Dresdner Nachrichten : 08.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189504081
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-08
- Monat1895-04
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- Dresdner Nachrichten : 08.04.1895
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Sslinilluckei» ln d«k. Uxtst. i yunlllit, d»ii U«t»urvii»tr-, i ttuctiivll- u 1 «-vier kl»' jvck« 1'»k«I k «. , v«» , ^l. kr. n»itj kür k U ». ^rü«»r. , I V«vp. kür b »I. u. xro»«^., I ^«st-vnslnll« «rd. raellH i s 0no<Ut»»r j ktNlknkaMnrÄ» l. 8. rsiilie. 40» I 0<»rr«ttd»j Ldr. 8ümp,r»dllilüllstior U«ttin«e»te. 26,1.1 b-'li>- It. i„l>»r<I««r.) kp^iLlitKt 8edi«« oluis vLvwvllplLttei». u»«,ir» kr»is» h ,/^ü »> K t'r«l!>Iist<,n izvstl» m>6 4-, trnoec». rsillie. ?>umi>inl»«»n»^« I ü)rk^dest, 189'l. ? Larltzlrcil. ^ Vresüsil, VLllstrs«« 2b. !t ?>r»n.pr. l. ^Io. 1^7 ^ <'. Iloini'ieh lirikllwl un i IVIo<H«^nr» r^«i» ^ Vsl8ellkLU88trs88e 30. Lt^on» 8trokkutknt>rUl. » kkouoslu Illcxioll«. heennpnoeksr IU, 339l>. MWH LvsIvsI'isok-u.Lr- insvkun^sxsti-Sntc, »iMpv»»» d«I Uu,t«», U»I»trr»»U- >T,«» » M»„»»»b»rrk. ttl!!>klcil »^NVX! t« Ot»»»80dI.puod»l«»« v. r. ir. «auvi- vrssäöü. 2 IQtkUäsQLtr. 2 (<1 NN n j <»ro«tb5 vni» >i«uk^jrOn SS«' on«. Ulllwdkk-' r»drrsa,k. Lvdvrtdrrm, dsnio »itrlift von Ueinr. Uev«r. 1 ?I».'n:in> I All. ', ri. 50 1'k. anä rrusxolvoffsn. ^ oäsi8vll - Lsdertkrall gegen Nr.r)8. K-ittttl: ^Ereib- ffrvaiptor Vor«.»i>It ncreli aus «ästti. Ilgl. UolWllielie t-i» «»rvbnkliur. Fernschreib- nnv Kernsprcch-Vkrichte. München. Die am Somiabend 2Ibend abgebaltene (ffrnrral- Versammlung der Münchener .Viinstlergenvffenschast beschloß. im Jahre I8lXi vie 7. Jnlernationabe Kunstausslellung ohne Aufschub abzubaltrn. Paris. Am Sonnabend Abend fand im Tivoli Paurhall eine von etwa :i0»>0 Arbeitern verschiedener Bereinigungen besuchte Versammlung statt, welche gegen den Antrag Merlin, betreffend Aushebung des Ctreikrechtes der Eisenbahnarbeiter Einspruch er hob. In hestigc» Neben wurde für den Hall, daß der Antrag Gesetz würde, ein allgemeiner Ausstand empfohlen. B u en vs - A ires. Die französische Regierung verlangte die AuSlieseniug des aus dem Pariser ErpressungSvrozessc be kannten Journalisten Portalis. welcher flüchtig geworden war Dir argentinische Regierung bezeictmetc die Gründe des Aus- lieferungSbegehvens als ungenügend und erklärte die Beibringung weiterer Grunde als erforderlich. Simla. Einer Rcntcrmeldung zufolge ist die 1. Brigade in der Landschaft Swat eingerückt. nachdem 5000 Bewohner des Landes, welche das Eindringen zu verhindern suchten, zurück geschlagen worden. Die Borhnt der Kavallerie griff 1200 Heinde an. wovon 30 grtödtet wurden. Ter fliest floh in die Berge. Umra-Khan sammelt seine Streitmacht, um sich der britischen Bor- Hut entgegenznstelle». Eine graste Schlacht wird morgen ani Swat- flusse erwartet. Die bisherigen Verluste des Heindes betragen mindestens MX> Mann. Sh i in o n o se k i. Amtlich wird bckanntgegeben, daß Li Hung-Tschang znm chinesischen Bevollmächtigten bei den Hriedens- »nterbandlungen ernannt und von der japanischen Negierung formell unerkannt worden ist. Li-Hnng-Tschang ist geheilt und ihm der Verband abgenommen worden. Der Oberbefehlshaber der lapanischen Truppen, Prinz Komatsu, beabsichtigt, Hiroshima am lO. April zu verlassen und das Hanptguartier aus chinesisches Gebiet zu verlegen. und Herniprech Berichte. Hosnachiichten. Unterirdische Stromzuleitnng. Zur Reichstagswahl Eirkus Krembser. Tagesqrjchichte ..Jägcrblut". Briefkasten. Plaudertasche. durch mit Steinmasse ausgesüllte. trogartige eiserne Deckel, deren nach der Schiene gekehrte Seite mit dieser die Begrenzungen des Schliffes bilden. In Mitte des Schliffes, in einer Tiefe von »och nicht .30 Ei»., läuft endlich parallel mit dem Leitungsdrabt eine aus den Hüsten der Böcke befestigte Leitnngsschiene. welche dem Vv» dem Wagen in den Schliff eingcsührten Stromabnehmer zur Führung dient Dieser soll beliebig i» de» Kanal hinein- geführt und aus diesem herausgehoben werden können. Sowie derselbe so tief cintaucht. das; er auf der Lcitungsschiene anssiht, legt sich ein nm eine senkrechte Achse drehbarer Kontaktbügel an den stromführenden Draht an und schleift an diesem i» ähnlicher Weise wie der große Bügel oberhalb der Wagen an der ober irdischen Leitung. Der Abnehmer wird stromlos, noch ehe er beim Herausbcbeii de» Kanal verläßt. Die Böcke und die aus den Böcke» lagernden Knnaideckcl sind so stark konstruirt. daß sie die schwersten Berkehrslasten zu tragen verinögen. Die Lagerung der Deckcl ist ebenso sicher, wie die der sonst in den Straßen liegenden Schleiisenabdecknngcii. Sie ermögliche» die beauemc Zugängigkeit zu den, Leitungskanalc und gewährleisten damit eine leichte Be aufsichtigung und Unterhaltung, sowie eine unschwere Reinhaltung der gcsamnite» Anlage. BemerkcnSwcrth ist der geringe Raum, welcher sür den Einbau des Kanals gefordert wird, denn bei einer Deckelbreite von rund 20 Cm. und einer Tieslage der Kanalsohle unter der Strastenobrrfläche von nur 50 Cm. liegen die äußersten Konstruktionslhcile etwa !t5 und 65 Ein. seitlich, bezw. unter dem Schicncnlopfe. Vernnithliche Wiltrerung: Regnerisch, kühler Montan, H.April. kkrllichks nnd Sächsisches. 77 3hre Majestäten der König, die Königin, Ihre König!. Hoheiten dtk Prinzen und ^rin:Kss,ir„t'n m'sik'rn . . ^ .— Prinzessinnen wohnten gestern Vor mittag dem Gottesdienst in der ka'holischcn Hofkirchc bei. Hier aus ertheilten beide König!. Majestäten im Rcsidenzschloß mehrere Aildlenzeil — Gestern Nachmittag um 3 Uhr fand bei Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg im Palais Zinzrndorsstraße Hamilientafcl statt. An derielbcn nahmen Ihre Maiestäten der Könia und die Königin nnd die Prinzen nnd Prinzessinnen des Königlichen vauses theil. — Ihre Durchlaucht Prinzessin Hcodora von Schleswig- Holstci n bewirkte ini Schirmgeschäst von Hräulrin H. Knnwcrt Einkäufe. — Ans den amtlichen Bck a n n t m a ch u n g e ». Ter 3>ath bringt enicnt die Bestimmungen, betreffend die Tienstzeug- nißbücher sür die Schifsömannschastcn der Elbschisfc oder Flöge in Erinneriiiig — Neben städtischen Verkehrswegen sind ÄnS- chachliingen, welche nicht ans Grund crthciltrr Baugenehmigung porgenonimrn werden, unznlässig, wenn nicht der Abstand der Grube von der Straßenftuchtlinie mindestens die Hälfte mehr be tragt, als die Tiefe der Ailsichachtungssohlc unter der Straßen- lrvnc. Werden Ausschachtungen ans Grund ertbeilter Bau genehmigung vvrgeiivmme», so ist sür Einbringung von Maucr- iverk nnd sonstiger genügender Schutzvorrichtungen sofort nach der Abgrabuna Sorge zu tragen Andere, als durch genehmigte Bau vorhaben bedingte Ausschachtungen »eben oder entlang städtischer Verkehrswege, ebenso die Wiederherslellungs- und Ergänzungs arbeiten nm Straßcukörpki. namentlich Schüttung abgegrabcner oder schlendcr Massen dürfen nur mit Genehmigung nnd unter Aufsicht des Ticsbciuamtes vorgcnomnicn werden. — Mit dem <rchleuscnnmbnu im Oberen Kreuzweg, zwischen Hospital- »ud chlncisstraße, soll an, 16. d§. Ac. begonnen werde». - Tie end gütigen Plane znm Ausslellungsgrbändc sind seit gestern bis >5. ds. M. von II—2 Uhr in der Turnhalle der Realschule an der Pillnitzerslraßc öffentlich ansgestellt. — Vor einige» Tagen hat man, wie erwähnt, am Sachsen- plaff mit den Arbeite» begonnen, welche bei Einsührung unter irdischer Stro in zu Ieitung nach de» Straßcnbahnmotore» erforderlich werde» Es handelt sich zunächst um eine Prvbestrecke. an welcher das neue Svsteni, welches von Herr» Stadtbauralh Klette henührt, ausprobirt nnd ausgebildet werden soll. Sie reicht von der Ziegelstraßc bis zum Terrassenuscr, enthält Weichen, Kreiiruilgen nnd Abzweigungen und bietet auch bezüglich der Straßeneinbauteii und bezüglich des Verkehrs Alles dar. was bei Beurtheilung der Neuanlage von Belang ist. Die Konstruktion wlbst soll »ach einer Darstellung des „Dr. A." sich von den seither in Betrieb befindlichen ähnlichen Einrichtnngcn durch Einfachheit nnd Billigkeit auszeichnen Die Gleise als solche bleiben unvcrührt, der Verkehr aus denselben wird durch den Einbau nicht unter brochen. DirS wird dadurch ermöglicht, daß der Kanal, in welchem dir Leitung untergebracht wird, nicht unter die Schienen, sondern neben dieselben zu liegen kommt, sodnß der Schliff, durch welchen die Stromabnahme crsvlgt. je an der Außrukautr der Schiene» in 2—3 Ein. Weite liinläust. H» der Regel werden bei zweigleisiger Anlage die Kanüle innerhalb des zwischen den beide» Gleisen vor handenen Raumes untergebracht. Gebildet wird der Kanal in der Weise, daß in Abständen von rund 1 Meter auf eingelegte kurze Kannlrinnstücke eiserne Böcke verseht werden, welche a»f der einen Seite unter die Schiene greisen und mit dieser verschraubt werde», während sic aus der anderen Seite kreisförmig so ausgeschnitten sind, daß der stromführende Knpscrdraht zwar in Mitte der Oeffnung. aber vom Schliffe soweit seitlich verlegt werden kann, daß er weder von oben gesehen, noch direkt berührt werden kann. Der Draht selbst ist aus kurzen, an den Bocke» befestigten und gen angebracht. Das gestaltet, ent- i»it den üblichen Isolatoren versehenen Stana Bock-Hundamenk ist, wie erwähnt, rinnenstückformi sprechend gestaltete Rinnstücke werden zwischen eingeschaltet, iodaß ei» »eben den Gleise» hinlauscnder E»b wässernngskanal entsteht, der unter den Böcken hinweg das durch den Schliff eindringende Wasser nach den Einslrigeschächten der Straßenkanälc führt. Während die Böcke an sich das Erdreich seitlich begrenzen, geschieht dies zwischen den Böcken, soweit es nicht durch die Schienen erfolgt, thcils durch die höher berauf- grsuhrtcn Backen der Kannlzwiichenstiicke. thcils durch besondere, vou Bock zu Bock reichende und ans diesen lagernde eiserne L.iand- stücke, die so gestaltet sind, daß die Pflasterung entlang dem Kanäle leicht und ohne Abweichung von dem üblichen Versahrcn aus- gesuhrt werden kann. Der Abschluß des Kanals nach oben erfolgt — Nachdem der konservative Kandidat sür de» 6. Reichs tagswahlkreis Herr Rittergutspachter Andrii- Limbach sich bereits in einer Reihe vv» Vrrlammliingen in verschiedenen Gegenden des 6. Wahlkreises seinen Wählern vorgestellt hatte, sprach er am Freitag Abend auch in Prohlis in einer stark be suchten Wählervcrsammlnna. Nach einige» einleitenden Worten durch den Einberuser der Versammlung, Herrn Baron von Kap- hrrr-Prohlis erhielt Herr Reichstagskandidat Andrn das Wort, welcher — istürmisch begrüßt". — nun in l rslündiger Rede die folgenden Gesichtspunkte zur politischen Lage und seine eigene Stelliliiguahme dazu entwickelte: Er erkäre sich als durchaus konservativer Mann und unterschreibe in allen Pnukten aus voller Ueberzenanng das Programm der dcutschkoniervativcn Partei und des Bundes der Landwirlbe: auch das Programm der Reform- Partei finde in vielen Punkten, namentlich gerade, was die Lage der Landwirthscbast und die Handwerkerfragc nnbelangt. seinen »ngethcilten Beifall. Der Herr Referent belcuchteie hieraus den ungünstigen Ausfall der 1803er Wahl mit derMotivirnng, daß dies doch eigentlich nur eine Quittung über die Unzufriedenheit mit der »innchestcrlichen Wirthschnstspolilik der damaligen Regierung gewesen sei. Der Redner nahm Stellung zur sozialdemokratische» Bewegung, dem Niedergang der Landwirthschaft, Handel nnd Gewerbe und Reform einer Reichs Finanz Politik. Die Be kämpfung der Sozialdemokratie mit ihren vcrabjcheuungswürdigen Auswüchwn des Anarchismus sei ans die Fahne der Qrduungs Parteien geschrieben und werde dieser Kamps auch von der kon servalipcn Partei unablässig, allezeit in nachdrücklichster Weise ge führt werden. Als wichtigstes Mittel zur lleberwindiing der sozial demokratischen Bewegung empfahl er Arbeitcrichiiff in Noth nnd Gefahr. Sorge sür gesunde und anheimelnde Arbciter-Wohnnngeir möglichst unter Gewährung einer entsprechenden Gnrtcnnnffiing, geeignete Unterhaltung in Erholnnnspnlisen. Sorge für best möglichste Erziehung der Fugend. Thätigkett Pvn Schule nnd Vollskreise zu entlasten und wolle er nomentlich sür die Erhöhung der Börsen und Tglmksleuer eintretcn. Am Ende seines Vor träges erklärte der Resident, daß, wenn er »ach dem Willen seiner Wähler in das Parlament käme, er bemüht sein werde, die In teresse» aller Vvlkslrinse gewissenhast »ach jeder Richtung hi» zu vertreten und seine Pflicht als Volksvertreicr voll zu erfüllen und schloß mit der Bitte am die Wähler, ihm das Vertrauen entgegen zu dringe». — Seinen Ausführungen folgte während des Per träges nnd am Schlupfe desselben anbaltender Beiiall. An der folgenden Debatte betheiligten sich zunächst zwei harmlose Vertreter der Sozialdemokratie aus Lockwitz. Sie wußten gegen die Stich bnltigkcu der Ausführun gen des Referenten nichts einzuwenden. schienen vielmehr mit diesen ganz^ einverstanden zu sein: sic be schränkten sich aus einige geringfügige Klagen über ibne» bezw ibren Kindern widerfahrene Unbill seitens des Arbeitgebers. Hieran* erwiederte ihnen Herr t>. Schorlemer, Großenbain, daß sie ia um so mehr Grund hätten, sich der konservativen Partei anzujchließen. die ja bestrebt sei. alle sozialen Uebelstände im Volke z» beseitigen und bumcine Verhältnisse zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer herbeizusichren. Herr tv. Schorlemer führte sodann unter große»' Dessau in seiner die Ausführungen des Herrn Referenten e> ganzende» Ansprache aws. daß nicht. — wie mau von gegnerische, Seite die Unterstellung zu machen versucht, die konservative Partei sich bei Annahme »r.d Aufstellung der Kandidatur Andrä von irgend einer Seite habe beeinflussen lassen. Er trat der Be Häuptling mit Entschiedenheit entgegen, daß man konservativerseits dem Einflüsse des Bundes der Landwirlbe erb Kandidaten von diesem habe präsentire» lasten. legen imd sich dm In beiden Lagern. SZZ- Kirche ?r. Vor Allem aber bedürfe es der Herbeiführung humanen Verhälinistes des Arbeitgebers zum Arbeitnehmer, was der Redner unter Bestall der Pcrsanimliing besonders betonte. Auch trat er sür eine gründliche Reform der bestehenden Unfall, Alters- »nd Invaliditäts- -c Gesetzgebung ein, die in ibrem jetzigen Wesen nnd Handhabung noch viel zu wünschen übrig lasse. Ans der anderen Seile verlange er gegen die zersetzenden, ansrührerischen. die Volks'eele vergütenden Elemente der Sozialdemokratie die Anwendung ichgrier Maßregeln und müsse er sich deshalb sür die Annalnnc des- Umstnrzgcsetzes bekennen, ohne wiederum der freien berechtigten Kritik. - den» solche müßte man baben und behalten. — Schranken setze» zu wollen. Bezüglich des Niederganges der Landwirtbichgst verbreitete Redner sich in, weiten Rahmen seines Thema über die immer tieier und tiefer sinkenden landwirtbschast lichen Konjunkturen, die, — wenn nicht sehr bald Ahbilsc komme — znm sicheren Ruine der geiammten Landwirthschaft und ziini Bankerott des Bauernstandes fuhren müsse. Daß dies nicht ein trete, daran habe die Regierung das allergrößte Interesse, da ia die Landwirtbichgst gerade der kräftigste Stützpunkt des monarch ischen Staalcs und c»r Armee ist. Der Redner wies ander Hand seiner gediegenen landwirihschastiichen Kcnnlnisse und reichhaltigen Erinliningrn als Landwirtb nach, daß unter den heutigen Zeit- perhällnissen an Erträqen aus der Landwirthschaft überhaupt nicht mehr zu denken sei n»r> daß das knndwirthschasüiche Gnindkapilal gnalitativ sich als todt nnd unpe^inslich erweise. Referent empfahl zur .Hebung der Landwirtbschast aist gesetzgeberischem Wege Be- leitiguiig der lcindwirlhjchnstlichen Wnchergelchäste. Reform der Produktenbörse «Einiciziing einer Enailete-KommiisioiO. Aistbrbiing der Trnnsitiager, gründliche Verbesserung des Margarineaesetzes, Einsührnng der Doppelwährung re. — So lange diese und ähn liche Forderungen der Landwirthschaft nnrrfülll blieben, werde ein 8 Aistgang der landwirilischastlichen Produktivstaiide unmöglich sei». Ei» ferneres lehr geeignetes Mittel zur Hebung der landwirtbichast- üchen Interessen sei der Antrag Kanitz und er. Redner, werde, so lange von der Regierung oder andererseits kein wirksameres Mittel vorge- schlagen werde, unbedingt für den Antrag Kanitz, als das beste Mittel »r Erbnltting des Mittelstandes, der Religion. Eitle und Ordnung in deutsche» Valerlcindc stimmen. Mit der Landwirlbschaff leide aber ancb das Handwerk, deshalb werde er gleichfalls iinentwegl daran fcstkalten, die Interessen des Handwerks nnd des Klein gewerbes zu wahren und energisch die Durchführung ihrer Forder ungen vertreten. Der Redner zog gegen de» instantere» Wett bewerb, den Konkms- nnd »amentltch auch Banschwindel z» Felde: neten Kandidaten der konservativen Pattei sofort klar gewesen und 2 in anerkenne,iswertbcr Weste schlossen sich auch die National- v S ^ liberale» dieser von den, Konservative» acceptirtcn Kandidatur an. § tz- s Die konservative Partei werde durch die Angriffe der Reform- ^ , Partei, worin man sich neuerdings ganz nach dem 1803er Muster ^ zu ergebe» beliebe, wohl oder übe! in die Zwangslage versetzt, s ^ —- rbren bisherigen nachgiebigen Standpunkt der Rcsormvartei gegen- ^ 2 über zu verlosten und eine schärfere Tonart anzuichlagen. Dem Führer der deutschsoziaien Nesormvartei bleibe dann der Borwurf nicht erspart, durch gehässige Provokationen den von der konser- ^ vativen Pattei im hcnngen Wahlkampfe angeschlagenen friedlichen A » tt-n" zu haben. Zum Schluß richtete noch -Herr Buch- A.Z ^ Ton verscherzt . . . . , druckereibcsiker Bvhcim einige ermahnende Worte an die Vcr- sammlimg und legte allen Wählen, an's Herz, am 25. April ein - Jeder vvn ieinem Wahlrechte Gebrauch zu machen und Herrn Andrä-Limbach die Stimme zu gebe». Seine für die Sache von 8 Begeisterung getragenen Worte, ließ er in ein Hoch auf den kon L iervativeii Reichstags-Kandidaten Herrn Andrä ausklingen. Nach-. »mi dem »och Hen Rittergutsbesitzer Winckler-Nickerii mit kurzen 2.— ^ am Wahltage für Herrn Anorä Worten die Wähler gebeten hatte, geschloffen an die Wahlurne zu er strlll seiner die Forderung der obligatorischen Innung nnd die Bewilligung des Bejäbigiingsnachweises- Auch sür dir Aiiibeffcrnng der Gchäller niederer und mittlerer Beamten-Kategorien wird Gchäller niederer und mittlerer Beamten-Kategorien Redner allezeit zu haben sein. Seine Stellung zur Jndcistragr legt Referent in der eingehendsten und deutlichsten Weste klar. Er will der Ausbreitung des Judenthums durch Abweisung fremder Juden, Ausschluß des indischen Elementes vom Lehr »nd Jnttstenfgche, sowie bei Besetzung höherer Bcamtenstellen »ach Kräften entgegen treten Ter gemäßigte Antisemitismus sei von scher eine Programmsordening der konservativen Partei gewesen »nd die Partei werde den indischen verderblichen Einfl»sz auch fort und fort bekämpfen. Bezüglich der Deckungsfrage werde er — Redner — immer darnach trachten, die weniger stcncrkräsligcn treten »nd sich aus die Auf forderung des Vorsitzenden Niemand mcbr zum Worte meldete, wurde von diesem gegen halb 12 Uhr die Versammlung mit einem von den Anwrsenoen begeistert ausgenommenen Hoch auf Se. Majestät Kaiser Wilhelm und König Albert geschlossen. — Im Circus Krcmbser fand am Sonnabend eine Benesizvorstrllnng sür den allgemein geschätzten Jockel, Mr. Mgrimilian statt. Welcher Beliebtheit sich derselbe zu erfreuen hat. ersieht man daraus, daß ihm außer zwei prächtigen Lorbeer kränze» und zwei Bouguets. auch noch eine von einer Anzahl Dresdner Bürger gespendete goldene Medaille nebst Diplom unter lobenden Worten der Anerkennung seitens eines seiner Verehrer überreicht wurde. Die Medaille enthält die Aufschrift „Dem unvergleichlichen König aller Jockens Maximilian für oußerordcnl lichc Leistungen". Natürlich bot der Benefiziant an diesem Tage lest, bestes Können am und entfachte durch seine vorzüglichen Kunstleistutigen und seine fabelhafte Gewandtheit Stürme des Beifalls. Zugleich fand die erste Vorstellung der mir ans süm Gastvorstellungen cngagirten Originnl-Teras Eowbovs statt. Die Vorstellungen oirser Truppe, welche an die Darbietungen Buffalo Bill's erinnern, leiden etwas unter der Beickrünktheit des Raumes, sind aber höchst originell und geben ein anschauliches Bild von dem Leben in der Prairic. Tic Benutzung des Lassos zu Fnß und zu Pferd wird in allen VerwcndungSartcn gezeigt, ein Pferde diebstahlt das Einfangen und Lunchen des DicbeS wird vorgeffidtt nnd nutzer dem Bändigen wilder Pferde gehört zu dem vortreff lichsten Reiterkünste» dieser Leute das Aufheben ausgeworsener Tücher und Geldstücke während des Reitens in rasendem Galopp. Dies«; originelle Truppe, die aus 6 Personen besteht, verbleibt nur noch bis zum Mittwoch. Eine anziehende, zugleich aber unheim liche Nummer bildet ferner das Auftreten der Thierbändigenn Mademoiselle Scnide. Besonders der bengalische Königstiger macht ihr viel zu schaffen, während die Löwen gutartiger z» lein scheinen. Den Rest des Programms führen die vorzüglichsten ständigen Kräfte des Circus aus. unter denen besonders die Reit künstlerin Tolinda de la Plcita sich durch ibre vollendete Grazie Kühnheit und Ausdauer die Gunst des Pnbliknms immer fester zu gestalten weiß, und eine ganz hervorragende Dressur weise» die Rapplicnastc ans, welche Herr Direktor Krembscr mit großer Nni ich! »nd Energie z» dirigircn versteht Der EirruS verbleibt nm noch 8 Tage hier und ist mit allen Kräften bemüht, besonders die letzten Vorstellungen so zu gestalten, nm sich 1» Dresden ein ehrendes Andenken zu bewahren. — Das Stadtmuieum ist von letzt a» Sonntags 11—1, Montags 11—2 Mir zu freiem Eintritt, an den übrigen Wochen tagen II—2 Uhr gegen 50 Pia. Eintiittsgcid geöffnet. r .HimmRahrtstgg (23. Mai ist für die Huldig u n g ck's dmch die Leipziger bestimmt in Aussicht ge nommrn. Der Ausschuß der Damen, der bei Herrn Tr. Chttffande, angefragt hatte, ob es Sr Durchlaucht genehm sei. daß die Lech zigcr Damen sich der geplante» .Hiildigiingsfahtt anichließen, Kai folgende» Bescheid erhallen: „Fricdrichsruh, 5. April 1895 Gnädige Frau! Fürst Bismarck wird sich sehr freuen, wenn dir Leipziger Damen sich der Fahrt, die die dortigen Herren am Himmclsaiirtstagc nach Friedrichsrnh unternehmen, anschließen werden." — Heute begeht ein in reicher gemeinnütziger Tbätigkeit er probier Mitiärger, der frühere langjährige Stadtverordnete nnd setzigr Stadlratli Herr Hoslieieraiit Franz Wokurka sein 25jühriacs Bürgel und Mcislcrinbilünm. — Güstern Abend in der 10. Stunde meldete der Krcuzthürmce nach dem Feuerwehr Hauptdepot das Aufgchc» eines Feuers in Dorstadt Striesen. Aus einem nicht verpianktcn Stück Land einer früheren Gärtnerei in der Porsberastraße brannte ein großer Hansen
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