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Dresdner Nachrichten : 24.07.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187707242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-07
- Tag1877-07-24
- Monat1877-07
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.07.1877
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Rr 205. «rlchitnl t ü, li« <rlt» 7 Uhr tu der »r»«dttt»n Martenliraße l». «cbon- neiuenisprcid vierteljädr Ilch-'Mart »UPtae.durch die Post « Marl n> P!«e. <li»teI.Rummernl»Ptge. klullage 320O0»irpl. tzltr die Miiitaabe ein»«» laudier Mauulcriple >uau>t sich die Mcdaelio» »ick» verbindlich. ^ulerale» Anuaiime aul> Wans: Ilaaaau »viu uack V» I»r iu Hamburg. Lek tin, wie». Leipzig. Lasel, vicala». »ranliuit a. M. — ltuck. !»> »»» in Berlt», ttlivjia, Wien. Hambura, sirankinli a M.. Mün chen. — Vaud» L a». in stianksurt a M. — I-r. V>ü»t in lrlniniils. — II». kl».U»l!lt». I!ulli„ L La, tu Vart«. Mltrebacteur: vr. Li»N Für da« FcuiUcton: LuLvi» «»»I»»»,»». Fr. In Dresden. Berantw. Mctactcur: Dienstag, ^4. Juli. Tageblatt für Politik, Unterhaltung,Hefchästsverkehr. Börsenbericht,Iremdenlijle. XXL Jahrgang. Dresden, 1877. In»e>ole werden Marte», Fnabe t» vld Ad.dUiik anaenounnen, Sonntogk di» Mlilag« »r Uvr. In «kensiabl: «roste «lasier- gasse bl» vlachm.L UHr. - Der Raum einer «in- spaliigeu Petitzeile »olle! lo Pi, . ütuaesandt dt- chtle ü'i P,ge. tbine Ltaranlie siir da» uachii tägige Erschei nen bei Inserate wird nicht gegeben. RudwarUge Lnnoinen» Auitriigr von UN» und«, lannle» Sirmcn und Per sone» iascriie» wir »uk «egenPränumerandc« jsaiilnng du ich Lries» Marien oder Pastetn-ali- lung. Sicht Ltlben losten >4 Piae Inserate iük die Maring» «lummer »der nach erner» Iesnag« die Prurzrite üü P,e. PoltttscheS. Die Maffen-Vergisung der Einwohnerschaft von Wurzen durch verjauchtes Kuhsleisch scheint endlich die Behörden an ihre Pflicht, dem LebenLmittcl-Handel und Verkauf erhöhte ThätiMt zu ividmcn, energischer erinnert zu haben. Jene häufigen Lcichcnzüge, die hcr- beigesührt durch bodenlosen Leichtsinn und schnöde Habsucht, sich durch das freundliche Muldcnstüdtchen dieser Tage bewegten, reden denn doch eine eindringliche Sprache — von den bleibenden Gesund- heitünachtheilen ganz zu geschweige»!, welche die dem Tode entrinnen de» Verzehrer des vergifteten Fleisches davon tragen. Strenge Bestrafung der Flcischhändler, aber auch Nichtsreiausgehenlassen des Rittergutsbesitzers, der ein notorisch krankes Vieh für lumpige 24 Mark verkaufte, statt cs zu keulen und zu verscharren! Das fordert die öffentliche Meinung mit Recht! Publikum und Presse lassen es wahrlich nicht an Mahnungen fehlen. Ja, betheiligte Kreise bekennen mit einer staunenswerthen Dreistigkeit, das; der Ver kauf kranken Fleisches in einem ungeahnten Umfange blüht. Auf dem Fleischer-Congresse in Bremen erklärte vor Kurzem kaltblütig der Schlächtermeister Lauer aus Berlin, ein an der Spree hochange sehener Herr, „das; nach verbürgten Nachrichten die Hälfte des in Berlin consumirtcn Fleisches von krankem Vieh hcrrührte." Rief diese Mittheilung etwa einen Schrei des Entsetzens bei den versam melten Herren Fleischermeistern hervor? Der Congreß-Bericht erzählt Nichts davon. Gewiß vernimmt man nun von täglicher, geivissenhaftester Fleisch-Schau der Behörden? Nicht, daß »vir ivüßten. Dafür veröffentlicht das kaiserliche Neichs-Gesundheits- Ämt in stoischer Ruhe die wöchentlichen Sterblichkeits-Tabellen aus den Städten von über 40,000Einwohnern. Besäßen wir genügende Gesundheits-Gesetze, wäre die Untersuchung der Lebensmittel in cnl- sprechendein Maße organisirt, würde sic etwa init dem Eifer gchand- habt, wie man unbequeme Zeitungsschreiber cinspcrrt oder Steuern eintreibt oder Rekrutirungen vornimmt, wie lange wohl, glaubt man, braucht ein großes Volk, um zu dem Grade gesundheitlichen Wohl befindens zu gelangen, das; auf je 1000 Einwohner die Zahl der Tobten jährlich 20 nicht überschritte, was in einem gesundheitlich gilt verwalteten Bezirke den Norinalzustand darstellte? Fast könnte man sich zu dem diabolischen Wunsche versteigen, daß die schnöde Lebens mittel-Verfälschung nicht biss „so geringes Volk", wie in Wurzen heimsuchte, sondern einmal cine allgemein bekannte Persönlichkeit — dann würde bald Rath geschasst. Wenn über den jammerhasten Zustand einer Landstraße der Bauer Jahre lang flucht, so kann ihn; gar kein größeres Glück passiren, als wenn einmal die Kutsche des Herrn Amtshauptmann in den Straßenlöchern umwirft — dann »verdcn rasch die Mittel zur Straßcn-Correction angewiesen und flüssig. Bekanntlich ist cs nicht bloö das Fleisch, sondern Alles, was der Mensch ißt und trinkt, »vaS einer Fälschung heutzutage unterliegt, Milch, Bier, Wein, Wasser, Kaffee, Thee, Ehocolade, Zucker, Geivürze, Mehl, Brod, Butter und Fettwaaren, sowie Con- serven. Die Verfälschung der Lebensmittel ist geradezu zur Wissen schaft geworden. Eine Revision des Strafgesetzbuches erscheint uns als eine der nächsten Aufgaben des Reichstages. Die Negierungs kunst, statt sich auf Fortsetzung des Culiurkampfcs, auf Kanzelstraf- und andere Paragraphen zu werfen, thäte weiser, eine Ergänzung des Reichs-Straf-Gesetzbuches in's Auge zu fassen, wornach Berei tung und Handel mit verfälschten Lebensmitteln als Betrug und Kvrpcr-Verlctzung, rcsp. als Versuch dazu, airgesehen und geahndet wird. Hier, Herr'Lasker, üben Sie Ihren juristischen Scharfsinn! Hier, hoher BundeSrath, ist ein weites Feld segensreichster Tätig keit! In den socialdemokratischen Blättern sammelt man eifrig das Material zu einer derartigen Gesetzgebung. Uns verschlügt es in diesem FalleNichts, daß die Socialdemokraten nach dein gleichen Ziele streben. Wir verlangen vielmehr von den Vertretern aller Parteien das rüstige Handanlegen zu gleichem Zwecke. Lasse man sich aus konservativer und fortschrittlicher Seite doch diese dankbare Arbeit nicht entgehen! Wer in der Einschränkung des Betruges und der Gesundheits-Schädigung, wie solche durch Lebensmittel- Fälschung verübt werden, Praktisches leistet, dem ist das Verdienst um die Allgemeinheit nimmermchr abzusprechcn, gehöre er den Schwarzen, Rothen oder Weißen an! Ein anderes auf der Tagesordnung stehendes Thema sind die unerhörten Grausamkeiten der Russen und Bulgaren gegen die MuselmSn-e«! Vergebens suchen russische Blätter und MilitairS sie abzuleugnen oder als böswillige Ucbcrtreibungen zu mildern. An diesen Unmenschlichkeiten ist absolut nicht mehr zu zweifeln. Soeben sind in Schumla die Eorrespondcnten von zwanzig der geachtetsten Zeitungen Deutschlands, Oesterreichs, Englands, Frankreichs und Amerikas zu einem Protocoll zusammengetreten, »vorin sie mit ihren Namensunterschriftcn bezeugen, daß sie sich in Bulgarien persönlich von den empörenden, durch russische Truppen verübten Gräueln überzeugten. Wir sehen auf dieser Liste die ersten, chrenwcrthestcn Zeitungen prangen ^Kölnische und Frankfurter Zeitung, Neues Wiener Tageblatt, Neue Freie Presse, Times, Standard, Advertiser, Daily Telegraph, Journal des Debats, Rcpubl. frany., New-Aork Herald u. a.). So entsetzlich rvüthen Kosaken und Bulgaren, daß ihr abscheuliches Thun auf eine Aus rottung der Muselmänner hinauöläuft. Ewige Schmach über solche hundSföttische Kriegführung! Wen anders, als den Nüssen, trifft die Schuld, wenn sich die über solche Schandthaten empörten Musel männer in Konstantinopel und anderen Orten durch cine Niedcr- metzelung der Christen rächen? Auf Rußlands Haupt kommt dann das vergossene Christcnblut l Während die Pforte durch Personenwechsel Erfolge auf dem Kriegsschauplätze zu erreichen hofft, nehmen die Operationen der rus sischen Kriegführung einen Charakter der Kühnheit an, welche nur in der Voraussetzung vollkommener Desorganisation der feindlichen Armee ihre Erklärung finden kann. Es geht mit aller Klarheit her vor, daß die russische Armcclcitung sich im Stande glaubt, zugleich im Osten Silistria durch dos aus der Dobrudscha eingcdrungcnc Armeecorps, im Ccntrum Nustschuk durch zivei Armeecorps, im Westen Widdin durch ein Armcecorps zu ccrniren und dabei dies seits des Balkans der etwa aus Schumla vorbrcchcnden türkischen Hauptarinee die Spitze zu bieten, jenseits deü Balkans die Offensive gegen Philippopel und Adrianopcl mit aller Macht fortzusetzcn. Sicher ist, daß eine einigermaßen einheitliche und zielbewusste Krieg führung türkischerscits diese seltsamen russischen OperationSpläne an mehr als einen» Punkte mit Leichtigkeit zu durchkreuzen vermöchte. Mit Eroberung des Schipkapaffes kamen die Russen in den Besitz desjenigen ValkanübergangS, der ihnen bequemen Nachschub von weiteren Streitkräften und besonders von Artillerie gestattet. Süd lich wie nördlich des Balkans drängen sie die Türken immer weiter zurück. Noch steht zwar deren lebendige Wehrkraft, cine Armee .von 180,000 Mann, ungebrochen da; aber sie giebt fortwährend so viel Terrain auf, das; sie bald beinahe nur hinter den Mauern des Festungsvierecks zu finden sein wird. Bereits wird die cine dieser vier Festungen, Nustschuk, regelrecht belagert. Einer fünften Festung, Widdin, sicht dasselbe Schicksal bevor; um nicht capitulircn zu müssen, hat sic ihr Commandant, Lsman, verlassen. Der Zar ist am Fuße des Balkan angclangt; es heißt, er werde dieses Gebirge überschreiten, um die Empörung der Bulgaren weiter anzufachcn. Die neuen Befehlshaber der Türken können nicht vor einigen Tagen an Ort und Stelle sein. Die Russen müßten sich schlecht auf's Kriegführcn verstehen, ivenn sie diese Confusion in» türkischcnHaupt- quarticr nicht benutzten. Welcher Art der neue Generalissimus der Türken, Mehemct Ali, ist, der Mann, welcher daS „alte Weib" Abdul Kerim ersetzen soll und womit dieser stcinlcidende, katheteri- sirte Planmacher seine Zeit vertrödelte, daS wolle man unter „Ta gesgeschichte" Nachlesen. Neueste Telenramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 23. Juli. In Folge des Ausbruches der Rinderpest iin Kreise Bcuthen ist die Hornviehansfuhr aus Schlesien verboten. Die Ausfuhr aus dem Viehmarkt Berlin ist ebenfalls gesperrt. In Hamburg und anderen Küstenplätzcn sind wegen der VichauS fuhr SichcrheitSmaßregcln angcordnct. voraleS and Sächsisches. — Dein Superintendenten Bernhard Wilhelm M erd ach i» Frcibcrg ist der Charakter clnco Kirchcnratho, dem Geh. Me- dlcinalralh 1),-. Bl erb ach in Drcöden und dem Oeconoinlerath Stecher daselbst das Ritterkreuz 1. El. bcö Verdienstordens, dein Professor an der Thlcrarzneiichnlc, Mckicinalratb Ilr. Hcubncr. daS Ritterkreuz des schwedische» Nordstern-Ordens, dem in Sachsen siaatsangci'örige» Artist am kais. russ. Theater, Professor M arx«M arkus, die russische goldene Medaille am Staiiiüiauöbandc verliehen worden. — Der Staatsmlnlster Freiherr von .Könneritz hat sich ans seine Besitzung »ach Erdinannökvri begeben und wird daselbst bis Ansang August vcrwellcn. sTr. J.i — Als cine der Gesetzesvorlagen, die zunächst dem sächsischen Landtage zugehen sollen, bezeichnet man den Gesetzentwurf, betref fend die Aufhebung der akademischen Gerichtsbarkeit auf der Landes universität. Diese Aufhebung soll noch vor dem Inkrafttreten der neuen Ncichsjustizgesetze erfolgen, mit deren Geiste die Aufrecht erhaltung einer Gerichtsbarkeit für bestimmte Zwecke nicht vereinbar ist. Die Aufrcchterhaltnug gewisser Disciplinarbestimmungen ist sin Interesse der Herren Studenten selbst gewiß nicht ausgeschlossen. — Bel dem glücklich von Statten gegangenen Stapellaus der Panzercorvcttc II. die »ui» den Namen „Sachsen" sübrt, schloß Admiral Stosch dlcTankrcde mit folgenden Worten : „Ich fordere nun von Dir, daß Du Dich stets tapfer und mnlblg l» den Ge wässern bewährest »no der deutsche» Marine zur Ehre gereichest. Ich tarne Dich mit dem Namen „Sachsen", welchen Du ebenso zu Ruhm und Ehre auircci't halte» mögest, wie das Land ihn stets zu sichren gewußt hat." — Wanderungen durch die „Sächsische A n S - stcllu » g von für die Jugend bestimmten Erzeug nissen der Kunst, Wissenschaft und Industrie" lBrückenslraßc 6). 1) Bevor »vir unsere Wanderungen durch die Ausstellungsräume mit Besprechung der einzelnen Aussteller be ginnen, sei noch kurz der äußerst geschmackvollen Decoratlon der selben gedacht. DaS über der großen Tnssstclngrotte im Hauptsaale angebrachte Tableau citlrt eine» AuSspruch L. Scheins: „Des Lebens Müden all und alle Sorgen — Bezieh'» sich aus ein künftiges Geschlecht. - Auöbildcn war das Leben unsrcr Eltern — Für unsre Kinder sorge» ist nun uns — das Leben." Rings sin Saale sind Aussprüche der größten Dichter und Denker angebracht; nach dem größeren Mittclraume Aussprüche von Gölhe l„Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu iiiaciien. - Ein Werdender wird immer dankbar sein"), SokratcS l„Wen daS Wort nicht schlägt, den schlägt auch der Stock nicht"), Shakespeare <„WIrd tücbt'gcr Ernst gelähmt, so iolgt, daß Tücbt'geo - Nicht k»nin gedeih'«") und Schiller < „Gönne dem Knaben zn spielen, in wilder Begierde zu toben. Nur die gesättigte Lust kehret zur Anmiith zurück"), ln den Seitcnräilinen Aussprüche von Rückert t„Der Vater strait sein Kind und fühlet selbst de» Streich; — DieHärt' ist ein Ver dienst. wo dir das Herz ist »reich"), Lampe <„Wic die Quelle, so der Bach, — Wie die Eltern, so die Ktnder"), L. Büchners,.Kräfte lassen sich nicht mttthcile», sondern nur wecken") und JesuS SIrach („Wer sein Kind in der Zucht hält, der wird sich treuen"). Die Sprüche sind geschickt ausgewählt »Md durchaus der Sache cmgc- »nessen. Daß auch ein Kernspruch auS derBtbcl angezogen, inuß in unserer Zelt, wo die Bibel von so Vielen für allen Wcrtbcü bar bezeichnet wird, doppelt angenehm berübrrn und verleiht sicher der Ausstellung kein orthodoxes und frömmelndes Gepräge, zumal dicht daneben auch L. Büchner vertreten ist. Bei ber Besprechung der einzelnen Aussteller beginnen wir mit der Ausstellung unseres Mitbürgers llr. L. Schaniuß sWcttincrstraße U)i. die ein Glanzpunkt deS Ganzen genannt werden »nuß. Wir finden An schauungsmittel sür den unterricht in Zoologie. Mineralogie und Anthropologie sauSgestopfte Affen, Vogel rc., Käser. Schmetter linge, Krvstallmodelle. Imitationen von Edelsteinen, anatomische Modelle in Papicr-mLekü re. rc.). Auf Wunsch der Beschauer »vlrd vom Ausseher ein besonderer Katalog der ausgestellten Ob- secte, Vorläufer einer „Staturgeschichte für kleine und größere Kinder", verabreicht. Derselbe enthält als Neuheit kleine Beröchen, die zuin großen Thelle auch recht gelungen und bezeichnend sind und der lernenden Jugend im Falle ber Anwendung in Schulen gewiß Vergnügen bereiten werden, z. B. l> „Gebirge »nd amorphe Steine, — Die machen öfters müde Beine"; 2) „Der Vamppr sauget niemals Blut, - Nur frische Frucht, tic schmeckt ihm aut": 2) „Die Spitzmaus ist kein Nagcthier. — Sie frißt nur Fleisch, baö merke dir" rc. Daß auch mancher minder gelungene VccS darunter, ist nicht zu verwundern. - Zweitens sei der geographi schen Ausstellung dcö Herrn Professor Oc. Dclitsch in Leipzig gedacht. Sic bietet Wandkarten aus Wachstuch, in »reiche der Lehrer beim Unterricht die einzelne» Gebirge, Flüsse, Städte rc. einirägt, cine R> einkarte, eine Karte der Umgebung von Lcdan, eine» Plan von Paris, cine Karte von Sachsen, außerdem präch tige Karte» von Nord- und Mittelamerika, Hintcraiicn, Slirlkarc. Die letzteren Manuscript lvom Aussteller elgenbäncig gemalt». Ein Thcil der Karte» ist im Scilcnsaale rechts, cln Tbcil in» Hauptsache angebracht. Einzig in ihrer'Art ist Uc „Rciicikarlc von Sachsen für Blinde und Vollsinnigc"vom Oberlehrer rill ein er an der Blindcnastalt zuHnberlusburg, Prclö «)('«>Mark. Städle und Döricr sind durch Mcsslngplättchcn »no Mcssingsuppcn be zeichnet, die F-lußthäler besonders gnl hcrvcrgeh. len. — Im großen Saale sei zunächst der Anssteunng von Spiclwaarcn rc. von G. E. W Iichke hier gedacht. Wir nuden untcr Linderem einen großen, prächtigen Picrdestall, der Lilles cnlhält, was ein Knabenhcrz wünschen kann, von 2 prächtigen Rossen bis zum Stallbeicn herab, einen Spiclzcugschrank «nnßbauingemalt), zu gleich als Spieltisch benutzbar »auogcwählt zur Vcrlevsungf, eine Vogelstange tzum LluScinandcrnchinen) mit VogU und Llrmbcust, geschnitzte Soldaten rc. (Drcsbncr Fabrikat), endlich eine reich haltige Eollcction Fröbcl'scher Kindcrgartciibcichäsilgungömittcl, angcicrtigt von den Schülerinnen dcr Kintergärtncrlnncn-Bil- dungsanstalt lFröbclsiiitnng) des Dresdner ErzichungSvcre'ns. —' Li» Pianosorteiabrikcn sind i.nr 2 vcrlrcte» und zwar W c iß rr.Eo.. Dresden, und Gölluer u. Heinig» Dreödcn. Die erslric hat ein kleines, äußcriich änßcrsi hübsch und acichmackpolt ausgc- statteies „Mvzart-Pianino" lNuizbaum), auch wohl als Kinder- Pianino bezeichnet, ausgestellt, Preis 44»> Plack. Dicic soge nannten Kinderpianinos, die in Hinsicht des Unnangco l7Octa- den) und dcr inneren Bauart den größeren Planinoö vollständig gleichen und natürlich auch für erwachsene und sortgeschrittenere Schüler brauchbar sind, eignen sich durch leichle Spielart und niedrige Klaviatur besonders iür die zarten Hände jugendlicher Anfänger. Die Bauart ist solid (vollsiäntigcr EiscnralMc»), der etwas höhere Preis von 41>> Mark lim Katalog sind 275 Mark angegeben, z» welchem Preise die Fabrik sonst liefert) kommt sichtlich aus Rechnung dcr obcngedachtcn besonderen äußeren Aussiattung. Die Firma Gölincr u.Heinig hier bat euren Stutz flügel <4200 9Nk.) und ei» kleineres Pianiuo «Preis <>.70 Mk.) ausgestellt. Besonders dcr Flügel ist ein wirklich prächtiges In strument von vollem, schönem Ton und solider Bauart und dürste den besten Flügeln hiesiger wie auswärtiger Firmen sicher nichts »achgcbeii. Das mitausgcstcllte Pianiuo ist als zur Vcrloosung ausgcwähit bezeichnet, das im Katalog milpcrzcich'.rclc zweite Pianino scigcncü Shstcm, viermal gekreuzte Saiten.) wird erst in den nächste» Tagen ausgestellt werden. — lieber den Verlaus des gestern hier stattgcbabtcn S ch lacht- viehmarktcö sind diesmal leider ganz besondere Dinge zu berichte». Nachdem nämlich dcr Geschästövertchr von früh bis Vormittags nach ;» Uhr hin sehr flott gegangen war. obgleich man fortwährend schon verschiedene sensationelle Gerüchte über Einschlcppling der Rinderpest, Sperrung deS Berliner Central- vichmarkteSrc. colportirt hatte, griff schließlich eine iörmliche Pa- »iguc unter Käufern und Verkäufern Platz, die aber kurz daraus dcr Besonnenheit wich. Punkt '/il<> dlhr nämlich war Herr Stadtrath Hendel in Begleitung deö Herrn ObcrinspcctorsWieg- ner und mehrerer Wohlsahrtsbcainten erschienen und hatte die sofortige Schließung des SchlachthofcS für Ausfuhr aller Rinder. Kälber und Hammel ln lebendem Zustande, einschließlich deren Haute, verlügt. Did Sache ist aber nicht io schlimm als sie iür den ersten Augenblick erscheint. Die Behörde bat die momcnkane Sperre des hiesigen Schlachthcicö lediglich deshalb angcord- net, um eingehende Recherchen darüber ansiellcn zu können, ob vielleicht durch irgend einen Händler ein Stück Fettvich hlcrbcc gebracht worden sei. das aus de» schlesischen Kreise» Beutben und Tarnowitz stammt, woselbst laut telegraphischer Meldungen der Ausbruch der Rinderpest constatirt ist. Glücklicherweise hat sich bis jetzt nicht die geringste Spur dieser Beiürchttmg gezeigt und das fleischeonsumlrendc Publikum bat ungleich mehr Ursache, der Behörde iür die getroffenen Sicherheitsmaßrege!» dankbar zn sein. alb irgendwelche Befürchtungen zn hege». Zn bedauern aber sind alle lene größeren Exporteure aus den Rheinland»:»! .>c.. sowie die Landfleischcr, »reiche wegen dcr in Gang somincnten Ernte bedeutende Einkäufe realisirt haben und nunmchr mit ihrer Waare nicht fort düricn. — Zum Austrieb »raren 4.77 Rinder, 82i> Schweine, 1651» Hammel und 182 Kälber gelangt. Beste böhmische Plastochsen, von denen nur »reuige am Platze sich landen, zogen im Preise pro Eentncr Flciichgewicht bis 72 Mark an. wahrend Mittelwaare 58 und geringe nur 42 Mark kostete. Englische Lämmer zu 5i) Kilo Fleisch das Paar galten 66, Lanbhammei zu demselben Gewicht 62 und Brackschöpsc 20 Mark. Sogenannte Wcldeschöpie fanden keine Abnehmer, da dieselben dcr Sperre »regen eben in den Stallen bleiben müssen. Schweine irurdcn besonders flott gebandelt und hielten sich die vorwöchcntlichcn Preise init Ansnahinc tcr Bakowcr, obgleich der Austrieb ein iür jetzige warmc Jahreszeit ein nnverbältnißniäßig starker »rar. Lanbichwcine englischer Kreuzung wurden mit 60 und Schlesier init 57 Mark pro Ecntner Flclschgewiä't gern ge laust. während Bakonicr lebend Gewicbt bei 40Piund Tara blos zu 48—51 Mark Kavier fanden. Kalbfleisch koilcle wie am lctzlen Hanpttnarkttagc zwischen 40 »nd 50 Pi. pro Psund. Lln> lciäcn Kleinviehmarktc »rare» I Rind, 222 Schweine und 265 Kälber zum Verkauf gebracht, welche sämmtllch ziemlich schnell zu an nehmbaren Preisen gebankett wurden. — 'Wenn unsere Vogelwiese nicbt Ihres leuchtendste n Schmuckes beraubt wird, nämlich deS große»» Feuerwerkes am Festsreitage. so wird man.eS dem richtigen Erkenntnis; des Herrn Kriegömlnlsters mit zu danken baden. Aus dem Schicßplan am Heller Ist es dem Feuerwerker vcrslattct werden, lene Bude ausznstcllen. ln welcher daö Feuerwerk kabrizirt werden darf. Freilich ^einige allzu große Dccoratloncn können wohl fehle», da Ihre Zusammensetzung aus dein Fcslplcilz nicht erlaubt wird, aber lm Ganzen darf daS Lamento um den Wcgiall bcs Feuer werkes verstummen. Tic Krone uiitNanicnöziig mit bleJahres zahlen 1577—1877 hoch werden oben prangen und Dresden vor dem Nachtbell eines verpfuschten Festes bewahrt bleiben. Eine pracht volle K a l o s p I n tbecb ro m o k rc» c. Abends in rconbaftcr Beleuchtung, wird in dcr Nähe dcö Musikpavillons anfgestellt und dürfte Sensation machen. — BIerundslcbzIg Schornste 1 nfcgermc 1 ster. bczlehendllch Dclcgirtc der Schornstcinscgrrlnnungcn aus den ver schiedensten Orten des deutschen Reiches, traten gestern Vormittag v Uhr In Braun's H otcl zu einem Congreß- dein sechsten seiner Art — zusammen und wurden von Herrn Stadt- rach Teuch er In» Namen dcr Stadt treundllchst begrüßt. Daß auch das Schornstcinicger-Gcwcrbe vcutzutage eine größere Be deutung gewonnen hat, als ehemals, wird Niemand verneinen und eS nur als löblich anerkennen, wenn sich c je Verlrctee dieses ehre wcrtbcn. wenn auch r n ß Igcn nnd s ch w aizrn Bcruieö ziisammentbiin. um durch Ber t» nng und gegcni stige
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