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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187606030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-03
- Monat1876-06
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1876
- Autor
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Erschein täglich ftüh 6Uhr. Xkdoclion uu» LkpcLttlon Jol-anmSgaste 33. Verantwortlicher Redacteur Fr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction rvn tl- tl Ubr »tatmnilr-« 4 —L Uhr. Annahme der für die nächst- iolqende Nummer brltimmirn Jmcratc an Wochcntagcu bis 3 Uhr Nachmittags, an L0»n- und Festtagen früh dis '/.9 Uhr. Zn den Filialen siir Zns...>»nalime: Llko Klemm. Universitatsstr. 22, Louis Vüsche, Katyarinenstr. tb.p. nur bis Vi3 Nstr. Tageblatt Anzeiger. OrM für Politik, Localgeschickte, Handels- und GcschWvcrkcbr. Sonnabend den !!. Juni «»flage 14,4Ü0. Ab«i>neme»t»prei« viertelt. 4*/,Mk, incl. Brmaerlohn 5 Ml., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexeinplar 10 Pf. Gebühren für tLxlradeilagen oline Postbeförderung 38 Mk. mit Postbeförderung 4L Mk. Instkate Igesp. «ourgeoisz. 20 Pf. Größere Lchriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Latz nach höherem Tarif, lleclamen unter dem tlkdactlo»»<trtch die Lpaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. «Srpedttian zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prsvmimvntuäv oder durch Postvorschuß. 181«. Zur gesiilliM Bechlmg. Unsere Expedition ist mm gen ^ Sonntag den 4. Juni nnr Vormittags bis ' -9 Uhr geöffnet. LxpeÄtlßon Bekanntmachung. Die Wahl eines geistlichen Abgeordneten zur Landessynode für den IX. Wahlbezirk soll Mo«S«g, den 12. dieses Monats vorgenommen werden. Die wahlberechtigten Mitglieder der diesigen Kirchenvorstände werden ersucht, sich hierzu am gedockten Tage Vormittags 10 Uhr »m großen Saale der allen Waage, Katbarinenstraße Nr. 29, 2. Etage, gefälligst einzusinden. Der Wahlco«inifsar. Leipzig, am l. Juni 1878. Stadtratb vr. Vogel. Bekanntmachung. In der kleinen Burqgasie, sowie längs der Pleiße, von der Pleißengasse bis zum Floßplay, sollen Schleusten IU. Classe erbaut und diese Arbeiten einschließlich der Materiallieferung 'an einen Unter nehmer in Accord vergeben werden. Diejenigen Unternebnier, welche diese Arbeiten zu übernehmen gedenken, werden hierdurch ausge fordert, die Kostenanschläge, Bedingungen, Zeichnungen und Probesteine in unserem Bauamte einzu- seben und ihre Offerten daselbst unter der Aufschrift: Lchleuflen in der kleinen Burggajse betr. bis den 8. Juni d. I. Nachmittags 5 Udr unterschrieben und versiegelt abzugeben. Den 9. Juni d. I. Vormittags l 1 Udr sollen die eingegangenen Offerten an Ratbsstelle geöffnet werden, und steht es den Submittenten frei, bei der Eröffnung zugegen zu sein. Leipzig, am 2«. Mai 1876. Der -kath der Stadt Leipzig. !)>-. Georgs. Wangemann. Bekanntmachung. Das Freibad am Kopfwehre ist am l. Juni eröffnet und die Beaufsichtigung desselben auch für dieses Jahr Herrn Fischermeister Karl Wilhelm Meißner übertragen worden. Für die Benutzung res Bades gelter» die -mi> (-) nachstehenden Vorschriften. Leipzig, am l. Juni 1878. Der -kath der Stadt Leipzig. vr. Gevrgi. 1)r. Reichel G 1) Die Anstalt kann in der Zeit von Morgens 5 bis Mittags l s- Uhr und von Nachmittags -i'/r Uhr bis zum Dunkelwerden unentgeltlich benutzt werden. 2) Die tägliche Schlußzeit wird durch zwei Zeichen mit der Glocke angegeben. 3) Nach dem ersten Zeichen wird Niemand mehr eingelassen, nach dem zweiten haben die Badenden sich sofort aus den Bassins und sodann mit möglichster Beschleunigung aus der Anstalt zu entfernen. 4) Die Perrons, Brücken, Aus- und Ankleide Stellen, Bassins und sonstigen Räumlichkeiten der Anstalt dürfen in keiner Weise verunreinigt werden. 5) Niemand darf den Andern bespritzen, untertauchen oder sonst belästigen. 8) Altt's unnötbige Schreien, Lärmen und Herumlaufen in der Anstalt ist untersagt. 7) Abwaschungen mit Seife dürfen nicht vorgenommen iverde». 8) Das Ein- und Aussteigen darf nur auf den Treppen geschehen. 9) Die jedesmalige Benutzung der Anstalt ist auf die Dauer einer Stunde beschränkt. 10) Das Mitbringen von Hunden in die Anstalt ist verboten. 11) Das Betreten der Rasenböschungen, das Uebersteigen der Barrieren und das Baden in den Zu- und Abflußgräben ist nicht gestattet. 12) Jeder Besucher der Anstalt hat dem Aufseher aus dessen Verlangen seinen Namen und Stand, sowie seine Wohnung zu nennen. 13) Dessen Anordnungen ist unweigerlich Folge zu leisten. I li Widersetzlichkeiten gegen denselben oder Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werken mit Geldstrafe oder Hast oder auch mit dem Verbote fernerer Benutzung der Anstalt geahndet. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 2. Juni. Von mehreren der hier einmündenden Eisenbahnen sind ans Anlaß der bevorstehenden Psingst fei er tage eine Reihe außerordentlicher Vorkehrungen für den Reisever kehr getroffen worden. Die Leipzig-Dresdner Bahn läßt die gewöhnlichen Pfingst Extrasahrteu zwischen Leipzig und Dresden mit Billets zum einfachen Preise für Hin- und Rückfahrt, deren Gültigkeit bis 9. Juni dauert, stattfinden. Aus der Strecke über Riesa geben diese Züge auS Leipzig Sonnabend Abends 7 Uhr 15 Min. und Sonntag früh 4 Ubr l5 Min. ab, auf der Strecke über Döbeln Sonnabend Abends 7 Ubr 25 Min. und Sonntag früh 4 Uhr 25 Min. Aus der Thüringischen Bahn werden in den Tagen vom 2. vis 6. Juni Extrazüge nach Bedürfniß eingelegt, worüber die aus den Bahnhöfen aus hängenden besonderen Fahrpläne das Nähere enthalten. Außerdem giebt die Thüringische Bahn in Leipzig zu den Personenzügen am 3. und 4. Juni Retourbillets 2. und 3. Elaste nach Kassel aus, welche zur Rückfahrt mit den fahr planmäßigen Personenzügen bis zum 7. Juni Gültigkeit haben. Aus der Berlin-Anhalti- schenBahn wird von Leipzig, Sonnabend Nachts ll Uhr 45 Minuten, ein Extrazuq nach Berlin erpedirt. Außerdem sind aus der Perlin-Anhalti- schen Bahn vom 2. bis 8. Juni ermäßigte Retour billets nach allen Stationen dieser Bahn zu haben. Für die in der Richtung nach Dresden Reisenden glauben wir noch bemerken zu sollen, daß die sächsisch - böhmische Dampf - SchifssabrtSaesellschaft von Riesa nach Dresden Extradammer gehen läßt, so daß die Züge 5 Uhr 10 Min. DH, 8 bez. 9 Uhr Bonn, und der Ertrazuq 4 Uhr 15 Min. früh aus Leipzig Anschluß in Riesa nack Dresden haben. Die Direktion der Leipzig- Dresdner Eisenbahn hat übrigens mit dankens- werthcr Schnelligkeit einem in diesem Blatte aus gesprochenen Wunsche entsprochen und dem hier 10 Uhr 20 Min. AbendS von Großbothen ein- treffenden Personenzug an Sonn- und Festtagen eine Verbindung von Leisnig ab mittelst eines 7 Uhr 35 Min. von dort abfabrenden, für Personenbeförderung in 2. und 3. Elaste einge richteten Güterzuges gegeben. * 'Lripzig-Ntudnih, 1. Juni. Heute feierte der Buchbindereisactor des Bibliographischen Instituts von H. Meyer, Herr E. Wilhelm, sein 25jährtges Jubiläum im Dienste genannten Hauses. B»er Chef desselben belohnte den wackeren Jubilar, welcher von seinem 14. Lebensjahre an unausgesetzt dem Geschäfte angebört, in der hoch herzigsten Weise für treue Dienstleistung und be wiesene Tüchtigkeit. Auck von Seiten des Per sonals wurde Herr Wilhelm durch Ueberrcickung werthvoller Geschenke beglückwünscht und aufs Freudigste überrascht. 8. — In Nr. 259 der „Dresdner Nach richten" vom vorigen Jahre (1b- Septbr.) war ein Artikel über die Lasidtagswahlen enthalten, welcher u. A. den Kaufmann Bruno Sparig in Leipzig, der bei der Agitation zu jenen Wahlen leitend hervorgetreten war. mit bekannter Schmäh- sucht angriff und durch die Bezeichnung „Earncval- größe" lächerlich zu machen suckle. Herr Sparig wurde infolge dessen beim Dresdner Bezirksgericht gegen die Redaction des genannten Blattes klag bar, für welche der als verantwortlicher Redacteur zeichnende Friedrich Goedsche am lO. April d. I. in erster Instanz wegen Beleidigung (tz. 185 des R.-Strasgesetzb.) zu einer Geldstrafe von 30 Mark, zur Tragung der Kosten und zur Veröffentlichung des Erkenntnisses im redaktionellen Theile der „Nachrichten" verurtheilt wurde. Gegen dieses Erkenntniß erhob Kläger Einspruch, da ihm einer seits in Anbetracht der Verbreitung des Blattes da» Strafmaß viel zu gering erschien, andererseits nur der als Strohmann und Sitzredaeteur fun- girende Goedsche vom Urtlieil getroffen worden, während die eigentlichen Redacteure, die Herren Liepsch, Rcichärdt und Or. Bierey, gänzlich gerichts unter Leitung des Herrn Gerichts rath vr. Müller stattfand, war Herr Sparig selbst erschienen, um in längerer drastischer Rede seinen Einspruch zu begründen und die Taktik der „Nachrichten" bloßzulegen, deren Redaction nickt einmal den Muth habe, selbst für ihre Schmä hungen einzutreten, sondern sich hinter einen Strohmann verstecke. Der Gerichtshof erkannte den beleidigenden Charakter der in Rede stehenden Bezeichnung an und erhöhte die Strafe für Herrn Goedsche auf 60 ließ aber sonderbarer Weise die Fiction, als ob Derselbe wirklich Redacteur der „Nachrichten" sei, bestehen, indem er die Herren Liepsch w. nicht zur Bestrafung heranzog. Daß Heine Goedsche nur den« Gericht gegenüber die Atolle eines Redaeteurs der „Nachrichten" spielt, ist ein offenes Gebeimniß. (Leider sind in der letzteren Beziehung mehrere gewissen Regie rungen nahe stehende Blätter ein nicht zu loben de- Borbild! Und doch hat das Reichs-Preßgesetz einen Paragraph 18!) — Aus Riesa, 31. Mai schreibt das „Elbebl.,,: Durch Ketten mit den Hebegerüsten verbunden und ca. 1 Meter emporgewunden ist jetzt der ab gesprengte Träqertheil der Elbbrücke; aber ein trotziges Eisenstück unter Master verhindert noch das Wegfahren. Welche Mühen und umständ liche Arbeiten erfordert nur dies eine Stück und wie viele solcher Stücke giebt es noch zu heben! Durchgesprengt ist der große Leipziger Gleisträger noch an mehreren Stellen und somit in wegzu- tranSportirende Stücke zerlegt. Schwere und mühselige Arbeit giebt es noch, das sieht jeder einsichtsvolle Mensch ein. Man mache sich nur klar, welche Eifenmassen noch im Master liegen. Eingestürzt sind die 3 großen Träger je 94 Meter und zwei kleine je 30 Meter lang. Einer die ser zwei kleinen sowie der daneben sieben gebliebene Straßcnträger sind weggenommen worden und ans Land gefahren, der andere kleine Träger liegt außer einem Bruchstück völlig versandet im Master. Der große Leipziger GleiSträger, an welchem jetzt gesprengt und gehoben wird, liegt vielleicht noch zur Hälfte im Master, von dem großen Dresdner GleiSträger, welcher von den alten Pfeilern hcruntergesprengt wurde, sind etwa drei Viertheile abgenommen und ans Land ge schafft, dagegen liegen die Trümmer des großen Straßenträgers, welcher noch >/z Mal breiter war als ein Gleisträger, sammt dem Fußwege, außer mehreren weggenommenen Stücken an beiden Enden, nock vollständig im Master unter den Ueberresten des Dresdner Gleisträgers In die sen letzteren wird übrigens das Arbeiten jetzt lebensgefährlich. Heute Vormittags brach ein lütt Gurtung zusammen, wobei ein das Eisen durchkreuzender Infanterist von oben mit ins Wasser siel und, dem Ertrinken nahe, noch gerettet wurde Aeußerst gesährlich in nächster Nähe der Brücke zu bleiben ist es bei Sprengungen außer halb des Wassers. — Ans Dresden wird geschrieben: Am Mittag deS 24. Mai ist hier einer unserer renom- mirteslen Aerzte, der arch durch seine literarische Tbätigkeit und sein geme.nnütziges Wirken bekannte Professor l)i . Hermann Eberbard Richter, nach langen Leiden aus dem Leben geschieden. Geboren zu Leipzig am l l. Mai 1808, batte er 1838 in Dresden sich niedergelassen und 1838 die Professur derMediein an der früheren chirurgisch medicinischen Akademie erhallen, diese Stellung aber >849 als politisch Cvmprvinittirter verloren. Einen großen Rus besaß Richter namentlich als Diagnostiker; insbesondere von Brust- und Magenkranken ward er viel consultirt, trotz seines rauhen und derben Wesens. Gerade, offen und unerschrocken, wie voll Eifer in der Vertretung seiner Ueberzengungen, in der Agitation für fortschrittliche Ideen und Tendenzen, konnte er in der Einleitung zu seinen gegen „DaS Geheimmittel-Unwesen" gerichteten Broschüren (Leipzig 1872 und 1875) folgende charakteristische Bemerkung machen: „Ich bin seit 25 Jahren gewohnt, mit meinen Ansichten gegen ältere Meinungen oder gegen unklare dämmernde Vorstellungen anzustoßen und diese dann bekämpfen zu müssen. Ich nenne das: die Motten aus den» Pelz klopfen. Nach Verlauf von 10, 15 höchstens 20 Jahren behalte ich doch Recht — in vorlie gendem wie in manchem anderen Falle." Jene verdienstlichen Broschüren, in denen Richter die Schwindelhaftigkelt fast aller landläufigen Geheim- mittel ausgedeckt uud Vorschläge zur Unterdrückung dieses Unwesens gemacht hat, waren seine letzten Scbriften. Früher hat er, außer einigen bota nischen und abgesehen von seinen Aufsätzen für Zeitschriften, w»e z. B. die „Gartenlaube," ver öffentlicht : „Die schwedische nationale und medi- cinische Gymnastik" (Dresden 1845), „Blutarmuth und Bleichsucht" (ebd. 1850; 2. Aust. 1854), „Organon der physiologischen Therapie" (Leipzig 1850) u. a. m. Auck redigirte er mit Winter die von Karl Christ. Schmidt begründeten „Jahr bücher der in- und ausländischen Medicin." Schließlich ist gerade jetzt daran zu erinnern, daß der Verstorbene einer der ersten war, welche gegen die Beerdigung der Leichen und für Einführung der Feuerbestattung ausgetreten sind. Ehre seinem Andenken! (Eingesandt.) Wo werden wir den Sommer zubringen'? Die Besucher von Gebirgscurorten und Sommer frischen, welche über die Wahl ihres Sommer- ausenthaltes noch im Zweifel sind, machen wir auf daS reizend gelegene Badeörtchen Thal in Thüringen (zwischen Ruhla und Eisenach) auf merksam. Keine Prellerei, keine theueren Preise, mangel- kafte Wobnungen, oder was sonst Thüringen zum Vorwurf gemacht wird. Die Gegend gilt als eine der anmutbigsten und waldreichsten des ganzen Gebirges. Das Dorf mit seinen freundlichen Villen und Anlagen liegt am Fuße des mit einer stolzen Ruine gekrönten Scharsfenberges, 1200' über dem Meere, in einem lieblichen, vom Tkalback und der Ruhl durchflossenen saftigen Wiesentbale und ist durch einen Gürtel von vielen, mit den bcrükmtesten Buchenwäldern Deutsch lands bedeckten Bergkegeln, abwechselnd mit herr lichem Fichtenbestand uud grotesken Fetsgruppen umgeben, welche das Thal vor jeden» rauhen Lustzuge nach allen Himmelsrichtungen schützen. Für Kranke und Reconvalescenten ist daher des ThaleS Klima besonder« zuträglich. Die Lust, durch die unmittelbare Nähe und Fülle des Waldes stets erfrischt und mit Ozon reichlich geschwängert, ist weich und inild wie in südlichen Himmelsstrichen und wirkt im Verein mit der Ruhe des Landlebens stärkend und wohlthueud auf Nerven und Gemüth. Schwachbrüstige sowie des Bergsteigens ungewohnte Leute finden hier ebene Spaziergänge durch die Wiesen des lieblichen Seebachthales oder der Ruhl und am Saume des Waldes. Andere werden es vorziehen, auf schatti gen, sehr gut erhaltenen Waldwegen die Gipfel und Felsvartien der Berge selbst zu erklimmet, und die herrlichen Aussichten auf eine von der Natur so reich begabte Gegend zu genießen. Derartige Spaziergänge bietet Thal in größter Mannichsaltigkeit in der Nähe dar, ivährend für etivas weitere Ausflüge (Jnselsberg, Rein hardsbrunn, Friedrichroda, >e N/, Meilen, Ruhla '/« Meile, Liebenstein, Altenstein, Wartburg, Annatbal, Wilhelmsthal :c.) elegantes Fuhrwerk zu mäßigen Preisen zu haben ist. Die Zahl der Badegäste, die lm Jahre 1870 kaum 80 betrug, stieg im vorigen Jahre aus 500, gewiß ein sprechen des Zeugniß für die Vorzüge des Badeortes. Pier Hotels bieten d,e schönsten Wohnungen uud anerkannt gute Verpflegung bei wirklich billigen Preisen; auch in Privathäüsern und Billen find größere und kleinere Wohnungen für wöchent lich 3—8 Tbaler zu haben. Das Luifenbad inmittendes Ortes, nahe am Walde gelegen, und mit einem Parke umgeben, bietet gegen 50 comfortable Zimmer in schönster Lage. Verabreicht werden unter ärztlicher Aus sicht Fichtennadel-, Sool-, Stahl-, Loh- und Sandbäder. Ebenso ist für Kaltwasserbehandlung paffende Einrichtung getroffen. Die Verpflegung nimmt Rücksicht aus etwaige Curvorschriften und sind Molken, Mineralwässer :c. stets zu haben Der Pensionspreis in Luisenbad für die Wocke und die erwachsene Person beläuft sich auf 30 Mark. Thal ist Telegraphenstation und hat täg lich dreimalige Postverbindung mit Eisenach oder Station Wutha (Thür. Bahn.) Auskunft über Logis rc. in Thal ertheilt be reitwilligst das Badedirectorinm (Eingesandt.) Du sprichst vom Wasser in der Turnerstraße Und wunderst Dich, daß nicht auch Andre schon Laut werden ließen ihren Klageton. Die solches Loos betraf in gleichem Maße. Im ganzen Viertel, bis zur Lindenstraße Und weiter noch, ist'S Eisen, Lehm und Thon; Jenseits der Connewitzer Straße schon Jst's gut und trinkbar stets. Nicht rase! Wenn unser Wasser nicht zum Trinke» taugt Und selbst gekocht noch immer schmeckt wie Tinte, Wart's ab, wie wenig Ihr zu zahlen braucht! Denn Das ist selbstverständlich doch dem Kiude, Daß Waarc billig sein muß, die Nicht- taugt ; Obwohl auch dann ich sie zu theuer finde. -
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