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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187605045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-04
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.05.1876
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Erscheftrt läßlich früh 6»/, Uhr. Rebaktt«« »t LrprtttiL, JohanniSgaffe 32. Lrrantworklichcr Nrdacteur Hr. Hüttner t» «eudaitz. «prrcbstunde d. Redactioa >«n»ina-» »o« 11—n Uhr NachmtUag« »»u 4—» Uhr. Lauabine drr für die nckchst- iotornde Nummer bestimmt« Inserate an Wochmtagm bis 3 Uhr Nachmittags, an Sann- Mb Festtagen früh bisUhr. H» deuMatr, fltt Z,f.-Zt»aah»r: Ott» Klemm. UntversitärSstr. 22. SMis Lösche. K«ch-rvi«stir.r»,Ißj nur bis '/^ Uhr. WWgrr TaaMM Anzeiger OtW für Politik, Lvcalgefchichte, Handels > md GeschäMerkehr. 14.S0«. 2t«omm»rNt«Prk<» viertelt. 4»/, »L. incl. Brmacrlvhii S Rtt. durch di« Post bezogen S «L grd« einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ahne Postbe'Srvcrung SS ML mit Postbeförderung 4L Mt Inferatt 4arsp. Bourgeois-. 20 Pf Größere Schnflen laut unseren PinSv-rzeichniß.—Tabellarische Satz nach höherem Tarif. Reklame» a»llr dem »rdatttoxjfttch die Svaltzeile 40 Pf. Inserat« find stet« an d. GePchstt»* pi sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlrrngpraonuworaiul» ! durch Postvorschuß. »der U0 125. DormerStag den 4. Mai 1876. Bekanntmachung. Für di« städtische Feuerwehr soll« Gprttze»«ckl»».« für den Tagesdienst sowohl a!» für den Nachtdienst angenommen werden. Die Tagesadtheiluvg erhält eiueu Tagelohn von 1 Mark pro Mann und außerdem Raum zu« Arbeit« t» «achlocale, die Nachtabtheilung »0 pro Mann und Nacht. Den Mannschaften beider Abthetlungm wird, sobald sie ein Jahr lang »vunterbrochen gut gebient haben, jedeSmal eine Sratification vo» 75 Mark für d« Mann auSgezahlt. Wen» sie zum Ken« «»»rücken und d« Dienst üb« zwei Stund« dauert, empfängt jeb« Mann für jede augesavaene Stunde eine Auslösung von 25 Die Gprttzev»äan« «halt« Blouse mit Gürtel und CaSquet »vd in Krankheit»sä>« ärztliche Behandlung »ud Medictn auf Kost« der Stadt. E» wird ihnen ein regelmäßiger Urlaub ertheilt, welch« gegenwärtig aus einen Tag beziehentlich eine Nacht m jeder Woche festgesetzt ist Aamelduvg hat Vormittag» zwischen tü und 12 uvd Nachmittag» zwischea 8 und 5 Uhr auf dem Bureau d« Feuerwehr, rttathhau» 2 Trepp«, Zimmer Nr. 14, zu «folg« Leipzig, am 4. Mai 187». Lt« für Lüschwefe». Bekanntmachung. In der verlängert« Löhrstraße, in der verlängerten Nordstraße, sowie in der S ?aß« v de» nördlichen Bebauungsplanes soll« Schleuß« III. Elaste erbaut und diese Arbeiten eins hlteßlich der Materiallieferung an eiuen Unternehmer in Acrord vergeben werden. Diejenigen Unternehmer, welche diese Arbeit« zu übernehmen gedenken, »erden hierdurch aus- gefordert, die Kostenanschläge, Bedingungen. Zeichnungen und Probefteine in unserem Bauamte ein- zusehen und ihre Offert« daselbst »nt« d« Aufschrift: „Dchleutze« «>m dt« Dartheschul«»" bi» den 8. Mai d. I. »uterschrieben und versiegelt abzugebea. Den ». Mai d. I. vormittag» 10 Uhr soll« diese Offerten an RathSstrlle geöffnet werben uvd steht e» den Submittenten frei, bei der Eröffnung zugeg« zu sein. Leipzig, den 28. April 1876. De» Math» Gtr.Oe« Ba»d«P»t«tto». - Bekanntmachung. Die Miethzins« für alle städtischen Meßbuden sind bei Lerlnst de» Miethvertrag» spätesten» bi» zu« Schluß der Böttcherwoche jed« Messe, mithin in dieser Messe hi« zu« v dies«» Bekanntmachung. Die don uv» zur Submission ausgeschriebene Herstellung von Schleuß« HI Claffe in der West,, Wiesen-, Erbmaun-, Alexander« und Promenadenstraße ist vergeben und werden dah« die unberücksichtigt geblieben« Herr« Submittent« ihr« Offert« hiermit entlasten. Leipzig, am 2. Mai 1876 De« Math de« Dtmßt Betpztg. vr. Georgi. Wangemann. Mvrrat» zu berichtigen, wa» den Buderinhabern unt« ausdrücklichem Hivwei« darauf bekannt gegeben wird, daß in gegenwärtiger Ostermeffe der Miethzin« skr die Michaelis««sse diese- Jahres v»ra«sz»b«zahl«i» »st, Abschlag», od« Teilzahlungen unzulässig sind »ud wider säumtge Zahler mit Entziehung der Bude verfahren werden wird Leipzig, den l. Mai 1876. D«» W«tß» M«OH»d«»'D«P«t«tto». WaldgraS-Verpachtung. Lanäelslettravstalt. Unter Senivdang »nk ck», »u ä!s Mtgllväor äva diesigen Uuockslsstaockva von Seiten äss VorstLnckv» äsr Auockvlsledr.nst.lt unterm 9. ä. Llts. gvriedtst« Vm1»nissedreibvo dringt ckor Vnterrvieknvts ksrner na ckervn Lsnvtoiss, ck»ss ^nmeickangen für cksn donoiedneten Unterrlodts- oarsus »wo- DL« uww. S. DBwtt. Mt», erfolgen dünnen. vr. OtLvrurwmi», vireetor Die diesjährige GraSnutzung im Rosenthal-Revier soll «tit»»ch d«« L«. Mut d. I. in einzeln« Parcellrv G«g«« f»fortlG« Grl«G«»G de» Puchtzius«» »«ch d«« Z«fchl«ge uvd unter den im Termine noch näher bekannt zu machenden Bedingung« an d« Meistbietend« »«pachtet werde« Z«s«u»««u-»uft: Nachmittag» S Uhr am neuen Wehre an dn Gohlis« Mühle. ! Leipzig, am 2. Mai 1876. D«» M«th» Fo,Od«p«tatt»». Vs« -er -erttschen Flotte. Lin Blick ans die Werkstätten und Arbeits plätze der dentfchen Kriegsmarine legt von der im gegenwärtigen Augenblick herrschende» Ba». uud AusrüstuugSthätigkeit »ud von der Plau- miißigkrit. mit welcher die zur Durchführung deS KlottevgrünbungSplane» erforderliche Er- weiter»»« Md Bermehruug de» schwimmende« Material» geleitet wird. d»S vollgültigste Ze»g- niß ab. Nachdem i« Laufe diese» Jahre» bereits 2 Torpedodampfer („Ziethen" in London »vd „Alan" in Stettin) vom Stapel gelaffen, werden roch b größere Fahrzeuge in demselben ihre» Kiel in die Wogen tauchen. ES sind die» zunächst die in Kiel erha»te kaiserliche Yacht, welche, zur Ausnahme der Allerhöchsten und Höchsten Herr schaften hestimmt, den weder dem Raum nach a »»reichenden, noch seiner Bauart nach zu längeren Fahrten geeigneten Dampfaviso „ «setzen soll. Derselben werden sich in »rille" «vd L zu Stettin. Die Bestimmung dieser bei den Schiffe geht abweichend von der bi» jetzt »ristirevden Corvette „Hansa" dahin, daß sie der offensiven Küstenvertheibtguug und al» Schlacht schiffe in den der deutschen Küste benachbarten Meerestheilen diene« solle«. Dieser Verwendung entspricht daher ihre auf ganz neuen Principien begründete sehr starke Panzerung, ferner da» Fortfälle» der Segel »ud die auf Feuern über Bank berechnete Aufstellung ihrer Geschütze. Im Vau befinden sich ferner S Panzer-Kanonen boote v. 6 0. L bei der Schiffsbaugesellschaft „Weser" in Bremen. Dieselben sind zur Küstev- vertheidiguug im engeren Sinne auSersehrn, d H. zu kleineren Aufträgen und Rccogvoßciruvge« an Küsten, in Häse» und Flußmündungen. Sie erhalten, um auch i«,flachen Gewässern verwendbar -»sein, nur S Meter Tiefgang einen achtzölligen Panzer «ud zur Armirung ein 80 Centtmeter-Geschütz Bon nicht gepanzerten Torvetten stehen noch 5, Zwischenräumen «»schließen: die gedeckte Corvette ä,. in Stettin (voraurfichtlich i« Juni), die Pavzerkauouenboote ».. i« Juni, S. im August, 6 im October. alle brei in Bremen. Faßt «an hiernach die theil» tu der Fertig stellung, theil» i« Bau begriffe««, theil» zur Iabaugabe bereiten Sch'ffe und Fahrzeug« der vaterländische» Kriegsflotte zusammen, so ergiebt sich folgend,» Gesammtbild In der Fertigstellung befinde« sich: die Pauzerftegatteu „Preußen" (vom Stapel gelauseu t» November 1873 auf der Werst de» Balea» bet Stettin), „Friedrich der Große'' (abaelauseu im September 1174 auf der Werst zu Km), „der große Kprfikß" (abgrlaus« am 17. September 1375 auf der Werst voa Wilhelmshaven). Die „Preußm" liagt tu Swtu«. münde, von wo sie nach Kiel gebracht werde» soll, um bann Probrfahrte» zu beginnen. Der „FriÄrich der Große" wird gegeuwärtig mit bar Panzerung dersehe». Die nicht gepanzerte Glatldeck» - Corvette „Freha" zu Danzig, welche tu der nächsten Zeit vo« dort »ach Kiel kbergesührt »erde« soll, um i« dortigen Schwimmdock gekupsert zu »erd«, wird demnächst ihre Probefahrten beginne». Die nicht gepanzerte Corvette „Leipzig", vo« StaM gelaff« i« September 1875 zu Stettin, ist da» erste Schiff einer ganz neue» Elaste in der deutschen Marine, deren charakte ristische» Merkmal eine bedeutend größere Ge- schwindigkett bildet (lL Kuoten unter Bolldamps), al» sie bisher den gedeckten Corvettin beiwohnte. Die größer« Fahrgeschwindigkeit bedingte anßer- dem eine andere Lonstruction de» Schiffskörper». Dieselbe bestaub im Wesentliche« tu der Her- st» klung eine« eisernen Rumpfe» mit kupserbe- schlage«» Boden, der, um der galvauifirenbev Action zu widerstehen, mit einer doppelten Holz lage bekleidet wurde. In Folge der großen Maschiuevkrast und de» starken Kohleaverbrauche» mnßten außerdem auch die Hauptdtmevsionen de» Schiffe», der verlangten große« Geschwindigkeit gemäß, bedeutender «erde«. Um de» Schiffe die Fähigkeit zu verleihen, »hue Benutzung der Dampfkraft nur unter Segel z» kreuzen und längere Reisen zurückzuleg«. gab mau ihm BollschiffStakelage und eisern« Unter- «asten, sowie Sch orusteine zum Riederlaffen und eine zweiflügeDgr Propellerschraube zu» Lichte». Im Bau sind die Panzerkorvette» zu Kiel kurzen > von denen 3 al» Bermehruug der Neubauten, 2 zezäblt werden die Yacht und die «l» Crfatzbauten dienen sollen, auf Stapel Zwei davon sind bei dem Bulcan in Stettin, zwei in Gaarden bet Kiel, eine in Danzig im Bau. Zu de« nicht gepanzerten im Bau befind lichen Schiffe« müssen noch gez schon oben genannte kaiserliche beiden Torpedoboote. Zur Iabaugabe bereit und i« Laufe de» Sommer» begomreo werden 2 Pazereorvette«. 2 Avis»«. 2 Kanoneuboote, davon ei« ganz flach I gehende», zur Verfolgung von Piraten. Die vorstehend ausgeführten «icht gepanzerten Corvette» solle« im Krisen zu» Schutz de» Hsmdel», zur Repräsentation besonder» tu den außereuropäische» Gewässern und al» Gchulschiffe die»«. Den Sen gemachten Angaben gemäß be finden sich mithin 2L Krieg«fahrze»ge theiÜ in dmeFettigstellurg, theil» im Bau, theil» zur In- 8»ch de» FlotteogrüvduvgSplan de» Jahre» 1d7V wärde« demnach, uachde« die zuletzt ge- nannte» Schiffe in Bau genommen find, noch z« banen sein: 1 Panzrrcordette, ungefähr < nicht gepauzerte Korvetten, 1 Avis». Ueber die Zahl der «och -» erbauenden »ud bei de« Tor pedokriege f» nützlichen Paozerkavonmboote. welche an Stelle der früher projeetirteu Monitor» treten, ist eine nähere Bestimmung »och nicht ge- troff« worden. (Rordd. Alg. Ztg.) Pr-trßa«1e«feft «« «t»e« tt«tte«tsche» D««d«ls- ««d «ePplutz«. (Origtnalbericht.) Bergama, SO April. Soeben wohnt« Ihr Berichterstatter eine« sinnigen Kirchweihfeste in Oberita lien» alter be rühmter malerisch gelegener Meßstadt bei. Die älteste Protestantengemeinde der Lombardei ist die vo» Bergamo. Schon im Jahre 1807 finden wir hier protestantische Familien, eingewandrrt wie sie Ware», an» der Schwei», Frankreich »ud Deutschland, zu gemeinschaftlichem Gottesdienst, natürlich unter beschränkenden »nv -mengenden Bedingungen, vereinigt. Nod wer war der erste Seelsorger dieser unserer ReligionSgenoflen in der königlichciSalptuischen katholischen DtaSpora - KW, Geringerer denn Johann Kaßpar OrelÜ. der «ach- «achmal» vielgenannte Züricher UuiversttätSpro- sessor, der bekannte Horaz-HerauSgeber. Dieser biedere und gelehrte Mann hat bi» zum Sturze Napoleon» hier gewirkt. Und ein Züricher ist auch der gegenwärtige Geistliche der Gemeinde, der vnn schon seit fast drei Jahrzehnten hier i« Amte ist, der wackere Pfarrer H. Kitt. Mit welcher Begeisterung Letzterer al» solcher die Fest- predigt in dem neuerbauten heute eingeweihtm Kirchlein der Gemeinde hielt, erscheint leicht be greiflich. Hatte er doch in einer streng katho lischen Stadt inmitten einer von fauattfirten Klerikern nicht gerade zur Toleranz angehalteue« Bevölkerung der Wanderungen »vd Wandelungen seiner Gemeinde gar mauche erleben müssen. Ich sagte Wauderungen. In der Thal sab er da» Häuflein seiner Zuhörer von einem Ort zum anderen gedrängt: es gab schier keine blei- bende Stätte für bieselben als Versammlung», local. Ein Belsaal in dem Grundstücke eine» Nonnenkloster», der «l» solcher längere Zeit gedient, wurde durch den gehässigen Eifer der geistlichen Oberen der „Schwestern vom heil. Herze» Christi" den Protrstaute« wieder entzogen; man bot den Nonnen bebeutevd« Summen, um sie zur käuflichen oder «iethweise zu gewährenden Ueberlaffung de» ganzen Gebäude« zu veranlassen. Vergeben»! Dieser in den letzten Jahren vor- grkommene bchachzug der Mtramontaneu war denn der ausschlaggebende Factor, der den Gr- metndevorstaud förmlich dazu »öthtgte, an die Ausführung eine» lange gehegten Liebling», »ausches, di« Erbauung eine» eigenen Gottes haus«», ernstlich und energisch heranzutreteu. Man schritt zur Thal und brachte r» mit Gotte» Hülse durch Opfer von alle» Setten, dnrch großmüthige Schenkungen und Abtretungen von Grund »ud Boden endlich bahin, ein Kirchlein au» eigenen Mittel« erbauen zu können. E» «acht einen bescheidenen, aber sehr an- mutbeadrn Eindruck, die» kleine backstetnroth« lombardische Kirchlein, da» sich hart an der Victor-Emaouel-Straße, welch« Unter- und Oberstadt durch einen schönen mit Roßkastanien bepflanzten Verkehrsweg verbindet, erhebt Noch sebU ihm ein stattlicher Thurm, der e» fernhin sichtbar machen und von dessen Höhe gut pro testantische- Glockengeläut« nach allen Seite« vernehmbar »erden würde Immerhin ist e» ein Ban, der seine« jungen Meister, al» Erstlings werk deffelben, Ehre macht. Erbauer desselben ist uämlich der unter Auderm auch in Stuttgart herangrbilbele Architekt Jacob Frizzoni, ein Mitglied der um die Temetudeintereffen hochverdienten Familie gleiche» Namen» (Frizzoni-Galt».Gewi»). Die Kirche steht in einem Gartengrundstück gegenüber der «asfivev Meßbuden-Avlaae, die an die Leipziger Fleischhulle am unteren Park er innert. Nur baß Lrfiere ein System voa 540 Ständen enthält! Tritt man durch da» kleine Atrium tu da» Kirch lein ein, so hat »an einen einzigen Rau« vor sich, der von sechs hohen Fenstern an den Seiten- wänden erhellt und durch einen etwa» erhöhten Chor mit drei Fenstern abgeschlossen wird Au der rechten Seite de« Chor» ist' die schöne Kanzel mit Holztrepp« »ad Holzbaldachin angebracht. Läng» der Wände läuft dunkle» Holzgetäfil, die Decke ist in gleicher Weise h«g,stellt. Der Boden de» Schiffe« ist mit schwarz und weißearrirten Msmuorplalteu bedeckt. Eine Orgel ist noch nicht Vorhand»«, sie wird eben gebaut und soll auf der Galerie über dem Atrium ausgestellt werden, von der au» ich selber die Feierlichkeit mit ansah und anhörte. Leipzig trug zu diese« Weiheact in erster Linie insofern geistig hei. al» der gemischte Chor der Gemeinde gleich zu Anfang den Gellert'- schen Hymvu»: „Die Himmel rühmen de» Ewigen Ehre" in Beethoven'» Eompofittou anstimmte. Der Gesang wirkte recht gut. Nach eine« Ge- bet in italienischer Sprach«, da» Pfarrer Kitt sprach, bestieg zuerst der Pfarrer der Mailänder Gemeinde, Pastor H Paira, di« Kanzel de- Kirch leins und hilft die Ansprache aus Französisch über Psalm 122, 1. Ihm folgte nach dem Absingen eine» italienischen Gesangbuchliede», de» Lobgcsauge» „Sommo vio, uoi t'mroebisw, eelobeuooo lo tue locki. . drr Ort-geistliche Pfarrer Kitt mit der italienischen Krstprrdigt Über Luca» 14, 28—3». (Ja der Gemeinde wird abwechselnd deutsch und italienisch gepredigt.) Nach der Weih,predigt sang die Gemeinde au» de« deutsche« (Züricher) Gesangbuch« da» Lied „Werde Licht, Du Volk der Heiden, werde Lichts Jerusalem . . ." (gut gewählt auch darum, weil Bergamo'» Lage nach GH v. Schubert'» Buche viel Aehulichkett mit Zion hat) Die Feier war einfach, wie da» GotteShau», in dem sie stattsand. aber würdig und harmonisch wie der Stil, den dies« Bau offenbart. Freuen wir un» mit »user» deutschen u»d fremdländischen GlaubevSgeuoffeui» Bergamo, daß sie so »ohlgelungen, daß sie ohne «Me Stö rung »«lief, daß de« Prolestantismn» in Italien eine neue bleibend« Stätte bereitet ist! Verschiede«». — Kaiser Wilhelm ist aus t .u Th*»»« »icht» wenig« al» ein Ro«a»ttk«, ab« tu der Jugend hat « auch der goldeue» RomautÜ Ho- huldigt. «» 181S die Deutsch« -um erst» Male »ach Pari» zogft», war auch der junge Priuz Wilhelm dabei «ud lag tu Di zier in eine« guten Hause in Quartier. Da» hübsche »ud muutere Töchterche» de» Hause», Fräulein Baruier, gefiel ihm gar aut und al» er ab- »arschirt war, fand da» Fräulein in eiuer Kenster- scheib« de» Prinzenstübcheu» die Wort« auf ft«, zösisch eingeschnitteu: „Ich liebe Dich. Prinz Wilhelm." Fräulein Varvier vergaß de» liebenswürdig« Prinz« nicht, und al» 57 Jahre spät«, i« August 187», wieder preußische Officiere bei ihr etuquarttert wurd«, zeigt die Matrone ihn« stolz und begeistert die Fenster scheibe, die sie wie ihr Auge gehütet hatte. Die O!ficiere plauderten darüber und dadurch «fuhr König W>U>el», daß Fra» varni« «och lebe. Sr konnte sich zwar nicht bei ihr etuquartirre», besuchte sie ab«. Aagelique, sagte « scherzend, Sie Hab« geplaudert, ich bin t« Munde aller «einer Officiere! — Gnade, Guade, Sire, ant wortete die Matrone, »ein Herz strömte üb« von alt« Erinnerung«, »l- ich die «st« Preußen sah. Der König schüttelte ihr lächelnd beide HLude und sagte: Last« Sie Da», metue Officiere werden mir »eine Knabeuliebe nicht Übel deuten, »vd vergeffen Hab« ich Sie ntewal». — Zur Explosion bet R)Lde»h«i«. RüdrShetm, l. Mai. Die näheren Nachricht« üb« die Katastrophe von gesteru Nachmittag laut« überau» traurig. Da» Schiffcheu lag
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