Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187609160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-09
- Tag1876-09-16
- Monat1876-09
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.09.1876
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DMWMßPWHWWWSW' Erscheint tikglich früh 6'/. Uhr. »»> Levrttlls» JvhamnSgasir SS. Dnautwvrtl. Haupt-Nrdacteur ' Kr. Hüttner in Reudnitz. KLr d. polit. Theil vcrantwotttich vr. Arnold Babel in Leipzig. zmakme der für die nächst- gmde Nummer bestimmten irrale au Wochrntageu bts br Nachmittags, an Sonn- frfttageu früh bis '/»Ü Uhr. », k« Ftttale» sie Zvf.- A«aah»r: ! Klemm. Umversitätsstr. 22, t«liS Lösche. ttatharmrnstr. I8,p. nur bis V,3 Uhr. NWM TagMM Anzeiger. Lrzan für Politik, Localgeschichte, Handels- und GcfchästSdcrkehr. N»fl«ge 14,50-. Lde„r»k,t,»rrt» viertelt. 4V.NV, inet. Vrinaerlohll L Mt., durch di« Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Sllunmer 3« Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Erttabeilageu ohne Postbefvrdrruiig 36 Mk. mit Postbesvrdrruug 4L Mt- Zafnair 4aesp. Bourgeois-. 20 Pf. Größere Schriften laut unsere« PrriSvrrzrlchmb —Tabellarischer Lay nach höherem Tarif. Reclame» »»irr dem Slrdarttoxfirü- die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. Lrprdttl»« zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuwerrwäi oder durch Postvorschuß. X» 26V. Sonnabend den 10. September 187«. Wegen der Messe ist unsere Expedition morgen Sonntag Bormittags bis 12 Uhr geöffnet. Aus Stadt und Land. statiren, da, wie man den „Dr. N." mittheilt, im Laufe dieses Sommers und auch ganz neuerdings Fälle vorgckommen sind, wo Reifende, darunter namentlich 2 Damen au- Berlin und Hamburg, bei Benutzung von Reitthieren so erhebliche Ver letzungen davon getragen haben, daß die eine Reiterin vielleicht sogar für ihr ganzes Leben die üblen Folgen zu tragen baden wird. — DaS „Meißner Tageblatt" berichtet auS Meißen, 14. September: Der gestern Abend um 6 Uhr den Furth am Katzensprung mit einer Ltipsia. rchsteh 15. September. König Albert bat nachstehenden Tagesbefehl an das sächsische Armee-Corps erlassen: Merseburg, den 13. September >876. Loldaten! Zum ersten Male feit den denkwürdigen Jabren 1870/71 ist das sächsische Armee-LorpS in diesen Tagen als Ganzes wieder vereint gewesen, um auch unter den Äugen Seiner Majestät des deutschen Kaisers von seiner Schlagfertigkeit Zeugniß abzulegen. Sowie dem Corps die Ehre des Beifalls unseres lästerlichen Oberfeldherr» bereits zu Theil geworden, so gereicht es auch mir zur Freude und Genugthuung, Euch wegen Eurer bewiesenen guten Leistung, Haltung und DiSciplrn meine volle Zufriedenheit und Aner kennung anssprechen zu können. Der echt soldatische Geist, der meine Truppen beseelt, sowie deren stetes, gewissenhaftes Streben nach Vervollkommnung, be fähigten dieselben nur erneut auch jetzt als ein tüchtiges Ganze sich zu bewähren. Euch Allen, von Eurem Erlauchten Führer herab bis zu dem jüngsten Soldaten entbiete ich hierfür meinen königlichen Dank, indem ich von Euch meinen braven Truppen erwarte und vertraue, daß Ihr alle Zeit fortfahren werdet in Eifer, Hingebung, Treue und Tapferkeit das Volk meiner Sachsen, m Milten unseres, großen deutschen Heeres, würdig zu vertreten. Das walte Gott! Albert. * Leipzig, 15. September. Unmittelbar nach der Abreise de- Kaiser - verbreitete sich in unserer Stadt die Nachricht, daß die Person de- greifen Monarchen bei dem am 7. September statt- ecsundenen Corp-manöver de- 12. ArmeecorpS sich in einiger Gefahr befunden habe. Se. Majestät sollte zufällig in die Attake eines Ulanenregiments gerathen und nur mit Mühe daraus befreit worden sein. Wir haben bis jetzt von dieser Er zählung, da sie unverbürgt auftrat, nicht Notiz genommen. Die heutige „Magdeb. Zeit." theilt nun mit, daß man sich in der Umgebung des Kaisers erzähle, Derselbe sei bei dem Parade- Exerciren des sächsischen Corps in eine Cavallerie Allake gcrathen und habe dieselbe etwa 500 Schritt in gestrecktem Carriöre mitgeritten. Der „Magdeb. Zeit." muß natürlich die Vertretung dieser Mit- lheilung überlasten bleiben. —o. Wir erwähnten bereits in diesem Blatte, daß die Kirche zu Lößnig zum Behufe eineS Neubaues abgebrochen worden sei, und gedachten dabei auch der in derselben befindlichen Alter thümer. Wie wir an Ort und Stelle hörten, bat die OrtSbehörde sich derselben aufmerksam angenommen und für die neue Kirche sie in Verwahrung gebracht. Dort werden sie, wenn auch vielleicht einzelne nicht wieder zum Gebrauche, so dock zur Erinnerung an die OrtSgeschichte sämmtlich wieder Aussteifung finden. Die Kanzel stiftete der Kirche 1595 Hans von Blasebalg!, dessen Familie daß Rittergut um 1508 von einem Herrn von Pslugk aus Zöbigker an sich gebracht hatte. Die Vettern Wolf und Balthasar ließen 1582 aus ihre Kosten daS steinerne Taufbecken Herstellen, dessen fäulenföriniger Fuß beim Abbruch leider in Stücken gegangen ist. Ein gutes Ge mälde, die Geißelung Christi darstellend, verehrte der Kirche 1667 Christian Simon, Kunstmaler in Leipzig, und die zinnerne Tausschaale 1652 Johannes Gentzsch. Auf dem Satteldache der alten Kirche befand sich als Wetterfahne eine weibliche Figur mit fliegenden oder, wie eS in der Heraldik heißt, „zur Erden geschlagenen" Haaren und einem Blasebalge in der Hand! dem Wappen reichen deS alten GeschlecktS von Blasebalgk, daS schon zu Anfang deS 15. Jahrhunderts Angehörige im Leipziger Rathsstuhle hatte. So wurden 1428 Jakob Blasebalgk und 1425 seine Ehewirthin Trusiana in der Nicolaikirche begraben, und Jokuss Blasebalg! starb 1508, sowie Wolf 1509 Letzterer hmterließ Lößnig seinem mit Regine von Wiedemann auf Altranstädt erzeugten Söhne Balthasar, der sich mit Christine Goldhabn der Tochter eines Leipziger RathSherrn vermählte, an welche Familie noch der Name des Goldhahn gäßckenS erinnert, dessen Grund und Boden zu ihrem Besitzthum gehörte. Die schon genannten Vettern Wolf und Balthasar von Älasebalgk, welche den Taufstein stifteten, besaßen Lößnic gemeinschaftlich. Sie sind wohl auch die Stifter de- wohlerhalten auf unsere Zeit gekommenen KirckensensterS mit trefflicher GlaSmalerei. Auch in der Thomaskirche befand sich in einem Fenster eine Glasmalerei mit den Blasebalgkstchcn Wappen, welcke jetzt die Sammlung deS Verein- für die Geschichte Leipzig- verwahrt. — Den beiden Müller, 1658 starb. Seine Tochter Elisabeth icirathete 1642 den Pfarrer der Tegelkirche — nach einen, verschwundenen Dorfe Tegel benannt, deren Namen man in „Sanct Thekla" umgesormt iat. — Jeremias Höpner. Johann von Blasebalgk, Balthasar's und Dorotheens Sohn und GutSerbe, war so contract, daß man ihn überall hin heben und tragen mußte. Seine einzige Beschäftigung Bestand 23 Jahre lang nur in Beten, Singen und Lesen. Er starb am 8. December 1704 als der Letzte seines Geschlecht- und wurde vor dem Unglück passirt; der Zug kam heute früh wieder in Gang, die Kette war wieder zusammcnge- schmiedet worden. Der heute früh anhaltende > erste dichte Herbstnebel war dem Fortkommen der Schisse auch sehr hinderlich. Die Elbe ist seit gestern ansehnlich gestiegen. — Ein recht bedauerlicher ll n f a l l hat sich am 12. September in Mittweida beim SchulhauS- anbau ereignet. Von einem hinauszuwindenden Balken reißt die Kette, der untenstehende Hand arbeiter Köhler aus Riederrossau wird von den. lltare der Kirche zu Lößnig beigesetzt. Nach ihm I Balken getroffen, zu Boden geworfen und zwar - - - - - - - ,sti - - -- .. iesaß das Gut der Oberpostmeister und Leipziger Rathsherr Johann Jakob Käse auf Zöbigker.' — Bei ber am letzten Sonnabend dem 9. September erfolgten Aushebung der drei im Fußboden der kirche liegenden Grabplatten — davon eine dem tndenkcn Balthasars von Blasebalgk und die andere seiner Gemahlin Christine Goldsohn geltend — fand man unter denselben kein Gewölbe, wie vermutbet worden, sondern Alles mit Erde ge- 'üllt. Man wird, nach Aussage der Arbeiter, den Boden unter den Grabplatten weiter ruiter« üchen. Nicht unmöglich ist eS, daß im dreißig- lährigen Kriege, und auch in späteren Kriegen d,e so, daß derselbe mit dem Gesicöt in ein daliegendes Beil fällt und dadurch nicht unbedeutende Ver letzungen in der Gegend des Mundes zugefügt erhalten hat. Ob und welche innere Verletzungen der BedauernSwcrthe davon getragen, muß dem Resultate der ärztlichen Untersuchung anheim gestellt werden. Eine Verschuldung soll 'Niemandem dcizumessen sein. * Chrmuih, 15. September. Gegenüber einer Correspondcnz der Berliner „Tribüne", in welcher bedauert worden, daß Franz Duncker sich zur Annahme einer Candidatur für die ReichStagS- wabl in unserer Stadt bereit erklärt, da seine ederl Soldaten, wie es häufig geschah, die Grüfte öffne-1 Medcrlage im Voraus eben so sicher fei, wie die ten, um darin nach versteckten Kostbarkeiten zu I Wiederwahl Most's, heben die „Chemn. Nachr." hervor, daß diele Annahme in Anbetracht der in Chemnitz obwalte zu uchen, wobei sie AlleS umwühlten. Bou der Ruhestätte deS letzten Blasebalgk- vorm Altäre hat man biS jetzt noch keine Hpur erlanet. — — UebrigenS hatte die Kirche zu Lößnig bis Jahre 1638 ihre Jahre wurde der . nach Güldengossa versetzt, doch behielt er Lößnig nitz obwaltenden Verhältnisse durchaus nicht erechtfertigt sei. Wenn selbst die Zahl der An- inger der Socialdemokratie noch ganz dieselbe le die Kirche zu Lößnig du! zum > Hanger der Socialdemokratte noch ganz dieselbe eigenen Psarrherren. In diesem i wäre wie bei dem vorjährigen Wahlkampfe, so : Pastor Germann von Lößnig I werde dennoch die Niederlage der Socialdemo kraten sofort gewiß sein, wenn sich ihre Gegner Verschiedenes. protestantische Pfarrer in Lößnig war Stephan I nisse eine weit geringere geworden, sie habe ft Göritz und der letzte Johann Apfelbach. — Eine I uni mindestens 6—8000 verringert, wodurch aw photographische Abnahme der alten Lößniger Kirche I eine sehr bedeutende Verminderung der Zahl der ist durch Herrn Photograph Thiele, Mitglied de- z socialistischen Wähler herbei geführt sei Vereins für die Geschichte Leipzig-, erftlgt, und so ihr Bild der Nachwelt erhallen worden. — Viele der Bewohner Leipzigs werdm sich gc wiß noch recht gut verschiedener höchst mteressan ter alter Gebäude, z. B. de- MaqiallS, der Heuwaage, der Münze u. s. w., erinrern, und schon Mancher wird bedauert haben, dcß von den selben keine Abbildungen im Handel r»aren. Wir glauben darum Alle, welche sich für das alte Leipzig interessiren, darauf aufmcrkfan machen zu sollen, daß jetzt eine Anzahl Photographien solcher Gebäude in der Kunsthandlung von 4. Norroscke- witz am Neumarkt erschienen und daselbst im Schaufenster ausgestellt sind. Die Photographien sind, wie wir hören, nach Bleistiftzeichnungen und Aquarellen, welche der durch seine Soldatenbilder in weiteren Kreisen schon vorteilhaft bekannte Maler F. W. Heine aus Leipzig seiner Zeit nach der Natur ausgenommen, cngesertigt und von sehr schöner malerischer Wirknig. * Dresden, 14. September, -n der gestrigen Sitzung unserer Stadtverordneten wurde die erste ErgänzungSwahl für die nit JahreSschluß aus deni Rathe auSscheidenden Stadträthe Schil ling , Herrmann. Becker, Kretzscsmar und Siegel vorgenommen. Man einigte sich dahin, wie früher in jeder Sitzung eine ErgänzangSwahl vorzu nehmen, wozu der Wahlausschuß drei Personen in Vorschlag bringt, an die jed-ck das Collegium nicht gebunden ist. Die Wahl siel mit 46 von 60 Stimmen auf Stadtrath Schilling. Für daS am 1. April in- Leben getretene Jmpsamt wurden nachträglich 6000 BerechnungSgeld bewilligt. Stadtrctth Hendel wies hierbei darauf hin, daß durch die Nachlässigkeit der Ämpspflichtigen dem städtischen Jmpsamt eine große Arbeitslast er wachse. Von 7638 Jmpftflichtigen seien in diesem Jahre erst 2300 freiwillig erschienen. — Wie bekannt, werden in der Sächsischen Schweiz an verschiedenen Stationen Pferde alleS daraus befindliche Heu sortgeschleppt. Von Holstein bi- zur Stadt und von hier bis Arnau glichen die Fluren einem großen See. Um den Schrecken noch zu erhöhen, hörte man gegen Mitternacht auch noch die Feuerwehr durch die Straßen rasseln. Dieselbe war jedoch nur vor sichtshalber nach der G. und J.sckcn Kalk brennerei requirirt, indem man befürchtete, daß man bei dem orkanartigen Sturme nickt Herr der Glutben im Ofen werden könnte. Aber auch die Eisenbahnen sollten von der Gefabr nicht ver schont bleiben. Denn infolge eines Dammdurch« bruchS mußte diesseits Tapiau der von Eydt« kühnen nack hierher fahrende Eilzug im Wasser liegen bleiben, was die hiesige Verwaltung veran lagte, sofort mehrere Betriebs- und Baubeamte und Arbeiter mittelst Ertrazugs zur Hülse abzu- senden. Um den Betrieb nicht noch erheblicher zu stören, wurde von hier nach der Richtung Ber lin ebenfalls ein Extrazug abgelasscn. Diese Maßregel hat sich auch sehr zweckmäßig erwiesen, denn der gegen 12 Uhr erwartete Eilzug traf erst Morgens hier ein. — In der alten BonifaciuSstadt Fulda scheint ein Wunder im Anzuge zu sein. Sckon hat ein Nachtwächter in dunkler Mitternacht auf dem nahen Frauenberger Kloster die Zahl 1877 leuch ten sehen. Ferner bestätigt die „Fuldaer Zeitung" die Erzählungen frommer Frauen von wunder barer Rettung geheiligter Gegenstände auS dem Brande von Brückenau. Darunter befindet sich ein Missionskreuz mit der Aufschrift: Rette deine Seele! welche- m der abgebrannten Kirche des Städtchens unversehrt blieb. — Bei dem hohen Fleisch- und niedrigen Vieh- preis haben sich säst sämmtliche Nachbarn in Roth bei den Gleichbergen im vorigen Monat zu einer Genossenscha^tS-Schläckterei ver einigt und stehen sich ganz wohl dabei. Dieselben lassen wöchentlich ein fette- Rind schlachten, be sorgen abwechselnd und unentgeltlich die Einkäufe und die Mithülfe beim Schlachten, verkaufen daS sZfund Fleisch mit 36 Pfg. und haben trotz de- niedrigen Preises bis jetzt schon einen bedeutenden Cassenfonds erspart. — Nicht allein die Sachsen dürfen sich rühmen, in der Höflichkeit das Mögliche zu leisten, auch andere Leute wissen sich höflich auszudrücken. „WaS besehl'ns?" rief ein österreichischer Gast- wirth, als ein Fremder nach der Speisekarte ragte; „wir haben gehorsamste Bratwürste, dienstwilliges Schweinerne-, ergebensten KalbS- >ratcn und unterthänigstc Forellen!" — Noch einmal die Klampferer. Klam- )ferl (ober- und unteröstcrreichischer Provinzialis mus) wird ein Saiteninstrument (Guitarre, Cither, arse rc.) genannt, hcrumzichendc Spieler dieser nstruniente Klampferer. — Ein Gewittersturm am 6. d. Nachmittags hat in der Umgegend von WcißenfelS, be sonders auf den Hochebenen, vielfach Schaden durch Umbrechen älterer Obstbänme angerichtet. Auch in dem Amtsbezirk von Eisenberg Hirt der Sturm arg gehaust. ES wurden dort Bäume umgebrochen, viele Getreidewagen aus den Feldern unlgeworfen und Dächer und Fenster beschädigt. Am meisten hat der Sturm auf dem Schießplätze der Stadt Eisenberg, wo gerade Vogelschießen war, gewüthet. So wurden u. A. dem Gymnastiker Guth auS Schraggau, dem Panoramabesitzer Böhme auS Magdeburg und dem Schießbuden- besitzcr Thimig aus Prosen bei Zeitz die Buden total umgeworfen und sehr viel von dem Inhalt derselben zerbrochen. Ebenso wurde die Conditorei bude deS Restaurateurs Berger gänzlich umge worfen, wobei unter Balken und Bretern neun Personen verschüttet wurden. Dieselben sind aber unter strömendem Regen herausgezogen worden und haben außer dem Schreck und Armen Quetschungen glücklicherweise keinen Schaden ge litten. Die Möbel, Gläser, Flaschen und Küchen- geräthe sind aber alle zerbrochen worden. — Ueber einen furchtbaren Sturm, der an der Küste der Ostsee bei Königsberg, Pillau rc vielen Schaden angerichtet, berichtigt die „K.H.Z." auS Königsberg vom l t. September Folgendes Der orkanartige Südweststurm, der in der Nacht zum Sonntag hauste, verbunden mit dem heftigen Regen, der fast 14 Stunden lang ohne Unter brechung vom Himmel herabgcströmt war, machte den Pregel so enorm anfchwellen, wie seit Jahren nicht. Da- Wasser übersluthete Straßen und drang in die Keller der Häuser ein, die dadurch sehr zu leiden gehabt haben. Die Nacht war entsetzlich. Dachpfannen wurden von den Häusern gehalten, welche dazu bestimmt sind, Reisende auf I geschleudert, Zäune umgerissen, Bäume entwurzelt, die schönsten AuSsichtSpuncte zu tragen. Nament-1 in den Gärten lagen die Gänge voll von Baum- lich sind dergleichen Thiere auch in Wehlen auf- '"" '—^ " xstellt, welche die Besucher zur Bastei befördern an sollte nun meinen, dar diese Rosse besonder- zuverlässig und fromm seien, da sie doch für ge wöhnlich von ungeübten Reitern und Reiterinnen benutzt werden. Leider ist da- Gegentheil zu con- ästen, man konnte über dieselben kaum hinweg und die Vögel waren durch daS Unwetter Boden geschleudert worden, man fand sie am Morgen in Massen todt an der Erde liegen. Am Nassengarten hatten die Finthen den das Wiesen terrain schützenden Damm durchbrochen und somit (Eingesandt.) Aus Dorna. Unser Localstatut, die Einquar tierung betreffend, steht dem ReickSgesetz nicht nur schnurstracks entgegen, sondern eS wird auch o gehandhabt, daß dadurch die größte Unzufrieoen« heit entsteht. Das ReichSgesetz legt die Einquartierung auf auS- und Feldbesitz, aber die Väter unserer tadt auf die Abmiether. Die Einheiten des FeldbcsitzeS werden nur zur allgemeinen Vergütung herangezogen und über die Angaben der Haus besitzer wird so wenig Controls geübt, daß ein Hausbesitzer, dessen Haus 1500 ^ Miethe bringt, angeben kann, ich wohne für 400 mein Äb- miether für 600 während Dieser doch ein Drittel und Jener zwei Drittel des HauseS inne hat. So erhielt Bürger K. in der R.-Straße keine Einquartierung, trotzdem daß er 16 Hektar Feld, 1920 Ertrag, und ein HauS, 900 Ertrag, besitzt, während eine arme Wäscherin, die l 20 ^ HauSzinS giebt, einen Mann alS Einquartierung erhielt. Auf diese Weise wird die Last vom Neichen auf den Armen geschoben und der Socialvemo- kratie Thür und Thor geöffnet. Ii», t LImi»er-^>i88tstt»NL8mrlMr!n von Ssrudsrä versack, emlitirklt >1», Xeusot« iu VOpptekon, Ulli»« I»«t«»tlON, lepplell-kadrlli Kebr. lürok Teppiche Lfiuserzeuge, Tischdecken. Möbelstoffe zu 31 Grimma'sche Ttr. 31,1, Etage. viuopf - SolrepaltersI 0. Kult« lo ^»8tzr-k.tzlpr!8 empfiehlt alle Sotten vrennhoU billigst, erstellungen erbitte per Postkarte. LI
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite