Dresdner Nachrichten : 09.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187706097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-09
- Monat1877-06
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- Dresdner Nachrichten : 09.06.1877
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n. Uchsi gl. dt. K- i. re. rc. ler, 2ö. »»te. sr LIi raßc 4. 'S- 1'siicbcu : cö soll ge sechs »gezeich and der :cn gern werden »>ii»>rn lnd dao icilanlcn > au bei >Ite. !)- It milde unschäd« anungs- n Aloe, geringer belieben Witz-, tn istr. onsir. si-, 10. Nr 16» «rk'W.« VIeUtÜüI,«» Sd,M«rI»0P,,k„ durch 8»,,» !» Mark'« Gt»»el.Iirummrrn ISPI,«. «u,l-,r 32000 «ldl. >0« dir «Nikgade rtn,«» toodter Ma»ul«ri»lr »«cht sich dir Nrdacttd» utchl »erdiddlich. -nsrral«i>>ilnn«hme »ur. »Lrl» chaal«n»«t» und Vogl««,» Hamburg, B«r. >«n. rlllkn. Lripjtg, Balrl. vrrtlou, Franlsurt a. vi, — viud. Motz« in tllerltn. Lriptig, Wir», vamdurg, ftrauliurt a, M., MUn- chm — Laub« » il«. tn flranllurt a. M. — »r. lUoig» in ShemnI»,— tlara», l.»IXt<-, »ulilr« » 0». tu Pari». XXII. Jahrgang. Politisches. Damit, daß ein hochangcscheneS Blatt, wie die „Itov-uo äes ckvux monLos", die Abneigung Frankreichs ausspricht, für die Pläne der römischen Curie den Degen zu ziehen, ist Manches erreicht. Mehr noch aber bleibt zu thun übrig. Wenn es den Republikanern Frank reichs ernstlich darum zu thun ist, den Verdacht einer Verwendung der französischen Armee zur Bekämpfung Deutschlands im Keime zu ersticken, so müssen wir von den zusammentrctenden Kammern bei erster schicklicher Gelegenheit eine Erklärung des Inhalts erwarten, daß Frankreich auf die Wicdereroberung von Elsaß-Lothringen ver zichtet. Eine solche Kundgebung würde in Deutschland den ausge zeichnetsten Eindruck Hervorrufen und der Republik in Frankreich selbst trefflich zu statten kommen. In Deutschland ist das Volk in allen Schichten der Wiederholung des Waffenganges von 1870 gründlich und von Herzen abgeneigt. Die „Franks. Ztg." schreibt die volle Wahrheit, wenn sie behauptet, daß der Grund, warum in Deutschland sich dies nicht offener und allgemeiner kundgiebt, darin liegt, daß man mißverstanden zu werden fürchtet, mißverstanden von den Franzosen, so lange diese den Gedanken der „Revanche" auf den Lippen und im Herzen tragen. Der Ruf nach Frieden und Freundschaft könnte als Feigheit ausgelegt werden, und da glaubt der Deutsche, auch den leisesten Schein vermeiden zu sollen. Nur der Gedanke an „Revanche" macht es den Franzosen unmöglich, zur Ruhe zu kommen. Clerikale, Bonapartisten, Legitimsten undOrlea- nisten rechnen alle mit dem noch nicht überwundenen Schmerze über den Verlust der beiden französischen Ostdcpartemcnts; sie buhlen gleichmäßig um die Stimmen der Mehrheit ihrer Landsleute, indem sie ihnen vorspiegeln: gerade sie würden Frankreich das Verlorene wiederbringc». Dieser Gefahr gegenüber würden die Republikaner Frankreichs daher vor Allem Eins zu thun haben: sich ihrem Lande gegenüber als die unbedingte Friedcnspartei vorzustellen und jede Revanchepolitik mit Acht und Bann zu belegen. Eine solche offene, ehrliche und vortheilhaste Haltung würde die.Republik unverwundbar gegen jegliches StaatSstreichgclüste machen, mag eS von Mac Mahon, Lulu, dem Grasen von Paris oder Heinrich V. ausgehcn. Die Verleihung des Großkrcuzes des Pius-Ordens durch den Papst an Mac Mahon sänke dann auf den Werth einer blosen Decorationsspielcrei herab, die unwürdigen Polizeimaßregeln des Ministers des Innern, Herrn v. Fourton, werden sich bald als unwirksame Kunslstückchcn Herausstellen. Dieser Minister öffnet dein gemeinsten Spionir- und Aiigcbersystcm einen ungcmcsscncn Wirkungskreis, indem er in einem vertraulichen Rundschreiben den Präscctcn Befehl crtheilt, „jede Person, die an öffentlichen Orten, in Büffets, Schänken rc. Nachrichten verbreitet, die der Art sind, daß sie die innere Ruhe stören, den Gerichten zu überliefern, und außerdem diejenigen Geschäfte zu bezeichnen, welche gewöhnlich zur Verbreitung dienen." Diese Controls der Kaffee häuser und Weinstuben hat einen Sturm des Unwillens erregt, und ein zweites Circular Fourton'S, welches das Colportiren und den öffentlichen Verkauf der republikanischen Zeitungen verbietet, ver mehrt die Entrüstung. Die gemäßigtsten und vorsichtigsten Blätter äußern sich in einer Sprache, die man sonst nur im „Rappel" und „Nadical" zu finden gewohnt war. Das „Journal des Debats" spielt aus die Thatsachc an, daß Präfccten und Unterpräfccten von dem Ministerium des Kampfes in einer Woche drei- bis viermal verseht und in verschiedenen Theilen Frankreichs herumgehctzt wor den sind. „Arme Zcltungöberkäuicr! Unglückliche Kolporteure! Man behandelt sie last wie die Unterpräfccten. Die armen Leute tollen sich hüten, Lügen. »Verleumdungen und Angriffe aul die Gescllschait zu verbreiten, während tn den bonaparttslllchcn Blättern jeden Tag ungestraft der Umsturz der Verfassung ge predigt wirb!" Die „Röpubliguc Franhaise" wundert sich, daß man an die ZeitungSverkäufer so hohe Anforderungen stellt, wie sie kaum der erste Beamte eines Polizeipräscctcn erfüllen könnte. „Alan verlangt von den Kolporteuren so viele Eigenschaf ten. das! man kaum unter den Präicctc» noch Jemanden finden wir^. der würdig ist. einen Zeitungskiosk zu halten!" J i Bezug auf die Ucberwachung der öffentlichen Locale sagt daS nämliche Blatt: „Niemals hat eine Regierung ihr unmoralisches Svstcm so schamlos entfaltet. Mittelst des Schreckend will Herrv. Fourton unö nunmehr dahin bringen. DaS zu rcspectiren, was er den patriotischen Act vom I«. Mat nennt. Sticht zufrieden damit, die Quellen unseres nationalen Wohlstandes zu verstopfen und Frankreich in seinen theucriten Gefühlen beschimpft zu haben, mißfällt eö ihm, daß inan sich über diese Behandlung beklagt. Er inaugnrirt in diesem lohalcn Lande, welches sich selbst in den Feiten dcS Verfalles daS Recht der freien Meinnngö äußerung bewahrt hat, ein förmliches System der Inquisition, Spionage und Angeberei." Man sieht, die Sprache der oppositionellen Presse läßt an Ent schiedenheit Nichts zu wünschen übrig. Aber dessen ungeachtet ist man in republikanischen Kreisen über den Ausgang der Krise nicht ganz unbesorgt. Die Verschwörer vom 16. Mai haben ihre Schiffe so vollständig hinter sich verbrannt, daß ihnen kaum ein anderer Ausweg bleiben wird als ein Gewaltstreich. In Deutschland fesselt die in 8 Tagen erfolgende ReichStagS- wahl im 6. Berliner Wahlkreise immermehr die Blicke. Die Social demokraten setzen Kopf und Kragen daran, ihrem Candidaten Hasen- clevcr daS entrissene Mandat wieder zu erobern. Alle nichtsocial- demokratischcn Parteien sind vom gleichen Eifer erfüllt, dem Ord- nungS-Candidatcn Stadtverordneten und Fabrikantm Ludwig Löwe -um Siege zu verhelfen. Bei den letzten Wahlen hatten (wir hörten diese Sicgesfanfaren bis zum Verdruß immer wieder blasen.', die Socialdemokraten ihre halbe Million Stimmen zusammengebracht — aber was nun damit machen? war daS Thema des Socialisten- EongreffeS in Gotha. Die Antwort war: Weiter organisircn, Geld sammeln, Agitatoren auf Reisen schicken, die große Zahl der Partei- Sonnabend, den S. Juni. 4. Tageblatt für KokiM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Mrscnkericht und Iremdeutisie. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eiepslh k Rkichllrdt in Dresden. Verantw. Redacteur: Ernst Lltpsch in Dresden. «xrdrn «««i»» Lik.i« >r »««»» ui» SliNltai» »l. MUl,,» »Uhr. A» Umstadt: »rot« »ldsier» »ais« b dt»stachln.L Ul,«. — Der Raum ktner et». IpaUigm Pclttictl« k»sl«t I- War. «ttn,«sandt »tk L-U- N> PkS«. Sine «annlte für dal »ächslld,,»« Lriche»«» d«l wird »tcht L«L«d«it. ilurwärllg« Nunoncr»» ülusirag« von uu» und«» Iannl«»giim!U und Per« Ion«» ins«-,««» wir nur gk,kn Pränumrra»»»» «iadluug durch Brrrl» marlcn oder Posteinjah- lunli. Acht Citbr» kost«» >L P!gr. Initiale Utk die Montag. Nummer «drr nach «mm, Jrltta»« di« Pctilikjle 20 Pj,e. Für das Feuilleton: LnÄvttr Mttredactcur: idr, L»»ii oivrvr. blätter immer noch um einen und den andern Einer vermehren, der Literatur „Revuen" und alle überhaupt vorhandenen Gattungen von Schriften hinzufügen, mehr Stimmen und vor Allem neue Wahl kreise gewinnen. Aus der Erbitterung des Wahlkampfes zu schließen, sollte man meinen, daß das Heil der Welt davon abhinge. Eine ruhigere Betrachtung müßte doch wohl lehren, daß selbst einem Siege der Socialdemokraten in einem übervölkerten Fabrik-Distrikte einer Großstadt immer nur sehr geringe Beweiskraft für die Lebensfähig keit der socialdemokratischen Weltbeglückung innewohnte. Ein Un terliegen dieser Partei würde freilich ein schlimmes Zeichen sein, da dieselbe nur von Erfolgen leben kann und es am bittersten empfin det, wenn sie nicht mit „Siegen" prunken kann. Aber das Ent senden eines Socialdemokratcn in den Reichstag mehr, fügt dem Problem der Einführung einer neuen Weltordnung, dieser Quadra tur des Cirkels, keine einzige Decimalstelle hinzu. Es ist bei der Rührigkeit aller Elemente, welche dem gesetzmäßigen, menschenmög lichen Fortschritt huldigen, die Gefahr nicht groß, das; die Social demokraten einen Erfolg davon tragen. Jedenfalls steht die jetzige Gesellschaftsordnung, die, so wenig sie idealen Anforderungen ent spricht, doch das in mühsamen Kämpfen erlangte Ergcbniß Jahrhun derte langer Bildung ist, auf zu soliden Füßen, um von einen Hasenclever über den Haufen gerannt zu werden. Fürst Earl von Rumänien hatte bei Beginn des Krieges sein Wort dahin verpfändet, er beabsichtige nicht, das Berhältniß Rumä niens zur Pforte, bei dem dieses stets sich wohlbefunden, zu ändern. Trotzdem hat sich Rumänien selbstständig erklärt. Die Türkei be nachrichtigt Europa von diesem Wortbruche in einer Depesche. Eine zweite richtet der Großwessir nach Athen, um Aufklärung über die griechischen Rüstungen zu erhalten. Wir haben uns darauf gefaßt zu machen, bald einen viertenKriegsschauplatz zu denen inKleinasicn, an der Donau und in Montenegro zu erhalten, denn sämmtliche Parteien Griechenlands verlangen jetzt den Krieg. Der König berief den hochbctagten Kanaris an die Spitze der Negierung und dieser ist der verkörperte Panhellenismus. Das Grcß-Gricchenthum glaubt seine Zeit gekommen, von dem Türken einen Fetzen Landes zu erwischen. Neueste Telenrnmirie der „Dresdner Nachrichten". Berlin. 8. Juni. Der „Neichsanzciger" meldet: S e. Ma j. der Kaiser ist infolge eines auf derRückkchr von Liegnitz nach hier cingetrctcnen Erkältungszustandes, verbunden mit Heiserkeit, ge nötigtst, vorläufig das Zimmer zu hüten. Dresden, 1877. 1'ocaleS nnd Sächsisches. — Se. Maj. der König setzt, wie man dem „Dr. Journ." aus Nagatz schreibt, daselbst die Badekur mit bestem Erfolge regelmäßig fort. Auch pflegt Se. Majestät täglich Promenaden oder Ausfahrten in dem schönen Nhcinthal und dessen reizvoller Umgebung zu unter nehmen. Am Montag fand ein weiterer Ausflug zu Wagen in das romantische Weißtanncnthal statt, zu welchem auch die Familie des in Nagatz zur Eur anwesenden LegationSrathcS I)r. Keil aus Leipzig die Ehre hatte, hinzugczogcn zu werden. — Ihre Maj. die Königin-Mutter hat das Hoflager von Jahnishausen nach Schloß Pillnitz verlegt. Auch die Enkelin der greisen Königin, Erzherzogin Antoinette, kaiserl. Hoh-, begleitete sie dahin. — Die uns in einem Berliner Blatte begegnende Meldung, daß daS Obcr-Appcllationsgericht zu Lübeck in Sachen der Berlin- Dresdner Bahn seinen Wahrspruch gefällt, ist mindestens verfrüht. Hierorts ist davon Nichts bekannt. Man weiß nur, daß das Referat über den Fall vor etwa 14 Tagen vertheilt wurde und sicht einem Spruche daher in nächster Zeit entgegen. — Auf Anordnung des Ministers des Innern, Herrn v. Nostitz - Wallwitz, wird eine Ucbersicht derjenigen größeren Staats bauten, die im Königreich Sachsen augenblicklich im Gange sind, zur Veröffentlichung vorbereitet. Das Verzeichniß dürste erfreulicher Weise nicht zu kurz ausfallen. Diese umfang reiche Bauthätigkcit in allen StaatSressortS trägt nebst den so gün stigen Ernteaussichten dazu bei, daß von einem Nothstande im eigentlichen Sinne des Wortes im Lande nicht die Rede ist, nament lich da auf die Anregung des Herrn Ministers alle Arbeiten und Anschaffungen, so weit irgend möglich, an sächsische Industrielle und Handwerker vergeben werden. Nur bei der Handweberci und der Chemnitzer Eisenindustrie kann man von schwer bedrängten Verhält nissen sprechen. Bis zum Winter treten hoffentlich bessere Zeiten und ein Aufschwung des Erwerbslebens ein; denn wie es werden soll, wenn sich der Unternehmungsgeist auch dann verkriecht, wenn wegen der rauhen Witterung die Bauten stocken und die Feld bestellung keine Hände mehr beschäftigt, daran möchte man jetzt nicht gern denken. — Dem lebt in Zaschendorf bei Pillnitz auitzältlichc» Kirck" schlllleörcr Carl Lcbrrccht Kloppe, welcher seit l8:it alö Hilfs lehrer i» Kalkreuth, seit 18:;? als Lehrer In Reihendorf und seit 1814 alö Klrchschnllchrcr t» Wachau bei Radcbcrq mit großem Segen gewirkt hat, neucrhingS aber wegen Kränklichkeit sich leider emcritiren lassen mußte, ist von Sr. Maj. dem König taö Verdien st kreuz verliehen und ist ihm das letztere vor einigen Tagen durch Herrn AmtSdauptmann Berndt Nameiiö der Schul tnspection in feierlicher Weise auögehändlgt worden. ' — Nicht bloö Herr Oberiiigcnicr Manck fördert de» Bau der Albcrtbrücke. auch Herr Stadtrath Grabowöky be schleunigt die Herstellung der ZugangSstraßen links und rechts der Elbe mit einem Ester, daß die Ucbcrgabc dieses Bauwerkes an den öffentlichen Verkehr im Lause dieses Jahres sicher zu erwarten ist. Die Aufschüttung her am Ellaökirchhos mündenden tinkSusrigen Zugangöslraße Ist bereits bis auf einen Bieter Höhe fertig. Die Pflasterung der Brücke, soweit sic vollendet, seihst soll demnächst erfolgen. Die Zugangöstraße wird bekanntlich in einer Breite von 4<i Meter angelegt (70 Ellen;. Ob man diese Straße noch in diejcm Jahre mit der vierfachen Bmunreihe bepflanzen kann, wie dies beschlossen ist, hängt, wie wir höre», davon ab. ob der Herr Stadigärtner die nöihige Anzahl großer Bäume biö dahin sich verschaffen kann. — Die Einberufung der ältesten Jahrgänge der Reserve und Landwehr bringt daS t8N<> vom Feldzüge I» Oesterreich der ver liehene militärische Dicnslz eichen wieder vielfach zum Vor schein. Die bärtigsten Landwehrieute sind mit dieiem Kreuze ge schmückt. Commandirt werden ihre militärischen Hebungen nicht selten von sog. „Sommcricuinantö". Eö ist dies die vulgäre Bezeichnung derjenigen Herren Reicrve-Oisiziere, die 5» Wochen Im Jahre als Kausieutc, Fabrikanten. Assessoren, Oberlehrer w. ihrem bürgerlichen Erwerbe nachgchcn, in den 2 Sommcrwochen jedoch alS Reserveosfiziere Epaulette» tragen. — Die Ausstellung deö sächsischen KunstvcreinS aus der Vrühl'schen Terrasse wird morgen Sonntag Nachm. 2 Uhr biS gegen EM Octobcr d. I. geschlossen. — Die WölbungSarveilen an derAlbcrtbr ü ck e werden jetzt anßerordcnllich energisch betrieben; zwischen dem linken Uier- picilcr und de» beiden Strompfcilcrn U uud U regen sich zahl reiche fleißige Hände, denn schon Mitte dieses MoncuS will Herr Oberingcnicnr Manck diese Wölbungöarbelteii beendet sehen. Jeder der beiden im Bau begriffenen Strombögc» von je 102 Fuß Spannweite erfordern 2000 Wölbsteine, welche zusammen etwa 40,000 Cciitncr wiege». Täglich könne» mittelst Hebemaschinen 260 Stück der gcwatttgc» Wölbquadcrn gelegt werden; jeder davon wiegt »cito 1000 Kilo. Die riesige Last ist aus den Ge rüsten auf daS Wohlüberrcchnctste verthcilt und besondere Wölb- gerüstschranbcn sind In Menge angebracht, mit denen man jede etwaige Senkung sofort ausglcichcn kann. — Betreffs der Waarcnlottcrie deö Albert-Ver- eInS wird unS mitgetbcilt. daß die Vorarbeiten nunmehr soweit beendet sind, daß dgS Erscheinen der offiziellen Ankündigung in Kürze beborsiebt. Die Genchmignng zum LooSbertcieb ist nun mehr, mit Ausnahme eines einzigen Kleinstaates, von allen deut schen Staate» crtheilt worden. Besonders zeichneten sich die großen Staaten Preußen, Baiern und Würtcmbcrg durch größtes Entgegenkommen und austandSlose Bewilligung des Gesuches auö. Daö merkwürdige Gebühren jenes Kleinstaates hat ein nochmaliges Gesuch an diese Negierung zur Folge gehabt, da man daö mild- thätigc Unternehme» über ganz Deutschland ausgedehnt sehen will. In daö mit der Leitung der Lotterie zu betrauende Comitö sind von Ihrer Majestät der Königin Carola ernannt worden die Herren Oberstlieutcnant Or. Naundorf, HosUeicrant Hopste, Kammcrherr von Leipziger, Fabrikant Scheller. Partikulier Pilz und ialS juristischer Beistands Jnslizrath Advokat Eckardt. DaS Direktorium wird gebildet von den Herren Oberttsicutenant vr. Nannkori und Hoflieferant Hopste, au welche Herren auch alle Auflagen, Probesendungen rc. zu richten sind. Zahlreiche An fragen nach Loosen (dieselben werden in der renommirrenAnstalt von Glcsecke L Devrient, Leipzig, hergestcllts ginge» bereits (also noch vor Erscheine» der offiziellen Bekanntmachung) ein. sodaß man auf raschen Absatz derselben hoffe» darf. AIS crstcrGewiun Ist ein großes prachtvolles Taselscrvlce von Silber im Wertste von :'.o.ooo Mark angckauit, daö Herr Hostuwciicr Elimcver in Dresden, von dem danelbe bezogen, auch, falls cS der Gewinner nicht zn behalten wünscht, gegen Kasse zurücknimmt und weit über den Silbcrwerth (20 Prozent Verlust». Den zweiten Ge winn (Werth 20,000 Marks, bestehend in einem Briltantschmuck und einem Sllbcrservlce, liefert die ebenfalls rühmlichst bekannte Firma Struve L Sohn, Leipzig. Die Reihe der alö Gewinne verwendbaren Geschenke (die, falls sic den in Betreff aut Ncellität und Solidität an die erkaufte» Gewinne gestellten Vedlngungen entsprechen, dankbarst angenommen werden) haben die Herren Planosortcsabrikant Rosenkranz In Dresden und I),-. Naumann In Plauen bei Dresden in nachahmenSwerthcr Weise eröffnet. Dlc Roscnkranzlchc Pianofortciabrik spendete ihr 8000.Jnstrume»t, einen prachtvollen Flügel, Herr 1),-. Naumann in Plauen eine größere Kollektion seiner überall prämirtcn, vorzüglichen Küchen gewürze in feinen Gewürzscbränkcn. Auch unter den bereits ein- gcsandten Maarenprobcn befinde» sich zahlreiche schöne und in jeder Haushaltung willkommene Gegenstände, aus die wir gelegent lich zurückkomme». Bei den Namen der Männer, welche Ihre Majestät an die Spitze deö Unternehmens gestellt, darf man überhaupt versichert lein, daß dasselbe eine wirklich gediegene, deö edlen Zweckes würvige Durchführung erfährt. - lieber die Grundsteinlegung zur ersten Fachschule für Blecharbclter ln Aue schreibt der Erzgeb. Volksir.: Dle Stadt prangte im FIciggcnschmuck und Fachgcnosscn alS Gäste waren biS auö LudwigSburg und Elbing erschienen. Amtshaupt- mann Vobcl aus Zwickau und Ncgicrungßasscssor Frhr.v.Wirsig alö Vertreter der königlichen Amtöbauptmannschait Schwarzen berg wohnten der Feier als Repräsentanten der Behörden eben falls bei. Aui der Baustättc — ein Geschenk der Stadt — be grüßte Herr Wllhclmy auö Leipzig. der Vorsitzende dcS Vereins für Errichtung und Erhaltung der Fachschule. die Anwesenden. Herr Stoll auS LudwigSburg, Redacteur der „Jllustrirten Zei tung für Blechindustlie" und Stellvertreter des Vorstandes deö Vereins deutscher Blccharbcitcr. hielt die Festrede. Er wies in derselben darauf bin, wie der Pia» zur Errichtung einer solchen Schule aui der ersten Versammlung deutscher Blecharbeiter in Frankfurt a. Main angeregt und bann durch ein 1875 in Kassel aus der zweiten Versammlung erwähltes Comitö der Verwirk lichung cutgegengetübrt wurde. Die Fachschule solle den Central- punlt zur Hebung der deutschen Bicchindustrie bilden. Demnächst überreichte Herr Faktor Falt!» im Name» der Beamten deö Vlau- iarbenwcrkcv Piannenstict eine silberne Tafel nebst Proben von Hauptprobukten dcS Blauiarbcnwcrkeö mit der Bitte, Beides im Sinne der aui der Taicl verzcichncten Widmung alö ein Zeichen der Tbcilnabme des Gewerkes dein Grundstein einzuvrrlcibcn. »stach dem Verlesen der StiitungSurkunde erfolgten die üblichen Hamnicrschläge. die von sinnigen Worten begleitet waren. — Tcplttz. 6. Juni. Wider alles Erwarten gestaltet sich die Badcsaison günstiger alS die vorjährige, gegen welche sich heute bereits ein vlii8 von 70 Parteien zeigt. »Auö Deutschland sowie Oesterreich kamen die meisten Kurgäste, doch auch der Hobe Norde», Skandinavien und die südlichen Gefilde Europas haben Gäste gesandt; selbst das krtegsührenbe Rußland und Nordamerika und Australien sind vertreten. Die Gcsammtzlsicr der Kurgäste beträgt 2000 Personen und außerdem zählt man 8000 Touristen. In Teplitz selbst bieten die vielen Conccrte. die von dem städti- scheu Babe-Orchester nnd der Militärmusikcapelle des k. k. Jn- fantcrie-Ncglmentö Herzog von Würtemderg gegeben werben, und die sehr belobten Ausführungen im Stadttbeatcr eine reiche Fülle angenehmer Zerstreuungen. Unter den Kurgästen befinden sich gegenwärtig Alex. Graf von Strogonoff. Gcncraladlutant deö Kaisers von Rußland und der Abclomar>chall »Michael von Sclircrstofs aus Minsk; der k. k. Hauptmann von Brandcnstein, die Gräfinnen Julie und Elisabeth von Brandenburg auöDomanze, Prof. Vn. Eduard Hanklick, der Schriftsteller rer „Gartenlaube" Dr. Friedrich Hoimanu auö Leipzig u. s. w. — Am vorgestrigen Abend batte sich während des ConccrtS ln der Stadlrcstauratwn deö Waldschlößcheno ein Bummtcr mit
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