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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187607255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-25
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1876
- Autor
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Vorwoche. «» 4L7 Sb! 221 4SI 1t Erscheint tii,ltch früh 6'/, Uhr. Lrlacli», »ob TexeRtt«» JoyanniSgasse 3S. Lerantworilicher Redactem Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion Lvlimiiag« von n—lt Uhr «Lchm»l>>g» von « —r Uhr. «imahme der für die nächst- lotsende Rümmer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, an Loun- und Festtagen früh bis '/.st Uhr. I, bru/Uialka für Zns -^auatz»»: Otto Klemm. UniversirätSstr. 22, Louis Lösche. Sathanoenstr. t 8,p. nur dis '/F Uhr. MMerIaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichtt, Handels- nnd Geschäftsverkehr. >»n»»k I1.4L». Abonanann^eeis viertelt. 4'/, ML, iucl. Brinaerlohn 5 Ml. durch di« Post bezogen 8 ML Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar to Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 3a ML mit Postbefvrderung 4L ML Znfrralt tarsp BourgeoiSz. 20 Pf. Größere Lchnflen laut nuferem Preisverzrlchmß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. ttecUuue» uuikr dem Lrdacttoo»-rtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. Eepedttt-n zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xr»eLlunvr»o(io oder durch Postvorschuß. ^ M ach Oualitl -ISS ul bg. und meckl«». ISO-iss^ Juli-Augq >0'/. ^l^, , Nr. 0 uni Kr. 0 25,rr 1.75 ^l bv, «st 21.95 ut per S«. «r Oktober^ äsen 290 dg Juli-Suget 54—83,5 ^ ^l b«z., ss August iiiil lemder-Ocv- 30,5 ul kr Juli. Jul.. -47,6-b ut -48,8 ^l bq, für Rogga 170 ul pa er Ivo Lün !uli. (A. A>. itterung <u>- e Regen. »>r ibe und r« treidegesckä'l -, sowie »a . au welcher, gendrm Sr «elt wurden, Pachtung zi >en; Roggen gehr nur zu ste der Ler> haker gleich, h in ruhigen r. 1008 Kl» 08 » 223 ul. !o netto 171 -M, Gerste «l, vr. l»04 h Qual. pr. lo netto 18b 8 ^l 19^. l 55 - L«7. Dienstag den 25. Juli 1878. Bekanntmachung. Herr August Carl Friedrich beabsichtigt in seinem hier an dem Brandweg Nr. 4 gelegenen Grundstück, Nr. 91 lH des Flurbuch- und Fol. 2826 deS Grund- und Hypothekenbuchs für die Stadt Leipzig, eine Schlächterei für Kleinvieh zu errichten. Wir bringen diese- Unternehmen hierdurch mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntniß, etwaige Einwendungen dagegen, welche nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen und längsten- am 10. August 187« bei un- anzubringen. Einwendungen, welche aus besonderen privatrechtlichen Titeln beruhe«, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig, am 21. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. Wano vr. Georgi. Zangemann. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Veränderungen in der Anordnung der Bilder bleibt da- städtische Muse»« a« 2«., 27. uud 28. d. Mo«, geschloffen. Leipzig, am 24. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Mesterlcbmidt. Bekanntmachung. Da- Agathe Berger'sche Stipendium für einen armen Studenten „zur Erlangung der Ma- gisterwürde" ist auf den Termin Michaeli- d. I. zu vergeben. Bewerber haben ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bi- zum 31. d. M. bei unS einzureichen. Leipzig, am 18. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Mesierschmidt. Bekanntmachung. Da- von MarcuS Seulteti au- Großgtogau, Professor der Theologie zu Leipzig und Domherr zu Meißen, im Jahre 1496 gestiftete, von vr. Caspar Deichsel um 1550 vermehrte Stipendium im Betrage von 80 94 jährlich ist von Michaeli- dS. Js. ab auf 5 Jahre an Studirende der philosophischen Facultät, vorzugsweise aus Breslau, Großgloaau, Lübben und Leipzig zu vergeben, und unter diesen wieder auf Blut-verwandte de- Stifters MarcuS Sculteti besondere Rücksicht zu nehmen. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche sich darum bewerben wollen, hiermit aus, ihre Gesuche bi- zum 31. d. M. unter Beifügung der nöthigen Zeugniste bei unS einzureichen und bemerken, daß spätere Gesuche nicht berücksichtigt werden können. Leipzig, den 18. Juli 1876 Der Rath der Stadt Leipzig ^ ^ Mel vr. Georgi. kesterschmidt. Bekanntmachung. Bezugnehmend auf unsere Bekanntmachung vom 13. Mai dS. IS. bringen wir hierdurch in Erinnerung, daß die öffentlicken Impfungen jede« Mittwoch von 3 bi» s Uhr Rach- mittag- im alten Nicolaischulgebäude am Nicolainrchkofe Hierselbst stattfinden. Dieselben werden bis Mittwoch den 27. September dS. IS. fortgesetzt. Wir verweisen darauf, daß nach tz. 1 unter 1 de- Reichs-Jmpf-Gesctzes vom 8. April 1874 jede- Kind vor Ablauf -eS aus sein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahre- zur Hnpsung zu bringen ist, sofern nicht gesetzliche BefreiunqSgründe vorhanden sind, und daß nach 8.» 14 des gedachtcn Gesetzes Eltern, Pflege-Eltern und Äormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund der Impfung entzogen werden, mit Geldstrafe bi- zu 30 oder mit Hast oiS zu 3 Tagen zu bestrafen Auch wiederkolen wir die rei sind zeitber nicht gehörig beachtete Vorschrift, wonach für jede- Kind, welches zur Impfung gebracht wird, gleichzeitig dem^rnpfarzte ei« Zettel zu übergeben ist, auf welche« Name, Geburtsjahr uud Geburtstag deS KiudeS, sowie Name, Stand und Wohnung deS DaterS, Pflegevaters oder Vormundes beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich verzeichnet sind. Leipzig, am 22. Juni 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. vr. Reichel. Bekanntmachung. Ein von Adam Müller (oder Möller), Bürger zu Leipzig, 1554 gestiftete- Stipendium von 40 .6 46 Pf. jährlich ist an hiesige Studirende und zwar zunächst an Verwandte de- Stifters, in deren Ermangelung an Merseburger Stadtkinder und wenn deren keine die hiesige Universität be suchen, beliebig aus 2 Jahre von Michaeli- d. I. an zu vergeben. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche sich in einer der angegebenen Eigenschaften um dieses Stipendium bewerben wollen, hierdurch aus, ihre Gesuche mit den erforderlichen Be scheinigungen bis zum 31. dsS. MtS. schriftlich bei unS einzureichen. Spätere Bewerbungen können Berücksichtigung nicht finden. Leipzig, am 18. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi Mesierschmidt. Bekanntmachung. Da- am Ausgange des RosenthaleS jenseits der neuen Wehrbrücke am Fahrivege nach GohliS aus der Wiesenparzelle Nr. 2656 der Stadtflur gelegene, baufällige ehemalige RettnngShauS sammt dem darin befindlichen Inventar soll an RathSstelle Sonnabend, den 20. d. M , Vormittags II Uhr auf den Abbruch versteigert werden. Leipzig, den 22. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr Georgi. Wangemann. Acttru. l« 12,- portv. 65,— «er. 273,— er« 202.— -uerri 48,75 oerri 108,5» 2,- 1. 15,— cei 20,- ittet — llerbr. 17,— ller s»,— rbr. — rerei 170,— itzer Actien- mer. —,— lern 142,- »d«b. 44,5»! ^a'o-- - -4.- >. 98,- ^ ». 38,— «Piers. »3,-! rsabr. 40,- «, 9«,-1 »Piers. 92,- «Piers. 3«,-! «sch-Sabrü 17^9 Kchh-S-Wt I Stier) 12.591 »b«ru»5,- pum. —,— -ßrtelv.0 leite». iokohlab».! chlwdau-T hier anp-s Aus Stadt uu- Lau-. Leipzig, 24. Juli. Der Verein der säch sischen Gemeindebeamten hält seine dies jährige General-Versammlung Sonntag, den 6 Äugust, in Leipzig im großen Saale de- SchützenhauseS ab. Dieser seit einigen Jahren gegründete Verein, welcher den Zweck verfolgt, die Interessen der sächsischen Gemeindcbeamten wahrzunehmen und ein gute- collegialisches Ver- hältnlß unter ihnen herzustellen, erfreut sich einer gedeihlichen Entwickelung und cs ist namentlich in der letzten Zeit wieder eine bedeutende Zahl neuer Mitglieder in den Verein cinaetreten. In der diesjährigen General-Versammlung sind als hauptsächliche BerathungSgegenständc auf die Tagesordnung gesetzt die Abänderung der Statuten »ach den derzeitigen Bedürfnissen des Vereins und die Berathung einer Petition an die Stände kammer, analog der vorigen, in welcher um ein heitliche Regelung der Pcnsionsverhältnisie der Gemeindebeamten und des Disciplinar-VerfahrenS für dieselben gebeten wird. Die vorjährige Petition war vom Landtag abfällig beschieben worden, aber sie soll nun nach dem Grundsatz, daß mit einem Hiebe kein Baum fällt, wiederholt an die Ständekammern gebracht werden. Für den Abend des 5. August ist von dem Leipziger Fest-Comitö die Begrüßung der Theilnehmer der Versammlung im Garten deS „Tivoli" in Aus sicht genommen und es wird zu Ehren derselben ein Gartenconcert stattfinden. AuS dem Comitö hat sich wieder ein besonderer WohnungsauSschuß gebildet, welcher sich bemühen wird, die Gälte möglichst in Freiquartieren unterzubringen, im klebrigen aber für billige und gute Unterkunft in hiesigen Gasthäusern Sorge zu tragen. Mitglieder dieses Ausschusses sind die Herren Stadtverord- neten-Archivar Sauer, Polizei-Registrator Braune, Stadtsteuer - Cassirer Lanakammer, Georgcnhaus- Berwalter Lieutenant Schiller und GaSanstalts- Jnspector Wunder. * Leipzig, 24. Juli. In der „Franks. Ztg." iverden von einem auf dem Gebiete des gewerb lichen Unterrichts erprobten Schulmann, der kürzlich da- Leipziger Kunstgewerbe-Museum nebst Kunstaewerbeschule besucht hat, die Eindrücke mit- getheilt, welche sich ihm bei diesem Besuche auf gedrungen haben. Diese Eindrücke sind nicht ungünstig gewesen, und es wird dem Leipziger Institut da- Zeuaniß ausgestellt, daß die Zähl der darin ausgestellten Gegenstände zwar noch gering, in Anbetracht der kurzen Zeit deS Bestehens deS Institut- aber immerhin reckt ansehnlich seien. Der betreffende Kritiker empfiehltfÜrFrankfurta.M, vaß mit der Errichtung einer Zeichen- und Modellirfchule nebst Lorbildersammlung in der selben Weise vorgeganaen werde, wie dies mit der Leipziger Kunstgewerbe-, bezüglich Zeichenschule gescheden ist. * Leipzig, 24. Juli. Von befreundeter Hand ist un- heute ein an ein hiesige- Geschäftshaus gerichtetes Schreiben auS Serres in Make donien, datirt vom 10. Juli, zur Einsichtnahme vorgeleat worden, aus welchem hervorgeht, daß die Zustände in der europäischen Türkei für die Christen sehr unangenehme und gefahrdrohende geworden sind. Dem Schreiben ist Glaubwürdig keit um so mehr zuzusprechen, alS sein Verfasser ein in Deutschland sehr wohlbekannter Mann, der Director am Lehrerseminar in SerreS vr. Demetrios Marulis, ist, welcher sich Ende der sechSziger Jahre in Barmen, Tübingen, München :c. mit Studien beschäftigte. Herr Marulis, welcher daS betreffende hiesige Geschäftshaus bittet, die Absendung von ihm bestellter Bücher zu siftiren, schreibt u. A.: „Die Zustände hier sind so ge fahrvoll und die Zukunft so unklar, daß ich nicht weiß, ob ich länger hier bleiben kann. Zwischen SerreS und Salonichi cxistiren eine Menge Räuberbanden. Die Türken sind hier ganz ver wildert und Alles, was christlich heißt, ist in großer Gefahr. Das Princip der Türken ist auf Aus rottung der Christen gerichtet. Trotz der großen Gefahr müssen wir in Geduld harren und bessere Zustände erwarten." * Leipzig, 24. Juli. In Betreff der Notiz in der SonntagSnummcr unseres Blattes, den AuS- flug deS hiesigen Buchhändler-Markthelfer-Vereins nach dem MuldentHaie betreffend, werden wir ersucht, ergänzend zu bemerken, daß der betreffende Extrazug, welcher nächsten Sonntag 5Uhr 45 M. srüb hier äbgcht, zugleich auch dem allgemeinen Publicum zur Benützung offen steht und daß demnach der damit vermüpstcn Vortheile und Annehmlichkeiten sich Jedermann unter dm im Jnseratenthcil des Näheren angegebenen billigen Bedingungen theilhaftia machen kann. * 'Lrizma, 24. Juu. Die Versammlung des Städtischen Vereins zu Meerane, in welcher der LandtagSabgcordnete Penzig am vorigen Donnerstag seinen Wählern Bericht über die letzte Landtagsscssion erstattete, war nach einem uns darüber zugehenden Bericht sehr zahlreich be sucht. Herr Penzig führte in seinem zwei Stunden andauernden Vortrag dm Gang der LandtaaS- arbcitcn und deren Ergebnisse in sehr anschaulicher Weise vor. Mit zwei Dingen war er sehr un zufrieden. mit dem nach semer Meinung viel zu theuren Ankauf der Leipzig-DreSdner Bahn und mit der Genehmigung der Einkommensteuer-Er hebung. Der Redner erklärte, daß, wenn die Verschiebung der Steuerlast nicht noch größer werden solle, die Städte sich energisch rührm müßten, um tüchtige Vertreter ihrer durch die Agrarierpartei in den Kammern gefährdeten Inter essen nicht nur für ihre Wahlkreise, sondern auch für solche ländliche Bezirke, in denen Gewerbe und Industrie vorherrschend sind, in dm Landtag zu entsenden. Die Versammlung sprach dem Herrn Abgeordneten Dank und Beifall durch Erhebm von dm Sitzen aus. Nur in einer Beziehung schien sie nicht mit ihm einverstanden zu sein. Herr Pmzig hatte für die bekannte abermalige Nachbewilligung für daS Hoftheater ge stimmt und dagegen erklärte sich ein Redner der Versammlung, welcher nach dem Pmzig'schen Vor trag das Wort nahm. Dieser Redner, Herr Ed. Lippelt aus Meerane, fübrte aus, cs sei geboten gewesen, die Stadt Dresden daran ru erinnern, daß es ihre Pflicht war, auch zu diesem kostspie ligen Bau Etwas beizutragen, denn in der Haupt sache sei das Theater doch nur für Dresden ge baut, das durch den Sitz aller Oberbehörden :c. ohnehin schon eine Menge Vortheile genieße. Die Versammlung genehmigte schließlich den Antrag, daß der Städtische Verein in Meerane sein Ein- verständniß mit dem Verbalten des Abg. Penzig bei Beratbung des Einkommensteuergesetzes und der Eiscnbahnankäufe documentire. — Unsere Leser werden sich vielleicht noch der Annoncen erinnern, welche der Geldschranksabrikant Neumann in Königsberg i. Pr. im Jnseraten- theil dieses Blattes bezüglich seiner neuerfundmen Panzerschränke erließ. Von anderer Seite erfolgte darauf eine Berichtigung, auß der Berliner Nationalzeitung entnommen, aus welcher hcrvor- ging, daß ein Neumann'scher Panzerschrank bei der dort vorgenommenen Probe ebenfalls in kurzer Zeit durch einen Arbeiter der Arnbeim'schcn Fabrik in Berlin geöffnet worden sei, die aber insofern für den betreffenden Arbeiter unglücklich verlief, als statt der im Schranke befindlich sein sollenden 100 Thaler sich nur ein Beutel mit Coaks vorfand. Der Streit über die Sicherheit der verschiedenen Geldschränke hat nun jetzt in Dresdm eine Fort setzung gefunden. Der dortige Fabrikant Rothhan erkaufte das Patentrecht des Herrn Neumann auS Königsberg, und um dasselbe zur Geltung zu bringen, veranstaltete derselbe eine Probe, zu welcher er sich einen Geldschrank von Stradtmann, einen dergl. von Richter in DreSdcn und einen dritten von Carl Kästner hier zu verschaffen wußte, lieber die Art und Weise, wie Herr Rothhan bei dieser Probe »erfabren, erhalten wir durch die Erklärung des Herrn Carl Kästner, welche derselbe im Inwratcntheil dieses BlatteS veröffentlicht, nähere Mittheilung, aus welcher hervorgeht, daß eS, zum Glück der Besitzer der artiger Geldschränke, für den Laien doch nicht so leicht sein wird, auS der Erbrechung derselben ein Geschäft zu machen. ES dürfte aber doch ae- rathcn sein, bei der Erwerbung von Geldschrä«ken hauptsächlich nur auf gute und solide Her stcllungSweise ein Hauptaugenmerk zu richten. * Panitzsch, 24. Juli. Vorgestern vcrunalücktc hier die 21 Äahre alte und aus Pehritzsch bei Eilenburg gebürtige Dienstmagd Wilhelmine Partzsch dadurch, daß sie von einem mit Gras beladenen Wagen herunterstürzte und zwar so unglücklich ar' den Hmterkopf, daß sofort der Tod eintrat. * Freiberg, 22. Juli. Am heutigen Tage war in unserer Stadt ein sogenannter Streit tag. An demselben fand auch ver übliche Bergaus zug statt und nicht weniger als sechshundert in 23 Züge forniirte Bergleute, von zwei Musik chören begleitet, marschirlen unter der Anführung des BetrwbSdirectors Wengler nack dem Dom zu gemeinschaftlichem Gottesdienst. Leider wurde der Tag nicht mit denselben freudigen Empfindun gen als vordem gefeiert. Der hiesige Bergbau und der mit ihm zusammenhängende Arbeiterstand haben in Folge der rapiden Entwerthung des Silbers eine scharfe Probe zu bestehen. —eb. Dresden, 23. Juli. Der am 25., 26. und 27. d. M. hier stattfindende zweite inter nationale Congreß der Lehrer und Leiter von Blinden-Anstalten wird seine Be rathungen, welchen am Montag Abend eine Ver sammlung im oberen Saale deS r. Belvedere behufs Wahl deS Präsidiums vorhergeht, im SitzungSsaale der Ersten Kammer im Landhause halten. Gutem Vernehmen nach werden bei dem Congresse sowohl alle deutschen Länder. alS auch Oesterreich-Ungarn, Holland, Belgien, Italien, Dänemark und Ruß land vertreten sein, steht daselbst doch überall die hiesige Blinden-Anstalt und deren bewährter und oft nach auSwärtS zu Einrichtung von ähn lichen Instituten berufener Director Reinhardt in hohem und verdientem Ansehen. Die zur Be ratyung kommenden Gegenstände sollen, wie ick höre, tetreffen: die Auacnentzündung der Neu geborenen (nach statistischen Nachweisen haben 30—40 Procent sämmtlicher den Blinden-Anstalten zugeführten Blinden das Augenlicht infolge dieser Krankheit verloren, weil man — leider Gottes! — bei derselben cs meist unterläßt, sofort einen Augen arzt, der das Uebel gewöhnlich schnell zu heben im Stande wäre, zu consultiren und lieber Mittel anwendet, die die Hebamme, Großmutter oder andere „weise Frauen" anrathen), die Schreib und Lesefrage für Blinde, Beschaffung von Unter richtsmitteln für Blinde, die sociale Stellung der Blinden und andere Tchemata. Voraussichtlich werden die Theilnehmer an einem Nachmittag der genannten drei Tage einen AuSflug nach Moritzburg unternehmen, um die daselbst erweiterte Filiale der hiesigen Blindenanstalt zu besichtigen. Außer in Moritzbnrg befindet sich bekanntlich auch noch in Hubertusbürg ein Ashl für 60 Blinde. Während sie dort und m Moritzburg meist vom 5. bis 11. Jahre und zwar hauptsächlich zur körperlichen Ausbildung verbleiben, kommen sie dann vom 1l. biS 15. Jahre in die hiesige Anstalt, bzw. nach Vollendung der Erweiterung der Moritzburger Filiale in diese zur Schulbildung. An letztere schließt sich sodann die technische Aus bildung für Seiler- und Korbmacherarbcit, Haar« und Nohrflechtereien, Strickarbeiten und dergl. Erst nachdem auch diese vollendet, verläßt der Blinde wieder die Anstalt und wird, begleitet von Aufsehern, in seine Heimath gebracht, um als nützliche- Glied der menschlichen Gesellschaft sein Brod durch seiner Hände Arbeit zu verdienen, ohne daß die Anstalt aufbört, nöthigen Fall« für ihn zu sorgen, sei es durch Zuweisung von Arbeit, oder Unterstützung mit Rath und That in Noth und
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