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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187608284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-28
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1876
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4857 nt. kt. f- Bier k«»7 vi. lvk Zucker tgen >hle«! ^bcl uir« 'geriebeii, Kräuter- d schön? -ze. Holei k bmr aller ,r »e sch«, Thealer- «I«r rode >m velche dem resäuge an, h zu dieser pünctlicbeS n » P. M. Qtß- Weder-MM pari. deilt Frauen- und Kinderkrankheiten, sowie offene Schäden und Verwundungen. Sitzbäder, sehr wohlthätig für Unterleib-leidende, können zu jeder TageSzeit verabfolgt werben. (Für Damen mit Oamenbedienuna.) IV«. Sck»l»D znr Fortsetzung in -kr. 83» auf Sette 4IVV. Chronische Arznei Krankheiten. Wenn die Empfindsamkeit de- Nervensystem- hinreichend unterdrückt ist, so wird auch die Nervenschwäche alS bewältigt betrachtet. Die Krankheit ist „geheilt", obwohl die Patientin fast ge- lödtet wurde; aber kaum ist die Cur beendet, da (wie unglücklich) erscheint noch eine andere Krank- l>rit. Jetzt muß da- MuSkelsvstem herhalten ; der Rücken wird schwach, die Glieder werden zitternd. Der freundliche und immer eifrige Hau-arzt diagnosticirt jetzt Rückenmark-Reizung. Noch ist er nicht ohne Hoffnung für feine Kranke. Die HülsSquellen einer Kunst sind unermeßlich. Im Apotheker-Tatzen giebt es wenigsten- tausend Arzneien. die er noch nicht verordnet hat; auch stehen ihm zahlreiche, noch nicht angewendete Processe zu Gebote. Warum sollte er entmuthigt sein? So lange die Kranke lebt, so lange ist Hoffnung — wenigstens zur Ueberreichuna der Rechnung. Zug pflaster, Schröpskops, Aderlaß, Lanzetten-Ritzungen, ätzende Mittel. Kunst-Geschwüre, Haarseile, Moxibustion (das Brennen mit der Moxa — chinesische Beifußwolle) und andere Brennmittel sind die wissenschaftlichen Heilmittel für Rückenmark Reizung. Da- Verstümmeln und Narmenzeuqen, sowie daS Herhacken und Zerreißen überwältigen endlich riese Krankheit und dann gelangen wir an da- Ende de- Capitels, welches Neuralgie (Rerven- schmerr) heißt. Neuralgie wird für unheilbar gehalten; croer ein Trost ist noch vorhanden: es können sich keine weiteren Krankheiten mehr entwickeln. Die K.anke steht nun dem Niveau ihrer Thätigkeit und kann deshalb nicht mehr von ihnen „befallen" werden. Ihre Lebenskraft ist zu herabgestimmt, um krank machenden Menschen noch Handhaben zu bieten; sie können sich deshalb, ohne Widerstand zu finden, i« Körper fcstfetzen. Die Patientin kann nun zwar keine, der Pathologie bekannte Krankheit mehr besitzen, aber dennoch sehr elend sein. Außer der Neuralgie vermögen die Aerzte fast Alle- zu keilen. Wir haben gesehen, wie wirk sam sic Nnverdaulichkeit. Leberleiden, Gelbsucht, Nierenkrankheit, Nervenschwäche und Rückenmark- Aeizuna curiren; aber Neuralgie ist besonder- ein ..mockiearum uppi-odrium." Doch die medicinische Wissenschaft verzweifelt nicht ganz; sie kann noch „die Symptome erleichtern." Wozu schuf die Natur Morphium, Chinin, Belladonna, Blausäure, Beratrin, Sturmhut, Chloroform. Fingcrhut- kraut, Bilsenkraut. Rattengift, Hundegift, Flöbkraut und alle Gifte und Schärfen, alle Arzneien und TodeSstoffe. alle Hefen und den Abschaum de» Mineral-, Pflanzen- und ThierreichS. wenn nicht zur Lchmerzberuhigung? So lange übrigens die arme Kranke mit narkotischen und herabstimmenden Mitteln möglichst empfindungslos gemacht wird, mag sie ihr Elend nocd eher vergessen. Hat man mcht die Medicin die göttliche Kunst genannt ? Und nun, nachdem medicinische Geschicklichkeit ihr Bestes oder ihr Schlechteste- gethau hat. er schöpft sich der wundärztliche ErsindungSgeist in vergeblichen Anstrengungen, die durch eine schlechte Leben-weise und noch schlechtere medicinische Behandlung zugefügten Schäden wieder auSzubestern. Die Gebärmutter-Organe werden beständig erschlafft und geschwächt, und es treten Geschwüre ein. cs bilden sich Auswüchse und es geschehen Verrückungen. Diese werden ohne Unterschied mit zu sammenziehenden und ätzenden Mitteln, durch Mutterkränze, Binden, Blutegel, Lanzettenschnitte und durch Brennen behandelt, was. obwohl in manchen Fällen Erleichterung eintreten mag. niemals verfehlen wird, die Leiden schließlich zu verschlimmern. Verhäutung, Lähmung. Fistelöffnüngen, aus gedehnte Entzündungen, bleibende Anhängsel, schwammige AuSwüchse und krebsartige Geschwüre ge lieren in das häßliche Verzeichniß der Uebel, welche auS diesen Versuchen, den leidenden Theilen „künstliche Hülfe" zu gewähren, hervorgehen. Die Irrthümer und Abgeschmacktheiten de- berrschenden Medicinsystems zu zeigen und Andeutungen zu geben über den besseren Weg. Wenn ich alle diejenigen Frauen, welche an den angegebenen Krankheiten leiden, veranlassen könnte, den Arzneigebrauch jeder Art auf ein Mal und für immer zu beseitigen und auch in anderer gesundheitlicher Beziehung sich reformiren, ich würde dadurch viele Leben retten und eine unberechen bare Maste von Leiden ersparen; aber ich beabsichtige noch mehr zu thun. Fast alle diese Leiden sind durch naturgemäße Anwendungen leicht heilbar. Die Ausnahmen sind sehr gering und fast gänzlich aus solche Fälle beschränkt, in welchen die Lebenskraft der Kranken so ziemlich hinauSmcdi. cmirt ist. Diese Kranken kommen häufig mit den bloßen Resten eine- erschütterten Organi-mus zu unS und scheinen -u erwarten, daß wir sie durch irgend einen wunderbaren „Kaltwasser" Proceß so g»t al- neu wieder Herstellen können. Da- kann aber nicht geschehen. Die einmal verlorene Lebenskraft kann nie wieder gewonnen werden. Alles, was unser Hr lsystem für den gemißbrauchten Körper dieser armen Leidenden zu thun vermag, beschränkt sich lediglich auf ihre Versetzung in gesunde Zustände. Wir können ihnen zu dem normalen Gebrauch alle- Dessen wieder verhelfen, was ihnen noch geblieben ist, und da- ist Diel. ES ist »ft gleickstam der Uebergang vom Tode zum Leben, vom Elend zum Glück. Wenn ich gefragt werde, waS ich be> einen, weiblichen Leiden unter irgend einer Krankheitssorm lbun würde, so antworte ich unveränderlich: Vor allen Dingen daS Mediciniren einstellcn. Man muß zunächst aushören, Schlechtes zu ldun. Es ist wahr, daß anfänglich manche Krankr eine kurze Zeit unter den Entbehrungen der gewöhn ten Reizmittel leiden, aber daS gleicht sich bald durch die Wiederherstellung der normalen Empfin dungen aus, welche den einfachsten Nahrungsmitteln einen erhöhten Geschmack verleihen. Ungesäuertes Brot muß die Stelle von Aloe- und Rhabarbersäften einnehmen; gute- Obst wird statt der Galoppen- Wurzel und de- WeinsteinrahmS verabreicht; frisch« Lust muß Meerzwiebel und Bergwurzel ersetzen. Bewegung vertritt Estenzen und Lagerbier, der Schlaf muß ohne Schlaspulver kommen, reine- weiches Wasser muß die Salze und Spießglanz verdrängen. Baden und Abreiben wird statt der Salben und Schmiermittel angewendet, lähmende Maschinerien werden durch kräftigende und belebende Hand habungen ersetzt. Mäßigkeit in allen Dingen muß den Verbrauch der Lebenskraft aufhalten und Gehorsam gegen das organische Gesetz vorzeitiger Abnutzung der organischen Gewebe Vorbeugen. LrmtmLiuüsvItsr Vvrsia. He»te Abend gesellige Ausaniinenknnft i« Berein-locale. Die Bibliothek ist von 7V, bi» 8/, Uhr geöffnet. Vor Varatnnck. l edungeo Unsere arme Gekrgsstadt Schleufingen ist schnell hinter einander von mehreren schnx-rcn Feuersdrünsten heimaesucht worden Mehr al- 40 Wohnhäuser, im Ganzen 120 Gebäude, liegen in Asche; gegen 500 Mensche,!, meist den ärmeren Elasten angehörig, sind deS Obdach-, der Habe beraubt und aus ungewisse Zeit eriverbSunfähig. Bon Mobiliar ist wenig, von Gebäuden zwar eine große Anzahl versichert, aber zu Taxen, welche zum Theil vor 20—30 Jahren ausgenommen worden sind. Der kleine Ort von nur 3300 Einwohnern kann der großen Roth nicht entfernt auS eigenen Kräften abhelfen und der arme KreiS ist bereits durch mehrere erhebliche Brände in andere» Ort chasten stark beansprucht. Ohne reichliche Gaben von auswärts wird insbesondere der Ausbau der zerstörten Häuser den kleinen Besitzern ganz unmöglich. An alle Menschenfreunde im Vaterland« ergeht daher der dringende Aufruf, schnell mit Hüls--, insbesondere mit Geld und soweit es in der nächsten Zeit geschehen kann, auch mit Lebensrnittel» und Kleidungsstücken die armen Abgebrannten zu unterstützen Jeder der Unterzeichneten ist zur Annahme von Liebesgaben bereit. Sehleufinge«, Regb. Erfurt, den 15. August 1876. v»s vatsrs1ütLiuiL8-vowttt. Deckert, Oberförster u. Stadtv.-Vorsteher. Glaser, Buchhändler. G. Golds«h«tdt, Fabrikant. Nüather, KreiSgericdtsratb. E. Hede»«-, Kaufmann und Stadtverordneter, v. Heppe, Landratb vr Hetzberg, Stadtverordneter. Hupfeld, Superintendent. Linhardt, Fabrikant. H. Müller, Senator. F. Schindler, Fabrikant, v. Stuckrad, General-Lieutenant z. D. Thtelo», Bürgermeister. 0r. Weicker, Gymnasial-Direktor. In Leipzig haben sich zur Annahaie von Beiträgen bereit erklärt: 4. 42. Aoockoi', Gerichtsweg, HV»tr»eo, Stadtralh, Lamp« ckk Oo>»»zp., Klostergaffe 13. 42un1«v Au«, Kaufmann, Mauricianum, tz2xpo«litl«n cko» VrsMokIatto». 8Ios»d»äswls. bloutLg äeu 4. September ^ ieckerdsginn clor Vereiusloerch LebulgLsse Xr. 18. ,w StUtsrut für 41s lldssdruuitsi» io roppsoüort. Die fürchterliche Fenrrsbrnnfk, welche daS Dorf Pappendors bei Hainichen am 18. er. »eimgesucht hat, ist deswegen so sehr schrecklich für die armen Abgebrannten, al- innerhalb ei»«r -alben Stunde sämmtliche Gehöfte über und über in Flammen standen und die armen Bewohner derselben nur ihr Leben retten konnten. Dazu konrnrt, da- die Vollständige Grate schon eingebracht war, die natürlich total verbrannt ist. Die meisten Abgebrannten sind wegen brr Strohdächer ihrer Häuser in keine Versicherungsgesellschaft ausgenommen worden und sind um Alles, was sie besaßen, gekommen. Hülfe thut Ätöth, denn 100 Köpfe sind obdachlos nnd sehen mit Angst und Schrecken dem kommenden Winter entgegen. Der mitunterzeichnete hat sich persönlich von der wirklich traurigen Lage der armen Abgebrannten überzeugt und bitten wir daher hierdurch alle Diejenigen, welche helfen können, «n» mit Liebesgaben für die so schwer Heimgesuchten zu unterstützen. Die Unterzeichneten erklären sich czern bereit, Gelder für die Abgebrannten in Empfang zu nehmen, die mitunterzeichnete Firma lülo^ ckk Hellt«»!» wird auch dankbarst Wäsche und Klei dungsstücke in ihrem Geschäft-locale annehmen und wciterbefördern. Seiner Zeit wird den edlen Gebern in dem Leipziger Tageblatt Quittung ertheilt werden Leipzig. 23. August 1876. ch Neumarkt Nr. S. Außerdem sind zur Annahme von Geldbeiträgen bereit: VaoKar ckd <l«., Hainstraße. 42«ll»w. KnannTI», Zcitzer Straße 15. V. ck. Vnnnaii, Markt 14. 8el>»«»«w « PeterSstraße 42«I»w. Windmühlenstraße 30. Oool NlüNaw, Colonnadenstraße 24. 42«»t»v «ui, Grimm. Str., Mauricianum. Volockolol» ILLE»«, Ranstädter Steinweg 80. Wlxpbckltl«» «Ion Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unsere- braven Gat ten, DaterS und Bruders, Herrn Beruh««- Wtrth, drängt cS uns, zunächst seinem ver ehrten Chef Herrn Juli«- Mei-«er (Firma: tlomnnsr «L kuck) für die wabrhaft edle Für sorge. die er unserem theueren Entschlafenen in seinen LeidenStagen in so überaus zarter Weise au den Tag legte, wie auch für die echt menschen freundliche Theilnahme, di» er uns gegenüber be wies. den tiefgefühlteste« und i««igsten Dank hierdurch auSzusprechen. Möge ein gütige- Geschick segne«d über seinem Hause walten i««»rr-ar? Ebenso danken wir allen lieben Freunden und ehemaligen Geschäftsgenosfen für ihre sinnigen Beweise treuer Theilnahme auf- «llerverhiud- lichste. Die Htnterbltrüe««». Heute Morgen >/,7 Ubr verschied nach kurzem Krankenlager unsere innigst geliebte Mutter und Schwester Zuliank Ernestine »er». Mhvld. Dies Freunden und Bekannten zur traurigen Nachricht. — Leipzig, 27. August 1870. Die Ht»terhlt<he»e». Sonnabend Nachmittag i/.3 Uhr ver schied nach längerem Leiden unser geliebter Vater. Bruder und Schwager Adolph Ruschpler Tiefgebeugt zeigen diesen schweren Ver lust, um stiileS Beileid bittend, an die Hinterbliebene«. D Heute früh 7 Uhr endete ein sanfter Tod da- Leben unseres guten Pater- und Großvater-, Herrn Rentier Kl. » r. Vvrlol. un 72. Lebensjahre. St«tt jeder besonderen Meldung zeigen dies tiesbetrvbt an Neusawnefeld nnd HeinichforsthauS i. Th, den 27. August 1876. die Hiaterbiiebenen. Für die vielfachen und berzlichen Beweise ver Theilnahme. sowie auch für den reichen Blumen schmuck bei dem Verluste unseres geliebten Georg sagen innigsten Dank die tiestrauernden Eltern Earl Sachse und Frau, ged. Kühler. Morgen DienStag Theater und Tan; in der Tonhalle. BilletS sind Ranstädter Stcmweg Nr. 64 im Gewölbe adzuhvlcn Anfang 8 Uhr. V. V. Die r«s vlenstLL, llen L9. 4i>8>i8l. noMsvMe l-. ^ Mit ans. ^ li. r. i.. „klorr." UsodsrdLÜ. Il»p«i-atllr a« ff^erz »w ) ^ llohMlwwLwitLlt. -7. tax. lS7« I«wM»t. 4«, 15 rios8LvUvllbäa«r NorspiLtL »o. L» lowponct. l« Nüdüsl'8 llaü tu tor kartk«. lowporatnr cha Vomr» lv !-' 8oplü«ad»ü,VWi Speisea»stalt I. «. H Lxtmen: Montag. M»Uwocv,Frenag^ DienStag.Donnerstag, Sonnabend >/,ä- Dienstag: Erbsen mit Salzfleiscd. D. V. Eppler. Laue. Verschiedenes. Telegraphie. Zn Ea rola th. Scklawa > Sebl., Kontop und Kleinitz im Regierungs bezirk Aeanitz werden am 1. September, und zu Wrckrath, Regierungsbezirk Düsseldorf, am lü September d. I. Telegraphen Betriebsstellcn mit beschränktem Tagesdienste eröffnet werden. — Reichsbahnen. Bon angeblich unter richteter Seite werden neuerdings wiederum über den Stand der gegenwärtig zwischen der deutschen Reick-'Regierung und dem preußischen Handel- Ministerium stattsindenden Verbandlunaen, betr. den Kanjprei- der preußischen StaatSbahnen und der sonstigen Rechte Preußens an Privatbabnen, Nachrichten aller Art verbreitet. Der allezeit gut unterrichtete „Bert Bctionair" bemerkt dazu: ES ist kaum möglich, diesen Nachrichten, welche >>» Allgemeinen die Iabrc-zeit zu verantworten bat. im Einzelnen zu widersprechen. Wir de Kränkten nnö dcsbalb darons, zu constatircn, daß Volkswirthschastliches die Sache noch genau so liegt, wie wir früher mit- theilten. Es sind überhaupt noch kerne Verhand lungen über den Kaufpreis der Bahnen zwischen Preußen nnd dem Reiche im Gange. Was aber die Vorverhandlungen innerhalb der preußischen Staatsregierung anbctrifst, so sind d,e verschiedenen Darstellungen in wichtigen und wesentlichen Plluctcn ungenau und resp. falsch. — Von gut unterrichteter Seite erfährt der „R.-A " daß am 8. d. Mt- die Erdarbeiten zur Insterburq-Prostkauer Eisenbahn an dem llebergangc über den Angeravfluß bei Darkehmen in Angriff genommen sind. — Schwindel. Auw in Rotterdam soll sich eine kaufmännische Schwindler Bande claölirt haben, welche in deutschen und französischen, theil- weise mit aufqedruckten Firmen versehenen Briefen an deutsche Häuser mehrfach um Probe-Sendun gen schrieb und, wenn diese erfolgt waren, sich mit größeren Aufträgen einstellte. Aus al-dann eingczogene Erkundigungen ergab sich, daß die Creditfähigkeit der Auftraggeber gleicd Null, ihre angeblichen Firmen zum ^heil an, Platze ganz unbekannt waren. — TunnelVerbindung zwischen Dover und Calais Nachrichten aus London zufolge haben sich die Commistare der beteiligten beiden Staat-regierung enüberstdie Grundlagen de- wegen Ausführung de- Projekt- später abruschließenden Staats-Vertrages geeinigt. Dauacv soll binnen 5 Jahren, vom 2. August 1875 an gerechnet, rwlschen den englischen und französischen Gesell- schäften ein Abkommen wegen baulicher Herstellung und des Betriebes der unterseeischen Eisenbahn ein- schließlichdeS Tunnels getroffen werden Eine aus6 Mitgliedern bestehende internationale Commission, von denen je 3 von den beiden betheiligten Regierungen zu ernennen sind, soll eingesetzt werden und sowohl diesen alS den Gesellschaften gegenüber die Stellung einer beratbenden und ven letzteren ge genüber gleichzeitig die einer Aussicht führenden Behörde einnebmen. Die Concession an die ge dachten Gesellschaften soll aus 80 Jahre von dem Zeitpunkt der Betriebs-Eröffnung an sich erstrecken, nach Ablauf ivelcher Zeit da* ^lnternchme« den Regierungen zufallt. Binnen emcm Jahre, vom l. Juli d. I ab haben die technischen Vor untersuchungs-Arbeiten ihren Anfang zu neh men (was inzwischen geschehen ist) und binnen 5 Jahren müssen die t^esellschaften sich darüber entscheiden, ob sie die Concession annehmcn oder preiSgeben wollen. Die beiden Regie runzen sind befugt, nach Verlaus von 3« Iakren das Unternehmen käuflich zu erwerben Anlangend den Betrieb der Eisenbahn, so soll jede Regierung denselben einftellen zu lassen befugt sein, sobald da- öffentliche Interesse des betreff senden Lande- solches erheischt ; desgleichen wird jeder Regierung die Befugniß be,gelegt, für Lande»- VertheibigungSzwccke den Tunnel bezw die unter seeische Bahn zu zerstören und unter Master zu setzen. Ein besonderer Vorbehalt bezieht sich aus Anlegung non sortifieatorischen Werken In Bezug
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