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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187609170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-17
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1876
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rrtactiv» oat Erpctiuo» Johannrsgasie 8». ortl. Haupt-Redactrur Fr. Hüttner in Reudnitz, d. polit. Tbeil verantworUich u. g Mvr- Arnold Bodek in Leipzig. Zahme der für die nächft- tzcnde Nummer bestimmtm !!crale an Wochentagen dis illtr Nachmittags, an Lonn- »Krfllagen früh dis V«9Uhr. , k, Maie» für Jas. Ttanaymr: »Klemm, Univerfitätsstr. 22. t Löfche, Katbannenstr. l d, p. nur bis '/,3 Uhr. TagMM Anzeiger. OlM für Politik, Localgcschichtk, Handels- und Eeschästkvcrkchr. Metz-Auslage 14,750. .^cvoukmkvioprtt» viertelt. cncl. Prmgerlohn 5 Ml.» dir Post bezogen K Mk. rmzelne stummer 8V Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebükircn für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 8»'. DL mit Postbesörderung 4» Mk- Inserate laesp. BourqeoiSz. 20 M. Gröbere Lchnften laut unserem Preisvrrzeichniß — Tabellarischer Latz nach höherem Lanf. Nrclamtn unter drm Lrdacllonnftrtch die Lpaltzeile 40 Pf. Inserat« sind stets an d. Lepttttie, zu lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. ZMungpritönuwer—« oder durch Postvorscbuß. W 2l»l. Sonntag den 17. September IN«. ur gefälligen Beachtung. Zur Vermeidung von vielfach schon vorgekommenen Verdrießlichkeiten sehen wir nS zu der Erklärung veranlaßt, daß Rückantworten auf die in unserer Spedition nieder gelegten Adressen arch uns niemals befördert werden können. u. L » SU E « u 6 ,. k » 1 I. l > L.r »ch » L.2.ia ch r.l./al:'« Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch am 20. September Abends V»? Ahr im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: Bericht deS Bau« und SckulauSschusies über s. den Bau zwei neuer Volksschulen in der Südvorftadt, d. Honorarverwilligung für die Bauführung bei dem Bau der höheren Töchterschule :c., e. Einrichtung des östlichen Flügels der III. Bürgerschule für Zwecke der Gewcrbefchule. Gutachten deS Bau-, Oekonomie- und SchulausschusseS über u. die unentgeltliche Uebcr- lasiung deS hinter den neuen Parthcnfchulen gelegenen PlatzcS an die Regierung zur Erbauung eine- StaatsgymnasiumS, d. die ablehnende Antwort deS Rathes auf den früher vom Collegium gestellten Antrag wegen Reservirung eines PlatzcS zu Schulbauten zwischen der Gustav Adolfstraße und Auenstraße. Gutachten deS SchulausschusseS über a. die Erklärung deS RatheS auf die vom Collegium gegen die Rechnung der Nicolaischule pro 1873 und gegen die Rechnung der I. Bürger schule pro 1874 gezogenen Erinnerungen :c., d. die äußere Bezeichnung der RathS- und Wendler'schen Freischule, e. die Führung der Kataloge für die Schulbibliothelen. Gutachten deS Finanzausschusses über die Höhe der Gemeindeabgaben im lausenden Jahre. Gutachten des Ausschusses zur Gasanstalt über a. Abänderung der Beleuchtungsanlagen an der Ringstraße neben der Barsußmühle rc., b. verschied, andere Beleuchtungsanlagen. I. II III. IV. Bekanntmachung. 1) Der officielle Anfang der diesjährige« Leipziger MichaeliSmefs« Mt aus den 25. September und es endigt dieselbe mit dem IE. Oktober. 2) Während dieser drei Wochen können alle in« und anSlLndisähe» HandelSleut», Kabri anten und Gewerbetreibende ihre Maaren hier öffentlich feil bieten; doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Weise bereits in der zum AuSpackrn bestimmten Vorwoche, vom 18. September an, betrieben werden. 3) DaS AuSpackrn der Maaren ist den Inhabern der Meßlocalicn in den Häusern ebenso wie den in Buden und auf Ständen feilhaltenden Verkäufern in der Woche vor der Böttcherwoche estattet. Zum Gtupacken ist daS Offenhalten der Meßlocale in den Hä'nsern auch in der oche nach der 4) Jede frül >er sofortigen Schließung träfe biS zu 75 Mark geahndet werden. 5) Personen, welche mit dem in 8. 55 der Deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebenen Legiti- mationSscheine nicht versehen sind, dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 150 Mark oder entsprechender Haftstrafe den Hausirhandel während der Messe nur nach eingeholter Erlaubniß des Polizeiamtes und auch mit dieser nur in den eigentlichen drei Meßwochen betreiben. 6) Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichcn Lösung deS WaarenvcrschlusieS an bis mit Ende der Woche nach der Zahlwoche bas Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 20. August 1870. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. ' Zahlwoche gestattet. ühere Eröffnung, sowie spätere Schließung eineS solchen VerkaufSlocalcS wird, außer Schließung desselben, jedeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geld- Bekanntmachung. Das 14. Stück deS diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes siir das Königreich Sachsen ist ei unS eingegangen und wird biS rum 3. Oktober d. I. auf den, Rathhaussaalc zur Ein« chtnahme öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: bei sichtnahme Gesetz über die Gymnasien, Realschulen und Seminarien; vom 22. August 1870. Gesetz, die Ausübung des staatlichen OberaussicbtSrechtS über die katholische Kircbe im Königreiche Sachsen betreffend; vom 23. August 1870. Bekanntmachung, die Berufung der zweiten ordentlichen LandeSsynode der evangelisch-lutherischen Kirche betreffend; vom 24. August 1876. Bekanntmachung, die Anleihe der Stadt Leipzig betreffend; vom 28. August 1870. 83. Bekanntmachung, eine Vereinbarung mit der königlich preußischen Regierung » wegen gegenseitiger Durchführung der Schulpflicht betreffend; vom 28. August 1876, und - 84. Bekanntmachung, eine Vereinbarung mit der großherzoglick sächsischen Regie rung wegen gegenseitiger Durchführung der Schulpflicht betreffend; vom 28. August 1876 Leipzig, den >6. September 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. Ee Nr. 79. 80. 81. 82. vr. Georg». Cerutti. Bekanntmachung. Während der beiden Hauptmcsten befindet sich im Erdgeschosse des Museums. Eingang an der Oftseite, zum Schutze der Meßbudcn auf dem AugustuSplatzc und Roßplatzc eine Feuerwache mit Tage-- und Nachtdienst vr. Georgi. Messerschmidt. Leipzig, den 16. A^tembcr 1876. Quittung und Dank. Zufolge unserer cmderwcitcn Bitte vom 31. Juli d. I. sind für die Ucberschivenimtcn am Rhein und im Elsaß noch die nachstehend verzeichneten Beträge uns übergeben worden. Indem wir über dieselben dankbarst quittiren, schließen wir andurch diese Sammlung und bemerken, daß wir 400 an den Oberpräsidenten von Elsaß-Lothringen und 28l .«? an das Großherzoglich Badische Ministerium deS Innern gesandt haben. Leipzig, den 14. September 1876. Dkr Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Meflerfchmidt. W. F. S. 20 Hey,nana, Weiter L Co. 50 M. 3 vr. Fcddcrscn 2« E. O. Schar lach 10 E W. I Carl Tauchnitz 20 B. Wapler L Söhne 20 .-k, Advocat IuliuS Tscharmann 20 R. S- 1 Th. Sch—z 10 -4 1 Bekanntmachung Im Monat August lausenden IahreS gingen bei hiesiger A V hiesiger Armenanstalt ein: a an Bernrachtrttffen: von dem am 25. Dccember 1875 in Reudnitz verstorbenen Schuhmacherobermeister Herrn Johann Gottlieb Walther. l, an Geschenken: - unter der Devise „Elsriede's Segen", laut besonderer Quittung. - anonym, aus Anlaß eineS 25jährigen Bürger-JubiläumS. - ärztliches Honorar von Herrn vr. mecl. Hammer jr. « anonym — abgeliefert durch Herrn Polizeicorporal E. Füffel. c an der Arinencafse gesetzlich zusallenden Geldern: « diverse Strafgelder, Sonntagsentheiligung betreffend, durch den Rath. « erhobene Nachtiqallensteuer pro 1876 durch Denselben. - von der Fischermnung auf Grund tz. 13, 5 der Armenordnung. » - ^ Für die oberwähnten Geschenke, sowie daö der Armenanstall zugewendctc Vermächtnis sprechen wir hierdurch unfern aufrichtigsten Dank aus. 300 — 1000 _ 25 - — 6 — 2 S — 82 - 48 — 1 » 85 1464 .4 85 Leipzig, den ll. September 1876. DaS Armrn-Direktorium. Schilling. V. 1.4—4' Einige nachträgliche Letrachtungen. Erst heute wurde es mir möglich, in den Besitz der Abendausgabe der Magdeburger Zeitung vom 6. d. M. zu kommen und mit eignen Augen den in derselben enthaltenen Bericht zu lesen, von dem man mir sagte, daß er unsere vielgepriesenen Fest« decorationen einer scharfen, fast vernichtenden Kritik unterwerfe. Wenn ick schon früher die Ab sicht hatte, den ästhetischen Wertb, insbesondere der eigentlichen Festbauten, einer öffentlichen Be stechung zu unterziehen, um daS allgemeine, zum Tbeil nicht vollständig abgeklärte Urtbcil auf prin- cipielle Anhaltspunkte zurückzusühren, so fühle ich wich durch den bereiten Artikel umsomehr dazu provocirt. Denn wie wenig er auch dazu an- octhan ist, daS Urtbeil der Einsichtigen zu beirren, so wird er doch aus Solche einen gewissen ungün stigen Eindruck zu machen nickt verfehlen, die sich selbst gestehen müssen, in Kunstangelegenheiten nicht gerade besonder- zu Hause zu sein. Gewiß war der Ausdruck deS Erstaunens und selbst entschiedener Mißbilligung fast allgemein, al- Herr Baurath LipsiuS damit begann, die blanken iveißen GipSsäulen deS von ihm geplanten PorticuS vor dem Museum zum Dritttheil roth- strbig anmalcn zu lasten. Den tveißen Säulen ntte man zugejubelt, weil sie blendend weiß wie Marmor wäret». Man fand Dies sehr schön, weil die große Mekrzabl des nicht kunstqebildcten Publi kums in dem Glauben lebt, in dem antiken Griechenland und Rom seien ihrer Zeit alle Säulen und Tempel schneeweiß gewesen und eine schnce- ivnße Säule sei daher etwaS ganz besonders LchöneS. Was »veiß daS große Publicum von der kunstwissenschaftlich außer allem Zweifel stehenden Polychromie der antiken Bauwerke? WaS wußte ferner zu jener Zeit daS große Publicum von dem Gcsammtplan» und der beabsichtigten Wirkung des Ganzen, alS cs dies ungünstige, und ich setze hinzu, voreilige Urtheil fällte? Nein gar Nickt-. Erfreulich war eS daher wahrzunchmen, wie bei der fortschreitenden Lellentung das abgeneigte Urtbeil nickt nur all- mälig verstummte, sondern zum großen Theil in ein günstiges umschlug. Man erkannte, als die farbengeschmückten Ehrenpforten hinzukamen, daß der geniale Baumeister eine Totalwirkung bezwecke, von der inan bisher keine Ahnung gehabt. Nicht nur großartige Formen und Verbältnisse, sondern auch vollaccördige blühende Karbenklänge sollten ru Ehren des Kaisers gewissermaßen im Chor sprechen, die freudig schöne Stimmung deS Tages rviedergebend, und zugleich daS Auge des Be schauers dorthin lenken, wo durch Inschriften oder Symbole der nationalen Bedeutung deS TageS besonderer Ausdruck verliehen worden. Waren aber zu diesem letzten» Zweck vielfach farbige Ein lagen an den Ehrenpforten nöthig, so forderten ästhetische Gründe auch daS Welterklingen der selben durch die ganze, in ihrem Wesen einheit liche Decoration. Wie seltsam, ja gespenstig und kalt würden sich die gipSweißen Säulen an dem PorticuS ausgenommen haben, während die Haupt bauten in blühenden Farben prangten! Aber, wird vielleicht der Eine oder Andere sagen, war e» denn durchaus nöthig, die Ehrenpforten ge rade so farbig zu halten? Ich frage dagegen, lediglich an den landläufigen Geschmack appellirend: würden sie sich etwa besser ausgenommen haben, wenn man ihnen die heutigen TagÄ so beliebten ver wässerten, vermilchten Mollfärbcken oder die schmuzige grau-grün-gelbe Farbe deS MuseuniS und deS Theaters gegeben hätte? Auf welchem andern Untergrund als einem tiesfarbigen bätte man die goldenen Inschriften, Palmön, Kränze :c. anbringcn können, abgesehen davon, daß die Farbe unter allen Umständen, gelte es Freude oder Trauer auSzudrücken, eines der sprechendsten Milte! ist, um sofort diejenige Stimmung zu introducircn, in welche man den Beschauer zu versetzen die Absicht bat? Oder hätte man im Sinne des Berichterstatters der „Magdeburger Zeitung" auf alleS DaS verzichten münen, um daS „reine Holz" — wie er sich ausdrückt — alS Bau material zur Geltung kommen zu lasten? Jener Berichterstatter, der übrigen- ein ganz gewandter Trompeter ist und vortreffliche f^an saren zu blasen versteht, aber noch lange nicht Hans in Allem ist, wie er sich emzubilden scheint, wirft dem Baurath LipsiuS vor, er habe gegen ein- der ersten Gesetze der Baukunst gefehlt, in dem er Holz wie Stein angcmalt. Der Mann at läuten hören, weiß aber nicht, was es zu edeuten hat. Was für Bauwerke dauernder Natur und besonder- für monumentale Bauwerke gilt, ist nickt maßgebend auch für solche, die einer momentanen Festlichkeit dienen, die ihren, ganzen Zwecke gemäß nur eine kurze Existenz und meist nur einen symbolischen Charakter baden. Das bedarf keiner weiteren Auseinandersetzung. DaS begreift jeder Schulknabe. Geradezu lächerlich ist es aber, wenn der Berichterstatter, nm die Be rechtigung seines Tadel- nachzuweiscn, von den Fahnen- und Standarkenstangcn vor dem Rath bause und auf dem KönigSplatzc allen ErnsteS rühmt, daß man ihnen ihren Holzcharaktcr gelassen. Ist es wohl jemals daacwesen, daß man solche Stangen auS Stein oder Metall gefertigt ? Und wenn man sie ganz oder theilweise vergoldet oder bunt anmalt oder nur ihren Spitzen eine Metallsarbe giebt, wer wird so thöricht sein, darin einen Üebel- stand, eine unzulässige Täuschung zu erblicken? Und doch kann selbst dieser ästhetisch und halb cultivirtc Referent nicht umhin, im klebrigen daö „Majestätische der Triumphbögen" und die „reine Wirkung der in den Linien — soll wohl heißen in den Verhältnissen — schön und stylvoll com- ponirten Festgebäulichkeiten" anzuerkenncn. Wenn er nebenbei bekennt, die Bedeutung der allegorischen Figuren aus den blauen Hauptsäulen nickt ent- räthseln gekonnt zu haben, so liegt sicherlich die Schuld mehr an «hm als an dem Bildbaucr. der sie modellirt. Auch hätten ,bn die Inschriften an den Säulen über die symbolische Bedeutung und den Charakter dieser Figuren leicht ausklären können, wenn es ihm wirklich um eine Ent- räthselung zu thun gewesen wäre. Mochte auch in den Verhältnissen dieser Figuren in Folge irrthümlicher Berechnung der optischen Ver jüngungen und Verkürzungen EimgeS verscben sein, wie Dies bei der Eile rer Herstellung kaum zu vermeiden war, so war doch deren Totaleffect ein durchaus glücklicher. In diesem lag ja die höchste Lösung der Aufgabe, und nur blinde Selbstüberschätzung subjektiver Geschmacklosigkeit konnte die wahrhaft großartige und durchaus har monische Gesammtwirkung verkennen. Entschuldbar und leicht erklärlich ist eS dagegen, wenn selbst gebildetere Leute anfänglich über die so energische Anwendung der Polychromie stutzig wurden. Sie stach ihnen zu ausfällig gegen die nüchterne Eintönigkeit der uingebcnden, noch jeden festlichen Schmuckes entbehrenden Gebäude ab. Das aber sollte sie auch; der ungewöhnlich fest lichc Cbarakter erforderte es. Dazu kommt noch, daß unsere Zeit gar nicht mehr gewöhnt ist, auch in energischen Farbengegensätzen die Harmonie herauSzufühlen. Alle Farbentöne sollen, wie schon gesagt, verwässert, vcrniilcbt, gebrochen sein. Wäh rend unser Ohr in der Musik die nervenerschüt- terndsten Masscnkffecte der Orchester und über haupt die stärksten Gegensätze erträgt, wenn sie schließlich gelöst werden, consoniren, harmonisch zusammenklingen, ist im Allgemeinen der Sinn wenig geweckt und gebildet für den recht eigent lich musikalischen Theil in den concrcten Künsten, für die Farbe, die, so gut wie der Ton, ihre Scala, ihr Dur und Moll und ihr Piano und Fortissimo hat. Daß selbst Leute von übrigens gebildetem Sinn für Formensckönheit mitunter wenig von Farbcnklangverhältnisien wissen, beweist recht augenfällig die Umrahmung der Prcller'schen Cartons in unfern, Museum. Jede Umrahmung soll daraus berechnet sein, die Wirkung des ein- gerahmten Gegenstandes zu beben. Aber wie wird dort durch den braunen Holzton der Um- rabniung der gleichfalls fchwarzbraunc Ton der Kohlcnzeichnungen um Saft und Kraft gebracht. waS wohl durch Anwendung von Gold und theil weise andersfarbigen Holzarten zu vermeiden ge wesen wäre! Wie unglücklich wirkt ferner der trübe Dunkelockerton »n Sculptursaale eben daselbst zu der kalten Farbe der Gipsabgüsse! Es überkomml Einen förmlich ein Frösteln. Und doch herricht zwischen diesen beiden Tönen nichx
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