisl in Wien. — 2) Am 1. Feiertage Vor mittag 0 Uhr wird in der Kceuzkirchc das..Oi'eck»" aus der I .--c>»! Messe für Chor. Solostimmen und Orchester von Franz Schuhen zur Aufführung kommen und am 2. Feiertage Vormittags 0 Uhr in der Frauenkirche wiederholt werden Ter 159. Pialrn für Elwr. Solo und Orchester von Artton Bruckner wird am 1. Feiertage - 4 DvrSSnev Nachrichten. Sir. IckO Leite ». M» Sounabend, Lv. Mai
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