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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187607292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-29
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1876
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Erscheint til-ltch früh 6'/, Uhr. ikkclt», >m» «epr»M-, JohauniSgaffe 33. Verantwortlicher Redakteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Lprechstunbe d. Rrdartion cj«r«>»la-4 «m> ll—» Udr NachmINai« »o, 4 —L Uhr. »imabme der für dir nächft- '^iaendc Rümmer bestimmten Zierate an Wochentagen vis zsthr Rachmittaga. an Lonn- »a» Festtagen früh bis V,- Utzr. r,»,»Filiale» flir Z»f.-A,»atz«e: Ltto Klemm. UniversitätSstr. 22, ttuiS Lösche, Katyarinenstr. l 8,p. nur bis '/,3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgeschichtc, Handels- »nd Geschäftsverkehr. Aufl-gk 14,450. ^l>o»atmea!-pccl§viertelj.<V,ML, inel. Brinarrlohn 5 Mt., durch die Post bezogen 8 Mk. Jede einzelne Nummer so Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage« ohne Postbefvrdcrung 3V Mk. mit PostbesÜrderung 4L DÜ. Inserate Igesp. Bourgeois-. 2oPf. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Verlaine» unter dem vedaetioaosirtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Srpebitio» zu senden. — Rabatt wird rncht gegeben. Zahlung praenuwsranrlo oder durch Postvorschub. M 211. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 30. Juli nur Vormittags bis ^-9 Uhr geöffnet. LxpeÄtllo»» IovIpL>irer Bekanntmachung. Zur Regulirung der Manie des Theaterplatzes sind 5587 sslMeter Steinpflaster aufzubrechen und auf Haufen zu setzen, 2500 Cubikmeter Füllmaterial zu planiren, 48l7 OMeter Bruchstcinpflaster neu berzustellen und 496 mMetcr Pflaster von bossirten Steinen neu zu verlegen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzer- und Planirungs-Arbeiten sollen im Wege der Submission reraeben werden und haben daraus Reflectircnde ihre Offerten bis zum 3. August d. I. Abends K Uhr versiegelt bei der Marstall-Expedition niederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen ein- geseben werden können. Leipzig, den 28. Juli 1876. DeSRathS StraHenbau-Deputation. Bekanntmachung. DaS von Frau Amalie Friederike verw. Falcke geb. Landgraf gestiftete Stipendium für einen dem Königreiche Sachsen angehörenden Studirenden der Rechte auf hiesiger Universität soll von und mit Michaelis d. I. an aus drei Jahre vergeben werden, und zwar zunächst an einen Nachkommen des Kaufmanns Christian Gottfried Landgraf in Hohenstein, und erst in Ermangelung eines solchen an einen anderen auf hiesiger Universität die Rechte Studirenden. Bewerber um dieses Stipendium fordern wir auf, bez. bei Berlust ihres Anspruchs sich biS zum 31. dieses Monats unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse und Nachweise schriftlich tei uns anzumcldcn. Leipzig, den 1. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georqi. Cer Bekanntmachung. Die Formulare I, II, III, IV, V, deren allein sich diejenigen Herren Aerzte, welche Impfungen vornehmen, je nach Verschiedenheit der Fälle zu bedienen haben, liegen in der RathS- wache zum Abholen bereit. lieber die ausgesührten Impfungen haben die Herren Aerzte für jeden Ort, in welchem sie solche Impfungen vornehmen, eine besondere Liste nach dem Formulare V und zwar vollständig auszustellen, sowie bis zum Schluffe des Kalenderjahres ohne jede weitere Aufforderung an die zu ständige Behörde, also für die in Leipzig aufhältlichen Impflinge anher (Rathhaus, 2. Et., Zimmer Nr. 17), einzureichen, widrigenfalls sie nach tz. 15 des ReichS-Jmpsgesetzes vom 8. April 1874 mit Geldstrafe bis zu IVO Mark bestraft werden würden. Auch weifen wir diejenigen Eltern, Pflegeeltcrn und Vormünder, welche ihre Kinder und Pflege befohlenen durch Privatärzte impfen lasten, darauf hin, daß cs ebenso in ihrem eigenen Interest« liegt, darauf zu achten, daß die ärztlichen Zeugnisse und Impfscheine nach den obbe» zeichneten Formularen ausgestellt werden, da von ihnen der erforderlicke Nachweis bei Ver meidung der gesetzlichen Strafe eben lediglich mittelst der vorgefchriebenen Besckeinigungen zu erbringen, eine andere Form deS Nachweises aber als genügend nicht zu erachten isi. Leipzig, am 15. Juli 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr 9 vr. Gcorgi. Reichel. Bekanntmachung. Cerutti Zum Behufe der gegen das Ende jedes akademischen Halbjahres zu haltenden Revision der Universitätsbibliothek werden diejenigen Herren Studirenden, welche Bücher aus derselben entliehen Haben, aufgefvrdert, diese während der Zeit vom 28. bis 31. Juli gegen Zurücknahme der Empfangs bescheinigungen abzuliefern, und zwar wird die Ablieferung iu der Weise zu geschehen haben, daß diejenigen, deren Namen mit einem der Buchstaben von bis H. anfangen, am 28. Juli, die deren Namen mit biS H. beginnen, am 29. Juli und die Uebrigcn am 3l. Juli abliefern. Alle übrigen Entleiher werden aufgefvrdert, die an sie verliehenen Bücher am 4., 5. oder 7. August zurückzugeben. Während der RevisionSzeit können Bücher nicht ausgeliehen werden. Ebenso wird während derselben das Lesezimmer geschloffen bleiben. Leipzig, den 24 Juli 1876 Die Direction der Universitätsbibliothek. vr. Krebl. Neues Theater. Leipzig, 27. Juli. Die heutige Ausführung von Beethoven's „Fidelto" war unstreitig eine tn besten bisherigen Opernvorstellungen. Deren Genuß war zwar kein durchweg ungetrübter; u. A. hatte der veränderten Besetzung, wie z. B. tas erste Terzett verrieth, anscheinend nicht mit binreichend ruhiger Vorbereitung Rechnung ge tragen werden können: dem Quartett empfiehlt ücb, um nicht in die Gefahr des Auseinander- iallens zu kommen, bei aller Weihe der Auf fassung etwas Zusammenraffen des Tempo; auch war es kein Wunder, wenn sich in unserem au-gezcichneten Orchester bei so starken An strengungen manche Abspannung oder Unzu verlässigfeit in Folge interimistischer Besetzung einzelner Bläser rc. bemerklich machte, dock war ker Totaleindruck ein hocherhebender und wurde die prachtvolle Wiedergabe der großen Ouvertüre wiederum mit vollstem Recht durch wiederholten stürmischen Beifall ausgezeichnet. In der Hauptsache war diesmal die Titelrolle in viel ebenbürtigerer Weise besetzt als das letzte Mal. Für den 1. Act bleibt allerdings eine tiefem hochsinnig edlen Fraucnideal durchgängiger entsprechendere Freiheit und Rundung edlen, großen ToneS wünschenswerth, u. A. erschien in dieser Beziehung die große Arie noch nicht ganz be herrscht. Daß dies aber wohl hauptsächlich -olqe zu großer Erregung, lehrte der vom l. Finale an auch nach dieser Seite viel uirae- trübler sich gestaltende Eindruck, kurz, jene Be einträchtigungen traten als großentheils unwesent lich zurück gegen die wahrhaft innerliche und hochdramatische Durchgeistigung, mit der unS Krl. Parschden herrlichen Charakter der Leonore in einer Weise vermittelte, welche von Neuem die bohe Bedeutung dieser Künstlerin klar erkennen ließ. Nicht wenig trugen hierzu auch bei eine Reihe sinnig durchdachter seelischer Schattirungen and der in gleicher Weise verständnißvoll beseelte, innig ergreifende und wohlklingende Dialog. Ueber- haupt kam namentlich das Ensemble der Pistolen sc-nc zu hinreißender Wirkung. Wohlverdienten Antbcil an der heut sichtlich dankbareren Anerken nung des Publikums hatte ferner Hr. Baer, dessen verständnißvoll erwärmende Wieder gabe deS Florestan in Folge etwas ruhigerer Beherrschung in noch vortheühasterem Lichte er schien, desgleichen Frl. Gutzsch back, welche heute schon wieder in Anspruch genommen werden mußte, wie auch die HH. Schelper, Reß, Rebling, kißmann rc. vr. Hrm. Zopfs. Aus Stadt und Land. Leipzig, 27. Juli. Der „Elberselder Zeitg/ wird osficiöS au- Berlin geschrieben: „Die Ent Zcheitung der Frage über den Sitz deS zukünf tigen höchsten ReichSgerichtS Hat die Rklchsjustizcommission bekanntlich im Gegensatz zur Regierungsvorlage nich: einer kaiserlichen > Verordnung Überlassen, vielmehr einem besonderen besetze. In den Kreisen deS Reichskanzleramtes m man denn auch, wie auS wohlunterrichteter >L.uelle verlautet, geneigt, diesem Beschluß beizu- Ueßn die Wahl de- Orte- herrschen "—'— Bunde-regrerungen noch verschiedene Anschauungen; speciell steht es außer allem Zweifel, daß auch heute noch ein nicht geringer Theil derselben für Leipzig ein- treten wird, wie sie denn bei der Wahl Leipzigs als Sitz des ReichSoberhqndelßgerichtS thatsächlich voraussetzten, daß man die Kompetenz desselben bei Durchführung der Reichseinheit auf alle bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten ausdchnen und eS so factisch zum höchsten Gerichtshöfe des Reichs erheben werde. Von anderer Seite wurde, allerdings ganz vereinzelt, Frankfurt ins Auge gefaßt, von dritter endlich Berlin. Wie sich die Mchrbeit des Bundesrathcs schließlich entscheiden wird, isi schwer zu sagen, ebenso wie es sich im Voraus nicht entscheiden läßt, ob im Reichstage die Anschauung, der die Reichshaupt stadt als der naturgemäße Sitz des obersten Ge richts erscheint, die Mehrheit erlangen wird. Jedenfalls findet die Auftastung, daß die Rücksicht auf die Unabhängigkeit dieses Gerichts es wün schenswerth mache, eine örtliche Trennung desselben von der höchsten Executive eintreten zu lasten, im Reichstage nicht geringe Unterstützung, wenn freilich auch von dieser Seite zugegeben wird, daß die eigentlich in dieser Beziehung entscheidenden Garantien auf anderem Gebiete zu suchen sein würden. * Leipzig, 28. Juli. Der hie und da ver breiteten Meinung, es werde Herr Gcheimrath Windscheid in kommendem Wintersemester keine Vorlesungen über Pandekten halten, kön nen wir auf das Bestimmteste widersprechen. Wie wir von unterrichteter-Seite erfahren, wird seine Betheiligung an den Arbeiten der Commis sion zur Ausarbeitung eines deutschen Civilgesetz- buches seine akademische Thätigkeit in keiner Weise beeinträchtigen. — Von unterrichteter Seite wird der „Drcsdn. Ztg." geschrieben: Für einen bloßen „Witz" möchten wir das Gerücht von der bevorstehenden Ernennung deS Geh. Lcgations-Rath von Watz dorf zum Kreishauptmann in Leipzig denn doch nicht halten, obschon wir meinen, daß die „Dresdner Nachrichten" in große Verlegenheit kommen würden, wenn sie nur einen einzigen der „wichtigen Dienste" namhaft macken müßten, welche dieser „begabte Beamte dem Lande in schwierigen Lagen zu leisten" wiederholt Ge legenheit gehabt haben soll. Es ist allerdings richtig, daß Hr. v. Watzdorf dem Verwaltunqssache zur Zeit nicht angehört, er war aber früher bei der Kreisdirection zu Bautzen und von 1867 bis 1870 alS RegierungSrath im Ministerium deS Innern angestellt. Dazu kommt, daß er ein naher Verwandter des Minister von Nostitz-Wallwitz ist, und endlich wüßten wir nicht, inwiefern seine jetzige Stellung im Auswärtigen Ministerium ein Hinderniß seine- Rücktritt- zur Verwaltung bilden könnte, nachdem eS Niemandem eingefallen ist, in die Candidatur deS KreiShauptmannS v. Könne ritz für das Portefeuille der Finanzen uni des willen Zweifel zu setzen, weil dieser dem Finanz fache bisher ganz ferngestanden hat. Alles in Allem halten wir die Ernennung deS Herrn v. Watz dorf keineswegs für unwahrscheinlich, womit nur selbstverständlich dem „Leipz. Tageblatt" nicht entgegen treten wollen, w. nn e- meint, daß„Viele- gegen diese Candidatur sprechen würde". Sein vorjährige- Berliner Commifforium in Betreff des ReichSeisenbahngesetzes ist noch in unserem Gedächtniß. — Die von Herrn Musikdirektor Walther in letzterer Zeit mehrfach aufgeführte Deutsche Kaiserhymne von Friedr. v. Wickede, in welcher unser allverehrter Kaiser als Wilhelm „der Deutsche" gefeiert wird, ist für Gesang und Clavier in höher und tiefer Ausgabe bei A. G. Lichtenberger, Schillerstraße 5 hier, er schienen. — Bei derLo tter ieverwaltu na in Leipzig sind angestettt worden: Alexander Julius Mar schall, zeither Controleur und Correspondent bei der Lottcriehauptexpedition, als Hauptcassirer da selbst; Friedrich Robert Baumann, zeither Expe dient bei der Lottcriehauptexpedition, als Con troleur und Correspondent daselbst; Friedrich Hermann Wagner, zeither Comptorist bei der sächs. Maschinenbauanstalt zu Chemnitz und Ernst Gustav Kluge, zeither Diätist bei der Lottcrie hauptexpedition, als Expedienten bei der Lotterie hauptexpedition. * Leipzig, 28. Juli. Herrn Concertdirector Hofmann hat der Verwaltungsrath der Bay- reuther Festspiele aus eine Anfrage hin mitgethcilt, daß für die erste Serie kein Platz mehr frei ist. Der Billet - Verkauf für die 2. und 3. Auf führung entwickelt sich in der letzten Zeit so lebhaft, daß man hoffen darf, cs werden auch die letzten beiden Vorstellungen brillant besetzt werden. Eine Ermäßigung der Plätze tritt aber in keinem Falle ein. Einmal würde cs aus rein principiellen Gründen nicht geschehen dürfen, weiter liegt bei der sich immer steigenden Ab nahme durchaus kein Grund zu einer derartigen Maßnahme vor. Hofmanns Centralbureau (Nürnberger Straße 31, 3. Et.) ist, im Einver- siändniß mit dem Bayreuthcr Verwaltungsrath, zur Bequemlichkeit des Publikums gern bereit, allen Denen, welche die 2. oder 3. Ausführung der Festspiele hören wollen, die nöthigen Billets, Wohnung rc. zu besorgen, doch ist im Interesse der Reflectanten wünschenswerth, die Anmeldung so bald als möglich zu bewirken, da ja mit jedem Tage die Auswahl der vorzüglichen Plätze immer geringer wird. —cd. Dresden, 26. Juli. Vom Blinden lehrercongreß. Die Hauptaufgabe des zweiten BlindenlebrcrcongreffeS muß nach dem Resultate der heutige» Sitzung als nicht gelöst, der Haupt zweck deS CongreffeS als gescheitert angesehen werden. Es handelte sich um Herbeiführung eineS einheitlichen Systems in der Schreib- und Lese- fragc für Blinde und war aus dem vor 3 Jahren m Wien sta«gefundenen ersten Blindenlehrer- congreß ein Comits gewählt worden, welches dem jetzigen Congreß positive Vorschläge in dieser An gelegenheit zu machen hatte. DaS Comitsmit- glied v. St. Marie, Direktor der Biener'schen Blindenanstalt in Leipzig, hat zu diesem Zwecke eine neue Blindenpunctsckrist entworfen, welche die Majorität de- Comits im Großen und Ganzen guthieß, während die Minorität, bestehend auS den Directoren Moldenhawer « Kopen hagen und Pablasek-Wien dieselbe nicht an nehmen zu können erklärten und dem Congreß Beibehaltung der in vielen Blindenanstalten be reits eingesührten Brailleschen Punktschrift em pfahlen. In der gestern und heute über diese -hl Frage geführten mehrstündigen und sehr eingehen den Debatte documentirte sich von beiden Seiten das ernste Streben, für die Blinden das Beste zu wählen, um ihnen die reichen Schätze der Literatur, Wissenschaft und Musik zu öffnen, nur blieb leider jede Partei bei ihrer einmal gefaßten Ansicht stehen und als dann )ei der Abstimmung doch die Majoritätsgutachtcn reilich nur mit einer Majorität von 3 Stimmen ur Annahme gelangt waren, erklärten die Ver- reter der Blindenanstalten von Berlin, Brom- wrg, Hildesheim, Wien, Oberdöbling, Prag, Linz, Brünn, Hohenwarte, Kopenhagen und Amsterdam, daß sie trotz dieses Congreßbeschluffcs auch nock erncrhin und zwar so lange am Braille'schcn System festhalten würden, blS das neue Svstcin durch die Praxis seine größeren Vorzüge bewiesen habe. Dieser bedauerliche Riß in der Blinden- lebrerwelt wird auch jedenfalls die vom Ober inspektor Büttner-Dresden vorgeschlagene Bil dung eines Vereins zur Beschassüng von Unter richts- und FortbildungSmitteln für Blinde, wenn nicht vereiteln, so doch erschweren, da natürlich jede Partei die von jenem Verein zu cdirendcn Bücher nur in dem ihrer Ansicht nach besten Punktsystem wünscht. Die endgültige Abstimmung darüber, ob ein derartiger Verein überhaupt ins Leben treten soll oder nicht, findet morgen statt. Heute Nachmittags unternahmen die Theilnehmer am Congreß einen Ausflug nach Moritzburg, namentlich zur Besichtigung der dort neu einge richteten Filiale der hiesigen kgl. Blindenanstalt. Aus Olbernhau berichtet der „E. G -A ', daß die Nachforschungen der sächsischen und öster reichischen Gensdarmen ergeben haben, daß der am 6. Juli aus dem Kricgwalder Staatssorstrevier erschossene Wilddieb ein seit langen Jahren bekannter, arbeitsscheuer und gefährlicher Mensch, der 43 Jahre alte Helmert, früher in Pornau, Zuletzt aber in Hohenofen bei Komotau, wohn haft war. Helmert hat fast nur vom Diebstabl ich unterhalten und er war es vorzüglich, der unter Beihülfc mehrerer noch jetzt lebender Spieß gesellen im Jahre 1868 den herrschaftlichen Förster Stein auS RothenhauS so mißbandelte, daß derselbe starb. — Das „Elbebl." berichtet über die Arbeiten an der Elbbrücke bei Riesa unter dem 25. Juli weiter: Als man gestern mit Abtragen des de fekten PfeilerkopseS beschäftigt war, stürzte ein großer Tcheil desselben von selbst zusammen und nach vorn in die Fluthen. Die daraus beschäf tigten Maurer konnten sich noch rechtzeitig retten, so daß wiederum alles ohne Unglücksfall vorüber- gegangen ist. Da man nun von einer Benutzung diese« PseilerS zur JnterimSbrücke absehcn will, soll daS Sprengen der Eisentheile wieder beginnen. verschiedenes. t Vayrcuth, 26. Juli. Einerseits um Uber die akustische Wirkung de- FestsviclthcaterS bei vollständig gefülltem Hause ein sicheres Urtheil zu gewinnen, besonder- aber auch, um zu Gunsten der Hinterlasiencn deS hierorts plötzlich ver storbenen Nibelungen - OrchcstermitgliedeS Richter aus Berlin einem wohlthätigen Zweck Nachkommen zu können, fand gestern eine Ensembleprobe und zwar zum zweiten Acte der „Götterdämmerung W ff
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