Dresdner Nachrichten : 22.01.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189401227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-01
- Tag1894-01-22
- Monat1894-01
- Jahr1894
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.01.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
naLzuatzmm. Die ,avantsch«i Strauße sind st duftig, ff« «ick» »t» durch'die MaK. s-ndem überlegte Auswahl und Zusammenluguna de» ! stets locker, leicht und ., lediglich durch wohl» ^ des Materials. Ein ge» wandt« Feuilletonplauderrr Kat einmal bebauvtet. es gäbe nur ein Gebiet, aus dem die Mode nichts Häßliches bringen könne, »venn sie sich auch noch so sehr in buntem, wunderlichem Steigen drehe, in den Blumen. Was würde der gute Herr zu den neuer» dings vufgetauchten künstlich gefärbten lebenden Blumen sagen k Grüne und schwarze Rosen sind „Hobe Mode" I Tante Eulalie behauptete heute Morgen, eine grüne Balltoilette mit grünen Rosen und grünen Handschuhen sei »einfach entzückend". Ich möchte die An sicht jenes Schriftstellers darüber kennen. Der Deinen, liebe Lia. di» ich gewiß. Daß Du auch die mit Iodviolett gefärbten Rosen nicht schön finde» würdest und die mittels einer heißen Lösung von Fuchsien oder Methyloiolett in Knpsrrbronceblütden verwandelten Nelken, ist nicht minder selbstverständlich. Tante Eulalle sinket e- großartig"; an so etwas hat ja selbst der .Herrgott nicht gedacht! -ju begeistert riechen darf man an den grünen Rosen nicht. Man sauft dann nämlich Gefahr, wenigstens wag die Nasenspitze an betrifft. ein »grüner Junge" zu werden. Und da- empfiehlt nicht bei den holden Evatöchtem. gelt, Lia?" ..Allerdings," l,achte das ,unge Mädchen, „ich wenigstens liebe diese Menschenpflanzen gar nicht, die in den verschiedensten Altern herumlaufen. Aber grun- nasig ist immer noch besser, als hochnäsig, freilich findet man Beides recht oft vereint. Weiß Du übrigen-, ich bin empört, daß man der süßen, herrlich duftenden Rose, die bei allen Völkern zum Sinnbild der Liebe und Lebensfreude geworden, solche Gewalt an- tliut! Natürlich leidet doch auch ihr Dust unter dieser Färberei." .Unsere Vorfahren, die alten Deutsche», Lia, werden gehörig am Methtische in Walhall auf die Dame Mode — Dämona sollte sic heißen! — raisonniren. Denn ob sie auch sonst sich nicht gerade viel aus Blumen gemacht, die Rose, die der Japaner die Sonne der Welt nennt, während die anderen Blumen ihm ihre Sterne dünken, stand bei ihnen in hohen Ehren. Herrmann. der Cherusker, soll nach der Besiegung des VaruS eine Rose aus seinem Speer getragen haben. Chriemhilde besaß in Womiü einen Rosengarten, der von Siegfried und den Burgunden bewacht wurde. Vor Jahrtausenden wurde die Rose gehegt und gepflegt, jetzt ist sie das siegreichste Modcblumenkind, der Liebling aller civillsirten Nationen. UevrigenS auch, wie Du weißt, das symbolische Zeichen der Frei maurer. Ich liebe die Rose ebensosehr wie Du; ich möchte, wie Schleiden, ein ganzes Buch über sie schreibe». Am liebsten ein solches über dle Menschenrosen, über die —" „Bscht, .Harro, der Vorhang geht auf! Es ist zum Schämen, daß wir unS. statt ledig lich von Fra» Dnses hvchmteressanter Leistung zu sprechen, über Blumen unterhalten haben I" „lieber meine LieblinaSrvsc werde ich noch heute Abend auf dem Nachhausewege, vorläufig sud rasa niit meine,» herzigen Mühmchen sprechen. Bereite Dich nur daraus vor, Lia. Dir mit dem Aufgebot all Deiner schönen Phantasie schon letzt eine herrliche rothe Rose vorzifitellen, die ich Dir morgen früh überreichen werde." Lia erröthete. Sie wußte sehr wohl, daß dieses glühende Florakind auch eine glühende Sprache redet, daß es be deutet : „Du bist meine ganze Seligkeit." Die Düse hat ihre Rolle wundervoll, mit blumenhafter Zartheit zu Ende gespielt. Aber Lia sah kaum noch die Knmcliendame vor sich. Ins.Her; und Gemüth spukte, wie ein liebliches Traumbild, die Dame — mit der rothen Rose. vrtefkaste». .*« Stammtisch Bahnhof Klingenthal. „Ist ein schwarz getherrter Eiskeller praktischer als ein weiß gestrichener? Es wird hier behauptet, daß sich das Eis in einem weiß gestriche nen Eiskeller > Brettvcrschlag) besser hält." — Da haben die Leute ganz recht. Die weiße Farbe wirft die Sonnenstrahlen zurück, lolglich auch die denselben entströmende Wärme. In den heißen Tropenländern tragen die Soldaten stets weiße Uniformen, die Einwohner überhaupt weiße.Kleider, um die Hitze erträglicher zu machen. Also streichen Sie die Eiskellerwände nur weiß an, dann wird die Wärme wenigerZugang haben. Nossener. „Würde es sich empfehlen, eine Ausstattung mit ins Ausland zu nehmen ? Wurde eine solche Ausstattung «Möbel, Wäsche u. s. w.) viel Zoll kosten, z. B. von Dresden nach Belgrad in Serbien? Wieviel würde eine Lowry von Dresden »ach Belgrad ungefähr Fracht kosten?" — Die Fracht für einen Waggon zu 5000 Ko. Tragkraft von Dresden nach Belgrad beträgt ea. 450 Mark. Da Sic von einer „Ausstattung" schreiben, ist an zunehmen, daß es sich um durchgehends neue Möbel, Wäschen, sw. handelt: der serbische Zoll würde dann für 400 Ko. ca. 12 Francs sei». Hat Ihre Anfrage jedoch auf gebrauchtes Umzugsgut Bezug, so ist dessen zollfreie Einfuhr vielleicht zu ermöglichen, wenn Sie rechtzeitig vorher ein entsprechendes Gesuch an die Zolldirektion in Belgrad richten. .*. Stammtisch „Stadt Leipzig", Löbau i. S. «Hat cs seit Einführung der Mark-Währung im Deutschen Reiche Bank noten von 200-Mark-Stück gegeben?" — Die Provinzial-Aktien- bank in Posen gab Kassenscheine zu 100, 200 und 600 Mark vom 47. März 4874 aus. Nichte Erika. (4 Mk.) »Wo kann man defekte Gummischuhe wieder besohlen lassen ?" — Die Firma Bäumchcr und Eo. besorgt auch Reparaturen von Gummiwaaren (in ge dachtem Falle Gummischuhe). ? riseiau us v a p u I »t. Antwort: Der Schreibfehler des Pferdebahn-Schriftmalers ist bereits verbessert worden. Sorgenvoller Familienvater. „Ich bin ein kleiner Uuterbenuiter. Vater von 5 Kindern, habe darunter einen Soli» von 43 Jahren, welcher ganz hervorragende Talente zum Zeichuen hat: ich beabsichtige ihn als Modelleur ausbildcu zu lassen. An wen habe ich mich zu wenden, wo er was Tüchtiges lernen kann?" — Es fragt sich vor Allem, was Sie unter Modelleur verstehen: will oder soll der Knabe Ornamentist werden, oder soll er sein Brot später in einer Tbon-, Porzellan- oder Majolika- Fabrik verdienen, oder soll er ein wirklicher Künstler (Bildhauer) werden? Im ersten Falle müßte er seine Ausbildung bei einem Stukkateur suchen, im zweiten Falle rathe ich, ihn auf der Knnst- gewerbcschule ausbilden zu lassen, und im letzten Falle müßte er eine Knnftakademic besuchen, um später in ein Meister-Atelier ein- ireten zu können. Dazu gehört aber Vermögen, um sich ganz der Kunst widmen zu können, denn ein Künstler ohne Mittel, wenn er cs nicht zu einer gewissen Höhe bringt, ist heutzutage ern elendes Dasein. AB Antwort: Eine erschöpfende Beantwortung Ihrer Fragen würde den Raum einer Briefkasten-Antwort weit überschreiten. Wir empfehlen Ihnen, die gedruckten „Bemerkungen" an» der von Ihnen bei der Post niedrrgelegtcn Abholungs-Erklär ung genau zu lese» und bei weiteren Zweifeln sich an den Vor steher des nächsten Postamtes zu wende». M t. Hld. Antwort: Die gewünschte Adresse lautet: Fmn Pfeifer in Kleincarsdorf bei Kreischa. Nichte Hedwig Höh l. „Würdest Du mir vielleicht lagen, wer hier in Dresden gegossenes Blei ausdentet? Der Spaß hat doch sonst keinen Werth, wenn man nicht weiß, was es zu be deuten hat." — Das Bleigicßcn ist eine uralte Sitte, die von den verschiedensten Völkern meist in den letzten zwölf Nächten jedes Jahres ansgeübt wird, um aus den entstehenden Formen sich wahr- 'ageil zu lagen. Früher besorgten dies die alten Schriftgelchrten und Zeichendeiitcr. Aber wer ein wenig Geist und Witz in sich tichlt, kann schon selbst die Formen deuten. Gehe doch einmal zu den, Nndlermcistrr Carl Horn, Frauenstr. 4. Bei diesem praktischen Manne findest Du wunderbare Bleinüffe. die die verichiedenfachsten Gegenstände einschließen, Geschmolzen geben dieselben reizende Bilder. Nimmst Du außerdem noch seine berühmte, dazu passende Äahrsagtartc. >o findest Du die Deutung der gegossenen Formen in so sinniger Weise, daß Deiner baldigen Verbeirathung sicherlich nichts mehr im Wege steht. .'.Alt, Ab.M. N. „Existirt ein stenographischer Kalender, der über alle Systeme ausführliche Auskunft giebt?" — Der deutsche Steiioarapbenkalendcr, herauSgegeben von W. Mertens, Berlin IV., Linkstr. 25, ist unter den Stenographen aller Systeme ein sehr beliebtes Taschenbuch, welches über das Gabelsbcrgerjche, Stolzeschc, Arendssche, Rvllersche, Faulmannsche u. s. w. System aussührlich berichtet, ebenso statistische Mittheilungen, Mittbeilun- gen über Unterricht und Praxi- n. s. w. enthält. Dasselbe enthält auch vier Lichtdnickbilder hervorragender stenographischer Autori täten. Der Preis des Kalenders ist nur M. 4,25. Billiger haben Sie noch den stenographischen Portemonnaie-Kalender von E. Trach- brodt (Verlag von Friedrich Geißlert, Leipzig, welcher gratis gegen Portoeiniendung abgegeben wird. , , Stammtisch San Remo. „Hat der Haiiswirth an die Feuerwehr etwas zu zahlen, wenn andere Leute dieselbe anrufen, ohne daß dieselbe in Thätiakeit tritt?" — In keinem Falle hat der Haiiswirth für das Hcrbeihvlen der Feuerwehr etwas zu zahlen, gleichviel ob er eS thut oder fremde Personen. Auch ist es gleich, ob dt« Feuerwehr in Tätigkeit kommt ooer nicht. Rothnäsiaer und E H. ^ ten Erstaunen bemerk, daß meine Nase immer röthltcher un glSnztger wich und wurde schon von irr,»den Leuten daraus auf merksam gemacht. Denke nicht etwa, daß ich rin Säuser bin. im Kegentkett, sch trinke ganz wenigVier und gar keinen Brannt wein. Bitte um sicher helfende- Mittel gegen rothe Hände, rin- gegen Frost und dergl. und eins gegen das Rauhwerden der Arme am Ellboaengelenk." — Eine rothe Male ist ein ernsthafte- Ding und eine solche sowohl zu verbitten, als auch zu knrtren, ist schwer. Bum letzten Male also ein» kurzen Sermon über die rothe Nase! Dieselbe ls» entweder angeboren oder erworben. DaS Kind bringt dieselbe aus die Welt mtt. Wenn es schreit, schwillt die Rase an und wird besonders roth wie die Zornesader an der Stirn. Hier ist also der Keim für die späteren Einflüsse des Lebens schon in der Kindbett gelegt. Hier hilft kein Mittel, als Vermeidung aller der Ursachen, welche da- stärkere Rotbwerden bewirken konnten. Hiermit kommen wir aus die mit der Zeit erworbene, auch ohne Geburlsanlage erlangte rothe Nase. Sie entsteht ». A. durch nervöse Einflüsse. Durch häufigen Zank wird allemal die Nase roth wie bei einem ZinShahn der Kamm. Manche Frauen bekom men beim Zank auch einen rothen Fleck ans dem Backen, der später wieder blasser wird. Männer bekommen im Affekt meist eine weiße Nasenwitze. Die sind natürlich mit der rothen Nase schön heraus I Bei solcher Anlage zu dem Uebrl wirken alle Ein flüsse ungünstiger. Dir Rötbe entsteht entweder in Folge von Beschassenhelt des Körpers, also von inneren Gründen oder von äußeren Gründen. Au ersteren gehören gewöhnlich Verdauungs störungen. Verstopfung, bei Frauen Unregelmäßigkeiten oder andere Zustände, welche Hautausschläge bewirken. Hier soll nur der Arzt helfen, welcher sich wohl hütet, allerhand Salben auszuschmieren. Die Rase und das Gesicht ist ein nost mo tanzroro! Zu den äuße ren Gründen gehört das häufige Ausreisen und stundenlange Be sichtigen des Äesichtscrkcrs vor dem Spiegel, das »»geschickte Aus drucken der Mitesser, das Pudern, welches die Hautöisnungen ver stopft, Blüthen und Pusteln mechanisch verursacht. Eine Blüthe zielst in der Umgegend immer wieder neue nach sich. Diese Eiter pusteln sind nie anszudrücken, sondern durch eine scharfe Lanzette oberflächlich anfziischneiden. Der Eiterstöpsel kommt mit Blut her aus und in drei Tagen hat sich di- Stelle gesetzt ohne Narbe: dann nichts auf die kleine Wunde streichen. Viele Damen fürchten sich natürlich vor dem Schneiden und schmieren lieber. Die er frorene rothe Nase in Folge von Schleier oder Vorhalten des Taschentuches, indem der Hauch zu EiS aus der Nase friert, wird gerade wie erfrorene rothe Zehen mit konseauentem abendlichen Aiifftreichcn von frischem Citronensaft, den man cintrockne» läßt. 4 bis 6 Tage oder auch länger behandelt. Dies thut oft Wunder. Die durch Hitze entstandene rothe Nase, durch Sonnenbrand bei den .Herren Offizieren im Manöver oder die bei den Alpenfexen ausgeplatzte, rissig gewordene oder bei der Küchensee am Heerd er worbene wird mn Bleiwasser-Läppchen Abends eine halbe Stunde so lange behandelt, bis Dich Träume umgaukeln. Verschlucke nur das Läppchen nicht. Von der Schnapsnase rede ich kein Wort. Die durch Ausschläge und innere Krankheiten bewirkte hat vor sichtig der Haut- oder HauSarzt zu behandeln. Gut ist auch und kann nie Schaden thun: llopgwntum «iiaekztti (Hebrci'schc Blei salbe), oder Horum sulkncis non »blut, 4,0 Gramm «Amphora« teil. 0,2 Ig. äost. 250,0, umschütteln, Abends damit <4 Tage lang) zu betupfen und nur mit neutralen Seifen das Gesicht waschen! „Darf ein Gewerbtreibender, der bei keiner Innung Meister ist, auch den Titel Meister führen, oder ist dies strafbar?" — Strafbar nicht, aber unverschämt! S. B. „Unter welchem Gesetze steht eine Verkäuferin? Unter dem Handels-, Gewerbe- oder Dicnstbotengesetzc f Wie hat selbige Ihre .Kündigunaszcit, da bei dem Engagement keine Verein barung darüber gekosten worden sind?" — Aus Verkäuferinnen stchäften finden die einschlagendcn rutschen Handelsgesetzbuches An- . nderes vereinbart worden ist, be trägt die Kündigungsfrist sechs Wochen. (Art. 61 des gedachten Gesetzes) .*. A. R., Blauen b. Dr. „Wie durchwintert man einen Schmetterling, welchen wir aus dem Winterschlaf durch Wärme geweckt Hadem er fliegt im Zimmer herum und ist ein schönes buntfarbiges Exemplar, ihn in blühenden Stöcken sitzen zu sehen, ist ei» Leben wie mitten im Sommer." — Setzen Sie eine Schaale mit Narem Zucker ins Zimmer, das erhält den flatterhaften Mosjc länger am Leben. In höchstens 44 Tagen ist er aber sicher schon kalt nnd steif, mit dem Ueberwintem ist also nichts. P. Dube, Schmiedeberg i. siichs. Crzgeb. „Sagen Sie mir doch Ihre für mich maßgebende Meinung über die Lotterie „Stadt Barletta 100 Frcs. Loose". Lotterie-Kollekteur ist Herr F. Waldner in Freibura i. B. und kostet ein Loos 80 Mk.. Zahlbar in 20 Monaskaten » 4 Mk. Mir ist ein Loos zum An kauf angeboten worden." — Ein solches Loos bekommen Sie s, für 48 Mk. hier im Bankgeschäft des Herrn Max Wette. <i sknße 16. A. B. Klotzsche. „Seit wann sind die 500-ThaIer- Kassenscheine eingezogcn?" — Seit dem Jahre 4874. Alter Ab.. Ostritz. „Welchen Werth hat ein „Sophien-Dnkaten", geprägt 4646 mit Inschrift: „Hilf Du heilige Dreifaltigkeit," in der Mitte das Äuge Gottes I U 8. Die andere Seite, triigt den Spruch: »Wohl dem, der Freud an seinem Kind erlebt . In der Mitte das Wappen mit Krone und zwei Schwerter." — Herr Franz v. Schlechtlcttner, Gold- und Silberarbeiter, Dresden, Annenstraße, der ein großer Kenner dieser und ähnlicher Münzen ist, verlaust solche Sophien-Dnkaten mit 12 und 15 Mark pro Stück je nach Beschaffenheit. Nesse E. R-, 90, Bnrkhardtsdorf, „Mein Freund will als Photograph per Wagen von Ort zu Ort reisen und die ihm werdenden Aufträge gleich an Ort und Stelle ausführen. Was braucht er dazu: Hausier- oder Wandergewerbeschein, und wie thener würde ein derartiger Schein kommen?" — Es ist Wandergwcrbeschein erforderlich. Gebühr der Untcrbehörde »nd der König!. Krcisbauptmannschaft zusammen 3 bis 9 Mk.; die Ge werbesteuer wird vom König!. Krcissteuerrathe festgesetzt. » «, O. H aack. „Wieviel Flächen-Jnhalt hat der Exerzierplatz vor der Kaserne am Bischofsweg?" — 4425 Aar oder 442,500 Quadratmeter. H. R. TcIl. Crimmitschau. „Ans welchen Datum fiel Fastnacht 1869?" - 9. Februar. L. Richter. „In der Hitze des Gefechts! Haben eben 10 Falschen ff. Sekt gewettet. Entscheide: Was ist billiger zu brennen Gas oder Petroleum? Schicke Dir eine Flasche Sekt)" — Das kennen wir schon. Schrift und Postkarte scheinen sehr bcknüllt, »nd was da versprochen wird, verfliegt wie Sektschaum. Mit einer gut konskuirtcn Petroleumlampe ist bei gleicher Licht stärke Petroleum billiger wie Gas, aber umständlicher in der Bc- ,,Jch habe zu meinem u»«rr r Grabkirche Jel über die heilige Menschen. Nichte und war immer Jedermann gern mich ein. Bin ich mir die Wahrheit K. „Wieviel Tausend Menschen faßt die heil, esu Christi in Jerusalem?" — Die von Helena 326 Grabstätte erbaute Kirche faßt kaum tausend Else. „Bin ein junges Mädchen von 18 Jahren in Stellung. Ueverall. wo ich war, hatte mich und lieb. Nur wo ich letzt bin, hackt Alles aus denn wirklich so ein schlechtes Mädel? Sage . nach meiner Handschrift." — Ein schlechtes Mädchen bist Du nicht, — Da mach ich mich verbindlich, — Nur bist Du. wie die Handschrist spricht, — Zuweilen sehr empfindlich. — Nicht immer ist cs bös gemeint, — Wenn uns dre Leute schelten, — Nnd ists der Fall, nur nicht geweint. — DieZukunft wirds vergelten. — Vielleicht kommt bald ein braver Mann — Und spricht: „Wo ist die Else? — Ich biete Herz und Hand ihr an. — Denn gerade mir gefällt sc." M. W.. Zwicka u. „Bekomme ich da an» Neuiahrstage von einer mir bekannten jungen Dame einen Brief (Gralulations- karte) zuaesandt. aus welchem die Briefmarke aus der rechten unteren Ecke stehend aufgeklebt ist. Welches sind die Bedeutungen der verschiedenartig aufgcklebteil Marken? Ö. wie dankbar wäre Ich Dir, wolltest Du in dieser Angelegenheit meinem Herzen Ruhe affen." — Die aufrecht stehende Marke in der imteren rechten !e sagt: „Deine Liebe macht mich glücklich! Stände die Marke an derselben Stelle auf dem .Kopf, fo würde sie für Dich einen Vorwurf der Treulosigkeit bedeute». Die ganze sogen. Bricfinarken- sprache, welche übrigens in jeder größeren Buchhandlung für 50 Pfg. käuflich ist, hier wiederholt zum Abdruck zu dringen, würde denn doch etwas zu weit sichren. Was Deine Handschrift anlangt, so gehört die selbe zu den sogen, kaufmännische» und diese zu beurtheilen ist absolut nicht nach meinem Geschmack, weil sic bei ihrem auf Nach ahmung beruhenden Gcmcngsel von deutschen und lateinischen Buchstaben und bei ihrer notorischen Flüchtigkeit zu wenig charakteristische Merkmale bieten, die eine» Schluß auf den wahren Charakter des Schreibers gestatten. Wie Du, so schreiben eben Tausende. I unge Nichte. Schöna. „Erschrecke nicht, ich will leinen Mann! Wenn man zwei Personen einander voistLÜt. was sind da für Siegeln zu berücksichtigen? Muk die ältere oder die jüngere Person zuerst genannt werden, die höher oder niedrige gestellte Person zuerst? — Tu irrst, wenn Du meinst, daß ich >o leicht zu erschrecken sei. Deine Frage, die bei gegenseitigem Vm- stellen älterer und ningerer, höher und »iedriarr gestelltm Persi'ue,, zu beobachtenden Regeln betreffend, ist zu beiahen. Was Deine Handschrift anlangt, so scheinst Du es» etwas lebenslustiges Men schenkind zu sein, was Dir aber durchaus nicht zum Vonvuri ge reichen soll. Immer lustig sein und heiter führt zum .Himmel ohne Leiter. »*. P ,4. IM l50 Pfg „Können sie mir die Zeitung nennen, welche ausschließlich solche Sachen bringt, die vor den: Berliner Gerichtshof verhandelt werden? Mich hat die 'Kirsche,!-, srau Amalie Sch. sehr imponirt, die ihre» Schneider übergebnck, hat nnd geprügelt. Wie ist der ihre genaue Adresse? Ich ln» 20 Jahre alt und möchte so sehr gerne auch noch rechte Prügel haben und weiß gar nicht, wie ich sie kriegen soll. Bitte, lieber Oncle. Velsen sie mir, das erste mal wenn ich übergelcgt bin. ichict. ich sie noch 3 Mark." - Bemühe Dich gelegentlich in die Marien straße 38. II.. Abtheiluna für „Oertliches nnd Sächsisches". Dou kannst Tu die gewünschte Adresse erfahren nnd auch gleich eine Tracht Prügel in Empfang nehmen. Mehrere Arbeiter. „Trotzdem der Januar schon ein Drittel vergangen, steht einem Arbeitslosen immer noch eine lange traurige Zeit bevor, die durch Umsicht der Behörden rechi verkürzt und abgeschwächt werden kann. d. l>, wenn es die Br Hörde» verstehen, sich nach den Witterungsverhältniffen zu richten »nd nicht gewohnheitsmäßig die sogenannte Winterpausc zur Gel, ung z» bringen. So läßt sich Vorstehendes anwenden aus die Arvetten, die mit dem Brückenban bcz. deren Auslausrampen ain Alt' und Neustädtcr Seite zusammenyängen rc. rc." — Eben da-, was die klugen Rathgeber in Vorschlag bringen, vollzieht sich der zeit ganz von selbst nnd bedarf keiner weiteren Erörterung Was möglich ist, wird schon gethan. Die Gebäude am Elbbera werden jetzt abgebrochen, ebenso die Gebäude Hoswaschbaus nnd Zwinger Hotel. Auch wird trotz der Külte aus den beiderseitige» Werkplätzen der Elbbrücke eifrig gearbeitet. Im Rahmen des Möglichen wird daher seitens des Tresbaiiamtes Alles gethan, was geeignet kn. die etwaige Arbeitslosigkeit in unserer Stadt hintanzuhalten. Aus länder werden übrigens bei städtischen Bauten als Arbeiter über haupt nicht beschäftigt, solange einheimische brauchbare Kräfte zur Verfügung stehen. » » O- L.. Kamen;. „Wie versteht man im Kurszettel die Zahlen bei ausländischen Weither,? WaS heißt es z. B.: Oester- rcichische Goldrente --- i>2? Bedeutet es entweder 4M fl. — 92 st. --- 92x2 M. -- 1.84 M.. oder 400 fl. -- 92 st. --- 92x4,6" M. oder lOOfl. --- 92 M.?" - Der Kurs 92 bedeutet 92 st. -- !>2x2M W. B., OPpach. „Erscheint in Deutschland rest'. in Sachsen eine Zeitung für Heizer »nd Maschinisten?" — „Dampf", Organ für die Interessen der Dampsindustric'" Erscheint in Bcr lin, ein Mal wöchentlich und ist beiiedem Postamte zu aboiuiiren. Bezugspreis Halbjährlich. Preis 4 Mk »M. Hilbert (50 Pfg.). „Giebt es in Dresden Stist ungen oder Stipendiums für Hinge, strebsame Handwerker, welche sich in Ihrem Jache weiter ausbilden möchten, aber ihnen au de» nöthigen Geldmitteln fehlt, um die döhereSchule zu besuchen, mn ihnen eine kleine Unterstützung zu Thcil werden könnte?" — Cs ist ebenso auffallend, wie bedauerlich, daß, während eine Menge großer und reicher Stiftungen und Stipendien für den Universität! besuch bestehen, die vielleicht oft mehr schaden als nützen, da sic junge Leute, die in einem anderen Berufe besser aufgehoben wären zum Studiren veranlassen, für die Fortbildung funger, tüchtige, Handwerker in dieser Richtung so wenig geschieht. So cxistrri allerdings die Prcußkcr-Stistiina in Großenhain, zu welcher auch Anmeldungen bei dem Gcwcrbeverein zu Dresden anzubringen sind, dieselbe wirkt allerdings sehr segensreich, ist aber viel zu ge ring, um nur einen erheblichen Theil der bei derselben eingehenden Gesuche zu befriedigen, deshalb sind nichtsächsische Gesuche ans geschlossen. Außerdem hat der „Verband sächsischer Gewerbe- und Handwerkervereine" eine Wcttinstistung für das sächsische Handwerl begründet und mit der Verwaltung derielben den hiesigen Hand werkerverein betraut, welche jungen tüchtigen und bedürftigen Handwerkern den Besuch von Fortbildungs- und Fachschulen er möglichen soll: diese Stiftung tritt aber erst dann rn Wirksamkeit, wenn sie durch Zuwendungen und Zinszuflnffe eine gewisse Höhe erreicht hat. Möchten diese Zeilen dazu beitragen, um für diese Wettinstiftung bei Hgndwerkerfteundcn werkthätiges Interesse z» erwecken. Alt. A b. „Sei doch so gut und theile mir mit, ob cS in Dresden eine Anstalt giebt. wo man Federn schleißen lassen kan». Was kostet das Pfund zu schleißen? Ich habe gegen 10 Pfund zu schleißen, aber selbst keine Zeit dazu. Auf welchen Tag fiel der l2. Februar 4848?" — Im Arbeitshaus zu Dresden-Neustadl (Königsbrückersttaße) werden Federn sehr gut geschlissen, das Pfund kostet ungefähr 60 bis 80 Pfa. Der 42, Februar siel ans Sonnabend, »"»Brnsc 98, „4) Welche Mittel wendet man a», um Jnsektenkörper, hauptsächlich aber Pstanzcittheilchcn (Blätter u. s. w.) bei mikroskopischen Untersuchungen druchsichttg zu machen 2) Welches Lehrbuch könnten Sic mir zum Selbstuntemcht in der Cdemie empfehlen?" — 1) Man preßt die Körper zwischen zwei Gläsern (Objekt- und Deckgläser, zu haben bei Optiker Wiegand, Wallstraße) bis zur Durchsichtigkeit, oder macht feine Abschnitte (mikroskopische Schnitte). 2> Erfahren Sie in jeder guten Buch handlung. Deutsche Verciniaung zu Chemnitz. „Würdest Du die Güte haben und uns eine Monats- oder Wochenschrift nenne», welche neben echt deutscher Vaterlandsliebe nnd Treue, deutsche Litteratur zu fördern den Zweck hat?" — „Die Grcnzbotcn". H. R. Neustadt. „Für Mtttbeilung, wo sich der Gcigenkönig Prof, Wilhelms, welcher einige Jahre hier gewohnt bat. zur Zeit aufhält, würde ich Ihnen sehr dankbar sein." —Pros. August Wilhelms wohnt jetzt in London, Schreiben Sie per Adr.: Ernest Cavour. Theater- und Concertdircktion. London, N, W„ Adelaide Road 436, so kommt der Brief sicher in Wilkclmis .Hände. Alt. Ab, „Bin im Besitz eines herrlichen Stieglitzes, bin mir aber nicht im Klaren, was demselben, um ihn recht lange an, Leben zu erhalten, für Futter zu reichen ist?" — Ein Stieglitz ist am vorthcilhaftcstcn mit Mobw Salatiamen, Distelscnnen, Dotter, Glanz, auch Lein zu füttern. Sie werden am Beste» thun, sich in einer Pogclhandluna das Futter in seiner vortheitbasten Zuiammcn stellung für Ihren Stieglitz zu kaufen. P. Leonhard, Leipzig. „Kann ich nach den für das Königreich Sachsen geltenden Verordnungen in meinem ictzigen Alter von 29 Jahren noch bei den Zoll- oder Steuerbehörden, bei der Eisenbahn oder anderen Behörden als Beamter ankomnicn, ohne lange unentgeltlich dienen zu müssen ?" — Olme längeren Vorbereitungsdienst bcz, Acccß, werden «sic schwerlich ankoinme». Für den gewöhnlichen Kanzlerdienst dürfte sich schon Ihre Hand christ schwerlich eignen. Da Sie mit 29 Jabrrn noch nicht aus tudirt haben, so rst es für Sie zu Allem etwas spat geworden. Nn bekannter Pädagoge sagte einst: Wenn Du mit 20 Ialiren noch nichts weist, mit30 Jahren noch nichts bist und mit lOIabre» noch nichts Haft, .... dann mnß Du in der Lotterie gewinnen. Altersrente, Grimma. Aniwort: lieber die Frage, ob im Falle der Insolvenz eines Versicherten oder Rentners die für denselben bei der Königlichen Altersrcntenbank oder einer a» deren Renten- oder Lebens-Versicherungsanstalt erworbenen Ne» ten verkümmert werde» können, werden in jedem einzelnen Falle ledig sich die zuständigen Gerichte zu entscheiden haben. Ei» Gleiches gilt hinsichtlich der von einem in Konkurs gerochenen Cinlege, unter Kapital-Vorbehalt bewirkten Einlagen bez, in Betreff der »ist der Bedingung der Prämien-Rückgewähr bei einer Anstalt bewirkten :n verweisen wir Sic Konkursordming und . , .. die Erwerbung einer Altersrente bei Kapitalverzicht nicht in der Absicht, die Gläubiger zu benachthciligen, erfolgt, so kann von einer Anfechtung der zu diesem Zwecke geleisteten Einzahlung nicht die Rede sei». A. A. Schnccberg - Nenstädtcl. (2 Markß Dank für Ihre Spende. Private Antworten absolut unmöglich, sind iu diesem besonderen Falle überdies außer Stande, einen Rath zn geben. .'.Vergißmeinnicht, „Es find zwei Schwestern so zart nnd fein. Wie aus längst vergangenen Zeiten sie sitzen hinter Mauen, im Thürmeicin, Wissen nichts von weltlichen Leiden. Sic singen und spinnen so manches Jahr, So sein wie Spinnweb die Fädcn^ Wie Morgcnthau die Stimme so klar, Dock, blieb ihnen verschlossen das Leben, Denn der alte Ritter gab streng,-s Gebot. Zu bitten die Thorr und Pforten, ./Denn," ries er, „es ist kein Lob, Aber ick kenn wiche Konsorten, Sie kommen und ftagcn nicht lange damach Und rauben die Herze» der Mäd chm Siletzt entführen sie sie selber noch. Und bringen sie i» kllwd *«8? n»L rrx vvrnorA m» r: -rl-r pn,/.,az
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht