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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186103212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18610321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18610321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-03
- Tag1861-03-21
- Monat1861-03
- Jahr1861
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1861
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 80. Donnerstag den 21. März. 1861. Bekanntmachung. Die zeither an Herrn Stadtrath Felsche vennietheten drei und an Herrn Ferdinand Sernau'S Erben vermietheten vier Kellerabtheilungen unter der HL. Bürgerschule sollen, erftere von Michaelis d. I., letztere von Johannis d. I. ab anderweit aus 3 Jahre an die Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige werden veranlaßt, Dienstag den L«. März d. I. Vormittags LL Uhr an Rathsstelle zu erscheinen, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Beschlußfassung des Rathes, welchem die Auswahl unter den Licitanten so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Miethbedingungen, so wie der Grundriß des Kellers können schon vor dem Termine an Rathöstelle tingesehen werden. Leipzig am 14. März 1861. DeS Raths der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Veffentliche Sitzung -er Leipziger polytechnischen Gesellschaft am 8. Februar 186l. (Genehmigtes Protokoll.) (Schluß.) vr. Hirzel zeigt mehrere sogenannte Leipziger Reiß zeuge vom Waarenlager der Herren Jost L Kratze zur An sicht vor, um daS Interesse der Anwesenden auf dieses Fabrikat zu lenken, welch*- in und um Leipzig weniger als im AuSlande bekannt zu sein scheint. Es sei sehr erfreulich und anerkennens- werth, daß sich die Mechaniker in und um Leipzig bemühen, eine brauchbare, saubere und preiswerthe Waare in gefäl liger Zusammenstellung zu liefern. Theilung der Arbeit hierbei sei eine Hauptursache der großen Vollkommenheit, zu welcher sich dieser Industriezweig in Leipzig ausgebildet habe; denn die Leip ziger Reißzeuge seien im Auslände berühmt. Es gebe Arbeiter, die einzig und allein Zirkel fertigen, andere, welche nur Reißfedern, Transporteure u. s. w. machen, bis zum Etuimacher; die einzelnen Stücke gelangen nun in die Hände der Händler, die dieselben zu- sammenstellen und so als Ganzes in den Handel bringen. Auch das benachbarte Halle beschäftige viele Arbeiter mit Anfertigung von Reißzeugtheilen, so daß Leipzig und auch Halle entschieden als Fabrikationsorte von Reißzeugen bezeichnet werden können. Der größte Theil der Leipziger Reißzeuge gehe nach Amerika, Rußland und einige Gegenden Deutschlands. Die in der Sitzung zur Besichtigung vorgelegten Reißzeuge fanden unter den anwesen den Sachverständigen vollkommene Anerkennung. vr. Hirzel zeigt ferner zwei Originalschachteln mit echter chinesischer Tusche vor; er hatte dieselbe aus einer zuverlässigen Quelle erhalten. Jede Schachtel enthält 10 Stück in den verschiedensten, eigenthümlichsten, schön verzierten Formen und wahrscheinlich auch Sorten. Der Preis einer Schachtel ist 10 Thaler, doch enthält sie so viel Tusche, als kaum ein Einzelner in seinem Leben verbrauchen kann. — Sprecher hatte sich durch kleine Proben, die er damit gemacht, von der Güte dieser Tusche überzeugt. Ferner macht vr. Hirzel auf die in England patentirten kleinen Filzringe gegen Hühneraugen (in Leipzig bei Herrn A. Bredow zu haben) aufmerksam. Beim Gebrauche wird die gummirte Seite befeuchtet und so aufgeklebt, daß das Hühnerauge in das runde Loch kommt. Der Stiefel drückt dann nicht mehr und das Hühnerauge verschwindet nach einiger Zeit vollständig. Die große Theilnahme, welche diesen Ringen gezollt wurde, bewies, wie sehr die Menschen von Hühneraugen geplagt sind und wie werthvoll jedes Mittel ist, welches die Schmerzen erleichtert und das Verschwinden dieser Plage befördert. Aus derselben Handlung wurden noch Einfädler (pr. Stück 20 Ngr.) vorgezeigt, die sich vorzüglich für Personen eignen, die schwache Augen haben. Man kann, wie der Sprecher durch den Versuch bewies, feinste und gröbste Nadeln mit Leichtigkeit ein fädeln; die Vorrichtung ist einfach, praktisch und daher em- pfehlmswerth. Ferner zeigte Herr vr. Hirzel noch folgende Gegenstände, die er alle von Herrn A. Bredow herbeigesucht hatte, vor: 1) Schweizer Holzschnitzereien in Nußbaumholz, in Brienz gefertigt; sie zeichnen sich durch geschmackvolle und vortreffliche Ausführung aus. — 2) Eine sehr zweckmäßige Vorrichtung, das Flackern, so wie auch das Laufen der Lichter beim Gehen damit vollständig zu verhindern — 3) Streichriemen für Rasirmesser (von Gebrüder Dittmar in Heilbronn), vortrefflich zugleich mit den Rasirmessern, die in den Streichriemen eingesenkt sind, so daß sie von demselben Futteral umgeben werden wie der Riemen. Der Stahl zu den Messern ist vorzüglich und vergoldet, um daS Rosten zu verhindern. — 4) Seifenbeutel, aus welchen man mittelst eines gelinden Druckes so viel als man nöchiq hat Seife herausdrücken kann. Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung mußten, da die Zeit abgelaufen war, auf die nächste Sitzung verschoben werden. — Herr Eisengießereibesitzer Götz (Firma Götz L Nestmann) ladet schließlich noch auf nächsten Sonntag Vormittag von 11 bis 52 Uhr zur Besichtigung einer von ihm erbauten größeren calorischen Maschine ein. — Hierauf erfolgte der Schluß der Sitzung. Am 15. Februar 1861 fand ferner eine nicht öffentliche Sitzung der Leipziger Polytechnischen Gesellschaft statt, in welcher Herr vr. Hirzel einen offenen Brief des Oberländer Gewerbevereins zu Sonneberg an alle Gewerbevereine Deutschlands vorlaS. In demselben war die Ansicht ausgesprochen, daß die Gewerbevereine noch segensreicher wirken könnten, wenn mehr auf Aufklärungen über Handelsverhältnisse Rücksicht ge nommen und die Gewerbsqenossen auf Absatzwege für ihre Fa brikate aufmerksam gemacht würden. Ein gutes Mittel hierzu seien in größeren Städten die permanenten Ausftellungen. Hieran knüpfte sich eine längere Debatte, in welcher sich ein großer Theil der Anwesenden dahin aussprach, daß die perma nenten Ausstellungen im Allgemeinen nicht zweckmäßig seien, weil die Fabrikanten ihre neuen Muster dm Beschauern und Concur- renten nicht ohne Weitere- preiSgrben wollen; außerdem verursache eine permanente Ausstellung sehr bedeutende Kosten. Hierauf wurden folgende Herren zu Mitgliedern der Gesell schaft erwählt: Schuhmachermeister Ru dl off; Buchbindermeifter Pfefferkorn; I. R. Westerholz, Director der städtischen Gasanstalt; Techniker Moritz Strehle; C. H. Unglenk, Agmt für die Königin Marienhütte bei Zwickau; vr. meä. Guft. Beck; Straßenbauassiftent B. Lehmann; Kaufmann Rich. Pöritzsch; Schriftgießereibesitzer Oscar Krabs. Der Director spricht ferner Herrn Herrmann Hahn, der der Gesellschaft 50 Stück neue weiße Kugeln zur Ballotage gefertigt und zum Geschenk gemacht hat, den wärmsten Dank aus. — Ferner hat der Verlagsbuchhändler Herr I. I. Weber die ganze Samm lung seiner Katechismen (38 Bände) der Gesellschaft zum Geschenk gemacht, so wie auch F. G. Wieck's Merkchen über da-Papier, wofür der Direktor Vr. Hirzel lm Namen der Gesellschaft den freundlichsten Dank sagt. Bor und nach der Sitzung warm die Bibliothek und die Modellkammer geöffnet, vr. G. Heppe.
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