Dresdner Nachrichten : 05.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189312055
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18931205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-05
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- Dresdner Nachrichten : 05.12.1893
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1'upjrM'Nv- >1 rn, u 1 rl-ot u r «wj'LvNIt v»dvti I"*ir»«a ^«uk«tt«n ch OltleUieler« *Iu«,t«»> v n »»»«laedettvi» ru ZF«02 OrwttL8lt,'tvl» s^slbvii. d»»s« Ii«'iiil-I>ll z K »««Iler « M lur 1v>u» I orsvts ^ ^8 / v»ct» Zt»»'8: nOuk>!)1« I'tiri».»r, vrii: dvl«! M lUt-1 >Viou«r ttrsk.-iou. V^kr.Ä. Vr«»<>vi»vr ^nst/elt Nr. 33V. ZpMl: OUo LMWsr. <S»Ie »ol«ol»v»' I^voratortim» ffie Vernuchalun^, Varku>>I,-iul>^'. Vkriiiu8Lw^uiib, Veruilhoruua, Vvr^oläun^', Lraneiiwu, '»vv-Iiwu olwe LlvtuII/5,^'(>»!ttiliuIv H'are>'-r4>nkeilunff: ,«n I t»k>n- ^iietvp», Hlan« t»Zuvn<I»«I>«» ui»«> biolilttl»,« ImNbu. 8 IR« Iss4 ' ' « I « UI ni« rkols^r olinoZ'u>»>»<' im Riuui»1l.iri jik'i.s',: Ilomk'Ud^i'rb'). Iiun«t , 2 rkid-t.,'N< i . kl>>» e»>u!l'«.>, Ui Idtttupffütti«, . i mri8<"u^^Ef6««>1e?i«. Lloi'II/! K Ultimi, dniUl./nn'.'ialvi-, G k»lke»8l>'»88«> I!R ^vrn8i»»o< In»r 4mt I, IKN<». Nkaßregeln zur Belänipsung dcr Sozialdemokratie. Hosnachrichten LandlagSverhandiungen. Beamien-Prüsn igsordniiirg. Pflege ver-1 7» wundeter rtrieger, FeuerwchreiiverbandSversammluiig. Bczirksvcrsanimlung. „Aus den Kärnincr Bergen.- Kunstverein. I» Neuem mich daher die in den Erlassen enthaltene Mahnung er hoben werden, das; sich besonders Arbeitgeber, Vorgesetzte, Prinzi pale neben der gebotenen Fürsorge für ihre Arbeiter auch die Pflege persönlicher Beziehungen z» denselben und der Erkenntnis der gemeinsamen Interessen, sowie der ethischen Seite des gegen seitige» Verhältnisses angelegen sein lassen. Aber alle diese geistigen Mittel, welche der Erlaß zur Abwehr der Sozialdemokratie empfiehlt, müssen wirkungslos bleiben, wenn der Staat sich nicht entschlicht, von den Machtmitteln, die ihm zu Gebote stehen, einen ausgiebigeren Gebrauchzu machen, als dies seit dem Ansgrben drS Sozialistengesetzes der Fall ist. Das sozial demokratische Centralorgan hat daher nicht so Unrecht, wenn eS sich vor der Wirkung deS Erlasses nicht fürchtet, sondern vielmehr in dem Rundschreiben einen eriienten Beweis für die Rath- und Hilflosigkeit sieht, mit der die leitenden Kreise der Sozial demokratie gegenüber stehe». „Gras Eulenbnrg hat eingesehen," bemerkt der.Vorwärts" mit hohniächelndem Siegesbewußtst!», „bah , er die Sozialdemokratie nicht austilgcu kann ; er will, im Interesse des gegen, daß die So,ialdemok>atie ihren Höhepunkt bereits erreicht ^ Kwssrns,oa,xK, Bartei im Deutschen Reich nicht den ihr ge- babe. Bielmehr lasse sich mit Sicherheit Poraussehen und werde > führenden Einstich aus Negierung und Gesetzgebung einräumen und durch Wabruebniiingen der jüngsten Zeit bestätigt, daß die Lrga-! w - ,x,,d ^,^„^1,. wie das klassische Wort lautet, das man der nisativu und Agitation in verstäikten, Maße sorige'ctzt und bis zu - StaatSmaimSzunfi vonbeuir e-nst alSÄrabichrift ausden Leichcnstein den entlegensten Gegenden, sowie aus immer weitere Schichten x,,cha„x„ Die in dem Erlasse ausgesprochene unumwundene Er der Gesell,cha st ausgedehnt werde. Diese Ausführungen werden ! ^„ntnlß von dem unaiisholtjamen Umsichgreifen der Sozialdemokratie allein schon durch den Umstand bestätigt, das; die niinistcffelle ^iw folgerichtig zu der Einsicht sühren müssen, daß die wiederholten Beifügung durch das Berliner Eentralrngan der Sozialdemokratie ^ Mahnungen an die .Wohlgesinnten- in allen Kreisen der Bevölkerung an die Orsinitlichteit gelangt ist, d. h. daß die Partei im Perwnal! nicht ailSreicheii, um der sozialdemokratischen Verführung einen der Behörden über einzelne ergebene Anhänger verfügt, die den Er- f^n Tamm entgegenzusetzen. Die Ergebnißlosigkeit derBckämpf- Potttisches. Ter Erlaß, den der preußische Minister des Innern Gras Eiilenbnrg zur Bekämpfung der Sozialdemokratie an die Regier ungspräsidenten gerichtet hat. verdient nach mehr als einer Richt ung die Beachtung, die er in der Presse aller Parteien gesunden hat. Ter Erlaß stellt zunächs, das Wachst!,nm der Sozial demokratie fest. In Uebereinslimmung mit sonstigen Beobacht ungen haben die letzten Reichstagswahlen bewiesen, daß die Sozialdemokratie beträchtliche Forlschritte gemacht hat. Sind auch ihre Erfolge hinter den Erwartungen der Führer zurück geblieben. so ist doch gegenüber den Wahlen von UM die Zahl der abgegebcnkn Stimmen und der erlangten Mandate um 25 Prozent gewachsen. TaS Nundsihreiben konslatirt weiter, daß die Sozioldemolratie an Orten, wo sie bisher überhaupt nicht oder nur wenig anfgetreten war. insbesondere ans dem flachen Lande, Eingang gesunden oder an Umsang zngcnommen hat. Ter preußi sche Ministerpräsident tritt scmrr ausdrücklich der Auffassung cnt- « laß dem Blatte dcr Umstiirzpartei in die Hände gespielt haben. Es ist überdies ja nicht das erste Mal, das; gerade die sozialdemokrati- ^ sche Presse in den Besitz amtlicher Aktenstücke gelangt, die nicht für die Oefsenttichkcit bestimmt sind. Ter .Vorwärts" hat in den uirg der Umsturzpartei mit den im Erlasse empfohlenen Mitteln iollte zu dem offenen Eingcständniß bewegen, daß dcr Wegfall des Sozialistengesetzes ein Fehler gewesen ist, der wieder gut gemacht werden m»ß, .Das Fallenlassen deS Sozialistengesetzes", sagt letzten drei Jahren so viele .vertrauliche" und „geheime" Erlasseessend die freikonlcrvative .Post", .hat die für die Ausbreitung der verschiedensten Art veröffentlicht. Laß »mir ihn in dcr Thal, der Sozialdemokratie so verhäng,ilßvolie Folge gehabt, daß der beinahe als das offizielle Pnblikaiionsorgon für bebördliche Sccreta „voltttirmärr. aus den Umsturz der gesäumten Staat»-. Nechts- bezeichnen könnte. So winden bekanntlich de,Erlaß des Prinzen Georg ^ ,,„d GesellschasiSordimng gerichtete Charakter der sozialdemokratischen von Sackffen über die Soldaieniiiißbandliingen und der Brief deS l Biegung den großen Massen der Bevölkerung nicht mehr znni Prinzen Albrecht van Preußen, der ans Anlaß dcr Kaiser-Teickmals' Bewußtsein gelangt und sich mehr und mehr der Gedanke seslsttzt, rnIhüUimg in Görlitz die Verwhnimz zwischen Kai,er „ad Kanzler ^ie Sozialdemokratie iei eine Partei, wie jede andere, während sie behandelte, durch den „Vorwärts" veröffentlicht. Tics beweist.! poch jy„n Angriff gegen das Fnndamrnt selbst richiei. ans dem Wie weit der Einsins; dcr Umstnrzvarlei reicht, das; sie bereits i»! s,.h die Politischen und wirthschaftlichen Parteien bewegen. Tie den Kreffen der Beamte» HcistrShelser und Vcrbündelc hat Unter P„s!c, welche'chönsiirbcrl'ch die Verwandlung der Sozialdemokratie der Herffch-si des Sozialisteugcwtzks waren derartige Verösscittlich-^,,s Revolution-.-, i» eine Nesoriiivaltci ankündelc. und die ringen »»möglich. Echo» dieser Umstand sollte zum Nachdenken bürgerlichen Parteien, weiche, wie die Demokraten aller Spielarten, veranlassen, ob eS gut »nd heilsam gewesen ist. dieses Ausnahme-j aus Wabllückffchten mit der Sozialdemokratie liebüngeln, oder sich gesetz wieder ousznbcbcn »nd der Sozialdemokratie dadurch die Möglichkeit zu gewähren, ihre Propaganda auch auf dasBeamlen- personal der Regierungsbehörden anSzudehncn. Das Miiristcrialreicript selbst braucht die Lesstntiichkeit keines wegs zu scheuen. Tic Grundsätze, die darin niedergelegt sind, und die Maßregel», die empfohlen werden, verdienen und finden auch thaisächlich die Zustimmung aller OrdnungSvarteieii. Der Erlaß fordert zunächst die amtliche» Organe auß im Rahmen der gesetz. lichen Bestimmungen und Machtbefugnisse energisch Akrnschrcib- und Fcnnpicch-Neiichte vom 4. December. ! gar direkt verbünde», tragen eine schwere Mitschuld an der Ans ! breitnng der Sozialdemokratie. Hier vor Allem muß Wandel ge schaffen werden, und es mich der unheilvolle Ebaralker der Sozial- dcmvkraric und die Gefahr, welche von ihr droht, wieder voll zmn Bewußtsein des Volkes gelangen, wenn der Ausbreitung der Sozialdemokratie wirksam gesteuert werden soll." Der Erlaß deS Grafen Eulenbnrg, so gut er auch gemeint ist. wird nur einen Erfolg habe», wenn er mittelbar dazu bei trägt, die Rückkehr zur Auffassung des Fürsten BiSmarck anznbah- uen. der dir resormatorischc Sozialpolitik nur dann sür wirkungS- gegerr die öoll hält, wenn mit ihr ziwleich eine imrthige Politik der Repreffw- Soztaldemokratie Vorzüge!.-». Alle Mittel müßten augewendet^legeln.den r«wl..twnaren Ausartungen d-S Sozialismus werden, die das gemeine Siecht in Bezug auf Presse, Vrrsamm- ," " ' " ° kungen, Vereine. Ruhestömngen und sonstige Ausschreitungen an die Hand gebe. Die Behandlung der Sozialdemokratie seitens der Behörden läßt leider pst genug die wünschenSwerthe Entschiedenheit vermissen. Die sozlaldeinokralische Presse darf sich Ezcessc erlauben, ohne daß di« Staatsanwaltschaft auch nur den Versuch macht, da gegen eirizuschreilen. Das gilt besonders ln unserem engeren Vatcrlnrrde In der Reichs-Hauptstadt, unmittelbar unter den Augen deS Kaisers, und auch anderwärts duldet man anarchistische Versammlungen, die erst dann aufgelöst werden, wenn di« anarchi stischen Raddauhelden . gar zu schamlos »nd offenkundig die An wendung von Trnramit und den Meuchelmord z„ predigen be lieben. Jede revolrttionärc, Unfrieden säende und die Bevölker ung zu Gcwaittdätigkeilen ousstachelnde Aeußcrnng in der Presse ^ ssinmmng'ous allen^eiik^^eS HaI,s?s^csnnden7^tt^^che^üiehen und kn den Versammlungen der Sozialdemokratie müßte soiort, »Hier Anklage gestellt »nd nachdrücklich geahndet werden Tie. Mahnung deS Grasen Enlenbnig zu slrasgerichtlicher Energie er-, scheint dksonders am Platze, da vsl genug die Gerichte der straf-! Berlin. Reichstag. Zwölfte Sitzung vom 4 Dezember. Novelle zum Unlerstützunciswohiffitzwietz. Abg. Greitz tCriitr.) be antragt Verweisung der Vortage an eine 2ler Kommission, indem er einige Erweiterungen befürwortet, insbesondere eine Heranffetz- »na der Altersrente für Erwerb und Verlust de« UiiterstütznngS- wohnfftzcs vom 18. ans das IR LcbenSiahr. — Abg. Brühne tsozff: Große Inniisprnchnahme der Armenpftege sei eine Folge der z» iriedrigrn Löhne: die Anne,.pflege sollte vom Reiche übernommen werden. Redner befürwortet ferner die AnSdebnung des Gesetze» ans Maß Lothringen und Baßem und sprich! sich endlich sür eine Milderung dcr Strafbestimmungen gegen Diejenigen ans, welche sich der Pflicht der Ilnterstußung ihrer Angehörigen tiitzikheii — SiaalSiekrelär v, Bötticher. Die Vorlage habe im März Zu stimmung auf allen Seiten deS HaiiseS gesunden. Wünichc blieben immer noch übrig, aber deren Befriedigung sei um io schwieriger, als sie prinzipiell sich widersprechenden Anichaunnaen entspringen baren Agitation der Sozialdemokraten gegenüber und Nachsicht wallen lassen. Waö in dem Rundschreiben deS preußischen Ministers des In nern über die Mittel zur geistigen Bekämpfung der Sozialdemokratie aiiSgesübrt wird, ist oft genug gesagt, ohne daß bisher eine erheb liche Wirkung davon verspürt worden ist. Allerdings reichen die staatlichen Machtmittel nicht ouS, um die Sozialdemokratie mit Erfolg zu bekämpf«». Es bedarf sicherlich deS Zusammengehens und der andauernden planmäßigen Tbätigkrit der „Wohlgesinnten" ans allen Kreisen der Bevölkerung, uni das Ziel der innerlichen Ueberwlndung der Sozialdemokratie zu erreichen. Aber leider wird dies Ziel von Jahr zu Jahr in immer weitere Ferne gerückt. Denn viel z» wrnig Beherzigung haben di« Mahnungen gesunden, denen in der Verfügung des Grafen Euleiibilrg erneuter Ausdruck gegeben wird. Was vor Allen« noththut. ist dir Schärfung des Bewußtseins der sittlichen, religiösen und sozialen Verpflichtun gen. welche dke besitzenden und berrjcheuden Klassen den Gefahren de- Umsturzes gegenüber haben sollten Der Geist des praklischen Ehristenthuni?. wie er sich in der kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 ein unvergängliche» Denkmal gesetzt ha!, ist noch nicht zur Ibatkrnstigrn Wirksamkeit gekommen Immer von Tie Hanpißrchc der Vorlage sei die Herabsetzung der Altersgrenze Der Ausdehnung des lliirerstiitzmiMvohnsitzgeietzer ani die Reichs. lande sieben keine prinzipiellen Bedenken entgegen, doch wolle man »u groß« Milde dan.it nicht eher Vorgehen, als bis die Verwaltungsorganisation durchgesührt sei. ^Ter Ausdehnung aus Baßen, stehe das Reservat- "die vom Vorredner recht entgegen. Redner vertheidigt schließlich angciochtenen Strafbestimmungen. — Abg. Hollenffer,koni.> wünsch« Herabsetzung der Altersgrenze auf das 1«>. Ledensiahr Prinzipielle Aendrrringcn würde er und seine Freunde im Interesse des Zustandekommens de» Gesetzes nicht beantragen. — Abg. Tr Böcke! Res.-Pö> begrüßt die Vorlage, durch welche namentlich ärmeren Gemeinden eine Entlastung zu Tdrll würde. Dir Arbeiter- versicheiurigSgcietzc erfüllten Ihr« Erwnrtnngen nicht in dem ge wünschten Maße, weil sie viel zu bureaukratisch durchgesührt wur den. - Abg. Gamp .Reichst.) ist mit Allem, was das Gesetz bringt, einverstanden, wünscht aber einige Erweiterungen, ins besondere die, daß vom 60 Lebensjahre an einen Unterstützung»« wnhnsitz nicht erworben und nicht verloren werden könne - Slnats'ekretär v Bötticher. Festsetzung einer Altersgrenze für da» Erlöschen de» Erwerbes und VerlnfteS des UnIrrsttitzirngS- Wohnsitzes begegne erhrblichrn Bedenken, namentlich wurden die ländlichen Distrikte dabei schlecht weakvmmen: daS Abschieden an» den größeren Städten würde erleichtert. — Abg Schröder ffrril Ver.) hält eine KomriilsswirSberaihiina sür unnöttffg- — Abg. Tr Marauardien strai.-UH schließt sich dem Vorredner an. man möge doch a»ü dcr Novelle seinen dickbauschigen Roman machen — Abg Minierer 'EisässerR Der Zeitpunkt der Einiüh.riiig des Untrrstütziingrwohniitzacietzrs in Elsaß-Lothringen sei noch nicht gekommen, weil ans der starken Zuwanderung in die RcirdSIande. die nicht immer die besten Elemente bringen würde, nur eine un gerechte Belastung der Gemeinden erw .chsc. Armenpsiegc sei in Elsaß-Lothringen durchaus »ach den Prinzipien dcr Humanität ge ordnet — Abg Dr. Schädler tEentrö. wendet sich gegen einen Eingriff in das bayrische Newrvatrecht ans dem Gebiete der Armenpflege. Bayern erfülle seine Pflichten ge,renüber dem Reiche, verlange aber auch die Anerkennung seiner Rechte — Abg. Freiherr v Gültlingen (Reichrp.) spricht sich gegen die Herabsetzung der Altersgrenze au^ daS 18, Lebenchahr an», woraus für die ländlichen Gemeinden in lsüddeutschland eine Mehrbelastung envackffen würde. — Die Vorlage wird an eine Kommission von 2l Mitgliedern ver wiesen. ES folqt erste Berathnng der Novelle zum Viehseuchen- gesetz. — Abg. Conrad (Centr.) wünscht, daß die »ach Deutschland bestimmten Thiere gleich bei der Verladung von deutschen Thirr- ärzkeii untersucht werden und weist ans verschiedene Härten des ViebseuchrirgrseheS hin. — Minister sür Landwirthschaft v. Heyden: Die Entschädigung sür von der Lungenieuche befallene Schweine und Rinder set von den verbündeten Regierungen eingehend er wogen worden, man habe aber davon absehen müssen. Für Schweine »ebmc die Versicherung eine immer größere Ausbreitung, lieber die Ausdehnung dcr Tuberkulose bei Rindern fehle noch jeder Anhalt. — Abg. Tr. Böckel lReiorm-P s vcrlangi. das; die Biehdändler einer schaffen Kontrolr unterworfen werden. sie sollen ncnan Buch über jedes Stück Viel, führen und ihre Bücher den Behörden periodisch Vorleger, Nur aiff diese Welle werde man die Seuche wirksam bekämpfen. Man mög auch den betroffenen Landwirthen alle überflüssigen Kosten ersparen Schafcaudc müsse von den anzergevslichtigen Seuchen ansgcnommen werden, da durch die entsprechende harte Bestimmung in seiner Gegend die Schaf zucht gerad zu minirt worden iei. — Minister v. .Heyden : Die Schnfläudc wi durch die getroffenen Bestimmungen nahezu getilgt worden. — Die Vorlage geht an eine 21er Kommission.— Morgen 1 Uhr: Novelle zum Stempelslenergesetz. Berlin. In scimmtlichen Kirchen Berlins fanden gestern Tankgebete für die Vereitelung des Anschlags auf daS Leben drs Kaisers statt. — In der letzten Sitzung der Landes»,nodc der Provinz Hannover theiile der Vorsitzende mit, der Kaiser habe die Kommission der Synode huldreich empfangen und laste ihr für ibrc Hingebung seinen Dank an-ffprcchc». Der Kaiser hege die Ucber- zeugimg. baß die anarchistischen Angriffe auf die bestehende Ord nung nur durch die Kirche und deren Heilmittel zn bekämpfen sei inid vertraue, daß auch di? Landessynode ihn bei leinen Bestreb ungen in diesen, Sinne unterstiiyeir werde, — Die Kommission iür die zweite Lesung deS bürgerlichen Gesetzbuches hat i» ihren letzten Sitzungen die Bestimmungen über die Eheschließung be rochen. Das Prinzip der obligato-fichen Cwiiehe wurde aufrecht- erhallen. Ei» entgegengesetzter Vouchlaa. wonach die Ebeichließ- ung unter Beobachtung derjenigen Vorschriften zu erfolgen habe, « welche die vom Staate anerkannte Ncligionsgescllschaft aufflcllc, § der die Eheschließenden angehören, wurde abgelehnt. — Tic pom- I mcrsche Oekonomische Gesellschaft sagt in Ihrer neuesten Erklärung », gegen den Reichskanzler: Da sich Maul- und Klauenseuche nich! 7* ipantan entwickeln, sei dcr Erweis erbracht, daß die Oeffnnng der bislang geschlossenen Grenze die Seuche in Teuffchland eiiibreeben I» ließ. Im „Reichsanzriger" wird hieranf erwidert: DaS Schlacht- 5» Haus in Tarnowitz ffi 1891, die Schlachthäuser in Tborn. Reuthen und Myslowitz sind im November 1890 eröffnet worden. Da d/ Seuche aber schon im September 1890 in 1186 denffchen Geniest- den und 6156 deutschen Gehörten Verbreiter war, bedarf cs weder eines Hinweises auf jene vier Schlnchtstätt.n an der russffchen Grenze, noch der Heranziehung der Idee einer spontanen Seuchen Entwickelung, um da- Weitenimsichgrcifen der Seuche hinreichend zn erklären, Berlin Einem Pariser Blatte zufolge soll Kaiser Wilhelm wegen Ankaufs des in der Cap-Kolonie gefundene» Diamanten „Erelffor" unterhandeln lassen. Der Diamant soll der größte der Welt sein und 205 Gramm wiegen. Tie englische Negierung soll bereits 12 Millionen geboten haben.— Ter im preußischen Inst:- Ministerium auSaearbertete Gesetzentwurf betr. die Abänderung dcs Tlraiprozeßverfabrens liegt augenblicklich dem preußischen Staais- mliiisrerium zur Beschlußfassung vor. — Der Neichskommisjar T: Karl Peters Ist sür diesen Winter zur Dienstleistung dcr Koionia!-- abtheilung des Auswärtigen Amtes zugewieien. Berlin Zn den tzonceisioircn an die Polen wird berichict. daß das Kultusministerium zuerst mir eine Stunde wöchentlich iür den polnischen Unterricht zugrstandeir habe. Erst als in den Verhandlungen der Immediatkommtssio». welche iemer Zeit tu Pole» tagte. der NeichKtaasabgrordnelc v. IazdzewSki sich au, eine ihm von Reichskanzler Grasen Caprioi gegebene schriftliche Ziii.ige berief und nachdem eine Polen« in sehr hoher L-lellung befind liche Persönlichkeit für die polnische Forderung ringet,eten war wurde dicMinistcrialverfügung erwirkt, weiche dicEinsülunug de» voliiiichen Sprachunterrichts mit zwei Stunden wöchentlich bc stimmt. Ebcnio fand auch ein neue» polnisches Leicbnch all>eit:ge Zustimmung — Ter frühere Kultusminister GrasZedllitz ist wab- rend eines IagdauSstugeS bei Graß-Strehlitz an einer Lungen enlznndung erkrank! — Gegen den Rechtsanwalt Hertwig schwebt noch ein militärgerichtliches Verfahren. Hertwig wird wegen seines Verhaltens gegen die ri» Jiideirslinten-Prozcß vernommenen Offiziere und militärischen Sachverständigen zur Verantwortung gezogen. München. In der Kammer richtete bei dcr fortgesetzte» Speziaiberathung des Militäretats der Soziaidcmokrot Schern an die Regierunasverlreter die Anstage, welche Bewandtirtß cs ml! den ausgedehnten Reparaturen der Repetirgewebre in der Am veraer Gcwehrsabrlk habe. Ter Mimstcrialkommissar erwrcderic. es handele sich um geringfügige Reparaturen. Grillberger erklärte, daß ihn diele Auskunft nicht befriedige , man wisse, daß nmsassrndc sogenannte Adaptirungen vorgenommen würden, täglich würde» :i bis 100 Gewehre zur Adaplirung eingesandt Las ganze neue Gcwebrmaterial scheine demnach nicht viel zu tanzen. Es wäre an der Zeit, den, Lande hierüber Auskunft zu geben. KffegS- mrnlsler v. Asch erklärt, dem Ministerin», sei nichts von derartigen Reparaturen bekannt Stuttgart. Ministerpräsident v Mittnacht ist vergangene Nardt nach Berlin abgereist. — Staatssekretär v Moder kehrt ans den Berliner GrsandlschaftSposleu nicht mehr zurück Wiesbaden. Der sch,ittstellci Grat I>bich von Baudissi», ist heute. 77 Jahre alt. hicffelbst gestorben Wien. In einer gestern hier bum Prinzen AiaßS Wittgen stein abgebailenen christlich-sozialen Froncnveffammlnng drangen die Soziasdemetraten ein, wobei eine blutige Na-istrei entstand Zahlreiche Prrwne» wurde» >»iletzt Die ein'chrrtiendr Pnbz-ft verhaftete acht der schlimmsten Encdeiffen Pest Baron ffinil Barke-zn »ud A-chiteki Ludwig Grill wurden verhaftet, sic solle» ein Gunsten der nnftaiffche» Kirche AS - » DLL ^ —«5 ^ SS « L- «' s «-» ^ - R s.'ch .^1 EM
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