Dresdner Nachrichten : 08.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-08
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510081
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-10
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- Dresdner Nachrichten : 08.10.1895
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jubelten ^ai-nirtvr Dmnenküte. peri-Llledo vLUols mrrt voclaatuiltell in Larlln. Visa, tzgrk. !» OS- fi/e iec/r/llöc/zen ^aa^en- '^'""^"'<i„„>mi,n>.ri>i kein!i!>flli l.eusiolt, vk^äen-li.^",^'^" Öit8 j'ut/- uocl H«»tt«;-JI»ir»riu DI. ILoi «< ^Itmärkt 6 not'Mtv^ui /Utmsrkt k 2, umi ^i!xlui1l!»l»rik , ;»->«>! xtol« nur cirm Xenesto Ullä Uaats -n billigten Lroisov Di«« von uoä Olvtlapü«! El»» ^istikill'!' Sozialdemokratischer ParO'itag. Hiffnachrichten. Hanplaeschivorene, Jagdiuchen, Samoatrnppe, s Vemmtblich.' Wittern»!;: Untelvisizieisvereii,. Gcr>chlsr>crha»dluilgen. Tagesgeschichtc. Piandertasche j Veränderlich, mäßig tempenrt. LLr!NsM§L!med, ilönigl. »v!!.. tzatiini-'t 8,>->, nickt mein 8<>»,iem nur noch 81ruvo8tra§8v 11,! /Illl.i« !le»l <l< l' 'rri^r^tiu8>>o PolikischkS. Am Sonntag ist In der Hcrupistadi Schlesiens der diesjährige sozialdemokratische Parteitag eröffnet morden. Acht Tage lang werden die Verhandlungen dauern, aber etwas wesentlich Nenes werden sie schwerlich zu Tage sördenr. An kleinlichen Zankereien nnd Katzbalgereien wird es auch diesmal nicht lehien. Tie Oppo sition ieht sich in diesem Jahre in der Hauptsache aus den „hungrigen" Genossen zusammen, die den Salten, die an der Parteikrippe sisren und sich von de» ersparten Arbcitcrgroschen mästen, die Bissen im Munde zählen. In den Berliner Versamm- lungen, in denen die Telegirteu snr den Parteitag gewählt wur den. war die Unzusriedenhcit darüber, daß die Führer zu gut be zahlt werden, sehr lebhaft zum Ausdruck gekommen und in 5 Ver sammlungen war der Antrag mit überwältigender Mehrheit an genommen worden, das; Parkeibeamle und Redakteure, welche ein Gehalt von mehr als 3000 Mk. beziehe», für ihre Thätigkeit im Reichstage keine Diäten beziehen sollen. Nach dem Berichte des Parteivorslnndcs für den Parteitag beliefen sich die „ReichStags- loslen" aus nicht weniger als 24,^60 Ml. Haben doch der Neid und die Mißgunst nicht einmal vor dem Partci- götzen Liebknecht Halt geinacht; vor mehrere» Jahren drohte man ihm mit einer „Lohiiredultion". Genosse Bebel hatte ihn damals mit dem Hinweis gerettet, das; die Partei hohe Gehälter zahlen mühte, um sich die gute» Kräfte zu sichern; sonst gingen die fähigen Publicisten verloren und arbeiteten für bürgerliche Blätter. Ein Uebcrschnß an intellektuellem Besitze sei in der Partei nicht vorhanden und man müsse mit der Bourgeoisie gleichen Schritt halte», wolle man nicht in Bezug aus die geistigen Kräfte in's Hintertreffen kommen. Neben der Gr uppe Tericnigen, die in folgerichtiger Auffassung des sozialdemokratischen Zukunftsprogramms nicht einsshen wollen, daß zwilchen geistiger und körperlicher Arbeit 's ein Unterschied gemacht werden müsse und daher der Ansicht sind, daß das Schnccschauseln und Cticfelputzen eine ebenso werthvolle Arbeit ist wie das „Negieren" mit der Feder und dem Worte, wer den sich voraussichtlich aus dem Breslauer Parteitage mehr als zuvor die Delkgirtcn im Untcrrock bemerkbar zu machen versuchen: diese haben angekündigt, daß sic die skandalöse Behandlung, die ihren Schwestern in Berlin zu Thcil gemordet, ist, zur Sprache dringen werden. Wie energisch sie ihre Interessen vertreten wollen beweist n. A. der Antrag aus Ostpreußen, wonach das Halten von Ammen, da steriiisirte Kuhmilch ein vollständiger und billigerer Ersah für Ammenmilch sei, von Staatswcgcn verboten werden wll. Ilm den sozialdemokratischen Grundsah der .,freien Liebe" nnd der Ehelosigkeit der Verwirklichung näher zu bringen, haben ferner zwei fortgeschrittene Genossinnen den Antrag eingcbrncht daß die Rcichstagssraktivn bei der Bcrathung über das bürgerliche Gesetzbuch mit aller Entschiedenheit für die Rechte der nirver- beirothete» Frauen als Mütter eintretc. Zu Reibereien werden vcrmuthlich anch die Debatten über das Agrarprogramm führen. Ein Vorspiel dazu bilden die heftigen Fehden, die in der Parieipresse über die wichtige Frage siattgestm- den haben, wie der Bauernfang anr wirksamste» betrieben werden könne. So hat in den letzten Tagen der Reichstagsabgeordnetc Grillenbcrger seinem Fraktionsgcnossen Schippe! vorgcworfen. daß dieser in der Agrarkonimission „Bosheilspvlilik" getrieben habe, worauf dieser aus diese „ungehobelte kalte Abkratzbürstung" mit der freundlichen Bemerkung antwortete, daß Grillenbergcr von seiner „Krankheit anscheinend wieder genesen sei. Dergleichen Liebens würdigkeiten ist man hinlänglich gewöhnt, wenn die Sozialdemm kraten ihre Parteiwäsche ausringen Mephisto. Baucrnsängcr, Hanswurst nnd wie die Zärtlichkeiten alle heißen, die sich die Führer der Umslurzparte! gegenseitig an die Köpfe werfen, gehören innerhalb der Sozialdemokratie zu den Alltäglichkeiten. Um so mehr sollte man sich daher hüten, aus solchen Streitigkeiten und Zwischenfällen, in denen die sozialdemokratischen Apostel ihre aus Schimpfereien drcssrrte Bcredtsamkcit gegen einander zur Anwend, nng bringen, die Hoffnung aus die seit Jahren stereotyp prophe zeite „Spaltung" zu schöpfen. Mögen auf den, Breslauer Partei tage die Führer noch so heftig die Streitaxt wider einander schwinge», die von ihnen geleiteten und trefflich organisirten Massen werden nach außen hin, der Bourgeoisie gegenüber, ihre Schlagsertigkeit behalten. Die Sozialdemokratie wird nach wie vor im Kampfe gegen die bestehende Gesellschaftsordnung eine einheitliche und geschlossene Phalanx bilden, die sich die bürgerlichen Parteien znm Muster nehmen sollten. Wie sehr der Enprivi Ichr „Muth der Kaltblütigkeit" der Um- sturzpartci zu Statte» gekommen ist und wie wenig „die sozial demokratische Kranthkit der Heilung cntgcgenreist", lassen die Rechenschaftsberichte ertcnnrn. welche der Partcivorstand dem Parteitage vorgelegt hat. Tie Organisation und der Agitations apparat, mit dem die Umsturzpropaganda geübt wird, sind von Jahr zu Jahr compliciiter und umsassender geworden, sodaß die regiere», den Kreise mit völliger Blindheit geschlagen sein müssen, wenn sie die Gefahren, von denen Staat und Gesellschaft bedroht werden, «och immer nicht erkennen und sich z» energischen Gcgcnmaßregcln ermannen wollen. An politischen Blättern stehen der Partei ein schließlich der Gewerkschastsorganc IW Blätter zur Verfügung. Das Berliner Centralorgan weist einen Uederschnß von 55,500 Mk. auf. Tic Buchhandlung, die mit demselben verknüpft ist, hat einen Jahresumsatz von 1-18,400 Mk. erzielt; der Reingewinn beziffert sich hier auf 18,400 Mk. gegen 0000 Mk. des Vorjahres. Tic Einnahmen der Partrtkasse betrugen im abgelaufenen Jahre ins» gesainmt 24?. 150 Mk. Siegesbewußt weist der Bericht des Partei- vorslandes ans die große» Erfolge hi», die seit der vorjährigen Frankfurter Heerschau erzielt worden sind. Die Eaprivi-Hohen- lohc'sche Umsturzvorlage hat vollständig Schissbruch gelitten. Aus eigener Kraft haben das Volt nnd die Gesellschaft gegen de» unr- stiuzleriichen Terrorismus nichts auszurichie» vermocht. Zwei größere Kampfe hat die Sozialdemokratie siegreich durchgeführt. Zu dem Bonkott gegen die Dresdner Waldschlößchenbraucrei be merkt der Bericht des Parteivorstandcs; „Nach halbjährigem, zähe nnd energisch seitens der Genossen geführten Kamps kapitnlirte die Brauerei fast bedingungslos." Weiter heißt es in dem Berichte: „In Berlin gelangte die Arbeiterschaft »ach ömonatlichem, opfer reichem Kampfe zu einem ehrenvollen Vergleich in Sachen des Bierboykotts De» Herren vom Berliner Bicrringe dürste nicht darnach gelüsten, znm zweiten Male der 'Arbeiterschaft den Fehde handschuh hinzuwericn." Aus den bitteren Wahrheiten, die der sozialdemokratische Partcibcricht enthält, kann man die Lehre ent nehmen, wie werthlos und nichtig alle mit »och so feierlich ansgcsprocheuen Appelle und Mahnrufe an das Volk sind, aus eigener Kraft de» Kamps gegen den Umsturz auszunehmeu, wenn die Regierung nach wie vor in thatenlosem Zuschauen die Hände im Schvoße liegen läßt. Das Volk vermag nichts aus eigener Kraft gegen die Fortschritte der Sozialdemokratie, wenn seine be rufenen Führer sich mit bloßen Worten der Abwehr begnügen. Als Erfolge der umslnrzierijchen Agitation hebt der Pacleibericht seiner die zahlreiche Vertretung der Sozialdemokratie in den Land tage» hervor. Sie hat in dem sächsische» Landtag 14, in dem bayrischen 14, dem württembergischcn 2, dem badischen 3, deni hessische» 3, dem altcnbnrgi'chcu 4, und dem weimaiischcn, dem golhaischen, dem meiningischen, dem reußüchen j. L. und schwarz- burgischeu Landtag ie ein Mandat innc. In fast allen deutschen Staate,» sind die „Genossen" in die Gemeindevertretungen ein- gedrnngen und bei den Wahlen zu den Gewerbcgerichten hat die Sozialdemokratie fast allenthalben den Sieg davongetragen. In Frankfurt a. M. sind sämnitliche Beisitzer zn den Gewerbcgerichten Genossen. In Offenburg erhielt z. B. die sozialdemokratische Liste 264 von 270 abgegebenen Stimmen, in Pforzheim 1648 gegen 160 Stimmen Das glänzendste Resultat erzielte Ehemnih. Trotz der gewaltigsten Anstrengungen brachten es die Gegner nur auf 0.0 Stimmen, denen 3670 sozialdemokratische Stimmen gegrnüber- standcn. Angesichts solchen siegreichen Vordringens der Sozial- denrv'ratie begreift mau, wenn Bebel in der Einleitung zn einem Aufsatz über den Breslauer Parteitag Folgendes jagt: „Mit der stärksten Partei Dcntschiands, die in den Massen so feste Wurzel geiaßt bat, wie keine andere Partei — denn alle anderen Parteien werde» durch die Entwickelung geschwächt nnd schließlich gänzlich aufgelön, nur die unsere bleibt bestehen und wächst —springt man nicht wie mit einer Rotte Buben um. die man nach Belieben züchtige» kann, so groß die Versuchung für Manchen dazu sein mag, der nicht ahnt, mit wem er es zu thun hat. Schließlich kann Dcuffchland sogar leichter ohne Kaiser nnd Fürsten bestehen, als ohne Sozialdemokraten, obgleich auch das Mancher nicht begreift. Und in demlclben übermüthigen Tone erklärte vorgestern Lieb knecht in einer Breslauer Volksversammlung: „Wenn man der Arbeiterklasse, ohne welche vas Reich nicht bestehen kann, das Wahlrecht nimmt, so geht entweder das Deutsche Reich zu Grunde oder die Sozialdemokratie siegt" Die einzige Antwort auf diese Ausbrüche des maßlos gesteigerten sozialdemokratischen Macht- und Sicgesbcwußtseins bleibt die Rückkehr zur Bismarct'schenAuSnahme- gesctzgebung. Vor 25 Jahren. -- Okt. Feind griff o Uhr,über Woippy Division Kummer an. Hauptquartier Corny vor Metz, ' Di, „gestern) Nachmittags 2 Uhr über Woippy Division Kummer an. Heftiger Kamps bis in die Nacht. Der Feind überall mit großem Verluste und Nachtkampf znrückgcschlagen. Die 0, Infanterie-Brigade und Theile des >0. Korps griffen kräftch ein. Vom Feinde fochten auch Gardetruppen. Gleichzeitig entwickelte der Feind aus rechtem Moseluser mehrere Divisionen gegen 1. und 10. Korps. Es war dort lebhafte .Kanonade. Verluste, namentlich der Division Kummer und des lO. Korps, sind aus 500 Mann, die des 3. Korps ans 140 Mann zu schätzen. Versailles, 8. Okt. Am 6. siegreiches Gefecht der badischen Brigade Degen seid zwischen Raon l'Etapc und St. Tin gegen größere Massen Franclireurs und Abthcilungen sianzöyichcr Truppen, unter General Duprv. Letzterer verwinwet, Feind aus einander gesprengt. Aernschreib- und A-crns prech-Berichtc vom 7. Oktober. Berlin. *Der „Reichsanzcigcr" veröffentlicht amtlich die Er nennung des bisherigen König!. Sächs. Geh. FinanzratheS nnd stellvertretenden Bundcsbcvollmächligtcn Dr. v. Koerner zum Direktor im Rcichsichatzaml. — Der russische Finanzminister Witte ist gestern Abend nach Petersburg rurückgekehrt. — Die mit der Vorberathung des Bürgerlichen Gesetzbuches betrauten Ausschüsse des BundeSrnthes sind heute zrffammengctrcten. — Rittmeister Gras v. Schönbvrn Wirwnlhcid ü Irr «uito des Garde-Kürassier- regiments erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse des König!. Sacks. AlbrechtSordenS. — Zu der von der Stöcker-Versammlung am Freitag angenomincncn Resolution, in welcher die auswärtige Politik der Regierung verurlbeilt wird, bemerkt die „Nvrdd. Allg. Ztg": Daß in einer Resolution, die solche Qualitäten auswefft, zugleich „gesunde konservative Grundsätze" für die Bcschlußwsscr in Anspruch genommen werden, ist eine Erscheinung, die geeignet ist, Staunen hervorznrusen. wie zugcstanden werden muß. daß eine solche den Reiz der 'Neuheit aber mehr und mehr verliert. — Nach der „Voss. Ztg" soll Herr Stöcker am Freitag gesagt haben: Ich versichere Sie. meine Freunde, daß der Fall Hammerftein nichts weiter ist, als Diellstilli, 8. Oktutier. eine von der Jndenprcsse insecnirtc Theatermachc. Aus so etwas verstehen sich diese Herren meisterhaft, daher ja die Theater Berlins jetzt auch schon durchweg in lüdischen Händen liegen. Die „Krcn^ztg." konjtatirt, daß dieses Eika! wisch ist. — Tie Ankunft deS Sclnssers Erpel, dessen Festnahme in Banken uattiand, ist heute Bio tag UyrZ22 VN in. ans dem Anhalter Bahnhose mittelst des Dresdner Schnellzuges ertrügt, Berlin. Das „Volk" bemerkt zu der Mittheilung der „Nation", betreffend Weiierveröffenttichung aus der Hammer- slein'ichen Mappe; De» Herren, welche der Rummel besonders in- teressirt. können wir gleich verrathen, das; die „Nation" zuweilen ans denselben w.ucllen schöpft wie der „Vorwärts": wir erinnern uns sogar eines ganz besriniinren Falles, Diesmal hat der wohl unterrichtete Herr nicht einmal Alles gejagt : es sind nämlich richtig gezählt mehr als 200, -s sind 387 Briese, von welchen einige mit starken Majestärsbeleidignngen angefülll sind, Berlin. Direktor Adois Ernst Hai sein Tßectter »ach Abtauf der diesjährigen Saison, also vom 1. September nächsten Jahres ab, an den .KommiisionSrath Hasemann verkauft. Köln. Tie beiden hier wegen Landesvcrraths verhafteten Franzosen wurden heute unter starker polizeilicher Bedeckung nach Leipzig iibcrgesührt, nachdem hier die Boruntersuchung geschloffen worden ist, lieber das Ergebnis; derselben wird immer noch ab-, iolutes Stillschweigen beobachtet. Breslau. In der Sonnragnacht ist das Wasser der Oder ! »in noch einen Fuß gefallen, sodaß Dampfer und Kähne aus der! Strecke »ach Breslau fest liegen. Bermntlilich ist in Obcrschlesien, wo am 15, Oktober die kanalisirtc Strecke eröffnet werden soll, Wasser ausgestaut, BresIa n. In der heutigen Sitzung des sozialdemokratischen i Parteitages kam ein 'Antrag der Hamburger Genossen zur Be-; rathung, in den Parteidruckercien die Nachtarbeit abzuschaffen. Breslau. Sozialdemokratischer Parteitag, Dte Anträge aus Abschaffung der Nacht- und Akkordarbeit, sowie der Antrag, denjenigen 'Abgeordneten, die mindestens 3000 Ml. Einkommen haben keine Diäten zu gewähren, stchrten zu lebhafter Debatte. Heil-Herdeiberg beantragte. den badischen Landtagsabgeordneten Rüdt aus der Partei auszuschließen, weil er, obschon als Deleairter gewählt, nicht erschienen sei und erklärt habe, mit »dieser Gesell schaft, fertig zu sein, M ünster. Die Unruhen wegen der früheren Polizeistunde führten in vergangener Nacht zu groben Ausschreitungen. Die Polizisten wurden gemißhandelt und mußten von den Waffen Gebrauch machen. Weimar Der Großherzog reist heute, gemäß den bereits früher getroffenen Bestimmungen nach HeinrichSa» ab, woselbst sich die Grvßherzogin in langsamer, aber guter Retonvalescenz be findet, Pest, Der Schwiegervater des Ministerpräsidenten Baron Bantsy, Namens Franz Mache», dnrchschnitt sich in Teds mit einem Nasirmesser die Kehle und slcrrv nach analvollem sicbcn- slündigen Leiden. Preß bürg. Infolge starker Havarie ist ein Schlepp dampfer der Doiiau-RegnlilnngSgescllschaft gesunken, wobei mehrere Personen ertrunken sind. Paris. Nach einer Depesche des „Temps" aus Majunga ist zu erwarte», daß DucheSnc Anlananarivo am 30. Sept. besetzt Hai. Tie amtliche Nachricht kau» zedeu 'Augenblick cintresien. Brüssel. Zu dem Eisenbahnunglück bei Ottigiries wird werter gemeldet; Ter frühere Premierminister Beernaert befand sich im ersten Waggon mit sieben Familtenanaehörlgen. Seine Schwägerin, die Gattin eines bekannten Ingenieurs, wurde ans der Stelle getödket, Frau Becrnaerl an der Brust verletzt, der Staalsmiiiister iclbst nicht verwundet Zwei Waggons rannten in einander. Tic Zahl der bei dem Eisenbahnunglück Getödtetcn beträgt 18, verwundet sind etwa 100 Personen, darunter etwa 30 schwer, von denen mehrere den Tag nicht überleben werden. Unter den Todtc» befinden sich ein Arft und ein 'Vikar, die übrigen sind Karislcntc und andere Bewohner der Umgegend. Tie Unter suchung des Unglücks ergab Folgendes: Eine von Ottigiries in voller Schnelligkeit dakerlommcnde Lokomotive fuhr i» den Bahn hof von Monrtrn gegen einen in Bewegung desindlichen Zug. Drei Wagen fuhren buchstäblich einer aus das Dach des anderen und zernmlmtcn die Insassen in fürchterlicher Weise. Hilfe wurde unmittelbar von Ottigiries und Brüssel gesandt Die Ansräumnngs- arbcilen wurden sogleich eingcleitet. Rom. König Kart von Portugal wird gegen den20. Oktober hier eintressen und als Gast König Humbert's dieselben Gemächer be wohnen. die einst Kaiser Wilhelm innebattc. Er ist der erste katholische regierende Fürst, der leit dem Jahre 1870 die Schwelle des Quirincil überschreitet. Sein Bcinch ist deshalb von größter Bedculung, weil ein allgemein und stillschweigend anerkanntes Prinzip durchbrichr. Im Vatikan wird König Karl nicht empfangen werden. .Kopenhagen. Der Reichstag ist eröffnet worden. Es wurde u. A. ein Antrag, betreffend ein Gesetz sür die Ministcr- vcrantwrntlichkcit, angekündigt. Land o u. In einer Unterredung mit dem neuen Großvezrer drang der britische Botlchaster »ich! »irr auf sofortige Annahme des cirmeiiiicheu Reformplancs vom l l. Mai. soliden »ns wsortige Veröffentlichung cines diese Thatiache verkündigenden kaiserlichen HatS. Lord -salisbur». fügte der Botschafter hinzu, habe nicht die mindeste Absicht, mich nur ein Jora seiner msvrünglichen Forderung nachzulassen. London Die „Pall Mall Gazette" berichte! aus Auto nanarivo : Eine erregte Volksmenge drang in den englischen Kirch hof ein, zerstörte die Särge und verllilmmelte die Leichname Die mcidagaswchc Armee ist in Ambonmnnga durch die französischen Streitkräste arg bedrängt. Die sranzönichc Armee ist letzt von der Hauptstadt ans sichtbar Es verlautet, daß eine diplomatische Mission abgegangen sei. um mit den Franzosen zu unterhandeln. Stalpbridge. Die Unruhen anläßlich des Streikes der Kattundrucker dauem fort Die Polizei-Eskorte, welche die nicht dem Gewerkverein crngehörenden Arbeiter zur Fabrik geleitete, wurde umzingelt und mit Steinen beworfen. Sie mußten von ihren Knütteln Gebrauch machen. Bei dem Handgemenge wurden mehrere Personen ernstlich verletzt. K o n st a n t in o p e l. Bis vorgestern Abend wurden von der olizei 38 Leichen, darunter diejenige einer Frau, dem armenischen armenischer Seite i» Opker ist festzustellen. .. .. .r nicht 2—300 über steigt. Bei dem Patriarchen wurde eine betrüchtiiche Zahl von Familienangehörigen als vermißt angemeldet. ff § < S-. V Z.! ! 7^-! A Z l o-D.' Z j s L l ntz! ! 2 » . ' ? ° »» i -4 ! 'I * > i > UI « ! t '
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