Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187605236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-23
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
' -— —^ — !> "A" Vorwoche. »Sl « 71 <51 2L1 2, - 73, Grscheftü t-güch früh 6»/, Uhr. «rwcli», «ch ««Prdw«, gohmmtsgass« rr. OrrouNvortltche» Ved^ctr» r. Hüttucr w «euduitz; Kprrchftuude d. Nedactto» w»r»Ma»« »o» tl—1> Ich» U«S»«a«« »»» 4—» Uh». LUchmt der für die »ächst- l-eave Nummer bestimmten »stratr an Wochkuta-eu bis üb» TtachmittaaS. au Sonn- M Festlagen früh btt V,9 Uhr. senFtiialr, sttr Z»t Knmchmr: M» Klemm. Uai»er,ttätSstr. 22. Ästtze. umtzarm««^. 1». ^ «rrbt, V^r lchr. - »«t««n t«m ; and »3 »ttuaa ien 330 Bdars l^. L Katfagrud, ntohKudan» » «ie. Kät-->ctiru d« 73» G; w. Priovi- ll 231 G.; zlücktOB.; ^ i ; i li- »; ; s«-av- ; Awtcka«- ; Zvicka,'- ik»»levt>ao. okoslea- v; Grub, WcusttwU» Prchvtz« «rufe! Witz »verein W «ockwarv sdorstr t« Z«t<kao«r >3»8aßatt >. 137» an a Papier- »rittiev «w-Ncl»»- tt.t« de, Eiegeu ; Lufl-u-- ^ S.; Zbmb-ha- /. 7t «.; vo d- n 01.t0«.; «ms-lilck »a.ro »., ». WpMer.TageblM Anzeiger A-Nagr 14,SLH. -^»«m»e»te»rel» ntermy, mcl. Brtnaerlohn t BL, vurch di« Post bezog« « «L ged« einzelne Drummer 30 Pf. velmqrmplar 10 ». Gebühre, für Srlrateilms«, «hwe Postbefvrderung Atz PL «tt Pofibewrderung 43 PL L»k,«ttr »gesp Bourgeois,. 20 PH. Größere Schriften laut u ' Fristen PreiSverzeichniß — Ta deaanfchtt Satz nach höherem Tarif. drgau skr poM, Socilgrschichte, Handels - md GkschiMnsthr. Lertawe, „»er »na Netaettemchrich di« Spaltzeile 40 Pf. Insaau stnd stn« »» d ««mdMe» »» fmden - Nadari wird wch» -rgeben. Gablung s>r»SLa««r»o^c »der durch Postvorfchuß. — —-—— - - .— M 141. Die»««« d« 23. «ai 1878. Bekanntmachung. Weg« Reinigung der Locale bleiben die Einuahmestube nab bie Stiftuvgsbuchhatterei Mittwoch en 24. diese« Monat« geschloffen. Leipzig, den 2, Mai 187«. »e» AtwGmz-Depwtwtlm». Bekanntmachung. Die der Stadtgemeiutze gehörig« und auf de« Augustusplltz« hier befindlich« Sramdud« »w Latteustäude soll« Mittwach, de» AA. «a« d. A, «wrartttags A NA«, au Ort »ud Stell« unter den vorher bekannt zu geveud« Bedtugnugm meistbietend und gegen vaarzahlmrg, jedoch vorbehättltch de« Zuschlag« und der Auswahl »uter d« Biete«, versteifet werden. Die Latteustäutze, 150 Stück mtt 280 Stück Böcke», soll« i« Ganz«, die Krambud« daaea« 182 Stück S,S8 Meter lang und S8 Stück 2,28 Meter laug, zu welchen jedoch Klapp«, Tisch- platt«, Budevtische und Brustböhm u^cht gehör«, reihenweise zur Versteigerung gelange» und «rtz mit der 28. Reihe begonnen wer»«. Leipzig, am 11. Mai 1878. Der Mat» der Stadt LelmtA- Vr. Georgi. Waage»««. Bekanntmachung. Die von uns zur Submission ausqefchriebeu« Neupflafieruvg« de« Brühl« von ber Ritter- kaß« bi« zur Goethestraße, der Fahrstraße in Verlängerung der Univerfilätsstraß« bi« zur Pro- »eaad« »ud der Nürnberger Straße von dem bayerischen Platz bi« zur Steruwarteustraße stutz vergeben und wertz« daher die unberücksichtigt gebliebenen Herr« Snbmittent« hiermit von ihr« Offert« entbunden. Leipzig, am IS. Mai 187k. Der Rath der Gt«dt Leipzig. vr Georgi. Wavgemauo. Bekanntmachung. Weg« Renpstasteruug de» Brühl« von der Ritter- bi« zur Goethestraße, der verlängert« UuiverfitStsstratze. von der Schiller- bi« zur Ringstraße, der Nürnberger Straße, von ber Sternwarte», bi« zur Bauhofstraße, find diese Straßmlracte bi« auf Wettere« für Fuhrwerk gesperrt ^«pzig, dm 22 Mai t87S D», Math de» Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wiüfch. Ref. Feldverpachtung. Die der Stadtgememde Leipzig gehörige, zwlfch« de« Gohlifer Fahrwege, der Gohliser Flur grenze dir Halle'sch« Chanffee und dem von dieser nach der Pfaffendorfer Straße führend« Feld wege gelegene Aeltzpmreele Akr. 2VS7 de« Gtatzlstlur von Sv Ackern 295 QR -- 17 Hektar 14,89 Ar Fläcdevgehalt soll auf die »e«« Jahre 1877 bi« mit 1885 au v« Meistbietend« anderweit veryaöhtet wer dm uud beraumen wir hierzu auf Dawwerstag de» 1 Juut diese- Jahres DarmiitaaU- LL Nhr einen versteigeruugstermiu im grwHe« Gaale der Mlte» Waage, Kathariueustraße Nr. 29, i« 2. Stockwerk au, zu welchem die Pachttustig« fich einfindeu und ihre Pachtgehote thuu »oll«. Die Versteigerung«- und Verpacht»ugsbedivgungen sowie ein Situationsplan lieg« in der Expedition unserer Oekouomie.Juspectiou im alten Iohanuishospitale zur Einsichtnahme au«, '-»eip-rg, den 19. Mai 1878. Le» Math der Stadt Metpztg. Vr. Georgi.s Eerutti. Xei-stlietier Lerirksverein 6er 8ta<1t Vwi'awaawuIwMU Dlonstug, den 2S. blal 1876, Abends 6 vtzr im Sauls der ädtsn Akuugs. : 1) vsruibuog dsr lugsaordurmg des nttotzaton doatsedou ^srnto- Vsrviastuges; 2) Vutzl slnos vologlrton »u dsmaoldsn ; 3) Lsrutdung eins» ^otrugo» ckoe Aorrn vr. üllalmu«, vivo ^dLnderaog in dor Orgunisution dar ürniUckon Stundoarortrstung dstreEond vr. >7.- ad.72.— »73^- i »03 — w 33 — n 104 »0 bü-is.rt l 43 — br.ro,— »»».— i.— 137.— ris — >»i — S3.t0 bO 0V2L ro.r» »3.- — ,3.- no»f^r, ^ »'.73 30 7t f. 3« 33 i,.- .atz. > ta" .st n «m N»tt-««lUber»ler Verri« i» jktiP)i-er La«-kreiL. * Markranstädt, rr. Mai. Die am gestrigen RachmMag t» Saale des hiesige« Nathstester« abgehallene versammlnng de« u»ti»nalliberalen Verein« t« Leipziger Laudtret« war zahlreich defucht. E« war uamentlich auch etue Anzahl Aeichstagswühler au« Orten de« platten Laude« ruwelrnd. Den Vorsitz Übernahmen dt« Herren Et»dtg»t«brfitzer Böhme »ud Kaufmann S ander von hier Da« vorstand««itglied de« Verein«, Herr Laufmauu Sparig aa« Reudnitz, erörterte in eine« sehr klar »ud odjectiv gehaltenen Vortrag die Ausgaben, welche di« uatioualliberale Partei »ud die retchstreuen Parteien überhaupt au« Anlaß der bevorstehenden Reich«tag«wahlen zu erfüllen haben. Der Redner betonte, daß e« vor allen Dingen gelte, gegen die Socialdemo» traten Front zu machen, und gab hierauf einen Rückblick auf den Stand der Parteien zu einander bei der letzten Reich«tag«wahl, um fedann der Unterscheidungen zu gedenken, welche zwischen der oationalliberaleu Partei, der Fortfchrittipartei und der sogenannten confervativen Partei bestehen. AI ^en Zweck »er Versammlung bezeichnete der Red» uer. daß damit ein Anfang zu der Wahlagitation in der Markranstüdter Gegend gemacht werden solle. Am Schluffe feiner Darlegungen machte er darauf aufmerksam, daß man sich recht umfassend der au«- liegende» Flugschriften (die Reden Bismarck'« zur Strasgefetznovelle. Miguel'« und vamberger'«, im Reich«vereia zu Dre«den gehalten, Prof. Sold» si,midt's, in Leipzig gehalten rc ) bedienen »bge. War e« dem Redner bereit« durch diese Ab führungen gelungen, die Aufmerksamkeit der Ver sammlung zu fesseln, so gelang ihm Da« noch wert mehr vurch eine Blameulefe au« den gegne rischen Blättern, in«bef»ndere au« dem Organ de« confervativen Verein« i« Königreich Sachsen, der „Reichßzeitung", und an« de» Schriften der Soeia'hl-mokratie Mit nicht geringer Verwuu- deruug b? n, daß in de« gedachten confer- vativ'^ ^ -- >rn der uatioualliberalen Partei ein reichlich ' der Vorwurf gemacht worden, summe gr' Verbündete der Socialdemokratie, früheren 2 ber nur so viel al« Thatfache sowohl durch »ne Nationalliberaleu von den ei» mäßiger » lermeisten gehaßt werden, und dadurch eine, ^ von ganz anderer Seite Sym foaea mit S> gebracht würden, wie «au au« de« Äahre« Segnung de« verstorbenen Frei 1d8.«80«»0 auf Rötha, Präsidenten der stimmuug d-7.. Kammer, »rd de« Reichstag«, die Wieden Bebel in »rffen Drechslerwerkstatte Satricht'-— Der .Volksstaat" habe in sitzerangr» «war in Abrede gestellt, daß in oh^e da« eine Mittheilung Uber diese« zuläsit. nn veröffrnUicht worden. indessen diese Versick ^ag verrathe ein schlechte« Gedächtniß. gegen N» :mer 79 de« , Bolksstaat" vom Jahre wer st-'- llar und deutlich zu lesen, daß Herr B»Fr ^ die Vebel'sche Werkstätte gekommen fe, H bk echebel weaen seiner -egen di« Nord, w Vers ^,ang i» Reichstag gehaltenen Rede daß . belobt, sondern auch noch verschiedene« Za^ .»fügt habe, was wenig schmeichelhaft für m» preußische Regierung gewesea sei. Der Redner führte »un noch weitere Stellen au« der . Reichszeitung" au, »amentlich diejenigen, wo di« Redaktion bet Gelegeuheit der vismarck- scheu Geburtstagsfeier sich zu der eleganten Be« merkuug emporgrfchwuugeo, daß sie nicht zu Den jenigen gehöre, welche in den Salon« de« Reichs kanzler« sich mit Nordhäufer reaalircu ließen, (Beweguna, Rufe, „pfui!"), eine Bemerkung, au« welcher sich der Schluß ziehen lasse, daß da« Blatt der sächsischen Sunkrpartei bereit« bet» Schnaps» angekomme» fei. (Stürmische Heiterkeit.) Redner ging alsdann auf die Taktik und die Forderungen der Eocialdemokratie über. Wenn die srcialistlscheu Agitatoren sich ueuerding« einer aewissea Mäßigung und Zurückhaltung in ihre« Aaftreten befleißigten, so sei Da« nur darauf berechnet, die Kleinbürger und die Kleinbauern in ihr Fahrwasser hiuüberzuzieheu. Mau wöge sich durch diese Mäßigung nicht täuschen lassen, tu Wirklich eit fei Alle« beim Alten geblieben und die Lv uug der Grund- und Bodeufrage, der Wohnung« rage re, wie sie auf de» Tongreflen der Socialistenpartei und in deren Preß- orgaven als Grundsätze der Socialdemokratie verkündet worden, werden nach wie vor für den soctalistifcheu Zukuuftsstaat gefordert Der Redner gab unter allgemeiner Heiterkeit der Versammlung, indem er sich lediglich au den In halt der bezüglichen socialistischeu Broschüren hielt, eingehendere Mitthetlungen über die beab sichtigte Lösung dieser Fragen. Große« Gelächter erhob sich namentlich darüber, daß die Social demokratie »orschlägt, der Mtether solle, wenn er ein« Reihe von Jahren seine Miethe bezahlt hat, i» den EigenthumSbesitz der von ihm benutzteu Wohnung übergehen, daß sie aber die Frag«, auf welche Weife Da« in der Praxi« auszusühreu fei, al» „unzeitgemäß" und. tölpelhaft" bezeichne. Die Versammlung dankte dem Redner am Schluffe seine« Vorträge« durch lebhafte» Beifall und erhob sodann den au« ihrer Mitte gestellten Antrag einstimmig zum Btfchluß, daß schon jetzt »tt der ReichSiagswahlagitation zu beginnen und ei» Local-WahlcomitLM Markranstädt und Umgegend zu bilden fei, zu welchem Be- Hufe den beiden Vorsitzenden der Versammlung der Auftrag ertbeilt wurde, die einleitenden Maß nahmen zu treffen. Der Vorsitzende wollte die Versammlung schließen, al« sich »och folgender Zwischenfall zu trug In einer Ecke de« Saale« hatte sich em »och sehr jugendlicher Mensch erhoben und be gann, obne irgendwie vom Vorsitzenden da« Wort eroeteu zu haben, zu reden. Man hörte von ihm die Aeußerung: „Da«, was Herr Sparig gesagt, ist alle« Lüge." Der Vorsitzende unterbrach den Jüngling, forderte die Nennung feine- Nameu« und verlangte zu wissen, ob er da« wahlfähige Atter besitze. Darauf erfolgte die Antwort, daß er Jacob Marbach heiße »ud noch nicht wahlberechtigt sei Der vorfitzende entzog ihm in Folge de« letzteren Umstrude« sofort da« Wort. Nu« aber erhob sich Herr Sparig. um den kühnen Jüngling zu fragen, ob er derselbe Herr Jacob Marbach fei, der fett linken Wochen al« verautwortli' Redacteur de« „Bolksstaat" figurire. diese Antwort bejahend lautete, replicirte Herr Sparig »tt einer kräftigen Tharakteriflik diese« neuesten Volksstaat-Redaetrur« und wir« darauf hin, von welcher Art Leute da« socialistifch« vlatt redigirt »erde. Die Versammlung be gleitete die Svarig'scheu Bemerkuugeu «tt donnerndem Beifall und ließ keinen Zweifel darüber, wie sie über diesen jugendlichen Vertreter der Socialdemokratie, der es für -erathm hielt, sich einen Platz am AuSgaage de« Saale« zu sichern, dachte. E« stellte sich übrig«« heraus, daß die Socialdrmokratrn von Leipzig au« noch mehrere ander« ihrer Gesinnungsgenossen, die gleich« jugendlich« Atter« war« »ud von denen einer allem Anschein nach als Stenograph bez. Reporter diente, in die verfammluug geschickt hatten, trotzdem daß durch die Form der Einla dung sie unbedingt ausgeschlossen war«. Dem gegenüber ist zu coustatiren, daß sie nicht im Ge ringsten beanstandet Word« wären, wenn mau nicht von ihrer Seite die oben geschilderte Pro- vocation in Scene gesetzt hätte. Der günstige Eindruck der Versammlung konnte selbstverständlich durch d« Zwischenfall nur noch erhöht werden. Neues Theater. Leipzig, 21. Mai. Endlich gestattete durchgreifen dere Verbesserung de« zum Theil morsch geworden« Podium« Wiederaufnahme von Richard Wagner'« feit eine« Jahre nicht mehr gegebenem „Fliegen dem Holländer". Diese« Werk bezeichnet den ersten Wendepunkt in Wagner'« Schaffen In seiner Entwickelung sind drei Perioden zu unterscheid«. Die erste gipfelt in „Rieuzi" al« letzte »ud glän zendste Toucefsion der Meyerbeer'fchev französisch« groß« Oper mit ihre« sinnverwirrend« Ohren- und Schaugrpränge. Die zweite zeigt vom „Fliegend« Holländer" über „Taonhäuser" zu „Lohengrin" ein sich immer durchgreifender läu ternde« Erstreb« eine« plastisch einheitlich« und originalen Style«, und die dritte von „Tristan" und den „Meistersingern" an die fertig in sich abgeschlossene Verfolgung seine« Ideal« bi« in seine äußersten Cousrguevzeu, am Höchst« gipfelnd in der Tetralogie »er Nibelung«, lln- mittelbare höchst mächtige Anregung zu« Stoffe de« „Fliegenden Holländers" erhielt Wagner durch rin« Schiffbruch, den er während seiner höchst langwierigen Seereise auf einem Segel- schisse von Riga, wo er bisher Operncapellmeister gewesen, nach Pari« erlitt. Grade im Sagen kreise de« norwegisch« Volke« bildet die Hollän- dersage ein besouder« tief mit dessen sehnsüchtig ernster Anschauung verwachsene« Moment. Ueber- dte« war die ganz« Scenerie so wunderbar geeignet, Wagner'« lebhafte Phantasie zu erfüll«, daß sofort der gelammte Plan vor seiner Seele stand und er die Oper in der unbegreiflich kurz« Zeit von nur sieb« Wochen niederfchrieb. Daher der ungemein einheitliche Guß de« in merkwürdig einsacheu großen und markig« oder drastisch« Strich« entworfenen Bilde«, eine so beharrliche Coneentriruug aller Vorgänge auf d« einzig« Breunpuuct, daß mau so gut wie kein« Augen blick dem Banne de« unheimlichen Geiste- zu ent fliehen und aufzuathm« vermag. Einige Melo dien, überflüssigere Lextwiederholungeu re. erinnern noch an die im „Rtevzi" gemacht« Eoacesfiov«, sonst erfaßt »v« eine so gedrungene Einheitlich keit echt dramatisch« Styl«, wie sie W. in sei«« nächstfolgenden Werk« nicht überall durchge- führt hat. Welche mächtige Anzieh»ng«kraft Wagner'« Werke besitzen, bewies heute von Neuem da« völlig ausverkaufte Hau«. Die Titelrolle ist al« eine Meisterleistung Gura's bekannt, und bei Krl. Mahlknecht al« Senta sehr rühme»«- werth da« ernste Bemüh«, ihre« Naturell in Darstellung wie Tou da« träumerisch ver schwommene und gewissermaßen somnambul dieser gan ümltchen Krauen- Sehusüchttge gestalt abzugewinn«, während Hr. Reß, wenige« Unklare am Schluß de« erst« Duett« abgerechnet, dm Daland mit früherer Frische und Trefflich keit wiedergab. Erik ist eüre bedeutendere Aus gabe, al« die« auf d« erst« Anblick scheint. Hervorragend« Sänger, wie Lichatfchek, Nach- baur rc. widmet« ihr höchst erfolgreich besondere Liebe «ud Sorgfalt. Hr. Pielke, dem sie diese« Mal «»vertraut wurde, zeigte in Deelamatiou und Ausdruck loheuswerth durchdachte Schattirnu- gen. Die Stimme hat im Allgemein« sehr er freulich an Festigkeit gewonnen, Erik'« Duett und Lavatine, besonder« letztere, bean spruch« jedoch ein« gesättigter«, saftigeren Ton. Währmd sich Hr. Rebling zur Aeber- nähme de« Steuermann« verstanden hatte, fesselte Frl. Löwy durch altjüngferliche Treuherzigkeit. Dem sonst wacker sich behauptend« Fraueuchor« wären einige jugendlich frische Stimm« lehr zu wünschen, sowie «auche Abklärung im Ensemble. Der Männerchor brachte bi« auf die viel eut- schiedmer zu erfassend« Eingänge zu« Schluß de« 1. Acte« seine Matrosenchöre zu tüchnger Geltung. — vr. Hr». Zopfs. vr»r» Theater. Leizyig. 91. Mai. In Aschenbrödel von Roderich Benedix spielte Krau Niemanu- Raabe die Elfriede uud gab diesem Charakter den echt mädchenhaft« Reiz, der ihr« Bühnen- gestalt« eigen ist; e« ist darin etwa« von frisch- strömendem Quellwasser, welche« da« Gemüth er quickt. Die Elfriede darf nicht sentimental ge spielt «erd«, wie die« »ft geschieht; e« muß eben reine Natur sein, weu» sie auch durch geistige Strömung« innerlich erwärmt und über den StaMpunet der Gurli und Lorke htuausge- hob« ist. Krau Raabe traf dies« Ton geistiger Erwärmung und Begeisterung besonder« m ihrer Red« über Tolumbu«, auch in der erst« Sceue mit de» jung« Gutsherrn, der sie später heim- sührt Dagegen erschien »n« die Raturlyrik — ^ ^ ier braucht werben, kann aber doch, was offenbar die Absicht de« Autor« war, da« poetisch Reizende «ud Duftige im Verkehr mit den Waldbäumm etwa« wärmer hervorheb«. I« Tanz« bewegte sich Fra» Raab« aa diesem Abend freier und frischer als in der Darstellung de« „Lorle" und traf besonder« dm Ton hervorquelleuder Innigkeit, für d« fl« durchaus eigenartige Accente hat. Die übrige vesrtzung de« Stücke« giebt Ul« »eist bekannt zu keiner Bemerkuvg Veranlassung; die Peufionatsscen« war« sehr lebhaft,' aber bisweil« von einer zu verworrenen LehT^lgkeft, in der nicht alle Pointen de« Dialog« H-er Gel- »ttfcha tuug komm«. Rudolf S, »all. Li»weth»«ß de» »e»e» Schrrdn- ?>«he« l» drr Wtßmrstidl. VS. Lewa» n. m»>. >l» der srihereUchreder. platz vom Rathe gekündigt und von den Garten besitzern verlass« werden mußte, da ist wohl Mancher von feinem klein« Sorgenfrei am Io- haunapark mit Wehmuth geschieden. Daß der neue Platz aber, welcher an der Elster, der Schwimm anstalt gegenüber, liegt und weit über b Acker
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite