Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187607131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-13
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.07.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/2 Uhr. 8k-actti>a un» Erpcdtiu,» JohaimiSgasie 33. Verantwortliche: Nedatteor tzr. Hütlner ü» Aeudnttz. Sprechstunde d. Redactwn Lormiiia,« von it—» llbr N«ch«inag» ro» «—L Uhr. «nnadmr der für dir »ächst- »olgknde Nummer bestimiitten Inserate an Wochrntage» dis 3 Uhr Nachmittags, an ^onn- u ld Fcstlagcn such di r' „9 Uhr. Zu »er Filtalcu fir Znl .^»nahuu: t No 8lemm. UnwerstlLtSstr. 22. pouiS Löfchc.Katharinenstr.ld.p. nur dts '/,8 Uhr. ^igaii für Politik, Localgcschichte, Handels- und GeschaflSderkchr. «»'><,«- 11,4»«. Xdl'!-,oemkvI'prrtsvnr1clj.4V.Mk^ incl. 8'rinqerlvi,>n ü Ml., durch dir Post bezogen 6 Ml Jede einzelne 'Nummer 30 Pf. Belegexemplar l0 Pf. ^et'übrcn für Extrabeilage» ohne Postbesörderung 3« Mk init Postbesörderung 4L Mk Znstrate tgesp BourgcoiSz. 2«P' Größere Schntren laut unserer i pre:eoerjc>chn>b — Tabellarisch«, c Satz nach höherem Tons. Nrclamr« nnlcr drin 8rdart<«u»strl^ d>e Spaltzelle 40 Pf- Inserate sind stets an d. -rpedtlirn zu senden. — Viabatt wird »klir gegeben Zablung s>r»enurnsr»oä« oder durch Postovrschust. 1S5. Donnerstag dc-u Juli 1876. Bekanntmachung. Von heute ab beträgt bei der Reichsbank der Diskont 4 Procent, der Lon«l»»rd;i»SfuH 5 Proccnt. Berlin, den 1l. Juli l876. Rriebsbauk-Directoriu,«. Bckanntmachmig. Das von Frau Amalie Friederike verw. Falcke geb. Landgraf gestisletc Stipendium siir einen dem Königreiche Lachsen angehörenden Studirende« der Rechte auf diesiger Universität soll von und n»l Michaelis b. I. an aus drei Jabre vergeben werden, und zwar zunächst an einen Nachkommen des Kaufmanns Christian Gottfried Landgraf in Hohenstein, und erst in (Ermangelung eines solchen an einen anderen aus hiesiger Universität die Rechte Sludirenden. Bewerber um dieses Stipendium fordern wir aus, bez. bei Beilust ihres Anspruchs sich biS zum 31. dieses Monats unter Beifügung der erforderlichen Zen zniffe und Nachweise schriftlich bei uns anznniclden. Leipzig, dm l. Juli 1870. Der Nath der Stadt Leipzig. Or. Gcorgi. Eerutti Koblen-Lieferung. Die Lieferung des Bedarfes an Stein- und Braunkohlen für das hiesige Iohannts- ftift auf das Iabr 1876/77 und zwar von ungefähr 160.000 Kilo (2000 Cenlncr) Rußsteinkolilen, 1800 Hektoliter Meusclwitzer und I960 Hektoliter besten böhmischen Braunkvblen soll an den Min destfordernden, jedoch vorbehaltlich der Auswahl unter den Licitantcn. vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen liegen an Rathssiclle zur Einsichtnahme aus und sind die Offerten biS zum 20. dies. Mon. Mittags 12 Uhr bei der Nuntiatur ebendaselbst mit der Aufschrift: „Kohlenlieferung für das IvhanniShoSpital" versiegelt einzureicheu. Später eingehende Offerten könileu keine Berücksichtigung sinden. Die Eröffnung der eingegangenen Offerten wird am nämlichen Tage Nachmittag » Uhr ebendaselbst erfolgen und stebt es den Bewerbern frei, dabei anwesend zu sein. Leipzig, den ',. Juli 1876 Der Nath der Stadt Leipzig. Hr. Georgi. Unter der Bezeichnung ,,L11>te«1o'n ist un- in diesen Tagen von unbekannt Hand die Summe von Gin Taufend Mark mit der Bestimmung zugcgangen, baß dieselbe die Grundlage zu einer Prännenstistung für hervor- ragende Tkaten des Mulhes und der Opserwilligkeil der Feuerwehr bilden und als pietätvolles An denken an eine edle Berstvrbene verwendet werden solle. Inden» wir dies andurch zur össentlichen Kenntniß drrngen, sprechen wir hierdurch dem unbe- kannten Geber für die bethätigte edle Gesinnung unseren wärmsten Dank aus. Leipzig, am 8. Juli 187«;. Der Natb der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Mesicrschnudt Bekanntmachung. Wegen Herstellung deS Straßenkörpcrs in der Schnlgafse wird dieselbe für den Fährverkehr bis aus Weiteres gesperrt. Leipzig, den tt. Juli 1876. Der Nath der Stadt Letprig. 1)r. Georgi. I)r Reichel. Bekanntmachung. In den hiesigen Volksschulen sollen während der bevorstehenden Sommerserien verschiedene Maler- und Laekirer Arbeiten ausgcsührt und diese Arbeite,! in Accord vergeln'ii werden. Die Bedingungen liegen im Ralhsbauamte aus. woselbst auch die Preisofferten diö Freitag de» III I». n». Abends 3 Uhr versiegelt und unterschrieben einzurcichen sind. Leipzig, den to. Juli 1876. DeS Naths Bauamt. HvrrtUodvr verirksversin üer 8taüt Lvipriz. Xaeiickom ich mich voranlkt88t gonobvn habe, ckia auf ckon pnirtripoii Ilwini oinb, i»scni6 Voe- snninilung itb7.u>,agon, Imio ieli hiermit von blonom /u oinor V« oin. ^olella rxtnzx ckou Ist >i. >1. JlwN'l^ 6 lsiir ini Ln-rle cker Ille,, Wnirgo ^nti>ii,ck«n> 1) Inn lierieht cko.8 ^tcunlos .Vn>8oI>U8868 2) Oit^o^i.nillu it^ratli. lwipria, ckon l l. önli 1876. Ill 8«I». ÄUSMY auS dem Protokoll über die Plenar sitzung deSNatheS vom 27. Mai 1870. ) Die Stadtverordneten haben die Nachsorderung ven 280 .4t für die HansmannSwohnung in der Realschule I. Ordnung verwilligt. Es ist Ver ordnung zu erlaffcn. Herr Geh. Hosratk I>r Albrccht hat ein Ver mächtniß von Zehn Tausend Tbalcrn der Stadt ausgesetzt, dessen Zinsen jährlich zu Sparkassen einlagen von etwa je 50 Thlr. für Kinder unbe mittelter und achtbarer Eltern hier, ohne Unter schied der Consession, verschenkt werden sollen, und bittet der Herr TestanienlSvvllstrecker um Erklärung über Annahme dieses Vermächtnisses. Es soll Geneigtheit der Annahme erklärt, definitive Entscheidung bis zur Festsetzung der Stiftungö- bestimmnngen ausgesetzt werden. Die Rechnung der CichvriuS-Stistung pro 1875 wird genehmigt und ist nach acht Tagen den Stadtverordneten vorzulegen. Weiter wird über die (Errichtung einer VI Be zirks- und VII. Bürgerschule im großen Johannis garten, sowie die damit zusammenhängenden Slraßcnanlagen aus Grund der hierüber bereits gefaßten Beschlüsse des Natbes und der Stadtver ordneten, sowie des zu den letzteren von den Deputationen zum Johannishospital und zu den Neubauten abgegebenen Gutachtens refcrirt. D>- Deputationen beantragen, die Beschlüsse c>rr Stadtverordneten in der Hauptsache abzulehnen und zwar insbesondere, weil der von den Stadt verordneten voraeschlagcne Platz keine Möglichkeit icbt, ein zweckmäßiges, parallel zur Straße ehendes Gebäude zu errichten, auch für ein Schulgebäude zu groß, für zwei zu klein sein würde, »ni Armenhaus ein beträchtliches Areal unbebaut liegen bleiben müßte und die Platzerwci- ter«ng vor dem Babnhof kein Bedürfnis; ist. Auch im Interesse des Verkehrs können die Deputa tionen die von den Stadtverordneten vorgcschla- genen Straßenlinien nicht für vortheilhaster an erkennen; jedenfalls würde nach ihrer Ansicht der ganze Zlveck deS jetzigen Vorschlags zur Parccl- lirung, die Gewinnung eines geeigneten Schulbau- platzeS, unerfüllt bleiben. Die Anträge der Deputation werden nach längerer Debatte angenommen. Die Johannisthal- und Finanzdeputation haben bezüglich des Antrags der Stadtverordneten, Entschädigung des JohanniSboßpitals für daS zur VI. BezirkSschule abzutretende Areal be treffend, beantragt: 1) den Stadtverordneten-Antrag: den Preis deS abzutretcnden ArealS auf 15 .sk pro Qu.-M zu bestimmen, abzulehnen, jedoch 2) mit dem anheimgegebencn Arcalaustausch sich in der Weise einverstanden zu erklären, daß u daS IvhanniShoSpital an die Stadt daS Areal des gesammten JohanniSgartens, excl. Grund und BodenS deS Arincn- hanseS. mit dem Gesammtslächeninhalt von 26,898,08 Qu.-M überläßt und dafür b. die Stadt an daS IvhanniShoSpital eine gleich große Fläche zwischen Parthen-, Nord-, Eutritzscher und Gohliser Straße abtritt, Eingeg»iig«n bei der Nedacüm, des Tageblattes a» tt. Jnlt. ' c. die Stadt die Kosten der Straßenlnrstellungen un Johannisgarten und an dessen Grenzen übernimmt, ck das IvhanniShoSpital die Kosten der halben Nordstraße bis zum Punct k bez. u. der ganzen Straße 8. zwischen Nord- und Eutritzscher Straße, sowie von Punct p. bez. m. bis Punct i der Eutritzscher Straße, soweit sie noch nicht hergestellt, und endlich die halbe Parthenstraße von Punct c. bis Punct a.. jedoch cxcl. Usermauer, über nimmt, und v. beiderseits Contrahcnten m die bezüglich der einzutauschenden Areale bestehenden Pachl- unb Mietverträge eintrelcn. Auch diese Anträge werden angenommen. Die Versteigerung der Krambilden und Latten stände auf dem Äugustuöplatz hat zusammen 6106 ^ eingetragen, eS ist den Stadtverordneten Mitthnlung zu machen und der Betrag im Stamm- Vermögen zu verrechnen. Gegen den Abstrich der Stadtverordneten von 150 .6 für Reparaturen an der Fleischhalle am Johannisplatz wirk zu remonstriren beschlossen, desgleichen gegen die Abstriche der Stadtverord neten bei den Commungebäuden: Ritlerstraße Nr. 3, die alte Waaac und die Schillerhallcn, im klebrigen bei den Abstrichen zu diesem Conto Be ruht inng gefaßt. Vom 3l. Mai 1876. Die Herren Stodtverordneten haben 1) Die veränderte Berechnung der Flächen be züglich des ArealauStauschcS mit der Universität genehmigt. ES ist der Universität Miltbeilnng zu machen und eventuell Vertrag auszufertigen; 2) für die Herstellung deS Weges am Friedhof nach dem neuen Botanischen Garten nur 658 .6 24 bewilligt; bei der an die Universität ge machten Eröffnung bezüglich der abgelehntcn >53 20 ^ hat es vorläufig zu hewenden, eventuell ist Verordnung zu erlassen; 3) bezüglich der RathSvorlaae. „Eintheilung der Straße bi des südlichen Bebauungsplanes" be treffend die Bedingung des Herrn Hüsfer, bezüg lich einer Frist für Ausführung der Straße, ab gelehnt, im klebrigen Zustimmung ertheilt. Es soll den Betheiligten Eröffnung gemacht und mit Herrn Hüsfer weiter verhandelt werden; 4) ferner zugestimmt zur Aufnahme einer An leihe von 9 Millionen Mark, das Programm unter Ablehnung zweier Puncto (Erweiterung des Krankenhauses uns Einrichtung eines Aich- amtcs) genehmigt, ferner beantragt: Appoints von 5000 .< 1000 .< 500 und l OO aus- zugeben, sodann etwaige außerordentliche Tilgung und unabhängig von der planmäßigen Amortisation im Wege des Rückkaufs genehmigt und beantragt, der Stadtgcmeinde daS Recht vorzubehalten, die Anleihe in 10 Jahren nach der ersten Amortisa tion zu kündigen. Es wird bei der Ablehnung der Stadtver ordneten der Puncto I. und m. Beruhigung gefaßt, die von den Stadtverordneten beantragte Ein theilung der AppointS genehmigt, sodann den An trägen der Stadtverordneten, den Rückkauf sowie das KündigungSrccht betreffend, bcigelreten. Der Antrag der Stadtverordneten: daß alle Einnab,nen, welche durch Ver wendung der Anleibe aus Arealverkäusen er zielt werden, der Auleibe wieder zuzuführen sind, wird der Finanzdeputatiou überwiesen, cbruso wird dieselbe beauftragt, den VertbcilnngSplan der Appoints und den TilgnngSplan auszustellen: zur Eintheilung der Appoints ist sodann Zu stimmung der Stadtverordneten ciuzuhvle». Der Finanzanöschuß der Stadtverordneten batte in seinem Gutachten darauf aufmerksam gemacht, daß bezüglich der Schulneubauten größere Spar samkeit zu wünschen sei. Den betreffenden PasiuS beschließt man dem Schiilauöschnß abschriftlich vorzulcgen. Auch wird der Wunsch ausgesprochen, daß der Vorsitzende des letzteren Veranlassung nehmen möge, sich bezüglich etwaiger Normal pläne für Schulneubauten in größeren Städten, wie Berlin, München:c. Material zu verschaffen. Die Stadtverordneten haben die 3000 für die Versammlung der Gas- und Wasscrsachmänner verwilligt. Man beschließt, nach Annahme der Einladung Verordnung zu erlassen. Die Deputation für das höhere Schulwesen hat bezüglich des Lehrplanes der Realschule ll. Qrdnnng von Osiern bis Michaelis d. I. be antragt: 1) Zustimmung der Stadtverordneten zur Er richtung einer neuen Qberlehrerstelle mit 2850 .4? Gehalt, sowie 2) zur Errichtung einer neuen Parallelclasic und den dadurch verursachten Aufwand cinzuholen, 3) denStadtverordnetendenvorgelegtniLectionS- plan zur Kenntnißnahme mitzutheilcn, 4) die Vorschläge wegen Besetzung der Uebcr- stilnten zu genebmigeii und 5) in Erwartung der Zustimmung der Stadt verordncten wegen dieser Ueöersinnden Ver ordnung zu erlassen. Sämmtlicben Anträgen wird zngestimmt. Zn dem Gesuche des Herrn Zeichenlebrers Kock' um Ausnahme unter die Zahl der ständigen Lehrer wird beschlossen, Herrn Koch alö Zeichenlehrer zu confirmiren und ihn von der Comirmalion ab in die nächsthöhere Gchaltöclaffc ausrücken zu lassen, und Zustimmung der Stadtvcroroneten einzuholcn. Von den Gesuchen der Kunstreiterdirectoren Carrs, Corth nnd Loiffet um Erlaubniß für die Michaclismesse incl. Vorwoche wird daß Gesuch Carrö's genehmigt. Die Deputation zur Gasanstalt beantragt: die für Einbringung eincö sechSzölligen ZuleitungS rvbrcS nach dem Bonorand'schen Etablissement erforderlichen 1350 ^ 50 anö dem Bau- und Ergänzungsfonds unter der Bedingung zu ver willigen, daß die Genannten auf !bre etwaigen Ansprüche aus die alte vierzöllige Röhre, be ziehentlich aus Erstattung deS gezahlten Beitrags von l3l Tblr. 18 Ngr. ausdrücklich verzichten, auch hierzu Zustimmung der Stadtverordneten ein zuholen. Diesen Anträgen tritt ma> einstimmig bei Neues Theater. * 'Leimig, 12. Juli. DaS Scribe'scbc Lust spiel: „ Kamerad erie" ist hier seit langer Zei nicht zur Ausführung gekommen; es gehört »ai unserer Ansicht nicht zu den besten Stücken bei geistreichen AutorS Er hat seinen Stoff wie immer mit feiner Ironie ersaßt, aber der Grund gedanke ist von ihm doch abgeschwächt worden. Die Kameraderie in Lit"rat':r, Kunst und Politik, welche durch gegenseitige Affecuranzoii den Einzel nen fördert und den Größenwahn nährt, müßte die eigentliche Triebkraft der dramatischen Hand- ung sein; statt dessen werden nur die Jntriguen einer unternehmungslustigen Fru in Bewegung gesetzt, welche das Schwungrad dieses ganzen lneinandergreisendeu Rüoerwerkc'ö silden. Von ihr erhält der Bund der jungen Talente Ordre und Eontreordre, je nachdem ihre Liebe zu dem empfohlenen Schützling Erwiderung indet oder zurückgewiesen wird So ist denn auch die Schlußwendung gegen die Jntriguen dieser Dame gerichtet, deren letzte Contreordre zu spät kommt; die,,Kameraderir" hat ihre Pflicht und Schuldigkeit gethan Die ironische Poinre des Lustspiels hätte uns aber die Niederlage der Kamcraderie selbst durch ihre innere Auslösung vorsühren müssen. Hinzukomint, daß der Hintergrund der Hand lung »ich» „ur fremdländisch isi. sondern seine Far- >en auch gänzlich verblaßt sind. Die Wahl- intriguen zur Zeit des Louis Philipp'schkn Regime haben jetzt kaum für Frankreich Interesse, noch weniger für Deutschland, mochten sic auch damals ick837 > dem Seribe'schcn Stück lei seine», ersten Erscheinen einen glänzenden Erfolg sichern lieber Haupt soll das Lusnpiel ein Bild der Sitten der eigenen Nation sei», da sind die starken Wurzeln seiner Kraft. Das Lustspiel ist ein mal nicht kosmopolitisch, und nur d,e Meister n-crke aus dem Geb.ete desselben gehören allen Nationen an. Außerdem verlangen die sranzösi scheu Lustspiele, wenn alle ihre Feinheiten zur Geltung kommen sollen, jene Zahl von 40 — «;«> Proben, die in Deutschland zi. den mythischen Begriffen gehört, während sie ii« Frankreich bei neuen Stücken die Regel bildet. Die etwaS küble Aufnahme, welche das Scribe'iche Lustspiel gestern fand, erklärt sich auS diesen Bemerkungen Die Hauptrolle ist offenbar Frau von Miremonl. eine Nolle, welche von Frau Ja nt sch Ziegler nut stattlicher Repräsentation und gelungener Charakteristik gespielt wurde. DaS ironisch lieber lcgcne, daS klug Berechnende dieser Dame, auch die Anöbrüche leidenschaftlicher Entrüstung kamen zu voller Geltung, und gerade d'e Energie der letzteren läßt nnS vcrmuthen, daß Frau Jautscb sich vielleicht für leideuschastliche Rollen noch besser eignen dürste als für intnguante Salondamen. Wo Frau Jautsch daS Heuchlerische und Schmeich lerische uns vorsührte, da erschien e« uns big,veilen, alö ob die Koketterie hierin zu weit ginge, als ob die Betbeil',qten bei der drastischen Dar stcllung merken müßten, daß es sich um eine Komödie handle; hier wäre wohl feinere Reserve wünschenswerth Und was die lmpoiiirendc Reprä sentation der Darstellerin betrifft, so batte aucb sie eine Neine Achillesferse; es gab Momente, in denen d'.e Kleidcrschleppc etwas rebellisch war und nicht nach Wunsch Ordre parirte. Im Ganzen aber zeigte sich Frau Jautsch ,n dieser Rotte als eine Darstellerin von schönen Mitteln, von Geist und Lebe», und wir sind aus weitere Vorführungen derselben gespannt, um den Kreis genauer bestimmen zu können, in welchen« ibr Talent sich am besten zu bewäbren vermag. Der Graf von Miremonl beS Herrn Elchen wald zeigte, daß dieser Darsteller nicht bloS i» der Posse, sondern auch in dem feineren Lustspiel verwendbar ist. Dieser gichtlahmc Pair, der unte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite