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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187605266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-26
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1876
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Erschaut »glich früh 6'/, Uhr. Kidettsu» uu» ««PtM«, Jobarmtsgaffe ZA. Geltmpoottlicher Redactrur cklr. pültur 1« «eodattz. Sprechstunce d. Revacttou >«nmn,,« »», 11—II Utz» N«h»iUo«» „ 4 » Uhr ««ahme der für die »ächst- Vqlaende Nummer desttmmtr« tzuserair a» «ochrntage» bt» vllhr Nachmittags, »n Sonn- nnd -efttagen früh bis '/.-Uhr. >> deuFUIutt» stk I»f..1»«chmr Vit» Klemm. UutverfitätSstr. 22. Lischt. ntzur««ü>.i»,p ttzwH» Uhr. TaMall Auzeiger. VW» für Politik, Localgtfchichk, Haidtls- md SefchiMerkchr. «»Nie 11.»!«. " Ld»»«muAtmncrt» viertelt. «V»MLj iml. Briuaerlohn b ML. tzurch di« Post bezogt» » ML ged« einzeln« Nummer Z0 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilage» »h»e Postbeibroerung Z« ML «U Pofidefürderung 4b Mt. Hasiruu 4gesp vouraeotSz. LOM. Grbhere Schnften laut ansere« Brrleonzrichnih. — Tabellarischer Satz nach Höhe«,» La cif. Leclame, „t, l br« NeturtiouustttH die Svalyeisi 40 Pf. Juseratr find st«« a» d. ssiveMußi zu senden. — Rabatt «ich Nicht ergebe» Zahlung pruooai»«»a« »der d»«b P»stv»rs<bu-. W 147. Arettag den 26. Mai 1876. Bekanntmachung. Die v,u »u» zur G»d«isflou »»«zeschriebene Herstellung einer Schleuß« in der verläugerten Südstraße und zwar von der Kreu,»ng mit der Straße N de« südlichen Behauung«plane« di« zum soaeuanuten Kreuz an der Lonnewitzer Lhauffee ist vergeben und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit von ihren Offerte« entbanden. Leipzig, am LS Mat 187«. Der M«th der Glwtzt Veipztg. vr. Koch. Waugemavn. Bekanntmachung. Die von »n« zur Submission »»«geschriebene Nnlieferuug von Gr an lisch wellen zur Abgren zung der Fußwege auf der Straße zwtschea dem Augusteum und dem August »«Platz ist vergebe« »nd «erden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit von ihre« Offerten entbunden. Leipzig, den 23. Mai 187«. Le» Math der Gtwdt Metpztch. vr. Koch. Wangemau«. A»h»rt»«r» Ader« v»eü. So» Arth»r Schopenhauer. Neben den Ehrbegriffen, wie dieselben local und temporär modtsicirt bn allen Völker« «ad zu alle« Zeiten er.stirte«, giebt e« im christlichen Europa noch erue gänzlich verschiedene Gattung von Ehre. Diese erst i» Mittelalter entstände»« Ehre ist jedoch selbst in Europa, woseldst einzig und allein sie Geltung erlangt hat, nur tu einer kleinen Fraktion der Srvö.kerunz einheimisch ge« worden: bei den höheren Stände« und »a« ihnen uack'ifert. E» ist die ritterliche Ehre oder der koiut ä'douuoar. Der Codex (Spiegel ritter licher Ehre) dieser Ehre, welche im Gegensätze >u der den Ehrenmann charakterisirenden Ehre e» „Mann von Ehre" «acht, ««saßt folgende Princtpien: 1) Die Ehre besteht nicht in der Meinung Anderer von »nsrrm Werth, sondern ganz allein in den Aeußerungen einer solchen Meinung; gleichviel od die geäußerte Meiv»ug wirklich vor handen sei oder nicht, geschweige, ob sie Grund habe. Demnach mögen Andere in Folge unsertö Lebenswandrl* eine noch so schlechte Meinang von »n« hegen, uu« noch so sehr verachten, so lange vnr Keiner sich untersteht. Solche* laut zu äußern, schadet es der Ehre durchaus nicht. Umgekehrt aber, wenn wir auch durch unsere Eigenschaften »nd Handlungen alle Andern zwinren, un« sehr doch zu achten (denn Da* hängt nicht von ihrer Will kür ab), so darf d-n-och nur irgend Einer — und wäre e« der Schlechteste und Dümwste — seine Geringschätzung über »n* a»*sprechen, «nd alsbald ist unsere Ehre verl-tzt, ja sie ist auf immer verloren, wenn sie nicht wieder hergefirllt wird. 2) Die Ehre eine* Manne* heruht nicht «ns Dem, was er thut, sondern aus Dem, was er leidet, was ihm widerfährt. Wenn nach den Grundsätzen der «llgrwem geltenden Ehre diese allein adhängt von Dem, was er seldst sagt oder thut, so hängt hingegen die ritterliche Ehre ah von Dem, was irgend ««Anderer sagt oder thnt. Sie liegt sonach in der Hand, za hängt an der Zungevspche eine* Jeden und kann, wenn Dieser „greift, jeden Angenblick ans immer verloren gehen, fall« nicht der Betroffene darch eine« bald zu erwähnenden Herstellu«g*pr»ceß sie wieder an sich reißt, welche* jedoch nnr mit Gefahr seine* Lebens, seiner Gesnudheit, seiner Freiheit, sein'* Eigenthnw* »nd seiner Gemvths- rnhe geschehen kann. Diesem z»folge mag da* Thun »nd Lassen eine* Manne* da* rechtschaffenste «nd edelste, sei« Gemüth da* reinste »nd sein Kopf der eminenteste sei», so kann dennoch seine Ehre jede» Angendlick verloren gehe», sobald r* nämlich irgend Einem — der nur noch nicht dies« Ehrengesetze verletzt hat, übrigen* aber der nicht*, würdigste Lamp, da* stupideste Vieh, ein Lage, dieb, Spieler, Schnldevmacher, kurz ein Mensch, der nicht «erth ist, daß Jener ihn ansieht, sein kan» — beliebt, ihn zu schimpfe«. Sogar wird e* «eistenthetl* gerade ein Snbject solcher Art sein, de« Die* beliebt. Hat nnn ei» Solcher geschimpft, da* heißt, de« Ander» eine schlechte Eigenschaft zngesproche», f« gilt Die* vorderhand als eia objrcti» wahre* nnd gegründete* vrtheil, ein rechtskräftige* Deeret, ja e* bleibt für alle Zukunft »ahr »ud giltig. wen« r* nicht alsbald mit Blut a,«gelöscht wird: da* heißt, der Geschimpfte bleibt (tu de» Auge« aller „Leute von Ehre") Da», wa« der Schimpfer (und wäre dieser der Letzi« all« Gwevsöhue) ihn verachte», ihn wie einen Verpesteten Flehe», znm Beispiel sich laut «ud öffentlich weigern, in eine Gesellschaft z» gehe», wo er Zutritt hat »e. Den Ursprnng dieser weise» Gr»»da»sicht gl«,he ich mit Sicherheit dara»f znrück Ähren zu können, daß i« Mittelalter, di* in* fünfzehnte Jahrhau» dert, bei Crimtnal Procesfeu nicht der Ankläger dre Schuld, sondern »er Aageklagt« seine Unschuld zu beweisen hatte. Die* konnte geschehen d»rch einen Neivignngseid. z» »elchem er jedoch noch der Ttdolhelfer (oommeiamoutaloo) bedurfte, welch« heschworev, sie seien überzeugt, daß er keine* Meineid- fähig sei Hatte er dies« nicht oder ließ der Ankläger sie nicht gelten, so trat Sottesnrthell et», »nd diese* bestand ge- wöhnlich i« Zweikamps. Denn der Angeklagte war jetzt ei« „Vescholtever" »nd hatte sich z» reinige», wir sehe» hier de» Ursprung de« Be griffe* de* Beschvltensetn* »nd de* ganz»» Her ganges der Dinge, wie er noch hentr »nter de« „Leuten von Ehre" stattfindet, nnr mit Weg- laffnng de» Lide*. Eben hier ergießt sich auch die Erklärung der obligaten hohen Indignation, mit welcher „Leute von Ehre" den Vorwurf der Lüge empfangen »nd blntige Rache dafür fordern, welches, bei der Alltäglichkeit der Lügen, sehr seltsam erscheint Nämlich in jenen Criminal- Proceffeu de* Mittelalter* war die kürzere Form, daß der Angeklagte dem Ankläger erwiderte: „Da* lügst du!", woraus dann sofort auf Gottes- «rthetl erkanvt wurde; daher also schreibt e« sich, daß nach de« ritterlichen Ehren. Codex aus de« Borwurf der Lüge so-leich die Appellation an die Waffen erfolge» muß So viel, wa* da- Schimpfen betrifft. Nuu aber giebt e* sogar «och etwa* Aergere* als Schimpfen, etwa* so Erschreckliches, daß ich wegen dessen bloßer Erwähnung in diesem Co»ex der ritterlichen Ehre die „Leute vrn Ehre" um ver- ieihung zu bitte» Hab«, da ich weiß, daß beim bloßen Gevrnken daran ihnen die Haut schaudert »ud ihr Haar sich emporstcäubt. indem e* da* Lullunam malum, der Uebel größte* ans »er Welt und ärger als der Tod uad verdammmß ist Er kann nämlich, dorrldilv äietu. Einer de« Andern einen Klops oder Schlag versetzen Dir* ist eine entsetzliche Begebenheit und führt einen ss com- pleten Ehreuiod herbei, daß, wenn alle ander« Verletzungen der Ehre schon durch Blutteste, zu Hellen find, diese zu ihrer gründlichen Heilung eine« eompleten Todtschlag erfordert. ») Die Ehre hat mit De«, wa* der Mensch an »ud für sich sein mag, »der mit der Frage, »h seine moralische Beschaffenheit jemals sich ändern könne, und allen solchen Schulsuchsereteu ganz uad gar Nicht* zu than, sondern «a n sie verletzt oder vorderhand verloren ist, kann sie, wenn »au nur schleunig dazulhut, recht bald »nd vollkommen wicderhergestellt werde» durch et« einzige* Uuiversalmitte!. da* Duell. Ist jedoch der Verletzer nicht au* den Ständen, die sich zum Codex der ritterlichen Ehre bekennen, oder hat Derselbe diese« schon einmal zuwider gehandelt, so kann man, zumal wenn die Ehren- »rrletzung eine thätliche, aber auch wenn sie eine blo* wörtliche geweseu sein sollte, eine sichere Operation vornehmen, indem man, wenn man bewaffnet, ihn auf der Stelle, allenfalls auch noch eine Stunde nachher, niedersticht, wodurch dann die Ehre wieder heil ist. Außerdem aber, oder wenn man, an* Besorgniß vor daraus entstehenden Nuamtthmlichkeiten, diesen Schritt vermeide« möchte oder wenn man blo* ungewiß ist, ob der Beleidiger sich de« Gesetzen der ritterlichen Ehre unterwerfe »der nicht, hat «au ein Pulliativ- «tttel, die „Noautage". Diese besteht darin, daß, wenn er grob gewesen ist, wa« noch merk lich gröber sei; geht Die* mit Schimpfen nicht «ehr an, so schlägt man drein, »nd zwar ist auch hier Klimax der Ehrenrettung: Ohrseigeu »»erden dnrch Stockschläge curtrt, diese dnrch Hetzpeitschenhiebe; selbst gegen letztere wird von Einige» da* Auspucken als probat empföhle» N«r wen» »au mit diesen Mitteln nicht mehr zur Zeit kommt, maß durchs»» zu blutigen Operationen geschritten werden. Diese Palliativ- Methode hat ihren Grnnd eigentlich in der folgenden Maxime. (Schluß folgt.) 2iu« Statt uu» Amt. * Ltchqig, 2b. Mai. I« der Zweite« K«««er z» Dresden wurde tu der gestrigen Sitzung der Gesetzentwurf wegen Rnsübnug de* staatliche» Oberaussichtsrecht» Über die katholische Kirche berathe». Der Abg. Biedermann vrrs»chte d»rch «ehre,« Anträge größer« Klarheit »ud Bestimmtheit in diejenigen Bestimmungen z» bringen, dnrch welch« Aus schreit»«»«» der katholischen Kirche gege» die Gesetz« de* Staate* geahadet werden solle«, die Kammer lehnte iudissm in ihrer Mehrheit diese Anträge ab. Der Gesetzentwnrf wnrde schließlich gegen 8 Stimmen in der von der De- patation vorgeschlageu u Faffaag genehmigt. Der von der freien v«reiaig»ng gestellte Antrag, daß verwaltnnaßbeamte « ihre« Sprengel »icht zu Mitgliedern de* Landtage* gewählt wer de» können, wurde in der Schlußberathnng ab- gelehnt Die Fortschrittspartei stimmte, mit Au-oahme der beide« Abgeordnete« Schreck und Kretzschmar, in brüderlicher Eintracht mit dev Lonservativen gegen den Antrag. * Leipzig, 28. Mai Heute Marge» bewegt« sich au* de« Innern unserer Stadl «in impo santer Leichenconduct nach dem neue» Friedhof. Die irdische Hülle d.s Geh HosrathS uad Pro fessor» vr. Aldrecht wurde zu T-abe geleitet voran im Zuge schritte» die Vertreter der stadcntische« Torp* und Verbindung«», «eiche ihre florumhüllten Fahnen mit sich führten. Fast vollzählig war auch der UntverfilLt«gcsang-Verein der Piultner vertreten. Ja den zahlreichen, dem Sarge folgenden Wagen hatten die Col lege» de- verblichenen, ttue größere Aazahl Professoren, »ud andere hervorragend« hiesige Bürger Platz genommen. Außerdem begleitete eiue große Menschenmenge den Zng bi» znm Gottesacker hiuau». Am Grabe sangen die Pauli» er einige ergreifende Lieder »nd Herr ktoetor maguiüvui Pros. vr. Overbeck rief i« Namen der Uaiverstiät mit bewegten Worten de« verstorbenen herzinnigen Dank in da* Jen. seit« nach. An* den Worten de* Redner* ging hervor, daß vr Albrecht der Universität beträcht liche Vermächtnisse hinterlaffen hat Im Namen der resormirten Kirche, »elcher der Verewigte an- gehörte, sprach Herr Pastor vr. Howard an de« Grabe. * Leipzig, -b. Mai. Die Direktion der Ber lin.Görlitzer »nd Halle.Sorau-Tube- »er Ersenbaha hat die für da* Public«« höchst angenehme Etnrichtnug getroffen, daß die in der Pfingflwoche. d. h. vom ». Juni er. an ge lösten Lage-billet* ans ihren Routen eine Gültigkeitsdauer bi* einschließlich 11. Jaui vr. erhalten, woranf wir nufere Leser besonder* Hin weisen. * LetNig, 28. Mai. »m gesteigen Tage ist in Dresden die zweite Pferde-Ansstellung eröffnet worden. Es sind i« Ganzen 88S Pferde ansgestellt, darunter Lhiere von ankgezeichueter Beschaffenheit »nd großer Schönheit. Die großen Pferdehändler Oppenheimer aus Hannover stad mit 184 Pferden anwesend. Au* Leipzig haben unter Andere» ausgestellt die Herren Franz Peter* 34 Pferde »nd Sommerfeld 20 Pferde. Nachmittags S Uhr erschien Se. Majestät der König auf de» Aasstellaugsplatz und »urde ehrfurchtsvoll begrüßt. Um dieselde Zeit erfolgte auch die Prämiiruug. von Leipziger Aussteller« warben prämiirt Herr Peter* für 2 kastanienbraave Hengstwallachen uad 1 Schrmmelstute, Herr Philipp Leyser für 2 braune Bläffen und 1 stichelbrauuen Wallach. Herr Sommerfeld für 1 stichelbraunen Wallach. LZ Reudnitz, 24 Mai. Dieser Tage wurde hier aller märt» eine eigenthü nliche Untersuchung voraenommen. Die Sellerhausen«, Gas anstalt hat nämlich die sonderbare Catdeckung gemacht, daß ihr, wie »an uns mttthrilt, ei» ziemlich bedeutende* Qaautum Ga* »icht gestohlen, aber ans irgend eine andere Weise abhanden ge kommen ist. Man forschte daher «ich »ndichten Stelle», zu »elchem Behuf« fast überall, in Reuduitz, Sellerhausen, Volkmarsdors. Neuschöae- feld rr. die Oasfträuge in karzr» Eatsernnugen von etuauder untersucht wurde«. Die Arbeiter bohrten mit besonderen Jastrnmenten in die Tiefe, oft 2-» Ellen je nach Lage der Röhre»; die stet gelegte Orffsung wurde sorgfältig ge prüft »ud wenn die Üntersachuua resultatlo* ver lief, dt« Otffinag wieder „gefüllt. Bou einig» unbedeutenden eüdecktea Defekten abgesehen, hat jedoch diese umständliche «»d «ichevoll- General, revifio« bi* jetzt z» «icht* geführt. — Nächste» Sonotag stadet i« Meißen eine gesellige Zasammeakoust sächsischer Gtzm- »asialletzrer statt, w»Hei anch, wie da* i« vorigen Jatzre in Dresden der Fall war, Fach- «uguegenheite» in zwangloser Form besprochen werde» soll« — Der ,.Co»serv«tive Verein sür Frei berg »nd Umgegend" hat als Landidate» sür die bevorstehende Neichstagswahl Herrn ». Oetzl- sch läge! »ns Obrrlangenan «ns den Schild erhob«* — D e „Oderlaafitzer Bolkszeitung" schreibt: Die küastrgen NrichstagSwahleu werden vermathltch et» ziemlich wüste* Getümmel dar- stellen, dgn» waa rüstet sich t« Stillen bereit* von allen Gelte» znm Gesicht. A,ßer dea Gocialdemokrate» sind insbesondere die sächsi schen J»«gc«userv»tivin anßerordentlich kimpsmuthig »nd gebt e* »ach ihnen, so würden Wir «ehr als ei» Dutzend io der Wolle gesärbter Junker nach Berlin senden. Mit dem Munde sind e* freilich Neichstreue, in alle» Werk« aber geschworene Feinde de» Neiche*, darüber besteht kein Zweifel Wer es bald dahin gebracht wtffen möchte, daß Bismarck, der 18SS hei V.l»»ng de» Norddeutschen Bnades, als man ihm vorgestellt, ei» solcher an* souveräne» Staaten sei ein Un ding, ausgesprochen: nu«, wir wollen wenigsten* erst eine Probe machen! bald b.fiude: die Probe sei «lßlaugeu, wird wünschen, daß derartige jankerlicksi Heißsporne »ach Berlin gesendet würden Ihre wüthigen Angriffe ans die Nationalltberalrn be weisen, wie verbisse» »an gegen die wahre« echten Neichssreunde ist. Und doch steht so viel fest, daß, wenn es zu einem Kampfe käme, nicht da* Netch unterliegen würde; ebenso gewiß ist, daß ein solcher Kumpf u»«meht eia innerer wäre, nicht wie 1LS» ein solcher, wobei die aaswärtiaea Mächte bethriligt erschiene«, wer e* also ehrlich mit Sachsen «eint uad besten Fortbestand «Lascht, kann sich hei den steten Angriffen aus da* Netch »nd seine Stützen trüber Getavkeu nur schwer erwehre«, d.nu er muß fürchten, daß diese Oppo sition endlich znm Kampfe »ud zur Niederlage führen wird. Ebenderselbe wird daher nnr Männer wählen, die neben der Heimath da* Reich liebea. — Der bekannte Jnaeuieur Pieper tu Dres den ist vom dortigen Bezirksgericht samt wegen der von ih« im September v. I. in den „Dresdn- Nachr." gegen Adv.Schnbert, dea Vorsitzenden des DresdüerRcichsverein*. gerichteten beleidigende» Artikel und wegen desjenigen anontzwe» Artikel* in derselbe« Z'itaug, in welche» seine G.-gaer im Sladlvrrordneten-Collegium verdächtigt und beleidigt worden waren, auf Antrag de* Herrn Aov Schubert zu NO Mark Strafe vrrurttzellt worden. Beide Theile haben Eivsprnch erhob««. — Ans dem Ala»npl«tze iw Dresden finden gegenwärtig alle Vormittage die höchst i ater» ff in ten Uebungen der Saurtätsmaunschaste» de* 12 Armeecorpl statt, welche ei« dentlicheS Gemälde de* Schlahtsiloerabsacheu« und Ver wundelentransport* i« Felde gewähre». Er geht dabei folgendermaßen z». C u Zug In fanterie geht pläakelud vor, »ährend hinter ih« die Sanitätsmanuschasten mit den Kran kenwagen stehen. Rach kurzem (markirteu) Feann stellt die ganie Ahtheilaug Infanterie verwundete vor; die einzelnen Leute fallen um und I:der hat eine andere Verwundung darzu- steüe». J-tzt ertönt da* Signal: „Sanität*- maunschasten vor!" I« Trab« fahren die Wage» sür verwnndete heran »ud die Sauttätslente zerstreue« sich in einzelnen Trapp* »nd mit Brr- bandtascheu «nd Tragbahren »»«gerüstet über da* Grfrchtsfeld. vri eiatm der verwuudeteuSoldaten angekemmeu, giebt derselbe die Art seiner Verletzung a», worauf der erforderlich« verband angrlegt wird. Hieraus heben die Sauitälsleute den verwundeten auf die Bahre »ud tragen ihn nach eine« der Kraakeu- »agev, in den er hn-eingeschoben wird. Ist der selbe gefüllt, so wird abgefahren nnd beginnt sodann bei der Ankunft vor dem (mark rten) Hospital oder Verbandplatz da» Aasladen der -erwnndeteu. Die ganzeu yebungen gewähre» ein bnutbewegte* Bild. Nächste» Soanabeod werden dirsilben vor de« Höchstrommaudtreade« de* kvuigl. sächs. (Xil) Armeeeorps, Gmeral der Infanterie Prinz Georg, stattstuden, welcher an diesem Lag« die Ganitätsabtheilnag inspictrt. Grrschir-e««. — Wie ei« Bankier fick verrechne« ka »». Ei» Pariser Bankier hat «in« Fra», welche jede* Jahr «ach Monaco geht und dmct rasend spielt. Eine j-de Gats»« kostet de« Fmauzmauv, der übrige»* sehr reich ist, ei« Sümmchm von etwa hnudertlansend Franc», nnd die» gefällt ihm dnrch««* «icht. Warn», dürste «an fragen, htudert er seine Fra» nicht, sich au der grünen T'sch z» setze»? Die Antwort ist etufach: Well er, «Lyreud sie abwesead ist. ohne S fahr seiue Zeit de« Gtumpsuäsche» de* Fräulein L vom Bari»!» Theater widmen kaaa. „Wie soll ich e* ansttL-u." sragt« sich eine* Lage* im Monat Januar dieser leichtlebige, aber dich sparsame Manu, „nur «eine Fra» z, entfernen, ohne daß e* mich z, diel koste?' Plötzlich rief er srendia an«:,.Sch Hab'*!" — Er ließ einen seiner CommtS. einen sehr ernste« jangeu Man», in sein Arbeits zimmer rnsea und gab ihn folgende Jastrnetioaeu: „Herr Armand, «ein« Fra, leant Sie nicht; sie reist diese« Abend nach Mouaeo Sie werde»
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