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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187607237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-23
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1876
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. RkVocttoa »»t <wt>tti«, JohanniSgaste 33. Verantwortlicher Redacleur gr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion Bvrmmag« ,vn N—iL Uhr «achmillag« vvn « —i Uhr. «»nähme der für die nächst- solaende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen dis 3 Uhr Nachmittags, an Tonn- and Festtagen früh bis V,v Uhr. I» den Filialen für Z»s.-Ao»ah«r: Ltto Klemm, Universitätsstr. 22, WuiS Lüsche, «atharinenstr. 18,p. nur bis '/,Ü Uhr. MpMer TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichtk, Handels- und EMWvcrkcbr. A»st»,e Adonnemenlrprei» virrtelj. 4*/,Mk, incl. Bringerlohn 5 Rtt.. durch die Post bezogen 8 Mk. Jede einzelne Nummer 3t» Ps. Belegexemplar lo Pf. Gebübren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 36 Mk. mit Postbesbrderung 4L Ml Discrate tgesp. Bouraroisz. 2»Pf. Größere Lchnsten taut unserem Preisverzeichnis;. — Tabellarischer Latz nach höherem Tarif. Ucclamea unler dem krdacti-i,»strich die Spaltzeil« 4» Ps. Inserate find stets an d. Lrpedttico zu senden. — Rabatt wird nickt gegeben. Zahlung pr»eoumer»n<1o oder durch Postvorschuß. Bekanntmachung. Die Fornrulare I, U, III, IV, V, deren allein sich diejenigen Herren Aerzte, welche Impsungen vornehmen, je nach Verschiedenheit der Fülle zu bedienen haben, liegen m der Ratl,tz- wache zum Adholen bereit. Ueber die «uSgeführten Impfungen haben die Herren Aerzte für jeden Ort, in welchem sie folcke Impfungen vornehmen, eine besondere Liste nach dem Formulare V und zwar vollständig autzzustellcn, sowie bis rum Schlüsse des Kalenderjahre- ohne jede weitere Aufforderung an die zu ständige Behörde, also für die in Leipzig aufhältlichen Impflinge anher (RathhauS, 2. Et., Zimmer Nr. 17), einzureichen, widrigenfalls sie nach tz. 15 de- ReichS-ImpfgesetzeS vom 8. April 1874 mit Geldstrafe bi- zu 10V Mark bestraft werden würden. Auch weifen wir diejenigen Eltern. Pflegeeltern und Vormünder, welche ihre Kinder und Pflege befohlenen durch Privatärzte impfen lasten, daraus hin, daß e- ebenso in ihrem eigenen Intereste liegt, darauf zu achten, daß die ärztliche» Zrngniffe und Impfscheine «ach den obbe» zeichnete« Formularen ausgestellt werden, da von ihnen der erforderliche Nachweis bei Ver meidung der gesetzlichen Strafe eben lediglich mittelst der Vorgeschriebenen Bescheinigungen zu erbnngen, eine andere Form des Nachweises aber als genügend nicht zu erachten ist. Leipzig, am 15. Juli 187K. Der Math der Stadt Leipzig. vr Georqi. Vr Reichel. Bekanntmachung. Diejenigen Herren, welche sich an der Submission der Schieferdecker-Arbeiten für den Neubau der Thomasschule betheiligt hatten, werden hiermit ihrer Offerten entbunden und werden die vor genannten Arbeiten hierdurch anderweit und mit dem Bemerken ausgeschrieben, daß bei dem Archi tekten des Baues, Herrn F. Viehweger, Weststraße 22, I. hier, die nöthigen Schriftstücke zu ent nehmen und die Zeichnungen einzusehen sind. Alle entnommenen Schriftstücke nebst den unterschriebenen Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Schieferdach für den TbomaSschulneubau betr." spätestens de« 8. August d. I. Nachmittags 3 Uhr auf unserem Bauamte abzugeben. Die Auswahl unter den Submittenten, sowie jede andere Entschließung behalten wir uns vor. Leipzig, am 20. Juli 1876. Die Baudeputation deS RathS der Stadt Leipzig. Bekanntmachung. Auf dem Gerichtswege von der Dresdner Straße ab bis zum Täubchenwege sind 2070 m Meter Pflaster von Bruchsteinen neu herzustellen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Submission vergeben werden uud haben darauf Reflectirende ihre Offerten bis zum 27. dieses Monats Abends 6 Ühr versiegelt bei der Marstall - Expedition niederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen eingesehen werden können. Leipzig, den 19. Juli 1876. De» RathS Strastrnban-Drpntatton. Stadtbibliothek. Zum Behuf der jährlichen Revision sind fämmtlicke aus der Stadtbibliothek entlehnte Bücher Montag, den 24., Mittwoch, den 20. und Sonnabend, den 20. Juli zurückzugeben Ausleihungen finden während der Revisionszeit nicht statt. Leipzig, den 22. Juli 1876 Prof. vr. Naumann. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 22. Juli. Die neueste Nummer deS „Kathol. Volksbl. aus Sachsen" widmet der be kannten „Gnadenstütte" in Philippsdorf, mit welcher von ultramontaner Seite schon so viel Unfug getrieben worden ist, verschiedene Be trachtungen. Es wird erzählt, zu welcher Be rühmtheit eS der Gnadenort gebracht hat, und sodann der Verwendung der „freiwilligen" Liebes gaben gedacht. Diese Liebe-gaben sind natürlich dir Hauptsache, und wahrscheinlich, um die Gläubi gen zu neuem Geben zu veranlassen, macht der k. Franz Storch, unter dessen fpecieller Obhut sich die Gnadenstätte befindet, darauf aufmerksam, daß die Gelder zu dem Kirckenbau verwendet würden, daß sie demnach der arbeitenden Classe des Volke- wieder zu Gute kämen. Sollte von dem Gelde nicht auch Etwas zu anderen Zwecken verwendet werden? — Die katholische Gründung in Wechfelburg hat, wie eS scheint, in neuerer Zeit sich sehr der Beachtung auswärtiger katho lischer Vereine zu erfreuen. Nachdem bereit- in den letzten Wochen die Mitglieder des hiesigen katholischen Casino dahin gewallfahrtet waren, soll nächsten Sonntag, den 30. Juli, daselbst wieder ein Stelldichein der katholischen Gesellen vereine ans Leipzig, Dresden und Ckemnitz statt finden. — Mit dem „Kathol. Volksbl. auS Sachsen" will eS übrigens nicht recht vorwärts gehen. Die Redaction desselben erklärt selbst, daß sie Einschränkungen bezüglich der Ausstattung de- BlatteS habe eintreten fassen müssen, um besten Existenz für die Zukunft nicht zu gefährden, und daß da- Blatt trotz der Einnahmen auS dem Preßfond biS jetzt nicht selbst sich erhalten habe. * Leipzig, 22. Juli. Das Industrieritterthum »st bekanntlich beut zu Tage in allen möglichen Formen entwickelt. Eine Abart desselben besteht darin, daß solche Briefe, welche unter irgend einer Chiffre bei den Postanstalten postlagernd sich uiedergelegt befinden, von Unberufenen abgeholt »verden. So ist es hier vielfach vorgekommen, daß die Ausgeber von Inseraten unseres Blattes, welche sich die betreffenden Zusendungen in der gedachten Weise postlagernd erbaten, daS Nach sehen batten und, als sie am Postschalter erschienen, die Antwort empfingen, die vorbanden gewesenen Chiffre-Briese seien bereits von anderer Seite abgeholt worden. Um nun dieser Betrügerei einen Damm entgegenzusetzen, hat, wie wir ver nehmen, die Post Verwaltung ihr Augenmerk darauf gerichtet, eine Art Controls dergestalt herzustellen, daß sie in ähnlicher Weise, wie eS seitens der Expedition unseres Blattes für Briefe geschieht, die bei derselben hinterlegt werden, Le gitimationsscheine gegen eine geringe Ge bühr auSgiebt. Am Besten wird sich vielleicht diese Einrichtung so gestalten lasten, daß Der jenige, welcher ein Inserat einrücken lasten will und Zusendungen postlagernd begehrt, vorher mit dem Inserat an den Postausgaoeschalter sich be- giebt und unter dessen Vorzeigung sich den Lcgi- timationSschein auSsolgen läßt. * Leipzig, 22. Juli. Es geht uns das Pro gramm einer im Jahre 1877 in Amsterdam zu veranstaltenden internationalen Ausstel lung für Gartenbau zu. DaS Programm umfaßt folgende Abtheilungen: WarmhauSpflanzen, KaltbauS- und Orangerie-Pflanzen, Pflanzen für da- freie Land, Pflanzen- und Blumen-Arrange ment-, Früchte, Gemüse und Sämereien. Industrie in Anwendung auf den Gartenbau, Kunst in ihrer Anwendung auf Gartenbau und Pflanzenkunde, Fortschritt der Gartenkunst in den Varietäten, Gartenbau-Wissenschaft und Unterricht. Zur Vor bereitung der Ausstellung besteht in Amsterdam ein aus zahlreichen und hervorragenden Personen bestehendes Comits. * Leipzig, 22 Juli. Von dem Brief- und Fahrpost-Bericht, welchen der Postdirector Härtel in Meißen schon seit längeren Jahren herauSgiebt und der sich stet- in der Geschäfts welt der besten Ausnahme zu erfreuen gehabt, hat jetzt die Commissions VerlagShandlung von F. Löwe in Leipzig die Auflage auf das zweite Halb jahr 1876 erscheinen lasten. Der Bericht, dem nn Telegraphentarif beigesügt ist, wird nach amt lichen Materialien zum Handgebrauch für daS correspondirende Publicum bearoeitet und enthält die wesentlichsten Bestimmungen und die Taxen für den Postverkehr innerhalb des deutschen Reichs, ferner die Versendunqsbedingungen und den Porto tarif für den Verkehr inn.rhalb deS allgemeinen PostvereinS und nach dem Auslände, die Be stimmungen über den Fahrpostverkehr nach dem AuSlande und endlich eine Zusammenstellung der wichtigsten Bestimmungen über Annahme und Be förderung der telegraphischen Corrcspondenz. * Leipzig, 22. Juli. Die cxcentrischen Nord amerikancr gefallen sich bekanntlich darin, ihren angeblich frommen Sinn durch allcrband Aeußer lichkeiten zu bekunden, und sie haben bekanntlich zu diesem Bebufe eS fertig gebracht, daß die Weltausstellung in Philadelphia an Sonntagen geschlossen bleibt. Es konnte nickt ausbleiben, daß gegen diese Anordnung sich doch, insbesondere auS den Kreisen der Deutschen Bekanntmachung. Die Lieferung der für den Betrieb der städtischen Gasanstalt erforderlichen Bücher und Druck- sormulare soll aus die Jahre 1877 und 1878 an den Mindestfordernden, jedoch vorbehältlich der Auswahl unter den Submittenten, vergeben werden. Verzeichnisse der Drucksachen bez. Proben derselben und Lieferungsbedingungen sind in der Gas anstalt in Empfang zu nekmen, die Offerten aber biS längstens den 12. August d. I. Nachmittags 4 Uhr versiegelt und mit der Aufschrift „Druckformulare der Gasanstalt betrestend" versehen bei der Nuntiatur deS RatheS abzugeben. Nicht versiegelt oder verspätet eingegebene Offerten können keine Berücksichtigung finden. Leipzig, am 17. Juli 1876. DeS RatheS Deputation zur Gasanstalt. Bekanntmachung. Die für den Neubau der höheren Mädchenschule am Echletterplvtz erforderlichen Maurer-, Zimmer-, Steinmetz-, Gisen-boustructionS-, Enjalith- und Drainagearbeite« sollen in Accord vergeben werden. Diejenigen Herren Submittenten, welche diese Arbeiten zu übernehmen gesonnen sind, wollen die Bedingungen und Blanquette, sowie den Entwurf des Accordvertrages bei den Herren Architekten Bösenberg und Hackel hier, Elsterstraße Nr. 5, II. entnehmen. Die Offerten sind mit den erhaltenen Schriftstücken versiegelt und unterschrieben, sowie mit der Aufschrift „Maurer- oder Zimmer- :c. Arbeiten für den Neubai» der höheren Töchterschule betr." versehen, biS zum 8. August d. I. Nachmittag« 5 Uhr auf unserem Bauamt abzugeben. Die Auswahl unter den Submittenten, sowie jede andere Entschließung behalten wir unS vor, jedoch bleiben die Herren Submittenten an ihre Offerten gebunden, so lange sie nicht derselben aus drücklich entlasten worden sind. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 17 Juli 1876 vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Wir beabsichtigen, in kürzester Zeit den Gerichtsweg aus dem Tracte von der Dresdner Straße ab bis zum Täubchenweg neu zu pflastern und eracht deshalb an die Besitzer der angrenzenden Grundstücke und bez. an die Anwohner hierdurch die Aufforderung, etwa beabsichtigte, den bezelchneten Straßentract berührende Arbeiten an den Privat-Gas- und Wasserleitungen und Beischleußen unge säumt und jedenfalls vor der Neupflasterung auSzuführen, da mit Rücksicht aus die Erhaltung eines guten Straßenpflasters dergleichen Arbeiten während eines Zeitraumes von 5 Jahren nach beendeter Neupflasterung in der Regel nicht mehr zugelasten werden. Leipzig, Len 14. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Die Inhaber der als verloren, vernichtet oder sonst als abhanden gekommen hier angezeigten Pfand scheine Vit. 0 Nr. 24356 65722 87404 01570 06467 06468 und 00728, Vit. v Nr. 137 530 5438 7172 7814 0947 II652 12846 16577 17946 20238 21608 22821 23060 27376 27084 270S3 30457 36481 37558 38786 30580 40931 41540 42217 44302 46281 47340 47410 47737 48428 49226 40227 40426 40438 40543 40550 40625 51003 52892 54860 55095 58126 58422 61084 61210 64736 65484 65901 66362 67779 67780 67781 68262 68263 und 68613 werden hierdurch auf gefordert, sich damit unverzüglich zur Nachwcisung ihres Rechts bez. zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, widrigenfalls der Leihhausordnung gemäß die Pfänder den Anzeigern werden ausgeliesert werden. Leipzig, 21 Juli 1876 Die Verwaltung des Leihhauses und der Sparkasse. hatten, einen ihrer Gegner todt geschlagen haben würden. Hoffentlich gelingt eS. die Schuldigen zu ermitteln und exemplarisch zu bestrafen. in der Union und aus den Kreisen der Arbeiter, einiger Widerstand entwickeln werde. Wie wir aus einem Bericht über eine am 7. Juli statt, gehabte Sitzung der Centennial-Commission er sehen, hat die Opposition indessen keinen Erfolg erzielen können. Trotz einiger kräftigen Reden für die Oeffnung der Ausstellung an Sonntagen, wies die puritanische Mehrheit der Commission das betreffende Verlangen ab und das Resultat war, daß die namentliche Abstimmung 30 Stimmen für und nur 9 Stimmen gegen Beibehaltung der Sonntagssperre ergab. Wahrscheinlich wird die Ausstellung in Folge dieser Maßregel ein bedeu tendes Deficit zur Folge haben. —o. Der Neubau einer höheren Mä dcben- schule auf dem Schlet terplatze ist nunmehr in Angriff genommen und die Umplankun<z des selben bereits bewerkstelligt worden. Die Schule wird sich der Verlängerung der Albertstraße und Schletterstraße anschließen, wodurch zwar die möglichste Raumersparniß erzielt, dem großen schönen Platze jedoch ein so wesentlicher Abbruch zugefügt wird, daß wir die künftige Errichtung der neuen Peterskirche daselbst in Zweifel ziehen möchten. — Der Albert-Zweigverein Leipzig trifft, wie wir hören, Vorbereitungen für einen gegen Ende November oder Anfang December abzuhaltenden Bazar. Der Erlös des Unter nehmens ist zur Förderung der wesentlichsten Vereinszwecke — Heranbildung und Unterhaltung geschulter Krankenpflegerinnen zur Verwendung in Friedenszeiten bei der Privat-Krankenpflege, in Kriegszeiten bei den Lazarethen und thunlichster Erweiterung derArmen-Krankenpsleqe—-bestimmt. Wir wünschen daher dem hier mit Recht allge mein beliebten Verein einen recht günstigen Erfolg, zumal das im December v. I. zum Besten der gleichen Zwecke veranstaltete Concert des Berliner Domchors den finanziellen Interesten deS Vereins nicht in gleich befriedigender Weise genügt haben soll, wie dem musikalischen der Zuhörer. * Vorn«, 21. Juli. Gegenwärtig schwebt gegen mehrere Soldaten des hiesigen Reiterregiments eine milltairgcrichtliche Untersuchung. Die Ver anlassung hat eine Schlägerei gegeben, in welche die betreffenden Mannschaften mit Bran- burschen aus der hiesigen Acticnbrauerei ver wickelt gewesen sind und bei der einige der letzteren schwere Verletzungen davon getragen haben. Es wirb sogar erzählt, daß, wenn nicht ein Gensdarm dazu gekommen wäre, die Soldaten, welche sich mit langen Eisenffäben und Pfählen bewaffnet Lunftverein. Sonntag, 23. Juli. AuSgestellt bleiben drei Gemälde von Iaroslav Czermak in Pari-: „Die Hussiten vor Naumburg", „Ungarischer Hirt" und ein Portrait, sowie eine Reihe Photo graphien nach andern Bildern desselben Künstlers, ferner an Gemälden: „Der Sturz RobespierreS" von Mar Adamo, „Flora" von A. Böcklin, „Rosenzeit" von Paul Thumann. zwei Land schaften von L. Gur litt und vier Bilder nieder ländischer Meister de- 17. Jahrhundert- (Wynan tS, PorcelliS, Hondekoeter und WeenixI, endlich der CykluS von „Krieg-- und FriedenS- belden au- König Friedrich's Zeit" von Adolf Menzel in Holzschnitten von Kretzschinar. Vernichrt wurde die Ausstellung durch eine Reihe vor Kurzem neu publicirter Heliogrovuren von Am and Durand in Pari-, v. (Eingesandt) Leider entbehren wir seit nun ca. 4 Monaten bei den Beerdigungen unserer Tobten de- herr lichen herzerhebenden Gesanges unserer Thomaner. Um nun dafür Ersatz zu geben, haben die Be- erdigungSgesellschasten Pietät und Heimkehr daß gewiß sehr anerkennenswerthe Streben gehabt, jede für sich einen Gesangverein bei Beerdigungen anrustellen. Von Dem, was diese Herren Sänger leisten, soll hier nicht die Rede sein, Schreiber dieser Zeilen möchte aber darauf Hinweisen, wie unpassend und ganz ohne Verständniß bei der Wahl der Gesänge vorgegangen wird. Es ist Sitte ^ das Lied: „Es ist bestimmt in GotteS Rath" bei derartigen Gelegen heiten vorzutragen. Ich glaubt' nun freilich, daß eS dem Dichter auch nicht im Traume tinge sallen ist, cs als Lcichencarmen zu betrachten, eS ist eben ein Liebeslied; aber geradezu albern ist es, wenn, wie eS jetzt geschieht, der 2. und 3. Per- diese« LiedeS gesungen wird. Der zweite hebt nämlich an: „Wenn dir geschenkt ein Röslein waS, so steck' eS in ein Wasserglas", und der dritte VcrS fängt an: „Und hat dir Gott ein Lieb' bcschcerl" rc. Sollte man glauben, daß gerade diese Verse am Grabe gesungen werden? Tkatsache ist, daß es erst neulich am Grabe einer siebzigjährigen Frau geschah, trotzdem daß der Herr Geistliche vorher aus das Unpassende dieser Wahl aufmerksam gemacht hatte.
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