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Dresdner Nachrichten : 10.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187706106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-10
- Monat1877-06
- Jahr1877
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- Dresdner Nachrichten : 10.06.1877
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>kl.Nii««ir» Illchsi«. 32000 »l«i. >«' »«' ««-»»»»- ein,«. Iindter Vtanulcrtpt« M-t Nch dir Rrdicltd» »ich» »erdtadltch. 8»I,r«Ira.?lim«I,mt »u». Wirt»! H«aI«»si»In un» >»«>»« in Hamburg, ver- «», vliin, Lrip»lg, Volk», Lrellau, Üranllurl a. M, — «ud.MuN, In Berlin, Lrt»»Il>, Wien, Lamdttr^ Ylaukiurt a. M., MUn- che«. — Laub« » U«. in geanllur» ». M. — »». votailnShemnI».— «aea», b»Nl»,, llaili,» ck vo. in Pari». Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Wörsenöericht und Ziremdenliste. Druck und Cigmthum der Herausgeber: itiepsch ^ Neichardt in Dresden. Derantw. Redactn«: Ernst Liepsch in Dresden. XXII. Jahrgang. Für daS Feuilleton: LnSvI« Hartm»»»». Mttretaeteur: vr, Luiv Vtvrv^. PottttscheS. Unberührt von den kriegerischen Ereignissen geht in Deutsch land die Vorbereitung zu wichtigen gesetzgeberischen Arbeiten vor sich. Einer der für das Gemeindewesen erheblichsten Gesetzentwürfe wurde dieser Tage dem Bundcsralhe vorgclegt. Er betrifft die Ab änderung des UnterstützungLwohnsitz-Gesetzes. DaS jetzige Gesetz hat sich bei Niemandem einer besonderen Gunst erfreut. Land- wie Stadtgemeinden fühlen ihre Armenlast ungebührlich er höht. Die hauptsächlichsten Bestimmungen des Gesetzes gehen jetzt bekanntlich dahin, daß der Unterstützungswohnsitz in einer Gemeinde durch zweijährigen ununterbrochenen Aufenthalt erworben und durch eben so lange Abwesenheit verloren wird. Das Lebensalter, welches zur Erwerbung des Unterstützungswohnsitzes erforderlich ist, begann mit dem 24. Jahre. Beide Grundsätze sollen dahin abgeändert wer den, daß bereits ein einjähriger Aufenthalt zur Erwerbung des UnterstützungSwohnsitzcs, aber auch eine eben so weit verkürzte Ab wesenheit zum Verlust desselben genügt, und daß das 24. Lebens jahr auf daS 21. herabgesetzt wird. Wir bekennen unser Unver mögen, zu beurtheilen, ob diese Aendcrungcn den Klagen der Stadt- und Landgemeinden abzuhelsen im Stande sind. Bei dem erleichter ten Wohnungswechsel, dem in die Massen gefahrenen Wandertrieb und dem ausgedehnten freien Zuge ist es uns recht wohl denkbar, daß durch die ein Jahr dauernde Ucbersiedclung einer Familie nach einer anderen Gemeinde und plötzlich eintretende Verarmung der Anzugsgemeinde eine ungebührliche Last erwächst. Umgekehrt wird die AbzugSgemcinde durch die einjährige Abwesenheit einer verarm ten Familie ungewöhnlich rasch ihrer Versorgungspflicht ledig. Auf blühende Jndustrieorte, Dörfer, in denen sich eines Bahnbaucs halber zahlreiche Bahnarbeiter niedersiedeln, können durch einUnglück auf einmal eine ungewöhnlich große Armcnlast erhalten. Anderer seits klagen die sogenannten Bauerndörfer darüber, daß ihnen die in jungen Jahren wcggezogenen Arbeitskräfte als verarmte OrtSange- hörige wieder zur Last fallen. Die Erfahrungen, die Preußen früher mit seinem einjährigen Erwerb und Verlust des Unterstützungs wohnsitzes gemacht hat, sind nicht recht anheimelnd. Die Armen und Elenden, deren LooS jedem Menschenfreunde an, Herzen liegen muß, sind bei diesen kurzen Fristen ihres HeimathSrechteü jedenfalls immer elender geworden. ES erscheint uns recht angemessen, wenn berufen» Kenner de» ÄemeindelebenS sich über die Zweckmäßigkeit der vorgeschlagenen Aenderungen bei Zeiten äußern, um auf ihre Regierungen und NeichStagSabgeordneten cinzuwirkcn. Denn das neue Gesetz soll bereits am 1. April künftigen Jahres in Kraft treten. Eine andere, minder einschneidende Acnderung geht außer dem dahin, daß ein Anspruch auf Erstattung der Kosten für die Pflege erkrankter Dienstboten, Gesellen u. s. w. gegen einen anderen Armenvcrband nur dann erwächst, wenn die Krankenpflege länger als 3 (jetzt waren'S 6) Monate währt. DaS Alles ist freilich eine trockene Materie, aber für das Ge meindeleben und Abgabenwesen von höchstem Belang. Aus dem Kriegsschauplätze geht'S munter zu. In Rumänien reiht sich, seit der Zar seinen Fuß dahin gesetzt, Festlichkeit an Festlichkeit. Wohl kein Krieg ist mit so viel Spektakelstücken geführt worden, wie dieser. Mit Vorliebe wird zum Prunke eine bulgarische Legion verwendet, d. h. ein CorpS, angeblich aus Bulgarien geflüchteterSlavcn. Auch wimmelt eS in Plojeschti von panslavischen Agenten, welche nach ge glücktem Donau-Uebergange die Eivil-Verwaltung Bulgariens zu übernehmen hoffen und davon sprechen, die Russen würden Bulgarien nicht unter drei Jahren verlassen, in dieser Zeit aber eine gründliche Acnderung der Verwaltung einführen. Ein neuer Feind erwächst den Türken in den Serben. Wer soll noch daran zweifeln, daß die Serben dm günstigen Augenblick abpaffen werden, um die Türken anzufallen? In diesem Kriege giebt es eben für die Türkei, nach einem Worte Neust'», keinen einzigen Verbündeten, sondern lauter Concurrcnten. Denn auch Englands ganzes Trachten geht nur dahin, sich bei Zeiten einen Antheil an der türkischen Beute zu sichern. Der Donau-Uebergang selbst ist zum so und so vielten Male auf die nächsten Tage angekündigt worden. Von anderer Seite hört man, daß die Wasserfülle der Donau den Russen nicht unwillkom men ist, da sie hierdurch entschuldigt werden, für die Schwerfälligkeit ihres Aufmärsche». Nur 150,000 Mann sind bis jetzt an die Donau vorgerückt, 75,000 Mann noch im Anmarsch begriffen, das schwere Geschütz noch lange nicht zur Stelle und das Verpflegungs wesen äußerst mangelhaft. Freilich wird man zugeben, daß die Russen auch den Fall in's Auge zu fassen haben, daß sie dereinst in Bulgarim ein auSgesogeneS Land finden. Sie stapeln daher enorme Quantitäten von trockenem Proviant. Zwieback, geräuchertem Fleisch u.drrgl. auf. Die sich widersprechenden Meldungen von Montenegro klären sich dahin auf, daß im Süden die Türken bei ihrem Doppel- Angriff zurückgetrieben wurden, hingegen im Norden siegreich vor dringen. Die Türken werden jetzt nicht mehr von dem unfähigm Mukhtar-Pascha, dem man in Kleinasien Gelegenheit, seine Unfähig keit zu beweisen gegeben hat, commandirt, sondern von zivei schnei digen Paschas, Suleiman und Ali Saib. Gelingt es Elfterem, die Dugapäffe zu forcircn, so befindet sich der Fürst der Schwarzen Berge mit seinen Kopfabschneidern, welche die Schlacht zum Schlach ten machen, in arger Klemme. Der Papst, so gesprächig er sonst ist, hat sein Bischofs-Jubiläum vorübergehen lasten, ohne die Welt mit dem Signale zum Kreuzzuge für Wiederherstellung seiner weltlichen Macht zu überraschen. Der ganze Genrralstab der römischen Kirche ist im Hauptquartier, dem Vatikan versammelt, aber trotz der befriedigenden Musterung der Heere der GotteSstrciter, schwenkt der Statthalter CHnsti nicht den Bischofsstab zum Angriff auf die ketzerischen Negierungen und Völker. Matthcrzig fiel vielmehr die Ansprache an die polnischen Pilger aus. Der Papst empfahl ihnen Beobachtung von Vorsicht, er erwartet Nichts von drr Gewalt, Alles vom Gebete. Das klingt freilich neuliche Attila-Rede. ES ist zwar schwer zu sagen, nG anders als die wie die bisherigen Verwünschungen aller modernen Gedanken und Errungenschaften noch überboten werden konnten; wenn aber der Papst diesen zu einer Kriegs-Erklärung wie geschaffenen Tag mit recht verständigen Ermahnungen zur Einkehr und Buße ausfüllt, so dürfen wir wohl hoffen, daß dem unfehlbaren Greise die Ueber- zeugung gekommen ist, daß er sich vergeblich müht, dem Fortschritt in der Welt Einhalt zu gebieten. Cs ist wieder Nichts mit einem Kreuzzug. VocalrS und Sächsisches. — Behufs Neuordnung der staats- und gcmeindercchtlichen Verhältnisse der Albertstadt und ihrer Beziehungen zu Dresden sollen, wie ivir vernehmen, demnächst Verhandlungen zwischen den Herrn Kriegsminister v. Fabrice und dem Herrn Oberbürger meister 1)r. Stübel beginnen. Man spricht von Einsetzung einer besonderen, von beiden Theilen zu beschickenden Commission. Der Gedanke, die Albertstadt zu einer selbstständigen Gemeinde zu con- stituiren, ist wegen seiner Unausführbarkeit aufzugeben — wer soll Bürgermeister eines Häuservicrtels sein, das nur Militärs bewoh nen? Voraussichtlich verleiht man der Albertstadt die Stellung eines excentcn Grundstücks. Die Beziehungen der Insassen der Albertstadt zu den inannichfachsten Staatörechtsgebietcn erfordern eine sehr sorgfältige Prüfung. Allein schon die Ordnung deS Un terstützungswohnsitzes der Bewohner der Albertstadt ist mit hundert Schwierigkeiten verknüpft. — Der Direktor des Seminar» zu Waldenburg, SSnilratb Di-, MI. Schütze, bat das Ritterkreuz l. Klasse de» Verdienst, orkenö und der S etiloßgehilic Christian Wilhelm Her deck zu Pillnitz da» allgemeine Ehrenzeichen erhalten. — Die tdcoloaiiche Facultät zu Leipzig hat den hiesigen Eon- sistorialrath Super ntcntcnt 1>r. Ml. Meier, bekanntlich einen unserer geieieitkien Kanzelredncr und beliebtesten Geistlichen, bo- norio causa zum Doctoc der Theologie ernannt. — Der Landtagösienograph 1>r. pbil. Schettler, zcither schon Privatdocent des F>anzösischen an dein kgl. Polytechnikum, tritt künillg ganz in diese Staatoanstalt ein, da sich die Nothwen- dlgkeii eines besonderen Selrctariatspostens des Polytechnikums herauSgeslellt hat, welcher mit 1)r. Sckieffler besetzt werden soll. — Heute Vormittag von ll bi» 1 Uhr ist tm kgl. Zoo logischen Museum die Grüner sche Schmetttrling- Sainmlung unentgeltlich ausgestellt. - Wlr cmpsangen folgende Zuschrift: „Wäre e» nicht möglich, dahin zu wirken, daß der THIcrguäiercl der Pferdebahn dadurch abgcholicn würde, daß jeder Wagen bloö eine bestimmte Anzahl Personen cnstnehiiieii darr, und nicht die Wagen um 30 und »och mcvr Personen überladen würden, wie vorigen Sonn, tag, wo die Pferde die La» kaum foribi Ingen konnten?" - Zu nächst sei bemerkt: taö Ist nt-vt so leicht. Die Eingelelsigkeit der Bahn war ein Fehler und der Stadtralh scheint auch vci den Neueoncessioiien merkwürdige Langmuth gegen Herrn Ettlingcr walten zu lassen. Bei zwei Geleisen könnten Wagen nach B c b ü r i i> I ß gehen - letzt bekanntlich nicht. Die Dlrcction selbst wünscht die Ilebcriülie durchaus nicht. Erstens aber muß man Sonniags und bei plötzlich schlechtem Wetter nicht gar zu penibel sein und seinen Mitmenschen auch ein Plätzchen gönnen. Zweitens aber wild ein von Herrn Ctattrath Hendel eniwor- fcncs Regulativ der wirklichen llebcrsülle hoffentlich abbelien. Danach sollen die Eonducteure das Recht und diePillcht haben, den Wagen sofort halten zu lassen, wenn überzählige Passagiere trotz de» Verbotes gewaltsam auistclgcn, wie es beim Rcnz'ichcn Wettiennen vorkam. Dann haben die Zuletztgekomincnen unweigerlich abzustctgen. widri- geniallö dann die WohliahrtspoliKl resp. Gendarmerie mit Ver halt und Strafen von 00, 80 bl» loo Mark rlntreken würde. DaS wird schon Hellen. — Die Meißner Kirche n-Conkerenz tritt über- morgen, am DienSkag, nach vorauSgegangcner Predigt des Eon- sistorialrach Pastor Dibcliuö von Dresden, wiederum zusam men. Ein Thema steht auf der Tagesordnung, welche» in der Verhandlung wohl interessante Momente auch für den Nicht- Geistlichen — welchen die Anwesenheit gestattet ist — zu Tage fördern dürste; Superintendent vr. Lechler wird über Sinn und Wirkungen dev jetzigen sächsischen Religions-Gelübde» der Geistlichen releilren. DaS wird wieder verschiedene» von den bekannten Orthodoxen Gelegenheit geben, gestützt aus den Wort laut de» altluiherlschcn Bekenntnisse», gegen diejenigen Geistlichen loözudonnern. welche freieren, unserem Zeitgeist verständlicheren Religions-Auffassungen nachgehcn! Ueder die Stellung der Kirche zu der socialen Frage wird nicht ein Geistlicher, sondern Herr RealcrungSraih Böhme rt reikliren, derselbe Redner, welchem über das gleiche Thema der Protestanten-Verein in seiner JabreS- Bcisammlung z» Wiesbaden 1814 da» Rekerat übertragen hatte. — Vorgestern ist, wie un» mltaethellt wird, ein in dem eng lischen Viertel schon seit einigen Jahren mit seiner angeblichen Frau wohnhafter wohliituirterHerr gesängllch elngezogen worden, well ec sich einen ihm nicht zustchenden Namen beiaclegt und unter diesem Namen wohl auch vor Gericht einen Eid ge leistet hat, der sich ai» Meineid herauSgrstellt haben soll. Der Betreffende hat früher In Berlin gewohnt, woselbst sich seine ihm angetrautc Frau mit seinen Kindern auch noch befinden soll. Die hier al» seine Fraa geltende Dame Ist nicht mit ihm getraut, trotzdem ist sie von ihm den Behörden gegenüber al» rechtmäßige Gemahlin bezeichnet und angemeltet worden. Ob diese Dame ln da» Gcheimniß eingewelht ober selbst getäuscht war. entzieht sich unserer Kcnntnlß. — Die vorgestrige Vorstellung im ClrcuS Renz war wiederum eine in seber Art hervorragende und brachte an Arran- cment» und an Costümen re. Mancherlei, wa» al» specielle Hui» iguna gegenüber dem allerhöchsten Besuch Ihrer Majestät er Königin Carola bewachte» werben muß. Die Königin erschien pünktlich >/«8 Uhr mit drr Erzherzogin Antoinette und dem Prinzen Albrecht von Mecklenburg'Schwerin. Im Gefolge waren zwei Hofdamen und der diensttbuenbe Kammerherr, wie Herr Major von Minckwitz. Außerdem gruppirten sich aber noch imister von i zi Me in der Nähe der Monarchin Krlegömknlster von Fabrlce nebst Familie, Gcnerallieuwnant von Funke, Staatömlnister ekcr>. Ab, Gebcimrath vr. Bär und verschiedene hohe Offiziere Gegenüber dem glänzenden Auditorium glänzend gewählten Programm-Nummern besonder» her« und Staatsbeamte. waren auch die ge vorragende und Ihre Mascstät nahm ein sichtliches Interesse an allen Leistungen und verweilte bis zum letzten Augenblicke im CtreuS. — Für morgen Abend ist schon wieder ein neues Aus stattungsstück eingesetzt: „ E«n Carneval aus dem Eise Dabet werden auch sehr heitere Seenen zum Anschauen kommen. Am Freitag Nachmittag ist das von der Kaiserin von Oesterreich der graziösen Schulleiter!« Fräulein Elisa geschenkte hcchcble Springpferd „Lord Byron" (hellbrauner Wallach, irländische Races angckommcn. Es wird in diesen Tagen vor dem Pubti- kum erscheinen. — Am Donnerstag Nachmittag sind ln der Ncustädter Ka serne in Folge der immensen Hitze nicht weniger als 14 Mann von den Einberufenen ohnmächtig geworben. "" renb de» Verlesens der Kricgöarrikcl geschehen. — Heute Mittag 12>/r Uhr findet zunächst ln der russi schen Kirche die feierliche Einweihung de» auS den Mitteln hiesiger russischer Staatsangehörigen angeschafftcn Sani- tätözugeö, seiner Beamten und Utensilien statt, welcher sich nach I Uhr aui dem böbniischcn Bahnhöfe dle leserliche Ver abschiedung vor seinem 'Abgänge nach dem Kriegsschauplätze anschließt. — Nepertoir des königl. Hoftheaters. Allstadt: Sonntag: Der Prophet. (Ans. ',»7 Uhr). — Dienstag: Figaros Hochzeit. — Donnerstag: Das goldene Kreuz. Christine: Fräul. Galfy a.G. — Sonnabend: Der Barbier von Sevilla. — Einen sehr beciucmrn TagcS-Auöllug nach Boden- bach und Umgegend, der unter HIneunabine eines halben Tage» noch günstiger sich gestaltet, mackst man nach iolgendcm Feldzugö- plan: Nachmittags iork bis Station Obergruud, kurz vorBodcn- bach, da im Hotel Bellevue (inebnach al» vorzüglich und lehr billig gerühmt) A vendbrod und Nacht-Quartier. Frühzeitig auil Spitzhüttcl, WoitsaueUe und Foreuentelch nach Bodcnbach und über die interessante Kettenbrücke nach Tctschcn In Schümke'k Weinstube am Schloß. Besichtigung des reizenden SchloßgartcnS Nachmittags aus den Ouaterberg, Leopoldstcin und Laubeschluckst Nachdem man sich'» Pilsener hat gutichmcckcn lassen, kann man alooald mit passendem Zuge zurückkcbrcn. - Ruder-Sport. Am 8. b.M. fuhr daS Pairoarboal „Star", bemannt mit zwei Ruderern und einem Steuermann ehemaligen Mitgliedern des Wiener Ruder-ElubS „Donauhort' iwelß und blaue Ruderhemtcn, weiße Kappen», um K Uvr früh oon der Schwimmschulc des Herrn Gasse in Dresden stromauf wärts und landete nach «'-'.--ständiger Fahrt in Rathen. Die Rückfahrt nach Dresden wurde in 3 Stunden zurückgelegt. Dir Entie-nung von Dieödcn nach Rathen beträgt, dem Strome nach gemessen, 35 Kilometer oder 4»/« deutsche Meilen. — Der unablässig rührige E HU des Hause» OSwald Nler «Mur cavos cko l-'iancv") hat loben mit dein rcnommirten Eigenthümcr de» „Berliner Tageblattes". Herrn Pi osie in Bertln, welcher zugleich Besttzcr de» Hauses Jerusalemer- straße 48 ist, einen Mictbrertrag conwahwt, nach welchem Herr Nler vom 1. September ab iür 8iX»o Mark r>. a. die gro ßen, sck'dnen Kellereien des stattlichen Hause» übernimmt. Wenn unser Mitbürger In Berlin annähernd so glänzende Geschäfte mackst, wie in Dresden, dann wirb er trotz der fabelhaft nie drigen Pre ise seiner au-gezeichneten Weine bald ein reicher Mann iem. Jetzt geht Herr »Nler nach seiner Besitzung ,^>ss ckcux wui-s" bei Marseille. — Aller Orien klingt Sonntag» dle Fidel. Wer dle renom- mirten Tanziäle der Umgegend Dresden» Sonntags be sucht. merkt im Gamen von ter Noth der Zeit wenig. Auch die sicllianische Gluth dieser Junitage tout dem Tanzvergnügen kei nen Eintrag. ES lst ganz cigenlbümllch. zu beobachten, wie lebe» der rcnommirten Tanzsäle der Nachbardörfer Dresdens von einem bcsti'iimten Tl'eile der tanzlustigen Jugend bevorzugt wird. Der Russe, Sircblen Räcknitz, Loschwltz und Malkwitz, der Weißt Hirsch. Stabt Bremen u. s. w. haben hr scharf unterschiedenes Tanzpublikum. Das v cccrc Stubenmädchen, welche» Wochen tags die Zimmer fegt und die Betten schichtet, tanzt meist nicht da. wo die ehrwürdige perfekte Köchin sich dreht; dle flinken La- dcnmamsclls und die mobilen Putz- und Bluinrnmacherlnncn lassen sich wieder nur ans gcwissenLicblingStanzsälcir auöichwcn» kcn und wohin dle leichte Infanterie tcmiiuui tzonon8 Sonntags ausrückt, um heimwärts bereitende Herren zu erobern, wissen die Strategen der freien Liebe ganz genau. Gute Lüftung der Tanzsäle lst bcl dieser Hitze eine Hauptsache. Wo. wie z.Ä. aus dem Weißen Adler oder dem Gailhöfe zum Wethen Hirsch ein kühler, ozonreicher Wind durch dle Fenster streicht, da bekommt selbst ein alter SSulenhclllgcr. der sonst nur stehend tanzt, Lust, eine irische Tänzerin einige Male auöcuichwcnkcn. Vorige» Sonntag tanzten aus dem Weißen Adler bis gegen Mitternacht gegen 60 Paare. — Verein Dresdner Gastwirthe. „Kein Geld mehr nach Berlin schicken!" da» war die Locsung in der letzten Versammlung, die am 8. d. M. in Meinbold'o Saale stattfand. Der Dresdner Verein beschloß, durch seinen Veitrctcr aus dem vierten deutschen Gaslwlrihstag In Breelau erklären zu lassen, daß die Verbandösteucr durch eine Gewinnabgabc der Verleger de» VcrbandSoraanö an die Verbandskasse ersetzt werten müsse und daß der diesseitige Verein die Abhaltung von Kockstunstauö- stelluiigeii aus Vcrbandökostcn, sowie die Entnahme von Medail len behus» Prämilrungen auö dem Centralburcau ablchne. Im klebrigen werden die von hier nach Breslau Delegirtcn iür Ent richtung der Hälfte de» statutenmäßigen Eintrittsgeldes bei Aui- ' ' VcrbandömItglledeS kn einen andern Verein» für sowie für Wiederwahl des immen. Hinsichtlich der deutschen GastwIrthStag beschloß die Versammlung, aui alle Agitation zu Gunsten Dresdens zu verzichten. Zu Delegirten wurden die Vorstandsmitglieder Llngkc und Ebrlg designirt. Am 18. d. M., umntktcldar vor der Ab reise zum Gastwirthstag, findet eine Bcrathuiig sämmtlicher Vor sitzenden der sächsischen Vereine im Hotel zur Ltadt London hier «att. In Betreff innerer Angelegenheiten machte der Vorsitzende bekannt, daß lm VercinSciShaus noch Abonnement und 2 Kühl- hallen abzugeben seien, daß fl» der Verein nach erneuter Ab lehnung in der Wasserangclegcnbelt an die Krclühauptmann- schait wenden werde, daß der hiesige Marktvrrcin ein Zusammen wirken mit dem diesseitigen Verein für Fortbestand der Iahr- märkte wünsche, veröffentlichte 2 Butteroffertcii und besprach in Kürze die Verwendung von Salieylsäure zur Coniervirung von vier. Fleisch. Früchten re., die lcdoch Herr Schmelzer aus Gc- undheitvrückslckstcn beanstanden zu müssen glaubte. Nächsten Dienstag findet die schon längst beschlossene Ercuriion nach dem Fclbschlößchcn statt. Bei geheimer Abstimmung über den Ort, wo daS dleSiährige Stlitungoiest abgehaltcn werden wird, fiel dle Wahl au« daS Lincke's-he «ab. Nachdem noch ein Drlnallchktit»- antrag des Herrn Schmelzer «ür den vierten Gastwirthstag an genommen worden war, der tabin lautete, daß unverschuldet, ins besondere durch Naturereignisse in Unglück gerathenc Vcrbandö- genosscii, iniofci n ihnen ein guter Ru« zur Seite steht, durch eine noch näher zu bestimmende Vcrbandöstcucr unterstützt werden sol len, schloß der Vorsitzende die Versammlung. Ausgestellt waren GlaSwaarrn von Constanz Weiße, Güterbahnhsistraße, Ecke der nähme eine» nicht obligatorische Lebensversicherung, sowie sü gegenwärtigen Vcrbandöpräsidenten stimmen. Wahl des OrtcS für den füuften deutschen GM Ve
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