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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187607312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-31
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1876
- Autor
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Erscheint 1-glich früh 6'/, Uhr. »t>acti«» »II» -rprNtt»» Johann iSgasie 33. Verantwortlicher Redactrur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion iicrmitiag» »o« ll—l2 N-r NachmiII»-« »,a 4— i Udr- Annahme der für die nächst» f^arndc Rümmer bestimmte» Zmerate an Wochentagen dis Kllyr Rachmittags, an Sonn- „id Festtagen früh bisUhr. z, Nn Filiale« s»r z»s. A»»al,«: tiko klemm, UniverfitätSstr. 22. r»uiö Lischt, »athannenstr. l 8.p. nur bis '/,3 Uhr. MMM Lagckaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. 14.45«. -l>> uae»e«»«»rei» viertelt. i ncl. Brinaerlohn b Mt!, durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzeln« Nummer Zü Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postdesvrbcrung 36 Mk. mit Postbefvrdrruug 4S Mt. Znferate lgesp BourgeoiSz. 2VPf. Grbßere Schriften laut unserem PreiSverzeichniß — Tabellari'cher Satz nach höherem Tarif. Nttlauu» »»lcr he« LedacN«»»str1ch di« Spaltzeile <0 Ps. Inserate sind stets an d. -lpeditia» zu senden — Rabatt wird necht gegeben Zahlung pr»enriw«r»ncka oder durch Postvorschuß. Bekanntmachung. Der Bedarf für unsere Armenpflege ist, wie wir bereits in unserem kürzlich veröffentlichten Jahresberichte bemerkten, während der letzten Zeit bei verminderten Einnahmen so beträchtlich ge stiegen, daß wir im Interesse der Gemeinde sowohl, als auch speciell unserer Armen daraus Bedacht nehmen mußten, die Einnahmen entsprechend zu vermehren und hiermit jenes immer fühlbarer wer dende Mißverhältniß zu heben. Insbesondere sind e- dte bestimmte« Ar«e«cafsenbeitra'ge, welch« im Berhältniß zu der Einwohnerzahl unserer Stadt ganz erheblich zurückgegangen sind. Während dieselben nach Er richtung unserer Armenanstalt im Jahre 1803/4 bei ca. 33,000 Einwohnern — ausschließlich der von den Fremden während der beiden Hauptmessen verwilligten Beiträge von ca. 3000 — gegen 19,000 betrugen, haben diese Beiträge in dem letzten BerwaltungSjahr bei ca. 127,000 An wohnern auf nur ca. 69,000 ----- ca. 23,000 sich belaufen, und sind die Ausgaben hiervon nur zu einem geringem Theile gedeckt worden. Wir hatten daher zunächst die Vermehrung gerade dieser bestimmten Einnahmen inS Auge m fassen und haben deshalb den Beschluß gefaßt, eine neue Subscriptto« auf die Zeit von drei Jahre«, vom 1. laufenden Monats ab, zu eröffnen. Indem wir dies zur öffentlichen Kenntniß bringen, geben wir unS der Hoffnung hin, daß der Gemeinsinn der Bewohner unserer Stadt, von welchem unsere Armenanstalt bisher erhalten worden ist, hierbei von Neuem sich bethätiqen und die Bewilligung reichlicher Beiträge auch für die Zukunft die Erfüllung unserer Aufgabe uns ermöglichen werde. Noch fügen wir die dringende Bitte hinzu, die Subscriptionssormulare, welche in den nächsten Tagen den steuerpflichtigen Einwohnern werden zugesendet werden, zu Ersparung der durch die sonst notwendig werdende Abholung entstehenden Kosten nach erfolgter Ausfüllung baldmöglichst und spätestens binnen vierzehn Tagen an unser Bureau, Universitätsstr. Nr. 9, GewanbyauS 1 Tr., jarüekgebe« zu wollen. Leipzig, den 28. Juli 1876. DaS Armen-Direktorium. Schleißner. Hentschel. Bekanntmachung. Vom Sonnabend den 29. ds. Mts. ab bis auf Weiteres wird der Gurkeumarkt aus dem Fleischerplatze gehalten. Leipzig, am 25. Juli 1876. Tagesgeschichtliche Ueberlrcht. Aus Berlin wird gemeldet: Bei den bevor stehenden W ah len zum Abgeordneten Hause wird die Zahl der Wahlmänner gegen die letzten Wahlen vor drei Jahren ansehnlich erhöht wepden, da inzwischen eine Volkszählung stattgesunden hat. Die Wahlbezirke sollen mindestens 750. höchstens >749 Seelen enthalten; für jeden solchen Wahl bezirk ist auf je 250 Seelen aber ein Wahlmann zu bestellen. Diese Aenderung der Wahlbezirke wird bei der vermehrten Wahlmännerzahl auch von Einfluß aus den Ausgang der Wahlen sein. Tie erste Session der neuen Legislaturperiode wird, wie von ministerieller Seite schon mitgetheilt werden ist, nur sehr kurz sein und sich somit aus Erledigung des Allernothwendigsten beschränken, wogegen der folgenden Session schon größere Auf gaben harren, zumal solche, welche in der letzten Lession nicht erledigt worden sind. Dagegen ist auch bann noch keine Aussicht auf das Untcrriclstsgesetz, welches nur sehr langsam vorrückt und je länger desto mehr Schwierigkeiten vorsindct, namentiich in Betreff des Bolksschulwescns. Ebenso bereiten die höchsten Lehranstalten, nämlich die Universi täten, vielerlei Erörterungen, wobei es sich auch nm den geistlichen Einfluß aus die theologischen Facultäten, sowohl auf die evangelischen wie katho lischen, handelt. Hoffentlich wird derselbe gänzlich beseitigt, da die Universitäten dock lediglich Staats anstalten sind. Ueber den die Gymnasien, Real-, Bürger- und Mittelschulen behandelnden Abschnitt ist schon leichter hinwegzukonimcn, obwohl auch namentlich hinsichtlich des erstcren manche Schwie rigkeiten hervorgctreten sind. Der „Reichs- und Staatsanzeiger" schreibt: Die „Agence Havas", in der von Zeit zu Zeit immer wieder eine dem deutschen Reiche feindselig Tendenz hervortritt, läßt sich unter dem 24 d. M. auS Berlin melden, die Zahl der polizeilich gemeldeten Selbstmorde Hierselbst be laufe sich auf 2 bis 3 täglich, überträse also die Selbstmordstatistik Londons mit seiner vierfach größeren Bevölkerung. DaS würde also für Berlin 730 biS 1095 Selbstmorde jährlich ergeben; in der That aber hat die letzte polizeiliche Ver öffentlichunq nur 328 Selbstmorde binnen Jahres frist constatirt. ES ist auffallend, daß ein Institut, dessen Beziehungen zu der französischen Regie rung bekannt sind, sich eine so grobe Unwahrheit erlauben darf. Ein Correspondent der „Germania" auS der Provinz Preußen hat jetzt eine „Hauptursache" des „Verfalls der deutschen Industrie" entdeckt, nämlich den „Culturkampf". Diese Be hauptung an sich hatten freilich ultramontane Blätter schon früher angedeutet — denn woran sollte der Culturkampf nicht schuld sein! — aber die jetzt vorliegende geniale Begründung war noch keinem eingefallen. Zu den Häuptbesörderern dek Kunstgewerbc-, so räsonnirt der Verfasser, ge hörten bisher u. A auch kirchliche Institute und die dazu gehörigen Geistlicben jeden RangeS und jeder Stellung. Die „liberale" Zeitrichtung und Gesetzgebung aber hat den dort mit mehr oderminder großer Sorgfalt gehegten Kunstbestrebungen die Lebensadern unterbunden. Kiicblicbe Baukunst, Malerei, Bildhauerkunst, Kunstweberei, Kunst- Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Messerschmidt. tickerei u. s. w., alle leiden unter dem heillosen Einflüsse des „Culturkampscs". Weshalb? Es ehlt an Bestellungen, an Vertrauen zu den Ver hältnissen und an Geldmitteln. „Wenn also die 8 Millionen Katholiken Preußens genöthigt sind, ihre Aufmerksamkeit mehr der Abwehr der Sa mariter, alS der Ausschmückung ihrer Tempel zu widmen, darf es da Wunder nehmen, daß die Kunstindustrie daniederliegt?" Und außerdem: „Herr I)r. Falk und sein Prophet Hinschius wer den es sich gewiß nicht träumen lassen, daß selbst daS Klostergcsctz nicht unerheblich den Rückgang der Kunstindustrie befördert hat. Herr Pros Hinschius wird es nicht zugeben, was alle unbefangenen Beobachter bemerkt, waS selbst protestantische Revisoren offen cingestanden haben, daß in den Klöstern Kunst und Kunstsinn oft in staunens wertster Weise gehegt und gepflegt wurden . . . wenn man nun in Betracht zieht, daß in Preußen mehr als 900 llösterliche Niederlassungen mit etwa 8500 Personen von den Culturkampfgesetzen betroffen sind, so wird man leicht ermessen können, wie sehr die Verbreitung und Pflege wahrer Cultur im deutschen Reiche leiden müsse." — Also, ihr närrischen Käuze, was streitet ihr über den Schutzzoll, über Muster- und Patentschutz, über Gewerbemuseen, über Byzantinismus und Chauvinismus? Schafft die Maigcsetzc ab und schließt die Klöster wieder auf — alsdann ist unserer Industrie mit einem Schlage geholfen. Der bayerische Landtag ist Sonnabend Mittags 1 Uhr durch den Prinzen Luitpold im Auftrag deL Königs in feierlicher Weise ge schlossen worden. In dem verlesenen Landtägs- abschiede behält sich die Krone bezüglich der über den Forstuntcrricht in Aschaffenvurg, über den obersten Schulrath und über die fünfte Elaste in den Lateinschulen gefaßten Beschlüsse das Recht zu organisiren ausdrücklich vor. Zu einer Anzahl speciell aufgeführter Beschlüsse und Anträge wird die Genehmigung ertheilt, darüber, daß die Aus besserung der Beamtengchalte nicht in zurei chender Weise beschlossen worden sei, wird aus drückliches Bedauern ausgesprochen und zum Schluß der Widerstreit der Meinungen beklagt, der bei einigen Reden selbst aus deren Form nicht nickt ohne Einfluß gewesen sei. Die Regierung hoffe, daß die bestehenden Gegensätze sich mehr und mehr auSgleichen würden. Anläßlich der jüngsten Aufnahmeprüfungen der polytechnischen Schule in Paris fanden bekannt lich bedenlliche Unregelmäßigkeiten statt, indem ein Theil der Candidaten sich vereitö vor Beginn der Prüfung im Besitze der Aufgaben befand. Wie die spätere Untersuchung erqao, hatte ein Lehrer der Mathematik an der Pariser Iesuitenanftalt wiederholt Andeutungen über die zu lösenden geo metrischen Aufgaben gemacht, so daß die republi kanischen Organe wohl befugt waren, auf die ver verblichen Folgen hinzuweisen, welche der Einfluß der Klerikalen auf das Unterrichtswesen nach sich ziehe. Da mehrere Blätter hierbei die Grenzen der erlaubten Kritik überschritten und ihre Vor würfe und Beschuldigungen auf Personen aus dehnten, welche bei dem Vorgänge in der poly technischen Schule nicht direct betkeiligt waren, so ließen sich die letzteren die Gelegenheit nicht entgehen, ihre Gegner gerichtlich zu belangen. Bekanntmachung. Die Gaseiurichtungsarbeiten und die Lieferung eines TheilS der erforderlichen Leuchter für die Realschule ll. Ordnung an der Parthc sollen auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die Anschlagsformulare mit den Bedingungen sind gegen Zahlung der Copialiengebühren im Comptoir der Gasanstalt zu entnehmen und die Anerbietungen bis zu« L«. August diese- Jahre- versiegelt mit der Bezeichnung: „Gaseinrichtung für die Realschule H. Ordnung" bei unserem Bau amte einzureichen. Die Auswahl unter den Submittenten sowie jede sonstige freie Entschließung behalten wir uns jedoch vor. Leipzig, den 29. Juli 1876. Des Rath- der Stadt Leipzig Bau-Deputatton. Bekanntmachung. Aus der Ringstraße, vom Weinnäpschen bis zum Petersthor, sind rrttlS L^Meter Stratzenpstaster von bosfirte« Steinen neu herzustellen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Submission vergeben werden und haben daraus Reflectirende ihre Offerten bis zum 7. August d. I. Abends 6 Uhr versiegelt bei der Marstall-Expedition niederzulegen, wo auch die näheren Bedingungen eingeschen werden können. Leipzig, den 29. Juli 1876. DeS Raths Straßenbau-Deputation. Bekanntmachung. Zur Regulirung der Manie deS TheaterplatzeS sind 5587 s Meter Steinpflaster aufzubrechen und aus Hausen zu setzen, 2500 Cubikmeter Füllmaterial zu planiren, 4817 lliMeter Bruchsteinpflaster neu herzustellen und 496 lliMeter Pflaster von bossirten Steinen neu zu verlegen. Die hierzu erforderlichen Steinsetzer- und Planirungs-Arbeitcn sollen im Wege der Submission vergeben werden und haben darauf Reflectirende ihre Offerten bis zum 3. August d. I. Abends 6 Uhr versiegelt bei der Marstall-Erpcdition niedcrzulegen, wo auch d.e näheren Bedingungen ein gesehen werden können Leipzig, den 28. Juli 1876. DeS RathS Straßenbau-Deputation. Das Urtheil ist aber so streng ausgefallen, daß das Mißverhältniß zwischen Vergehen und Strafe für jeden Unbefangenen klar vor Augen liegt. Die Angeklagten wurden zu besonders hohen Geldstrafen und zur Insertion deS umfangreichen Urtheil- in zwölf Blätter verurtheilt. Wie telegraphisch gemeldet wird, dürfte dieses Urtheil denn auch noch zu parlamentarischen Erörterungen Anlaß geben. lieber die im Mittelmeer versammelten Flotten sagt der „Morning Advcrtiser" in einem längeren Artikel unter Anderem Folgendes: „Die türkischen Gewässer enthalten im gegenwärtigen Augenblick die schönsten Kriegsschiffe aller europäischen Seemächte. Die Blüthe der britischen Marine — um diese Zeit gewiß ein Dutzend Panzerschiffe — ist in der Besika-Bai zu finden. Die türkische Flotte war nach den neuesten Nachrichten bei Mitylene, nachdem Admiral Hvbart von der Besika-Bai dorthin gegangen war, wo er den britischen Oberbefehlshaber begrüßte und die Ehre hatte, vom Herzog von Edinburg einen Besuch zu empfangen. Die Flotte besteht jetzt aus drei schönen Panzerschiffen und einigen kleineren Fahrzeugen und soll in wenigen Tagen um zwei andere Panzerschiffe vermehrt werden. Die österreichischen, russischen und italienischen Geschwader, die sämmtlich Panzerschiffe von neuester Construction enthalten, sind in Smyrna, und die deutsche Flotte, welche die beiden mächtigsten Panzerschiffe im Mittelmcer ein schließt, ist in Salonichi. Die Franzosen haben gerade jetzt nur zwei oder drei Schiffe in der Levante, aber ein Evolutionsgeschwadcr unter dem Admiral Rozc ist von Toulon ausgebrochen, um im Mittelmcer zu kreuzen. Des Admirals Flaggenschiff ist ein neues Panzerschiff von 900 Pferdekrast, bewaffnet mit 12 Geschützen des neuesten Modells, und sein Commando umfaßt sieben andere schöne Fahrzeuge. Wie wir gesagt, die Deutschen besitzen die zwei schönsten Panzer schiffe an der türkischen Station, nämlich den „Kaiser" und „Deutschland", die beide auf der Themse gebaut wurden." AuS einem Tagesbefehl deS FeldzeugmeisterS Rodich, commandirenden Generals in Dal matien, ist zu ersehen, daß auch österreichische Soldaten schon in den Krieg thätig eingegriffen haben, hoffentlich daS erste und letzte Mal, daß fremde Truppen sich an dem Kampfe aus der Balkan-Halbinsel betheiligen. DaS Schriftstück ist vom 18. Juli datirt und lautet, wie folgt: Am 26. Juni d. I. stieß eine Patrouille des 7. Feldjäger-Bataillon«, bestehend au« dem Patrouillen sührer Michael Pitschek und sieben Jägern, bei Cattina Bucvar auf österreichischem Boden auf tür kisches Militair in der Stärke von angeblich 1000 Mann, welches auf die Patrouille sofort Salven und Einzelfeuer abgab. Der lleberlrgenbeit der Türken ungeachtet, wich der kleine Trupp nicht, nistete sich vielmehr in dem felsigen Terrain ein und erwiderte das Feuer mit so kräftigem Erfolg, daß die Türken, welche zahlreiches Pich auf österreichischem Boden geraubt hatten, sich eiligst über die Grenze zurück zogen. Ich bringe diesen schönen Zug von Muth und Entschlossenheit der kleinen Patrouille zur Kennt nis; und befehle, daß der braven Mannschaft die be< lobende Anerkennung des Militaircommandos be kannt gegeben werde. Dem „Golos" wird aus Cettinje vom Sonn abend gemeldet: Die Fürstin Milena hat heute Vormittag aus Grahowo den 28. Juli früh fol gende Depesche des Fürsten Nicolaus erhalten: „Die Türken unter Moukbtar griffen uns an bei Brbika. Die heftige Schlacht dauert noch fort. Wir haben die türkischen Reihen durchbrochen. Man hat mir Osnian Pascha lebendig gebracht und viele andere Gefangene. Fürst NicolauS." Aus Cettinje wird vom 29. Juli gemeldet: Der Commandant der Podgorizza gegenüber stehenden montenegrinischen Truppen, Bozv Petro- vits, hat folgendes Telegramm an die Fürstin Milena gesandt: Die türkischen Truppen unter nahmen in der Nacht vom 27. d. und am 28. d. früh einen starken Angriff auf die Kucciancr bei Medun. 2500 Kuccianer und Montenegriner sammelten sich darauf, griffen alsdann ihrerseits den Feind an, schlugen denselben und nahmen ihm Kanonen, Munition und viele Waffen ab. Die Bestürzung der Türken ist groß. AuS Belgrad wird vom 29. Juli gemeldet: Von der Regierung wird folgende Nachricht vom Kriegsschauplätze veröffentlicht: Oberst Leschjanin meldet, daß die Türken bei Veliki-Jzvor, durch heftiges Artilleriescuer angegriffen, am 28. d. ihre Positionen verlassen und ihr Hauptquartier um 4 Kilometer rückwärts verlegt baden. Concert für das Mendelssohn- Denkmal. Bei dem heute Abend in beiden Gärten unsres mit Recht beliebten Schützen Hauses stattfindcndcn großen Concerte, dessen Ertrag dazu bestimmt ist den bereits vorhandenen Fonds wir Errichtung eineS Dcnkmales für den um die Kunst so hochverdienten Mendelssohn verstärken zu Helsen, haben sich nach sehr langer Pause unsre hiesigen namhaften Männergesang- Vereine Arion, HellaS, Liedertafel, Männergefang- Verein, Paulus und Zöllnerbund wieder einmal zu vereintem Wirken zusammengeschaart, um durch ihre Liedergaben dem so früh Heimgegangenen Meister den Dank darzubrmgen, den auch der Männergesang ihm schuldet. Je seltener nun da- Zusammenwirken einer so großen Sängerschaar geboten werden kann, desto mehr steht wohl zu erwarten, daß Leipzig- Be wohner durch recht zahlreiche Betheiligung die gute Absicht unserer Sänger werden fördern Helsen. Der vorhandene Fond- ist biS jetzt meist au- Beiträqen von auSwärtS entstanden. — Die Schwesterstadt Dresden z. B. hat schon vor Jahren ansehnlich dazu beigetragcn. Da nun daS projeclirteDenkmal hier, an der Stätte von Mendelssohn'- einflußreichstem Wirken, ausgestellt werden soll, so »st wohl erklärlich, daß man außerhalb erwartet, daß auch Leipzig EtwaS für diesen Zweck thun werde. Möge deshalb der Ertrag des heutigen Con- certes diesen Erwartungen in recht reichem Maße entsprechen! Es ist Fürsorge getroffen, daß der mindestens 500 Mann starke Sängerchor und ebenso die beiden mitwirkenden Capellen theils in gleiche Hälften getheilt in beiden Gärten, theil-
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