Dresdner Nachrichten : 18.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189507189
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-18
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- Dresdner Nachrichten : 18.07.1895
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NsiLelisIIstrssse 3S. "» * » «r- HaiZvr-lls.rLlo» .. ^ G2l! zi > K ^>'i> 2st >'»L'. lr-,»'-... ^ H -r.reodeil, 1^0»». I».-«>„,I..», ^tr. 5. verlw. Lreslsu. «smdure. I-vipriß. Mucke». ttlli;;, »ooil, LoiirMlUj;, «-.eUkiv!!. .V»'llu:t v. I'.U'uulun.'vil. lii . >1 SodLllr L La. Vut Optimum «nt niliil! LedUokLLmkelmsllil «,»> «»»»« »2. ?1rorvsr2.xstisLlkiims. vürnsntgLelrsir, ?2rts:s'giUsZVLLrsk '« > n>>sti<-isti i» ii-ii-NInttlißi-l- .la^-rvalN «" tti I N!»»> «> SLttiSiLEi VVilsrli ulldr- 8lin88S tt. z» vi'esllnki' VeriiielleiiiiiliZ-AiiZlsil von Vllo Lüllnvr, Nr. 1V8. §'piel,cl! Akordonschlog auf Stnmbulviv. Hasnachrichtcii, Eingnartirnng. 'V'erbandslog reisender Kauslcntc,! V ElcrichtSvcrhoiidlniigeii. Tagesgcichichkc. , I »Il4« Ni^Si I s Tonnerstnü, 1>>. ^uli. Pvlitik für das Attentat verantwort „Mogd. Ztg." betont ebenfalls, das; Politisches. Tic soniinerlichc Stille in der Politik ist wieder wie im Vor- lahrc durch eine mördcriichc llnthat gestört worden. Ii» vorigen Sominer ivar eS der Präsident der sran;ösischen Pepnblik, der nuter Mvrderbänden fein febril anslianchte. Heuer hat der linkische Stahl ans den, feigen Banditenhinterhalt den ersten Staatsmann Bulgariens, de» chcinaligcn Ministcrvräsidcntcn Stambnlow getroffen. Die Presse in aller Welt ist voll von dem Ereignis; und überall, Ivo nicht wie in Arantreich chauvinistische lli'nrksichtc» der Menschlichkeit und Gerechtigkeit ei» Paroli biege», herrscht nur eine Stimme der tiefsten Entrüstung über die schänd liche Thal. Fast durchgängig findet sich neben der Würdigung der Persön lichkeit Stambnlow's ein mehr oder minder scharfer Hinweis ans die moralische Berantwortlichkeit der Sofiaer Negierung. Stephan Stambnlow. der fast zehn Jahre lang in seinem Baterlandc die erste Nolle gespielt, ist heute noch ein junger Mann, kaum -lO Jahre alt. Er ist ans Tirnowo, der allen bulgarischen Czarenstadt, daheim, eines Gastwirlhs Sohn, hat nur die gewöhnliche Schul bildung von Hanse mitgcbracht und später kurze Zeit in einem Seminar in Sdcssa verlebt, aber im Laufe der Zeit durch rastlose Arbeit in steter Berührung mit allen möglichen Geschäften a»s- gedchnle Ltenntnisse nnd eine nicht gewöhnliche allgemeine Bild ung sich nngecignet. Er zählte zu der inngen Schaar von un ruhige», bulgarischen Patrioten, die zur Tnrlenzeit bei verschiede nen Gelegeirheilen bewaffnete ErhcbnngSversnche machten nnd dann zwischendurch das Polk immer wieder in Wort und Schrift znr Auflehnung gegen die fremden Herren nnsstachelten. Mit de» Puffe» lehrte er in die Hcimalh zurück, fand alsbald Verwendung in der Verwaltung, ging später in den Dienst des neuen Fürsten thiimS über, wurde bald in die Volksvertretung gewählt und that sich dort durch feine flammende Bcredtsamkeit nnd den mächtigen Einfius; feiner ganzen Persönlichkeit so sehr hervor, das; er mit noch nicht R Jahren Präsident der Versammlung war nnd zu den cin- slichreichstcn Männem des jungen Staatswejcus zählte, als vor zehn Jahren die Vereinigung von Bulgarien nnd Oskrumelicu zu Stande kam. klntcr seiner Gcschäftsleitung wurde dann später de; heutige Fürst gewählt. Slambulow führte sieben Jahre laug nute; grosse» inneren Schwierigkeiten in stetem Ringen gegen den russi schen Einslul;, gegen offene Auflehnung und stille Mordvcrschwör- nngen sicher, kraftvoll, rücksichtslos und schonungslos die Zügel der Regierung, bis vor Jahresfrist, das war am 29. Mai v. I., Eurova durch die Kunde von seinem Sturze überrascht wurde. Viel, sehr viel, sagt die „K. Ztg.", ist in dieser Zeit geschehen, was der kühl abwägende fernstehende Beobachter nicht zu billigen ver mag, aber in stürmischen Zeiten kann nicht mit Sammcthaudschuhcn zugegriffen werden, nnd Stambnlow kämpfte in der Hauptsache für grosic nationale Ziele. Unter der unversöhnliche» Helge seiner Gegner und Feinde hat der ^ehemalige Premier in diesem Jahre nicht selten die Ruhe nnd Selbstbeherrschung verloren nnd die Grenzen weit überschritten, die er früher selbst der Kritik gegen Regierung und Krone gezogen, allein neuerdings wurde er des bitteren Kampfes überdrüssig und wünschte im Auslande, in einem Badeorte Heilung von Krankheit, Ruhe nnd Erholung zu suche». Sicher werden cs heute die Regierung in Sofia und der in Karls bad weilende Fürst bitter bereuen, das; sic diesem Wunsche nicht cutgegeugekommeu sind nnd dem Manne, der Grvhes für sein Vaterland gcthan hatte, nicht die von seinen Gegnern bereiteten Hindernisse aus dem Wege geräumt haben. Es ist zu spät. Das bulgarische Ministerium ist mitschuldig an dem Morde, mitschuldig ist aber auch Prinz Ferdinand, obwohl er gegenwärtig in Karls bad weilt. Ter bulgarische Fürst bevorzugt von jeher „desMuthes besseren Theil". Vor jeder grohcn Entscheidung ging er in's Ausland; er traute sich nicht, das Todesurtlieil Paniha's zu unter schreiben, er floh, wenn diplomatische Fragen an die Regierung herantratcn. Jetzt wartet er die Aussöhnnngskomödie in Karlsbad ab, die ihm aber nicht jenen Bescheid bringen dürste, den er er wartet hatte. Russland wird sich mit dem bulgarischen Volke, d. h. mit dessen schlechterem Thcile versöhnen, es wird einen diplomati schen Vertreter von der Art eines KaulbarS nach Sofia schicken, aber mit dem Gründer der sogenannten bulgarischen Timastic darf er keine Berührung haben. Dadurch wird der Schattcnfürst in den Augen seines eigenen Voltes erniedrigt, und er wird wohl daran ihn», wenn er ganz !m AuSlandc bleibt, damit er nicht ein Schicksal wie Stambnlow erlebt. Die bulgarische Regierung erntet seht, was sic gcsäet, man wird sie mit Recht in der ganzen Welt als moralisch mitschuldig an dem elenden Meuchelmord verurtheilen. Ein eigenartiges Zusammentreffen ist es, das; der Versöhnung mit Richland gerade in demselben Moment der offizielle Stempel aus- gedrückt wird, Ivo Stambnlow unter de» Dolchen rnssenfrcundlicher Meuchelmörder fiel. Ai» Mittwoch wird nämlich der Ezar die bulgarische Teputativn cmpsangcn, die nach Petersburg zur klcbcr- bringuiig eines GcdenkkrauzeS für den verstorbenen Ezarcn Alezandcc III. entsandt worden ist, und die in der russischen Hauptstadt bisher sehr wohlwollende Aufnahme gefunden hat. In sehr bemerkenswerther Weise hebt sich von dem Gros der Prehstiinme» eine Auslassung der „Hamb. Rache." ab, die in der lühleu, aber übe;zeugenden Art der BiSmarck'schen Realpolitik zu Besonnenheit mahnr. „Das; das Attentat ein Akt derPrivatrache . araen St-»»l'„Iow iei» ,'ollte erleben,; vei der m„aana"i,beit 'Mrend mngcr Jahre mein Mitarbeiter war, gleichzeitig mit dein s-la,,wulow E>" ttiue. er,n,eint ve. ver ^rgang.uyeu ^,,^,1. den das schreckliche Verbreit,cn in mir erregt hat. mcnie dieses Staatsmannes und allen vorliegenden Umstanden wenig »olle, lebhafte Smnpathie auszuivrechen. womit icb Ihren furcht- wahrscheinlich und die Bermnthnng spricht für politischen Ursprung baren Schmerz theilc. der Ehat: aber welchem politischen Interesse die Attentäter ge dient haben, in wessen Aufträge oder Interesse sie gehandelt haben, niils; sich erst zeigen. Man wird nicht ohne Weiteres nach dem Satz „E weit eni >,rückc'r>t" der Permuthung die Zügel schienen lassen dürfen. Lbne Zweifel käme die Beseitigung Stam buloiv s der Herstellung normaler Beziehungen des Fürstcuthums zu Rns;land zu slaiteu, aber deshalb würde cs frivol und »u gehörig sein, wen», waS wir leider dringend zu vcrmulheii haben, die gcsnmmte cmii russische Frcisinnsvrcsse österreichisch nugiophilcr Richtung sofort die russische sich machen wollte." Tic Deutschland au den bulgarischen Ereignissen nicht ntüv iuterestrt sei. „Deutschland hat au diesen bulgarischen Händeln nur ein geringes Interesse. Wir haben leine Bernnlasstmg. uns in diese Streitigkeiten einznmischen, anher um durch guten Rath zur Aus. rechtcrhaltniig der Ruhe nnd des Friedens bcizutcagen. Nur vom rein menschlichen Standpunkte beklagen wir das schreckliche Ende, welches die Laufbahn Stambnlonsts setzt unter den Mvrdstreichcii entflammter Gegner genommen hat." Endlich sei noch einer Auslassung der Wiener „Nr. Fr. Pr." Erwähnung gethau, die am Schlüsse ihrer Ausführungen über den Fall folgende düstere Perspektive enkwirst: Die Anssöhnnng ist mit Dolchstiche» nnd Revolverschnssen eingelcitet .... Der Mann ist bewitigt. seinem Lebcnswccke droht Gefahr, aber sein Andenken wird stets eine Mahnung an Bulgarien sein, das; die Feind,chnsl Rnhlonds ehrenvoller und erspriehlicher war, als es die Bersölinnng Russlands durch demnlhigende Lpscr ist. Die Fcmdschast Russlands hinderte Bulgarien nicht, sich unabhängig zu entwickeln ^ die Versöhnung ist non unheimlichem Schein nmslackert, ihre Gleichzeitigleit mit der scheillsilchcn Blntthat an Stanihnlow wirkt wie der geislerhaitc Finger, der im Saale des Belsaliar das „ülcmv 'Glcel" an die Wand schrieb. F-crnschreib- nud Herirsprcch-'öcrichte vom 17. Juli. Berlin, lieber das Attentat ans Stambnlow liegen noch folgende Nachrichleu vor: Aus Sofia wird gemeldet: Der Miiiisterrath belchlos; umfangreiche Maßregeln, um die Sicherheit aufrecht zu erhalten, die durch das Attentat ans Stambnlow und zahlreiche Drohbriefe, n. A. auch gegen Nadoslawow, bedroht er- >cheint. Petrow soll im Ministerrall, erklärt haben, wenn der Mörder nicht entdeckt und fcstgcnommen werde, würde ec ans eigene Faust den Belagerungszustand pwtlmmren, Stambnlow's Zustand war in der Nacht bester. Ein Telegramm sagt: Der Herzschlag ist kräftig geworden. Stambnlow ist im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeiten. Die Temperatur beträgt ,17 Grad. Gestern wurden die Ampittativnsslächen an beiden Armen genäht, wobei Stniiibnlvw Schmer; cmpsand, während er v.'i der Amputation nach dem Anssprncb der Acrzte den Eindruck eines gefühllosen Kadavers machte. Ter österreichisch-ungarische BiectonsulBaron Hönning erschien im Aufträge des Ministers des Aengeren. Golnchowsti, bei Frau Ttambiilvw nnd las ihr ein in sehr warmen Worten abgesasucs Beileidstelegramm Gnlochowski's vor, woraus Stambnlow selbst im den Beweis der Tbeilnahme dankke, Slam bnlvw's Diener i't nach in Haft, seine Verletzung ist nicht gesähr sich Prinz Ferdinand beansiragte tclegravlistch den Hosinarichall Grasen Fvras, Frau Stambnlow iein tiefstes Beileid anszndrückcn, aber sie lies ihn nicht vor. sondern wies jede Ne-engn»g der Theil- »nhmc von Seite» des Prinzen Ferdinand zurück. Die Bcilcids- knndgcbung des Grasen Golnchowsti erfolgte im Name» des Kaisers Franz Joles. Stambnlow wird darin a!s der grösste Mann Bulgariens bezeichnet. Das bulgarische Regierungsblatt „Mir", welches jetzt eine liest'Entrüstung über das Attentat ansdrückt und cremplarnchc Bestrafung des Schuldigen verlangt, schrieb noch vor einigen Tagen: Slambnlow und Peltow gebührte, das; man ihnen das Haus cmzünde und ihnen die Knochen einzeln l>cransre!s;c. Londoner Melsungen zufolge werden die Vertretungen der Machte die Frage der gegen die Polizei erhobenen Anschiilsigmigeii erörtern nnd alsdann wird sich ei» lkttheil bilden lassen »der die Minister, die jetzt unter schwerer Anklage stehen. Tic bulgaröche Regierung erklärt, sic habe Stnmlmlow stets durch die Polizei schützen lassen, aber er habe sic !ür Ikeberivachnng gehalten und die Gendarmen unter Bcschimvsting davongciagt. — Die meisten Pariser Plätter sprechen ohne Thettnahme von Stambnlow's Schicksal: ibr Ge- dankengnng ist etwa folgender: Stambnlow bat gelobtet, er wurde mit gleicher Münze heinigezahlt; er hielt sich für einen Staats mann. er war aber nur ein Folterknecht und Henker. Doch gickst es auch einige abweichende Urtheile. Berti n. Ter Unterstaalsickrctär ini ReichSamt des Innern, Dr. v. Rottenburg, tritt am 1. Lktobcr zurück. — Die heute früh von der „Norddeutschen" gebeuchte Straschurger Nachricht übel die Vcrhasttiug eines Spions wird jetzt von demiclbm Blatt als iiichlznlre'scud bezeichnet. Ter Vorgang habe sich aufgetlärt. — Tic Kommissare des Reichsamts des Innern und des Handels ministeriums, welche nach Test erreich znin Studium der dort mit der Zwangsorganisalion des Handwerks gemachten Erfahrungen gesandt waren, tiessc» am Sonnabend hier wieder cm. — Eine vom preichisckien Killtnsmiiiistec angeordnetc statistische Aiifiiabmc der Avotheter und Pharwacciiten in Prensien hat den Zweck, eine ausreichende Unterlage sin die Begutachtung der im Reichsamt des Innern niisgcstellten Grimdznge zum Reichsavolhekengeictz cntwnrf zu gewinnen. Diese Grundznge, im Wesentlichen an den ursprünglichen vom prensischen Kultusministerium nnsgestellten Entwurf anschließend, sing de» Negierungen der größeren Bundes, staatcn znr Begutachtung nnd in der Absicht zugestellt worden, demnächst ans Grund der ringegangenen Gutachten einen cnd gütigen Reichsapothcten Gesetzentwurf ansznarbcitcn. Görlitz. Bei dem Brande i» Fürstenau, der beinahe das ganze Dorf zerstörte, sind eine alte Frau und st Kinder um gekommen. Halle a. S. Tas dem Bahnhotslnichhändler anserlegtc Ver bot des Vertriebs der Mcstlage.Broschüre ivmde ans höhere An Weisung hin aufgehoben. ^ Karlsbad. Prinz Ferdinand von Bulgarien telegravhiric an Frau Stambnlow: Tie ichreckliche Nachricht von dein Attentat, dem Ihr Genialst zum Lost; gefallen, hat muh mit tiefster Ent der emutthlicho Witterung: Heiter, trocken, warm. London. Durch den bisherigen Verlaus der Wahlen ist die nnioinslpche Mehrheit ans st2 gebracht. P eters b n r g Der Metropolit Elenien! nnd die übrige» Mitglieder der bulgamche» 'Tepntalion wurde» heule dem Kauer in Pcteihos vvrgesiclll. Petersburg, sic abessmiüche Gesandtschnst hatte sich > gestern nach Zarsto,eielc' begeben, wo sie den Großiülsten ! Wladimir Atzwandrowitsch besuchte Sodann speiste die Gcsandt- j schasl bei dem Lbcrprvlmenr des heiligen Svnod Pobiedonoszew. j An diesem Malst nahmen ferner Tlieil der Metropolit Elemenc .und der bulgarische Archimandrit Wassiliew. Nach den üb lichen Toasten wandte sich Pobiedonoszew m!t cincr Rede an Element, in welcher er sagte: Die Russen freuen sich, ihre ! Glaubensbrüder in Petersburg zu sehen. Gott möge gebe», da,; ! die Erkenntnis; des Glaubens, der Liebe nnd der Einigleit zu Ruß land. welches sein Blut für Bulgarien vergossen, die leitenden Klassen durchdrungen habe nnd vas; die Bulgaren seil süc ihren Glauben cinslchen mögen, denn d;c game Krast Bulgariens wurzele in der Lelliodozie und in der Erncklnng dcs Vermächtnisses ihrer Vorfahren. Element erwiederte, Bulgarien habe den Russen die Lrthodoric nnd die Bildung, Lesen und Schreiben gegeben, Rußland aber habe Bulgarien die Freiheit und Me Selbstsiändia- , teil gegeben. Tie Bulgaren hätte» viel gegen Rußland geiehl!, Rußlands Liebe zu ihnen aber sei die gleiche geblieocn. Ferner brachte Pobiedonoszew das Wohl der abesstniischeii Gesandkichasl und des Bischofs von Harrar als Glaubensgenossen ans. Der Bischof toastete ans die Befestigung der Lrchodorie und die Einigung der Kirchen. Die bulgarische Deputation reist Sonn abend über Moskau und Kiew beim. — Leontiew. de; Leiter der soeben ans Abcssimien heimgelchrten wisscmchastlichen Erpedllüm, dementirt die Nachricht von der angeblich bcvorslehenoen Ans-: rnstnng einer zweiten grösseren Erpeottion nach Abcsstmien, da l l das ans der ersten gewonnene wissenschaftliche Material noch garst ; nicht verarbeitet sei. — Ans Anregung von bochgeslelller ScitM ' hin wird unter den Spitzen der russischen Handclswelt ein Kapital > ^ aufgebracht, um Leontiew die Kosten der von ihm niiterneminenen ; i Forschnngsrciie in der Höhe von stst.OO > Rudel znrüclznzable». kleskncb. Hier herrscht üherall Ruhe, ebenso in ganz; Makedonien. Die Bcrinche fremder Agitatoren, die Bevötternng ! aus.znwiegeln, sind gänzlich mißglückt. Der Sicherheit halber ist ein Bgtaillon »ach Stnimitzg gbgegange», eines ist liier ans ! Salonichi angctommen. Sofia. Die „Swoboda" giebt eine Darstellung von dem Attentat ans Stambnlow, welche mit den bereits gemeldeten Be-; richten über dasselbe nbcreinstimmt. Das Blatt spricht jedoch mir von drei Angreifern nnd behauptet, Pettow habe zehn Minuten i bei dem am Boden liegenden Stambnlow verbleiben müssen, ohne^ Hilfe zu erhalten. Das Platt mackst den Fürsten Ferdinand und! die Negierung für daS Attentat verantwortlich, da sie Stambnlow j nicht habe nbrcisen lassen. ! Athen. Man geht letzt heimlich mit dec Bildung bcivafs- netcr Schanren nm, die nach Makedonien wandern sollen, weniger um Unruhen gegen die Türken unter den dortigen Griechen hcr- cunznbeschwören. als an die bulgarische» Banditen „heran- znkommen". Eine große 'Anzahl älterer Soldaten und Unter- ! Offiziere sind in diesem heimlichen Bunde und werden sich bald j allmählich arnvpenwciie ans großen Umwegen nach Makedonien begeben. Tic Bewegung hat sich derart verbreitet, das; die Ne ! gierung sie gcwtziich niclu cindämmen taan, zninnl da auch vssizictle Kreise mit der Bolisanscegnng si,mpnthls>ren. Santiago de Euba, löst Secivldaten landete» aus ! einem Kanonenboot in Marave. Die Insurgenten griffen sie in vereinzelten Gruppen an, tödtctcn 30 von ihnen und landeten Kanonen und Munition. Tie Berliner Börse zeigte heute wesentlich bernhigtere Haltung und verlief ziemlich fest. Ans fast allen Gebieten wurden ! Deckungen vorgcnommcn, cs fanden infalgcdeffcn nicht nnweicitt- ! liche Kiirsbesseningen statt. 'Namentlich waren Eisenwerthe höher ! bezahlt c»tt die Nachricht, das; die Bochnmer Gesellschaft große i Schienenhcstcllnngen ans Transvaal erhalten habe: Bochnmer gewannen etwa 2 Prozent, Dortmunder und Laura ; > e Prozent. Kohlciiakticn, die "tnsangs gleichfalls besser waren, tonnten ihre Kurse nicht voll behanvten. Von Vantcn Ivaren Kredikaktien st c bis 1 Prozent höher. Diskontokommandit gewannen lös Prozent auf die Zulassung der Attien der brasilianischen Bank in Hamburg, Deutsche nnd Dresdner Bank gewannen '2 Pwzent. Eisenbahnen meist ruhig, Franzosen und andere österreichische gewannen ea. I Prozent, schweizerische, italienische. Prinee Henri und Ecmada Paciffe waren nm Bruchtheile besser, von deutschen Bohnen schwächte» sich Marienburger nnd Lstprenßen gegen Schliff; ab. Fremde Renten recht fest, auch Italiener erholt. Tic Börse ichlos; ziemlich fest. I»; Kassaverlchr zeigte sich gleichfalls wesentlich ge besserte Tendenz nnd die Kurse crsnbren vielfach Besserungen. Tenische Anleihen sesi und lebhaft, namentlich ivaren ttprozcntige iachsische lebhaft begehrt; Jridifflrievapiere meist gebessert. Privat diskont ks 2 Prozent. Nachbörse fest. — Wetter: Schön, rvindstiü. tzraiiis»»« a.M. lTÄNib.i Crcsil aLa.lL. DiSconw S20.3S. Tresdncr Bvn! res.w. Lwlinl'almLvmrlicscn —. Laura ras.ir. tlnaar. Golo —Pecnnncnn —. Llestriicr —. ReiclizanlciNc —. Tmnc. »ar is. «3 I!l,r Swckma .licinc I62.L7. ZNaNmc! M.«2. Cvaiiicr 5». VorNiaicß'ii Le.ea. TuUcn L6.00. TurieiNos'e i-ia.a;, LZNomanbauk 7ik.3o. Liaai-rsaliu 817.23. vomsavscu L«.7s. sci; r a >1 i>. 8-rosnNc» iSchlns? > zpci .c» per öaNivcr 'Zconcmbcr- gcbnmr is.ss. i-crimivtci. Sviril»-) i-er Inii Lo.ro. ver r>i>«inar. Avril 2>,ev. uiliiii. NiN'oi vcr Juli ae.ar. >>cr gaiuiar Nein ra.co. niin«. 71 n> si.rrda 1». -PivsuNc» «Ccl'Inl:./ Wci:c» vcr Ncvcmvcr !48. Roasen per S-nIi —. vcr Oiiovrc London. Prosiiilc» - Bcriclii. Weizen uns Mcli! nNiia. aser slctia. Gerile >e>i. Mais rniiia. Haici icii. unniiak; I!m>an Nnaewnnncüe Wei-cnlasunaen ileini. Po» Miwimmcnscm NIclicwc Wcncii nana. oi>n ncli». iperile snamm. iur icrncie Nnlmistc ', Tcli. I>ö!:ei. Mais ', LNi liöiier. — Weller: Lchvn. rüstiing erfüllt, äs drängt nnch. der Gemahlin Lesicnigen, ^ertliches «»!> SächsischkS. — Se. Majestät der K önig begab sich vorgestern Nachmittag von Pillnitz ans zur Piffchjagd auf Ullersdorscr Revier nnd kehrte nnch dem Pirschgange Abends ins Königl. Cominrrschleff; zir Pillnitz zurück. -- Ihre König!. Hoheiten der Prinz nnd die Frau Prinzriffn Johann Georg sind in Begleitung des Erzherzogs Viktor und des Prinzen Robert von Württemberg znm Belnche Ihrer Königl. Hobelten des Herzogs »»d der Frau Herzogin Pliilivp von Württenst'erg in lstmimden eingetroffen. - 2e. Durchlaucht der Fürst Alexander Tolgornki lras vorgestern Abend, mil Familie von .Karlsbad kommend, hier ein und nahm im Hotel Vellemw Wohnung. - Der Hosmolschall Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg. Herr v. Haugk, hat heute einen mehrwöchentlichcn Urlaub noch Norddentkchlcmd angeiretcn. s: «5 btt T* ^ ZS - S «-s L' - L' ^ . VZs
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