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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187607228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-22
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1876
- Autor
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Erscheint täglich früh 6>/, Uhr. Urdactto» »«» <n>r»Üi«» Johannisgaffe 33. Verantwortlicher Redatteur Kr. Hüttner m Reudnitz. Sprechstunde d. Rrdattion Bormiuag« von ll—N Udk N-choiitta-« von 1—K Udr. Annahme der für dir nüchst- 'oloende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis '/,v Uhr. Z» den Filiale» flir Zas. ^ooahwe: Otto klemm, llmvrrsitätsstr. 22, LouiS Lösche, Kacharinenstr.18,p. nur bis V,3 Uhr. WWger LaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgkfchichte, Handels- and Geschastsvnkehr. AnflNKe 14,45V. A d s a arme» «prel» Viertels. 4'/, Mk, incl. Bringerlohn S Ml., durch dir Post bezogen V Ml. Jede einzelne Nummer 30 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 3t', Ml. mit Postbesörderung 4L Ml. Zastrale tgesp. BourgeoiSz. LOW. Größere «chriften laut unserrin PreiSorrzeichniß — Tabellarischer Lay nach höherem Tarif. LrUamea »ater dem Aktaettiastirich die Lpaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. ^»edttlr» zu senden. — Rabatt wird niü t gegeben. Zahlung pr»eiiumvr»uüo oder durch Postvorschuß. M 204. Sonnabend den 22 Juli 1876. Bekanntmachung. Diejenigen Herren, welche sich an der Submission der Schieferdecker-Arbeiten für den Neubau der Thomasschule betheiligt hatten, werden hiermit ihrer Offerten entbunden und werden die vor genannten Arbeiten hierdurch anderweit und mit dem Bemerken ausgeschrieben, daß bei dem Archi tekten des BaueS, Herrn F. Viehweger, Weststraße 22, I. hier, die nöthigen Schriftstücke zu ent nehmen und die Zeichnungen einzusehen sind. Alle entnommenen Schriftstücke nebst den unterschriebenen Offerte» sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schieferdach für den ThomaSschulnenba« betr." spätestens den 8. August d. I. RachmittagS 8 Uhr auf unserem Bauamte abzugeben. Die Auswahl unter den Submittenten, sowie jede andere Entschließung behalten wir uns vor. Leipzig, am 20. Juli >876. Die Baudeputation deS RathS der Stadt Leipzig. Zur gefMgen Beachtung, Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 23. Juli nur Vormittags bis '>-9 Uhr geöffnet LxpvMII«!» «Le« luvIpLlxer Bekanntmachung. Das von MarcuS Sculteti aus Großglogau, Professor der Theologie zu Leipzig und Domherr zu Meißen, im Jahre 1406 gestiftete, von vr. Caspar Deichsel um l550 vermehrte Stipendium im Betrage von 80 -4! 04 jährlich ist von Michaelis ds. Js. ab auf 5 Jahre an Studirende der rbilosöphischen Facultät, vorzugsweise aus Breslau, Großglogau, Lübben und Leipzig zu vergeben, und unter diesen wieder auf Blutsverwandte des Stifters MarcuS Sculteti besondere Rücksicht zu nehmen. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche sich darum bewerben wollen, hiermit auf, ihre Gesuche bis zum 31. d. M. unter Beifügung der nöthigen Zeugnisse bei uns einzureichen und bemerken, daß spätere Gesuche nicht berücksichtigt werden können. Leipzig, den 18. Juli 1876 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Messerschmidt. Bekanntmachung. Das Agathe Berger'sche Stipendium für einen armen Studenten „zur Erlangung der Ma gisterwürde" ist auf den Termin Michaelis b. I. zu vergeben. Bewerber haben ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse biS zum 31. d. M. bei unS einzureichen. Leipzig, am 18. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Mefferschmidt. Bekanntmachung. Auf denl Gerichtswege von der Dresdner Straße ab bis zum Täubchenwegc sind 2»7V lH Meter Pflaster von Bruchsteinen neu herzustellen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Submission vergeben werden und haben darauf Reflectirende ihre Offerten bis zum 27. dieses Monats Abends 6 Uhr versiegelt bei der Marstall - Expedition niederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen eingcsehen werden können. Leipzig, den 19. Juli 1876. DeS RathS Straffendau-Dep«tatio«. Bekanntmachung. Ein von Adam Müller (oder Möller), Bürger zu Leipzig, 1554 gestiftetes Stipendium von 40 ^ 46 Pf. jährlich ist an hiesige Studirende und zwar zunächst an Verwandte deS Stifters, in deren Ermangelung an Merseburger Stadtkinder und wenn deren keine die hiesige Universität be, suchen, beliebig aus 2 Jahre von Michaelis d. I. an zu vergeben. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche sich in einer der angegebenen Eigenschaften um dieses Stipendium bewerben wollen, hierdurch aus, ihre Gesuche mit den erforderlichen Be scheinigungen bis zuni 31. dsS. MtS. schriftlich bei uns einzureichen. Spätere Bewerbungen können Berücksichtigung nicht finden. Leipzig, am 18. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Messerschmidt. Die bei dem hiesigen Leihhause in den Monaten April, Mai, Juni, Juli, August, September 1875 versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Verfallzeit noch biS jetzt eingelöst wurden, sollen den v. September und folgende Tage dieses Jahres i« Parterre-Locale deS Leihhauses öffentlich versteigert werden. Es können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder spätesten- den 5. August d. I. und nur unter Mitentrichtung der AuctionSkostcn von 4 Pfennigen von jeder Mark deS Dar- lehnS eingelöst oder nach Befinden erneuert werden. Vom 7. August d. I. an, au welchem Tage der Auctionskatalog geschloffen wird, kann die Ein lösung derselben nur unter Mitentrichtung der Auctionskosten an 4 Pfennigen von jeder Mark der ganze» Forderung deS Leihhauses stattfinden, und zwar nur bis 25. August d. I., von welchem Tage ab AuclionSpfänder unwiderruflich weder eingelöst noch prolongirt werden können. Es hat also vom 26. August d. I. an Niemand mehr das Recht, die Einlösung solcher Pfänder ru verlangen, und können sie daher von den Eigenthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege deS Erstehens wieder erlangt werden. Dagegen nimmt daS Geschäft des Einlöscnö und Versctzens anderer Pfänder während der Auktion in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 18. Juli 1876. DeS RathS Deputation für Leihhaus und Sparkasse. Bekanntmachung. Die für den Neubau der höheren Mädchenschule am Schletterplatz erforderlichen Eisen» constructionS-Arbeiteu sollen in Accord vergeben werden. Diejenigen Herren Submittenten, welche diese Arbeiten zu übernehmen gesonnen sind, wollen die Bedingungen und Blankette, sowie den Entwurf des Accordvertrages bei den Herren Architekten Bösenbera und Hackel hier, Elsterstraße Nr. 5. II., entnehmen. Die Offerten sind mit den erhaltenen Schriftstücken versiegelt und unterschrieben, sowie mit der Aufschrift „Eisenconstructions-Arbeiten für den Neubau der höheren Töchterschule betreffend" versehen bis zum 8. August d. I. Nachmittags 5 Uhr auf unserem Bauamt abzugebcn. Die Auswahl unter den Submittenten, sowie jede andere Entschließung behalten wir uns vor, jedoch bleiben die Herren Submittenten an ihre Offerten gebunden, so lange sie nicht derselben aus drücklich entlasten worden sind. Leipzig, den 10. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Aus Ltadt und Land. * Leipzig, 2i. Juli. Der Tag der Sedan seier näbert sich mehr und mehr, doch hat bis jetzt nur wenig über die Festvorbercitungen ver lautet. Auch in unserer Stadt ist, trotzdem daß nur eine Frist von 6 Wochen bis zum 2. Sep tember gegeben ist, noch keine Mitthcilung in die Oefsentilchkcit gedrungen, in welcher Weise der große nationale Gedenktag in dem gegenwärtigen Jabre gefeiert werden soll. Es ist allerdings gegenwärtig eine etwas ungünstige Zeit für derlei Vorbereitungen, und ein größerer Kreis der Bürgerschaft ist rüdem mit der Jnscenirung der Empfangsfeierlichkeiten zu Ehren des Kaisers be schäftigt. Wir denken jedoch, daß die Sedanseier davon nicht beeinträchtigt werden darf, und wir möchten, falls Das noch nicht geschehen, die baldige Inangriffnahme der betreffenden Ver anstaltungen in Anregung bringen. Unseres Wissen? hat sich aus dem Schoße der Gemein nützigen Gesellschaft eine Vereinigung specicll zur Vorbereitung der Sedanfeier gebildet und es ist dieselbe bereits im vorigen Jahre mit vielem an erkennenswerten Eifer thätig gewesen. Sie hat freilich, wenn wir unS recht erinnern, damals mit ihren Intentionen manchen Widerspruch erfahren, der dazu führte, daß nicht Alles so, wie man es sich gedacht hatte, zurAuSführung gelangte. Hoffentlich werden die betreffenden Herren aus diesen Vorgängen keinen Anlaß gezogen haben, dem patriotischen Unternehmen ihre Mitwirkung zu ent stehen. Im Gegentheil, es ist recht dringend zu wün schen, daßv«e Leipziger Sedanfeier sich mehr und mehr vervollkommn,- und daß etwa- Großes geschaffen werde. Bisher war die Feier bekanntlich etwas zersplittert und man hatte gehofft, daß da- gegen wärtige Jahr in dieser Beziehung Wandel bringen werde. Vielleicht ist diese Hoffnung keine vergeb liche gewesen, doch dürfte dann, wie wir bereits betonten, keine Zeit mit den nöthigen Arrange ments mehr verloren werden. —o. Leipzig, 2l. Juli. Die hiesige im Jahre 1860 von vr. Pilz und einer Anzahl Schulmänner in- Leben gerufene Pädago gische Gesellschaft, welche bekanntlich auch Nichtlehrer, Medicmer, Juristen, Buchhändler :c. zu ihren Mitgliedern zählt, hat jetzt begonnen, ihre Borträge drucken zu lasten Das erste Heft, welches uns vorliegt, weist vier Borträge auf, welche sehr ernste pädagogisch« Zeitsragen de in und durch Gründlichkeit und Gediegenheit hne». Der erste Bortrag hat Schul rath vr. Hcmpel zum Verfasser und spricht sich eingehend und die Sache namentlich von« Psycho logischen und praktischen Standpunkte aus er schöpfend über die Belebung des Religionsunter richtes in der Volksschule aus; der zweite vom Schuldirektor vr. Zimmer mann verbreitet sich in kundiger Weise über die Hülss- und An schauungsmittel deS Geschichtsunterrichtes; der dritte von Vr. Sachse beleuchtet ein sehr wich tiges Capitel: „Unsere Zeit und die Zucht der Schule" und giebt beachtenswertste Rathschläge; der vierte von Professor Vr. Biedermann weist nach, wie der Geschichtsunterricht in der Volksschule alS Culturgcschichte auftrcten soll, und stellt zum Schluß einen höchst interessan ten Plan für diesen Unterricht auf. Die Bor träge verdienen allgemeine Beachtung und dürften namentlich in pädagogischen Kreisen willkommen geheißen werden. — Vom Kirchcnvorstand St. Pauli in Chem nitz ist unter den ihm vom Stadtrathe vorge schlagenen Geistlichen Herr Obcrpsarrcr Meier in Dohna mit Einstimmigkeit zum Pastor an der Paulikirche gewählt worden. * Frohburg; 20. Juli. In diesen Tagen er eignete sich au; dem hiesigen Marktplatz ein auf regender Vorfall. Der hiesige Gensdarm, Herr Trotz, ein sehr tüchtiger Beamter, hatte ein liederliches Frauenzimmer arretirt und wollte sie nach dem Gefängniß abfübren. Plötzlich mochte dasselbe einen Bekannten erblickt haben, und auf den Hülseruf des weiblichen Geschöpfes kam der gute Freund auf den Gensdarmen zuqestürzt und versetzte ihm ohne Weiteres mit einem Stocke Schläge aus den Kops. Als der freche Bursche damit nicht nachließ, sah sich der Gensdarm in die Nothwcndigkcit versetzt, von seinem Seitenge wehr Gebrauch zu machen und dem Angreifer einige Hiebe zu versetzen, die sich indessen bei der Untersuchung im HoSpital alS nicht lebensgefähr lich herausstellten. Das lüderliche Frauenzimmer war inzwischen entflohen. Der Vorfall hatte eine große Menschenmenge angesammelt, hervor- ruheben ist jedoch, daß der EZenSdarm durch daS Publicum unterstützt wurde * Dresden, 20. Juli. Die Ergebnisse unserer städtischen Finanzverwaltuna im Jahre 1875 können als erfreuliche bezeichnet werden. Die Einnahmen haben 4,401,230 ergeben, d. i. 636,238 ^ mehr, als der Voranschlag lautete, während die Ausgaben nur 3,818,001 betrugen und mit 36,000 unter dem Boranschlag blieben. Es hat sich demnach ein Ueberschuß von 672,238 hcrausgestellt. Zu den Mehreinnahmen haben die Grundwerths- und Miethzinsabgaben allein 300,000 ^ beigetragen. Von Interesse ist ferner, daß die von 6 ^ auf 0 erhöhte Hundesteuer nicht die bezweckte Hundeverminderung, sondern eine Mehreinnahme von 8642 herbeigesübrt hat. Das neue Wasserwerk hat bereits einen Be triebsüberschuß von l 32,616 geliefert. — Der „Köln. Ztg." schreibt man aus Sach sen: Die Fanfaren, welche das Programm der neuen „deutsch-conservativen Partei" in die Lande hinausschmettern, haben in mir unwill kürlich historische Erinnerungen wachgerufcn. Noch nicht viel über Jahresfrist ist cs, daß in der Reichszeitung und in verschiedenen unserer Amts blättcr mit einem erklecklichen Aufwand von An- zeiaegcbühren im Hinblick aus die damals bevor stehenden Ersatzwahlen für die Zweite Kammer unserer Ständeversammlung ein Ausruf zur Be gründung einer konservativen Partei im engeren Vaterlande erschien. Begleitet wurde derselbe von den herzlichsten Segenswünschen der Leipziger Zeitung und der Dresdner Nachrichten, und dock, wie merkwürdig still ist es seitdem wieder bei uns geworden! Die Sache scheint im Lande nicht eben großen Anklang gesunden zu haben, denn wie kämen sonst die Herren v. Burgk und Strödel, die als Patrone der ReichSzeitung das damalige Gründungsprofect mit seltenen« Eifer ergriffen und nach Kräften zu fördern gesucht haben, jetzt dazu, den Ruf von Neuen« ins Land ergehen zu lasten? Daß sie sich von ihren seitherigen hier ländischen Parteigenossen, von den Herren v. Erd- mannSdorsf und Zehinen (deren Zugehörigkeit zum Agrarierbnnde neuerdings offenkundig geworden) in Folge auSeinandcrgehcnder Anschauungen ge trennt und eS für nöthig erachtet haben sollten, eigene Wege zu gehen und eine neue Partei zu bilden, können wir, Mangels jedweden Anhalts dafür, nicht wohl annebmen; größere Wahr scheinlichkeit dürfte jedenfalls die Annahme für sich haben, daß bei dem neuen Unternehmen die gesammte Genossenschaft des srüberen Ausrufs in corpore wieder bethciligt ist und daß man es nur für zweckdienlich erachtet hat, alS unterzeichnende und persönlich haftende Gesell schafter drei weniger entschiedene Namen ein tragen zu lasten, aus daß das gläubige Publicum glaube und dafür halte, ein thatsächlich neues Unternehmen vor sich zu sehen. Für diese letztere Annahme dürste auch die jedenfalls nicht ohne Absicht eingeflochtene Notiz sprechen: daß der Aufruf zur Begründung der neuen Partei von Süddeutschland auSgegangen sei. Das Wort in Ehren! Wohl möglich, daß der Ausruf von dort ergangen, den „Anstoß" aber zu dem Aufrufe suche ich weder im Süden noch im Norden, sondern bei uns. Schon der vorjährige Aufruf unserer Reichszeitungslcute, der mit dein neuen Aufrufe merkwürdige innere Aehnlichkeit besitzt, enthielt die Stelle: „Wir betrachten uns als einen Zweig der großen konservativen Partei in Deutschland"^ und die ReichSzeitung ließ durcbblickcn, daß eine Organi sation derselben in der Absicht liege. Betrachte ich mir die Namen der Unterzeichner des neuen Ausrufs, so kann ich mich nicht entschließen, das seiner Zeit umlausende Gerücht für unbegründet zu halten, daß, ähnlich wie die Internationale aus dem Besuche der Londoner Ausstellung und den dabei gepflogenen Abmachungen der Arbeiter bervoraing, die neue Partei ihr Entstehen den Abmachungen verdankt, die gelegentlich des letzten in Dresden stattgesundenen Evngresses für innere Mission in gewissen Kreisen getroffen wurden. Daß Patrone unserer Reichszeitung zur neuen Partei gehören, läßt das der letzteren beigelegte Epitheton „Deutsch" etwas vorsichtig aufnebmcn uiid bis zum Beweise vom Gegentheil wohl mehr alS ein Epitheton ornans betrachten (Als ein Euriosum der köstlichsten Art möge bier noch eine Stelle auSder jüngsten Leipziger Eorrespondcnz der „N. Rcichsztg." Raum finden. Es heißt da, die Leipziger Nationalliberalen feien trotz vielfach erlitte neu Mißgeschicks l!) äußerlich heiter und guter Dinge, im Innern aber seben sie „die urplötzlich (!) aufge tauchte deutsche konservative Partei als das Ber hänan iß an. das rasch hinter ihnen her schreitet und sie von der Höhe ihrer Macht kcrabz,«stürzen droht... Wartet nur! In einer kleinen Weile wird der Schnceball weiter rollen und als Lawine über euren Häyptcrn sieben!" Der Schreiber dieser schönen Zeilen niuß dock« selbst herzlich gelacht haben, als er dicselben^glücklich fertig gebracht batte.) Verein der Leipziger Gemeinde- Leamten. Leipzig, 21. Juli. Gestern Abend fand in» Saale deS Eldorado die General-Versammlung des Vereins der Leipziger Gemeinde-Beamten statt. Im Geschäftsberichte über daS verflossene Vereinsjahr gedachte der Herr Vorsteher Sauer namentlich der Vorträge, welche die Herren Direktor vr Schloßhauer, Wunder, Inspektor der Gas-Anstalt, und Premierlieutenant a. D. Haffe, Direktor des statistischen Bure«u, in
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