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Dresdner Nachrichten : 29.12.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189312295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18931229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18931229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-29
- Monat1893-12
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.12.1893
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V.Äorm.s-sriLrAaa,«. Zv vorm r»-rl»>rM>»i>«». >I,N-St: Lr. fllosler,. k "M? an «nio,«l dl« S UdrAachm»«,,«. )t« rtpaw«« «nr»d»»tt« V««->»>kN> >/.4>s» . sur' LnSWttzjae rliilir.m, unr l 8oraudbc«»ni»n«, >»ku»d>»iiimki, »ktimk» lammtllii». llftmdqne M«nntiikUi»Li!»kllr» «n. 1 I F«v»»Id»r»«tz/i»U» Hl». U. 88. Jahrsian.^. «ufl. 56.0ÜU Stück L.. ^VLi8HLdLUSLtrL8L0 34 iileulidite» In «loMtAlwietvil ItMMlniteii Oros« p»r»,ollliv>i» dänüiulä uuck dI»äcLtuäisu in Usrlin, ?»N8, 1-u»äon. ppotit UNN-M'N'I. Vonlauunze bolffrstonrä rrvck acu dlltxa Fppotit unn-M'N'i. voruauunz: dol»rac>rua rrvck ckcu dluxan ««tirmr-uck. l l''ks"I>« M. I,SV. Verrmudt mach »uriNÄrtn. ZLiiuIzrl. Hvt»z»«tI»«lLv, Itrv8ckvu» 8KmmtIüliv Vvulioitvn Look-,v»»oo inLnrnL-Stolen! ewpkelill. iu 8wL8ler ^ R» II». BIX».... . n I ^ ^ I L» * ^ 11k. LNKmv, lu'.ffsi'llx., 8cde1ke!8tr. 6. A SodsvroUvru-MLlltÄ Rr. rr«:r. I^alnvr-Hlünlvl ><«»>«»--^ISotvI von 1', Ll^irß :M cmipliclrlt iu xroLrsr.Vuk- rralst (uuelr »!t>'i> Ui1U8S) ködert kuurv, i Ik^ttstut»^ . Rci^e-.Vrtillal, Üerrvn-Islaävniurrev. l^ckorrrimrc». Kffezel: Revolutionäre Äeheimbündc in Prag, sociateS Elend in VolkSturnweseii. Bicrinämiirirngeir !» Elstrago, Freitag, ÄS. Teet». An die geehrten auswärtigen Leser! Lei der bedeute,idcn Aufluge der „Dresdner Nuchrichlen" ist es iiothwen-ig, die BestcUunge» aus dus erste Vierteljahr 18V4 l ei dein betreffenden j?ostumte kakdistll bewirken zu wollen, du undernfulls auf ungestörte Forllieferung bez. rechtzeitige Beulreferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle jDostanstalten im Deutschen Reiche, und in, Aus lunde nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebühr beträgt bei den Aaiserl. j?ostu»stalle» in, Deutschen Reichsgebiet vierteljährlich 2 Mark 75 Vf. Für Presdeu nmimt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen uuf dus näebste Vierteljahr zum Preise von 2 Mark 50 Vf- (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Sieu- und Abbestellungen, sowie die A»zcigen über ciiolatc Ävvdnunasveränderunacn i» Tnsdcn,' ivoltc »um enliveder persönlich anbringen oder schriftlich - nicht durch Fern sprecher — an die Geschäftsstelle gelungen lasse». SefchSttsßclle der „vres-ncr Äachrichlen", Marieustraffe rtdt, tsrdaeschoff. Politisches. .Spring an. mein Roß. daß ich die Moidlnst schüre! — Mit Blut und Brand zünd' ich der Welt ein Licht. — Ich tun des Morde- würgende Walküre. — Mich ruft der Wahnwitz. denn er kennt mich nicht." Da« ist die düstere Folie, aus deren Grunde sich gegenwärtig in den Lagen, der Politik de« Arnßcrsten. die sich jenseits der deutschen Grenzen aus den Fanatikern des Hasses rckruttren, die .Propaganda der Thai" vollzieht. Ans der einen Seile sind cS Anarchisten, die ihrer Zerstör»,igswuth durch Bomdenwerscn Lust machen, aus der anderen Seite greisen wild ausgestochelte politische Eicmrnte aus .nationalen" Motiven zu dem schrecklichsten aller illegalen Kampsmistcl. der Beniichliing fremden Lebens. Ein Racheakt der letzteren Art hat den Frieden de- WethnachtSsesteS in Prag erschüttert. Tort ist. wie bereits kurz gemeldet wurde, der Handschuhmacher Miva ermordet worden. Die begleitende« Umstände dcr That gewähren einen erschreckenden Einblick in den Abgrund, der sich infolge der maßlosen jriiigczechi- !chen Hetzereien i»> österreichischen StaatSwcseir ausgetha» Hai. Ter Ermordete gehörte zweien revolutionären Geheimbüiidrn, der „Qmladino" und dem ..Unterirdischen Prag" als Mitglied an. Den letztere», der sich die Ausgabe gesteckt hatte, auf unterirdischem Wege in die Prager Statthalterei einindlingen und sich der dort vermutheten Staatskasse zu bemächtigen, hatte Mrva sogar selbst mit gründen helfen. Trotz dieser in revolutionärem Sinne gewiss mustergiltigen Antecedenticn MrvaS entstand bei seinen Mitbrüdcrn im jungczechischen Fanatismus plötzlich der Verdacht, er handele als axeot provocateur in, Auftrag der Polizeibehörde. Diese bloße Vennuthung, die anscheinend durch keinerlei Veweisgründe unter- stützt wird, genügte, um daS Loos de« ManneS zu besiegeln. Einer seiner Genossen stieß dem Krüppel — Mrva war mit diesem körpev Ilchen Gebrest behaftet — erbarmungslos am Vorabend de-: WethnachtSsesteS den Dolch inS Herz. DaS Fürst aus der SchrrckenSthat wird dir österreichische Regierung zu ziehen haben, indem sie sich angelegen sein läßt, die Bekämpfung des Prager Ausnahmezustandes durch den iurigczrchischrn ReicherathSabgrord rieten Herold einer gründlichen Nachprüfung zu unterziehen. Dann kann «S nicht zweifelhaft sein, daß das Koalitionsniinlsteriui» sich hüten wird, infolge Verkennung von Ursache und Wirkung gegenüber den irtzigen Zustände» in der .Goldenen stavischcn Stadt", die im vollsten Sinne de- Wortes echt .böhmisch" sind, zu der angeblich bisher geplant grweienen Maßregel der Aushebung des Ausnahmezustands zun, 1. Januar 1894 zu gelangen. Dadurch würde es selbst den Ast. aus de» es erst eben Mühe genug gehabt bat. sich zu fetzen, »oenn nicht direkt ab-, st' doch in bedenklichster Weise ansägcn. Würde der Prager Ausnahmezustand eher beseitigt werden, ol« bis unter dem rmekbstlliche» Zwang dc» Gesetzes eine thatsttchliche Beruhigung der Bevölkerung eingrtrcten ist. so wäre damit die Bahn frei gemacht für eine revolutionäre Hctzarbeit sonder Gleiche», dir aus die besten Absichten, die in Wien gehegt werden, einen hemmenden und vielfach zerstölenden Rückschlag aus» üben müßte. Von Prag wendet sich der Blick mit nicht dcrmii,bester Sorge auf Sizilien, wo alle Bande der Ordnung gelöst zu sein scheinen. Zwei sozialistische Gehrimbünde, genannt Maffia und Fasst, breiten sich über die ganze Insel aus und üben einen eisernen TcrrorlSnnrS. Neuerdings sind an zwei Orten ernste Zusammenstöße zwischen Volk und Militär vorgekommen. bei denen eö eine Menge Tobte und Verwundete gegeben hat. An de,» einen Orte ortete der Tumult in einen regelrechten Bürgerkrieg inr Kleinen aus. Dir Menge unternahm zunächst einen Sturm auf die Kaserne nnd als sie hier mit blutigen Köpfen hcimgeschickt wurde, legte sie Feuer an olle öffentlichen Gebäude. Auch da» Post- und Telegrophenamt wurde nicht verschont und dt« Prlvatwohnungen des Bürgermeisters und des PotizetkomnnssarS traf daß gleiche Schicksal. Bezeichnend für de» Charakter dieser tuliiultiiastschrn Vorgänge, die auf den von CriSpt ersehnten Gottessticdcn im Lande «In eigene» Licht werfen, ist der Umstand, daß die aufrührerische Menge sich aus Bauern und Schwefrlardrstem zustmimrnfttzl. d I,. au« denienigrn Brvölkemngselemenlen der Insel, dir sich thatiächlich in einer so elende» Lage bctindkn. wie rin gioßcr Thcil des armen Volkes in tasten, Hosirachrichic», sächsische Bevölkerung. DwSdner Adreßbuch, eparat-Denionstraltonen". Tvdlcntaiiz. .Fliegende Blätter". Frankreich nnmiktelbar vor der großen Revolution, der nach zeit genössischen Schilderungen in halb verthicrtcm Zustand aus den Fel dern herumkroch, um nach übrig gebliebenen Kartoffel» zu suchen. Viel besser ist die wirlhschastliche Lage Derjenigen, die heute aus Sizilien die Fahne der Empörung erhoben haben, auch nicht. Die Lage des sizilianischen Landvolks wird von dem Generaldirektor der vsientlichcn Sicherheit selbst als schauderhaft bezeichnet. .Die Bauern arbeiten wir die Lastthiere den ganzen Tag nnd einen Thcil der Nacht, trinken Wasser und esse» Brot und Zwirbeln, wohnen in nngrsimdrn, dem Wind und Regen offenen Beischlägen, sind mangelhaft bekleidet und leben in tiefster Unwissenheit. Sic müssen zur SomnierSzeit. während der Grundherr in Bädern weilt, in der Sonne verschmachten, für ihn dir Stenern bezahlen, sich von ihm brauchen lassen bis zur vollständigen Knechtschaft, werden mit 50 Jahren arbcilsnnsähig und verenden, wenn Gott gnädig ist. wenigsten« im Spittel statt auf nackter Erde." Ein Bauern bund. der sich zur Erleichterung des Lomes dister Unglücklichen gebildet bat. ist bis setzt »irbt im Stande gewesen, irgend eine staatliche Maßnahme zur Besserung der geschilderten Verhältnisse zu erwirken. Selbst die Leiden des Bauernstandes aber werden in den Schatten gestellt durch die erbarmiingswürdiac Lage der Ar beiter in den Schweselbrrgwerken. Ein sizilianischer Journalist schreibt, daß er achtjährige Kinder keuchend, stöhnend und weinend die dunkeln, verpesteten Stollen hinaus das giftige Material habe zu Tage sördrrn sehen. t2 volle Stunden des Tage« »nd dabei ^ ohne andere Nahrung als trockene« BrotBei dieseni Herz-! bei denen zerbrechenden Anblick habe er bitterlich geweint und sich die Frage! Vor der vorgetegt. ob eine mem'chliche Regierung solche entsetzliche Marler. . , , dulden könne, ohne sich mil Schande zu bedecken Nicht genug! mknhandcl ist «ine vom Reichskanzler l» ,edem einr damit, verlange» auch »och die Arbeitslosen staatliche Berücksichttuung, bernsendc Kommission von Vertretern „der bethemgten und der Nus: .Vvrflnimo hivow l" (Wir fordern Arbeit!-ertönt sehr laut und dringlich durch das Land. Zu alledem kommen noch die, ^ .... .. . ^ ^ » - bstden Frage» der Verbrauchssteuer» und der Gemeindevertretungen, bis -n ti Monaten und Geldstrafe bi« zu tO/M M.. wird sic ge ringen, Anreizung zu Börsenspekulationen in einer des ehrbaren Kaufmanns nnwürd!gen Weve. Abschluß von Geschäfte» mit Handclsanaestelllcn und dergleichen ohne Genehmigung der Priw zivalc derselbe,,. Abschluß von Börsenfpekiilationsgeschäsrei! mir Personen in unselbstständiger oder durstiger wirlhschastliche, Lage, oder mit Personen, deren Geschäftsbetrieb solche Abschlüsse nicht gewöhnlich mit sich bringt, in einem Umfange, der in aussälligem > Mißverhältniß zur wirthschastlichen Lage steht, wiederholte Brunb- nng nnkontraktlichrr Waare zur Kündigung, alle Kündigungen ohne vorhandene Waare sowie alle Scheinlündianngen. Tie Landes regierung hat einen Kommissar zur Ueberwachung der Untersuchung zu bestellen. Der DiSzlplinarhos darf erkennen aus Verwarnung. Verweis, zeitweise Ausschließung und dauernde Ausschließung von der Börse. Gegen sein Unheil rst kein Rechtsmittel. Liauidatious- kassen sollen der Aufsicht der betreffenden Börsenbehörde nute, liegen. ES folgen dann Bestimmungen für das EmissionLwewn »nd Zulassung von Papieren zum Handel und zur Notirung, Ter BundkSratb soll befugt sein. Anordnung zu treffen, durch welche dir Zulassung von Wenhpapicren für das Reich etnbellkich gestaltet wird. Die Zulassung ist in die Hand eines Kollegium« zu legen, in dem neben den Emission«- und Bunkintcresscn auch die Jn.er- cssen des kaufenden Publikums vertreten sind. Die Zulassung von Aktien darf vor Ablauf eines Jahres nach Eintrag der GeselUchast in das Handelsregister nicht erfolgen. Auch soll für die Zulassung der Aktien ein Mmdestbetrag des Grundkapitals icstgestellt werden tfür Berlin L. für Frankfurt a. M. L für die anderen Börsen eine halbe Million). Bei böswillig unrichtigen Angaben in den Pro spekten sind die Emiisioiiskäufer für den entstandenen Schaden haft bar. Zum Terminhandel sollen das Grundkapital llen nur Papiere Melassen werden. ... .. mindestens 20 Millionen beträgt. r Zulassung von Waaren zum dörsenmäßigcn Terminhandel r Festsetzung der allgemeinen Bedingungen für diesen Tcr- ..... .— -^lchSkonzler kn jedem einzelne» Falle zu r Vertretern der bethemgten Gewerbe- all gern einen Interessen gutachtlich zu hören, csührung zum Börienlptrl wird mit Gefängniß Erltccc fließen I» den bäuerlichen Gemeinden ausschließlich in dir Taschen der Grundhcrreii und in letzteren herrscht eine zügellose Parteisuchl und Ausnutzung der amtlichen Autorität zn pmön- lichen Zwecken. Gerade i» dem letztgenannten Punkte macht es freilich die pnrlaiiictttari'chc Negierung im ewigen Nom nicht vir! besser und so ist denn einstweilen nicht abznsehen, ob cs Erispr gelingen wird, de,, Hebel der vor Allem nothwrndigen sorial- resormatorischeu Maßnahmen ans Sizilien in Bewegung zn setzen. Zunächst hat der leitende Staatsmann Italiens ein provisorische« Dekret an die sizilianischen Präfekten erlassen, in welchem er eine gleichmäßigere Venheilnng der Steuern, sowie die strengste Uebcr- lvachiing der Kominnnalverwalliingen angeordnet und bestimmt, daß den Arbeitslose» vorläufig Brot gegeben und die 1889 dckrc- tirten Arbeiten am neue» Hafen iu Palermo sofort in- Angriff ge nommen werden sollen. Wie ernst die Lage ist. erhellt aus der Thatsache, daß die Altersklasse 1869 der Armeekorps von Verona. Nom und Neapel emberusen wurde. Dadurch erhalten die sizilianischen Besatzungen insgesamint eine Verstärkung von W.VM Mann: DaS militärische Fachblatt Italiens benutzt die Gelegenheit zu der eigentbümlichen Bemerkung, daß der Einberufungsbefehl den Italienern gestatte, der Zukunft mit Ruhe entaegenziisehen, „auch wenn der allgemeine politische Horizont km Frühjahr nicht so rein und zufriedenstellend sein sollte, wie von alle» Seiten gewünscht und gehofft werde". Gleichwohl kann cs nicht zweifelhaft sein, daß zur Zelt wenigstens die Einberufung lediglich aus innerpolittichen Gründen zum Zweck der Verhütung weiterer Ruhestörungen in den bedrohten sizmani- schen Gebietethiücn der Italienischen Monarchie erfolgt ist. Freilich kann der Gebrauch äußerer Machtmittel allein auch nicht im Ent- serntesten einen dauernden Ruhezustand bei so gänzlich verrotteten Verhältnissen herbrisühren. Nur wenn esC'iSpi gelingt, die soziale Quelle der gegenwärtigen Unruhen zu verstopfen, wird er sein un glückliches Land vor noch schwereren inneren Konflikten bewahren können. Andernfalls werden auch die außerordentlichen militätischen Moßregcln, die zur Aufrechlerbaltnna der Ordnung getroffen worden sind, nur eine unheimliche Kirchhossruhe Herstellen. Bei der be grifflichen Gegensätzlichkeit, die zwischen einem Parlamentarismus vom Schlage der Jmbriani und Genossen und einer ernsten sozialen Nefvrmarbeit besieht, ist es keineswegs ausgeschlossen, daß Cri-biS redlichster sozialer Reformwille Schifsbrnch erleidet. Diese Aussicht fällt angesichts der übrigen Schwierigkeiten sinaiu-politischer und ivirihschaftlichrr Natur, von denen sich da» geeinte Italien in einem Maße bedroht siebt, daß es nur noch niit Aufbietung des letzten nationalen Schweißes seine Großmachtstellung behaupten zu können scheint, doppelt ins Gewicht. Der OvlimiSmuS, den EriSpi. viel leicht im unzerstörbaren Glauben an seinen Stern, gegcnüdrr dielen Bergen von Verlegenheiten zur Schau trägt, erscheint daher einiger maßen bcsremdlich Die augenblickliche Lage des italienischen Staate« vom Standpunkte des lachenden Philosophen aus zu be trachten. ist selbst für seine besten Freunde ein Ding der Un möglichkeit. Her,«schreib- und Atrtts-rcch-Venchte vom 28. Decembcr. Berlin. Die Beschlüsse* der Börsen Engurtc-Kommission sowie der von, Reichskanzler dem B>mde«rath nnd dem Reichstag, voraelcate Bericht der Kommission werden jetzt veröffentlicht. Einige der Anlagen sind noch inr Druck, auch die Drucklrgiina der j Beralhungsprolokolle ist im Werke, während sich die stenographischen Protokoll« über die Vernchmuna der Sachverständigen unter den Anlagen befinden. Die von der Kommission beschlossenen Vor schläge betreffen zunächst die rechtliche Stellung »nd Organisation der Börse. Die unmittelbare Aufsicht über dieselbe kann den La»» de-regierungen, den HaiidclSkammern oder kaufmännischen Korpo rationen übertragen werden. Die Aufnahme gewisser Bestimmun gen in die Dvrienordnunaen wird obligatorisch gemacht, und über die Geschäftszweige, welche «nn Gegenstand des Börsenhandel« gemacht werden, kann der HundeSroth allgemeine Anordnungen erlassen, lieber dir Zulassung zur Börte kann n. A vorgeschiagen weiden, daß der Antrag ans Zulassung tzon mindesten» drei Ge- schästsmännrrn, von «eichen teder mindestens drei Jahre der be treffenden Börse angehört hat. unterstützt werden muß: auch kan» die Börsenbebörde von den Gewährsmännern eine Realkantton verlangen. AI« Gründe der Entziehung deS Recht» zum vörsen- brsuch grlten die in der Berliner Börsenordnung «ufgesübrten. zu denen ». A. noch Zahlungsunsädigkrit tfft». An rede» Börse ist ri» Diszsplniaihos zu errichien. AlS„zu ahndend« Handlungen sind der Kurse t Gefängniß nicht unter einem Jahre und Geldstrafe bis zu 2Ö.0M M. bedroht. Solche Geschiffte be gründen auch keine Ansprüche. Wer Börscntermlngcschästc in Waaren machen will, muß sich in ei» Register beim Handelsgericht cimrogcn lassen und eine Eintragungsgebühr von .'M M. außer dem für jedkö J-Hr WO M. entrichten. Weiter soll bestimmt wer den : Gegen Diffcrenzan'prliche ans Zeitgeschäften über Bönen- papicrc sowie aus börienmäßigen Termingeschäften über Waaren kann ein Einwand nicht daraus gegründet werden, daß die Erfüll- »iig durch Lieferung der Papiere oder Waaren von den Vertrags schließenden ausgeschlossen worden ist. Berli n. Ter Kaiser empsing heute in Potsdam u. A. den Reichskanzler, den Finanzminister, den Kultusminister nnd den Kriegcminislcr zum Vortrag. — In der zweiten Hälite der Januar findet im Rcichsamt de« Innern Konferenz mit Arbeitgebern und Arbeitern der MetallbearbritungSindnstrie über die Ausnahme bestimmungen betreffs der Sonntagsruhe statt. — Die preußische Regierung beabsichtigt demnächst auch für andere als Schweine an Seuchen gefallene Hansthiere im Wege der Gesetzgebung den Grundsatz zur L»tschädigu»g5pslicht festzustellen. — Der Redakteur der .Staatsbiirgerztg", Dr. Bachlcr, wurde wegen Beleidigung der i Richter des hiesigen Landgerichtes 11 zu IM Ntz Geldstrafe verur- lhcilt. Die Beleidigung wurde in einem Artikel gesunden, der die , .Haftentlassung des jüdischen Arztes Dr. Fkatow in Rlzdorf kriti ' sirte. Dr. Flatow war wegen unzüchtiger Handlungen an mehre ren seiner weiblichen Patienten verhaftet und ist auch später deS- bald zu einer Gesängnlßstrase vrrurtheilt worden. — Tic über das Befinden des Fürsten Bismarck von München an§ verbreiteten ungünstigen Nachrichten entbehren nach dem »Hamb. Korrcw " erfreulicherweise jeder Begründung. Pros. Schweninger bat wie seit Jahren auch diesmal das Weihnachtsfest in Jriedrichsrub ver bracht. Es log keinerlei Veranlassung vor, ihn telegraphisch zu berufen, da daS Befinden de« Fürsten Bismarck anhaltend gut i,r. Berlin. Tie deutsch-russischen HandelSvertragsverhandlungrn sind bereits heute wieder ausgenommen worden. ES handele sich nur noch um untergeordnete Fragen, nachdem das Einverständinß kn den Hauptsachen bereits erzielt sei. K öl n. Dir .Köln. Ztg." wendet sich gegen die Dieldung aus ländischer und deutscher Zeitungen, wonach der Wiener Botschaster abberufen werde und zwischen vem Grafen Caprivi und dem Mi nlstcrium einerseits und dem Grasen Caprivi und den. Kaffer andererseits eine Spannung ciiigefreten sei. Die .Köln. Zka" er klärt alle diese AnMhrungm sur falsch, nnd sagt, e« sei bedauer lich. das; diejenigen Personen, die einen persönlichen Kamps gegen Caprivi aussechie». dies mtt so elenden Waffen thun Kiel. Der Marine-Zohlmristevoipirant Compart mackste wegen Unregelmäßigkeit bei Fleischlicierunacil einen Selbstmord versuch. Eine Ncvolverkuacl durchbohrte ihm ein Auge. Hannover. Wie hier verlautet, ist dem Regierungspräsiden ten Gras Wilhelm v Bismarck ein Drohbrief zuaegangcn. in wel chem der anomime Schreiber m Aussicht stellt, daß demnächst das Haus de« Grafen mittelst Tmiamtt in die Luft gesprengt wc>- den solle. Gras BiSmarck soll den Drohbrief der Polizeidieekttoil übergeben haben, weiche die Wohnung de« Grasen überwachen laßt Posen. Wegen Mordversuchs wurde ein Millionär Istcr- ielbst verhallet. Derselbe halte seine vier Kinder im Alter von !2 bis 10 Jahren dadurch zu tobten versucht, daß er ihnen mit Ge walt Brennipirilus einflößtc, wodurch die Kinder schwere Verletz ungen davontrugen. Wien. Erzherzog Albrecht empfing heute Vormittag die militärische Teputatlon unter Führung des Generalobersten Frci- herrn v. Los. welcher im Aufträge des dcutichcn Kaiser« den Mnr- schallstab überreichte. Tic Deputation wurde Mittags vom Kaiser in Audienz empfangen. "Athen. In vergangener Nacht erplodirten im Harne des BanguierS SnngroS mehrere Tnnomitpationcik. Der Thatcr ist neck nicht ermittelt. Die Stadt ist in lebhafter Erregung » r « r „ o « t ». ?cr VItchmrna««»fa>lutz der rani«>»I»er Nktleii-Vc'rld Ichatt tür Ber»»a» uns VUcndüUrudrlrle» für da» mit dr« IN. tzxiU drriidrt, GrlMNdjdbr s-IIrtzt mit rincu, Gewiim-Laldo de» N.V018 «»rk »b «ioa Lettei« Ser idtrrkUm, mtr» »er dedirkledenden Gteiirriildctfdimnlu»» die vrr »hctlwii» einer r«»i»e»de von ih , Hrozrnt ,ut die LtoouiwriorUdlen LI«. » <» v»nchi,, »rtercht »erde«. inSdeiondkte anzuleben, arglistige Beeinflussung der Kurse oder Preise duich Schcinaeschättr. Verbreitung lal'cher Gerüchte n i. w. Bestechung der Presse, Anwendung unanständiger Grschästsdedn'g« '—Dresden In der heutigen Sitzung der Stadtver ordneten wurde die aus die Tagesordnung gestellte Wahl eines nnbeioldrten StadtraiheS — an Stelle des kunlick verstorbenen StadtrcstliS Wagner — ahaetetzk. Einem Wunsche des Natbes gemäß bewilligte man. daß der dienjtäileste Sladtroid intenmistlsm zunächst aus etwa zwei Monate zum Slellbcitrelkr sur den Ober» bürgermefftcr ernannt werde. PsmiS'S «inScrmrlch. LL rrtt>«tr Msltercl Gehr. Pfund, Vmtzkltrßr. 7S>
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