Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1861

Amtsblatt des Kiimgl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. ^0 Donnerstag den 24. Januar. 1861» Bekanntmachung. DaS HauS Schulgaffe Nr. s. I. 8. nebst Gärtchm soll von Ostern L8VL ab anderweit gegen drei monatliche Kündigung an den Meistbietenden vermiethet werden. Micthlustiqe werden veranlaßt Donnerstag den I4. dieses Monats Vormittags LL Uhr an Rathsstelle zu erscheinen, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Entschließung deS RatheS, welchem die Auswahl unter den -icitanten, so wie jede sonstige Beschlußfassung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Miethbedingungen können schon vor dem Termine an RathSstelle eingeschen werden. Leipzig den 12 Januar 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Ceruttt. Verhandlungen der Stadtverordneten am 16. Januar 1861. (Auf Grund deS Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) (Fortsetzung und Schluß). Ein weiteres Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekono- mie- und Forstwesen hatte 3. den Beschluß des Stadtraths, die am Fleischerplatz zwischen dem Görnitz'schen Grundstücke und der Frankfurter Brücke gelegene Communparzelle im Wege der Licitation zu ver äußern, zum Gegenstände. Der Ausschuß empfahl zu diesem Beschlüsse Zustimmung zu ertheilen. Er betrachtete es als selbstverständlich, daß auch hier dem Er stehn wegen Zahlung des Kaufpreises dieselben Bedingungen ge währt werden, wie sie bezüglich des Verkaufs der Plätze an der Waldstraße beantragt worden sind. Herr St. - B. Hempel wies dabei auf den vor der Anger mühle seit 1842 unbebaut liegenden Platz hin, auf welchen be reits mehrfache Gebote gemacht worden, und schlug vor, beim Rathe die Veräußerung dieses Platzes zu beantragen. Der Antrag wurde ausreichend unterstützt. Bezüglich des Platzes am Fleischerplatze trat man dem Raths- beschlusse einstimmig bei; den Hempel'schen Antrag verwies man an den Bauausschuß. Ferner berichtete Letzterer über 4. die Reparatur der Gerberbrücke. In Conto 11 deS diesjährigen Budgets fordert der Rath dazu 600 «ff. DaS Ausschußgutachten lautet: Es wurde einerseits darauf hingewiesen, daß über lang oder kurz doch zur Anlage einer neuen Brücke zu verschreiten sein werde und daß es daher am Ende zweckmäßiger sein möchte, diesen Neu bau sofort inS Auge zu fassen und die Nothbrücke, welche auch bei der Reparatur erforderlich ist, so anzulegen, daß sie während de< Neubaues dem Verkehre dienen kann. Nun hielt man zwar ein, dafi in solchem Falle die Nothbrücke so fest gebaut werden müßte, daß der Kostenpunkt nicht wenitz ins Gewicht fallen würde, daß auch der Neubau der Brücke füglich nicht vor Feststellung und vor Abschluß der Verhandlungen über die nme, parallel mit der Gerberstraße projectirte Straße in Angriff genommen werden könne, es wurde aber als wünschenswerth an erkannt, daß in geeigneter Form auf die Entscheidung in der Partheregulirunq hingewirkt werde. Der Ausschuß beschloß daher einstimmig, beim Rath unter Ablehnung der postulirten 600 Thlr. zu beantragen, sich schleunigst an den königlichen Commissar für Waffer- regulirung wegen Feststellung des künftigen Bettes der Part he in jener Gegend zu wenden und inzwischen eine Nothbrücke zu errichten. Man trat dem diesfallsigen Vorschläge des Ausschusses ein stimmig bei. Hierauf trug Herr vr. Kori 5. das Gutachten deS Verfassungsausschusses vor über die vom Rath beschlossene Anstellung eines Hilfsactuars. Der Stadtrath macht darüber folgende Mittheilung: „Bei dem fortwährenden Anwachsen der Geschäfte — welches sich unter Anderm au- der beigehenden Uebersicht der Re- gistrandennumniern der Jahre 1840 und 1859 ergiebt, — ist es für uns um so schwieriger, dieselben zu bewältigen, als der Vorsitzende und ein besoldetes Mitglied unsere- Collegiums gegenwärtig durch den Landtag auf längere Zeit abwesend gehalten werden. Wir sehen uns daher zu einer Vermehrung unserer Arbeitskräfte unabweisbar genöthigt und haben beschlossen, einen. Hülfsactuar mit 500 Thaler jährlichem Gehalte gegen dreimonatliche Kündigung anzu stellen. " Zusammenstellung der Registranden-Nummern. 1840. I. Sect. 1859. I. Sect. II. Sect. I. Registr. (Burmar II. - (Kittler) Innung--Registr. . . . 3206 I. Registr. 5414 . . 602 II 373 Bürgerregiftr. 2109 3808 8». 7896 8». II. Sect. n) 1534 HI. Registr. 449 . . 2636 IV. 236 . . 892 V. 1442 . . 94 Vd. 1881 VI. 923 VII 1754 VIII. 817 IX. 1934 X. 1407 5156 8». 10843 8». 8964 8». 8m. 18739 8». 8m. 18739 im Jahre 1859, 8964^ - ^ 1840, 9775 mehr. Es wurde — sagt der Vers erfassungSausschuß in sein achten — hervorgehoben, daß die Abwesenheit der Herren in seinem Gut- Bürger meister Koch und Stadtrath CichoriuS auf dem Landtage doch nur eine zeitweilige, gegenwärtig auch die Gelegenheit geboten sei, durch Herbeiziehung anderweit verwandter Arbeitskräfte, beziehentlich durch Ergänzung anderer einen Ersatz für den momentanen Aus fall nr erlangen. Der Ausschuß beschloß daher einstimmig, der Versammlung anzurathen: die Anstellung dieses Hülfsactuar- in der vom Stadtrath vorgefchlagenen Weise vorläufig nur auf Ein Jahr und »