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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187606166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-16
- Monat1876-06
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1876
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Erscheint tSzlich früh 6^/, Uhr. «tdatcko» ,»» «lPrdttU», JshamiiSgaffe 3 t. Verantwortlicher Redactrur Ar. Hüttner iu Reuduiy. Sprechstunde d. Redactio, rr„ ll—»r »Ux N«ch»»„g« »,n « —» u»r. Annahme der für die nächst- folyendk Nummer bestimmten Inserate au Wochentagen dis »Uhr Nachmittags, an Tonn- und Festtagen mit, bis '/«v Ubr. 2» dt« Filiale» für 2»s. A»«ahme: Otto Klemm, UniversttätSstr. 22, Louis Lösche, kathannnistr. i g,p. nur bi« Utzr. Anzeiger. Orgall für Politik, Localzeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. S«fl«He 14,450. 2 «itmae»e»1,,rel§ oiertclj. 4»/» Mt, incl. Brinacrlohn 5 Mt., oara» die Post bezogen 6 M. Jede einzelne Nummer »0 Pf. Belegexemplar 10 Pf Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung »6 Mk. mit Postbcfdrdrruug 4L Mt. Zaseeatr 4gesp Bvurgeoi-z. 20 Pf Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichmß. — TadcÜanschrr Lay «ach höherem Tarif verläse, »ater dem vti>acii»»o-r»ih di« Spaltzeile 40 Pf. Inserat« find stets an d. «wedttt m zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Gablung pnx:oumseL«0i» oder durch Postoorschuß. W 1«8. Freitag den 16. Juni 187«. Bekanntmachung. Wir sind ul neuerer .Heit wieder häufig genöthigt gewesen, wegen Uebertretungen der bezüglich der Hunde erlassenen Bestimmungen zu strafen, und nehmen daher Veranlassung, in Nachstehendem die deshalb hier bestehenden Vorschriften in Erinnerung zu bringen und zu genauer Befolgung der selben. insbesondere die Besitzer von Hunden hierdurch aufzufordern: N Jeder Hund, wahrend er außerhalb eines Hauses, geschlossenen Grundstücks oder sonstigen unverschlossenen Raunies — demnach auch in offenen Durchgängen, Höfen und Hausfluren — frei uniherlaufend oder als Zugbund angespannt sich befindet, muß mit einem Maul korb von Messing nach den, Modelle, welches in drei Größen in der Ratli-wache zur Ansicht ausliegt, versehen sein. Die vorschriftsmäßigen Maulkörbe erfüllen jedoch ihren Zweck nur dann vollständig, wenn sic genau passend, der Kopfform deS Hundes entsprechend gefertigt und gehörig befestigt sind Die Inhaber von Hunden haben daher dafür zu basten, daß die den letzteren ange legten Maulkörbe gut und fest sitzen, da das Anlegen von vorschriftsmäßigen Maulkörben allein nicht ebne Weiteres von der durch tz. 366.5. des Strafgesetzbuchs begründeten Ver antwortlichkeit dafür, daß die Hunde keinen Schaden anrichten können, befreit. Hunde, welche ohne gut sitzenden, vorschriftsmäßigen Maulkorb im Ttadtbezirke aus Straßen, Wegen, Plätzen oder sonst außerhalb geschlossener Räume betroffen werden, und vom Vaviller einzufangen und eventuell zu tödten, ihre Besitzer aber oder Diejenigen, welche dergleichen maulkorblvse Hunde mit sich führen, mit Geld bis zu VU Mark oder entsprechender Haft zu bestrafen. 2) Auch in öffentlichen und namentlich Restaurations - Localen dürfen Hunde ohne vorschriftsmäßige Maulkörbe bei Vermeidung von 1» Mark Geldstrafe nicht zu- gelasse« »erden. Dieselbe Strafe trifft auch Diejenigen, welche maulkordlose Hunde in öffentliche locale einführen oder daselbst den Hunden die Maulkörbe abnehmen. 3> Auf TrottoirS und Fußwegen ist das Führen von Hunden an der Leine bei Geldstrafe bis zu vtt Mark oder entsprechender Haft verboten. 4> UedrigenS baden Diejenigen, welche bissige Hunde — selbst innerhalb der Häuser und (Hehöste — an Orten, die Jedermann zugänglich sind, halten, ohne die erforderlichen Vor sichtsmaßregeln zur Verhütung von Beschädigungen getroffen zu haben, sich der gesetzlichen Strafen zu gewärtigen. Dies gilt insbesondere von Kettenhunden, welche so angelegt sind, daß sie Vorüber gehende, welche von dem Vorhandensein jener keine Kenntnift haben, beschädigen oder ver letzen können. Leipzig, am 10 Juni 1876 Der Rath der Ttadt Leipzig. l»r. Georgs. I»r. Reichel. Bekanntmachung. Die von uns zur Submission ausgeschriebene s'iescrung der zur Dauipfkesselheizung iu der hiesigen Stadtwasserkunst auf die Zeit vom I. Juli 1876 bis 30. Juni 1877 erforderlichen Kohlen ist vergeben und werden daher die iinl^rncksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 13. Juni 1876. Der Rath -er Stadt Leipzig. vr Georgi. Wangeinann. Bekanntmachung. Der diesjährige internationale Prodnctenmarkt iu Leipzig wird Montag den 24. Juli d. I. in den Räumen des dasigeri alten Schützenbauses abgekalten. Leipzig, den l. Inni 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. Eerutti. Bekanntmachung^ Alle diejenigen Militairpflichtigen, denen die Ordres zum diesjährigen Ober-Ersatzgeschäft wegen stattgesundenen Wohnungswechsels, ungenauer oder unrichtiger Angabe der Wohnung nicht haven eingehändigt werden können, werden hiermit aufgesordert, dieselben sosort aus unserm Üuartier-Ämte Rathhau-, 2. Etage, abzuholen. ' Der Nichtbesitz der Ordre entschuldigt nicht, vielmehr kommen beim Ausbleiben in dem Musterungstermine die in 8. 24,7 der deutschen Webrordnunq anqedrohtcn Strafen und Nachtheile in Anwendung. Leipzig, den 12. Juni 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi Lamprecht. Bekanntmachung. Zn der Schulgasse sind 2625,00 Meter StraHenpslaster von bossirtcn Steinen neu herzustellen. Die hierbei erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Submission vergeben werden und baden daraus Reflcctirende ihre Offerten bis zum 21. dieses Monat- Abends 6 Übr versiegelt bei der Marstall-Expedition niederzulegen, wo auch die nätwren Bedingungen eingesehen werden können. Den 22. Juni d. I. 9 Uhr Vormittags sollen die emgegangenen Offerten an Ratbsstelle ge öffnet werden und steht cs den Submittenten frei, bei der Eröffnung zugegen zu sein. Leipzig, den 13. Juni 1876. DeS RathS Straßeadau-Deputation. Bekanntmachung. Der Psostenbeleg der Waldstraßen-Brücke soll einer größeren Reparatur unterworfen und diese Arbeit in Accord vergeben werden. Zeichnung und Bedingungen sind im Raths-Bauamte emzuseben und die Prei-forderungen daselbst biS Montag de« L». dieses Monat» Abend» L Uhr mit der Aufschrift „Waldftraßea - Brücke" versiegelt und unterschrieben emzureicben Leipzig, den 13. Juni 1876. ' De» Raths Ban-Deputation. Bekanntmachung " Der Preis der in hiesiger Gasanstalt producirten Coaks, deren Verkauf Herrn Kohlenhändler Louis Meister kommissionsweise übertragen ist, beträgt von» Rv. dieses Monat» an für jeden Hektoliter loco Gasanstalt 90 Pfennige und einschließlich des Fuhrlobns bis an das Haus l 5 Leipzig, den l5. Juni 1876. Des RathS Deputation zur Gasanstalt. Concert zu»« Besten der allgemeinen studen tischen Krankencafse. b. Wir verfehlen nicht aus dieses am nächsten Sonntag, den 18. d. M. im Neuen Theater statt findende Concert, dessen Programm in, Jnscraten- tbeil abgedruckt ist, noch einmal in besoiiders dringlicher Weise aufmerksam zu machen. Man gerätb in der Thal in einige Verlegenheit, wenn man sich fragt, wovon man bei diesem Cvncerte zuerst reden soll, von dem vorzüglich rusammcil- qestellten Programm und den ausgezeichneten, zur Ausführung mitwirkenden Kräften oder von dein höchst edeln Zweck, für welchen das Concert ver anstaltet wird. Indessen bedarf es in crsicrer Beziehung dock nur des Hinweises auf die Anzeige und insbesondere ist neben den Namen der Mit- wirkeiiden, der Krau Vr. Peschka-Leutner und der Herren Reinecke, Schradieck, Lißmann, sowie der Direktoren Schmidt, Langer und Müller jedes weitere Wort überflüssig. Nur Das seijhervor- eboben, daß wir zum ersten Male Gelegenheit aber, werben, unsere beiden vortrefflichen und wohlaeschulten akademischen Gesangvereine, den „PauluS" unk den „Arion", in einem Ehor von imposanter Stärke verbunden zu hören, während die von diesem Chor vorzutragenden Musikstücke zu den köstlichsten Perlen de- Männeraefange- gebören. Auch sei auf die von der Frau Peschka- Lentner zum erste,» Male vorzutragende, ganz neue Concertarie (Scene aus Schiller'- „Braut von Messina") von F. v. Holstein als aus ein dem Vernehmen nach besonders glänzendes Musik- slu noch besonders aufmerksam gemacht. WaS aber den Zweck dieses Concerts anlangt, so gehört die neu gegründete allgemeine studen tische Krankenkasse, von der schon früher in diesem Blatte die Rede gewesen ist, zu den segensreichsten und der allgemeinen Tboilnalmie würdigsten Ein ricbtungen an unserer Universität. Denn nicht nur, daß sic jeden« bedürftigen Studirenden völlig unentgeltlich ärztlichen Rath und Medikamente und nötbigensalls Verpflegung in Separatziinmern des städtischen Hospitals gewährt, ist bei derselben auch inS Auge gefaßt worden. Reconvalescenten Badereisen oder sonstige kostspieligere Nachkuren entweder ganz kostenfrei zu ermöglichen oder sie bei solche» in wirksamer Weise zu unterstützen. Allerdings sagen die Statuten: soweit die vorhan denen Mittel hierzu ausreichen. Und leicht be greift es sich, daß für solche Halle, bei denen es sich doch unter Umständen um die Rettung eines bosfnunaSvollen jungen Lebens bandelt, die durch die regelmäßigen Einnahmen der Casse von den Jnnnatriculatioilsgebühren erwachsendenGeldmiltcl nicht ausreichen. Hier soll dann nun das Con cert am 18. Juni Mitwirken, diese Mittel in aus reichendem Maße zu beschaffen, mii allen Ab sichten und Zielen der Krankencafse gerecht werden zu können, um auch für außerordentliche Fälle ge rüstet zu sein. Möchte die Hoffnung aller Derer, welche sich zur Erreichung so edler Zwecke ver bunden haben, nicht getäuscht werben und das Eoncert am Sonntag Morgen der werktbätigen Theilnabnie aller Elasten unserer Bevölkerung sich zu erfreuen haben? (Eingesandt.) de« Herrn Verfasser -er „Türkische« Miniatur-Uder"*) Haben Sie bei Ihrem harten und ungerechten Urthcil über die Neu-Hellenen wohl bedacht, baß Sie von einer Nation sprechen, die sich erst seit etwa 50 Jahren nach lOjjährigen heldcn- müthigen Kämpfen von einer 400)äbrigen schmäh lichen Unterjochung unter türkischer Herrschaft befreit hat? Und wenn sich damals edle Männer für die Sache eines zu jener Zeit allerdings auf niederer Bildungsstufe stehenden christlichen Volke- begeistert haben , dessen Vorfahren die europäische Bildung so viel verdankt, sollte c- ein Jrrthmn sein, wenn wir auch jetzt noch uvsere warmen Sympathien ihm zuwenden, daß in der kurzen Zeit von 50 Jahren so viel gethan hat, um stch moderne und bessere Cultur anzueignen? Welche Opfer hat die Regierung, haben Ge meinden und hochherzige patriotische Griechen im In- und Auslande gebracht, um den Volksunter richt, diese Grundlage alles Volkswohlstandes, biS auf die kleinsten Ortschaften auszudebnen! An der Universität zu Athen wirken hochbegabte Männer, die Jahre lang an deutschen und fran zösischen Universitäten reiche Kenntnisse gesammelt baden. In allen größeren Städten, Athen, Pyraus. Nauplia, Patras, Tripolitza, Sparta, Korinth, Calamata. Missolunghi, Lamia, Chalkis, Syra, Corsu. Cephalonia. Zante (in den großen griechischen Gemeinden zu Konstantinopel, Adria nopel. Pbilippopel, Salonichi, Janina, Smyrna, Clnos, Samos. Mytilcne) gute Gymnasien, die allerdings in nicinchei» Fächern noch nicht auf der Höhe unserer Anstalten stehen, aber unausgesetzt weiter streben. Hunderte von j mgen Leuten *) Wir geben dieser Zuschrift gern Raum, obwobl dcrHr. Verfasser der., Türkischen Miniaturbilder " nickt die griechische Nation in ibrer Heimatb, sondern ganz besonders die m Konstantinopel so zahlreich wohnenden Griechen zu schildern die Absicht hatte. Sied. d. Tageblattes. vollenden ibrer Studien an deutschen und franzö sischen Universitäten, Semincirien, polytechnischen Schulen; viele unbemittelte aber talentvolle Studenten aus Kosten der Regierung oder unter stützt von Stadtgemeinden und reichen Mitbürgern. Im Gebiete de- Handels nehmen die großen griechischen Häuser in Pyräus, Patras, Svra, Konstantinovel, Odessa, Smyrna, Alexandrien, London, Manchester, Marseille, Triest u. s. w. eine gewiß sehr ehrenvolle Stellung ein und zeicbnen sich aus durch Unternehmungsgeist, Tä tigkeit, Intelligenz und Rechtlichkeit. Die grie chische Handelsmarine »st wohl die größte im Schwarzen- und Mittelmeer, und die griechischen Seeleute aus Hydra, Spezia, Galaxidi u. s. w. sind wegen ihre- Mulhes und ihrer Tüchtigkeit bekannt genug. Eine gut organisirte' griechische Dampfschisf- fahrlsgeseUschaft unterhält eine regelmäßige Ver bindung zwischen den ionischen Inseln und den Häsen des Peloponnes, zwischen Pyräus und den Inseln des Archipel. Am meisten ist das L«nd noch zurück in, Ge biete der Industrie, allein auch hier wird die Zukunft Fortschritte bringen, wenn einmal mehr junge Leute sich technischen Studien zuwenden. Indessen bestehen in PyräuS und Syra schon sehr bedeutende, ganz von Griechen geleitete mechanische Werkstätten Sollte es nun wirklich ein so arges Miß- vcrständniß sein, ivenn man diese Neu-Hellenen mit der antiken Raffe in Verbindung bringt? Und die Sprache, die sie sich durch viele Jahr hunderte erhalten hat, beweist die Nichts? Man lese die in Athen, Triest, Konstantinopel rc. erscheinenden politischen Zeitungen. Ick» habe schon manchen unsrerGymnasial-Professoren ändern hören, eine so schörzr» von der alten nur durch einige vereinfachte Formen sich unterscheidende Sprache könne doch kein nicht studirter Mann verstehen; und doch versteht sic Jeder, der den Unterricht einer Volksschule genossen hat, also säst Alle, und daß diese Zeitungen nicht nur für Gelehrte geschrieben sind, geht aus den darin ent haltenen Marktberichten und Coursnotirungen, sowie aus Anzeigen von Kausleuten und Gewerb- trcibenden zur Genüge hervor. Und die Gastfreundschaft, war das nicht auch eine Tugend der alten Hellenen? Und in welch hohem Maße findet man sie noch jetzt bei ihren Nachkommen? Ich habe sie kennen gelernt, als ich vor über 20 Jahren während eineS fünfjährigen Aufenthaltes aus den ionischen Inseln, im Peloponnes, in Klein-Asien und in Konstantinopel öfters wochenlange Reisen in vaS Innere verschiedener Provinzen machte. Damals gab cs in kleinen Städten im Silben des Pelepoimes, wie Maratbonis lGvtheion), Tsimova (Areopolis), Kardamyli, Kalamata rc. keine Gastböse. Wie oft wurde ich da von würdigen Geistlichen, Beamten, Kausleuten mit der größten Freundlichkeit ausgenommen und bewirthet, ohne daß ich eS hätte wagen dürfen, nur die geringste Entschädigung dafür zu leisten. Eine andere, von den Vorfahren ererbte Tugend ist die Mäßigkeit im Essen und besonders im Trinken. Wohl gilt auch bei dem Griechen der alte Spruch: „der Wein erfreut des Menschen Herz" und gerne würzt er sein einfaches Mahl mit einem Glas des feurigen Weines, „gereist aus einer andern Flur, in einem andern Sonnenlichte, in einer glücklicher» Natur", aber niemals läßt er sich zum Uebermaß hlilreißen. Endlich will ich noch die Toleranz in religiösen Dingen erwähnen, um welche viele hochcultivirte Nationen die armen Griechen beneiden dürften; ein glänzende- Beispiel davon hatten wir unlängst bei der Beerdigung de- ans der Insel Kypros verunglückten Leipziger Gelehrten Sigismund. Das das Geschlecht der Frauen von, Schöpfer mit Schönheit und Glanz beschenkt ist, geben Sie zu, aber, verehrter Herr? mit welchen Neu-Helle „innen hat Sie Ihr böser Stern bekannt ge macht, daß Sie behaupten, sic seien okne Graue, obnc Witz, ohne Geist! Ich, der ick, da- Glück atte, viel in griechischen Familien, nicht nur der öhcrn, sondern auch der gebildeten Mittlern Stände zu verkehren, war geradezu erstaunt, selbst bei Damen von etwas mangelhafter Schulbildung so viel wirkliche Anmuth, natiirlicksen Witz, ange nehme, Geist und Gemüth anregende Unterhaltung zu finden, besonders aber häusliche Tugenden und eine Herzcn-güte, die mir immer unvergeßlich bleiben werden. Ilm Ganzen waren meine Eindrücke während meines sünfiäbrigen Aufenthaltes in jenem herr lichen Lande solche, daß ich immer an die Worte denken muß, mit denen Iphigenie» von Tboas Ab schied nimmt: Und dieser Eindruck bleibt in meiner Seele, Bringt der Geringste Deines Volkes je Den Ton der Stimme mir i»s Ohr zurück. Den ick von euch gewohnt zu hören bin. Und seh ick an deni Aerrnsten eure Tracht: Empfangen will ich ibn wie einen Gott. Leipzig, am 15. Juni 1876. L. Werder. (Eingesandt.) Die in immer kürzeren Zwischenräumen wieder- kebrenden und so lang anhaltenden großen lieber- scbwcmmnngen bei und unterhalb Leipzig- sind
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