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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187608027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-02
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1876
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Erscheint tiiglich früh 6>/, Uhr. 8tt«c11»« »»> <kPrKtü>» Johannisgaffe LZ. Verantwortlicher Redakteur Fr. Hüttner in Reuduiy. Sprechstunde d. Redactiou ,»n ll—ll Udr NachmtNa»« »»» 4 —L Uhr. »lmaüme der für die nüchft- iolamde Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bü; 3 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen frühdts V.d Uhr. Z, »ni/tUate, für Z,l. Ammhme: Ltto Klemm. UnivrrsttLtSstr. 22. LouiS Löscht, Katharinenstr. 1V,p. nur bis »/H Uhr. TageblM Anzeiger. Olga« sür Politik, Localgeschichte, Handelt- und Geschäftsverkehr. UHlü-e 14.4L0. Xdoinmnem'prei» Viertels. 4V,Mk^ incl. Brinaerlohu 5 Mt., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer ZV Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Pofibesördrrung 30 Mt. Mit Postbefördernng 4L Mt. Znferale 4gcsp Bourgroisz. 202K. Größere Schriften laut unsere m Prcisverzeichniß. — Tabellarischer Sah nach höherem Tarif. Lrclamru »ater dem vrdacttooofirlch die Spaltzeilr 40 Pf. Inserate sind stets an d. «rpebttte, zu senden. — Rabatt wird gegeben. Zahlung pr»«i„imer»i,üo oder durch Postvorfchuß. Bekanntmachung. Das 15. Stück beS diesjährigen Reichs-Gesetzblattes ist bei unS eingegangen und wird bis zuin 18. August d. I. auf dem Rathhaussaalc öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1137. Bekanntmachung, betreffend die Uebereinkunst mit Luxemburg wegen gegen seitigen Markenschutzes. Bom 14. Juli 187V. Nr. 1138. Bekanntmachung, betreffend den Antheil der Reichsbank an dem Gesammt- betrage des steuerfreien ungedeckten Notenumlaufs. Vom 23. Juli 187t». Leipzig, am 31. Juli 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Messerschmidt. Bekanntmachung. Die Gascinrichtungßarbeiten und die Lieferung eines TheilS der erforderlichen Leuchter für die Realschule II. Ordnung an der Parthc sollen auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die Anschlagsformulare mit den Bedingungen sind gegen Zahlung der Copialiengebühren im Comptoir der Gasanstalt zu entnehmen und die Anerbietungen bis zum LO. August dieses JahreS versiegelt mit der Bezeichnung: „Gaseinrichtung für die Realschule II. Ordnung" bei unserem Bau amte einzureichen. Die Auswahl unter den Submittenten sowie jede sonstige freie Entschließung bebakten wir uns jedoch vor. Leipzig, den 29. Juli 1876. DeS RathS der Stadt Leipzig Bau-Deputation. Quittung und Dank. In Folge unseres Ausrufs vom 6. Juli 1876 sind für die Ueberschwemmten ,m Elsaß und am Rhein lt. des nachstehenden Verzeichnisses biS heute S««,0v Mark bei unserer Stiftungsbuchhalterei eingegangen. Indem wir darüber hierdurch dankbarst quittiren, wiederholen wir dringend unsere Bitte um weitere Beiträge. Leipzig, den 31. Juli 1876. Drr Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Schwarz. C. F. R. 3 R. S. 1 Rcichsbankdirector Hiller 20 Vr. W. 10 Polizeidirector vr. Rüder 20 Robert Ziegler 10 F, Eallmann L Eißner 50 W. Z. 3 Lohgerber, Innung zu Leipzig 30 E. L. 40 -F. R. K 10 Frau Richter 3 .6, Pros. Vr. G. C. 10 Predigers-Wittwe Lindner 3 Ida St. 2 Schulze L dtieman« 30 Frau Th. Kob 4 -E, C. K. 3 H. P. 1 ./tk, A 3 Apitzsch 1 Dir. vr. Odermann 10 Frau Caroline Wie gand 10 die Riemer-Innung d. C. Leuthier 10 .«e, Frau Adv. Ramsthal 3 I. C- 10 Max Fischer 3 Schmidt-Söhlmann 50 N. N. 15 M. Poblentz 25 G- H- 1 B. C. M. ?l. 3 W. S. 30 Adv. Bärwinkel io Helene I Hutfabrikant Leisching 5 -E, M. 3 Emilie veriv. Georgi 20 F. Wcinoldt u. Lange 20 Bicebürgermeifter vr. Georgi 20 ,i l Der Empfang -es Kaisers. * Leipzig, 1. August. Aus zuverlässiger Quelle können wir heute, nachdem das die Vorbereitungen zu dem Empfange des Kaisers berathende Eomitö sich über die wesentlichen Puncte geeinigt, Folgen des hierüber melden. Der Einzug soll, nachdem die ehrfurchtsvolle Begrüßung des, von Berlin kommenden hohen Gastes durch die Vertreter der Stadt in dem Königszimmer des sächsischen StaatSeisenbahnhoses oder einem daselbst zu errichtenden Zelt erfolgt, Lurch die Windmühlenstraße, Petersstraße und Grimmaische Straße, den Augustusplatz. die Bahnhof- und Göthesrraße nach dem königlichen Palais stattfinden. Die Wahl dieses Weges leitete der Gedanke, daß vor Allem geboten sei, unserem Kaiser das Innere unserer Stadt und den Mittel punkt dieser, unfern Markt, vorzuführen, und dock den möglichst kurzen Weg zu wäblen. Die eine und andere unschöne Stelle des geplanten Weges deckt wohl reicher Fahnenschmuck, wie er sür die Häuser und Straßen allein in Aussicht genommen oder hülsreichc Decoration. Letzterer ein einheitliches Gepräge zu geben, hatte sich das Evmitö an den hiesigen Architekten-Vercin mit der Bitte um Entwertung von Plänen gewendet, und so bereitwilliges Entgegenkommen gefunden, daß der gestrigen Sitzung deS Comitö zehn Ent würfe, jeder dem leitenden Gedanken nach eigen artig und durchdacht, Vorlagen. DaS EomitL bat sich im Anschluß an die Wahl res Architektcn-Bereins sür Ausführung des von dem Herrn Baurath Lipsius entworfenen Plans, unter Vorbehalt einiger Abänderungen, entschieden. Der Plan legt das Hauptgewicht auf Aus schmückung de S Au gustus-P latz es, sucht die unregelmäßige Gestaltung desselben möglichst zu verdecken, und theilS von der durcksckneidendcn EinzugS-Straße, theils von dem Theater aus, vor welchem an dem zweiten Abend eine musi kalische Aufführung geplant ist, einen sowohl für Tag als Abend geeigneten bedeutsamen Anblick zu gewähren. In ähnlicher Weise gehaltene Ehrenpforten an dem Petersthore und dem Eingang der Gocthe- siraßc, von dem Dresdener Bahnhof aus, mit Hahnen und Laub gezierte Säulen am Ein- und Ausgang der Windmühlenstraße, und stylvoll gehaltene Ausschmückung des Rathhauses sollen, cm Anschluß an den erhofften reichen Fahnen schmuck der Häuser, den Einzugsweg festlich und würdig gestalten. Die Decoration des Augustus- vlatzeS dient zugleich der für den ersten Abend des Hierseins in Aussicht genommenen allgemeinen Illumination. Wir erfahren weiter, daß außer Sr. Maj. dem Kaiser Wilhelm und Sr. Maj. dem König Albert, welche Beide im königlichen Palais wohnen, während der Manövertage hierher kommen der deutsche Kronprinz, Prinz Friedrich Carl, Erzherzog Albrecht, GrasMoltkc, die Gene räle von PodoielSki, von Kamele rc. Kronprinz Friedrich Wilhelm wird in der Lampc'scken Be sitzung (Milchmsel), Erzherzog Albrecht bei Frau Professor Czermak wohnen. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 1. August. Wir konnten bereits mit theilen, daß cs auf dem am Sonntag in Dresden abaebaltenen Dissidcnten-Congreß zu leb haften Auseinandersetzungen mit den Socialdcmo traten. welche bekanntlich die Religion gänzlich aus der Welt schaffen wollen, gekommen sei. Der „Dresdn Ztg." entnehmen wir heute folgenden ausführlichen Bericht über die betreffenden Ver handlungen : Der Songreß wurde mit rmer Borversammlung er> öffnet, drr am Sonntag früh 9 Uhr eine geschloffene und um l l Uhr Vormittag« eine öffentlich« «ersamm lung im Stadt'Waldschlößchen folgte. In dieser letz teren Versammlung erschienen indes; die Dissidenten gleichsam nnr als Gäste der Socialdemokratcn, die eine Verstärkung ihrer Partei durch eine Vereinigung mit den ersteren anstreblen. Die beiden socialdcmokratiscbci: Führer Vablteich und sanier, sowie etliche Gesinnungs genossen derselben nahmen an der Debatte Theil. Die socialdemokratischen Redner strengten sich an, die Dissi denten zu überzeugen, daß sic nur mit Hülse der Social demokraten Etwas erreichen könnten. Es wurde de bauptet, Socialdemokratie und Dissidentcnthum seien identisch die Bestrebungen der Dissidenten seien in denen der Socialdemokraten als ein Theil derselben enthalten. Ein socialdewokratischer Sprecher bezeicknete die jetzigen Zustände sammt und sonders als „faul". Frei und religiös sind, nach seiner Ansicht, Begriffe, die nie Zusammentreffen können. — Auch wurde Denen, die cs noch nicht wissen, in >'.eser Versammlung gesagt, daß Dissidenleatbum und Socialdemokratie einem und demselben tiefen sittlichen Gefühl (l) entspringen. Die anwesenden Dissidenten schienen >edoch von dem An erbieten der Socialdemokralen, sie unter ihre Fittige zu nehmen, nicht sehr entzückt zn sein. Namentlich ver wabrte sich Prediger WislicenuS gegen die Ansicht, daß die Dissidenten sich in die Arme der Socialdemokratie flüchten müssen. wenn sie etwas erreichen wollen. Er zeigte, daß das Disscdcntenthum ganz wesentliche Fort schrctte in dem mneru religiösen Leben Deutschlands bewirkt habe. Er betonte die Bedeutung des Stre ben- nach innerer, religiöser Freiheit. Redner bestritt auch, daß „frei" und „religiös" unser eiitdare Begriffe seien, er für seine Person sei sehr religiös. Seme Ausführungen schienen den Socialdemokraten nicht recht zu behagen, denn er wurde mit dem Bemerken unterbrochen, daß Nie mand länger als 10 Minuten sprechen dürfe. Die von den Socialdcmolraten so sehnlichst gewünschte „Verccnigung" scheiterte an der selbstbewußten Haltung der die Minorität der Versammlung bildenden Dissiden ten. Der Longreß beendete noch gestern in einer am Abend abgehaltenen Versammlung seine Arbeiten. Der Kern der auf dem Congreß gesagten Beschlüsse beruht in der Bildung eines allgemeinen Dissidentenbundes in Sachsen, innerhalb dessen keine Localvereine bestehen sollen. Die Thätigkeit des Dissidentenverbandes wird nicht m religiösen Bestrebungen, sondern vielmehr in der Währung der den Dissidenten in Sachsen bereits gewährten gesetzlichen Rechte bestehen. Zugleich wird der Berband Anstrengungen machen, diese Rechte in Zukunft noch zu erweitern. 'Leipzig, l. August. Der diesjährige deutsche Brauertag, welcher von etwa tausend Theil- nehmern besucht «st, wurde am Montag in Frank furt am Main eröffnet. Zum Vorsitzenden der Versammlung wurde Herr F. Henrich aus Frank furt am Main, zu dessen Stellvertreter Herr Sedelmaier aus München gewählt. Professor vi. Lintner. Director der Braüereisckulc in Weihen stcphan, hielt einen interessanten Vortrag über die neueren Resultate der Untersuchungen und deren Verwcrthung in der Brauerei. Die Mitthei- lungen des Redners berührten die Untersuchungen auf dem Gebiet des Wassers, der Gerste, des Malzes und BierS. Mit dem Brauertag ist in diesem Jahre zum ersten Male eine sehr reich haltige und interessante Ausstellung von in das Brauereigcwcrbe fallenden Gegenständen verbunden * Leipzig, 1. August. Gestern Abend 8-', Uhr zeigte sich in Westsüdwest, rechts von, Jupiter, in einer Höhe von etwa 20 Grad, ein prachtvolles Meteor von höchst lebhaft strahlendem Lickt. Die Helligkeit erreichte trotz der noch ziemlich Hellen Dämmerung mindestens das Fünffache der zenigcn der VcnuS in ihrem größten Glanze. Mit bedeutender Schnelligkeit eilte es dem Wess- punctc deS Horizonts zu. — Den zahlreichen Verehrern Richard Wag ncr'ß verfehlen wir nicht mitzutbeilcn, daß soeben eine sehr gelungene Collection Wiener Photo graphccn zur Ausgabe gelangte, welche den EykluS des Bayreuther Festsviel«: Der Ring de« Nibelungen von Richard Wagner in den bekannten vier Abteilungen, nämsich Rhein- zold (mit drei), Walküre (mit drei), Sieg fried (mit vier) und Götterdämmerung (mit vier Darstellungen) zur Anschauung bringt. Die l t interessanten Pbotographien sind nach den scenischen Original-Entwürfen von I. Hoffmann in Wien und werden in Folio und Cabinct-Ausgaben in eleganter Mappe in den Handel kommen. Den Debit sür Leipzig hat der Kunsthändler Herr Herrmann Vogel über nommen — Der in Hamburg seinen Sitz habende All gemeine Deutsche Arbeiterverein, dem die Socialisten von der Fraktion Bebel-Liebknecht feindlich gegenüber stehen, hält seine diesjährige Generalversammlung vom 28. bis 30. August in Altona ab. Aus der Tagesordnung steht u. A. Ausstellung der Candidaten zu der bcvorstessen- den Reichstagswahl, sowie Besprechung der sfleichs- tagswahl :m Besonder:,. — lieber die Reise des Prinzen Georg nach der Lausitz wird der „Voss. Ztg." von ihrem sächsischen Eorrespondenten Folgendes geschrieben: Prinz Georg von Sachsen, der künftige König von Sachsen, der in diesen Tagen mit seiner Familie eine Reise durch das nördliche Böhmen und das Lausitzer Gebirge machte, hat aus diesem Ausfluge Gelegenheit gehabt, wahrzunchmen, wie wenig populär er wegen seiner ultramontanen Richtung im Lande ist. Während sonst die Sachsen sehr loyal sind und den Angehörigen ihres Königs hauses gern ihre Huldigungen dardringen, ist von dem Prinzen säst allenthalben in geradezu demon strativer Weise keine Notiz genommen, obwohl seine stattliche Persönlichkeit im Lande wohlbekannt ist. Die letzte Rede des Prinzen in der Ersten Kammer hat von Neuem — nach Lage ver Dinge allerdings grundlos — Befürchtungen wachqeruien, mit denen eine so überwiegend evangelische Be völkcrung sich gegenüber einem noch so streng katholischen Fürsten eigentlich nicht zu ängstigen brauchte. — Die Frequenz der sächsischen Bäder weist nachstehende Zahlen aus: Augustusbad (bei Radeberg) bis 27. Juli: 202 Parteien mit 634 Personen. Elster bis 25. Juli: 2124 Parteien mit 3233 Personen.— HcrmannSbad Licgau (bei Nadcberg) biS 27. Juli: 218 Parteien mit 405 Personen. — Marienborn (Schmcckwitz beiKamenz) bis 28. Juli: 258 Personen. — Schandau bis 29. Juli: 393 Parteien mit 1052 Personen. — Warmbad (beiWollenstem, bis 27. Juli: 267 Par teicn mit 420 Personen. — Man schreibt aus Auerbach unterm 30. Juli: „Heute Vormittag in der 9. Stunde entstand in dem Meißncr'scken Mühlen- und Fabrikgebäude in Rodcwisch Feuer, wo durch dasselbe total eingeäschert wurde. Von zwei etwas höher gelegenen Banergütern sind bei dem Einen das Wohn und Schuppcngebäude und bei dem Andern bloß das Schuppengebäude abge brannt. Nur der angestrengtesten Thätigkeit der Rodewischer Feuerwehr und dem rechtzeitigen Eintreffen der Aucrbacher Landspritze nud den mit derselben zu Hülse geeilten Mannschaften ist cs zu danken, daß dem weiteren Umsichgreifen des »Feuers Einhalt getban worden ist. Die später an der Brandstefle erschienenen freiwilligen »Feuerwehren von Auerbach und Lengenscld mit ihren Spritzen baben noch das Möglichste ge leistet. Ueber die EntstchungSursacke verlautet noch nicktS Bestimmtes " verschiedenes. * AUkndnrg, l. August. DaS osscrländische Gauturnscst fand gestern unter großer Belhci- ligung in unserer Stadt statt. Hie Leistungen waren vortreffliche und wurden vom Publicum mit großer Anerkennung ausgenommen. — Die Anmeldungen zu dem mitteldeutschen Bun deSschicßen sind zahlreich eingegangen Es lvcrden, so weit bis letzt Anmeldungen vorliegcn, Schützer: anwesend sein aus Leipzig, Chemnitz, Hamburg, Dresden, Lucka, Gotha, Wurzen, Apolda, Zeulenroda, Aue, Pirna, Arnstadt. Magdeburg, Stolpen, HcinrichShall bei Köstritz, Gera, Düben, Erfurt, Borna, Suhl, Pulsnitz, Eibenstock, Berlin und Eislebcn. 0»örlih, 28. Juli. Die Heuschreckenplage fängt jetzt auch im Rothenburger Kreise an, eine beunruhigende Ausdehnung zu gewinnen. Von Sänitz aüs, wo sie sich zuerst gezeigt, hat sic sich, wie die „Nd. Ztg." ber:chtet, nach anderen Orten verbreitet und u. A. zeigen sich in Zoblitz und Umgegend ebenfalls Millionen des gefährlichen Jnsccts. Es ist dringend nothwendig, daß, wie in der Provinz Brandenburg, so auch in unserer Lausitz d:e Maßregeln gegen diese Landplage in eine einzige kräftige Hand gelegt werden, und daß man keine Kosten scheut, um die vollständige Ein- nistnnb dieses InscctS zu verhüten. Man wird sich erinnern, daß vor zwei Jahren ein Schwarm Rosendroffeln, südländische Vögel, die sich lediglich von Heuschrecken nähren, in der Oberlausitz ge sessen worden ist. Höchstwahrscheinlich haben diese Vögel einen durch einen heftigen Sturm hierher verschlagenen Schwarm Heuschrecken verfolgt; die letzteren haben sich seitdem hier festgesetzt und der maßen vermehrt, daß ihre Vertilgung von Tag ßn Tag schwieriger wird. Die Hoffnung, daß das kalte Klima sie von hier wieder vcrtrewen wird, ist eine sehr geringe. Nachdem sie die letzten beiden strengen Winter in unserem Klima aus- gehalten, ist die Befürchtung, das: sie sich bereits acclimatisirt haben, nur zu sehr gerechtfertigt. — Der Elbcverein unternahm in dicfenTagcn unter Führung seines Obmannes, des Rcichsratsscs I)r. Ruß, die bereits angckündigte Stromschaufahrt mittelst des Separat-Dampsc'rs „Pirna" von Lcitmeritz bis zur sächsisch-böhmischen LandeSgrcnze bei Herr ns kreischen. Reben mehreren Professoren, welche als VolkSwirtbe einen bedeutenden Rus haben, betheiligtcn sich an der »Fahrt die Vertreter von drei böhmischen Bahnen, der Neichenberger Handelskammer und der Stätte Lcitmeritz, Aussig und Tctschen; ferner die Direetoren sämmtlicher Dampfschisssahrts- gcscllschasten, deren Schisse die Oberelbe befahren, viele Bergdircctoren, Bergwerksbesitzer, Kohlen händler und sonstige Schiffsahrtdintereffenten, sowie die bedeutendsten Schisfsrhcdcr Böhmens und eine Anzahl <LchissSlootsen. Während der ganzen Fahrt wurden sorgfältige Untersuchungen des Strombettes vorgenvmmen, an jenen Stellen, welche als der Schifffahrt hinderlich bekannt sind, wurde Halt gemacht und mittelst mitgenom mener Boote durch Sachverständige die Vor gefundenen Hindernisse genau sestgestellt und die Lage der gefährlichen Steine im »Flußbett be^ zeichnet. Die Uscrbautcn wurden ebenfalls einer genauen Untersuchung unterzogen und etwaige Vorgefundene Mängel sestgestellt. Ueber affe Erfahrungen, welche gemacht wurden, wurde durch an Bord befindliche Stenographen ein umfassendes Protokoll ausgenommen, welches mir den praktcscken Rathscklägei: der »Fachmänner das Material zu einen: Memoraiidn», bilde:, das der Elbevereiu Ver österreichischen Regierung vorlegcn wird. Bei dem mehrsach bewiesenen- Wohlwollen, welches diese den: jungen Verein ent- gegenbringt, steht zu hoffen, daß die gemachten Vorschläge geeigneten Ortes wohl berücksichtigt werden. Im Allgemeinen hal inan nicht Veran lassung zu einer besonderen Klage gehabt — die unausgesetzt vorgcnommenen Peilungen ergaben vielmehr, daß die saetische Tiefe deS StromiwtteS mit dem Aussigcr Pegel ganz im Einklang steht und daß die Tauchtiefe aus der österr. Elvstrecke gegenwärtig eine größere ist, als auf manchen Strecken der Unterclbc im preußischen und anhal- tischen Gebiete. Wir erwähnen schließlich noch, daß der Wunsch allacmein ausgesprochen wurde, daß man auch m 'Deutschland mit der Bildung » . «17 : i
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