Dresdner Nachrichten : 19.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189504195
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-19
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- Dresdner Nachrichten : 19.04.1895
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ri-»r«tt fir Unsp-allu««.. «Elttvnlklir. vonimbenLt. memoenlme. «u nttlv^chknlnn «oktulLa,. Smiad«, von »„künSiaunt»»: s>»ri»»tir «»» Kon« » ZllbrßiaLw. » mmiuq. v vor» lI-!UbrM>ll««». Vj> : H, »loltn, s imr «n Wo«M«««» In» » Ubr Siachniitt««». DieildalNae Vrundiqle I»»»«Mr » k NdrH >s v«, . l>» Mo»- tae» otr, naäl grin^rn 20 V1» Ilnisnn Stnck, Iltagikt > .^Ilk« Pis >uku»d,,una,n am ^ Bnvalm >«»»vüniar ilutirnar nur «r«en . vowiisbr-amiini. dnkuntxaungri, nrtnnr» tammtlich« ilflmbafik Vrnnnikt»na4lirltru an Nur Riickaabk e>nar>cu>tni -ilnisj. Inickr krine vrrt»»dpchkeit. Lornlpr»«t,IIrU» Nr. II. .t oM» OozrrUllckvt 1867. -vetHe^vrn nnÄ v»unen, xenllbto Inlot» in zsclsr 1'rsislulkv ompIüRit,1»»! - LxseiLl-lAeLeliLtt von Julius Välukt. :l ^0 ävr lauer 3 x»rl. vai. Lote Svestra,,«. > lLrrV^'rV»««v.^.'.^rriK MV nLk l- össlos'firvk-u.Lr- irisvkunxsxstrünk, «r»rodt det II»l»kr»»t- kOite», N»,e» , ^i.vkicu miittii L. tteini'lcti ksttliel ?u1.x- uiul ^lo«1»>vnrn6nIiau^ Wai8entisu88li'S88e Sll b'o, Voll^nnlmsostei-, aalb^t tdütixsr xsrüuLclilodei TdürsedllesLer. K 7.1,0«« U.t»v»dr«lel>. I'wspvctii^rittisu.snmcv. Z* ttont '» Lönixl. KtNÜr. HotllvtorLlU, Df Kurfllrktenk'lr., ^ <^ofn«-prs<d»ml II, -ir. 2I0V- M kislüi'I. ^inei'sI«L88ei'. ^ K ^.imntiit «liosjüluitze fn8el»o I-'ilN»i»t.', im iimaren Amltliarirl»! .» Ireie ^a>euäa»z:. u.-n I, nusriäcki; unter billi^ter LererRuunz.' ». D ckvi VarpueliunxsspeLeu. 8 ^ kiinlrLl. IIttfr»i»utNvk«, I>r«;k<Ivil. ^ n, In 8tr«I»I»ut1«I»rttL. I 3390 «r»^ 1LuiZa-f'Wahleiitlinltiinaen dt-» Nationalliberalcn und 'Antiicnnien. Hoiiiachrichte». Güterperkchr, 'sluncnwesen.! 'Bermnthlichc Witterung 11tz ^Vtlii«ii ^»»»K V v. Gerichtsverhandlniigrii. S agcsgc>chichte. „Tei Pwpllkt". Äesellichnsl siir ^'iltemtilr >i»d K,i»>>. ^cräiidrliich. sicin Tmiv- fD » L v» lt» Für die Monate Mai und Juni werden Bestell»,>a«„ aus die „Dresdner Narlirieiiten" sür vresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu 1 Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Ttaiserli-be» postanstalten ii» Iteutsche» Beichs- gebietr zu s Mark 84 psennigen angcnonimeu. Weschästsftelle der „Dresdner -ia«1,richten'. Maricnstras»c ltb<. t^rdgcschon. Politisches. Der Reichstagsbeschllch vom 2o. Mürz war insofern als ein Ilarciides Ereigniß angesehen worden, als er. wie vor zwei Jahre» die Stellungnahme zur Militärvvrlage, wieder einmal den wahren (shnraktcr und damit die natürliche Zusaminengehvligkcit und «siegnerschaft der einzelnen politischen Parteien enthüllt hat. Tie Minderheit, nm Kaiser nnd Kanzler geschämt, bestand ans den nationalen Parteien, wühlend sich im gegnerischen Kläger in innigster Waffenbrüderschaft alle die Söldlinge jener nndentlchen nnd antideutschen Bewegungen znsaimnengesnnden hatten, die linier Vaterland unter das Joch fremder scindscligerMüchle beugen wollen. Das nntibisinarck'schc Botin» des 23. Mürz Predigte die 2chre, daß eine gedeihliche iiincrpolitische Entwickelung wdeS Pactirc» mit den Faktoren irner rcichsseindlichcn Mehr- heit nnsschliekt, das; eine Unterstützung der Anhüngcr der selben. welcher Art sic auch sein möge, »iivertrüglich ist mit einer gesunden nationalen Politik. Man Hütte glauben sollen, das; das Schanspiel jenes Marztages so beschümcnd nnd die Ent rüstung darüber nachhaltig genug sein müsse, um ans eine geraume .seit die Parteien des ehemaligen Bismarck'schen Kartells diese 2ehrc beherzigen zu lassen nnd die Angehörigen des demokratischen llltramontanismns, des Mischen Freisinns nnd der Sozialdemokratie als Gegner zn behandeln, die unter allen Umstünden bekümpst werden müssen nnd unschädlich zu machen sind. TaSBcrhaltcn dcrnatio- nalliberalcn wie der dcntschwzialen lliesormpartci zur bevorstehen den Prichstagsstichwahl im Kreise Eisenach zeigt leider das Gegen theil. T.ic Bertranensmünncr beider Parteien haben beschlossen, och bei der Stichwahl zwischen dem von den Konservativen nnd dem Bunde der L.'andwirlhc ausgestellten Kandidaten und dem Vertreter des Deutsch-Freisinns lliichtcr'scher Eoulcnr der Stimm ebgabe zn enthalte». Tiefe Stimnienthnltnng bedeutet praktisch nichts Anderes als die Unterstützung des Freisinns im Kampsc gegen einen Vertreter der nationalen Politik, also eine Förderung lener Richtung, die vor wenigen Wochen eine Ehre darin gesucht bat, unsere nationalen Errungenschaften, wie sic in dem Fürsten Bismarck verkörpert sind, vor aller Welt zn verleugnen. Ter frei 'ninigc Bewerber nm das Eisenacher Reichstagsmandat. Eassel mann, erhielt bei dem ersten Wahlgnnge rund tiäOo Stimmen, sein konservativer Gegner Tr. Rösickc, der jetzt mit ihm zur Stich wahl steht, NOoo Stimmen. Ter Kandidat der A'ationnllibcralrn bekam etwa 2t»0, der antisemitische Konkurrent säst 2700 Stimmen, wührend sür den Sozialdemokraten über 2800 Stimmen abgegeben worden waren. Es liegt somit auf der .Hand, das; die Stimm enthaltung der A'ntionallibcralen nnd der Reformer den Sieg des Freisinnigen herbeiführc» muh. selbst wenn die Umstürzler dem Ka» didnlen der ihnen am nüchslen stehende» Partei ihre Unterstützung wider Erwarten und entgegen der bisher von ihnen geübten Praris versagen sollten. Wir sind überzeugt, das; die nnpatriotischc ssaltung der Eisenacher Parteigenossen in den führenden und »inszgcbrnden Kreise» der nativnalliberalcn Partei nicht gebilligt werden wird. Insbesondere wird in nnserein engeren Baterlandc, wo patriotische Einsicht die gemüssigten Liberalen und die Konservativen zn treuer nnd bewährter Wafscnbrüdcrschnst vereinigt hat. icnes unwürdige Verhalten von »»seren Rationalliberalen auf das Entschiedenste vernrlhcilt werden, die, wenn sie sich vor dieselbe Alternative wie ihre Eisenacher Parteifreunde gestellt sähe», wohl keinen Augenblick ichwanken würden, mit allen Mitteln de» nationale» Kandidaten gegenüber einem Vertreter des Richler'schc» Freisinns zn unter stützen. In der Begründung ihres Beschlusses machen die Eisenacher Rationallibcrnlcn mit Recht geltend, das; der freisinnige Kandidat Eassclmann deshalb nicht empfohlen werden könne, weil er eine radikale Richtung vertrete, welche dnrch ihre nahezu grundsätzliche Opposition gegen die Regierungen Unzusriedcnhcit in die weitesten Volkskreise hineingetragen und sich dadurch z» gedeihlichem politi sche» Schassen »»fähig erwiese» hat. weil er ferner dnrch seine 'Abstimmung zu Gunsten der Wiedcrznlassung der Jesuiten das cvangclischr Empsindc» der Bewohner des Wahlkreises ans's Schwerste verletzt habe und weil er einer Partei angchört. die sich der Ehrung Bismarcks dnrch den Reichstag widersctztc. TaS sind schwerwiegende Erwägungen grundsätzlicher Art. die sünnntlich zn Gunsten des anderen Konkurrenten, des konservativen Kandidaten Tr. Rösicke, sprechen sollten. Denn die konservative Partei, der sich Tr. Rösicke nnschlichcn will, verwirft jede grundsätzliche Oppo sition, fühlt sich vielmehr vor allen anderen Parteien berufe», mit der Regierung so weit wie irgend möglich zn positiver Arbeit zusommcnzuwirkcn; sie hat geschlossen gegen die Aufhebung des Jesnitengcsctzes und für die Ehrung deö Altreichskanzlers gestimmt. Dennoch haben die Rationallibcralen Eisenachs »nach reiflicher Ueberlegung" geglaubt, den Dr. Rösicke gegen Casselmann nicht unterstützen zu dürfen, sondem indirekt dem Letzteren zum Siege verhelfen zu müssen. Was gegen Dr. Rösicke vorgebracht wird, sind untergeordnete Gesichtspunkte rein parteipolitischer Art. In der Hauptsache wird ihm vorgeworscn, das; er rin Anhängerder Umsturz vorlage in der gegenwärtig vorliegenden Gestalt nnd ein Freund des Antrages Kanitz sei. Prinzipiell ist aber auch die »ationalliberate Partei von der Rolhwendigkeit überzeugt, das; die Umslurzparte! durch Abwehrmas;rcgeln ans dem Gebiete der Gesetzgebung be kämpft werden »lüssc und grundsätzlich erkennt sic die Rothlage der Landwirthscha't nnd damit zugleich die Pflicht a». dieselbe zn beseitigen. Rnr über dir Wege, die zur Lösung dieser beide» brennenden Tagessragen cingcschlagcn werden sollen, gehen die Ansichten der Rationalliberalen nnd der Konservativen auseinander. Im Prinzip stimmen also beide Parteien überein und bilden eine gemeinsame Gegnerschaft zn dem Freisinn. Trotzdem geben die Eisenacher Rationalliberalen diesem den Vorzug, indem sic dnrch Stimmenthaltung seinen Sieg sicher stelle». Sie verleihen damit dem Standpunkt ihrer Partei ein höheres Gewicht als den all gemeinen vaterländischen Interessen. Engherzige Jrakiionsvolitik, die fordert, das: die befrennoete. ans acineiniamem nationalen Boden stehende Rachbnrpartei mit ihr auch in der Frage der Mittel zur Lötung der schwebenden Fragen übereinslimmcn müsse, hat den Eisenacher Rativnnlliberalen das Gcsühl der Verantwortlichkeit der ganzen Ratio» gegenüber verdnntclt nnd sic die Mahnnng vergessen lassen, die ihr Führer von Bennigsen kurz vor der Reichs- kagsnnstvsnng vor zwei Jahren allen Patrioten an'o Her; gelegt t'at: in enter Linie tominl das Vaterland, erst in zweiter die Partei! Derselbe Tadel wie die Rationallibcralen des Eisenacher Wahlkreises trifft die dortige Parteileitung der antisemitischen Rcformpnrtci. Diese kann nicht einmal parteipolitische Erwägunge» sür die indirekte Unterstützung geltend machen, die sic dmch ihre Stimmenthaltniig dem Vollämpser des verjndetcn Freisinns an gedeihen iüs;t. Tie Eisenacher Antisemiten konnten zn ihrem Entschlüsse nur gelangen in Verleugnung jeder nationalen nnd antisemitischen Gesinnung, in schroffstem Widerspruch zn ihrem eigenen Programm. Mit dem freisinnigen Easselinann wollen sie absolut nichts grmein haben, in allen Punkten behaupten sie dessen unversöhnliche Gegner zn sein. Gleichwohl suchen sie ihm den Weg znm Siege zn ebnen nnd Temienigen die sichere Niederlage zn bereiten, mit dem sie in allen wesentlichen politischen Fragen ans dcmietben Standpunkte stehen. Tie Gründe, die v»r den 'Antisemiten sür die Wnhlenthaltnng angegeben werden, enthülle» das eigentliche Wesen der ganzen Zimmerinann'schcn Reivrinvartei. Sic entspringen dem erbärmlichsten.Konkurrenzneide, wie er krasser in tcincr anderen Partei vorwaltet. Weil es den Reformern nicht gelungen öl. ihren Kandidaten zur Stichwahl zn bringen, suchen sie ictzt dentenigen Konknricnten aus dem Felde zn schlagen, der seinen Erfolg dcmfelben wirthschastlichcn und ant'.semitiichen Pro arannn verdankt, mit dem sie telbst die Agitation betriebe» haben Wüters de» Führern der dcntsch-iocialenResormparici in Eisenach ernstlich nm die Förderung icncr allgemeinen politischen Interesse» zn tlniii, die sie ans ihre Fahne geschrieben haben. handelte es sich für sie nicht blos nm ^.lininiensang nnd Wahlmachc zur blotzen Förderung persönlichen Streverihnms. dann hätten sie nimmer mehr zn dem schmachvollen Entschlüsse kommen können, dem kon servativen Kandidaten des Bundes der Landwirthc ihre Unterstütz nng zn verweigern. Schon allein die Erwägung, das; mehrere Vertreier der denischiozialen Reiormparie! im Reichstage Mit giicder des BnndeS der Landwirthe sind nnd das; die meisten der Führer, wie mit einer Ausnahme'ammtliche sächsischen Reformer, ihre Reichstags Mandate nur den .Konservativen zn verdanken haben, hätte die Eisenacher Antisemiten von der Wahlcnthaltiing abhalkcn müssen. Ihre Stellungnahme enthüllt wieder einmal in ihrer ganzen Blöszc die wahre Natur dieser antisemitischen Parteirichtnng die unter dem Deckmantel patriotischer Bestrebungen keinen anderen Meck hat, als dem persönlichen Ehrgeiz etlicher politischer Streber nnd BernsSagiialoren zn dienen, die ans dem Antisemitismus ein Geschäft, sei es für ihre Eitelkeit, sei cs für ihren Gcldbcntei, machen, dessen Einträglichkeit sie besonders durch Tieienigen de cinträchtigt glauben, die lediglich aus patriotischeii,nnd nationalen Interessen den Kampf gegen die Auswüchse des -scmitiSmns aus genommen haben. Ganz wie in Eisenach treiben es letzt die iffihrer der deutsch sozialen Resormpartei im Wahlkampfe nm den ReichStagSwahlkreis Dresden-Land. Gegen den konicr vativen Mitbewerber und Vertreter des Bundes der Landwirthe wird mit allen Mitteln der volksvcrderbendcn nnd zersetzen den Demagogie gehetzt nnd geschürt, ohne Rücksicht ans die patriotische Erwägung, das; der Wahlkreis doch nur mit Hilfe der Konservativen vor der Eroberung dnrch die Sozial demvkratic geschützt werden kann. Acnischrtib- u«V Kenisprcch-Benchtc von, 18. Avril. Berlin. Dr. Ehrvsander in FricdrichSrnh erhielt den prensnschcn Kronenorden I. Klasse. — Tic „Kreuz Zeitung" theilt den Wortlaut des von dem Grafe» zur Lippe Biester seid an den BnndcSrath gerichteten Protestes in der Thronfolge frage mit. Es heisst in demselben: „Mit den, Lippc'schen Land tag nnd unzähligen bisher an die Ocsscntlichkcit gedrungenen Aens;c»ingrn von Sachverständigen bin ich von derRcchtsnngiltig kril nnd Rcchtsnnverbindlichkcit des bochsürstlichen Erlasses vom 15,. Oktober 18!>0 betreffend Einsetzung einer Regentschaft überzeugt. Ich habe mich dirscrhalb bisher nicht beschwerend a» den hohen Bnndcsralh gewandt, weil ich des Vertrauens gelebt habe nnd noch lebe, tatz derirlbc von Aintswcgcn die RcchtSbcständigkcit jenes Erlasses Prüfen nnd den ans der Verneinung derselben zn meinen Gunsten sich ergebenden Konsegnenzcn gerecht nnd nach drückliche Folge gebe» werde. In dieser Erwägung nnterlassc ich cs auch, gegenwärtig dem hohen Bnndcsrath eine nähere Begründ ung meiner Rechtsansprüche ans die Führung der Regentschaft im Fürstcnthum Lippe vorzutraarn. Umso nachdrücklicher mns; ich die Bitte anssprcchcn nnd den Anspruch erbeben, cs wollen für den Fall, das; nicht zwischen der Lipve'schcn Landesregierung nnd dem Lippc'schen Landtage selbst ini Wege der Landesgcsctzgcbuna eine Verständigung über die zur Entscheidung der schwebenden Thron- folgestreitrgkciten zu bestimmenden Behörde gewonnen werde, seitens des hohen BundesratbcS alle dicicnigen Schritte nnd Masinahincn eingclcrtct werden, welche in Anwendung des Artikels 76 Absatz 2 der RcichSvcrsassnng einen sofortigen nnd unparteiischen 'Anstrag der Sache herbcizusühren geeignet sind." — In Marinrkrcisen ist man gespannt darauf, wie sich die beiden Kriegsfahrzcuge „Kaiser" und „Prinz Wilhelm " bei ihrer Fahrt nach Ostasicn bewähren werden, da sie ihrer Bauart »ach rn sanitärer Beziehung, also in erster Linie nur zig» Dienste in heimische» Gewässer», das heisst m nördlichen Kliniaten eingerichtet sind. Dieser Umstand fällt bei den beiden Schiffen umsomehr in s Gewicht, als aiff ihnen auf nnbestimmte Zeit gegen IOOO Mann »ach den Tropen gehen sollen, mithin wird die Zahl der in Ostasien slationirten Mannschaften ans den gegenwärtig in japanisch-chinesische» Gewässern befindlichen Kriegsialirzeugen gerade verdoppelt: überhaupt wird cs das erffe Ma! sei», das; eines unserer Panzerschiffe in Ostasien die Kriegsilagge zeigt. — Ter Kellner Nickel nnd seine Ehesra» wurden hcnre rn Uner brennenden Wobnnng erstickt ansgrffrnden Ob das Feuer durch einen nnglücklrchen Zufall entstanden oder dnrch die geiffes. schwache Frau Nickel angelegt ist, ist noch nicht srstgesiellt. — In Königsberg in der Mart werde» ans gerichtliche Anordnung süin Leichen, die bereits länger als sechs ^ahre bestattet sind, bchnss Obduktion ansgegraben. Es besteht der Verdacht, das; ein dortiger Schneidermeister die Veistorbenen mittelst Strvchnins vergiftet hat. Berlin. Znm Vorsitzenden des Komitees sür den Bau der ostasrikanischeir Eentralbahn ist der Geheime Kommcrzienrath Oechclbäiffcr gewählt, - Tic Organisation der in Posen gcgrün detc» Landcsbank soll auch ans Oberschlesien ausgedehnt werden. Halle a. d. S. I» dem Geheimbundprozetz gegen 2l Mil glieder des hiesigen lvmninnistifchen Klubs, der vorder Strafkammer des Landgerichts Halle verhandelt wird, ist auf den Antrag des Staatsanwalts Götze die Oesfentlichkeit ausgeschlossen worden. Breslau. Tic Tuchfabrik von Werner in Goldbcrg ist in vergangener Narbt total niedergebrannt. Bremen. Beim gestrigen Festessen zu Ehren des elften deutschen Gcographcntagcs wurde auf Anregung des Grafen Linden ein Hnldigunastclcgramm an Fürst Bismarck gerichtet. Lübeck. Tic Grnndsteinlegniig sür den Elbc-Trave-Kanal ist au! den 3l. Mai angesctzt. K o s c l. Ter ncncrbantc Oderhascn. welcher durch das Kanali- si''""a-werk der oberen Oder vollendet ist, wurde heute feierlich eröffnet. M arbnrg. Fürst Bismarck wird am Sonntag den Rektor scr hiesigen Universität Professor Fischer und sieben andere Herren als Deputation der Vereinigung Alter Burscheiffchastez Deutschlands zur Entgegennahme einer Adresse cmpsanaen. Pose ». Unter Betheiliaung von Berliner Banken wird der Verein zur Förderung des Teutschthums in den Ostmarken in einigen Wochen eine ostdeutsche Landesbank mit einem Grund kapital von 3 Millionen Mark gründen. Der Zweck der Bank ist, Sie Ansiedelung von Deutschen aus Mittel- und West-Deutschland zu bewirken. Ter Verein zählt letzt in den Ostmarken 3)00, im Reich 8000Mitglieder: die Berliner Ortsgruppe hat 600Mitglieder. P o i c n. Ter kürzlich in der Steiermark verstorbene tückische Divisionsgeneral a. T. Sefer-Paichn Graf Ladislaus Koscielskil hat seinen Ressen, den bekannten früheren Reichstagsabgeordnetcn Joses von Koseiclski. zum Universalerben eingesetzt. Tic Erbschaft umfasst gegen o Millionen Francs, sowie das Schloff Bertholdstein in Steiermark mit kostbaren Knifft- nnd Wassensaninilungcn. Wien Nachdem gestern der Streik der Ziegelarbciter — cs feiern im Ganzen lO.ooo Manu — ruhig verlaufen war. kam cs heute zn Znsammenstöffen, wobei cs auch Schwcrverwundetc gab. Sic Streitenden verhinderten das Ausladen der Ziegeln. Tic Polizei ging energisch vor nnd dabei kamen einige ernste nnd viele leichte Verwundungen vor. W i e n. Ter Kaiser spendete 100,000 Gulden für die durch das Erdbeben Geschädigten. Laibach. In der heutigen Nacht erfolgten abermals drei leichte Erdfföffc. Tic 'Aufregung dauert fort, die Bevölkerung brachte die Nacht im Freien zn. Heute trat Regen ein. Bis jetzt zählt man 66 Ttöffc. Laibach. Tie Landesregierung traf Maffnahmcn zur Unter bringnng der Obdachlosen nnd traf sanitäre Maffreaclii Für die Bertheilnng der Kafferipendc wurde eine.Koinmission eingesetzt. Pioniere wurden beordert zur Sicherung des Museums, des ähcatcrS nnd der öffentlichen Bauten. Es wurde ein besonderer Zug zwischen Laibach nnd Lecs eingerichtet, nm den Bewohnern Laibachs dicMöglichteit zu geben, anfferhalb zn übernachte». Tic Schulen bleiben mehrere Wochen geschlossen nnd werden, soweit sic bansicher sind, sür Unterbringung der Obdachlosen verwende!. Die Ordnung ist musterhaft. In dem Bezirke Stein waren die Verwüstungen am bedeutendsten Tic Kirche nnd2t Hämer wurden zerstört, Pfarrhaus nnd Schule arg beschädigt. Paris. Hier sind ernste Nachrichten über die schwedisch norwegische Krije verbreitet. Man will Iviffen. der König gcdcnle eventuell abzudanken. P n r > s. Die 'Nachricht von einem geplanten 'Anschlag ans den Präsidenten Fanre wird dementirl. Pari S. TaS „Petit Journal" will wissen, die Polizei sei benachrichtigt, das; ein gefährlicher Anarchist anS London nach Havre gekommen sei und einen Mordanschlag aiff Fanre plane. Der Präsident wird sorgfältig gehütcl. - Blvwitz sagte gestern bei seiner Vernehmung dnrch den Ausschuß der Zeitungsleitcr. Rudolf Lindau habe hier seinerzeit die Ausgabe gehabt, znm Bortheil Deutschlands Eiiffluff ans die Pariser Presse zu üben. Er habe dies durch häufige Empfänge in seinem gastlichen Hauff und durch persönliche Frenndschaftsbeziclmngen zn Prcfflcnten erreicht. H avrc. Der englische Konsul stellte den Konnnandantcn nnd die Offiziere der „Australia" dem Präsidenten vor nnd tagte, die Entsendung der „Australia" solle ein Zeugnis; der wahrhasi srennd schaftlichen Gefühle Englands ffir Frankreich tein. Fanre crwiederle, daß dieser Beweis die freundtchastlichen Beziehungen beider Staaten noch befestigen werde. Rom. Ter Minister des Innern erlies; ein Effkulm an die Präfekten, worin icde öffentliche Manifestation am I. Mai ver- boten und Versammlungen nur in geschlossenen Räumen und nur mit polizeilicher Erlaubnis; gestattet werden. Brussel. Im südlichen Belgien wurde ein 1 Sekunden dauerndes Erdbeben beobachtet. — In Nim» wurden die Kirche nnd mehrere Häuser beschädigt. Drei Menschen wurden gctödtek Madrid. Maischall Martine; Eampos ist gestern in Euba cingetrossen. Derselbe forderte die Insurgenten auf, Tclegirtc zn ihm zn entsende», nm mitsihnen über die Lage zn bcrathen. Tic Rebellen haben jedoch dielen Vorschlag abgelelnit. Washington. AnS Tokio wird gemeldet, China willigte ein, die Likinabgnbcn nicht mehr zn erheben, eine einheitliche Taelwährung cinzusühren nnd den Ausländern zn gestatten. Fabriken zu errichten. Maschinen rinznsührcn nnd Waarenhniffer un Innern zu bauen. Tie handelspolitischen Zugeständnisse tollen allen Nationen gleichmäßig zn The!! werden. Yokohama. Für die Ratifikation des Friedensvertrages ist eine dreiwöchentliche Frist gesetzt. Simla. Der Vicekolonialrath beschloß, mit ttinr» Kal», zn unterhandeln. Tic Bedingungen werden bis zur Annahme ge heim geh""- Gisckl snii,ugi!q»^s,.s I, «»(l.Ioa-.) ' o.z pmi.,gvt°!n V »>>.>siwlr--ui>i piirnnniH
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