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Dresdner Nachrichten : 18.03.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189403185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-03
- Tag1894-03-18
- Monat1894-03
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1894
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a»d>»un«e» oui her Lnvailen-l Zeile » «>,. »«»»Lrliae «u'irciae nur ae,en Horauslxjalilnna, ilnkündinun-rn »climei, emimllilti, nawdqilk BeliniiieluiiLKielle» an Kur Rückaabe eiiiaeiaiidtel «»rill ' slucke kein« ißerdindtiitile». L»p»»tpr»«t>fteU« Tlr. tt. 3S. Jahrqanq. Aufl. 5KM1» Ltück. SlLLVLLrSll M«r -L8 »U8 äna hockvutsoästc-n sil:n>l»lt1«'ll «Ing In- un>1 ^ULlaoclo.-/, emptobleu io rei- l>k:iltic.'c,r Lu.-i«:,bl kllll LI. * ern»i»r«» lll». k ,,Ui>»»II«t^ii«1» nli" Z * vronäeu. Koofctpn^^o <», I. 1. knuoue*U'k»p^ltt«»n fiir »Ue ^bikon^vi». N. Mll*t-Verk«»uf für »ns I»7v^.1nvr H«8ivk. IV. loUeetlvu killt N». l^au6t»loNer!e. ? 8«»«t Z lur ninl <A«u«e»eii»I« eiiiptiehl, ft,,! (llNMMNVI'l'äKl'jli f. ^ » K»^e Nl»«u^t» a^8«> t!k. M Xiecloi I.IZZ'' tiir FIl>t.i<I>: VolL L llell^tv. RRIo.-.-^tr.,-"' 17. § 8«IIÄV, VlSSk»»<O mul V»8>l8«I»t t'iiipilolilt, iu xr,)88.lrti^8tvp .1>i8,uilil I»iIIi^8i 1. IN. 20 ^1rirlDll8trri880 20, Liliv ^lrirE!trol1loi>>1rt»886 (Z Ititki!,,). Rr. 77. Annahme des Handelsvertrags, Reichstagsersatzwahl. Nenne», Fruhjahrssaison. Schneestimn. Gerichtsverhandliingen. Hosnachrichlen. Einigleit der Ordunnasparteie». fechnisclie Beamte. >E " ' — Nicode Eoncert. Eoniervatoriiim. Prozeß Plack T resdner «hweinhagen. Sonntag, 18. MSr;. An die geehrten auswärtigen Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Bestellungen auf das zweite Vierteljahr 18S4 bei dem betreffenden Postamts baldigst bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlleserung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Mesterreich- Ungarn und im Auslände nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Die Bezugsgebuhr beträgt be> den Aaiserl. postanslalten im Deutschen Reichsgebiet vierteljährlich 2 Mark 7.'» in Mesterreich-Ungarn 2 T>k. Kr. nnd im Auslande 2 Mark 75 Wf. mit entsprechendem postzuschlage. ,^ür Presden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr rum Preise von 2 Mark 5t) Hkf. (einschließlich Bringerlohn) entgegen. Neu- und Abbcstellunaen, sowie die Anzeigen über erfolgte LVotniungsveränderunge» in Dresden, wolle inan entweder persönlich anbringen oder schriftlich — nicht durch Fern sprecher — an die Geschäftsstelle gelangen lassen. GtschlistsStlle der „Dresdner Nachrichten", Marienstrafte 88. Erdgeschoff. Politisches. Ter Reichstag hat vorgestern, nachdem er noch in den letzten Tagen ein tüchtiges Stück Arbeit erledigt »nd sich eine längere Erholungsvaufe redlich verdient hat, die Osterferien aiigetrete» und damit die handetsvolitische Aktivn des Grasen von Eavrivi. deren Mark- und Schlußstein der Vertrag mit Rußland bilden »oll, ab geschlossen. Ter Epilog. den die Führer der Regierungsmehrheit in dritter Lriiing dem Vertrage widmeten, gestaltete sich ur einer An persönlicher VcrtranenSknndgrt»i»g für den Reichskanzler, während die Kassandrarufe der Opposition in einer scharte» Kritik der gelammten Regierungsvolitik gipfelten. Ter Redner des Frei snins nannte den Leiter dev heutigen Reichspolitit eine io ehrliche n eue Seele, das; man zu ihm volles Vertrauen haben müsse. Ter Pole Fürst Radziwill spendete der Polenpolitik des neuen Kurses indirekt Lob. indem er diejenige der früheren Fahre als unmoralisch lönsiellir. Mit einer überschwenglichen Verherrlichimg der Eawffn 'che» Politik ichlos; der demokratische Mnßprenße Lieber seine» Avschiedsgrus; an den .Handelsvertrag: er feierte denselben als einen Sieg, der dem Wasseneriolge von 1870/71 ebenbürtig ;nr Seite zu stellen sei. Mit schwerem Herzen nahmen dagegen die loniervativen Redner von dem Vertrage Abschied und bezeichnend nt es besonders, das; ihre Reden in einer kräftigen Polemik gegen den Reichskanzler ansliesen. Ter sreikonservative Redner v Kardorif begründete sei» Votum gegen den Vertrag mit dem i iefen Mißtrauen welches die Politik des neuen Kurses aus allen Gebiete», in der auswärtigen, der kolvnialpolitnchen, der wirth- ichaftlichen. sozialpolitischen, der währungsvolitüchen und in dem Verhalten der ^oüaldenwtraiie gegenüber, einstößc. Freiherr von Hammcrstein berührte die Erklärung des Reichskanzlers, daß er so lange iiii Amte bleiben werde, als seine Kräfte ausreichen würden. Damit hat er ia." setzte der Ehesiedakteur der „Kreuzztg." ironisch hinzu. ..der Sorge uni die innere Krisis die Spitze abgebrochen. Der Reichskanzler wird ja völlig in der Lage sein, mit der Majori- iät. die ihn heule stützt, die Reichspolitit weiter zu führe»." Die Wortführer' der konservativen Partei gaben deutlich zu verstehe», daß sic entschlossen seien, gegen diese Wcitcrsührnng der Reich-s- volitik auch fernerhin zu ovponiren. die nur damit enden könnte, das; diejenigen .Kreise, die in effter Linie »och immer die Träger des monarchischen Gedankens geweien sind, iür iede ftaatseihaiiende Parteipvlitik ein sür allemal verloren sein und eine sichere Beute der radikalen Elenrcnte werden würden. „Wir haben das Recht, wir haben auch die Pflicht," ries Freiherr von Mantcnsscl ans, wenn wir meinen, daß nach unserer Ileberzcugung die Rathgcbcr der Krone schlechten Rath geben, den Rath, den sic gegeben haben, zu bekämpfen und soweit cs in unseren Kräften stellt, die Ausführ ung zu hindern." Warmherzige Anerkennung spendete der Führer der dcilt'ch-konscrvativen Fraktion dagegen dein^Finanzimnister Miguel, und wenn der Aba. Liebcnnann von Sonncnbcrg die Hoffnung ausfprach. das; »am den; inneren Fcna. das ivir gegen wärtig erleben, ein Scharnhorst kommen möge, der unser Vaterland wtlet, im Fnncrn stärkt und iimcrc Machtstellung in Europa er hält, io wird man nur den Wunsch hinzuzufügen haben, daß die bevorzugte Stelle sür diesen inneren Sciiarnlwrit zur vollen Ent faltung seiner Kräfte recht bald frei werden möge! Die Ersatzwahl im 3 poscnichen Reichstagswahlkreise, die zu einer Stichwahl zwischen dem Freikonscrvativcn Tzienibowski und dem Polen Szmnanski geführt hat. entbehrt wegen der antisemiti scheu Sonderkaildidati». die von Ahlwardt und der Reformpartci gemeinsam ausgestellt worden ifl, nicht eines allgemeineren In teresses. Ter Wahlkreis, der durch die klangvollen Rainen der polnischen Iudenncster Mcseritz. Wöllstein und Bomst an der Faulen Obra treffend charakterisirt wird, ist bei seiner starken semitischen Bevölkerung inr antisemitische Agitationen wie ge schaffen. Trotzdem hat es die antisemitische Kandidatur zu einen, »ennenswertlien Erfolg nicht gebracht : sw hat vielmehr in wirksamer Weise dem Polenlhum Vmichnb geleistet, da der Wahlkreis, der 27 Jahre hindurch inr Besitz der Deutschen geblieben war. In Folge der Zersplitterung derselben wahrscheinlich bei der Stichwahl den Polen in die Hände fallen dürste. An An strengungen hat eS der radikale Raddaupbrasen - Antisemitis mus wahrlich nicht fehlen lassen, um den Wahlkreis an sich zu reißen Es war eine Kraftprobe ersten Ranges, die man in Mcseritz-Bomst entfaltet hat. Wochenlang wurde der Wahlkreis von Ahlwardt und dessen intimen Bundesgenossen von dcr Refvrm- vartei unermüdlich durchwühlt und bearbeitet. Der Vertreter von Friedcbcra-Arnswalde hatte seine ganze in längerer Gefängnihhait ailfgcsveicherte AgitationSkrast in den duftigen Gefilden von Mcicritz und Bomst entladen und sein Busenfreund, der Vertreter von Dresden-Altstadt, hatte sogar die erste namentliche Abstimm- uns üLrr den Handelsvertrag mit Rnßlaich versäumt, um dem svrtgejaglen Berliner Rektor hilireich unter die Anne zu greisen Die Antijemiten haben täglich sechs bis acht Versammlung'» ab gehalten, in denen die Mehrzahl bei Führer der Resonnpartei als Wandenedner onftrawn. Der brave Ahlwardt batte »ch ge brüstet. das; er bei den nächsten Wahlen ganz Rorddentschland im Tiiuniphzugc erobern werde, und die Leitung der Resonnpgrtci batte das geglaubt und sich beeilt, mit dem Meister des Gassen antiseinitisnms ein inniges Bündnis; gbzuschließe», »in die Frischte der Ablwardl Rhen Siege mit grnieswn zu tonnen. In einer großen Berliner Versammlung, in der das Reinliat der Ersatzwahl bekannt gegeben werben inllte. ertlärte der resnrnieri'che Abg. Hinchel. die Stimmung sei im Wahlkreise äußerst günstig nnd liehe teinen Zweitel, das; inan denselben eroberl habe. Der Vertreter von Bautzen itmimie barob eine Inbellivmne an, er inrach von einem zweiten Seban und scbli'ß seine kraftstrotzende Bierrede mit der Geibel scheu Siegesiantare: „Run laßt die Glocken von Thurm zu Thurm durch s Land sroblocke» im Iiibebiicrin: des Flamme» siohes Geleucht sacht an. der Herr I>at Großes an uns gethan!" Es tain aber anders. Das vorzeitige Frohlocken der antlseimtiühen Dbürme verstiinnnle. als hekaniit wurde, das; der Ahlwar-t'nhe Kandidat der Rewinwartei es 'licht eininat bis zur Stichwahl gebracht halte. Ter Aufwand der wüstesten Agitation und das Ansgebot des ganze» Ablwaidl ZimiuerinaunRhc» SchürabparateS war willnngslos geblieben. Die beträchtlicheil pctuiiiärc» Ovier, welche die Anhänger ovserwillig in dem Glauben, daß sie den Interessen des Deutschthums zu Gute loininen. für die Wahl agitation dargebracht hatten, waren vergebens: sie dienten mittelbar nur dazu, dem Polenthum den Sieg zu erleichtern. Tic Kraftprobe war zu einem Zeugnis; geworden, oas; die Hvch- sluth des resorinerischen Ahlwardtismus vorüber iit. Auch in den Kreisen des bäuerlichen »nd bürgerlichen Mittelstandes beginnt allmählich die Erkenntnis; ;n dämmern, das; mail mit dem Svstcm Ahlwardt. mit nngehmcrlichen Ueherircil'imgen. mit verleumderi schen Superlativen, die vor Gericht in ein Richts zerstießen, de», Iudenthum nicht nur nichts anznhabcn vermag, sondern ihm nur reichlich Wasser ans die Mühlräder schüttet. Die Zeit wird bald loininen, wo man auch die leichtgläubigsten Gcmüther selbst durch Wagenladungen Ablwardt'schcn Aktenmaterials nicht mehr in Er regung und palriotftche Entrüstung zu setzen vermag. Es ist nickt zufällig, daß die Niederlage des AblwardtisniuS mit dem Prozeß Plact - Schwmchggen zusammensällt, indem die verbrecherische Nichtigkeit und Nichtswürdigkeit der Alüwardt'ichen Akte» und deren Hintermänner in seiner ganzen Widerwärtigkeit dargethan und zugleich jener ans volitffche Kinder und Narren berechnete ö<> Piennig-Broschüren nnd Bilderbogen-AntisemitisinnS in seiner albernen Lächerlichkeit bwßgelegt worden ist. Was die Staatsanwälte am Freitag in ihre» Plaidoiiers über Plack und Schweinhagen gesggt haben, das gilt auch von Ahlwardt. der der Verführer nnd Anstifter des verbrecherischen Treibens dieser Gesellen ist und zugleich mit diesen gevra ndmartt dasteht. Es würde eine Entweih ung des Begriffes ..Patriotismus" sein, wenn dieser Begriff mit lenen Subietteii in Berlündiing gebracht würde, bemerkte der eine Staatsanwalt. Und der andere Staatsanwalt meinte, man habe es nicht mit ernste» politischen Männer», sondern mit ganz ge wöhnlichen Ehrabichneidern zu thun, bei denen von gutem Glauben nnd ..bona tiaes" keine Rede sein könne, die nichts Anderes als die schmachvollsten. bodenlosesten Verleumdungen vvrgebracht hätten. „Wenn es nicht ehrvergessene Verleger gäbe," führte seiner der erste Staatsanwolt aus. „würde es weniger ehrvergessene Seribenten geben, welche solche Schandschnsten schreiben!" Und was über Schwcinhagen gesagt wurde, trifft vollkommen auch ans Ahlwardt zu. „Dieser'Angeklagte ist der Man», der in öffentlichen Volksversammlungen als Redner austritt und „hvchpvlitiscye" Vorträge hält! Wahrlich. Diejenigen, die ihn ietzt noch hören wollen, beneide ich nicht um ihren Geschmack!" Diesen Geschmack aber besitzen die Führer der Refmmpartri, die sich in earpaw zur Bcgriisning Ahlwardt s einsanden. als dieser von seinen An hängern nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis; in Empfang ge nommen wurde. Und mit dein Ansdruck des Bedauerns konstatirte am Donnerstag im Reichstag Herr Oswald Zimmermann, daß es Ahlwardt in Sachsen verboten sei, seine „hochpolitischen" Vorträge zu halten. Das Ergebnis; der Ersatzwahl im 3. posenschen Wahlkreise dient allen reformerffclicn Antisemiten und allen Denen, die i» den Bestrebungen des radikalen Antisemitismus zugleich eine wirksame Vertretung der Interessen des Mittelstandes den, Großkapitalisnms gegenüber zu finden hoffen, zur ernste» Mahnung und zur erneuten Prüfung der Frage, ob sich die Führung und Leitung ihrer Partei in den rechten Händen befindet, ob sic ferner Leuten ihr Vertrauen schenke» dürfen, welche einein Ahlwardt »nd dessen Genossen Handlangerdienste leisten und den Anti semitismus nicht als ehrliche patriotische Ueberzrugimg, sondern als einen einträglichen Broterwerb oder als einen angenehmen Sport zur Befriedigung pcifönlicher Eitelkeit betreiben. Fernschreib- und Ferns-rech-Verichte vom 17. März. Berlin. Ter Kaiser hat dem Reichskanzler Grasen Eaprivi die Kette zun, Hansordcn von Hohenzollern, ocm Staatssekretär Frhrn. v. Marschall das Großkreuz deä Rothen Adlerordens nnd dem Gesandten Frhrn. v. Thiclmann den Kroncnordrn 2. Klasse »nt dem Stern verliehen. — Ter Kaiser war gestern Nachmittag beim Reichskanzler vvrgesabre», um ihm für die Durchführung drs Handelsvrrtrages seinen Tank auszusprechcn: da jedoch der Reichs kanzler nicht anwewnd war, kündigte der Kaiser in einem Tele gramm dem Grafei, Eaprivi unter herzlichen Worten für dessen aufopfernde und durchgreifende Thätigkcft. der der Handelsvertrag zu verdanken sei, die Verleihung der Kette zum Hausorden von Hohenzollern an. Der bei den Verhandlungen für den deutsch russischen Handelsvertrag ebenfalls hervorragend Ihätig gewesene Generalkonsul Frlir. v. Lamczan erhielt den rothen Adlcrorden 3. Klasse. Der Kaiser hat dem Eües der russischen Tcleairten sür die Handclsvcrtragsverhandlunaen. Wirkst StnatSrath Timinasew eigenhändig den Kronenorven I. Klasse überreicht. — Gestern Nach mittag stattete der Kaiser dein russischen Botschafter einen Bestich ab. — Der Kaiser reist am Dienstag früh nach Abbazia „nd trifft dort am Mittwoch Nachmittag ein. — Tie Nachrichten übe, eine Ncuuniformirung der Armee weiden jetzt auch in, „Reichsanzeiacr" von zuständiger Seite als unbegründet bezeichnet. — Der Bundes- rath beschloß heute, den russischen Handelsvertrag dem Kaiser zur Ratifikation vorzulcaen. — Die dem Reichstage zugegangenc Vor lage über die Aushebung des Identitätsnachweises wurde den zu- stäichlgen Ausschüffcn überwiesen. — Ausgenommen wurde ferner eine Vorlage best, das Ursvnuigszeugnik betr. eine Ergänzung des amtliche,, Wagrcuvcrzcichuiffes infolge des russischen HandclSvcr- irages und das Nebeieiulommc» niii Rußland bez. der lleli> r»al»»i Ausznweisendci Ter Rcichskoininiffar für die Ehicagoer Welt ansstellung veröffentlicht cin weiteres Verzeichnis; der in El>u»go Prännirlen deutschen Fiinieu: dasselbe »»n'as;t ca. i!gO Preö Zu dein deutsch sriinzmwhe» Ahkoiiniicn über die Kamerungrenze wird offiziös beinertl. daß. wenn wir auch mir die durch das Al> kommen dem deutschen Schutzgebiete zugksichcrlc Eiweiteriing nach den, Flächenmaße in Betracht ziehen, wir wesentlich an Denen» gewonnen haben gegenüber dein Einichnitt»'. welchen das Fraol reich ziieilannle Gebiet bei Lame und Bisam westwärts vom 15,. Mendian in denisehes Gebiet macht. In Kamerun habe,, nur folgenden Zuwachs aiitznweisen: l) in, Sndosten ein Gebiet, wel chcs uns ostwärts »oin 15 Meridian den Zugang ;»n, schiffbau n Sanga eröffnet und welches schon allein den, Flächeninhalte o G, dem bei Lame abgetretenen Gebiete entspricht; 2, im Nordwlei, wird der Shari jeineits des 17. Meridians und 10. Breitengrades bis zu seiner Mündnng in den Tschadsee Grcnzstuß unsere.' lolo malen Besitzes, was sicherlich bei Wcite», die Vonbcile überlrim. die uns ans dem Besitze des Shari bei seiner Mündung in de» genannten See hätte erwachsen können. — Nach den, Reichshans balletat in, 18!lt95 entfallen an Matriknlardeitiägcn ans Sachsen 27.37ROll.' Mt. Tie zur Berathiing des Eimvunes von Aus »ahiilehesliiunniiige». betr. die Regelung der Sonntagsarbeit in ^ Glashütte», eiiivernsenc Versanniitnila ' von Interessenten gestern und heute i», ReichslagSgcbäiioe unter Vorsitz des Unter T 'taalssekrctärs im Rcichsamt des Innern, Tr. v. Rollenbing. A,i L' --- der Verhandlung »ahmen außer den Vertretern des Reichsamts des^ 2» Innern und des preußische» Handelsministeriums. 19 Arbeitgeber. Al Arbeitnehmer uno 7 Gewerdeaussichtsbeamte Dheil. Aus ^ S? Sachsen sind vertreten: Tircttvr Jahn in Radeberg. I. O. Hirsch^ in Pirna, als Vertreter des sächsischen und Lausitzer Hüttenrevier.' s Earl Eibenstein, serner der Direktor der Aktiengesellschaft für Ellas ^ -s.L siiduslrie (vorm. Friedrich Siemens) in Dresden, Licbia tn Plauen. ^ Als Aiheitnehmei: Glasmacher Oswald Müller in Ncu Töhleu. ^ Glasmacher S. Haat in Radeberg. A ^ L Bcrün. Tan Prozcs: Schwelnhagcn-Plack hielten die An 2. geklagten heute ihre Bertheioigungsredcn. Plack sprach drei Sru» -r M den, er gab u. A. an. das; der Agent Gehlsci, jetzt Kvlresvvndenk' — des Plattes „Die Post" in London sei, eine Angabe, die dieses22 Blatt in seinen, Berichte deincntirt. Berlin. I» de», Prozeß Plack Schweinhagen vernribeilte ^ der Gericktshos nach auderthalbstündiger Berathuna Plack zu ^ ^ I Jahr 9 Pcoiiateu Gefängnis; und Anrechnung von >, Bconaten auG 2»- dic Untersiichlingshast, Delvald zu 3Monaten Gesängniß. Schwein ^ Hagen zu 1 Jahr Gefängnis; »nd Anrechnung von «> Monaten » ^ Untersiichlingshast. Dem Finainininister Tr. Miauei und dew.A Reichskanzler Gras Eaprivi wurde die Pnblikationsbcsugnis; im-- « ..Üieichsanzeign" zugesprochen. Ter Gerichtshof nahm an. das; die Behanvtiinaei, Placks-Sckuveinhagc» über Tr. Mauel nicln >>»> ^ ^0) nicht erwiesen, wildern geradezu „»wahr seien, das; Tr. Miguel' während seiner Dbäligteit bei der Tiskvntogescllschai, nirgendwo 2 ä» unehrlichen Gewinn geiuckft oder gesunden nnd das; derselbe Spe »«» - L liilalionsgescbäste nicb, gemach. Habe. Ter Vorwurf des Mein . " eides gegen Tr. Bciguel sei obne Halt, es sei erwiesen, daß sich die eidliche Aussage Miauel's vollständig mit den Thatsachei, deckte: in gllen von Plack in der Broschüre gegen Miguel ausgestellten Behailvtnngen sei die direkte Unwahrheit nachgewicsen worden, der Schutz des 8 193 stehe dem Angeklagten in keiner Weise zur Seite. Tie von Schweinhagen gegen Tr. Miguel erhobenen An griffe hätten sich ebenfalls iämintlich als unrichtig erwiesen; alle scher den Finanzministcr ausgestellten Behauptungen seien unwahr, cs 'ei zweifellos, das; die Unwahrheiten ehrenkräntendcr Natur seien: dies sei auch der Fall in Bezug am die Aeußernngc». die gegen den Reichskanzler gerichtet waren. Bon einer Wahrnehm nng berechtigter Intereisen könne keine Rede sein. Ter Anart!. Schweinhagen wurde aus der Hast entlassen. Plack erklärte, sich bei dem Urtheil nicht beruhigen zu können. In seiner Vertbcidig »ngSrede hatte Plack u. A. erklärt, er habe sich vorgcnommc». dem Kaiser die Sache leibst zu niiterbrciten nnd wen» er vier Woche,! hinter ihn, Herreisen nnd den Adjutanten in dcn Koth reiten soltze Schweinhagen erklärte, er wisse, daß er gefehlt habe und bedane:' die Beleidigung, für welche rr bestraft werden müffc: aber nach der Analogie der als Spione angeklagten französischen Offizien, die zu der weniger entehrenden FestungSitmsc verurtheili worden seien, hoffe, auch er, daß man auch ihm gegenüber Milde werde walten lassen. Berlin. Tic Ausführung des sür die Psingstseiertage ge planten Ferninar-sches »ach Fricdrichsruh ist ii, der gestrigen Oil: n»g drs Fermncirschvereins Berlin-Wien feit beschlösien ivcnden. De», Fürsten Bismarck soll von diesen« Beschluß Kenntnis; gegeben werden. Ebersbach S. Infolge SchnecsturmrS sind die La»'» er Bahncnlinicn verwebt nnd nnsahrbar.mit Ausnahme Bischofswerda Ebersbach, woselbst wät Nachmittags der letzte' Zug von DrGden mit 10 Aren nnd 2 Lokomotiven anlangte. da der Balmichneepftug nnvranchbar geworden war. Löba» versucht Sonntag Fabrpo'i Verbindung^nach Ebersbach. Ebgussecverbindnng ist ebentzill nn möglich. Tic Schneestürine dguern fort. Danzig. Am Montag trifft der Eisenbahiiminifter Thielen hier cin. »n, den, Stcwcllaus des Llonddaniviers „Prinzreaem Luitpold" beizuwohncn »nd sich über die hiesigen neuen Emen dahiieinrichlungen z>, insornnrcn. Auch der Reickslänzler ivird mvartcl. Danzig. Das Rarhhau-s. das Böriengebände und viele an dere öffentliche und private Gebäude baben anläßlich der Annahme des russischen Handelsvertrages Flaggenschinnck angelegt. Hamburg. Der Besitzer drs großen Ver-giingungseiabittsemeuts „Elvepavillon", Renner, vrnnchle anscheinend in einem Anfälle von Geistesstörung seine Frau zu erstechen. Großes Aufsehen erregt die Eniinündlgung drs 3riäh,igen Frln». Otzka, v. Polciidorff ans der bekannten alten Hamburger Patriziersamilie. der amtSgericht- lich als Verschwender erklärt ivird. W i e n. Kaiser Franz Ioief ist heute früh 8 Uhr ans Kav la Martin hier cingetroffen. W i e ». Aus einzelnen Theilen Böhmens nnd Mährens wer den Schneestünnc und Verkelirsstörumien gemeldet.^ Längs de> sächsischen Grenze liegt aus weiten Strecken der Schnee zwei Meter yoch. Pest. Der Kaffeehausbesitzer Wcrtheimcr fand in seinem Kaffeehausc eine Bombe, dieselbe wurde ans der Polizei zur Er plosion gebracht, sic entbielt Pulver »nd Dynamit »nd hätte großen Schaden anrichten können. Amsterdam Die Kamme, wurde heute durch König!. Dekret aufgelöst.
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