Dresdner Nachrichten : 29.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189309297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18930929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18930929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-29
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- Dresdner Nachrichten : 29.09.1893
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( «»»M— Mr »»»erdalru»« «<»»«'Avtllkki Oor<»»d«i>»i ,zrr«d»nlu». »ktu^dudr tmr,«lial>rli»L»t s -cr. »uiiti d>« V»t> « r 7S >« X»»Iau. mi« e«1>vr eckendem dckr«»rckt-« «km, vo» ! m I»0 rst Lo., !»». a »'>> A,m«km, von «ntmit anneen «acirum »v.Bo.m »-alsiirltaL «. «aa» v Lo>ui.ll-i Ul>r1>>iliaas. rmcasl »>r »tobrra 5 nur »u Woc>cn>a»c» lu» a IlrnAaclunirlails. Di« rtvaNiae «-'amd-eile ,li>««'l»'ru Litdeu rc-'pn,.. >ür«k°»' lau» oder »aäi .Z-uiaarn ro P>a, Nulrem Lir>>' (lniac» > .-int, «u Via.. Il»tü»l»a>mae» au> t-re VnvaliilUs .-lcist ro Pi« »u«w«>ooc Alillwa« nur i Lorau»t»m>l>luu, >nt»ntu»u.»>r» ueU-nca --.mmIULe iiamt-an« Veiminrinnanrelle» an »ul:!>->/aa0> rniac'cmsici ^chnir- liuckr km« HierbiiiSIutiteil. F,r«lpr»Uit»»U, Lt». ll. Julias Sautlor. vrWlen. Vullstr. IS, 38. Jahrqaug. «ufl. 36.000 Stück vruptwlrlt IN rrrönrctvr ^ur-rricktk: tU'ieer»« OsI«i» nnci II«,«I«, II«»u^-, ILiivI»«!»- uucl »»tn»!»«,, I»»N^-<4^ätI»«;. h! L st! Z V c-ll ---»»,» - Ii>„>- lir ftn.'5, -,',-aiu- Ist.,»., I liölx !'. Lr-»»l>e-t«> o-, a l i > „ii.l sn,,>.... 70.«»<»«» , 1i! in« <!ol»n,u, h. E u, » II« I»r.-4- n-> ! > i« «I>^I». iS Dresden, !>>03. i!i ' '8 l!-e > -—-s,—-r^ Ä «««»»«»«» «'»«'««ck»««»«»» l V»I»kt«ii. rr 2 ^ F»»e/E-Vs/v^»//^7FA ü tiistsv Nrnkliolil, A»rjtWtnl88v l^.« V»PSt«N. L X Z »j I»,-. /ik^I<-i 8 ^iursüliojil'-ii. ß « Fzip-tit icur-'p'-nl. «-n-irnunze ian >>j,-«i,j >il„i «jon ^l^u'«'n > 2 «iwärmoncl. I I Illt» >l«> .«U>. I »1t. Vc-e.-uoir imah .im-aaelu. »» S. ILöni^I. IR«»1»ß»«»1Ii^It<. Ili<» «lon, 6 «>« « 2«««>«l»«»>. MP Iupi88vne-II»nii1»<'1i»' 1). Z>«»88«, LöuiB- Üütl., ^Ilmril lat vmpttstllt ueko» 8viu»u ^.'oulwilvu vvi'ijilii'r^«-! FLiL.il«.',' Vi-I, II»»«1»i'I»^Hvii 2U ^rui/ dvilvutoinl 1-I'lliil88iut<;tt DIl» P»rt«Itagc derResmmer und derCI>risttich»2l'zialen. Dnsnachiichlkn, Lage dcrPnstbemnten, Evmiarliicher Schulkvngrcb. Kolonial-1 »D<d 2!«»rtflik- ***** Geitlllchasl. Bolksoersaniiulnng. Ziaeunerlianden. Gerichi-zoeiliandlungen. Lichlenberg's Kun'N.ile. L L ul ^-71 l die Deuticvsozialen. in idr Programm ausgenommen kiaben. Lediglich '»IH vlt QUälVäkllH^N ! ! aber das PrivusUiein. daß sie. die Ärl»zadl der heutigen Fumer "N-i 8»^ >des aiiliieimltiche» grohen Wortes, den politisch reisere» fuhren« Äei der bedeutenden Auflage -er „Dresdner Nachrichten der alten Ordnungspartcien nicht gewachsen sind, lediglich die «st es nothwendig, die Bestellungen auf das , Furcht, dak ihre Prisvnlichkelten mit ihrem^Skandaliren und ihrem nt»rte Aliertelialir Püiascnlhum dach gar zu sehr in den Schatten gestellt werden «. - e ^ , „ ! nidchten, desiimmt sie, gerade die ihnen verwandien oder gleich- be« den« betreffenden j?ostan«te oaldlgil bewirken zu wollen > gesinnten Elemente der nntionalgesinnten Parteien von sich zurück» da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige ^ z»siol;cn und jegliche ehrliche und anständige Waffenbrüderschaft Neulieferung -es Blatter nicht gerechnet werden könnte. ihnen ^u vereiteln. Ja zeitweise^ haben die .'lgitatoren der Alle Oostanstalten im Deutschen Reiche, und inr Aus lande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an Die Bezugsaebübr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten mit ihnen zu vereiteln. . „ Nesormparlei über dem angestrengten Feldzuge gegen die übrigen rechtsstehenden Lidnungsvartcien ganz vergessen, daß sie vor Allem ursprünglich das Judenthnm bekämpfen wollte». Daher v- kommen sie mehr und mehr dahin, Alles zu bekämpfe», was im Deutschen Reichsaebiet vierteljährlich 2 Mark 75 2>l. Achtung und Ansehen genteht. Tr. Bockes hat In Marburg «vri^sg^rri ^ K«»»»» M-,. Zuiammcngchcn n,it ekcr anderen antisemitisch gerichtete» Parteigruppe aus daS Nachdrücklichste verworsen. Er erklärte, das ein Bnndnih mit der christlich-sozialen Partei ausgeschlossen sei, weil diese nur als eine Lpiclart und Hilfstruppe der Conservativcn angesehen werden und man in den Letzteren keine Bundes Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 'Nl. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Neu- und Abbestellungen, sowie dir Anzeigen über erfolgte stOobnuugsberäuderungen i» TreSden, wolle man entweder versbulich anhringen oder schriftlich — nicht durch Fern sprecher — an die Geschäftsstelle gelangen lassen. SkWstsStlle der „vresdner Hachrichtr»", Marieustraste Äst, Erdgeschost. Politisches. In den letzten Tagen haben die beiden hervorragendsten Richt ungen des Antisemitismus in Deutschland gleichzeitig Parteitage abgrhaltrn. Die Leutschsozialrn in unserem engeren Palerlande hatten sich in Ehcmnitz zu einer eingehenden Aussprache besonders über die Taktik und die innere Organisation ihrer Partei vcrcimgt, während die deutsche Nesormpartei in Marburg, dem Sitze ihres Parteipapstes, eine Heerschau abhielt. Die Bcrhandlnngen und Be schlüsse, die an den Usern der Chemnitz und der Lahn erfolgen, sind in mehr als einer Hinsicht bezeichnend sitr oen Cbarakter und die Bestrebungen der beiden antisemitischen Parleirichtungen. Sic spiegeln insbesondere die Gegensätze wieder, die sich seit der letzten RelchstagSwadibrrveguna immer schärfer zwischen de» Anhänger» Liebeimann von SonnenbergS und Tr. Böckels hecauSgebildrt haben. Auf der einen Seite haben wir es niit einem rcalpolitisch- bcsvnuenen Antisemitismus zu thun, der in erster Linie die Sache, die Förderung drS gesteckten Zieles, die allmähliche Befreiung dcS Vaterlandes von der Ucberwucherung durch das Iudenthmn. im Auge hat. Auf der arideren Seile dagegen steht ein sanatisch- radlkaler DemokratiSmus, der die antisemitische Agitation nur als ei» Mittel zum Zwecke betreibt, indem sie nm dazu dient, den persönlichen Ehrgeiz der Führer und die engherzigsten Parteiten- denzen, dir Selbst- und Lebenszweck sind, zu besricdigen. Las zeigt sich besonders drastisch in der Auffassung, die neuerdings Dr. Böckcl, der eine unbestrittene und widerspruchslose Herrschaft innerhalb seiner Paktclrichtung anSzuriben versteht» als Parole bezüglich der Judenfrage ausgegeben bat. Während rr im Beginne seiner agi tatorischen Tbätigkcit mit dem ihm etgenen Terrorismus den exclusiven Standpunkt vertrat, dah alle polttischen, wirthschafllichen und sozialen Fragen nur im RnssenantisemitismiiS ihr Verständ nis und ihre rechte Lösung finden tonnten »nd daher die gesaminlc Politik !n der Judenstage gipfeln und ousgrhen mühte, hat er sich neuerdings beeilt, diese Auffassung über Bord zu werfen und sich ein neue-S politisches Bekenntnis zurecht zu legen, welches gegen wärtig seinen pcrivnliche» Interessen und den Bestrebungen seiner unmittelbaren Anhdngrrschast zweckdienlicher zu sein scheint. Aus dem Marburg« Parteitage hat Dr. Böckel betont, daß die Judenstage keineswegs die Frage aller Fragen, sondern nur ein Tbeil der Frage» sel. In voller Uebercinstiniliiung hiermit hat einer der geboriauien Trabanten Tr. Bvckrls vor niedre«» Wochen i» einer Berliner Versammlung den bezeichnenden Ausspruch grthau, daß der Antisemilismus nicht daS Endziel seiner Parket sei» könne; rr müsse vielmehr nur den .Nährboden" für dieselbe abgrbcn. Lffenberziger kann man kaum bekenne», bah den Führern drr Böckcl- schrn Resonnpartei die Verwirklichung ihrer antisemitische» Forder ungen nur «was Nebensächliches, die Partei dagegen Hauptsache ist. GewIH. rS ist verfehlt und verkehrt, wenn eine selbstständige politische Partei nichts Anbrres alS den reine» Antisemitismus be treiben will und zu allen Tagesstagen nur unter dem engeren Ge sichtspunkte der Jndensrage Stillung zu nehmen sucht. Aber bis her glaubte ma». dah die Reformparlei stets den Hauplnachdruck auf ihr antisemitisches Programm lege und in diesem, im Unterschied von den alte» Parteien, ihr charakteristische.' Merkmal suche. Denn durch die wirthschastSpolitischen Forderungen, welche die Reformer aus ihre Fahnen geschrieben haben, unterscheiden sic sich wenig oder gar nicht von anderen Parteien, die, wie die Conscrvatioen. die Ultramontanrn und neuerdings auch dir Nationallibrralcn, gleich ihnen eine Besserung und Heilung der gelammten wtrth- schaftlichrn Verhältnisse dcS Mittelstandes erstreben. Datz für die Fübrcrschast der deutschen Rrformpartci nicht die Sache, sondern die Partei, die Personen der Selbstzweck sind, be weist die Taktik, die von ihr während der letzten Wahlen betrieben und auf dem Marburg« Partettagc als Richtschnur für dir Zukunft scstgelegt wurde. Läge den tonangebenden Führern dieser Anti semiten am Herzen, tn erst« Linie dir onlisemstischen Programin- iätze in die Wirklichkeit zu übertragen, so würden sie tn der «al- po!irischen Erkenntnitz, datz sie aus eigener Machlvollstinmenbei! Lrrrzu niemals im Stande sein werdrn. Anschlich und Buudnitz bei den benachbarten Parteien suchen, die den AntücinitiSmuS mehr «»« weniger, wie die «oviervalivrn, di« Christlich---oziale» und genossen erblicken könne. Ebenso könne man nicht die deutsch wzialc Partei als Schwester- oder Brnderparlei betrachten Tenn die Tenischsvzialen batten sich als freiwillige Schutztruppe der Conservativcn entpuppt und ein Zusammengehen mit ihnen könne nur schade». Dicke Ansichten wurden schließlich aus den Anirag des nnselstbaren Partcipapstcs zum Partcibelchlich erhoben. Auf diesem Wege dürsten die Reform« schwerlich wirkliche Erfolge erzielen. Tiefe Taklik. welche dir Ausgeburt des intolerantesten Partcl- fanatiSmuS genannt weiden mutz, dürste vielmehr geeignet sein, über kurz oder lang alle ernsten Antisemllen auS dem Lag« der Rcsormvariei zu treibe». Jene antisemitischen Führer brechen sich und ihrer Partei schließlich selbst den Hals. Ein Tbeil ihrer Anhänger wird am Tage dcS Endes direkt zur Sozialdemokratie abschwenkc»; dem andere» Theile bleibt nur das Gefühl der Ent täuschung und Scham. Einen erfreulichen Gegensatz zu dies« Haltung der Böckellaner bildet die Taklik. welche die denlschioziale Gruppe des Antisemitis mus befolgt hat und von dem Chemnitzer Parteitage gntgehcißcn worden ist. Liebermann von Sonnenberg nannte es dort mit Recht den größten Fehler, den antiiemitlsche Führer begehen '.Barbe'»,, vor de» Kops zu stotzelt. Mart soll« > .Rer Inr >'.r enkffemitlsche Sache zu gewinnen suchen. Die - - .... - - - - i.i den Ton !l»:d ln die Kampiesweise Böckels cinzustimmen, der u. A. ansgknrs'.n hat: Die .«konservativen, das sind unsere Feinde' Dieicr Parole gegenüber hob Liebermann von Svnnciibcrg ln bcberzigenSworiher Weise hervor, daß er nur einen Feind seiner Paiiel kenne, das sei der Jude. Während »lehrcrc der leitend«! Führer der Rrsormpattei durch ihr Brro..llc» in der Wablbewrgniig hinlänglich den Beweis erbraihi haben, daß sie keine höheren In teressen und Ziele kenne», als die Förderung stirer Parteibestrebnilgon, haben die Tents'hsoziolen mit echtem Patriotismus bei den letzte» Reichslagswahlkämpien ihre Pnrlrisachc den allgemeine» vaicr- länd'ichen .'strkeiessen opferwillig untergeordnet, indem sic fast überall ans seibststä.-chi e Kandidaturen verzichteten, sobald dadurch der Steg eine« nastonalgksümteii «iandi alcn aus einer der Nach- barparteien aekährdcl schien. .Wo wären denn", ries der genannte dcul!ch.s0ji.ne Führer in Ebcinnitz aus, ,die Herren Zimmerman» und Grnossen, wenn ihnen nicht konservative Wähler Ihre Stimme gegeben Hütten?!" Nicht daraus kommt es an, daß die Mühle immer klappere, sondern baß sie Mehl gebe, und deshalb sollte man daS ste'e Brüsten, da: leere Tellamiren mit der Selbstständigkeit und Unabhäi'aia.kest der Pa.sti unterlassen. ObneZweitel werden die aus das Wohl dcS deutschen Volkes gerichteten anliiemilischen Bestrebungen r.iel r dadurch ««ordert, daß man die übrigen, ans bei» gemcirstgwrn monarchischen und nationalen Boden stehenden Bai leien Im Kampfe gegen die zer'etzcnkrn Einflüsse der Sozialdemokratie und des Jadcisthums unterstützt, als dadurch, daß man sic in grhässiger Weise lesehdet und ihnen ihren Besitz stand streitig zu machen suchki Wenn die silbstslänbigcn antisemitischen Pattei-Gruppen niit Aussicht ans praktffchr Erfolge den Kampf gegen die A»s- wüchie des SemIii'nirlS sorlsührkn wolle», so dürfen sie knnsiighin nicht mehr, wie dies leid« in jüngster Zeit von gewissen bemsS- mähigen anlliemstischcn Agitatoren grschrhen ist. die antisemitische Propaganda lediglich dazu benutzen, die Unzufriedenheit der Bvlks- masscn gegen dm alten slaaiSerbaltenden Parteien aufziistacheln, sondern sic müsse» ihrcHanp'ailigabc darin suche», zunächst unter Hintnnsttziing aller Sonderiiucrcffcn der Periönlichteiten wie der Parteien in allen Volksschichten die Uebcrzeugiing wachznnrfcn nnd lebendig z» erhalte» daß dem Ucbcrwuchern dcS JndenllmmS durch Maßregeln der Verwaltung nnd der Gesetzgebung, sowie durch Verbesserung der sittlich religiösen Volkserziehung »nd durch wirthschafispolstische Reformen rin scstcr Tamm gezogen werden müsse Wo nach der demagoaffchea Methode der Sozialdemokratie mit unlautere», undculschcn Mitteln, durch die schamlosesten Ver leumdungen aller Derjenigen, die der Eitelkeit der Parteiführer nicht stöhnen wollen, die Massen verhetzt werden, nur um üdrrnll Haß nnd Zwietracht zn säen nnd dadurch der eigenen Partei zu größerer Mastst nnd Geltung ;» verheile», dort ist die antiwmitiscpe Bewegung i» falsche, bcdrnllichc Palmen gerathe». da sie dir Grniwsänle» unseres monarchüchc» und »aistnalcn Lebens >n»cr- giübl. ans denen allein die Znkunst dcS AnliscmttiSmuS beruht nnd mit deren Zusammenbruch dieser selvst nnrcltbar dem Unter gänge verfallen ist. krankungen, in Bvdenwerder, Kreis Hameln. > Nene,kraul,mg Ehemann ein« Errde voriger Woche an der Cholera ertianlien F au: in Kirchborgum, Bezirk Auricv. ein rödllich vertan,encr Cr- kranknngssall. Berlin. Der »Staatsanzeiger" enthält folgende Mitlheil- ung: Im Laust dev vorigen Jahres ist in veinhirdenrn Taaee- l'lättern sowie in Zeitschriften gegen die i>» Unterricht der indi schen Schulen tm Gcdrnuch vcffndlichen Lehrbücher Klage ei- hoben worden, daß sic Lehren enthielten, welche nnier sittliches. wirllrschastlicheS und stanlliches Leben gesährden. Man har daran die Frage geknüpft, ob Venn die preußische Unterrichtsvcrwalstrng dem jüdische» Religionsunterrichte ausreichende Ansmerkiamkeil znwende und ob sie mit dem Inhalte der betreffenden Bücher be kannt sei. Der Unterrichtsminislcr bat daraus Veranlassung ge nommen. die sämmtlichen zur Zeit im UnterrichtSgebrunch besind- licken oder sonst etwa noch in Betracht kommenden jüdischen Üicli- gionSbücher einzufordern. Die bezügliche Sammlung nim.cht ^,1 Bücher, »nd zwar sind sie dem Inhalte »ach Untkrristi-sl>n>«>er: Für die Erlernung der hebräischen Sprache 10. für biblischen und jüdischen Ge'chichtSnnterricht löst, für Religion-sichre lstaiechisine», Bibelkundet 2stk, für den dcuticven Unterncht 2 Exemplare. Er bauungsbüchcr, die heilige Schrift ganz oder Theile seriell'«! idcutsch-hebräisch oder hebräisch-deutsch) 2l. Gebetbücher 47. Ge sangbuch (deutsch) I. sonstige Schriften (keine Schnlhnchcr, -Ist Exemplare. Sämmtliche Büber sind einem theologisch und pädagogisch hervorragend gebildeten Schulaiistichtsbeamtcii zur Begutachtung zngcgange». De,selbe saßt das Ergebniß seiner sebr eingehenden Prüfung dahin zusammen, datz keine der in d. r Presse gegen die jüdischen Religioirsvüchec erhobenen Anklagen durch den Inhalt der vorgelegten Bücher begründet ist. Dieses Gutachten ist sodann einem evangelischen Geistlichen, welcher lingere Zeu im Dienste der Judenmissio» gestanden har nnd mit der l„li»u'' > bcn Litteratur innig vertraut ist. zur Aciißerniig zngeslelit n>ordcn. Derselbe hat seine volle Zustimmungen dem Gntachien ansaripro- chen. Die vielbesprochene Schrift .sechistc! i Acnch" (Gedeckter Tisch) ist in keiner öffentlichen oder Puoal-Voiksichule im preußi schen Staate im Unterrichte gebraucht. Berlin. Der gestern znsammeiigetretcne Zollbeiralh hat heute einen Ausschuß niedergeietzt, der tvährcnd der Verhand lungen mit den russischen Telegstten in Wirüamkcit bleibt. - Aus ..panische Erzeugnisse finden von gestern ab ins c-xr . _ . nun stl. Oktobeö pin'/e l .'ber >ür onkistmitische Sache zn gewinnen suchen. Die d. I. die Zollsätze des deutschen VcrlragSlati'ö Aiiwendniia. Weine Fiühr. c ddr TchiUchsv-tulen warnten in Ehemnitz wiederholt dringend, Krrn'chreib- nnd Frrttsprtch-Verlckile von, 28. September Berlin. Ter Kaiser trifft heule Abend in Gotbenburg in Schweden ein. Nach Beendigung der Jagd reist der Kaiser von Kailskcvna nach Danzig, um (ich von dort zu längerem Austnthalt nach Rominlcn zu begcve». Tie Kaiserin reist morgen Abend von Potsdam nach Rominlcn ab. — Tie ruisischen Delegirlen zu der liier ziisammentrektnde» nrssitch deutschen Zolllonserenz sind gestern Abend hier eingestoffen. Berlin Das Kaisrrl. Grsnndbeitsanit macht solgcndr Eho- lerasällr bckannt: I» Hamburg wnrben von gestern bis heute früh vier Neuerkrankungen, darunter I mit tödtlichein Ansgange, fest- gestellt lieber den Veilans de, Krankhcil in Hamburg wird von dort Folgendes mitgethcill: Seit den letzten Tagen ist rin Nach lassen in der Zahl und der Schwere der Erkurnkungcn nnvrrlenn- ba>. Bemerlenswerih ist anßerdrni. baß die Falle über vertchiebeue Theile dr« Stadl zerstreut vorgekommen sind nab datz sich nirgends ein Herd gebildet hat: «war sind in einigen Wrdnnngrn mehrere Personen gleichicistg erlra.ikl, aber in leincin einzigen Falle ist eine ncsteie Ucbertragung vorgekommen. I» Kuxhavcn 2 tüdtlich verlauieue Erkrankungen; in Altona, StadtthrU Otstnsr». 2 En in Fässern ausgenommen. — Unter Vors,» des Pro'. Measelsiohn fand gcstem Abend im Saale der .G«c>!ichast d., Frcnnee" i» der PoiSbamerstrake eine von etwa 400 Heuen bcstichle Vecbimi»- luna des »eubegründeten »Centralvcrciiis deutscher iLte.at-'ßiirger jüdischen Glaubens" statt. Nach einem Vortlage dc-s üiechts- nnwalts Emil Lehmann aus Dresden nnd einer längeren Ti-sknl- sio». die dnr b Brinerlungen de; iBabbior-r-s Tr. MaiMannu baß man den Talmud nicht prcisgebcn könne nnd dürfe, hervergeriucn wurde, gelanglen folgende Thesen zur Annahme; Wi> stehen fest aus dem Boden der dcnkschen Nationalität, llv'cre Gemeinschaft mit dr» Inden anderer Länder ist keine andere als die der Katho liken zu denen anderer Länder nnd die der Protestant?» zn den Protestanten anderer Länder. Wir crsüllen unsere P'lichtcn als -Staatsbürger freudig nnd halten seit an den nn-s vcnass>!i'a--:i'äßig gewäbrleisteten Rechten. Wir gehören als Inden keiner politischen Partei an; die politische Anschmmng, wie die religiöse, >sl Sache des Einzelnen. Wir haben keine andere Moral als die unserer nichtjüd'schen Milbürger. Der Schlußsatz verdammt die Unehrlich st l Einzelner nnd verwahrt sich dagegen, daß dem Jnbenthnm die Seele eines einzelnen Inden zur Last gelegt n eide.--Die Roman schriftstellerin Luise v. Francoi? ist in WeißcnstlS, 2«> Jahre alt, gestorben. — In der Ziehung der biciigcn K iMstaussteUung-lotlerie siel der Hauptgewinn ans Nr. lchMI. Hamburg. Der Hamburger Schnelldampfer »Fürst Bis marck", der heule stnb in Sonihampton eingestoffen ist. Hai die Fahrt von New-Aork in 0 Tagen 10 Stund n :v> Minuten znrücl- gclegt. Es ist bas die schnellste Fahrt ani dieser Strecke Köln. Im Torfe Burbach ist heute Morgen ein Eisenbabn- zug bei offener Barriere in einen Siraßenbahaivagen gefahren. Die Folgen des Unglücks sind noch nicht zn ührl ebea. Glognn. Rklchstagvabgeardücler Müller wurde wegen Be leidigung der hiesigen Militärbehörde, begangen durch ctnc Rede tu der Stadtverordnetenversammlung, zn :tOO Mk. Geldbuße ver- urtdeilt. Thorn. I» einer zweiten stark bcii'chien Volksversammlung wurde gestern Abend nach einem Vortrag de-.- Reichst,igsabgeord- nrtcn Leuß über Jndenmacht nnd Judenffirchl ein denlschwzialcr Jlefornivcikiii gegründet, dem über 10>> Personen Veftratcn M nnche». Ter Landtag i't heute vom Prlnzrcgenten L»i>- Pold mittelst Tbronrebc eröffnet worden. Mannheim. Tic Untersuchung des Rbeinwaffers ergab vollständiges Frei'«» von Eholcrabazüicn Wien seit drei Tagen weide» Nacht? in den Straße» viele anarchistische Fliigsclntsten mit der Anffchrist; »Tie Rache rnft" anfgeinnden. Ebenso wie in czcchi'chrn LI >dte» wurde auch hier der kaffe,liche ?ldlcr an den 'Brieskäslen mit 'chwarzei Faibc überslrichen ; ei» Briefkasten enthielt eine Spie, alcipir! mit zwei Lcitnngsdiähtcii I n n b > n ck I» Anweirnhei! des Kaffers Franz I 'ft'li und der Erzhe-zöii« tand nntrr Enlsaltnng b-s t> ahnen m l l>e» nnd grislliche» Prunkes ans dem Jiffelbecg die Enlinftlnag de; 'Andreas Hosre-Denkmals slnlt. 'An» die Ansprache des P äsidenlen de? Denkmaik-niiiers a»lwo>ie!e Kaiser Frau; Joseph wie iolgl; »Durch die Enichlnng des Tenfmal» habe» die Bewohner Tirol; »nd des Vorarlberges eine Taokcs'chuld cnlrichtct an das An denken icneS Mannes, der die cdclnc Veiklffperii 'g der tirolischen Volksseele, dcr gleich groß im Glück n ie im Unglück, ei» Held im Sirg wie im Tod, in all seinem Handeln keinem anderen Gedost als deni der unbeugsamen Pslichicr»>illang keinem anderen Gr- »üblc als jenem der treueste» Liebe ;n Kaffer und Valeftand ge folgt ist Es war rin Bedistsniß Meines Herzen«, z» diesem Feste tn das Land zu komme», ans daß sich der Dank des Fürsten mit dem des Volkes vereine. Ei» Wahrzeichen aus Tirols schweren aber riihinreichcm Tagen, wird dieses Denkmal in die Gegenwart nnd dir ferne Znknnsl ragen, ein Bürge dessen, das; die Tngcirdc» dcr großen Ahnen auch i» den Herzen der Enkel mit ihrem An denken weilcrlebcn. Mit Freuden sehe Ich bei diesem Anlaß, Mein geliebte? Bell von Tirol pietätvoll nnd begeistert von wahrem Patriotismus und durchdrungen von den tiadil'vnellcn Gesinnun gen seiner nnkrschütlerlick,«, Treue, welche, gleich Meinen Vorfah ren. auch Ich von frühester Jugend an zn erwerbe» Gelegenheit baue Und nun wöge die Hülle des Drnkmals fallen." Ter Erz- bllchoi Von Salzburg iegncic das Denkmal ein Die überstbens- aroße Gestalt Hosers steht mit der Jadne in dei Hand, ans präch tigem Gronftblockc. Tie Fei«, der auch der Enkel und lün. Uv» —r ii » »I
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