Dresdner Nachrichten : 02.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189404027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-02
- Monat1894-04
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- Dresdner Nachrichten : 02.04.1894
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'Vismarck Getznrtslagsfeier. Erster Schultag. sozial demokrglische Lst'liammlung. „Feronia". 'Zrieflaste». ltöiiitzl. ü-filpotlitzlitz, »itz^tzn. ^eoiZeiitiior. Montag, S. April. Akrnschreib- und ^crnsPrech-Brrichtr. F r i cd r i chsr» h. Dem Fürsten Bismarck ist der gestrige Tag sein, gut belommen. fffratiilationsempsang lvird lieiitc »»r »och i» bescl,räntlem Mafze angenonime». ^Te!eg>aphffcl> gralulirt l>gde» gestern 'Abend »chon der König vvn Sachfen, der K'önig von 'Itzürttemberg. der Prinzregent von 'Vapelii, der Grosilierzvg von Boden und andere höchste Heirichaiten. Ans dein Tische des Lveisefaales am Piave de) Fürsten sind Depeschen von nai> und fern iiiisgeiianeit 2l>» Halhersladt in eine Devntation von drei Kinaffieromffece» nngenieidel. Eine'Tepeickie de) Kaiser) in lein linldvoll gcliaiten Ter Kaiser gratnlirk drin Fiirsten in war men Forlen und tiindigi ilun die Sendung de) tstrasen Mollte a». der einen Küras, üderdriugen ivll Da) Material de) Stahl van rer), sagt der .Nager, sei ei» Wahrzeichen deutscher Treue lind deutscher Dankbarleit. denen auch er durch die Widmung de) Pan ze» Aiisdnick geven wolle, liin N Uln begann die Iägcrtapelie iln Ständchen. Der Fürst enchien mit seiner Familie und teltte nck» im .Nreiie der E>,me ans die Terrasse, von den Tanieuden von /aiirijanern mit stürmischen Hochrufen begrünt. Den »aveltmeisler rog der ,Tuest in ein längere) E-espräch. der Bl enge dantte er durch niiederbolte) ,^uivinken. An den Altoner Sängerverein, der die Tager ableue, richtete der Türst eine längere Ansprache. E) tomineii immer melir Gäste an. auch die Gescheute lausen inriner bänsiger ein. Ans eine Penierkung Schweninger'), der Türst werde bald wieder reisen tonnen, bat ibm die GMj,, Henäel vvilDoniicr)- iiiarck al) (b,eschenk eine prächtige Tnch)stnle geschielt, die dem Für ilen sehr gefiel F riedrich ) r u l>. Der Flügeladiuiaut Gras Mvltke. welcher lg iil» -ln Miunten liier einlra'. überreichte dem Fürsten Bixnar-t viamen) de) >laiier) einen vrachtvollen »üra» mit Epanleite) und ^tandeiier. Der Fursi »robirle den teüras; ivsvrt a» und freule sich »der den guten SG desselben. Zn der Deputation der Hatberstädter .gürassirre änsrertc der Fürst, er lioft'e. deinnächst in Halbenladt dem Aegiment in persönliche Begebungen treten ,»> lonnen. Pest. Die Beisehuug Kossntb ) tand bei prächtigstem Wetter niiter gewaltiger Betheiliguiiri der Bevölkerung Ungar») und zahl reicher Deputationen mit ranzen und Fahne» »m Kt Uhr Vor mittag) statt. Bei der Tranerlcier in den Vorhallen de) Museum) ivaren anwesend eine Depiiiativn des Magnalenhanse) mit den Inlherischen Bischöfen und Vertreter aller Parteien de) Abgevrd- neicnhanse). Aach Absingung der Nativnalhmnne sprachen der lntherische Bischof Sartänb. Maurice Jokai A'amen) de) Abgeord netenlianse), der Bürgermeister Ülaineii) der Stadt. Dem aelit- 'Vän»igen Leichenwagen vorans snhren 20 Wagen mit ttränzen. lim 2 Ul>r A'achmiktags täm der Zug ans dem Friedliche,an. Aaine») der Unabhängigkeitc-parlei iprachen hier Inst und Her »rann, sowie Vertreter der l.^18er Landwehr und der Universität) »igend. Trotz der ungeheuren Menschenmenge war die Trdming überall eine liinsterhaste, lein Zwischenfall hat stattgesundcn. A o m. Ein gestern "lbend erschienene) Dekret ordnet an. das; der Gvldwechseltni) bei der Zahlung von Zollabgaben von einem Tag aus den anderen ans Guind der tlnrse der Börsen von Genna. Mailand und Neapel sestgestellt werde. Ein weitere) Dekret be 'limmt. das; die Zollbehörden vom 2. Avril bi) zum öl. Frili er mächtigl sind, bei der Zahlung von Einsnlnzvllen sslvteu an Zahl uugdilatt anzunehmen bei 2Lerll>en. ivelehe sammt dem Zuschläge de) Wechiellnrie) nicht höher al) 100 Bre sind: auch dürsen die Zollämter bei jeder Zahlung italienische Silbcrsclseideinünzc bi) zum Betrage von 20> Zire aiinelnnen. rlondvn. Die in einem Hotel in Blackheath gefnndene Bombe ertvie) sich nach genauer Untersnchnng al) ungefährlich und hatte anscheinend nur den Zweck, den Eigenthnmcr de) Hotet) zu er schrecken. London. Wie dem Peuter'schen Bureau an) Lima gemeldet ivird, verlautet daselbst gerüchtweise. Präsident Beriniidez ser gestern Vormittag gestorben. E) sei unmöglich, die Wahrheit setlzuitellen, da die Behörden jede AiDkunst verweigerten. Der -tandidat der Bürgerpartei. Vaieareel. sei an Bord de) englischen zlricgx'chifse) ..Gamet" geilolien. Au) Furcht vor Unruhen sei der geschäftliche Verkehr niiterbrochen >i o p e n h a g e n. Tun Landothing gab Estrnp der Freude de) uabinet) über da) Zuslandctoinmen de) regelniäsngen Finanzgesetze) r'liDdruck. FH» persönlich freue die Vereinbarung, weil dadurch seine Stellung von Beschwerden befreit w orden sei. Zugleich kün digte er dabei seine Demission an. Da) Finanzgcsetz ifl von beiden .Nannnem angenommen worden. DertlicheS und LächsischcS. — lieber die Vermählnng)seier Sr. h'önigl Hoheit de) Prinzen F o h a n n Gevr g mit der Herzogin M aria F s a bell a von Wiirttembcrg meldet da) „N. ^-t. Tgbl." an) Stuttgart: Am Montag den 2. April 12 Uhr -hi Minuten Nachmittag) erfolgt die 'Ankunft des Erzherzogs Albrecbt von Teiterreich und de) Prinzen Gelieimen O b er s o r fl ra t h Dr. Und eich, die letzten Ehren. F» der t'lnla der Akadenrie, der Stätte feine) segcn)reichen 2chäl>rigc» ätzirlen). ruhte die irdische Hülle. Banner, Fahnen. Tannen. Palmen, .uränze schmückten die ernste, vom Glanze zahl reicher .Nerze» erleuchtete Stätte. Vor dem offenen Sarge rnlüen die zahlreichen T rdenc-anszcichnnngen. Zwei Stunden vor der eigentlichen Tranerfcier. nachdem noch eine photographische Ani nähme geschehen, entzog der Sargdeckel da) friedlich ruhende Ani litz der zahlreichen Traucrgemeinde. Man gewahrte in letzterer al) Vertreter Sr. Maieilät des .Nönig) venn General cc la ccuito, töenernlmaior von Treitsclite. Sr. Ercellenz Herrn SkaatSministcr Dr. Schling. Stadtloinmandanten töeneralmaior von Zeichn». Geheimräthe Henmann. Vodel. Laodcsvbci'orilineincr von Witz leben, itziai Nüiiitel für das Fürslenlhum Schlciz. Sberformneister .Nühn für die Greizer Forstverwaltnng, Abordnungen vieler Hoch schulen von Deutschland und Oesterreich, darunter die technische Hochschule Dresden, vertreten durch die Herren Rellor Pros. Dr. ArniNe und Prot. Tr. Drude, die Universität Leipzig, die Berg atädemie zu Freiberg, die technische Hochschule zu >!arl)r»he. die böhmische Forstlehrainialt zu Weihwasser, letztere vertreten durch Prof. Dr. Sallac. Ferner gewahrte man in der hochansehnlichen Lrauewersciinmlung die Herren Geb. Finanzrath von der Planitz, Präsident Nittergütsbesitzer v. Oehlschlägcl, Oekonomicratl, Üble- mann Görlitz »nd Octonomierath von Langsdorfs al) Vertreter des LandeSkulrucratlie), flccgieriingsrakli Münzner, das Ofnzierkorv) de) 2. Grenadierregimcn». dem ein Solm de) Berslorbmcn an gehört, Offiziere anderer Truppengattungen, die Foriiwett Sachsen) tau au)nahm)loS, die Professoren »nd Studentenschaft der Akademie Tharandt, die Honoratioren der Stadt re. Vor dem Sarge para- dirten Vertreter derEorp) Hubertia Silvania, der baltischen Land) maninchast und der Fintenschast in vollein Wich), desgleichen mit Fahne der Militärverein zu Tharandt, dem der Verstorbene als Ehrenmitglied angehört, klm !1 Ubr hob der.üirchenchvr unter Leitung des Herr» .Aantor Dörner die Feier mit dem stimmungs vollen Gesänge ..Fein) meine Zuversicht" an Hierauf hielt Herr Paitor Jäger die ergreifende Gedächtnihrede, in weicher er das liefe Gcmüth, da) liebe Herz, den lauteren Eharakter und den edlen, offenen Sinn de) Heimgegangenen, der auch a!) -kirchen- vorstand Erspriehliche) ivirlke. pries, zeigend, wie Dr. Fndeich in vielen Stücken dem Gründer der Anstalt. Dr. Eotta, geistes verwandt war. Im Namen de) .Aviiigl. Finanzministerium) wid mete hieraus Herr Geh. Nath Hepmann dem Entschlafenen einen höchst ehrenden Nachruf, wobei der Nedner thränenerstickter Stimme anssührte, wie ihn» Dr. Fudeich auch als Freund nahe gestanden babe. Fm 'Austrage de) Professorcnlvllcginms sandte Here Geh. Hosrntli Pros. Tr. Nohhe. der die einstweilige Führung der Aka demie übernommen hak. dem Heimgegangenen einen herzlichen Grus; de) Abschiede) nach. Halte» doch allezeit die Facbgenonen >» ganz Europa ans den theneren Todicn geschaut. Fn einfachen britischen Worten gedachte alsdann Herr Hichliiig. der soeben seine Studie» an der Akademie beendet, de) gerechten und milden Vor gesetzten. de) väterlichen Freunde) und treuen Berather). Eine von Herzlichteit und Fnnigkeit getragene Trauerrede biclt nunmehr Herr Obersorstmcitter Dr. Danckelmann ans Eberswalde, beredt anSführend, wie nicht die Wiffcnschait nnsstirbt. wohl aber der 'Mund, der sie Verkünder. Sei doch in dem Enischlasenen eine Palme der gcsammte» Lelnerschaii vom Walde gebrochen worden. Nachdem das Il.cc v pia aniina für die ivahre Fohanncsnalnr seiten) de) Herrn Nedners verklungen. legte Herr Tberwrilmeistcr Täger Schivarzenvenz a» Zeichen der 'Aneriennnng eine Pakine nieder. Nedner ichlos; mit den erbauenden Worten. „Dein Gedäclunis; ivird nie ickivinden. üalt der irdischen Palme ichmückHDich die l>im»lliiclie Arone." 'Al) Herr Paüor Fäczer töevet und Segen ge ipwckie» l,atte. siimmten die Sänger .Ainerstehen. ia anrerstelien" von Granu an. Nunmehr 'ormirle sich unter Aisiskenz de) Dresd ner siädtiscliei. Beerdig,,ügsinüitnte) und der Tharnndter 'Beerdig »ngsgeiellichast der ichicr endlose >londnk> vei dem Geläute der Glocken Chorknaben eröffnelen den Zug. Der Miluärvercin folgte. Eine mächtige Bürgerkrone der Siadk. deren Ehrenbürger Tr Fudeich gewesen, und ein mannhohe) Tannenkrenz. von der Tharandter Nevicrverwaltnng geüislet, ivnrdP vor dem 'Akademie vanncr geiragen. Die Stndenieincha>r marickiirte mit nmitorlen Falmen in oorpor». Das Ordenskffien trug, von zwei Eleven flantirl, Herr Oheriörfler Müller, den 1 fpännigen Leichenwagen de gleiteten zu beiden Seilen Waldarbeiter. Zwischen den Lölmen de) Bcrblichenen schritt Herr Generalmajor von Tremchkc. Den imvoianten Zug fchlos: die Feuerwehr und eine lange Neihe Zwei ivänner, die znm Tlnil die kostbarsten Palmen und Blumen, von Schulen. Gemeinden. >>orporativnen. Eorno und Privaten gewid- mcl. beförderten, läegen Ubr ward der Gottesacker erreicht. Hunderte bildeten am dem letzten Ehrengaiige Svalicr. Aeuszere Zeichen der Liebe und Verehrniig wurden bei Geiang und Fabnen schwenken niedergelegt. Nach Gebet und Segen schied man von der letzten Nnlienätte de) Manne), dessen Name in der Forii geichiclite de) deutschen 'Vaterlandes und weit über dessen Grenzen hinan) stet) »nt.Hochachtung genannt werden wird. Fn begeisterten Huldigungen der L->cbe und Tankbarkeil lnng ei» glanzvolle) 'Ansselien Ta) Podium de) Saales vrangte in reichstem Fahnen und Pflanzenschnnick. au) denen die städtische >toloisalbüne Bismarck ), neben den Büsten König Aivert's, und Kaiser Wilhelms de) I. und II. emporragie. Die Feier eröffnele die Feilonverlure von Lnsien. die von der Gewervehanslavrlle unter der Leitung ihre) belvährtcn Tirigenteii, Musikdirektor TrenUer. ansgeffihrt wurde. Hieraus ergriff der Vorsitzende dcs Festtomikee), Genergkmainr ;. D. von h risse, nw das Wort zu einer kurzen Ansprache. „Fndem wir Bismarck feiern," jagle ec, „tennzeichnen wir uns selbst n» königstrene Deutsche! Zu keiner Zeit dürfen wir freudiger leinen Geburtstag begehen, als m diesem Fahre, nachdem unsere) Kaisers hochherzige) Emvnndcn dem sehn liebsten Wunsche der den liehe» Volksseele ciiigegengclo,innen ist und alle Mis'.versiändnisse Innwcggrränml hat. die sich zwiichcn innere König empfangen werden. Ilm Z kkhr .',0 Minuten 'Abend) treffen Prinz Georg, Prinzessin Mathilde und Prinz 'Albert von Sachsen ein, wobei ebenfalls grosser Empfang am Bahnhof staiffindet. Tie Zeit der Ankunft des ebenfalls erwarteten Erzberzog) Otto ist noch unbestimmt /Nach Ankunft der vorerwähnte» fürstlichen Herrschaften ii» -rchlof: rindet um 0 Ubr 'Abends Souper in den Zimmern der nmllichen Gärle statt. Am Tienstag ist um I2G Ubr Familien irülistück bei der Prinzen», Friedrich. 'Abends Familienlafel im Williclmspalasl, nm!> Nln groszer Hvsball. Am '.Nittwvch ist Familienfrühstück bei der Frau .Herzogin Wem. nm 5'/s kkhr Gala- lawl im Ncsidenzschlosse, nm 7sh Uhr Fcstvorsteltnng im K. Hof llwater. in» K> Uhr 10 Minuten Abend) erfolgt die Aiilimsi der Königin- von Sachsen, für welche am Bahnbof kleiner Empfang statlnndet. Am Donnerstag wird nach erfolgter standesamtlicher Trauung de) hohen Paare), welcher nur die engeren Familien angehörigen beiwohnen, »m 11 Uhr Vormittag) die kirchliche Vcr mäyliing im grossen Saale de) Nronprinzenvalai) stattsinde». Illach der Vcrmählungsfeier ist Denlirconr. welcher sich ein Familien stnhstnck für die aiiswärtigen iinstlichen Gäste bei dein Herzog Albrccht anschlieszen wird. Um "> Uhr 15 Min. findet für die ans wärtigcn Gäste ein Diner bei Sr. Durchlaucht dem Herzog Wilhelm von Urach statt, lieber die 'Abreffc der hohen Gäste werden noch nähere Bestimmungen getroffen. — Ganz Tharandt, viele Freunde und Verehrer von nah »nd fern erwiesen gestern Nachmittag dem im kräftigsten Mannesalter verstorbenen hochverdiente» Direktor der Königs. Forstakadcmie, >! für den F n r sl e n B i) m a r ct bat sich Dresden wobl von keiner anderen dentichen Stadt üvertieisen lassen. Seit Fahren bat die potriotisch gesinnte 'Bürgerichail der Hauptstadt Sachiens eine Ehre darin geincht. in grohen Ovatioiwn de) gws;c» Wert meiste,) der deni,che» Einheit zn gedenle» und biermit ibrer treuen vaterländischen Gcnnnnng 'Ansdrnci zu geben. Unvergleichlich stellt der Emvtang in Aller Erinnerung, der TresKens grösztem Einen bürger vvr zwei Fakiren ans icincm Trinnwbzng von Friedrichc-rnh nach Kissingen liier bereitet wurde, und die erhellenden Festlichkeiten, die in unserer Stadt in den letzten Fahren znm Geburtstage nn stre) nationalen Heros veranstaltet »'indeii. gcfftalteten sich jedes mal zu denkwürdige» patriotischen Knndgetnincmn. an denen da) nationale Hochgefühl so heit empvrwderte wie üi den Tagen, als Fürst Bismarck noch seine) Amtes waltete. Auch die Bismarck- ieier. die vorgestern Abend in, Gewerbehanse ncstOaiid. verlies in »chönster und würdigster Weise und wird sicherlich > cd ein der Tbeil nclnncr nnverachlich bleibe». Dg) diesjährige Bismarcksest stand unter dem Zeichen der Versöhnung zwischen Kchser und Kanzler und bildete zugleich die Dankes und Fubelseicr detz Tages, an dem der Enkel Kaffer Wilhelm) t. wieder den greisen Mcten mit tönig lichen Ehren im Hohenzollernichloste von Berlin cmvnng. Der Gewerhehgusmal mit seinen Tribünen war in alte»: »einen Theilen gut besetzt. Angesehene Vertreter ans allen Kie»cn der Bürger ichast, an der Spitze Herr Oberbürgermeister Dr. Swibel. ivaren er- ichienen, um von der Verebrnng Zeugnis; abzulegazi. die den Einiger der Nation in »nieie» Stadt nnanslöschlich leb! Uni foniieii waren auch bei der Feier am Sonnabend nick» z» be inerten: dafür gab ein reicher Kran; von Damen der Festversamm- ga ... j Liebe zn dem geheiligten Träger der dentichen Kaiserkrone und nnicre Tankbarteil z» deren eisernen Begründer zu drängen ver nichten. Heule feiern wir die) nationale Fest in dovvelt Heiner» Taut gegen Gott den 'Allmächtigen, der es gnädigst gelugt hat. d-N; inner geliebter König 'Albert an) einer schmerzhaften Krankheit wieder gesund und getrünigt liervorgegangen ist, svdas; wir alle der frohen Honnnncz lehen tönucn, der io überaus fccienvolle Blick ans innere) Königs gütigem 'Auge werde dem linieren wieder be gegnen." 'Mit Begeisterung stimmte die Festversaminlung in da) dreifache Hoch ans Kaiser Wilhelm lk. und König Alben ei» und die Musik inlvnirte „Heit Dir im Siegertranz". Nack, dem Nick». Wagnerffchen Kgiserniarich und einer wirkungsvollen .Komposition von Jüngst, die der Dresdner M ä n n c rg es an gv erc i n untcr dessen Leitung in gewohnter Präcision und Frische zu Gehör brachte, erschien Frl Salbach. gewappnet nnd gepanzert als Ger mania, nm den bereit) mitgethcilten schwungvollen Prolog bon Earl Woermann mit zündender Begeisterung vorzntlagen. Der rauichendc' Beifall, mit dein die edle Künstlerin begrüht wurde, wiederholte sich in verstärttem Masse, als sie mit vcn Segens wünschen de) Dichter) ihren Portrag gcichwsien hatte. Die Fest rede de) Herrn Pro,. Dr. 2'). Busch leitete das weihe und stiinmnngspolle „Alt-Niederländische Dantgebet" von Kremser ein. Sie bildete den Höhepunkt des Festes. Ter Nedner verstand es nicht bloss, die Begeisterung für den Zscrnen Kanzler zu voller Warme zu enlsachen. sondern er verlieh auch der vaterländischen Gesinnung der Hörer mächtige Fmpiilsc. Fn gwhen Zügen stizzirte der Vortragende zunächst den 'Werdegang der nationalen Einignng. die Fürst Vismarck init seinem töniglichen Hemi voll bracht hat. Er ichildcrtc hierbei im Besonderen die Vertrauens stellung des Staatsmannes zu »einem Könige. Olme Programm, uni mit dem ganzen Vertrauen seines König) übernabm Bismarck die Leitung der Saatsgeschästc. und dies Vertrauen blieb »nd es wuchs. Schulter an Schulter beschritte» fortan König und Minister den zu immer böberen 'Wogen sich anstlmrmendcn Kamps. Es war ein 'Bund zweier Männer, der zu den schönsten und segensreichsten Freiiiidschaflshündnissen gehört, welche die Geschichte tennt. Durch alle Zeit blieb Bisninrck der treueste'Vasall »eines Herrn, nnd dieser belolmlc ihn mit einer Dantbartcit. einer Liebe, ja geradezu mit einer selbstlosen Hingabe an »einen grossen Berather. die olme Bei spiel dasteht. Manche Zeit hat c) gegeben, an der 'Bismarck nur Einen »alle, der unentwegt zu ihm hielt. Tiefer Eine aber war slei) »ein König. Und als in der »chlimmstcn Zeit de) Konfliktes der König für »ich an ein Schicksal dachte, wie das de) enthaupteten ^ Karl von England, da hat auch feendig Bismarck für sich da) Loos i Slranord s gefordert, sein Haupt am den 'Block zu legen für seinen j töniglichen Herrn. Ta entsiel ihn» das stolze Wort: „'Auch ans l dem Sckiassot könne man für das 'Vaterland sterben!" To gingen ! sie. verbunden zu Not!» nnd Tod, durch den Kamp» mit Wort und Tchwert. in» Parlament und ans den Schlachtfeldern, treueste Freunde warnten den Monarchen vor diesen» Babanane Spieler, der blind und tvllkülm Alles setzte ans eine Karte. Gewis;, Alle) setzte Bismarck aut Eine Karte: diese Eine Karte war die Grös;e seine) 'Vaterlandes, nnd wa) er selbst wagte, war sein Kops und seine staatsniännffche Ebrc. Und treu stand zu ihm »ein König nnd dieser letzte da) Höchste: feine Krone. Schulter an Schulter blieben sie. bis der all." Kaffer nach einem Leben herrlich olme Gleichen fein müdes Haupt zur einigen Nnhe niederlcgtc. Hochragend »nie ein Thurm über einem neu Heranwachsenden, neu tampsenden. streben den. irrenden Geschlecht stellt der Eine noch nnter nn) in einsamer Grösse »me die lebendige nachwandelnde Erinnerung einer ver- ganaencn gewaltigen Zeit Der Nedner gedachte dann des »nieligen Zwiespaltes zwischen Kaiser nnd Kanzler und der Versöhnung, die nn) mit neuem 'Vertrauen ersticken soll. Illoch immer gilt es, Irene 'Wacbt zn halten stir nnserc »o schwer erworbenen nationalen Güter Fnmier und immer wieder Ivird auch stirdcr in wechselnder Gestalt lener tiiclnckie Lvti kommen, der dem blinden Hödur den Pfeil arn die Scbne legen will, damit der Baldur ins Herz treffe, den Gott des denlicben 'VölkerfrnhlingS. in dem so herrlich emvorgeblüht ist nnier Deutsche) Ncick». '.Nag un) auch off die Zahl jener Blinden e,schrecken, die an der Wahlurne Loki den Hvdiirdienst leiste», nie dürfen Wir deshalb verzweifeln an der Zukunft des Vaterlandes. Wie können »vir ein'chlnmincrn »vollen, wenn wir vor »ms stehen 'eben die Gestalt de) Grössten einer grossen Zeit! 'Auch dann» feiern wir dies iinierein Bismarck gehörende Fest: 'Wir wollen ihm danken ewig, nnerinüdlich. wir wollen aber auch an solchem Tage den 'Wecknff erschallen lassen a» nn) nnd die 'Anderen, das; wach bleibe die Erinnernng an die heroischen Tugenden lener Zeit, die dic Namen stägl: Wilhelm nnd 'Vismarck. 'Wilhelm und 'Bismarck »ei uns Looning nnd Feldgefchrei ffir ieden koinmendcn Kami" ! 'Wie immer. »» geloben wir auch beule ilm». der noch lebt von jenen Beiden. ;n danlen durch nnicre Gesinnung, durch niffcre Thal. Irr da) Fnvelgelänk. ichlos; der Nedner. tönt es heute am Bismarcktage wie der Klang von FriedeiiSglocken. Mögen sie Hallen durch') ganze Land: Fnbel nnd Versöhnung, nnd möge es immer io bleiben! Möge der 'Bund des alten Kaffer) mit feinem Kanzler wieder au>- lebend im Eiltet segnend nachwirke» für die Zukunft, möge er ei» , lichter Schein sein in den Tagen der Nutze de) Alte» iiii den ge- s wattigen Kämpfer, möge e» bellen das Leid der Krankbcit zu , ichenchen und möge zn 'Allem, was Bismarck noch denkt und thitt, , jtzm das Her; stärke» nnd fröhlich machen, wenn er hört, wie an) , allen Gauen Denffchlnnd) zu ibm iinermndlich und urgeivaltig der ! inbelnde Dank eines gio»;e» und treuen'Voltes beranbraust!— Mit stnriniichcr Begeisterung ivnrdc das dreifache Hoch auf den Fürsten Bismarck von der Fettveifammlung mitgenommen und der minutenlange Beffall derielben lcgle Zeugnis; davon ab, wie tief der Festredner die Gemütlier zn teffeln und zn entflammen verstan den balle. Die Begeistening klang in den allgemeinen Gesang „Dentschland, Deutschland über Alles" au). — Den Feslkommc» ciöffiicle Herr Landrichter Nvse n I» agcn mit einer packende i Anivrache. in der er besonders ans die bedenkliche Wendung hrn- »vics. Ivelehe die Ncichspottlik feil dem Nücktritte des Fürsten BtS- ^ i Z. l äsx r - - K >M
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