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Dresdner Nachrichten : 26.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189309262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-26
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.09.1893
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38. Zahrqanq Ausl. Ltiick, I IL L C^4ff., ttosttstariLNllu 8<u>.«r A.»j»r.lüt äs» Küut^ >oi» 4^IioBv1r»«>« 11, 4 »« »»>», >,>urelrerkuul Iltiui»it<t 2. I'»iuer« V!i:r!is VM» lpLsÜMorio-Istanusuetui' k. Hk88v, MU M^ltmudltt »wpi»»Ulr Nt- Li» t>»>^>» IIenvonn»ts«»»«1< 'Mg ü> xrv»»t»r Lu-»»d>. >.«»». Vin-Ii« »»rpn. -«--->-.- 4 v n Llnßskiizx „«iniiitll« Ner Hsiilibltsii lür ävo ttordst unä >Vmrsr roixsa «rx«bvu»t »l. ^i<»Iiii«»<1<;i", 8ekotrel»trn«8« Ist (KI. llnuedk-ruk). , — 6» ,l! k'i»»zx«-»--<«!!>>-»>«' I >. ü k Dresden, i8'^3. ^ .< ->» .1 >>e >: !» ^e«Iki'«iii»-kii-^»mii>itiit! L ^ Leisoartikel, vitM(mt,L80dka, ?tiot.o^rap1üv ä ^ vwjüvttlr »Q t»iL»Lwr ^u»viUU A ir«rul»»r^ ILürlls^r, v s ^H ll-cknaN« n dien»»-«» :r, Ntln- lil-i» Vllmirlct. H »>«cWe»>. ««A'.««:»' z». »- «^»r« V »'». «7 r-^ »-« L—Ä. 100<>. vmiieiitzf Vvrll1eksluiiK8 -Anstatt von VUo LMtnor, tzD/IO Rrvolutton In Brasilien. Hosnachrichten, Rekrutkireinsiellung. Deutsch-sozialer Parteitag, Schutdirectore». Sächsischer Lehrer- > ^jL»iiL^s»Li Dl» ^» -«vv» FKiksscl. verein. Streik der Stetridi Ucker, Gerlchlsverbanbluiigen. .Papas Lievschast". ! 2ln die geehrten auswärtigen §eser! Bei -er bedeutenden 2luflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das vierte Vierteljahr 1803 bei dein betreffenden j?osta»nte baldigst bewirken zu wollen, da andernfalls aut ungestörte Fortliefcrung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, und im Aus lande nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Die Bezugsgebahr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet vierteljährlich 2 Mark 75 Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 'Zkf. (einschließlich Brinaerlohn) entgegen. '/teil- mid Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erfolgte 40ohilungsve»anderunacn in Dresden, wolle man entweder vcrsönlich anblingen oder schriftlich — nicht durch Fern sprecher — an die Geschäftsstelle gelangen lassen. GesMlsSellt der „vres-uer Nachrichten" Marienstraffe »8, Erdgeschoß. Politisches. Die Bereinigten Staaten von Brasilien sind auf dem besten Wege. ihr politisches Leben nach dem Muster der benachbarten südamerikanischeil Republiken, die vor Bürgerkriegen. Revolutionen und Contrerevolutionen nicht zur Ruhe kommen, auszugestalten. Alle zwei Jahre eine Revolution, einen VersassungSkonflikt. einen Parteien- oder Perjonenkampf um die Herrschaft, der das ganze Reich in Mitleidenschaft zieht, dazwischen noch einige Erhebungen i» den Provinzen — damit ist schlecht und recht der Durchschnitt erreicht, den sich Argentinien. Chile, Urnguah und die anderen interessanten Länder Mittel- und Südamerikas in dieser Richtung bisher zu leisten pflegten. In Brasilien wurde nach dem Sturze der Monarchie von den Vereinigten Staaten Nordamerikas wohl der Titel des Staates und die Verfassung herübergenommen, letz tere svgar noch freiheitlicher auögcsialtet, aber man vergaß, sich auch den politischen Geist, die politische Erziehung des Volkes zu ver schreiben. und diese wären das weitaus Wichtigste gewrjen, denn erst eine lange Schulung und hohe politische Reife vermag einer freien Verfassung ihren wahren Inhalt, ihren wirklichen Werth zu verleihen In Brasilien ist in Folge dessen auch an die Stelle der Monarchie nicht die Republik getreten, sondern die Diktatur mit ihren fast unausbleiblichen Kümpfen zwischen den jeweiligen Machthabern und den Strebern nach der Macht. Von diesen Machthabern und ihrem Anhang, mehr noch dem persönlichen als dem politischen, wurde ans dem Parteilichen der nordamerikanischen Union «in Grundsatz herübergenommen, den die dortigen Parteien allerdings in einem anderen und immerhin noch weitaus besseren Sinne bisher stets hochgehalten. der Grundsatz nämlich: dem Sieger die Beute. Und der Anhang der Machthaber fructificirte ihn in einer Weise, die den skrupellosesten amerikanischen Politiker erbleichen ließe; er erachtete eS als seine erste Pflicht, die Fühlung mit den Herrschenden di» zur Neige auszubruten „nd sich so rasch als möglich zu bereichern. An Stelle der inneren Ruhe, Ordnung und geregelten Wirthschaft. die Brasilien zur Zeit des Kaiserreiches vor den anderen südamerikanischen Staaten ausgezeichnet, bildet« sich aus diese Weise unter den beiden Präsidenten, die bisher an der Spitze der Regierung standen, eine Unordnung und Mißwtrth- schaft heraus, die in kurzer Zeit eine tiefgehende Gährung im ganzen Lande und eine allgemeine Unzufriedenheit Hervorrufen mußte, bei der Jeder, der sich an die Spitze einer Aktion gegen dir Regierung stellt, von dem größten Theile der Bevölkerung als Retter ln der Roth begrüßt wird. Die Regierenden begingen Uebrrgriff« auf Urbcrgrisse. für Jonseca wie für Peixoto cxistirte» die Bestimmungen der Verfassung weniger als je für einen Minister T om PedroS, und Erhebungen in de» Provinzen, die sich den willkürlichen Diktaten aus Rio de Janeiro nicht fügen wollten, kamen aus die Tagesordnung. Wir vor zwei Jahren, so hat sich auch diesmal Admiral Cnstodio de Mcllo an die Spitze der Bewegung gegen den Präsidenten ge stellt. nur ist eS jetzt General Peixoto. der seinen Platz räumen soll, wahrend damals der Begründer der Republik Marschall Deodora da Jonseca gestürzt wurde. Wenn auch aller Wahrscheinlichkeit nach, wie dl« .Bobaussnhrt. in erster Linie persönliche Motive, der alte Gegensatz zwischen den Befehlshabern der Landarmee und der Flotte, das Vorgehen des Admirals bestimmten, so hat er doch zu günstiger Zeit einen geeigneten Vorwand gewählt, um als Verfechter der gefährdeten Freiheit und der bedrohten Verfassung alle Gegner Peixotos um sich zu schämen. Marschall Jonseca batte nach einem KonfUtte mit der Kammer die Abgeordneten einfach hatte zwar bei deinem Amtsantritte die gewissenhafteste Einhaltung m ,-EUiutioncllcn Gesetze veisprvchcn, regierte aber auch ohne Verkündung der Diktatur nicht minder eigenmächtig wie sein Vor- .. ^"wirrte sich um die Beschlüsse der Kammer nur tnsowett. als sie ihm und seinem Anhang gefielen. Besonder» als mit dem Tode Fonseca's sein gefnechtetstec Rivale in der Präsi- beseitigt war. fühlte er sich so frei von allen beengenden jetzige Republik ist viel schlechter als das Kaiserihum, dar dafür sorgte, daß seine Minister innerhalb der Rechlsgrrnzen gehalten wurden!" Tie finanzielle Mißwirthichaft war »och großer als »nler Foiilcca, die Pivtellions- n»d GunstllngSwirihschast wurde immer äigrr. Unter diesen Verhälliiisien schieben Eonlreadmiral Mello, der seit dem Sturze Foin'rcas als Marincminisler sungirte. und der Finanzminister Serzedcüo auS dem Kabinet und richteten die besnglien Angrissc geg-n den Präsidenten. Mello beschuldigte ihn vsfcniltch, den Bürgerkrieg gegen Rio Grande lcichtieriig sort- gcictzt und allen seinen Mavniinge», demieldcn ein Ende zu be reiten. kein Gehör geschenkt zu baden, und der Finanzminister erklärte, daß der Präsident alle Bornellungen, ln den SlaalSauS- gaben die größte Sparsamkeit wallen zu lassen, unbeachtet lasse. In der letzten Kongreßperi-de setzte nun Mello eine Amendtrnng der Bersassung in dem Sinne durch, daß jener Staatsbürger, der als Vicevrasibenk Präsident der Republik geworden sei, bei der nächsten Präsidentenwahl nicht als Kandidat auftreleii dürfe. Dieser Anliag war duckt gegen Peixo'o gerichtet, der irdoch nicht daran dachte, sich freiwillig einem solch offene» Verzicht aus seine Wiederwahl zu fugen, und von selncm Vetorechte Geblauch machte. Die Geltendmachung des Vetorechtes gab den Anstoß zur offenen Empörung der Marine. In der Marine besaß Peixoto eb der Marine. In der Marine besaß Peixoto ebensowenig Sympathien wie Jonseca, theils wegen der vermeintlichen Zurück setzung gegen die Landarmee, theils wegen der Bcsteatung des Ad- > mlrnts Van den Kvtk sur seinen Ueliertritt zu den Aufständischen ^ in Rio Grande do Sut, und so war cS dem Eontreadmiral de Mello ei» Leichter, die Flotte für eine Erhebung gegen den Präsi- j dcnten z» gewinnen. Allerdings will Peixoto nicht so rasch das Feld räumen, als. sein Vorgänger und Anitskolleae Jonseca, der schon nach einigen! Kanonenschüssen erklärte, »um Blutvergießen und eine Empörung ^ zu vermelde», lege er sein Amt nieder". Dieselbe Energie, die er vor Jahresfrist dem Putschversuche gegenüber bcthütigt, durch den Jonseca wieder auf den Präsidentcnstubl erhoben werden sollte, legt er auch gegenüber der Aktion de MclloS an den Tag und er laßt es ruhig auf ein Bombardement der Hauptstadt ankommen. Die Macht geht ihm über Alles und er scheut auch vor einem langen und blutigen Bürgerkriege nicht zurück, wenn ihn nur seine Andänger nicht verlassen, wte er schon in seinem Verhalten gegen s die Bewegungen in Rio Grande und Motto Grosso gezeigt hat. Allerdings ist seine Lage eine sehr schwierige, der Ausstand i» Rio Grande ist noch nicht besiegt, sondern erhält im Eegentheile durch die Erhebung der Flotte neue Nahrung, mehrere Provinzen solle» sich gegen ihn erklärt haben, und selbst in Rio de Janeiro scheint er sich nur mit äußerster Anstrengung zu halten. Nach den spär lichen, unsichcreu und einander vielfach widersprechenden Nachrichten, die überdies über BucnoS-Ayres oder Monlcoidco kommen, ist cs ichwcr zu entscheiden, auf welche Seite sich die Ehancen des Er folges neigen. Sehr günuig lür Peixoto scheinen sie nicht zu stehen, da sonst die brasilianischen Vertreter im Anstande gewiß von seinen ^Siegen" unterrichtet wäre». Ob nun Peixoto oder Mello als Sieger aus dem Kampfe hervorgebt, sicher ist. daß Brasilien mit seinem Wechsel der Slaatssorm einen sehr schlechten Tausch gemacht hat und das Regime Dom Pedros bei de» meisten ernste» Politikern der junac» Republik heute erst die gebührende Würdigung finden wird. Er wäre daher auch gar nicht unmöglich, daß bei dem Liege der Revolution über kurz oder lang die Mo narchie ihre Auferstehung feiest. Kernjchreid- und Kcunzirkch-Bertchle vom 25. September. Berlin. Der Kaiser verläßt beute Abend Mohac» und tritt die Rückreise über Wien an, wo morgen ein kurzer Aufenthalt ge nommen wird. - Für die preußischen Landtagsivahlen sind als Wabltermine festgesetzt und zwar für die Wahlmänuerwablen der 3l. Oktober und für die Abgeordnetenwahlen der 7. November. — Ein -Herold'-Telegramm aus Kiisingcn meldet: Ans Grund zu verlässiger Information sind wir in der Lage, alle Gerüchte von einem Jamilienrath zur Vorbereitung der Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Fürsten Bismarck als Erfindung zu bezeich nen. Graf Herbert Bismarck »nd Graf Rantzau find nur auf Wunsch des Pros. Schweningrr für einige Tage hierher gekommen, weit der Leibarzt eine kurze Reise nach Norddeutschland antrat, ein Beweis, wie wett die Besserung vorgeschritten ist. — Innerhalb der Struerkonferenz Ist eine Einigung über die wesentlichen Grund sätze lowobl für eine Tadakfabrikat- als eine Weinsteuer berbei- gefübrt. Die Rrichswcinsteuer soll bei Wein zum Pretfe von 50 Mk. per Hektoliter beginnen. — Rittmeister v. Elterlein. PräieL einer Remonteankansskommission. erhielc da» Ritterkreuz l. Klaffe, die Remontedepot-Adminislratoren Oberamtleute Oedrinz z» Arendser und Barlh.lS zu Kattena» da« Ritterkreuz 2. Klaffe des sächsischen AlbrecktSordens. — Bet dem gestern von vegetarischer Seite ver anstalteten Distanzmarsch auf der Strecke Berlin-Zoffen. Könlgs- wirstklbauIen'Griinau tzv.5 Kilometer) kamen 2 Vegetarier, junge Kaufleutr. zuerst ans Ziel: sie Hallen die Strecke in 7 Stunden 52 bez. 55 Minuten zuiückgelegt. Die nächsten waren zwei Jlcisch- esser, die 8 Stunden 4 bez. 21 Minuten gebraucht halten. Ein Vergleich der l2 Besten au» jedem Lager eraiebt einen nm 10 Mi nuten besseren DnrchschnittSrecord für die Jlrstchcsser. — Gestern Nachmittag hat der 25 Jahre alte Sergeant Wagemann von der 11. Compagnie des Gardesüsiiier-Reginicnts seinen Vorgesetzten Feldwebel »nd dann sich selbst erschossen — Bon den im städtischen Obdach befindlichen russischen Auswanderer» wurde» a-n Freitag 43 durch da« russisch-indische Eomitee nach Amerika belöBert: ein zweiter Tianspoit soll demnächst auf gleiche Weise besördrrt werden. Berlin. In Hamburg wurden von, 28. bis 24. September Morgens 7 neue Erlrankungen, darunter 2 mit tödrlichem Aus gange. außerdem 7 Sterbesällc unter den früher Erkrankten fest gestellt : vom 24. bis 25. September Morgens 8 neue Erkrankungen, darunter 1 mit tödtlichem Ausgange, semer 3 Sterbesälle unter den früher Erkrankten: in Altana 2 neue Erkrankungen und 2 Sterbesälle unter den früher Erkrankten: in Kiel 1 Erkrankung. ! in Bodenwerder (Kreis Hameln) eine solche mit tödtlichem Ver- i laufe: bei Heerdt (Kreis Nrußt aus einem au» Holland gekomme nen. in Rudrort angelaufenen Schisse 1 Erkrankung, endlich aus ! einen, von Stettin nach Schwedt abgegangenen Schiffe 1 tödtltch j verlaufene Erkrankung. Berlin. Der RelchStaqSabgeordnete Dr. Barth, einer der > Führer der freisinnigen Bereinigung, degiebt sich nach Amerika, - ,»n dort den Direktor der Truiswen Bank. Dr. Siemens, in Ver tretung der Interessen der deutsche» BonSbesitzcr gegenüber der ! Northern Paerfic-Eisenbahn zu unterstützen 'Ha m bürg. Die »Hamburger Nachrichten" sind t» der ! Lage, mitzutbeilen, Fürst Bismarck würde bereits in den nächste» - Logen in Friedrichsmk eint,essen Frankfurt. Nach einer'Meldung der .Franks Zta." ans > Petersburg soll heute daselbst «Ine omziöS-nissisch« Mtlheilung »ringt die noch unbestätigte Meldung, die Regierung beabsichtige den Ausnahmezustand auch über Wie» wegen der so statistischen Propaganda zu verhängen. — Das Milikarverordnungs- blatt veröffentlicht ein Kaiser!. Handschreiben, nach welchem der General der Kavallerie v Grieshammer zum Reichskstegs "linistrr ernannt und der Sectionschef Frhr. v. Merkt unter dem Auedrnck der Zufriedenheit von der Leitung des KricgsministeriumS ent hoben wird. Wien. Abendblättern zufolge wurden in Budweis der Re dakteur Müller und der Ruchdruckerribesitzer Frank des hiesigen czechischcn Blattes wegen Abdruck einer Rede des verhafteten Sockols gleichfalls veruastrt. Prag. Gegen Tr. Gregr. den Eigenthümer und Redakteur deS jungczechischcn HauptoraanS »Narodni Listy". und gegen den verantwortlichen Resakteur desselben Blattes wurde Anklage wegen Verbrechen der Störung der öffentlichen Ruhe vor dem Ausnahme gericht erhoben. Prag. Der Kohlenschacht Germania bei Brüx ist total ad- tkbrannt. Der Schaden wird auf 200,000 Gulden geschätzt. Kein Nenschenverlust. Pest. Abgeordnetenhaus. In der heutigen ersten Sitzung nach Len Sommerseric» interpellirte das Mitglied der Unabhjiraig keitspartei Szalay, über dir belonnte Antwort des Königs in GiinS an die Deputation der Munistpirn, indem er an den Minister präsidenten die Frage richieie, ob die Spitzen der Antworten gegen die UnabhängigteilSpartri oder gegen die Apponvipartei gerichtet seien, ob der Ministerpräsident «enntniß von dem Inhalt haste, und wodurch die scharfen Worte des Königs begründet seien Ter Ministe,Präsident kündigte gleichzeitig in nicht allzu ferner Zeit die Beantwortung dieser »nd ähnlicher Interpellationen an. In der nächsten Sitzung am Mittwoch wird Dr. Wekcrlc als Finanz- minister das Budget für >804 einbringeu Paris. Einzelnen Blattern zuiolgc verlautet, daß ein »euer Panzerkreuzer nach Syrier abgegangen >ei, um den Verhandlungen der sranzöstschen Dclegirten den nöthige» Nachdruck zu verleihen. N o m. Die König!. Präfektur in Como setzt 5000 Lire Be lohnung auf die Auffindung des verschwundene» Herrn v. Sny- milch-Hörnig ans Dresden. Das Brianzagebirge wurde durch Barren, genau abgeincht. Neapel. Der vereidete Börsenmakler Eimmino ist nach Unterschlagung von 35,000 Lire, die von dem dcutscheu Kaufmann Hübner ivm zum Ankauf von Werlhpavieren übergeben morde» waren, flüchtig geworden. — Das Ministerium hat ans den Kopf eines jeden Mitglied» der sich unsichtbar machenden Räuberbande einen Preis von 300, »nd auf den Kopf deS Räuberhauptmanns einen Preis von 2000 Lire gesetzt. Molto. Das englische Pan-erschiff .Eamverdown" ist. als es den Hafen verließ »m seine 'Maschine zu erproben, auf Grund geratden. Zwei Schleppdampfer sind zur Hilfeleistung abgegcnrgen Der Unfall ist durch eine Störung der SteueivorAchtung heroor- geriifen worden. Petersburg Der .Regiernngsbote" bestätigt, daß an der finnländische» Küste verschiedene Gegenstände und die Leiche eines Matrosen vom Panwrsak zeuge,R»>salka", welches am 19. Septdr. von Reval a»S in See ging gesunden sind und daß das Fahrzeug bis letzt vermißt wird. Alle Nachforschungen sind bis jetzt erfolglos geblieben. ES Ist „»bekannt, wir. wann und wo die .Russalka" verunglückt ist Das amtliche Blatt beziffert die Mannschaft deS Schiffes ans 12 Offiziere, davon 7 Familienväter, und 166 Matrosen. Der Knpltän Jänisch war an Bord. Warschau Aus Odessa wird gemeldet, daß der Sohn des hiesigen deniichrn VicekonstilS Hagen von einem Fräulein Bon- daranto durch einen R.volocrschun verwundet wurde Tic Akten» tatest» ist verdöstet. — Die Stadt Bczerniccr (Gouvernement 1 erscheinen über die Instruktionen, welche de» nach Berlin zur Ve, Handlung über den Handelsvertrag gesandten Telegirien erthciil wurden. Diese offiziösen Auslassungen und schon das Zunaude- kvinmen de- Zollkonserenz an sich beweiie den Wunih nach Einig ung. Rußland verlange nur die Gleichstellung mit seinen Eoncur- renten, es verzichte sogar aus Erleichterungen bei der Einsnvuing russischen VielreS in Deutschland, welche anderen Ländern germtut wviden sei. Rußland habe nie beabsichtigt, die deutsche E ns.chr nach Rußland gegenüber der Einfuhr anderer Länder zu erschweren: falls derartige Eiichweningen nachgewicsen werden könnten, iei cs bereit zur Abstellung. Ebenso wolle Rußland keinen Prvhiiffliv- taris. Wenn Teutschland die russische Ausfuhr mit der Ausfuhr anderer Länder nur durch Herabsetzung des eigenen Zolltarifs „leuh- stellen könnte, würden die russische» Telegirten die reuffcheir Wünsche betreffs der Erniedrigung deS russischen Tarifs aufmerk, im prüfen und solche Erniedrigungen gewähren, welche der deutschen Industrie nützen, ohne die russischen Interessen zu schädigen. Tborn. Gestern Abend wurde eine Versammlung, in der der Relchstagsabgevrbnete Lruß einen Vortrag über die Bestreb- nngen der antisemitischen Partei behusS Gründung eines antisemi tischen Vereins halten wollte, gesprengt und polizeilich ausgclöst. Es entstand Schlägerei, wovci auch gegen Leuß Thätlichkciteir be gangen wurden. Marburg. Ans dem Parteitage der deutschen Reformpartei, der gestern hier abgchalten wurde, führte Zimmermann-Dreoden den Vorsitz. Böcke! sprach über ParteidtSclpun und Parteiorgani sation »nd wies dabei die Bundesgcnosscnschast mit den Christlich-So zialen und Conseroativen entschieden zurück; ebenso hätten die Teutschsozialen sich als Schutztruppc der Conseroatiorn erwiesen und ein Zusammengehen mit ihnen könne daher nur schaden. Königsberg i. Pr. In der vergangenen Nacht ist das bekannte Vergnügungsclabllssemenl auf den Hufen. .Flora", niedergebrann! Das Wohnhaus und der Bühnensaal wurden ver nichtet, nur das Palmenbaus ist erhallen. Die Familie des Besitzers bat lediglich das nackte Leben gerettet. Das Feuer kam nm 2 uhr Nachts zum Ausbruch: bis 1'/» Uhr waren Concertgirstc im Etablissement anwesend. Es wird Brandstiftung vermuthct. Nürnberg. Die Strafkammer verurkheilte den Vorstand des deutschen Brauergehilsenverbandes wegen eines Erpressungs- Versuches. den er an einem hiesigen Branrrelbesitzer anläßlich de ichten Brauerstrelkes begangen, zu 21 Tagen Geiüngniß. Freibnrg i. Baden. Aussehen erregt die Verhaftung zweier städtischer Gaswcrkmeister wegen bedeutender Unterschlag»»««» und Urkundenfälschungen. Wien. Tie Regierung ordnete die Ueberwachung deS Per sonenverkehrs auf den Elb- und Donauschifien wegen Eholrra- gesahr an und wird die amtliche Untersuchung aller Reisenden an den österreichisch-ungarischen UcbergangSitationen ansnchen. da die Cholera in Ungarn zunimmt. Wien. Prinz Friedlich Leopold von Preußen ist hier ein getroffen »nd vom Kaiser in Audienz empfangen worden. Mit tags emofing d r Prinz den Gegenbesuch des Kaisers. — Die Extrapost" br - /- 't. Vs —»» I A * 7* L *
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