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Dresdner Nachrichten : 04.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189411049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-04
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1894
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Dve » ö »ier N ci ch v i cl> t e n. 1«r. Leite». Sonnta«. 4. Novbr. I«1»4 . kertlicht- »nv Sächsische». — Ihre Majestäten der König und die K ö»igin nebst Sr. Königl Hoheit dem Prinzen Georg besuchte» am Freitag in Breslon das Schlesische 'Mnieni», wo sic zunächst de» Fresken i>h»inck des Treppenbauns von Professor Prell i» 'Angriischcin »al ineii, um sodann einen Rnlidgaiig durch die Geiiiäldegalerie zu machen. der mit der Besichtigung der Ausstellung der Prell scheu Eutwüri'e und Ltudien »>htc»ß. Iin Gefolge befanden sich das Hosiräulein von r.vr>el. ^berbofiuarichalt Gras Bitzthum, Oberst von Wilsdorf und Rittmeister Krug von Nidda. — Ans Besicht Sr. Majestät des Königs wird wegen erfolgte» Ablebens Sr. Nc'aiestät des Kaisers Alnander III. von Rußland am Königl. Hose die Trauer aus drei Woche», vom 2. bis 22. ds M. angelegt. In, Au'trage Sr Majestät de-5 Königs wird Se. König!. Hebest Prinz Friedrich Augnsl dem beute Mittag >2 Uhr in der rnisiicheii Ge'aiidiicligstskirche ans Aulaf; des Ablebens Sr. 'liaicnät des Kaisers Alerauder III von Rußland flatlsindenden srauergottesdieiisle beiwobneu und sich, wie bereits erwähnt, achtle Worbe mit luebreren r?suziercu zu de» Beijetziliigssrierlich teilen na>b Et. Petersburg begeben. Jlne Kauerl. u. .Königl. Hoheit die Frau Piinzrisin I riedri cb A u g u st Nt gestern Borinittag IO Ilhr 30 Minuten i Pegleiti: g der Hofdame Freiin v. Ende und Ihre Königl. Ho luit die Prinzessin Malbilde Nachmittags t2 Ui»r 30 Min. in Begleilnng der Hotdame irren» v. Gärtner zni» Bc'nche Ihrer .'tonial. Majestäten narb EibnIIenolt in Schlesien abgereist. - Se. Königl Hoheit Prinz Friedrich Angnsl wobiitc a.Kern in Begteilnng seines veriöntirben Adintanten Ocittmeister .»teil der Hiibertusiagd des Gros;e»bainer Pauorrejagdvereins bei. Tsi' Jagd bestand ans einer Schlcchpiagd über 14 .Kilvincter, be ginnend in der Gegend von Kleiiilbicmig. Hieraus ward ein Sckwarstittel gejagt, der in Kaltrentb ansgensit worden war. Ta-s Stelldichein der Jag ec ivar bald 2 Ubr am Bahnwärter- lnin-.cben iildwestlirb von N»"eböbla. J!uc Diirchlancht die Prinzesz von Holienlvbe ,1 ngelsingen in vorgestern Abend mit zwei Töchtern bier an- g etoininen und im Hotel Bellevue abgeniegc». Ihre Diirchlaiichleii Prinz und Prinzessin Georg zu I ch o e n a i cd E a r oIal b lind vorgesicni Abend zu längerem A'.nentballe bier eiiigetro"en und im Hotel de Rome abgestiegen. - Se. Eneellenz der KriegSininisier csiciieialleiitnant v d P l a ii i I-. begab sich am 2. d Bi in Begleiinng des Abtbeil imgsebeK' im Kriegsmini'leriiim. v'ber'lleiitnant Saclisi'. und des 'Idmtanten. 'liittmei'ier «'»ras Bitzthum. zu einer Besichtigung des Schießplatzes narb Beitbai». Tein csiarliier G r n l> l e in Lainverisivalde wurde daS all genieine Elirenzeiilien verlieben - 'Ans 'Anlaß des I'entigen A'a »i e ns t a g eS Jtirer'.llca enät der Königin wurde um 0 Nbr Morgens das Weelen — 'ogenannie gros;e Reoeitle von dem Hoinisienkorvs des Königl. Pionierbataillons Nr. 12 zunächst an» dem Wasienvlatzc der 'Al! »lädier Hanvlwache. alsdann iin Hole des Palais am Ta'cbenberge und biernach vor dem Palais Sr. Königl. Hobeit des Prinzen ,'obann Georg ans der PartsliaAe gnsgeinlirt. - - Die KaviGIation der W aIdschI ö s; ch c n B r an erei vor der diesigen E o z iaIde iii otratic bildet nach wie vor das lierr'chende Gewrächstbema. Bcit Genngtlniniig lonsialiren >vir. das; die von nnS sofort znm 'Ansdrnck gebrachte Entrüslnng über den schmachvollen Rückzug der Branerciverwaltinig in allen K'reüen. > die der Sostaldemolralie nicht angeboren, getbeilt loird. 'Allmälitich ! kommen nun amb andere'Blatter, die sonst nicht lain genug schreien ! können, das; sie die ge'ürchtetsteii Gegner der Sozialdemokratie und! ! wachsamsten Känw'er sür die Jnterenen des Mittelstandes und ^ Kleingewerbes seien, dazu, der Waldschlößcheiibrauerei ilir imveran! j ivortlicbes Porgeben vorznhalten. Ei»? Reibe an-swärtiger Blätter i druckt unsere Auslassungen ab. Die „Leipziger Zeitung" tbul diecch i mit der ausdrücklichen Erklärung ibrer Biisliininmig. nachdem sie bekannt bat i ..rtivas Kläglicheres wie dies Berbalten der gros;en Dresdner Brauerei lir lanm denkbar." Der Bornbende' einer kröne". Herr Körner, sein können. Dlnvobl derselbe sich durch Beriveigernng seines EaaleS ma.tenell »chiver gesrbädigt batle und water sogar wegen des Boviotts »ein Geschält und lein Grundstück ^ verkaufen musüe. ging er von dem betretenen Wege nicbt ab und blieb j seiner Ileberzcngiing ticn. Dagegen schreibt der Berliner sozial I demokratbche „Borwarts". nacl'dcm er die bindende Erklärung der ^ Braiierci-Bcrwnltimg abgadrnckk i „Der Dieg der Dresdner 2lrbeiter > bedeutet mein als einen Dieg über die Brauerei, er in ein glänzen E der. großartiger Dicg über sänimilicbe bürgerliche Parteien und i Bebörden Dresdens — ja ganz Eachtens." Die ..Krenzzig." wirkt > angesichts des Um»allS der Wgldscblößckienbrnnerei die Zrage ans: i Ou e^t Io ,>»>!'? Wie weit die von ibr lnerbei geniachtcn'Angaben > auf Wabrbcit beruhen, sind wir nicht im Dtande zu toiurvlircu. . Znm Echlill; wird berichtet: Bon einem Klcingewerbtrcibcnden, der dem sozialdemokratischen Macbtgcbvt gegenüber sich nicht beugte und Waldichlösichenbier narb lvie vor verkan'te, ist brv- i tokollarisch sesige'lellr wardcn. das; die Kleideriuden. die in seiner ükachbarichast ihre BerkansSlädcn haben. Leute, die in iein Ge^ >cbä»t zn gehen beabsichtigten, daraus anfmertiam machten, das; dinelbst bovkottiitcS Bier venchänkl werde, und da»; man daher bei dem bczeichneten Gcwcrbtreibcnden nichts kamen iotle Zn gleicher Webe bar ein anderer Piodukkeiibändlcr ;n Prolvkoll gegeben, das: ancb die be»'cr sitnirten Enden, die er bis dahin in seiner Knud'cha't gehabt batte, mit dem Eintritt des über ihn von der Eozialdemotratie verhängten Povkotts wcggebliebcn seien. - Zn der bekannten an Bnnde-Sratb nnd Reichstag gerichteten Petiti o n des T resdner konservative n Bcre i n s liegen bereits ans über 1400 Lrischasten an «iOMV Znstimmniiaserklär »Ilgen vor. Täglich gelien noch neue Dtösze von Petitionen ei». Tie er'lc Dendiing mit 1W> Eremvlarcn i»t gestern zn Händen des Bnndcsratbcs abgefcrtigt worden. - Der von Herrn Pro'cssor Tr. Paul Dchreiber erstattete Bnicht über die Dliätigkcit im Königl. tächsisiben metcorolo- g i s ch c n E nstitnt »ür das Ealir gicbt cbeii'o lehrreiche »nie interessante Ausschlüsse über die weitverzweigte Drganisativn des Eiistitnts und die subtile Arbeit, welche die wiiscmchastiiche Welterknnde crwrdert. Bon der Zuverlässigkeit des Wctterberichts- dieii'Ics kann man sic!, ein Bild machen, wenn man Hort, daß die Prognosen für den folgenden Dag folgende RcHliatc im Eahres- dnichichnitt nach Ziiverlä»sigkeitsaradcn ergeben haben: Windricht nng üö voller Enolg. 27 Halberfolg. 8 Mißerfolg: Windslärte 6t. NI. 2: Bewölkung M. !t: Niederschläge 01. W. 0: Dciiiveratnr 7:;, 17. 10. Die Znbl der Dlationen des EnltilntS betrug im Eabre 18R) 107. Die Haiiptcrgcbinsie der Peobachtungeii im .silbre 1bl»:z sind am 17 mit höchster Aktnratcsie anSgcarbciteten Tabellen zmammcngesaßt. ES finden sich in den Tabellen An- aaben über Monats und Eabresmitlel der relativen Zenchligkcil. der Bewölkung, der Windstärke, über Häufigkeit der Windstillen und Windrichtungen. Dcmvcratnrmittel für die Jahreszeiten, Ein tritt besonderer WltteriingScrschciiimigcn. Beobachtungen über sisiederschlagsverhältmsse n. 'Aclml. Bon besonderer theoretischer nnd vratliicher Bcdentimg sind die mitgctl,eilten Haubtrcsnltatc ans den WasscrstandSbeobachtungen im ,»ahrc 189J. 'Ans de» Pegel- bevbachtnngen in Echnndan und Ltrchla wurden die Wasser- inengen berechnet, die in der Elbe an beiden Pegelstcllcii vw Dekade nnd Pionat zum Abiins; gelangen. Diese Wasscrmenge» wurden in äauivalcnte» KiicdcrschlagShvhen anSgcdriickk, nb'o die ienigc» Dheiic des Nicdcr'chlagcS mit dem in die Untersuchung einbczvgciicii Gebiet angegeben, die in der Elbe fortsiicßen. oder auch die Regenmengen, welche zum Ersah der abgcslossencn 'Mengen ans das ganze Gebiet fallen müssen. Tie Eahressniiime dicier Absliis;inengen beträgt für die Elbe ca. 100 Mm., gegen l'.'n Mm. im Jahre 1802. Dies Resultat bedeutet, daß daS in Trage sichende Gebiet mit einer 100 Mm. hohen Niederschlags menge hätte beucht werden müssen, um den cntiprcchcnden Ab- ilus; auszngleichen. 'Außerdem werden noch mitgclhci» die Er gebnisse der Gewitter- und Hagelsorichnngen für 1803, der Lchnce- ticseiimeisungen im Winter 180:1/01, der forstlich - vhünolvgischcn Beobachtungen '.Phänologie heißt die Wissenschaft von der Ab büngigkcit der verschiedenen EntwickklmigSstufcn im Pslan^cnlcbcn vom Klima) und der Beobachtungen der Station 4. Ordnung Ehemnih sin 180203. Tüni sauber gezeichnete Dasein vollenden den vortrefflichen Eindruck des ganzen Werkes, das gelehrter Scharf sinn und Jlciß io aiisgercichncs hcrgc'tellt haben, daß einem oatiilischen Jeinschntecker das Wasser ini Munde dabei znsainmcn- läuit. — Der neue, seit etwa einem halben Jahre in bollcin Uni- w.nge im Betriebe bciindliche R a n g i rb a h n h o s i» Jriedrich- skadt bietet aeaenwärtig ein Bild regen Bcrkehrs. Dieser Bahn hof. ei» bedeutsames Glied in der Kette der hiesigen Bahnhofs umbauten, gehört zu den größte» technischen Schövtiinaeil de» Neuzeit. Er hat eine Längeiiausdelninng von 2»>00 Metern nnd eine Breite von Abu Metern. Hinsichtlich seiner Anlagen und Ansdchnung wird der neue Ra»girbahnhos von keinem andere» Bahnhöfe in unserem engeren Paterlande übrrtwssc», nnd. soviel bekannt, e» istirt auch in Deutschland ein derartiger Bahiilwi mit so großartigen Svrtir- und RostgleiSanlage» noch nicht Bei Ge legenheit eines Spazierganges entlang der von der Echäscrstraße nach Briesnitz führenden Straße kan» man hevl'achten. wie fort während von zwei Maschinen gezogene Schlevplüge sich nach dem In'ben Rangirbcrge bewegen, »in dort zunächst ausgestellt nnd als bald weite», behandelt zu werden. Bedenkt inan, das; jetzt täglich eliva 14«> Güler-nge auf dem genannten Bahnhosc auö alle» 0,'ichIiiiigen der Windrose an-S- nnd einlaiiscn. so erhält inan einen nngesälncii Begrisf von der zu hcwältigeiiden Arbeit. Zu Zeiten dc-S sliülsien Berlehrs. »amciitlich lven» die Kvhirillraiisvvrie ans Bölmieii begimieii, oder wenn Hochwasser n»d EiSverhältiiis'r die Elb'chisisahrl liiiider». wächst die Anzahl der täglich in Friedrich stadt ans und ciiilaiiseiiden Züge noch »in ein BedcuIendeS. Ist ein Schlevl'zng. d i. ein Zug unsvrtirter Wagen, ans dem Rangir berge aiigeloinmen. so werden alsbald die betr. Wage», je »ach den Linien, an denen die BestiniinniigSslalion gelegen, in söge »miiile Sortirgleise abgelassen »nd zwar so, das; sowohl die Wage» sin die Endstationen, als auch die Wagen sür die Unterwegs stmionen der einzelnen Linien >e ans ein besonderes Gleis z» stellen toimiieii. Erstere Wagen gelangen dann ohne Weiteres nach den für die Abfahrt bcsl»»»ilc» Gleisen, während die letzt genannten Wagen ic nach den Uiiterivegsslalioiicii getrennt vv» de» Svrlirgleiieii zunächst noch in die GleiSrostc lausen. Bon Letzteren weiden die Wagen »ach den A»sstell»iigsgleiieii. deren für jede ZiigSrichtung eines oder nielnere borhandcii. abgelassen und der Gülerzug kann, nachdcin sictz die Maschine angejetzt hat. ab fahren. Alle Beweaniigeii der Wagen vom R'aiigirkovse bis zu den 'Aiisstelliliigsgteiien geschehen ans einci» Gesälte bvn 1 : 1o<> ohne treibende Kraft. Gegenwärtig werden an> dem Rangir balnilwse im Durchschnitt täglich niigesälir l'>st<> Wagen beliandelt. diese Anzahl dürste aber bei Eintritt des stärksten BerkchrS noch bedenkend wachsen. Damit auch während der Nacht wie am Dage gearbeitet werden tanii. sind im Balmlivssbereirhe IM elektrische j Bogenlamven und 480 dergleichen Glühlaniven ausgestellt worden, : welche nahezu TageshcUe verhrciten. Die Ge>an:nika»lagen des ' neuen Balmhoses nmfassen 42 Hanvtgleise, 7 Gieisroste mit 3 bis 8 nebeneinander gelegenen Gleisen nnd daran anichließendc 2', Dortirgleise. Diese Esteise sind nnlereinander dnuh 207 Weichen verbünden. Die Leitung des Balmhoses rulit in de» Händen des Baliiiliossinwektvr Eichler, dem nicht weniger als 2i 'Alsislenlcn. !t Schirrmeister, Ist Hilssscliimneister. Al BSeiclieinvärter, die Ihcil iveiie in den vorhandenen 2l Eentralsletlereien beschäftigt sind, 7 Portiers, Packer, Wagenreviioreii nnd Wächter, sowie endlich l sti Mann an Ervedition-Sversoiial, Hilsswcichenivärterii, Wagen rückern nnd S tativnsalbeitern nnterslehe». Die Gütergeschäite besorgt die tOüterbeiivaltnn«». mit I Pvrsland, l l Assistenten, 2 Bodenineislern. 7 Packern nnd OK Mann Erveditionsveisonal. Jür die Berladniig der OOüter an der großen Umladerainvc. lvie auch an den übrige» Güterböden ist ein Unternehmer mit ungefähr 70 'Arbeitern tliätig. Ter»er besinden sich in Triedrichsladt noch drei große Loloinoliv rotnnden mit «>o Lokoinotivständern; an Lokoniolivverjonal sii d 80 Tübrer, 78 Tenerlenke nnd 0 Nachttenerlente daselbst slationirt. Die Berwaitnng des Lolomolivdicnstcs besorgt ein Heizhans vorstand mit :»gel»örigein Bnreanversonal. An der Jeriigslelliing der Anlagen »ür die Staatsbahnwerkstättcii, die sich gleichtalls in Jriedrichsladt besinden, wird emsig gearbeitet, so das; die Jnbetrieb iiahine eines Tbeiics dieser Anlagen, zunächst der Abllieilnng sür den Loloinotivenban, in nicht zu ferner Aussicht steht. Die jetzt aus dem Schlesi'chen Bahnhöfe besindlichen Werttiättengebände iverden. soviel bekannt, alsdann abgebrochen, nin Nenbanlen Platz zn machen. Kürzlich erschien in Leipzig eine anonpnie Schrift: „Unsere Kadettenkorps", die in heiliger Weise nickst nur diele, sondern auch die D'siziere angrisi. Wie wir höre», erscheint in den nächsten Tagen in der Königl. sächsi'chen HvsverlagSbnchhandlung von Wilhelm Bacnsch in Dresden eine Enlgegnnngsschrist unter dein Titel: „die g e i ch in ähte n Kadett e n k o r p s", die den K. S. Major z. D. Bock P. Wülsingcn zum Bersasscr hat, der den 'Anoiwsiniis gründlich Ividerlegt. ' — Die ökonomische Gesellschaft im Königreich Sachsen wird in Kürze ihre im Winterhallsiahre statlsindenden Bortrags B c r s a in in l u n g e n crö»»nen. Tür die ini BoranS ie'tgeietzten sims Belsaminiungen sind die Vorträge bereits be stimmt und in zu erwarten, daß dieselben sämintlich das Interesse nicht nur der isiciellschaftsiiiitglieder, sondern aller piatlischen Landivirlhe und Trenude der Landivirthichast »inden iverden, zninal die Erörtcrnng der eiuzeincn Themata durch hervorragende Fach Männer ans dem betr. Gebiete bewirlt weiden wird. Ten ersten Bortrag loird Herr Regiernngsbanineisler Professor W. Hartinani!- Bcrlin Treitag !>. '.Koveinber 'Rachmiltags 1' 2 Ulw in der Tein scheu Schaute zn den „drei Raben" halten über: „Die neueren Kraitmaschineil »nd ihre Bedeiitnng für die Laiidwirthschast." Bei der Peivollloiiiinnniig. welche die laiidivirthschastlichen '.stcaichinen, insbesondere die Kraftmaschine» Motoren», in letzter Zeit erfahren haben nnd bei der iininer mehr zn Tage tretenden Rothwendigkcit, durch Pcnvcndiing brauchbarer Maschinen den Kostenaufwand kür Arbeiten der verschiedensten Art thunlichst zn perbilligen, dürste das genannte Thema für die weitesten landivirthschastlichcil Kreste von Bedeutung lein. — Tie Testpredigt, die Herr Tiakonns Tr. Kvltzich zur Jahresfeier des Sächsischen Landesvereins des Evangelischen Bundes am 2l Dktovcr 1804 im Toni zn Trciberg gehalten hat. ist im Verlag von Tran; Sturm und Komv.. hier, iin Truck er schienen. Preis 20 Psg. — 'Auch für den gegenwärtigen Monat hat die rührige nnd inan darf sagen meist glückliche Direktion des Piktoria- Salons wieder ein Programm znlanliiiengcstellt, welches sich von außerordentlich durchschlagender Wirkung erwies. 'Aiimnth. Jugend, staiinciiswcrthc Krall nnd Gewandtheit, wie prächtigster Humor erobern gcnieiinani die Gunst des Publikums nnd finden diese auch bei jeder der vorgesiihrten Nummern. Tic Gtnnnasttk ist großartig vertreten. Zunächst ist da die in Sevilla „v>cis- gclröntc Schönheit" Donna Virginia Arragon, deren Leistungen aut dem Drahtseil Jedermann m das höchste Staunen versetzen. Tie volleildctitc Sicherheit und Noblesse ist dicier lieblichen Süd länderin eiacn nnd was sie ans dem Seile aussülirt. spottet eigent lich jeder Vorstellung. Eine, in ihrer Art fast gleich bewnndcrns wcrthe Leistung, bilden die ghuincistiichcn Ucbungen, die Irl. Roielta am Reck aussiihrt, welches in <Mm eines Dreiecks von einem kräftigen Partner frei getragen wird. Tie junge Dame zeigt dabei eine eminente Muskelkraft nnd große Kühnheit, so das; auch l ihr der großartigste Beifall zn Thcil wird. — Eine gpmnaslisch- anatvmischc Produktion bietet Mr. Amcs Adonis, genannt „DaS Modell". Ter schöngewachsciie junge Mann führt das Großartigste aus dem Gebiete der Glicdcrvcrstclliing und Körpergeichmcidigkeit anS, und zwar in einer Tonn, die durch ihre Ebenmäßigkeit Alles vermeidet. ivaS derartige Produktionen oft widerwärtig macht. — Gesang und Tanz sind brillant vertreten durch daS englische Damen-Sertctt „Tbc Juliens" unter Direktion der prächtig ge nährten Miß Topsy Robiiia. In eleganten, originellen Kostümen, mit Anmiith und lustiger, kecker Laune singen und tanzen die Damen fast nur englisch, bis a»f ein deutsches Potpourri, welches sie dciitsch radebrechen. — Eine ungemein belustigende N'iiinmcr ist die von Mr. Jenn Elcrmont bewirkte Vorführung seiner drcssirtcn Hausthierc. eines Esels, eines Wildschweins, zweier Hähne, die ans Kommando krähen, eines Pudels, welcher Klavier spielt, sowie eines Ferkels, daS als Wickelkind erscheint. Elcrmont S säiinntlichc Vorführungen sind von einem köstlichen Humor im Dialog be illeitet. der mitunter zu geradezu krampfhafte»! Lachen zwingt. Tie Ecenc, in welcher er das kleine nackte Ferkel als Wickelkind vor- briiigl. wirkt geradezu saScinirend: die Komik ist nmviderstchlich. Auch der Miniatur-Tanz- nnd Verwandlungs-Humorist, Herr Fritz Fischer, bietet, namentlich ans dem Gebiete des Tanzcs, ganz Treffliches. — Tic Trvupc Noiset (Kunstradfahren überrascht durch manchen neuen Tric nnd leistet überhaupt das Möglichste in der Kunst des JahrciiS, während die FwreS Hombcrt als „Zauber- Parodisten" nicht wenig zur Belustigung des Publikums beitragen. — Im Tuinicl'Rcslauraiit des Viktoria-Salons finden stets Frci- concerte statt, die von dem Mnsik-Spezialitäten-Ensciiible „Allscld" ausgeführt werden. Die Baulichkeiten im Königl. K iipserstichkabinct sind beendet »nd die Wiedereröffnung desselben findet nicht erst am 12., sondern bercits am 0. November d. I. stall. Die umsänglichcn Arbeiten, welche am Straßcnkörper an der Kreuzung der Wilsdr »sscr- und Schloß st raßc vvr- genv»»nen wurden, dürften mit gestern Abend zu Ende geführt worden sein. Tamil fallen die für die Dauer der Arbeiten an- geordueleil VclkehlSbesti»unuuge>, weg. und vor allen Dingen ist die Wilsdrnsserstraße daun wieder und zwar »ur noch dem Per- loneiisnlnivelk geössnet. — Iin Dresdner Hcidevark wurde am Mittwoch Nachmittag kur; »ach ü Uhr durch einen angctrunkenen Mann ei» R a u b ansall aus eine Dame verübt. Letztere hatte sich ans einem Baumstamm niedergesrtzt. als sie plötzlich von eincm Manne zu Boden geworfen »nd ihres goldenen Klemmers, sowie ihrer Uhr kette beraubt wurde. Tie Dame wurde später ohnmächtig aus- gesunde» und nach denl FmslhauS gebracht. Kurze Zeit daraus entdeckte ein Forstachilsc eine» verdächtigen Menschen in einem Grabe», i» dem die wieder zu sich gekommene Dame den Atten täter elkainite. dessen Verhaltung dann erfolgte. — Der Denl i che Radfahrer- B u n d beadsichtigt im nächsten Jahre wieder ein ossenes ANO-Ktlvmrter-R'ennrn zu ver anstalten und zwar von Leipzig »ach Berlin und zurück und weiter nach Dresden »nd zurück. Gestern Nachmittag pernnglückte in der Webergasse ein ttljähriger Knabe dadurch, daß er zwischen zwei Lastwagen grrielb »nd iln» die rechte Hand überfahren wurde; außerdem erlitt er leichte Verletzungen am Knie. DaS hiesige Lehrerin» cnheim mit Feierabcndhaus, Evanachstraße II, wurde Freitag Vormittag halb II Ulir durch den Besuch Ihrer Kaiser!. König!. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich A »gnsl. welche daselbst in Begleilnng Ihrer Eizelle»; der Tran Dheiliosnieisleiiii v. Reitzenslein erschienen war. ans's Neue ans aezeichnet. Tie hohe Prolcllorin des Vereins „Lehrerinneiilieiin" suchte unter Führung der durch Frau Präsident Brückner vor- gestellten Thenn. Frl. Stand», läinintliche Bewohnerinnen des Heims in ihren Zimmern ans »nd nahm auch sonst bei mehr als einslüiidigeni Verweilen von allen Einrichtnngrn der Anstalt eingehend Kcniituiß. — Durch heftigen Slurm wird seit Freitag Nacht daS Ge- l'iet der sächsischen Schweiz, namentlich aber daS Elbthal, heim gesucht. Derselbe tritt ;. Z. ans dein Elbslrom so stark ans, das; ein Schisssalmsverkclir säst gar nicht stattsinden kann. Vor Schandau nnd Krippe» sind gegen 40 beladene Fahrzeuge pvr- länsig gezwungen, ihre Fahrt zn unterbrechen. Seil der Aushebung des S v; i a l i st c » g es c tz c s sind ini Deutschen Reiche wegen Vergehen. Verbreche» nnd klebe, Iletnngen ans Anlaß der Arbeiterbewegnng iiisgesaiiimt an» 3'>7 Jalne 8 Monate Freiheitsstrafen und ans 114,510 Ml Geld strafen erkannt worden. Das Königs. Ministerium de-S Inner» Hut dem Material ansgcbcr Schmidt und dem Rathseretnkor Pape, Beide in E hcinnitz, in Aiiertennilng ihrer langjährige» Irenen und nütz lichen Dienste als Mitglieder der freiwilligen Feuerwelir zu Ehr», nitz das diuch allerhöchste Verordnung vom II. Mai 1885 ge stiftete Ehrenzeichen verliehen. In Kirchherg slarl» eine Fra» a» Blutvergiftung. Diesclt'c hatte sich nur eine leichte Verletzung am Finger zugezogc». die von ihr gar nicht beachtet ivnrde. Da die Frau aber mit den Tinkturen von Tuchen veschästigt war, so hatte sich giftiger Fach sto's in die Wunde gesetzt, wodurch der Tod der bcdaucrnSwerthen Frau herheigelührk wurde. Ein Gnispesitzer in der Nähe von Dippoldiswalde, welcher Besuch gehallt und mit deinselhen ein Heines Skätchen riskirt hatte, legte am Schluß die Karte in daS sogenannte Topflnei. 'Am nächsten Tage fuhr der Gntstzesitzcr nach einem henachbarten Drte, um hei einem Jungen Patlie zn stehen. Ten Pathenbriei. ivelcher gleichfalls vorher im Topshret ausbeivalirt ivorden war. hatte er sorglich zn sich gesteckt nnd praltizirte denselben so geschickt als möglich in das Stecklissen des Tänslings. Wer beschreibt aber sein nnd der ganze» TaiOczesellschcist Erstanncii, als man in dem Steckkissen Plötzlich eine Epieikarle ruldecktc. die der brave Tanfpalhe e-nsach zn Hanse mit dem P a t h en b r ic s c vcr- iv ech 1 clt hatte. In Kieind örfch en bei Edle Krone beschäftigten sich kürzlich einige Knaben damit. Zündhütchen durch Sternschläge z»>» E' i'lvdiren zn hriiigc». Dabei drang einem der Knaben ein Stück Hube mit solcher Gewalt in ein 'Auge, das; dasselbe als verloren zn betrachten und die Unterbringung de-S Knaben in ein hiesiges KraiitciihaiiS »otliwendig geworden ist. ükortselluna des örtliche» Tlieiles ans Seite 4 tu V. Tligesgeschichtt. Deutsches '.Keich. Tic „Nat. Lib. Korr." schreibt: Die neue Dabalsgbrikalilciier - Vorlage ist, lvie wir an-S zuverlässigster Quelle hören, den Einzclilaaten ziigega»ge» und wird »ächstcii-s an den Pniic»eSratl> gelangen. Eie enthält gegenüber dem vorjährigen Entwiirs wesentliche Aendernnge». Zunächst ist der Mehrerlrag gegen die bisherige Tahakt'eslencriiiig ans nur 30 bis 30 Millionen Mark berechnet «anstatt 1ö Millionen, und dcmciittvrechend sind die Stenettätze ermäßigt Diese betragen in dem neuen Entwurf sür Eigarren nnd Eigarettcn 27 Prozent ,statt 33'.0. sür Kan und Schnupftabak 33/., «statt 50 . für Ranch.tabak 5>» statt >»h 1 Pro; . 'Auch die sisicchilener ist von 0 an» 0 Mt berabgeletzt. Die Jnlandstcner fällt, lvie auch sin früheren Entwurf, weg. Ser Zoll »nr ausländischen Rohtabak wird in der Höbe des vorigen Entwurfes. 10 Mt. sür tOO Klgr., beibchalte». Bei den Kontrolvorschriflen treten wesentliche Er- leichlcrniigcn bei Pflanzer» und Händlern ein. Dem Vernehmen nach hat der Kaiser den Ezarcn Nikolaus II. znm Ebef deS Kaiser Ale» ander Garde Grenndielrrcgiinciits ernannt. Tiefer war am 18 Mai 188i ü In >iitt» de-S Regiments gestellt worden. Am 22. November 1888 hatte das Regiment die Freude, den danicüigen Thronfolger in der Kaserne begrüßen zn können. Seitdem hat der damalige Thronfolger gleich seinem Vater die engsten Beziehungen zum Regiment unterhalten. Wie in Kiel geglaubt wird, begiebt sich Prinz Heinrich an Bord der Nacht „Hohcnzollern" zu den Beisetznngsseicrlichkcitcn nach Petersburg. Eine Berliner Korrespondenz glaubt sich gegen die allgemeine Annahme wenden zu mimen, das; der Entschln!; des Kaisers, de» Grasen Enprivi zn entlassen, plötzlich gefaßt ivorden sei. „Wer einigermaßen tiefer zn sehen veunochtc, wird ans zahlreichen ein zelnen Wahrnehmungen die volle Gewißheit darüber gewinnen, das; diese Entschließung das Ergebnis; langer, svrgsältigcr Erwäg ung ist, welche, selbst ohne der nächsten Umgebung initgethcilt zn sein, unter den Eindrücken der letzten Tage nur bis zum Entschluß gereist war. Ter Entschluß ist dann allerdings ohne Verzug und olinc Schwanken in die Dhat ningcjetzt ivorden. Das war nach früheren Erfahrungen aber doch auch mit Sicherheit zu erwarten und rechtfertigt nicht im »lindesten die Unterstellung, als ob nicht der Einschluß selbst da-S reise Produkt langer nnd sorgsamster Er wägung gewesen sei." Das; der äußeres Verlauf der Krise ent schieden den Eharaktcr des Unerwarteten an sich trug, wird trotz dem Niemand bestreiten können. Ter neue vreußii'chc Minister des Innern, Herr v. Koller, tms Donnerstag Morgen von Berlin in Fraiilsurt a. M. ein. Er hatte aus dem Haiiptbahnhose im Salonwagen eine längere Unter redung mit dem Grafen Eaprivi. Herr v. Koller reiste nach Straß bürg weiter, um seine in einigen Tagen bevorstehende kkcbersicdcl- niig nach Berlin zn bewirken. Die Neubesetzung der obersten reichsländischcn Vcrwaltnngs- postcn ist uiigewvhiitich rasch vor sich gegangen. Ter Ernennung Kultus nnd der Justiz innc. Fortan wird Kultus nnd J»neres in seiner Hand vereinigt sei». Unter sämmtlichen Ressorts ist das des Innern das politisch wichtigste. Knllus und Jinicrcs haben zudem zahlreiche Berührungspunkte. Es erscheint daher als dnrchaus zweckentsprechend, daß beide R'cssortü dem reichsländischcn Minister präsidenten zntallcn. dessen Wahl als glücklicher Griff im Sinne einer versöhnlichen GcrnianisirniigSpolittk bezeichnet iverden darf. Tic „Polin». Reichspost" schreibt „Zur inneren Lage": „Wie wir hören, wird in nächster Zeit in irgend einer Form eine Kaiser liche Kundgebung das deutsche Volk ans den Ernst der Lage auf merksam machen und im Geiste der KvnigSbcrgcr Rede dringend zur Mitarbeit aiisnisen." Tic „B- N. N." bemerken dazu: „Wir halten die Nachricht in dieser Fori» für »»wahrscheinlich, zumal in welligen Wochen die Eröffnung des Reichstages bevorsteht, welche dem Monarchen die deutbar scicrlichstc Gelegenheit bietet, sich cur die Nation zu wenden." Ans Altanssee (Qesterreiclsi. wo die Gemahlin des Reichs kanzlers Fürsten Hohenlohe gegenwärtig weilt, wird gemeldet: Die Fürstin widerstrebte angesichts des hohen Alters des Fürsten der angcbahntcn Beinsung ans den vcraüiworliingsvvllcn Posten und beauftragte den Prinzen Aleiander, »ach Berlin zn reise», um ihre Bedenke» beim Fürsten geltend zu machen. Ans dem Bahnhöfe, wo der Prinz vom Fürsten erwartet wurde, äußerte dieser aus die
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