Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187609156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-15
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint tS-ltch früh 6'/. Uhr. «U twcSitü» JohauniSzasse ZS. Serantworll. Haupt-Redactmr Kr. Hüttner in Neudmtz. ^ür d. polit. Theil verantwortlich vr. Arnold Bodek III Leipzig. »nmrdmk der für die nächst tolarndr Nummer deftimmleu gnserate an Wochentage» dis 8 Uhr Nachmittags, an Tonn- «tdKefttageu früh bis V.SUhr. r, de, Ftttate, sSr z,s. A»,ahmr: Ltto Stemm. Universitätsstr. 22. LoutS Lösche. Satharinenstr. 1S, p. nm bis '/,3 Uhr. Uchztztr LagtblM Anzeiger. LiM für Politik, Localgeschichtt, Handels- und Geschäftsverkehr. Auslage 14,500. Ld««mm,t»»rri» viertelt. 4V.DK. incl. Urmoerlohn 5 AK. durch di« Pot« bezog«« 6 Mk. Jede einzeln« Nummer 3>) Pf. Belegexemplar l0 Pf. , Tebüdrcn für Lxrradrilazra ' ohne Postde'ördcrung 3ü Mi. mtt Postdefvrderullg 4» L'k Ziserate -Igesp Bourgeois;, 20 Pf. chrbßere «chriften taut uns««» PrelSverzeichniß — Tadeltanscher Satz nach höherem Tarif. Leclawea ovter de« petarttoa^ktch die Spaltzeile 40 Pf. Inserat« sind stet» an d. Gepevttto, zu senden - Rabatt wird nicht gegeben Zabluug prasuumsrAackl oder durch Postvorsckmß. W L5S. Freitag den 15). September 1878. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir vorläufig und bi- nach Abschluß an« aestellter Erörterungen die Genehmigung zur Anlage von WaterclosetS versagen werden, da wieder holt ««gestellte Untersuchungen ergeben haben, daß trotz der bei derartigen Anlagen vorhandenen De-infection-vorricbtungen kein reine- de-inficirte- Master in die Schleußen abfiießt und dadurch die Sckleußen mit fauligen, der Gesundheit höchst schädlichen Stoffen erfüllt werden. Insoweit WaterclosetS bereit- im Betriebe sind oder deren Anlage von unS genehmigt ist. hat eS dabei vorläufig sein Bewenden. Der Rath der Gtadt Leipzig. Leipzig, am 24. August 1876. vr. Georgi. Wangemann. Die Beitragspflichtigen unserer Gemeinde, welche mit ihrer diesjährigen Steuer noch im Rück stände sind, werden hierdurch an Entrichtung derselben erinnert, da eine anderweitige Zahlungsauf forderung nicht mehr stattsinden wird. Leipzig, 1. September 1876. Der Vorstand der Israelitischen ReligionSgeoneinde zn Leipzig. aarde auf die Dauer nicht Stand halten. Altran- tädt wurde nach einer sehr aut geführten Ber- theidigung Preis gegeben. Die fächsische Infanterie drängle heftig nach, die Truppen der Arriöreaarde fanden aber Aufnahme durch die in dem festen Abschnitt bei Kötschau ausgestellten Truppen des Gros. Aus sächsischer Seite waren allmälig fämmtliche Batterien der CorpS-Artillerie in osition gebracht worden und begannen von ihrer Stellung auS nördlich von Markranstädt ein sehr lebhaftes Gefecht gegen die Truppen des preu ßischen Gros Die Corps-Arlillerie deS 4. Corps hatte dagegen in einer großen Batterie Stellung zwischen Kötschau und dem nördlich da von gelegenen Wischersdorf genommen, um dem Angriff deS GegnerS entgegen zu treten. Die sächsische Infanterie gewann immer mehr Terrain und eS konnte die sächsische CorpS-Artillerie vor- gezogen werden, uni auS größerer Nähe den An griff gegen die starke Stellung bei Kötschau vor- zuberetten. In dieser Phase deS KampseS kam eS zu mehreren Angriffen gegenseitiger Cavallerie- maffen, welche aus den Verlaus de- Gefecht- indessen keine größere Wirkung ausübten. DaS 4. ArmeecorpS vermochte den allgemeinen Bormarsch deS l2. CorpS nicht aufzuhalten. Kötschau wurde durch einen sehr energisch durch geführten, umfassenden Angriff genommen und die Truppen des WestcorpS waren gezwungen, sich staffelweise in die neue Stellung bei Schlade bach zurückzuziehen. Um den Besitz von Schlade bach entwickelte sich ein ganz ähnliche- Gefecht, wie um Kötschau. Da daS OstcorpS über eine größere Truppenmasse disponirte und somit in der Lage war, von seinem linken Flügel auS stark zu drängen und die reckte Flanke des WestcorpS durch Umgehung zu gefährden, so mußte endlich auck Schladebach ausgegeben werden. ES entspann sich nun noch ein heftiger Kampf zwischen der beiderseitigen Corps-Arttllerie, in welchen auch die Infanterie-Reserven eingriffen. Schließlich wurde die Artillerie dcS WestcorpS gezwungen, sich über die Saale zurückzuziehen und die Saal-Uebcrgänqe zu decken. In diesem Augen blick wurde die Beendigung de- Manövers be sohlen. Es war eine außerordentliche Leistung, welche das 4. und 12. ArmeecorpS zu Wege ge bracht. Hohe Anforderungen wurden an die Truppen gestellt und allen sind sie gerecht geworden. Ihre ganze Haltung, ihr Manöver,ren war muster haft und fand allseitige Bewunderung. Obwohl die Uebungen mit starken Anstrengungen ver bunden waren, merkte man den Leuten auch nicht die geringste Ermüdung an. DaS ungewohnte militairische Schauspiel, zwei so starke' Armeen gegeneinander kämpsen zu sehen, hielt alle Nerven in Spannung. Der Kaiser verweilte noch längere Zeit auf dem Manöverfeld, ritt noch die Por- postenstellungen ab und kehrte um 4 Uhr nach Merseburg zurück. Die Manöver des 4. und des 12. Armeecorps. i. * Leipzig, 14. Septeuiber. Wir haben zwar bereits ,n der letzten Nummer einen kurzen Bericht über daS Manöver des 12. gegen das 4. Armee corps am 12. September untgetheilt, bei dem großen Interesse jedoch, welche» diesen militai- rischen Erercitien in den weitesten Kreisen zuge wendet wird, glauben wir noch Ausführlicheres darüber veröffentlichen zu sollen. Dem Manöver am 12. September lag die Generalidee zu Grunde, daß ein Westcorps sich aus dem Rückzug auS Sachsen nach Thüringen befindet und daß Verstärkungen für dasselbe von Ouerfurt her im Anmarsch sind. Die Arriöre- aarde hält Altranstädt besetzt. Das OstcorpS (12.) ist biS an die Elster gefolgt. AIS Special idee war für da- WestcorpS ferner bestimmt worden, daß dasselbe sich einem allgemeinen Engagement gegen den überlegenen Feind entziehen, aber unter Benützung von Terrainabschnitten Widerstand leisten soll, um nicht über die Ouer- furter Straße zurückgedrängt zu werden. Die Verstärkungen von dorther werden für den folgenden Tag in der Gegend von Lauchstädt erwartet. Es lag in der Absicht de- com- mandirenden Generals, dem Feinde das Vor dringen gegen die Saale zu erschweren und sie nur dann zu überschreiten, wenn der letztere stark drängen sollte. Für diesen Fall war bereits bei Ereiwau eine stehende Brücke hergestellt und der Feldbrückentrain hatte den Befehl erhalten, eine zweite Brücke zu schlagen, sobald Dies nothwendig werden sollte. DaS 4. ArmeecorpS nahm die Stellung Altranstädt-Schladebach-Kötschau ein.— AlS Specialidee für das OstcorpS (12) war be stimmt worden, daß dieses Corps den Gegner angreifen und ihn schlagen sollte, bevor derselbe seine Unterstützung von Ouerfurt aus erhalten hatte. Da- CorpS hatte sich zu diesem Behufe auf dem Bvrmarscke von Leipzig auS gegen die Landes grenze gesammelt und hielt diese mit seinen vor geschobenen Vorposten der Avantgarde besetzt, während sein GroS und seine Reserve hinter Markranstädt und hinter Aueritz Aufstellung ge nommen hatten. DaS OstcorpS war dem West corpS um etwa 8 Bataillone nebst der dazu ge hörigen Cavallerie und Artillerie überlegen. Nachdem der Kaiser und die Suite die Rendez vousstellungen des WestcorpS abgeritten, wurde Punct 10 Uhr der Beginn de- Manövers be fohlen. Dasselbe wurde zunächst von den Vor Posten der sächsischen Cavallerie,Division einaeleitet, welche gegen Altranstädt vorgingen, um Aufklärung über die Stellung und Bewegungen des Feindes zu erhalten. Die Vorposten wurden beim Heran nahen vom Dorfe auS beschossen, und mußten erst Verstärkung durch die Infanterie erwarten. Die 1. sächsische Infanterie-Division avancirte zu diesem Zweck von Markranstädt ans gegen Altran städt, indem sie das Iägerbataillon entwickelte, dem sich auf dem rechten Flügel da- Infanterie- Regiment Nr. 103 anschloß, während die übrige Infanterie der Division alS Reserve folgte. Gleich zeitig trat auch die 2. Infanterie-Division von Aueritz ihren Vormarsch an, um gegen den rechten Flügel de- 4. ArmeecorpS zu operiren und denselben nach der Leiprig-Corbethacr Eisenbahn zu zu überflügeln. Die sächsische Cavallerie-Division umging Markranstädt und setzte sich auf den rechten Flügel der 1. Infanterie-Division, um von hier au- gegen den linken Flügel der feindlichen Ausstellungen zu drücken. Die Arrieregarde des 4. ArmeecorpS suchte daS Anrücken der sächsischen Truppen aufzuhalten, in dem sie zunächst die drei ihr zu Gebote stehenden Batterien südöstlich von Altranstädt allmälig in Position brachte und durch dieselben ein lebhafte- Feuer unterhalten ließ. Die Cavalleriebriaade, welche die Bewegungen der feindlichen Cavallerie beobachtet hatte, setzte sich ihrerseits nach dem linken Flügel zu in Marsck, um der letzteren den Weg zu verlegen. Den starken Infanteriekolonnen be- Feinde- gegenüber konnte die sckwache Arriere Feld-Verpachtung. Die der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen, in Gohltser Flur zu beiden Seiten der Thüringischen Eisenbahn an der Augusten- und Eisenbahnstraße gelegenen Feldparcellen Nr. ^ neuen Flurbuch- von 1V2 lDR. ----- SS,. Ar Flächengehalt sollen nur zu« Feldbau, also «it A«-s«hluH jeder anderen Benutzung-weise, entweder aus ein Jahr vom t. Oktober d. I. biS 30. September künft. I. oder aus drei Jahre vom 1. Oktober d. I. biS 30. September 1879 mit dem Vorbehalte, daß dieselben in den beiden letzten Pachtjahren ganz oder theilweise an- dem Pachte zurückgenommen werden können, an den Meistbietenden anderweit verpasstet werden. Die Versteigerung findet Die»»tag de» 18 d. M. Vormittags 11 Uhr an RathSstelle statt und es liegen die Versteigerung-- und Derpachtungsbedinczunaen schon vor den: Termine in unserer Oekonomie-Inspection im alten IobanniShospitale zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 8. September 1876. Der Rath der Ttadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 14. September. Unter der lieber schrift: „Der Kaiser in Sachsen" knüpft die halbamtliche „Prov.-Corr." an die diesjährigen großen Herbstübungen und an den dem Kaiser dabei zu Theil gewordenen Empfang ihrerseits die folgenden Bemerkungen: „Kein unbefangener Be obächter kann darüber im Zweifel sein, daß ein so herzlicher Empfang sowohl die innige Verehrun für die Person des Fürsten, wie daS Gelöbni treuen Anschlusses an Kaiser und Reich auSsprechen sollte. In allen Kundgebungen der Behörden und de- Volkes kam die doppelte Bedeutung der dar gebrachten Huldigungen zum klaren Ausdruck. Der Kaiser seinerseits war tief ergriffen von den unzweideutigen Beweisen einer loyalen Gesinnung, bei welcher die begeisterte Hingebung an das Reick mit anhänglicher Treue für die angestammten Verhältnisse Hand in Hand geht. So werden die Musterungen des deutschen HeereS zu einer zwei fachen Bürgschaft für daS Wobl de- Daterlandes sie bezeugen, daß die nationale Rüstung sich immer dichter und undurchdringlicher an den deutschen Reickskörper anschließt, und daß gleichzeitig dai Gefühl der Eintrackt und de- Vertrauen-, welches die Glieder dieses Körpers verbindet, zu einer Festigkeit erstarkt, welche gegen alle Anfechtungen äußerer und innerer Feinde ein sicheres Bollwerk nldet". * Leipzig, 14. September. Wir haben be reits darauf aufmerksam gemacht, daß die kaisertage, die unsere Stadt jüngst gefeiert, eine Stimmung zum AuSdruck gebracht haben, die uns für die vevorstehenden Wahlen mit dem besten Vertrauen erfüllt. In dieser Auffassung werden wir jetzt von einer Seite bestärkt, die durchaus nicht des einseitigen Nationalliberalismus verdächtig, sondern weit eher der Fortschritts partei geneigt zu sein scheint. Der Berliner ,Allg. Wahlcorrcspondenr" schreibt man auS dem Königreich Sachsen: „Die Unterbrechung, welche die unvergeßlichen Kaisertaqe zu Leipzig, die fast alle Schichten der Bevölkerung wochenlang in Aufregung und Begeisterung erhalten, für die Wahlagitation und Wahlvorbereitung mit sich geführt haben, ist nun vorüber, und die Parteien beginnen sich zu rüsten, um den abgerissenen Faden wieder anzuknüpfen. Nm eS von vorn herein M sagen und m diesem Puncte keine Täuschung aufkommen zu lassen — nur der national liberalen Partei haben die Tage von Leipzig Bortheil gebracht, ihre Agitation gestärkt, ihre feindlichen Gegner entniuthigt. Zu diesen gehören keineswegs die Männer der Fortschrittspartei! Wer hier den Dingen und Personen näher steht, der kann selbst mit der feinsten Lupe einen greif baren Unterschied zwischen einem National liberalen und einem Fortschrittler nicht entdecken. (Die Lupe des Herrn Eorrespondenten scheint in dieser Beziehung doch nicht sehr fein zu sein. D. Red.) Wen, die Kaisertage von Leipzig geradezu Schaden zugefügt haben, das sind die Konservativen. Ihr Leworgan, die „Neue ReichSzeitung". ist sehr kleinlaut geworden. Die sächsischen Junker und Mucker, d',e sich Conservative nennen und zu der neuen deutschen konservativen Partei schwören sollten, haben nachgerade erkannt, daß sie sich da mit den Todesstoß versetzen würden. Sie, die im engen Bunde mit den Orthodoxen, die mit den Ültramontanen, welche in der Nähe der Schloßstraße in DrcSden ihr Hauptlager aufge schlagen haben — liebäugeln und den „Cultür kampf" verabscheuen, sie haben keine Lust, für eigene Rechnung und Gefahr den, Reichskanzler die Kastanien auS den, Feuer zu holen. Gegenwärtig, wo die nationale Strömung in Leipzig so nach haltig ersrisckt wurde, wo Kaiser und König in brüderlicher Freundschaft und echt deutscher Ge sinnung aus das Volk Sachsens einen unauslösch lichen Eindruck hervorgerusen haben, verhalten sich die Herren Junker und Mucker ruhig. Mit glühenden Augen schleichen sie umher und flüstern geheimnißvoll; ab und zu drücken sie auch einem Nationalen" verstohlen die Hand und bieten sich zum Bundesgenossen an. Aber ihre Bundes genossenschaft ist gefährlich, denn in, entscheidenden Augenblick, am Tage der Schlacht, wird das Häuflein von der nationalen Fahne abschwenken und fein eigene- volksfeindliches Banner entrollen. Doch eS steht zu erwarten, daß die intelligenten und politisch geschulten Sachsen sie überall recht zeitig erkennen und im Stich lassen werden." * Leipzig, 14. September. Die Abstimmung im letzten Landtage über die St euer frage führt noch immer zu unliebsamen Auseinandersetzungen in der Presse. In der „Oberlauf. Dorsztg." hatte der Abgeordnete Israel in einem Artikel die Ab geordneten vr. Pfeiffer und von Wagner, welche für die Einkommensteuer stimmten, angegriffen und war dabei, namentlich in Bezug aus Letzteren, nicht gerade sehr säuberlich verfahren. Darauf hin haben die beiden Angegriffenen geantwortet und darzulegen versucht, daß sie im Znteresse deS Lande« gehandelt, als sie ihre Stimme für die Einkommensteuer abgabcn. Bei diesem Streit kommt natürlich nicht Viel heran-, Jeder hält seine Meinung für richtig. In Bezug aus die Einkommensteuer wird sich bei der neuen Ein schätzung, die bekanntlich beschlossen worden, die dermalige Geschäftslage in starkem Maße geltend macken, und die EinschätzungScommissionen werden vorauSsichtlick bedeutend niedrigere Declarationen vorfinden, als Dies bei der ersten Einschätzung der Fall war. Leipzig, 13. September. Kaum sind seit dem Jubiläum de« College« Trettin einige Tage verflossen, und abermals ist die Breitkopf L Härtel'sche Buchdruckerei in der beneidenSwerthen Lage, den Vollzug eines anderen Jubiläum- berichten zu können. — Der älteste Chef diese- Hauses, Herr Stadtältester Ray mund Härtel, dessen Name in den weitesten Kreisen bekannt und dessen rastloses Wirken nach verschiedenen Rich tungen hin bereits Anerkennung gefunden, feierte heute sein 50 jähriges Buchdrucker-Jubiläum. Für die gesammte Gehülfenschaft der Buckdruckerei- Branche war dieS seltene Ereigniß willkommene, Anlaß, dem Principal und Meister ihre Huldi- gungen darzubringen. Zu diesem Zwecke wa, das Pult des Herrn Jubilar festlich ge schmückt. Außerdem wurde Derselbe mit eine, werthvollen und zugleich praktischen Ehrengab« überrascht. Nachdem die beiden Factoren den, Herrn Jubilar und dessen Gattin bis an sein Pult ehrendes Geleit gegeben, begann der Fest redner seine Ansprache. Derselbe hob daS unbe strittene Verdienst deS Herrn Jubilar« namentlick un, die Hebung und Erweiterung der Buchdruckerei gebührend hervor. Und daß bei diesem Streben daS Wohl der Gehülfen nicht aus den Augen ge lassen worden sei, dafür sprächen eine bedeutende Anzahl von Jubiläen, die sich während seiner 5ttzährigen Wirksamkeit vollzogen. Mit dem Wunsche, daß dem Herrn Jubilar während eineS langen Zeitraums Gesundheit, physische und geistige Kraft zu weiterem segensreichen Schaffen von der Vorsehung noch zu Theil werden möge, schloß die kurze, aber inhaltreicke Rede. — In treffenden und zugleich herzlichen Worten dankte der Herr Jubilar den gewissermaßen als Depu tation anwesenden Vertretern der Buchdruckerei- Branche für die ihn, heute dargebrackten mehrfachen Beweise von Liebe und Achtung. Gerade dieser beredte Ausdruck der Sympathie seitens der Gehülfen der beregten Branche berühre ihn an seinem Ehrentage aus das Angenehmste, weil hierdurch daS fortdauernde, von ibm ftetS angestrebte gute Einvernehmen zwischen Principal und Gehülfen von Neuen, döcumentirt werde. Wohl fei er sich bewußt, gerade zur Hebung und Erweiterung der Buchdruckerei seine ganze Kraft eingesetzt zu haben, nichtsdestoweniger sei der Hauptantheil aller Errungenschaften den zahlreich» und fleißigen, den geschiaten und treuen Arbeiter« de» HaufeS zu verdanken. In feierlicher uns rührender Weise schloß der Herr Jubilar sein« herzliche Ansprache mit der Bitte und den, ausdrücklichen Hinweise, daß dieses treue Zu sammengehen aller Glieder de- HauseS unter seiner Führung noch lange Bestand haben möge. — Noch mehrfach wurde der Herr Stadtältefte R. Härtel sowohl durch Geschenke alS durch Be glückwünschungen seitens einiger Deputationen überrascht. T)er Gesang-Verein der Buchdruckerei sowie derGesang-Vercin der „Typographia" batten dieses schöne Fest in der Privätwohnungdes Herrn IubilarS in der zufriedenstellendsten Weise eingeleitet. —u. — Unser Mitbürger Herr Theodor NoeSke, Besitzer einer Holzhandlung und Dampf-Holz- spalterei, hat, wie auS dem Inseratentheil dieses Blatte- ersichtlich ist, dem Publicum die Bequem lichkeit geschaffen, Brennholz nach Gewickt kaufen zu können. — Da« Spalten der Brenn hölzer mit Dampfkraft hat sich hier der Bequem lichkeit wegen aut eingeführt, und damit DieS noch bester geschieht und e,ne überzeugende Eon- trole beim Einkauf ermöglicht wird, hat Herr NoeSke den Verkauf seiner Hölzer auck nack Ge wicht eingesührt. Der Verkauf nach Maaß findet wie bisher ebenfalls statt. — Im Schaufenster von I. B. Klein'S Kunst handlung. Neumarkt, erregen seit einigen Tagen reizende Modelle,. mittel» der Laubsäge her- gestellt, die Aufmerksamkeit der Vorübergehende- Diese Modelle sind nach H. Band'- Börlas- Laubsägearbeiten (Verlag von Friede. Krä Nachs. hier) ausgesägt, und die davon b erschienenen 50 Bogen enthalten höchst orig»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite