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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187608144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-14
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1876
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Erscheint tilgUck früh 6'/, Uhr. Urtectia» »atz GiPedttl«, JohanuiSgaste 33. Perautwortlicher Redacteur 1» Hütt»er in «e»d»itz. Sprechstund« d. Redactioa »v» r,—,, Uhr N»ch«M»-« »o, «—» Ulst. »er für die ntchst- Rummer bestimmten tr an Wochentagen bis slitzr Nachmittags, an L»m». Kefttageu früh bis '/,v vchr. te»Fit««tt» stlr Z»l.-Ammh»e: Memm. UniverfitLtSstr. 22, Lösche, Lathariueustr. LS,». NM dis '/^ Uhr. MWM Anzeiger. Orzall für P»litik, Lecilgeschichte, Handels- und GeschästSvrrke-r. Aaiiage L4,4L4». -.ineolipret« Viertels. a'/.M, Tl. Brmaerlohn 5 Mk.. curo, me Post bezogen 8 Mk- Jed« einzelne Nummer SV Ps. Belegexemplar tu Pf. Gebühren für lLxkrabrilagea »h«e Postbefürd.tuiig 38 Rk. «it PostbrfVrderuug 4L Mk. Inserate iaesp BvuraeoiSz. 28 PH Grötzere Echnften laut unser»» PreiSverztichniß -Tabellanscher Satz nach höherem Tarif, »eeta»,, »Mer de» tledaeN»»Hßrtch die Svaltzeile 48 Pf. Inserate find stet» au d. Lr»edttt«, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»««ua»»mto oder durch Postvorschuß. Quittung und Dank. Unter der Devise „Eifrige« Segen" ist uns heute durch Herrn Chefredakteur Fr. Hüttner Geldgeschenk in Höhe von Gintnnseud MnrL gangen. Wir danken der edlen Schenkgeberin für die von ihr bewiesene hochherzige Gesinnung Leipzig, den 12. August 1876. Die Ar«e» Anffalt. Th. Wagner, d. Z Cassirer. Bekanntmachung. Die im Gewandhause befindliche Privetanlage soll umgebaut und diese Arbeit in Accord ver- a werden. Zeichnungen und Bedingungen hierüber liegen im RathSbauamte aus. woselbst auch die PreiS- nungen bis DtenStng de« LS. d. M. Abends S Uhr mit der Aufschrift „Gewandhaus" kstkgelt und unterschrieben abzugeben sind. Leipzig, den 11. August 1876. DcS RathS Bandeputatio«. Bekanntmachung. dte Drainage-Ardetten für de« Neubau der höhere» Mädchenschule au» Schletterplntz betreffend. Da die für diese Arbeiten eingegangenen Offerten nicht zu berücksichtigen gewesen sind, so werden die betreffenden Herren Submittenten ihrer Offerten hierdurch entlasten und jene Arbeiten hiermit anderweit ausgeschrieben. Diejenigen, welche dieselben zu übernehmen gesonnen sind, fordern wir hiermit auf, die Bedin gungen und Blankette -c. bei den Herren Architekten Böseuberg und Häkkel, Elsterstraße 5, U. zu entnehmen, ihre Offerten aber mit den erhaltenen Schriftstücken, unterschrieben und versiegelt, sowie mit der Aufschrift „Drainage-Arbeiten für den Schulneubau am Schletterplatz betr." versehen, spätestens bi« zum L8. August d. I. Nachmittag- S Uhr auf den, Bauamte abzugeben. Auswahl unter den Submittenten und jede sonstige Entschließung wird Vorbehalten; auch bleiben die Herren Submittenten an ihre Offerten so lange gebunden, biS sie derselben ausdrücklich ^ entlasten worden sind. Leipzig, den 11. August 1876. DeS RathS Baubeputation. Lagesgeschichtliche Ueberticht. stuS Bayreuth, 12. August, wird gemeldet: Majestät der Kaiser Wilhelm traf um l.pr Nachmittags hier ein und wurde von der stammelten unabsehbaren Volksmenge mit enthu- Mschen Zurufen begrüßt. Se. Majestät wurde M Großherzoge von Weimar, von dem Grasen ,n Holnstein, dem Regierungspräsidenten Burch- rfs, dem Bürgermeister Munker und Richard )agner empfangen. Der Kaiser unterhielt sich ,t den Anwesenden auf das Huldvollste. Wagner Ae Sr. Majestät die Mitglieder deS Verival- mgsratheS des Bayreuther Theaters vor. Nach Mündigem Aufenthalte fuhr der Kaiser in stmem vierspännigen Wagen nach der Eremitage, Derselbe mit dem Großherzoge und der Groß- zogin von Baden Wohnung genommen hat. !lus der Fahrt bildete die dichtgedrängte Volks- ige Spalier und begrüßte den Kaiser mit mischen Hurrahrufen. Die Stadt ist bekränzt, Häuser flaggen. Um 9 Uhr findet ein Fackel statt. DaS ganze Interesse der auswärtigen Tages lichte dreht sich ausschließlich uni die Frage Mediation, oder genauer gesagt, um dw nung des Zeitpunktes, wann endlich die Mächte vermittelst einer directen diplomatischen nmischung in die türkischen Wirren eingreifen ,d der kriegerischen Action ein Halt zurufen rden. Wie bekannt, sucht man in Petersburg > Eintreten diese« Augenblicks ebenso zu be- eunigen, wie man dasselbe in Wien hintanzu- lten sich bemüht, während die übrigen Mächte nicht direct betheiligte Zuschauer das Wider- !l der russisch österreichischen Bemühungen mehr minder kaltblütig auS der Ferne beobachten. Daß diesem Stand der Dinge die widersprechendsten ächrichten sich unablässig kreuzen, ist nicht zu ver- undern. In Wien bleibt man dabei, es könne von em Vermittlungsversuch der Mächte so langenicht Rede sein, bi« die Serben selbst die diploma Hülse des Auslandes in Anspruch nehmen ; n habe sie feiner Zeit vergebens ermahnt, den eben zu bewahren, sie hätten den Krieg ge llt und müßten nun auch daS selbstbeschworene icksal Uber sich ergehen lasten. Gleichwohl ist »an auch in Wien entschlossen, es nickt zu einer igen Vernichtung der serbischen Selbstständig kommen zu lasten; einstweilen aber findet es s Andrasty ganz und gar in seinen Inter daß der Feuereifer der slawischen Bevölke- f.ch gründlich abkühle, damit den stammver ke.i Völkerschaften ringSum die Lust vergehe Hoffnungen der Zukunft auf die serbische acht zu setzen. Daher die Gleichgültigkeit, mit stvelcher man den militairischen Mißerfolgen der den zufieht, und die ewige Wiederholung der sicherung, daß sich vor einer definitiven Ent- idung aus dem Kriegsschauplätze schlechterdings l bestimmter Beschluß fasten laste. Ans Rom wird berichtet, daßderMaroniten- iuptling, Iustuff Karam, aus dem Libanon da eingelroffen sei Dem Vernehmen nach hat kbe die osficielle Mission. Verhandlungen mit Vatikan über die Angelegenheiten der Katho i» türkischen Reiche anzuknüpfen. In der Freitags-Sitzung des englischen »terhauses gelangten, wie bereits erwähnt von den Türken in Bulgarien begangene, rausam keilen abermals znr Besprechung, hley tadelte, daß die englische Rainung und Bot chofter Llliot es an jedem sofortigen und ischen Einschreiten hätten fehlen lasten und jetzt noch fehlen ließen, nachdem doch nun ehr d,e Wahrheit bekannt geworden sei. Eng- > habe keine Vorstellungen gemacht, die seines rakterS und seiner Macht würdig wären. Lord by hätte der Pforte einen schriftlichen Protest eben lasten müssen. Förster bemerkte, die rkei habe den Ausstand anfangs mittelst gewalt- itiger und grausamer Maßregeln zu unt rdrücken acht, es sei aber unmöglich, daß die türkischen wmzni einer solchen Regierungsweife preis- gegeben werden konnten. England müsse aus seine traditionelle Politik verzichten und der Türkei eröffnen, daß eS dieselbe nicht mehr gegen ihre Feinde verteidigen könne. Falls Oesterreich und Rußland zu einer Intervention sich veranlaßt eschen hätten, würde die öffentliche Meinung England« keinen Widerspruch erhoben haben. Der lnterstaatssecretair Bourke erwiderte, die Re- ierung hege das wärmste Gefühl für die christliche Bevölkerung und thue, wa« sie könne, um ihr Loos zu verbessern. Die durch die Grausamkeiten bervorge- rusene Indignation sei vollständig berechtigt. Die Re gierung werde diekommendenEreignisse überwachen, um eine Erneuerung der Grausamkeiten zu ver hindern, sie habe einen Osficier von großer Aus zeichnung, den General Arnold Kembell, beaus ragt, die türkische Armee zu begleiten. Indeß önne die Regierung doch nicht geschehen lasten, daß die Aufmerksamkeit von den ernsten Fragen ich abwende, welche mit der seitherigen Orient politik Englands, die das Land doch auch ferner aufrecht erhalten wolle, verbunden seien. DiS- raeli trat den Angriffen Harcourt's gegenüber ür das Verhalten des Botschafters Ellwt ein und hob hervor, daß England mit anderen Mäch ten bezüglich de, Erhaltung der Integrität der Türkei Verpflichtungen übernommen haöe. Das Gerücht, Disraeli würde unter dem Titel eines Grasen von BeaconSsield zum Pair erhoben werden, findet Bestätigung. Der „Daily Telegraph" meldet, durch die Ernennung Disrac- li's zum Mitglied des Oberhauses werde in der Zusammensetzung des Cabinets keine Aenderung herbeigesührt. — Der Lord-Siegelbewahrer Earl of MalmeSbury hat aus Anlaß seiner anhal tenden Kränklichkeit um seine Entlassung gebeten. Die griechische Regierung hat nunmehr die Organisation einer Natwnalgarde beschlosten und den Obersten KoronaioS mit den dazu erforderlichen Vorbereitungen beauftragt. Mit dem 13. August sollten die ausländischen Silbermünren, mit Ausnahme der in den Staaten der lateinischen Münzconvention geprägten, aufhören gesetzliches Zahlungsmittel zu sein. Wie der „Politischen Evrrespondenz" aus Bel grad vom 12 August gemeldet wird, hat das Oberkommando beschlosten, das Morawathal ohne entscheidende Schlacht nicht aufzugeben. Die Ope rationen der türkischen Truppen unter Osman Pascha sind vor der Hand auf Paratschin ge richtet, doch scheint daS Morawathal ihr Haupt ziel zu sein. — Ejub Pascha steht am Eingang der Defilsen von Banja; Banja selbst wird be festigt. — Leschjanin steht mit seinem GroS un weit Brestowatz. — In Regotin organisiren die Türken eine Donauuserpolizei. Der Ort soll von den NizamS geplündert worden sein. — Saitschar ist fast zur Hälfte niedergebraunt. Au- Cettinje wird gemeldet, daß auf die'Nach richt, daß Dieladdin Pascha zur Verstärkung der Truppen Moukhtar Paschas beranziehe, Fürst Nikita Djeladdm entaegenmarschire, um dessen Bereinigung mit Moukhtar zu verhindern. Der „Internationalen Telegraphen - Agentur" wird aus Belgrad vom Freitag gemeldet, daß die Johanniter unter Führung Kellars aus London heute in Belgrad eingetroffen seien, gleichzeitig auch der zweite Theil des russischen SanilätSzuges, welcher von der Fürstin Schachowskaja nach Bel- '^ad geleitet morde» sei. Aerzte und Osficiere .rvmten jetzt aus allen Ländern zu, die Frei- willigen würden in Legionen eingetheilt, die Ratalia- legion sei yeute nach dem Kriegsschauplätze ab gerückt. Der Archimandrit Ducic sei schwer ver wundet, ebenso General Zach, der sich einer Am- putation werde unterwerfen muffen. AuS Konstantiuopel, 12. August, wird ge meldet: Must ?ha Pascha ist zum Gouverneur von Skutari (AlRtnien) ernannt — Das Journal „Courrier de l'orient" ist unterdrückt worden Ein Erlaß der Regierung verbietet provisorisch die Herausgabe neuer Journale. In dem nördlichen Theil von San Domingo ist ein Aufstand auSgebrochen Die Aufstän dischen sollen sich ui der Umgegend von Puerto Platta zusammcngezoqen haben, für den Distrikt von Cibao wäre der Äelagerungszustand verkündet worden. Nach aus Valparaiso vom 6. v. MonatS hier eingegangenen Nachrichten ist Pinte am 25. Juni zum Präsidenten von Ehile gewählt worden. Die Concerte des Mujikdir. Lilse. n 'Leipzig, 12. August. Es ist in Bezug auf das LiebeSwerk, welchem die Evncerle des Musik direktor Bilse gewidmet waren, zu bedauern, daß nicht ein geräumiger Garten für dieselben benutzt werden konnte. Zwar waren auch die letzten beiden Concerte nicht schlecht besucht ; allein die Temperatur, welche ein Conccrtsaal im he>ß-m Sommer besitzt, hat doch viele Musikfreunde zurück- zchalten, die bei einen, Garten-Coneert der Bilse'- chen Capelle erschienen wären, lieberschauen wir nun das l», 2. und 3. Concert Gebotene, so hat Dies in uns die Vermuthung erregt, daß Musik direktor Bilse den Wagner- und Zukunfts- Musik-EntbusiaSmils in Leipzig sich doch zu groß und allgemein gedacht hat. Viele der Zuhörer hätten gewiß statt der Liszt'schen Rhapsodie (welche in jedem Concerte — allerdings in verschie dener Bearbeitung — wiederholt wurde) irgend ein anderes klassisches Stück gehört, welches, von der gewandten und namentlich im Technischen ausge zeichneten Capelle vorgelragen, gewiß einen liefen Eindruck hervorgebracht hätte. Der Benus- berg (eine neu componirte Scene für die Oper Tannhäuser von Wagner) ist fast nicht mehr Musik zu nennen, da er nach unserer Meinung die Grenze deS Aesthetischen und Schönen über schreitet und Klänge zu Tage fördert, die man lieber unter den Meßbuden alS in dem Concertsaalc hört. Wenn sich ein solches Stück dennoch anhören läßt, ja sogar Beifall er- alt, so ist DaS auf Rechnung der Ausführung zu chreiben, die Alles, waS an diabolischer Spukerei darin liegt, mit wahrhaft grausigem Esiect zur Geltung brachte. Aber abgesehen von den mehr oder minder ungenießbaren Sachen brachten die letzten bei den Concerte doch auch Vieles, was entzückend schön zu nennen war. Wir heben daraus u. A. die Concert-Etude für die Harfe von Pa- rish AlvarS hervor, bei ivelcher sich Frl. Jansen als eine ausgezeichnete Künstlern, bewährte, die nicht nur eine enorme Fertigkeit besitzt, sondern auch den eigenthümlichen Zauber des Instrumentes in rechter Weise zur Entfaltung kommen läßt. Daher errang sie auch stürmischen Beifall und Hervorruf. Die Biolinvorträge des Conccrtmeisters Meyer, deS Violinisten Halir, sowie die Phan tasie für Cornet und Piston von Th Hoch vor getragen, wurden ebenfalls durch Anerkennung ausgezeichnet, wenn auch Einzelne- daran aus zusetzen war. Recht brav wurde die Freischütz Ouvertüre au-geführt, ebenso die Serenade Rr. 3 von Bolkmann, welche nur leider so wenig Einheit und packende Gedanken besitzt, daß man selbst bei sorgfältiger Durchführung nicht warm werden kann. Manche- von dem Gebotenen habe» wir leider nicht gehört, weil die Hitze des Saales un- wiederholt in die freie Luft trieb. Schließlich aber müssen wir offen bekenne», daß unS auch in den letzten beiden Eoncerten die großen Vorzüge der Capelle wieder klar gewor den sind. Da« Zusammenwirken der einzelnen Künstler ist ein bewunderungswürdiges, und der Leiter selbst weiß als Seele des Ganzen solches Feuer zu entzünden, daß man namentlich bei den für da« Chor besonder- paffenden Stücken mit hingerissen wird. Wir schließen unser Referat mit dem Wunsche, daß die durch die abgehaltenen Concerte dem Liebeswerke des Albert-Vereins zu fließende Spende nicht zu klein sein mag Aus Stadt und Land. H Lripiig, 13. August. Für Dienstag den 15. d. Mts. früh l/,6 Uhr ist die Ankunft Seiner Majestät des deutschen Kaisers hier ange- mclbet. Höchstdcrselbe wird um diese Zeit mittelst der Verbindungsbahn auf dem Berliner Vahnhofe anlanaen und nach kurzem Aufenthalte die Reise nach Schloß Babelsbcrg weiter sortsetzen. — Der nach Wörlitz und Coswig veranstaltete, am Sonntag Morgen auf der Berliner Bahn ab- gegangene Extrazug war von 350 Personen von hier ans benutzt. — Wie üble Folgen unüberlegt auSgesührte Scherze haben können, zeigt ein am Freitag in Dresden vorgekommener Fall. Ein auf dem Neubau Tieckstraße 4 beschäftigter Maurer bewarf einen daselbst gleichfalls in Arbeit stehenden Handlanger mit Kalk. Beide Augen wurden davon getroffen, und zwar so unglücklich, daß eine völlige Erblindung des Letzteren zur Zeit noch nicht ausgeschlossen erscheint. Der Mann wurde in die Diakonistenanstalt gebracht. — Am 7. d. M. feierte der vogtländische alterlhumSforschende Verein in dem füist- lichen Schlösse Reickcnsels bei Hohenleuben, in dessen Wirthschastsgebäuden schon seit einer Reihe von Jahren die Sammlungen und die Bibliothek des genannten Vereins ausgestellt sind, das Fest seines 50jährigen Bestehens. Der Vorsitzende, Iustizamtmann Ruckdeschcl aus Hohenleuben, be grüßte die Festgäste, welche vor den Verhandlun gen die interessanten, reichhaltigen vom Kaufmann Eisel in Gera zweckmäßig geordneten Samm lungen besichtigt hatten, theilte ihnen mit, daß eine stroße Anzahl Gratulationen von nah und fern emgegangen und Vertreter des Zweigvereins Plauen und des naturwissenschaftlichen Vereins Rei chen bachzurpersönlichcn Beglückwünschung erschienen seien, und erstattete dann den Jahresbericht mit einem Rückblicke aus den ganzen verflossenen Zeitraum. Nachdem hieraus einige geschäftliche Angelegenheiten ihre Erledigung gesunden hatten, erfolgte die Er- theilung von Ehrenmitgliedschaften, wobei auch der während der Versammlung erschienene Prof. Virchow aus Berlin zum Ehrenmitgliede ernannt wurde. Den Festvortrag hielt Seminaroberlehrer I)r. Köhler aus Schneeberg über ein ihm als eifrigem Verehrer und wissenschaftlichem Begründer- vaterländischer Sagenstoffe naheliegendes Tbema: „Schicksalsthiere" und wies dabei nach, wic Volk«- sprüche, Sagen und Bräuche, welche Schicksal ver kündende Thiere zum Gegenstände haben, auf den deutschen Mythus zurückzusühren sind. Den Schluß der Feier bildete ein solennes Festmahl, an dem sich auch Damen betheiligten und welche- die Gäste in heiterster Stimmung lange Zeit beisammenhielt. Die vom Secretair des Vereins. Pfarrer Metzner in Hohenleuben, heraus- gegebene Festschrift enthält drei sehr interessante Abhandlungen: Boigtland oder Vogtland, von Dr. H. Dünger; die Schwede,» in Sachsen, ins besondere im Vogtland« 170« und 1707, von vr. W. Fischer, und die Christianisirung de- VogtlandeS und der angrenzenden Gebiete von R. Arnold, und stellt als weitere Festgabe eine größere Abhandlung von 1)r. H. Dünger „der vvgtländiscke gelehrte Bauer" in Aussicht. Er wähnt sei außerdem noch, daß sich d,e Zahl der Mitglieder de- Vereins incl. der hohen Beför derer, der Ehren- und coerespoudirenden Mit- glieber auf 334 beläuft, daß der Verein mit 103 deutschen und ausländischen Vereinen und Insti tuten in Verbindung und Schriftenaustausch steht und daß seine Bibliothek derzeit 4001 Bände umfaßt. (Dr. I.) — Der frühere DiakonuS ru Planitz, lüe. tb. St öck Hardt, welcher nach seinem Austritt auS der Landeskirche sich der separirten evangelisch- lutherischen St. IohanniSgemeinde in Plamtz an- geschlosten hat, giebt neuerdingS eine im Verlage von Johannes Herrmann in Zwickau in monat lichen Lieferungen erscheinende Zeitschrift „zur Belehrung und Erbauung für evangelisch, lutherische
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