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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187606087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-08
- Monat1876-06
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1876
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' ' > ' " " " Crscheiut t-glich früh 6»/» Uhr. Lkdarttp« >«H <rpk»lll-« Johäunisgaste 23. VkranNvorlltcher Rrdartcur Kr. HÜIfyer m »krudnttz. Lpcrchskmdr d. Ntd«men re» tl—II Uh, ü!ach»»l«tz« «—» l»^. «nnahmr drr für die nächst- wlgende Nummer bestimm,en ^uicmtc a,» dochinkapeu dis 3lldr Nachmtttags. an Lonsi. und Feftta«rn früh Via '/,8 Utzr. z» »co/ütotr, für z«s. Lmmhou: Ltto »lemm. Universnätsstr. 22, v«u>s Losihe. Ltacharinrnstr. tv,p. nur dis '/,» Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Socalgrschichtk, Handels- und Geschäftsverkehr. «l»sl»,k 14.4S0. ^l-,'»>vnu,I^rkti nertelj. 4V,Sik, mcl. B«narrloha 5 Ms, tanh die Post bezogen e Mk. Jede nnzelitr Stummer 3V Pf. «rlegrxrmplar 10 Pf. Gebühre» für Extrabeilagen oh»e Popdrststchrrnng Lv Mk. mit PoflbrfLrderuug 4L Lck. ^vferMk 4acsp. vourgeoiSz. 20 Pf. Grvhrrr Lchnsten laut unserem Prnsverzeichmß. — Tabcllunjchcr Latz nach höbrnm Tarif. Nrelamru ualrr drm ttO»ctl»i!>l>itch die Spaltzeilr »0 Pf. Iusirate sind stets an d.«r,k»tiio„ zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Aablnug pr-»-a,«ei-»L>to oder durch Postvorschuß. Bekanntmachung. In der verlängerten Nord- und Löhrstraße, sowie in der Straße 8 des nördlichen Bebauungs planes sollen diesen Sommer die Erdarbeiten ausgefllhrt und an einen Unternehmer in Accord »er geben werden. Diejenigen Unternehmer, welchc diese Arbeiten ru übernehmen gedenken, werden hierdurch aus- gesondert. die Kostenanschläge, Bedingungen und Zeichnungen in unserem Bauamt einzusehen und ihre Offerten daselbst unter der Aufschrift: „Grdarbeiten bet den Parthenschnlen" kiS den 15. Juni d. I. Nachmittags 5 Uhr unterschrieben und versiegelt abzugeben. Den 18. Juni d. I. Vormittags 11 Uhr sollen die eingeaangenen Offerten an RathSstellc ge öffnet werden und siebt eS den Submittenten frei, bei der Eröffnung zugegen zu sein. Leipzig, am 31. Mai 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. Da vr. Georqi. rngemann. Bekanntmachung. Kür d,e Porstellung zum Besten des hiesigen Theater-tk h o r-Pensinns ?honds ist gewählt worden: L«eia vo« Lammermoor. Oper m 3 Acten. Musik von Donizetti Dir Verstellung wird Donnerstag de» 8. Juni d. I. im alte» Theater stattfinden. Mit Rücksicht aus den milden Zweck derselben dürfen w'r wohl einem reibt zahlreichen Besuch des geehrten Publikums entgegensehen. Leipzig, den 6. Juni 1876. Der BerWaltnngSansschuH deS Chor-Penfu»ns«Ao«dS. Bekanntmachung. Das Freibad a» Mopfwehre ist am 1. Juni eröffnet und die Beaufsichtigung desselben auch für dieses Jahr Herrn Fischermeister Karl Wilhelm Meißner übertragen worden. Kür die Benutzung des Bades gelten die sub (-) nachstehenden Vorschriften. Leipzig, am 1. Juni 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. vr. Rc,chcl G . 1) Die Anstalt kann in der Zeit von Morgens 5 bis Mittags !>/, Uhr und von Nachmittags 3>/, Uhr bis zuni Dunkelwerden unentgeltlich benutzt werden. 2) Die tägliche Schlußzeit wird durch zwei Zeichen mit der Glocke angegeben. 3) Nach dem ersten Zeichen wird Niemand mehr eingelaffen, nach dem zweiten haben die Badenden sich sofort aus den Bassins und sodann mit möglichster Beschleunigung aus der Anstalt zu entfernen. 4) Die Perrons, Brücken, Aus- und Ankleide-Stellen, Bassins und sonstigen Räumlichkeiten der Anstalt dürfen in keiner Weife verunreinigt werden. 5) Niemand darf den Andern bespritzen, untertauchcn oder sonst belästigen. 6) Alles unnöthige Schreien, Lärmen und Herumlaufen in der Anstalt ist untersagt. 7) Abwaschungen mit Seife dürfen nicht vorgenommen werden. 8) Das Ein- und Ausfteigen darf nur auf den Treppen geschehen. 9) Die jedesmalige Benutzung der Anstalt ist auf die Dauer einer Stunde beschränkt. 10) DaS Mitbringen von Hunden in die Anstalt ist verboten. tl) DaS Betreten der Rasenböschungen, da- Uebcrsteigen der Barrieren und da- Baden in den Zu- und Abflußgräben ist nicht gestattet. 12) Jeder Besucher der Anstalt hat dem Ausseher aus dessen Verlangen snnen Namen und Stand, sowie seine Wohnung zu nennen. 13) Dessen Anordnungen ist unweigerlich Folge zu leisten. 14) Widersetzlichkeiten gegen denselben oder Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden mit Geldstrafe oder Haft oder aucd mit dem Verbote fernerer Benutzung der Anstalt geabndet. Bekanntmachung. An unserer höberen Bürgerschule für Mädchen ist eine mit 2250 Mark dotirte Oberlehrerstelle bis spätestens zum 1. Oktober d. I. zu besetzen. Akademisch gebildete Bewerber mit der Befähigung zur Unterrichtsertheilung in Physik und Chemie in den oberen Elasten, sowie in der französischen und wenn möglich auch in der englischen Sprache in den mittleren Elasten werden ersucht, sich bei uns baldigst und spätestens bis zum 1. September d. I. schriftlich unter Beifügung ihrer Zeugnisse und eines kurzen Lebenslaufes anzumelden. Leipzig, den 2. Mai 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilffch, Refdr Die Toukünftlerversammtung in Allenbur- an, 28., 2»., »o. «nd »I. Mai. III Der dritte Festtag brachte in den schönen Räumen des Altenburger Hosrheaters in zwei großen Kammermusikconccrten eine Fülle von bereits iu, ersten Bericht aufgezählten Novitäten. Die nuirahmendcn 4 größeren Werke waren H. v. Herzogenberg'S bicr bereits durch Jean Becker's Quartettvereiu cingesübrtes Streichquar tett in vnwll, das gedankenticse, geistvolle ('mttll- Quartett von I. Brak ms Op. 51, eine höchst reizvolle neue Suite in Eanonsvrm für Streich quartett Op. 192, in welcher sich I. Raff von Neuem ebenso als Meister des ColontS wie geist reicher Neubelcbung ältererer Tanzfornicn und Be herrschung der kunstvoll streng geschlossenen Carwn- sorm bekundet, und mit L. Brass in ein Clavier- quartett von St. Sa« ns in vclur Op. 41, in das in bald recht anregend frischer bald sehr leicht ge fügter Anospiilnuilg Elwpin'sche, Scbumann'sche, Wagncrsche rc. Anflüge in säst durchweg lebhafteren Zeitmaßen, öfters auch mit nicht übler neckischer Laune geistreich verwebt sind. Vermittelt wurden diese 4 zum Thcil schwierigen Werke durch den Heckman n'schen Quarkettvcrein aus Köln in ebenso geistvoller wie klarer, überhaupt mustergültiger Weise, und außerdem erfreute uns der bei den Leipziger Kunstfreunde» durch glänzende Technik und durchgeistigte,, Vortrag von früher in guten, Andenken stehende Führer desselben durch Vorfüh rung einer Romanze von Bruch und eines un garischen Genrestückes von E. E. Taubert. Von Violoncellstücken gelangten zu Gehör durch den die französische Schule sehr beachtcnswerth reprä- sentirenden Kammervirtuosen Dem unk aus Wei mar eine nicht ohne Geschick und Geist componirte aber viel zu ermüdend lang ausgesponnene „Ballade" von Fitzenbagen, und durch den berühmten Friedrich GrÜtzn, acher eine theils sinnig, theils launig angelegte Barcarole von F. Dräseke sowie ein „Gesangstück" für Blcell von Hrm. Zopfs, in dessen getragenen Canlileuen Gr. treffliche Gelegenheit hatte, mit seinem schönen, seelenvoll gesangreichen Tone Aller Herzen von Neuem zu erobern. Außerdem spielte Vr. Fuchs ans Hirschberg geistvolle Variationen von Liszt über einen l'a880 eoutinuo der Cantate „Wei nen. Klagen" und das Oimeitixu» der UmoU- mcste von S. Bach und brachte am Meister haftesten den schönen Schluß derselben zur Gel tung. An mehr oder weniger reiz- oder ge haltvollen neuen Licderspenden von A. Bungert in Berlin, O. Leßmann in Cbarlottenbura, Max Beer in Wien. A. Mctzdorfs in Braunschweig, Reinhold Becker in Dresden und Liszt war kein Mangel. Noch zündender als in Leipzig wirkten die prächtigen Borträge des Regensburger Madrigalen-Ouartettes Der Leipziger aka demische (Hesanaverem „ Arion " aber erntete wärmsten Beifall für die vorzügliche Ausführung von Männergesängen seines bewährten Direktors Richard Müller (Vöglein, wohin so schnell?), Rubinstein (Die Rache), Lassen (Der Himmel im Thal) und Seifriz (Nächtliche Stille), von denen besonders "die -kernige Gesundbeit der Seifriz' schen Schilderung hervvrzuheben ist. — Das am Mittwoch das gesammte Fest ab schließende sechste Eoncert war Orchester- und Chorwerken gewidmet, letztere höchst schwierige Ausgaben ausqeführt von unserm „Paulus" unter der aenralen Direktion von Vr. Langer in der wohlbekannten meisterhaften Weise. Den Beginn machte Liszt's großartige symphonische Dichtung „Die Hunnenschiacht", eine hochgeniate Ucbertragnng des berühmten Kanlbach'schen Ge mäldes, in welcher mit greifbar deutlicher und gegensätzlicher Charakteristik die Hunnen in ihrer asiatischen Zügellosigkeit und urwüchsigen Natur kraft den voll Gottvertrauen standhaltenden und zugleich so mildversöhnenk ihre Mission erfüllenden Christenschaaren (unter schöner Ver wendung der Orgel oder des Harmoniums) ge- genübergestellt sind. Eine Illustrirung der Ballade „Harald" Müllcr's von Königswinter durch Männerckor, Baritonsolo und Orchester machte uns in Schulz-Ben tken mit einem charakter voll in großen noblen Zügen und ausgeprägtem Styl zeichnenden, bei weiterer Abklärung hoff nungsvollen jungen Antor bekannt. Wahre Sensation erregte das Spiel des Pianisten Louis Brassin aus Brüssel, welcher Grieg's durch nordisch charakteristisches oder erwärmend Schumann'sches Colorit anziehendes Clavierconcert in hinreiße«der Weise wiedergab. Auch Rußland, welches seit den Schöpfungen eines Rubinstein, Glinka, Sscrofs, Tschaikowsky rc. die Aufmerksam keit immer lebhafter auf sich zieht, war vertreten durch das Vereinsmitalied Nic. v. Rimski- Korsakow, dessen Orchesterballade über die un heimliche Meeressaqe vom Harfenspieler Sadko den national-russischen Typus in stark reali stisch elementarer, mit zum Tbeil Webcr'schen und Wagner'schen kräftigen Farben gemalter geist reicher Schilderung fesselnd wieverspiegelt. Ihm folgte Kleist'- „Germania an ihre Kinder", von Fclir Dräseke stk Gopransolo. Männerchor und Orchester comvonirt, unstreitig da- in Stvl, n». tionaler Anscyauungs- und Ausdrucksweise und Instrümentirung eigenartigste aller vorgeführten Werke, trotzdem hohe Achtung abnöthigend durch streng ernste- Versenken in den Stoff und geistvolle große Züge, besonders den bymnenartiqen Schluß. Frl. Martha Rem merk bekundete sich hieraus in Liszt'S bekannter Fantasie über Motive aus Beethovens Musik zu den „Ruinen von Athen" als treffliche Pianistin von hervorragender Technik. Den Beschluß bildeten Scenen aus der komischen Oper „Der Barbier von Bagdad" von Peter Cornelius. Der uns lewer schon durch den Tod entrissene geistvolle Dichterkomponist bat sich hier auf ein seiner hochidealen poetischen Natur nicht so nahe liegendes Gebiet begeben und überrascht aus demselben durch so eigentküin- liche Gestaltung und Ausdrucksweise, daß ein maliges Hören ungenügend, um die Vorzüge dieser originellen Schöpfung zu würdigen, um so mehr, als die Ausführung seitens einiger Solisten den allerdings an die Stimmen öfters ungewöhnlichere» Ansprüchen des Componisten nicht völlig ent sprach. Aecht poetischer Dust romantischer Melodik ist über die lyrischen Partien ausgegoffen, sehr schön ist n. A. Das LiebeSduett, dsgl. von ge sättigt schöner Klangwirkung der «ckluß der Oper. Durch Verpflanzen der Musik einer Spiel oper in den Concertsaal wird selbstverständlich das höchst wesentliche Lebensclement der Aktion und Scenerie von ihr losgelöst. Wenn sich die hoch poetisch geistvolle Musik von Cornelius trotzdem den lebhaften Beifall des überfüllten Saales er warb, so ist dies wohl Beweis genug für ihre Lebensfähigkeit und der Wunsch gewiß gerecht fertigt, derselben baldmöglichst aus der Bühne zu degegn- n. — - .Hiermit am Schluß des Berichte- über die Veranstaltungen des (eiirft anS so kleinen und ver zagten, durch schroffe Opposition und Vorurtheil stark gehemmten Anfängen zu so eminenter Lebens kraft erstarkten) Allgemeinen Deutschen Musikvereins angclangt, erübrigt noch die Erwähnung einer höchst interessanten Eitra-Matinee in Form eines Hofconcerts in dem ebenso ästhetisch schönen wie glänzend reich ausgestatteten Eoncertsaase des Herzog!. Schlosses, in welchem die hohe Kunstliebe S. H. des Herzogs von Ncuein beredtesten Aus druck fand. War es doch zu verlockend, einen so seltenen Reichthum hervorragender Kunstkräsle in möglichst reichem Grade zu verwertben. Drei genußreiche Stunden boten dem verhältnißmäßig kleinen ausqewählten Kreise die Damen Harditz, Stade. Breidenftein, Remmert rc., Vas Madrigal quartett, der Heckmann'sche Oluartettverein. sowie die Herren v. Witt, vr. Gunz, Fr. Grützmachcr und Heß, Brassin, Demunk, vr. FuchS, Kniese, Mayer rc. mit größeren oder kleineren Spenden von Bach, Händel, Haydn, Mozart, Schubert. Schumann, W. Stade, Rubinstein, Liszt, Klug- bardt, Metzdorff, Leßmann, Bungert, Zopfs :c. Am Schluß aber setzte sich der Altmeister Liszt selbst an den Flügel und electrisirte durch den Vortrag eines seiner ungarischen Fantasiemärsche Alle- zu emem fast die Etiquette und Rücksicht gegen den anwesenden Hof durchbrechenden Enthusiasmus. Schließlich drängt es unS, gewiß un Sinne aller diesmal anwesend gewesenen Tonkünftler und Kunst frennde: den wärmsten Dank der gastfreundlichen Stadt Altenbura au-zusprechen und nament lich dein von ihr geüldeten Localcomit«, an besten Spitze Hr. Baron von Liliencron, Fatcn- dant de- HoftheaterS, Hr. Oberbürgermeister vr. Laurentius. Hr Major Banmbach. In tendant der Hoscapelle, Hr. Hoscaplm. vi'. Stade, Hr. Hofapotheker vr Hübler u. v. A jeder auf seinem Gebiete aus das Bereitwilligste und Liebens würdigste die Benutzung der entsprechenden herzog lichen oder städtischen Kunstkräfte und Räumlich keiten Altenbnrgs vermittelten und für gastfreie Auf nahme des großen Stromes der auswärtigen Künstler und Künstlerinnen rc. unermüdlich Sorge trugen, kurz Alles aufboten, auch nach diesen Seiten jene Tage uns Allen zu unvergeßlichen zu macken — Lin Sommer-Venstonal für Töchter in Friedrichroda. Friedrichroda, vielen Leipziger Familien bekannt und Allen, die dort weilten, ein stet- wieder gern ausgesuchter Erholungsort, das Tusculum für Frennde stillen sinnigen Naturgcnustcs. hat, erniuthigt durch die Gunst einer sich stets stei gernden Frequenz, nach allen Richtungen bin fortschrittliche Beweg ringen gemacht. Es verbessert und verschönert seine Promenaden, erbaut uner müdlich weitere Hotels und Logirbäuser und kommt demnächst unserer Reiseungcduld durch Eröffnung einer Eisenbahn entgegen, die «n durch die herrlichen Umgebungen Reinhardsbrunns bis an den Fuß der Berge fübrt. In diesem Eldorado Thüringens eröffnet Fräu lein Auguste Weiße jetzt ein Sommer-Pen sionat für sunge Damen der gebildeten Stände von etwa 14 Jahren auswärts (Saison: Milte Mai bis Ende September). Genannte Dame, welche während einer Reibe von Jahren einen, Berliner Unterrichts- und Erziehuugs Institute ersten Ranges, das die Ausbildung junger Damen nach dem Schulbesuch bezweckte. Vorstand, hat jener Anstalt nunmehr eine Einschränkung (Winter- Eursus und verringerte Zakl der Höflinge) ge geben und den Schwerpunkt ihrer Thatigjeil auf das Soiliinerhalbjabr nach Friedrichsroda in ihre eigene, durch Lage und locale Einrichtung gleich ausgcsinchnete Besitzung verlegt. ^eit vielen Jahren im Verkehr mit Friedrichsroda, mit den kliiiiatischiii Verhältnissen und den Heilwirkungen des Ortes vertraut, wird Frl. Weiße eine sorg fältige Gesundheitspflege zuin Ausgangs punkt ihrer Tkätigkeit machen und während die herzgewinnende Schönheit und Anniuth des Ortes seelisch veredelnde Eindriicke zu üben und crzi eh- l iche Zwecke zu fördern so geeignet ist, auch die geistige und technische Bildung der ihr anvcrtrauten jungen Damen durch eine zwar begrenzte, aber gediegene Lerngclegenlieit ''zunächst deutsche, französische und englische Sprache und Literatur, Clavierspiel, Gesang, Zeichnen, Malen und nützliche Handarbeiten) zu fördern suchen, endlich aber allen, speciell jedoch den älteren Pflegetöchtern in ihren, wohlgeordneten Haus wesen zu tüchtiger wirtk, sch aftl icker Aus bildung behülflich sein. Wie in den weitesten Kreisen bekannt und ärzt licherseits bestätigt ist, erweist sich das Klima Friedrichroda'- zunächst alS ein im allgemeinen stärkendes und entwickelt in Bezug auf das jugend liche Alter specielle Heilwirkungen bei allen vom Blute herrührenden Leiden, bei Schwäche und Reizbarkeit der Athmungsorgane, bei großer Erkaltlichkeit, bei allen Nervenverftunmunacn und bewirkt ferner Gesammtkräftigung zarter Constitu tionen. Es sei hier aber gleich erwähnt, daß nur solche junge Personen Ausnahme in dem Institute finden, deren Heilbedürfnisse dem Vorstehenden entsprechen, ernstliche Kranke aber in Rücksicht auf daS Gemeinwohl der Anstalt nicht zugelasten werden können. Hieraus erhellt, daß Gesunde dagegen willkommen sind: denn das Institut soll, ivennglcich bezügliche heilkräftige Wirkungen unter stützend und erzielend, doch durchaus keine Kranken anstalt sein, vielmehr zur Erhaltung und Förde rung körperlicher und geistiger Kräfte dienen — und so eine Stätte frischen, gcmüthvollen Jugend- lebcns, schöner »nd nützlicher Bestrebungen werden. Da- Unternehmen, welches sich der Empfeh lung vieler angefebcner Aerzte und Privat personen erfreut, soll vorläufig aus eine An- :al>l von ca. 15 jungen Damen beschränkt sein und stehen Fräulein Weiße noch eine sranzvsischc und cme englische Erzieherin, sowie eine bewährte Gesang und Elavierlebrerin helfend zur Seite. Dieses Sommer-Pensionat wird vielen Familien für solche Töchter, welche einer rationellen körper lichcn und erziehlichen Pflege im Schooßc der 2 W
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