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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187609146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-14
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1876
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Erscheint tilglich früh 6»/, Uhr. Rttzattto» »»4 <»pk4Ü1oo Johannisgasse 33. Serantivortl. Haupt-Redacteur Fr. Hüttner in Reudnitz. Für d. polit. Theil vrrantwottlich vr. Arnold Bode! in Leipzig. Immhme der für die nächst- olacnde Nummer bestimmten Jwkratr an Wochcntagm bis Uhr Nachmittags, an Sonn- oüKesttagen früh dis '/,9 Uhr. z, »Ni FiUalra für Zos.-^anahmr: Otto Klemm, UniversttLtüstr. 22, -«tSLöschk, Satharinenstr. 18,p. nur dis '/.3 Uhr. Tagelilalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 14.50V. Aboa,nne»«,prtt, viertelt. 4»/,ML, incl. Bringerlohn 3 Mt., durch dir Post bezogen 6 ML Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar >0 Ps. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrdcrung 3« ML mit PostbefSrderung 4L Dt! Inserate 4gcsp. BourgeoiSz. 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherein Tarif. Aeclamr» unter dem Levaettonafirtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. -epedtlton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumoraucio oder durch Postvorschuß. Oeffentliche Plenarsitzung der Handelskammer. Freitag, den 18. September d. IS., Abends 0 Uhr, in deren» Sitzungssaale, Neumarkt Nr. 10, I. Tagesordnung: 1.) Registrande. 2) Berichte deS VerkehrsauSschuffes über a die Vorlage deS Reichs-Eisenbahn-Amtes, die Nevision deS Visenbahn BetriebS-Reylement- betr.; d) die Antwort des Kaiser!. OberposldireelorS auf die Eingabe, die Sehlnsizett für die Packet» au» ahme re. betr 3) Bericht des Ausschusses für Zoll- und Steuerfragen über die Vorlage deS Königs. Ministerium« de« Innern, die Erneuerung des deutsch-österreichischen Han delsvertrags betr 4) Dorbericht der II. Sectio» deS Börsenvorstandes olS HandelSkammer-Commission über die Zuschrift des Direktoriums des Landwirtbschaftlichen KreiSvereinS tvezen der Art der Notirungeu der SpirttuSpreise. 5) (eventuell nicht-öffentlich) Bericht über die Verordnung des Äöuigl. Iustiz-Minifterinms, VorschlagSwahl für die erledigte Stelle eines ka«fmä'u«tschrn Handelsrichters betreffend. Schule zu Reudnitz. Der Unterzeichnete Schulvorstand bringt hierdurch zur Kenntniß der Betheiligten, daß Gesuche um vorzeitige Entlastung auS der Schule zu Ostern 1877 u l einer Slcmpelmarkc von 25 Psg. versehen btS zum 30. September l. I. au den Unterzeichneten schriftlich einzureichen sind. Hierbei wird bemerkt, daß die vorzeitige Entlastung aus der einfachen Volksschule nach 7jährigem Schulbesuche, die vorhandene Neife vorausgesetzt, nur in besonders dringenden Fälle» und in der Regel nicht vor vollendetem l4. Lebensjahre des Kindes gestattet werden kann. Später eingehende Gesuche können unter keinerlei Bedingung weitere Berücksichtigung finden. Reudnitz, am 1l. September 1876. Der Schulvorstand. Bruno Sparig, Vorsitzender. krochen. Cavallerie und Artillerie kamen beiderseits zur Geltung. — Der Prwatdocent der Philosophie vr. pllil. Wilhelm Arndt in Leipzig ist zm» außerordent- ichen Professor in der philosophischen Facultüt der Universität und der bisherige Direktor deS chysikalischen Instituts der Universität zu Graz, Prof. vr. Toepler, als Professor für Experi mentalphysik an dem Polytechnikum zu Dresden ernannt worden. Z Leipzig, 13. September. Zu dem heutigen Licitation stermine, betr Bermiethung des zeilher an Herrn Kaufmann Gröber vermielbeten Lckgewölbes Nr. 2 der Verkausshalle an der Schillerstraße und Petersstraßeuecke, batten sich 26 Bieter eingefunden und es ist ein Höchst gebot von 1620 jährlich erzielt worden. * Leipzig, 12. September. Aus der Staats bahnlinie DreSden - Riesa-Leipzig treten am 15. September mehrere Aenderungen im Fahrplane ein. Der seither 1 Uhr 50 Min. Nachmittag- auS Leipzig abaehende Personenzug, welcher nur bis Riesa verkehrte, und ebenso der Zug 4 Uhr 5 Min. Nachmittags von Riesa nach Leipzig kommen in Wegfall. Dafür werden zwei andere, du» Leipzig bis Dresden und umgekehrt verkehrcvde Pvtfonenzüge eingelegt, mit dein Ab gang aus Leipzig 2 Uhr 5 Min. Nachmittags und auS DreSden 2 Uhr 4Ü Min. Nachmittags. — AuS Geschäftskreisen ertönt die Klage, daß von vielen Fleischern, Bäckern, selbst Kauf leuten u. s. w. seit einiger Zeit konstant diejenigen Eins echstel-Thal erst ücke als ungültig zurück gewiesen werden, welche auS dem achtzehnten Jahr hundert in feinsten vollwichtigen Silberstücken aus der Kopfseite in deutlicher Prägung „v. 0. b'rick August, klex kol. et aus der Wappenseile ,,VXXX vlue seine Llarle >/," tragen, weil sie in der i'-riaen Meinung sich befinden, es seien polnische halbe Gulden. Königlich sächsisches im Vierzehnthalersuß geprägtes Äeld, außer dem Speciesthaler, der außer Cours gesetzt ist, wird in jeder Reichs- und Staatskasse unbean standet genommen, selbst wenn Friedrich August alS König von Polen mit ausgeprägt ist. Es liegt demnach gar kein Grund vor, die Annahme dieser Münzen zu verweigern, zumal gesetzlich Jedermann verpflichtet ist, gute-deutsch« S Silber geld bis zu 20 ^ in Zahlung zu nehmen. Lkipftg, 13. Sept Alhambra-Theater Bekanntlich ist mit dem seit mehreren Jahren mit gutem Erfolg bestandenen Vaudeville Tbeater zur Guten Quelle eine Veränderung vorgegangen, über deren Wirkung sich erst nach Verlauf einiger Zeit ein bestimmtes Urtheil abgcben ließ. Die Stätte, an welcher ehemals lediglich dramatische Stücke zur Ausführung gelangten, ist jetzt letzteren zwar nicht verschlossen, indessen hauptsächlich den allabendlichen Vorträgen verschiedenartiger Künstler eingeräumt, indemConcertsängerinnen und Eostüm Soubretten mit Balletkünstlern, Cbarakter- und GesangS-Komikern, Akrobaten und Clowns ab wechseln. So viel läßt sich mit Bestimmtheit sogen, das Arrangement der Vorstellungen und die Wahl der zum Vortrag kommenden Stücke berechtigen zu der Erwartung, laß daS Unter nehmen kein erfolgloses sein wird D'e engagirten Bekanntmachung. Da wabrzunehmen gewesen ist, daß die Bestimmungen des Gesetzes: die Belastung und Felgen- breile des Frachtsuhrwerks aus den Chausseen u. s. w. betreffend, vom 16. April 1840 und der Ausführungsverordnung zu diesem Gesetze vom 12. Mai 1841 nicht immer gehörig befolgt werden, so werden dieselben hiermit anderweit auszugsweise zur öffentlichen Kenntniß gebracht. 1. Das gewerbsmäßig betriebene Frachtfuhrwerk darf die zusammenhängenden Chausseen nur mit Wagen befahren, woran ohne Unterschied der Anzahl der Räder und der Bespannung der Beschlag der Radfelgen (d. h. der aus die Felgen gelegte Metallreis) eine Breite von mindesten- t05 Millimeter hat. Unter gewerbsmäßig betriebenem Fuhrwerk ist dasjenige zum Transport größerer Lasten einge richtete Fuhrwerk zu verstehen, welches regelmäßig zur Forlschafsung fremder Güter um bedungenes Lohn oder zur Verladung von Frachlgcgenständen für eigene Rechnung zum Zwecke eines von dem Eigenthümer zugleich betriebenen Handels oder Fabrikgeschäfts verwendet wird. 2. DaS gewerbsmäßig betriebene zunächst zum PersonentranSport bestimmte und eingerichtete Fuhrwerk, welches zugleich zum Fortschaffen von Frachtgütern aus Chausseen benutzt wird, muß mit Felgenbeschlägen von mindestens 65 Millimeter Breite versehen sein. 3. Stein- oder Braunkohlen-, Stein- und Getreidesuhren dürfen auch wenn dazu kein gewerbs mäßig betriebenes Fuhrwerk verwendet wird, auf allen Chausseen nur mit Wagen geschehen, welche wenigstens 105 Millimeter breite Radselgenbeschläge haben, sobald die Ladung a. bei vierrädcrigem Fuhrwerk mehr alS 50 Centner, d. bei zweiräderigem Fuhrwerk mehr als 25 Centner beträgt. 4. Die Führer von gewerbsmäßig betriebenen und solchen Fuhrwerken, welche zu Stein- oder Braunkohlen-, zu Stein- oder Getreidefuhren benutzt werden, sind gehalten einen das Gewicht der Ladung bescheinigenden Frachtbrief oder Ladeschein bei sich zu führen und aus Erfordern den Chaus seeaufsichtsbeamten vorzuzeigen. 5. Jede Ueberlretung der vorstehenden Bestimmungen wird mit einer Strafe von 3 bi- 30 geahndet. Zur vorschriftsmäßigen Umänderung von den gesetzlichen Bestimmungen nicht entsprechenden Fuhrwerken wird hiermit eine von heute anzurechnende .linonatliche Frist eingeräumt. Leipzig, den 21. August 1876. Königliche Amts haüpt»nanns«hast. Or. Platzmann. Wegen Reinigung des Lvcals bleibt die Einnahmestube Donnerstag den 14 dieses geschloffen. Leipzig, den'II. September 1876. DeS Naths Finanz-Deputat»»«. Aus LIM und Land. * Leipzig, 13. September. Der gewiß allgemein gehegte Wunsch, eine dauernde Erinnerung au deu herrlichen architektonischen Schmuck zu besitzen, in welchem unsere Stadl während der Kaiser tage prangte, ist bereits in Erfüllung gegangen, und zwar in einer Weise, die zuverlässig nicht un befriedigt lasten wird. Es liegen vor unS einige photographische Abbildungen der (wenn auch bei strömendem Regen) von Herrn Photograph F. Thiele hiersclbst aufgenommenen Festbauten, und zwar stellen dieselben dar: das Museum mit seinen Anhängseln und den beiden Säulen, den Augustusplatz von der Südostseile, die Ehrenpforten am Petersthor, am AuSgang der Grimma'schen Straße, am -lusgang der Äoelhestraße und am Grimma'schen Stemweg, sowie das Nalhhaus und den davor liegenden Theil des Marktes. Wer selbst ein Andenken an die schönen Septembertage von 1876 aufbewahrcn oder auswärtigen Ver wandten und Freunden ein gewiß freudig ent- gegengenommenes Geschenk zu machen beabsichtigt, Dem rathen wir, die wohlgelungenen Photo graphien sich anzuschaffen. NevrigrnS hat eine zu den festlichen Tagen hier verweilende höchste Persön lichkeit Herrn Thiele den ehrenvollen Auftrag ertheilt, zum Andenken an Deren hiesigen Aufcnt- kalt die Appartements, Gebäude rc., welche Dieselbe vewohnte, photographisch aufzunehmen, und eS wird auch diesen, erst später zu veröffentlichenden Abbildungen gewiß daS Interesse des PublrcumS nicht fehlen. — Bei dem Abbruche der Festbauten auf dem Augustusplatz war keine Feuerwehr, sondern eS waren nur die Zimmerer lhätig. — Wie das „Dr. Iourn." mittheilt, hat am S. September unter Leitung deS Prinzen Georg westlich von Leipzig ein Feldmanöver der 1. Infanterie-Division Nr. 23 unter Zutheilunx der 1. Cavallerie-Brigade Nr. 23 und de! 1. Feldartillerie-RegimentS Nr. 12 gegen die 2. Infanterie-Division Nr. 24 unter Zutheilunx der 2. Cavallerie-Brigade Nr. 24 und deS 2. Feld artillerie-Regimenls Nr. 28 stattgcsunden. Nach dem Plane hatte eine Nordarmee nach ungünsti gen Gefechten südlich von Leipzig am 9. Septbr den Rückmarsch von Leipzig auf Halle angetreten, während eine Südarmce aus Leipzig vordrängte, die bei Lindenau lagernde Norddivision sollte die abzichende Nordarmee decken, ihr gegenüber aber die über Zwenkau vorgeschobene linke Flügel- division der Sübarmee auf dem linken Elsterufer gegen Lindenau vordringend, den Angriff der Südarmee auf Leipzig unterstützen. Südlich von Schönau kam es Vormittag- 10 Uhr zum <8esecht zwischen der von Rehbach und Knauthain der vorrückenden Süddivision und der westlich von Großzschvcher entgegentretenben Norddivision Letztere ging in der Richtung nach Rückmarsdor zurück, vertheidigte eine vorthcilhaste Stellung bei NeidUtz und Schönau, gegen welche die Süd division nur langsam Terrain gewinnen konnte >ls die Umfassung de- feindlichen linken Flügel- zur Geltung gekommen war und die Norddivision Schönau geräumt und südlich Rückmarsdorf Stell dmg genommen batte, wurde das Manöver abge Kräfte, vor Allen die Clowns und Akrobaten Gebrüder Hickin, ernten vielen Beifall wegen der von ihnen ausgesührten Leistungen. Mchst diesen Künstlern tritt mit gutem Erfolg die Eoncert- sängerin Frl. Posen er auf, die bei angeuehmcr Erscheinung über eine wohlklingende und gut geschulte Stimme verfügt. Die -Schwestern Frl. Grete und Marie Contrelly, im vorigen Jahre chon Lieblinge des Publicum- im Äermania- Tbeater, erfreuen auch jetzt wieder durch ihre g» fälligen Vorträge, und eben so vortheilhaft be- ännt «st das Tänzerpaar Balletmeifler Tignani und Signora Bi auchi. * Oolkmarsborf. Ein reckt hübsches, mit leb- -aftem Interesse besuchtes Kinderschau- und PreiSturnen wurde am letzten Sonntag auf dem Turnplätze hier vorgeführt, und zwar zwecks spälcrer Gewinnung auch schon der Jugend sür die jetzt zurückgedrängten Turnbestrebungen. Es war nämlich auch dieses Jahr, wie früher, von unserm Turnvereine ein Privatturncursus auf 4 Monate sür den enorm billigen Preis von 75 für ein Kind bei wöchentlich 3 Stunden veranstaltet worden, an dem sich anfänglich 110, zuletzt 51 sechs- bis vierzehnjährige Knaben de Iheiligten. Die Herren Hamann und Isaak auS jenem Vereine führten u. A. Frei« und Kietter- übungen und von Turnspielen der Kleineren z. B. das Kettensprengen, Rennen mit Hinder nissen und ,,dritten Mann Ausschlagen" vor, waS Gewandtheit wie Enischlußsaffung sichtlich gebildet hatte. Die Prämien sür die tüchtigsten Leistungen, z. G. sür einen Weitsprung von 3*/, Meter, hatten die Lehrer sogar von ihren Honoraren ge opfert. Außerdem gab obiger Verein jedem Kinde noch Gebäck Vermöge besseren Geschäftsganges als zur Zeit hielten im Vorjahre 80 Schüler auS. Möchten solche und ähnliche nützliche Veranstal tungen denn auch anderwärts erprobt und ihre Ergebnisse veröffentlicht werden! * Leipzig, l3. September. In einem Bericht der „Magdeb. Ztg." Uber die Kunstausstellung in München finden wir folgende Bemerkung: „Warum die königliche Akademie zu Dresden sich mit ihren charakterlosen Acten und sonstiger müder Zeichnerei in diese Ausstellung gewagt hat, mag der bekannte Gras Qerrndur erklären. Wie muß eS um eine Direktion stehen, die ihre Anstalt als einzige aller Akademien unter die Gewerbeschulen drängt und nickt einmal merkt, daß ihr die beiden eigentlichen bieher gehörigen Schulen des Landes, sowohl die erst seit diesem Jahre bestellende Kunst- gew erbeschulc (früher Zeickenschnle) zu Dres den. als auc» die städtische Gewerbeschule zu Leipzig selbst in vernünftigem Zeichnen vor aus sind, von der bauptsächlich hieher gehörigen, aus Fachzwecke binzielenden Anwendbarkeit des Zeichnens gar nicht zu reden. In dieser Beziehung nimmt wenigstens die genannte Dresdener Kunst- gewerbelchule unter Leitung deS vielseitig aus kunst gewerblichem Gebiete lhätigcn Professor C Graf reckt tüchtige Anläufe." * Leipzig, 13. September. Wir mußten leider in einer der letzten Nummern mittheilen, daß im Dorfe Stönt sch bei Pegau ein fünfjährige- Kind, welches vor mehreren Wochen von einem tollen Hunde g-bilien war, an der Toll wntll erkrankt und unter den größten Schmerzen ge- lorben sei. Trotz aller Erörterungen konnte der Besitzer deS Hundes nicht ermittelt werden, und ebenso Wenigs ist ausfindig zu machen gewesen, woher der Hund gekommen und wohin er gr ausen. Die Amtshauptmannschast zu Borna hat nuxi, um weiteren UnglückSsällen möglichst vorzu- bcugen, sür sämmtlichc zum Bezirke des Gerichts- amies Pegau gehörigen Landgemeinden und felbst- tändigen Güter bis zum >0. November die Hundesperre angeordnct. — Daß für zurciscnde Agitatoren der Social demokratie auch in Zwickau kein sehr sruckl- >arer Boden ist, zeigte nicht bloS der schwache Besuch der sür vorigen Sonntag zur Entgegen nahme cineS Referates deS Maurers Groltkau auS Berlin angesetzten Versammlung von Bau- Handwerkern, welcher nur 45 Theilnehmer, ein schließlich der anwesenden Bergarbeiter, beiwohnten, sondern auch ein Zwischenfall in der Versammlung selbst, in welchem dem von nothwendiger Ab kürzung der Arbeitszeit und Erhöhung des Lohnes faselnden Referenten von einer Seite inS Gesicht gesagt wurde, daß die hiesigen Arbeiter keiner ru- gereisten Aushetzer bedürften und selbst am besten wüßten, wie lange sie zu arbeiten und wie viel sie dafür zu verlangen hätten, ivelcher Aeußerung allerdings eine derbe Zurechtiveisung folgte. — Der Corrcsvonkent de- „Chcmn. Tagebl." auS Meerane hält, gegenüber Vielsachen Ab leugnungen, seine früher Mittherlung über de» aus Meerane nach Amerika gereisten Fabrikanten Friedrich „in der Hauptsache als der Wahrheit entsprechend" aufrecht. s Dresden, l2 September. Unter den in den umliegenden Ortschaften abgehaltenen Sedan- seiern verdient eine auch in rveiteren Kreisen bekannt zu werden. Im verflossenen Jahre hatte sich die Dorfgemeinde Räcknitz mit den umliegen den Dörfern zu gemeinsamer Feier verbunden, oie in gemeinsamem Zuge mit LampionS zu der Höhe bei dem bekannten Denkmale Moreau's und Ge sang und Ansprache bei einem daselbst entzündeten Freudknseuer bestand. In diesem Jahre hatte die Dorfgemeinde Kaitz die Leitung der Sache in die Hand genommen, und ein ungenanntes ComitS hatte „alle Patrioten" zur Feier eingrladen. In der Tbat zogen denn auch zu bestimmter Abend stunde die Schulkinder unter Führung ihres LehrrrS und unter zahlreicher Begleitung der Dorfbewoh ner mit bunten Lampen aus den Nötlmitzer Berg und sangen dort in recht braver Weise einige vaterländische Gesänge. Ein dunkler Ehrenmann aber, dessen Name zur Zeit noch nicht in die Qcssentlichkeit gedrungen ist. hielt die Festrede, die unter Anderm folgenden Satz enthielt: „Wenn Sachsen spricht, muß Preußen ruhig sein, drum laßt unS anstimmen die Wacht am Rhein", und deren blühender Blödsinn in erncm dreifachen Hoch endete: aus ein freies, einiges Deutschland, auf Bismarck und Moltkc, die Deutschland zum Reiche gemacht, und aus die Reich-tagSabgeord- neten, die dabei mitqewirkt, nämlich die Herren Bebel, Liebknecht. Hasenclever und Wigard. — So geschehen am Sedantage 1876. nicht in Sckilva. sondern in Kaitz, eine halb« Stunde von der Residenz- und Hanpt>iadt Dresden DaS sind
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