Dresdner Nachrichten : 06.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-06
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- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189410064
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-10
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- Dresdner Nachrichten : 06.10.1894
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§ ^ F- 30. Jahrgang mck B ^llwLrkt.8ev8tra8L«1. ^ l-ilmle: Iilrrfjen8tr»»»v15 öulias Soatlor, »rexilei,, VsIIstr. 15, »I omptieltlk i» n-röststtei A»8t»nlll: ! G <»«I«-»> u»r! II« >«!«-. IIuu^-. Hüvlivn- u» t I nn^- <U.UL«»Nt.': ^>'bu»»l'lL4r). 8»«-i l^»»li««»»«7in I,»!«»»k»,»«» -,el/.!. >.'> -rtzntLtl. K » X I I I n«,'« I»»«»»» »* «InII»-,« I«ntl^-I4«e,iitI,o. Dresden. 1^94. ^L7K».^rj«i».-»jK»»r'r«rVr'^>rV.'*r^.«^r»r^«r'r»rv.Vi*r«^r»»''^ III« tl»^ « » I»«ut. B I'io->i^Lto A unü 1jö.-.>'hr>»l>unm-lt I viati> iinck Irnue--. » ick ^»«> ISnIioclivn c»» Kemüsen ,»»> Rückten t-»,>,iri,>lu H ? ktlnllei 'x ^«II8kI'V«-irN(ll!tkII s L (>I«-»t.-irIie8 >! -!'. Xc>. 4>)8ij9) A Htz'klli. «ilil -»«»Im. X.mi^l. ll,)l'l., Z ^ Xi uiiiiiii,» ii. i>i»,-,i»t>-i><?i' um. '« ZII^T: N r»i!wiilutti88tix I<s. >' <Ii i» vlxaiuili^vii Vivturia-I^otbl. I», <",,ij«,,pl'- England und Frankreich. .Hosnachrichtcn. Schiedsgecichle. Stadtverordnetrilsitziing, Kreuzlirche, ! Wetter: Wahricheinlich FL ^ftnll«»i« cklI« V» «Pilger. -lg,. Lachs, .Husaren, 'Meldcordiinug, Klasseiiwahlr» III Leipzig. Akademische Knitstausslellnng. I wärmer. wolkig und tüivc. 8^VI»IIIIVIIII>, V. ^/IIVVII» eines kriegerffchen Konflikts sind für England grosser als die be- kannlcn, iin Voraus zu berechnende». England »ins; sich noch in ^ iilixtiN IlitWklioItl. lIvntWti««14. ^ s Ii» »««< «II. Xoue, Inxlilc-inv ^ 7s - ^ Loioe»- » Vebsrrlskvr ^ ^ Ltokls kür klonen. / > Iinittillliiir, ^ NiHi^o «.had^khmkl l.inrelveiliimt: sz I»»NI«1I*«I»,- 8it«n,» ^ 8 ödne L < iir Kmchea. kWV»«lL ttiuullun^, !>.i»releeilii«ut L 8e!>p;ldWWe L. ^ kdolsKrapdio,«»«akir 8 >l»-'Nn>j>:ili-a: tiin,I« I- »I»l I^I «!>»>»« »»- Int»r»I»n»« »>. Z,8,1 l>:>rten - l'Iwlooie l'Iii'a, 12 kliieli 0 )lark. naeii jetieiu IHl>! i» ldin^rl. Jn-ttüünitin'. Politisches. Der englische KabinctSrath spukt seit drei Tagen in der Presse der ganzen Welt bernnr und erregt eine Beachtung, welche die so wie so nicht mit übergroßer Bescheidenheit gesegneten Sohne Albions bviaussichtlich veranlassen wird, die Rase noch hoher zu tragen. Man timt in manchen ankerenglischen Kreisen gerade so, als wen» die 12. Stunde bereits geschlagen hätte und die ..meer beherrschende Britannia" mit einer modernen Armada schon unte» Wegs wäre. Denkt man denn nicht an das „vonu atttavit ct ämmpati 8unt" („Gott sandte einen Sturm und zerstreute sic"), da-.' den Untergang der spanischen Armada bezeichnet? feilte be darf es noch nicht einmal eines SturineS. um die modernen eng lischen Schissskolosse in Schach zu halten. Tic englischen Kanonen leinen sich wohl einmal Beschießungen a la Ale andrin, bei denen es sicher ist, daß das Aicderkartätschcn mehr oder weniger wider- slandSunsähiger Menschen leine anderen Unannehmlichkeiten im Gesolgc hat als die Bcrdunielung des Glanzes der englischen Eivilisation durch einen weiteren Schatten. Wo aber die Ba>o- ncttc und Fcuerschlünde der Bc'ilitürmächte de-S Kontinents den Panzern des InselrcichS entgegenslarren, da bcgnngt sich John Bull mit einem platonischen Bramarbasiren, das gegenüber den plausiblen Gründen, über welche der Stärkere zu verfügen Pflegt, schließlich in eine nachgiebige Rückwärtskonzcntrativn anSlänst. Das ist ja im Interesse des Friedens außerordentlich schükcnswerth und ganz höchsteigene Sache der Lords und Gentlcmcn Ihrer britannischen Majestät. WnS aber bei diesem Verhalten zur Kritik herauSsordert. ist die trohdem beliebte englische Art, sich zu geben, als wenn an dem kleinen Finger Altcnglands die ganze übrige Welt hinge. Genau da-S bei früheren kritischen Gelegenheiten beobachtete Bild eines anfänglichen mnthigen Vorgehens und darauf folgen den ebenso mnthigen ZnrückweichcnS gewährt auch die jetzige Haltung des englischen KabinctS. Mit nervöser Geflissentlichkeit sucht man von London ans die ansgetanchtcn Besorgnisse wegen eines englisch-sranzösischen Konflikts zu beschwichtigen, und ein in der „Times" erschienener, ersichtlich von Lord Roseber» inspirirter Artikel läßt mit ziemlicher Sicherheit schon jcstt darauf schließen, daß die englische Regierung sich in de» neuerlich mit Frankreich cingetrctencn Differenzen auf den Standpunkt stellen werde: „Der Starke weicht muthig einen Schritt zurück." Es wird in allen Tonarten versichert, daß lediglich die durch den chinesisch-japanischen Krieg geschaffene Lage der Gegenstand der Berathungen des jüngsten KabinetSrathS gewesen sei, und sogar der Zusammenhang mit dem französischen Ministerrath, der gleichzeitig mit dem englischen ein- bernscn worden war, wird gelengnct. Die neuesten vorliegenden Nachrichten lassen erkennen, daß die Abwiegelungsbestrebnngen ganz allgemein geworden sind. Alle einflußreichen englischen Blätter blasen dieselbe Friedensschalmci, und nur der „Standard" erklärt als ein verirrtes Schäslein mit komisch anmnthender Wich tigleit: „Wie England dic Konseguenzen eines französischen Krieges mit Madagaskar ansehe, müsse Frankreich „freundlichst, aber ent schiedenst" von England erfahren". Dies „freundlichst, aber ent schiedenst" dürste Aussicht habe», tünftig bei der Eharakterisirnng der englischen Politik als geflügeltes Wort verwerthct zu werden. Bei der Benrthcilnng des hauptsächlichen Zweckes, dem die Einberufung des englischen KabinetsrathS gedient hat, wird man schwerlich sehlgehcn, wenn man die madagassischen Ereignisse und überhaupt die gcsammten streitigen Fragen zwischen England und Franklcich ans kolonialem Gebiet in den Vordergrund stellt. Da neben mögen auch die ostasiatischcn Verhältnisse berührt worden sein, aber nur, wie ein Berliner Blatt sich ansdrückt, als die „spanische Wand", hinter der die Erörterungen über Madagaskar ungestört gepflogen werden sollen. Streitfragen zwischen England und Franklcich schweben nicht blos in Madagaskar, sondern auch in Afrika und Siam. In Madagaskar verweigert dic eingeborene Hovasregicrnng den Franzosen seit längerer Zeit dic Erfüllung ihrer kontraktlich übernommenen Verbindlichkeiten, was die Fran zosen ans englische Umtriebe znrücksührc». wie es scheint mit Recht. Ncnerdings sind sogar beträchtliche Sendungen von Waffen und Munition von England ans an die madagassische Regierung ab- gegangen. Tie Bedeutung Madagaskars für England ist sowohl in strategischer wie in kommerzieller Beziehung erheblich. An dem .Handelsverkehr der Insel iiimint England mit vier Zehnteln Thcil, während Amerika mit drei. Deutschland mit zwei und Frankreich nur mit einem Zehntel in Betracht kommen. Strategisch beherrscht Madagaskar den Seeweg von England nach Indien, da der Sitcz lanal im Kriege allgemein als eine sehr nnznverlässige Route gilt. „Wenn Frankreich", schrieb dieser Tage eine offiziöse Korrespon denz. „dic ansgezcichnctcn Hafen Madagaskars in befestigte Flotte» stationen nmwandclle. so lönnle cS den Indischen Tzean von einer Seite bis zur anderen mit seiner Flotte beherrsche» und jede Ver bindung Englands mit seiner hervorragendsten Dcpendenz gegebe nen Falls unterbrechen". In Afrika sind allein 11 Punkte zwischen England und Frankreich streitig. Der hauptsächliche Zankapfel ist Ehartnni. das England angeblich zurückzuervbern beabsichtigt. Auch in Siam scheint nicht Alles in Lrdnung zu sei», da die Regierung der Republik neuerlich eine nicht unbeträchtliche bewaff nete Macht dorthin zu entsenden gedenkt. So ist denn keineswegs Alles so, wie cs sein sollte, aber trotz dem erscheint dic Möglichkeit gänzlich ausgeschlossen, daß das Ka- binct Roseber» dic Entscheidung über die streitigen Fragen der Schärfe der Waffen überlassen sollte. Tic unbekannten Gcsahrcn weit höherem Grade als jede andere Macht vor der Entfesselung eines Krieges Hirten, denn sein lose gefügter KvlvninlorganismuS würde bei einem etwaigen Weitergreifen des Brandes über die zu nächst Betheiligten hinaus zu allererst znsaminenbrechen. Das Bewußtsein dieses Verhängnisses, das wie rin Damoklesschwert über dem britischen Reiche schwebt, ist eS. das die englischen Staatsmänner immer wieder ini letzten Augenblick den bereits kriegerisch Vorgesetzten Fuß ziirnckiiehen läßt. England besitzt auch nicht entfernt dicienige gewaltige Wehrmacht zu Wasser und zu Lande, die erforderlich wäre, »in dem britischen Insel- und Kolonialreich einen seiner räumlichen Ausdehnung entsprechenden Einfluß im internationalen Rathc der Völker zu sichern. In diesem phhsischen Defizit Englands liegt die beste Gewähr dafür, daß es sich zu keinen übcreilten^chrittcn hinreißcn lassen wird. In dem vorliegenden Falle kommt hinzu, daß den Engländern auch jede formelle Handhabe fehlt, nm gegen das Vorgehen Frank reichs in Madagaskar Verwahrung einznlcgen. England hat selbst die französischen Rechte an der Jniel offiziell anerkannt, trotzdem aber seit 10 Jahren unausgesetzt gegen den französischen Einfluß im Geheimen gewühlt. Dic Svmpathicn der öffentlichen Meinung würden daher die Engländer im KonfliktSfalle kaum auf ihrer Seite haben. Freilich würde man sich nm diesen „nebensächlichen" Punkt in England wenig kümmern, wenn nur die Ehanccn einer gewalt samen Aktion genügend günstig für den „ixtar vt Ln^Ianci" stän den. Zum Glück für den Frieden der Welt ist aber dic englische Wehrkraft so schwach entwickelt, das; England in ruhigen Zeiten mir gerade noch auf seinen eigenen Beinen zu stehen vermag. Ange sichts dieser Thatsachc'mnthct cS seltsam an. die in der englischen Presse noch immer üblichen Ausfälle gegen den deutschen „Milita rismus" zu lesen, ein Militarismus, der von derselben Seffc stets dann verherrlicht zu werden pflegt, wenn cS gilt, der ver blümten Hoffnung Ausdruck zu geben, daß Deutschland so — freundlich sein werde, dermaleinst die englischen Kastamen ans dem Jener zu holen. In dieser Erwartung werden sich hoffentlich die englischen Staatslrnkcr gründlich getäuscht sehen. England ist als Bundesgenosse schlechtweg »nbranchbar. weil lein Staat der Welt die unmögliche 'Verpflichtung übernehmen könnte, als Gegendienst den englische» Kolvnialbcsitzilaiid z» garantiren. In dieser Bezieh ung dürste eS vielleicht zeitgemäß sein, an einen historischen Vor gang zu erinnern, der in topischer Weise zeigt, von welchem Geist das richtige Engländcrthnm beseelt ist und wie es seine .^Bundes genossen" im entscheidenden Augenblick in der Tinte sitzen läßt. Dic furchtbare Kriegstragödie ans der srnnzösischen x,ralbi»>el Qnibc-ron im Jahre 1705. bei der Tausende von Nopalistcn unter de» 'Augen der zu ihrem Beistand erschienenen englischen Kriegs schiffe von den Republikanern niedergcmctzelt wurden, ist englische Schuld. Das Ministerium Pitt tröstete sich damals, daß bei der Affaire „wenigstens lein englisches Blut" geflossen sei (ff. mußte sich aber freilich dafür auch von einem Abgeordneten sagen lassen, statt dessen sei „englische Ehre aus alle» Poren geströmt". So schlimm ist cs zwar diesmal nicht. Immerhin wird aber auch dic neueste Sackgasse, in welche dic Engländer de» Franzosen gegenüber gcrathen sind, dazu beitragen, das schwindende cnglffchc Prestige noch weiter zu vermindern. „Rückwärts, rückwärts. Ton Rodrigo. rückwärts, rückwärts, stolzer Eid'" Aernschreib- nutz A-crnsprecki-vcrichte vom 5i. Oktober. Berlin. Ans Petersburg wird einem hiesigen Abendblatte gemeldet: Der Zustand des Ezaren ist sehr gefährlich geworden, der Czar hat einen neuen Schlaganfatt gehabt. — Ter Reichs kanzler bat sich heute Nachmittag zum Vortrag beim Kaiser nach Hubert,,ssiock begeben. Dem Bnndcsrath gingen heute die ersten Einzcletats des Reichshanshaltsvvranschlags für 1895 W zu und zwar die Etats des Reichskanzlers, der Rcichsiustizvcrwaltung. der Rcichseisenbahncn und der Reichsdruckerei. — In den nächsten Wochen erfolgt dic Drucklegung des das Familicnrecht behandeln den Thcilcs des neuen bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich. — Tic neue Tabaktabrikatslcncr soll die Cigarren mit 25 bis llo Prozent des Wcrthcs belasten. Für den Rauchtabak sollen drei Steuersätze vorgcschlagen werden. Der Eingangszoll soll, wie ini voriührigcn Entwurf, auf 40 Mark für den Doppelccntner Roh tabak festgcstellt werden. — Wie jetzt bestimmt verlautet, wird der Gonverncnr für Deutsch Ost-Afrika von Schelc auf seinem Posten verbleiben. Zwischen ihm und den Vertretern wirtbschasllicher Unternehmungen in dem Schutzgebiete ist eS zn niancherlci Mcin- nngSvcrschiedcnheitcn gekommen, namentlich über Landesiiberlass- ungcn und über die Errichtung der vvrznnrhmendcn Eisenbahnbauten: auch wird berichtet, .Herr von Schcle lasse neben der im Ban bc sindlichen Eisenbahnstrccke eine Landstraße, durch welche der Eisen bahn Konkurrenz gemacht würde, Herstellen. Man erwartet, das; über alle diese Punkte im Kvlvnialrath Aufklärung erfolgt. - Zwei bekannte Spvrtlentc, Freiherr Tr. von Hartvgensis und der Rentner Philipp Mosino sind heute wegen eines am 2-l. Februar aus der Hindcrniß-Rennbahn bei Ehariottenburg stnttgrsnndcne» unblntig verlaufene» Duells zn je drei Monaten Fcstnngshast vcrnrllicilt worden. Wiesbaden. Tic Kaiserin Friedrich reist, nachdem sie am II. Oktober den Besuch dcS Kaisers empfange» hat, am 17. Oktober znnächst »all, Berlin, dann nach Engiand. Ihre Rückkehr nach Frankfurt a. M. erfolgt Ende Dccembcr. Rost v ck. Der Prffessor der deutschen Litteratur, Reinhold Bcchstcin, ist heute gestorben. SProttan. Der Magistrat und das Komitee zur Erricht ung des Lanbedcnkinals haben beschlossen, von der Ausschreibung einer allgemeinen Konkurrenz abznsehen und Pfühl-Eharlottcnbiirg und Ebenvein-Berli» zn ersuche», die ihnen vorliegenden Denlinal- cntwürse mit einigen Abänderungen der Gtivsinvdellc bis zum 1. November einzuicndcn. Für das Dentmal allein sollen 25.0p, > Mark ansgewcndet werden, hierzu hat Professor Hähncl, der Stiefsohn Laube s, allein 15.000 Mark beigcstenert. p r o p p a n. Gestern Abend und heute früh sind sämmtlichc Schlepper des Petersscliachies nicht angcfahre», sic verlangen eine Lohnerhöhung und dic Wiederaufnahme von l l entlassene» Schlep pern. diese wird aber verweigert. In den übrigen Schächten ist der Zustand normal. Gestern wurden die Tclephondrähtc zer schnitte» gesunden. Bndweis. Der Regen hat anfgehör! das Wasser sinkt. Pest. Im Magnalcnhanic wurden die Berathnngen des Gesetzentwurfes über die freie Religionsnbnng fortgesetzt. Der Führer der Klerikalen, GrasZich». wart der Regierung Ilnlerdriick- nng der Katholiken »nd Untergrabung der Grundlagen der Gesell schaft vor. Der reformntc Bischof Gabriel Pap führte ans, Kon fessionslosigkeit sei nicht gleichbedeutend mit Gtanbcnslvsigkcit. Tic Gewissens und Glanbenssieiheit brauche Niemand bange zn machen, dadurch sei noch keine Nation zn Grunde gegangen, wohl aber durch Unduldsamkeit. Protestanten seien stets Kämpfer für die Freiheit gewesen, es solle auch heute io bleiben. P c st. Ter Gesetzentwurf über die freie Rcligionsiibnng wurde mit geringer Mehrheit angenommen. P a r i s- Ter italienhche Konsul in Marseille erklärte in einem Interview es iönnlen unter den .Hnnderl tan send der in Marseille lebenden Italiener, vc»i denen kaum ein halbes Dutzend eine ganz gesicherte Enste»; habe», ruhig ff»m zielbewusste Anarchisten sein; der wicderhvlt gemeldete Attentatsverinch ans das italienische Kon- sutat stelle sich iedvch immer mehr als eine Mystifikation der Polizei heraus. — -Hiesige Blätter berichten, Ein ehemaliger Znabe Namens Dnmazel will bei Orleans 1871 von den Tcnffchen gefangen genommen und in Münster internirt worden sein. Dan» will er den vreußischen mit der 'Bewachung der Gesangcncn be trauten Offizier, der ihn sranzösisches Schwein genannt habe, thätlich angegriffen haben : dasür hätte er bis im Monat September d. I. im Gefängnis; in Danzig gesessen und nun habe er sich nach Marseille durch Nvrditnlien dnrchgefochtcn. Ter deutschen Botschaft ist von der Sache nichts bekannt Die letzten franrösi scheu Gefangene», welche wegen in Deutschland begangener Per brechen bestraft waren, sind alsbald nach dem Friedens,chluß be gnadigt und entlassen worden. Paris. Ter internationale Kongreß der Eisenbalnibcnmteii nahm Anträge ans Einführung dcS Achtstundentages an. Dic Arbeit sott im Tnirbschnitt acht Stunden und höchstens zehn Stunden währe». Weitere Beschlüsse betreffen die Abschaffung der Gntcrznge an Sonntagen mit Ausnahme der Sendungen von dem Verderben niisgesetzten Lebensmitteln und dic Jestietzung eines den Lcbensbcdürsiiilsen entsprechenden Minimal-Lohncs. P aris. Ter frühere DirektordcS Waisenhauses von Eempnis- Robin wurde als Professor der Erziehnnnswiffciischast an dic neue sozialistische Hochschule zn Brüssel berufen. M ailand Der hier wohnende deutsche Ingenieur Walther, eine bekannte Persönlichkeit, wnrde gestern ans der Jagd be, Lugano durch einen znsällig losgegangenen Schuß ans seiner eigenen Jagdflinte gctödtet. Madrid. In der nächsten Woche wird der klrlieber der Ep- plosion im Liceo Theater, der Anarchist Salvador, im Gefängnis; zn Barcelona lnngcrichtct. Ter Königin Regenli» liegt das TodeSnrtheil zur Unterzeichnung vor. London. I» Tientsin sind Berichte cingegangen, wonach in der Mongolei ein Anfftnnd anSaebrochen sei. zii dessen 'Nieder werfnng Truppen von Peking entsandt worden seien. Auch im kaiserlichen Palast z» Peking sollen ernstliche Unruhen Vvrgckvinmeii sein. Biele Europäer ans der Umgegend von Peking haben sich nach Tientsin begebe». — Gerüchtweise wird gemeldet, daß die Suez Kanal-Eviiipan» bei der sranzösischcn Regierung nm Schutz ihres Besitzes gegen dic streikenden Baggcrarbeiter eingekommcn sei. Der Kommandant des srainösiichen Kreuzers „Tronde" in Port Said ist bereit, Mannschasten zu senden, falls die Haltung der Streikenden dies nötlsig machen sollte. London. Die Kaiserin von Oesterreich hat dem Ezaren Wohnung in ihrem Palast auf Korfu nngebotcn. London. Lord Roicbern lehrte gestern Abend wieder nach London zurück. Tie meiste» übrigen Minister kehrten nach ihrem Soiiimeranfenthalt zurück. Tic Ansregniig der letzten Tage hat sich wieder gelegt: der vvlitiichc Horizont ff: wieder ziemlich heiter. Bon allen Leiten wird versichert, das; die Beziehungen zwischen England und Frankreich nicht im Mindesten getrübt seien " Leeds. Als der Herzog und dic .Herzogin von Port heute durch die Sladt inhre». nm der Eröffnung des Erweiterungsbaues des Porkshire-Eollege bciznwolmen, stürzte sich ein Irrsinniger am geregt aus den Wägen und öffnete den Wagenschlag. Ein Ulan iprengte licran und verhinderte den Geisteskranken, den Wagen zn betreten. Der Irrsinnige wurde verhallet. Athen. Heute Abend begann die Verhandlung gegen die 85 Offiziere, welche vor einigen Wochen dic Redaktionsräninc der Zeitung „Akropolis" stürmten und deinolirtcn. Athen. Der britische Kreuzer „Acolns" ist nach China ab gegangen. Bokoha m a. Die Lcnffchcn Kreuzer „Marie", „Atcz andrine" und „Arcona" haben beute de» .Haken verlassen, um sich nach dem Golf von Pctschili zn begeben. Die Berliner Börse setzte fest ei», bald aber trat starkes Angebot besonders für Banken und Bergwerke hervor Banken gaben im Verlause 2 Prozent nach. Orstcrreichische Bahnen An sangs fest, besonders Buschticbradcr und Franzosen, später crslere 2 Prozent niedriger, italicnffche Bahnen eröffnctcn M Prozent über gestern, verloren im Verlaufe aber dieien Gewinn, von schweizerischen Bahnen verloren Ecntralbalm l' Prozent, Nord- Ostbahn 1 Prozent: deutsche Bahnen wenig verändcrl, Prinec Henri k Prozent niedriger. Von Bergwerke» letzten Kohlen höher ein. erfuhren dann aber einen mchrprozcntigcn Rückgang. Effen- wcrthe lagen von vornherein malt. Auch fremde Renten niedriger. Russen ziemlich behauptet. Schifffahrtsakticn schwach. Trotz besserer Londoner Nvliriingcn schloß die Börse matt. Im Kassa verkehr 4- und sprozentige Reichsanlcilicn böbcr. ttprvzentigc Rcichsaiileihe und R und .PFprozeniige Konsuls niedriger. In Jndustlirpnpicrcn fanden zablreichc Nealisalionen statt, in Folge deren dic Kurse zurückgingen. Privatdistvnt 1« Prozent. Nach börse matt. Wetter: Bedeckt, Nord-Ostwind. »r,«ks,rt M. iLLIul:.! Lrcdit LM.lL LiScoma 199.10. Drcwner Bant isa w. Lombarden so'». Laura IM so. U»a. Gold ss.so. Portuilcle» 2S.ro. Italiener —. NciLsanlcilic W.vo. Tiirlenwoic —. Nester. Hart». <3 Itbr Naäim.i Reine ivi.87. AiaNener SL25. Svanier ssä, er. Doriuaiele» rs.s«. Liirlei, Li.SL rürtenlvo'c 127.72. Ottomandank sss.oo. Staaldbali» 7-s.co. Lombardei: 233.72. Man. Varl». Protiiklrii <äkbliist'. ?pcne:i vc: 7-ober 17.10. ver Januar- Avril 17,7s. bestauntet. Lrianuo ver Olwber : nbb. ver Januar-Avril 23.28, bcbauvtcl. Rübe, ver Oktober «s.75. ver Januar Avril o/.rs. bcstauvtel. til», k eroa» . Lrodutnu. «Sännst:, rvei-e» ver November i«4. ver Marc —. Noiaen ver Otiobcr s?. ver Märr sc. ver Mai ss. London. Prvdutir'udcrniil. eScirc» neiia. Mel,l rulva. aber ticiu MaiZ und (Verne »cnstavolo.' sa'er rüstig, rniinstier senden rn <e,misten ster Lämcr. vlnaelonii.ienc rSeireniadnnnen >en. aller lustig Lrtiwinnncndes L-circide uwir. stetig. - Wette.: BewoNl.
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