Dresdner Nachrichten : 05.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510054
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951005
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-10
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- Dresdner Nachrichten : 05.10.1895
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Hosnachrichtcii, Talmi-^lutiieinitismus. > Vernnithliche Witterung ^ ^^0111*^ ederancr Eisenbabnunglück Pivnierübnng, Oterichlsverbandlungcn. ! OUederichiägr. windig. ^VllNIIV^IIVft »F» innere» Unrnhen energisch zn unterdrücken. Vor wenigen Jahre» j Äache». Heute begann vor den, hiesigen Schwurgericht dir hat sie ihre Fähigkeit zur rücksichtslosen 8Ucderwersni>g ausrühreri-,'Berhandlimg gegen den Bruder Jrenäus. Französisch^ Südbnhnassnirr. StadtvAMducieusitzung, 7 PolttischkS. „Aus baldiges Wiedersehen!" sagte der Senator Magnicr, oiroßkophta der in die Südbahnaffairc verwickelten Henen Spitz buben, zn seinem Um begleitenden Schwager, als er sich von ihm verabschiedete, uni sich — verhalten zu lassen. Ein hübsches ge siügeltes Wort, ganz wie dazu geschasst», um die moderne iran- zosische in ^ eteuotorit p, ,,- Justiz am Ende des 10. Jahrhunderts zu versislircn. Zuerst reiht man aus und Iaht die Regierung er leichtert uusathmen, daß die Otesahr unlicluamer Eiilbüllnngeii glücklich vorübergegangen ist. P Io gl ich aber lehrt mau im Voll gesühl seiner durch komvromittirende Schrislstücke garanlirten Un antastbarkeit zurück, wirst sich in „tut! ckre^", legt aüc seine Orden und Ehrenzeichen an und spricht unter Abgabe seiner Visitenkarte bei dem Staatsanwalt vor mit der ergebensten Bitte um gefällige Verhaftung. Der Staatsanwalt gcrath ob dieses Ansuchens in tödtliche Verlegenheit, macht aber alsbald gute Miene zum bösen Spiel und licht den unerwünschten Jang „in Sicherheit" bringen, mit dem angstvollen Stvßieuszcr: „Ach, wenn er doch nur bald wieder ausrechen wollte," Herr Magnicr will ober durchaus den Weg der goldenen Freiheit nicht beschielten. Es scheint, als wenn er sich in den Kopf gietzi batte, einen kolossalen Skandal zu provoziren und die Rainen der bestochene» Parlamentarier, der eigentlichen Hauptschuldigen, vor Gericht in öffentlicher Verhandln» z preiszugeben. Das wäre ein „Haupt spaß". auf den sich schon jetzt das ganze skandalsüchtige Paris ab göttisch freut. Es ist sogar nicht einmal wahrscheinlich, daß Die jenigen. die Ursache haben, Herrn Magnicr's Enthüllungen zu fürchten, deswegen in allzu heftigen Angstschweiß gerathen Man ist nachgerade abgebrüht worden in Paris gegen derartige moralische Defekte, wie sie hier in Fmge kommen. Tie Anschauung der oberen Klassen über diesen Punkt nähert sich allmählich der russi schen Auffassung, daß Jeder suchen müsse, sein Schäfchen, so gut es geht. in'S Trockene zu bringen, auch mittels Ausbeutung der amtlichen oder parlamentarischen Autorität zu privaten Zwecken. Wird dabei Jemand auf frischer That ertappt oder erzählen später einmal indiskretclAktenstückc von derartigen Manipulationen, sc nun. so ist das eben ein,„Kismet", ein „Unglück", das von den „ . Es sind 22 Zeugen cn>„. 8„c, c!„ ^ gkloden. Der Angeklagte soll am l. Juni imMcllage-Prozcß einen scher Bewegungen noch gezeigt. Vorausgesetzt, daß sie un letzten , nsissmMch«',, Meineid geleistet haben, durch die Behauptung. entscheidende» Augenblick, wenn ihr das Feuer der Thatsuchen unerbittlich heiß auf den Rägel» brennt, auch heute diese Kraft besitzt, könnte die internationale Wirkung des armenischen Rutsches zunächst eigentlich nur eine günstige sein. Es ist nämlich gar nicht zn verkennen, das; die Armenier sich durch den Konstantinopelcr Aufruhr entschieden in S Unrecht gesetzt haben. In diesem Sinne äußert sich auch das Organ Lord Salisburh's, der „Standard", indem er erklärt, die britische Regierung könne nur für bedrückte mißhandelte Christen, nicht aber für türkische Uutertl-anen eintrelen, die selber gegen das Gesetz verstießen. Klingt diese Aeußcrnng deS „Standard" wie ein Seufzer der Erleichterung darüber, daß die Armenier selbst der englischen Re gierung eine Rückzugsbrücke gebaut haben, so erscheint im Zusammenhang damit auch die cigcnthümlichc Rolle, die England bei dem Konstantinvpeler Aufruhr gespielt hat, erklärlich. Es ist nämlich sestgestellt worden, daß die englische Botschaft in Kon stantinopel von dem bevorstehenden Krawall früher nntenichtct gewesen ist als die türkische Polizei selbst, so das; die Dragvmans der englischen Botschaft als die ersten aus dem Platze erschienen. Außer dem wurde gleich zu Beginn der Assaire auf dem armenischen PatriarchatSgcbäude die englische Flagge gehißt, die dann später von der türkischen Behörde wieder entsernt wurde. Alan könnte also aus den, Zusammentreffen dieser Umstände wohl den Schluß ziehen, daß Lord SaliSburh sich auf solche Weise selbst „geholfen" habe. Die weitere Haltung Englands ivird sür Grund oder Un- grnnd dieser Vermuthung Belege liefern- Nimmt Lord SaliSburt, thatsächlich das Blutbad in Konstantinopel zum Vorwand seines Rückzuges, io wäre die Zurückführuug der ganzen Sache auf Lon doner Einslüssc höchst wahrscheinlich und das Verhalten Englands dabei erklärlich gemacht. Anderenfalls aber könnte man nur dem Urtheil eines angesehenen Wiener Blattes bcistimmen, das dieser Tage die neueste englische Politik gegenüber der Türkei entweder für ein Räthwl oder für einen Fehler erklärte, da das Interesse Englands an dem Forlbcslandc der Türkei thatiächlich heute noch Forbes habe bei einem Ausflug nach einer Garlenwirthschast die Tochter der Wittwe Schumacher umarmt, ohne sie zu lüisen. Ter Angeklagte behauptete dabei, den Vorgang gesehen zn haben. * Aachen. Im Prozeß Jrenäus beantragte der Staats anwalt Freisprechung und die Geschworenen erkannten ans nicht- schuldig. Der Gerichtshof sprach Jrenäus frei und legte die Kosten der Staatskasse ans München. Bei der fortgesetzten Diskussion über die Inter Fnchsmühler Vorgänge, könne das Ministerium erklärte Minister schwerlich kür die )rgane, von denen cs nicht rechtzeitig pellation, betr. die v. Crailsheim, man Handlungen untergebener . „ benachrichtigt worden sei, verantwortlich machen. Wenn ein Ab georänetcr ans der Vermittelung des Regierungspräsidenten im Falle Ster» eine Parteilichkeit der Regierung folgere, so bcmcne gerade der ans das Gutachten des MinisterratheS erfolgte ab lchläaige Bescheid des Gnadengesuches nnscre Unparteilichkeit. Die Frage der Revision der bestehenden Gesetze, damit auch des ForftgesetzeS, bedarf einer ernstlichen ruhigen Prüfung, welche r» Gemeinfchast mit der Kammer vorzunehmen die Regierung gern bereit ist. Metz. Infolge orkanartigen Sturmes wurde heute Mittag aus der Kathedrale ein ansehnlicher Theil der Kupscrbedachung loSgeciisen und zusninmengerollt, die Skulpturen sind beschädigt und zum Theil aus das Pflaster herabgcworfcn worden. Das Unwetter dauert fort. Wien. Ans dein historischen Museum der Stadl Wien sind mehrere wcrthvolle Stücke gestohlen worden, darunter ein Ring, den Friedrich v. Schiller Theodor Körner geschenkt hat. Der Dieb, Sohn eines Muscumsbeamten, ist verhaftet. London. Tic Abendblätter enthalten eine Meldung aus Konstantinopel, wonach ans Grund der Aussagen eines fremden Delegirtcn der Kommission in Sassnn die sensationelle Darstellung der Gräuclthaten übertriebe» ist Die ganze Einwohnerschaft des Sassunthales übersteigt nicht -MO. Bon den Truppen sind nicht lOM, sondern 3 bis 500 gelobtet. Kaltblütige Morde und Vcr stümmelnngcn von Frauen und Kindern sind nicht nachgcwieien.! London. Nachrichten aus Konstantinopel zufolge sind nach! den im armenischen Patriarchat gebildeten Schätzungen übe, 200 Armenier getödtct und Hunderte verwundet worden. Seit! der griechische» Revolution habe in Konstanttzwpel kein solcher! Schrecken geherrscht wie jetzt. — Die Ernennnng des ZT - 8 27-3 b o- „Anderen" bedauert wird, sie aber keineswegs abhält, es nach wie ^„ll Verivickelnnge vor ebenso zu machen; höchstens daß sie, gewitzigt durch Erfahr- sucht, um freie Hand nng. in Zukunft mit noch größerer Vorsicht zu Werke gehen Halle würde es für dei > , ««c «M-m. °c-> «». n» dm-m» ««m. -»-W- .rluftern durch dieMasicn, die n»8eru pleb8,dictherls noch an den alten Wehrmacht zu benutzen, um England einen Rückhalt zu gewähren, verschrobenen Ehrbegriffen hängt. Tos französische Volk verliert i Es ist hohe Zeit, daß in Berlin einmal end- das Vertrauen aus die Unparteilichkeit der Justiz. Es erblickt in dem ^ 0 H tig der K u r Sa egen üb c r En gland sc st gelegt ganzen Apparat der Strafrechtspflege der so furchte.,veckend aus- j ^ " Tie"übe.,ln,sige Freund,icksieit,''' di?d"/ denk'che Re- sicht, nur mehr ein tanschnngsvolleS Nuttel zur künstlichen Erhalt-^w,„ng „cnerdtngS in der Angelegenheit des iin Kvngostaat hin. ung der Gewalt in den Händen der herrschenden Kaste. Schlag l gerichteten Engländers Stokes gegenüber dem Londoner Kabinet aus Schlag haben die Ereignisse den Beweis geführt, daß die! bmiiesen habe» soll, laßt aus eine zweideutige Haltungschließen..die Göttin der Gerecbtiakeit in der Rem.blik keine "finde ,»ebr No, 'Eanm siir üble Bettirchliiiigen aewanrt Von einem Sicherheitsgesuhl Göttin der Gerccykigleir m der o. ,'ccpnpt l leine ^lnde nievr vo, „s, ^sprochen werden den Angrii hat, sondern dag sie ,cde» Angeklagten, der vor ilir i sönnc», in dem die völlige Jlvsiriiiig Englands zur vollzogenen Tribunal kommt, zuerst nach Rang und Würden und seinem! Thatsache geworden ist. etwaigen „geheimen Wissen" fragt und dann, je nach dem Ausfall Arrnschrcib- und Arrnsprkch-Bcnchtc vom 4 Oktober . . ... wie jetzt, — Die Ernennung des Großvezicrs ebenso unvermindert iei, wie vo, Jahrzehnten. Sollte das Räthiel! der hiesigen Presse als eine Wendung zum Bessern Mu vielleicht darin seine Lösung finden, daß England aus Knall und Meldung aus Shanghai verlies; der dcickschc! . » -c i t,c» HyE Deutsche csee- ic Lösung finden, daß England aus Knall und j ^lh/"uu ..>,eld> en im enrovatzcheii Orient heraufziibeschwören »»Ivernec and in Oslasien zu behalten k Auch in diesem! oldatei, landeten in -^watai den friedliebenden Tlieil Europas ein Trost!, M^ Ücutsche nur sür Berg ... .icra- sich feste Tendenz unter lebhafte» Umsätzen. Nach der Prüfung, große Spitzbube» laufen und die kleinen hängen läßt. Die Unzufriedenheit über dieses parteiliche Treibe» der Justiz, dos sich kaum noch die Mühe nimmt, sich mit einem verhüllen den Schleier zu bedecken, frißt weiter und weiter und erzeugt eine Gährung, die nur nach einer Gelegenheit des AuSbrnches sucht, um sich Luft zu machen. Einstweilen ist zwar die öffentliche Auf merksamkeit durch den unter russischer Assistenz in Scene gesetzten Militärtamtam wieder einmal von den innere» Schwierigkeiten abgelenkt worden. Der Augenblick muß aber komme», wo derartige Mittel nicht mehr verfangen. Was dann? Die sozialen Revolu tionäre glauben die Antwort auf diese Frage schon heute geben zn können. Es ist wirklich eine verhängnißvolle Zeit, abhold der Ruhe, äcwittrrichwailgcr und sorgenschwer. A» allen Ecken und Enden lunht und splittert es. im Schvoßc der Gesellschaft sowohl wie in Prinzen gewesen sein, dem Gefüge der Staaten Es iff. als wollte» überall neue Gebilde "v>»»n--i>c„i aus dem gäl>rc»dcn Grunde emporsleigcn. Vor Allem offenbart nch der ZcrietznngSprozcß im Orient. Das Hans des kranken Mannes wankt in seinen Ginndscstcn und er selbst hat nicht mehr die Kraft, sich auizuraffen, uni »ach dem Rechte» zu sehen und die morschen Wände zu stützen. Daß cs in der türktzchen Hauptstadt iclbsl, immiltclbar unter den Augen des Beherrschers aller Gläubi gen. zn de» gemeldete» bluligen Ansschrcitnngen hat kommen können, ist ein nur zn deutlicher Beweis sür die Schwäche der türkischen Regierung. Ein Haufen Armenier, die dem Sultan in der armenische» Angclcgcnhcit eine Petition überreichen wollte», die aber wegen ihre, offenbar nibeflvrerischen Absichten nicht vor- gclasscn nchrdrn sollten, nahm seine Zuflucht zur Gewalt und suchte mit Hilfe von Mord und Todtschlag sich den Zugang zum Palafke zn erzwinge,,. Die Folge war eine allgemeine Metzelei U»d die Verhängung einer Ait von faktischem Belagerungszustand über Konstantinopel ES ist klar, daß eine nur einigermaßen um sichtige und kräftige St^itSgcwalt eine solche Zuspitzung der Dinge unter allen Unfftändcn hätte vermeiden müssen. In Konstan tinopel durste man sich von einem solchen Putsch um so weniger überraschen lasse», als die ganze Lage schon seit längerer Zeit darnach angethan ist. die schärfste Wachsamkeit von Seiten der Behörden beraiiszukordkni Die ganze Tragweite der Vorgänge läßt sich einstweilen noch nicht mit Sicherheit übersehen. Die Hauptfrage ist, ob die Türkei überhaupt noch im Stande ist, ihre B erli n. Ter Kaiser trifft morgen Vormittag in Eberswolde ein, von wo aus er sich gemeinscha'llich mit der Kaiieri» nach Hubcrtlisstock begicbt. — Nach dem von der Straßburger „Post" mitgcthcilten Programm der Reise des KaiserpaareS nach Elias; Lolbriiigcn treffen der Kaffer und die Kaiserin am 15. Oktober in Schlößchen Urville ein. Das Kaijerpaar verweilt dort bis zum >8. Oktober früh, begiebt sich oann sofort direkt nach Wörth und von da »ach Slraßburo, wo die Ankunft gegen 5 Uhr Rachmittags erwartet wird. Das Kaiscrpaar verläßt Straßbura am IN Oktober wieder. Es findet im Reichsvalaff Absteigeauortier statt, wo auch Prinz Heinrich wohnen wird. Die Kaiserin Friedrich nimmt im statlhalleivalasl Wohnung, über die Unterkunft der übrigen Fürst lichkeiten ist Näkercs noch nicht bekannt, — Englische Blätter be richten über eine angebliche Meinungsdiffercnz zwischen dem Kaiser Wilhelm und seinem Bruder, dem Prinzen Heinrich, und diese Koniroversc soll auch die Ursache des Urlaubsgesuches des lieber den Grund des angeblichen Zwistes gehen die M'itthcilnngen ansciiiandcr. Tic „Darlr, News" läßt sich berichte», eiilscheldende Fragen der Flottcnorganisatio» seien der Ausgangspunkt der Differenz gewesen, während andere Blätter ganz genaue Einzelheiten über den Zwist wissen wollen und die Sache so darstellen, als ob der Rordosljeekanal und seine strategische Benutzung im Ernstfall das Obickt der Meinungsverschiedenheiten gewesen sei. — Oberst v. Moltke bringt aus Petersburg ein eigen händiges Handichreiben des Czaren an den Kaiser mit. Unter- richtctcriciis wird mitgetheilt, daß von politischen Fragen bei dem Empicinge Moltke's durch den Ezaren überhaupt nicht die Rede gewesen ist. — Admiral Knorr wurde zum Mitglied der Landesver- " ^ Erklärung Ullrich im weiter keine ... .. . Anschluß des Herrn Ullrlch an die Pattei vollzogen wird, der er wohl innerlich ichon lange anaebört hat — Zu dem Streit Brecher äußert die „Kreuzztg.": Jedenfalls ist die Hoffnung aus ein gedeihliches und einträchtiges Zusammenwirken der Berliner Konservativen vorläufig i» Frage gestellt. Zu der Erklärung Professor Brecher s, er werde geme vor Gericht Rede stehen, bemerkt das „Volk", zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung fehle die juristische Grund lage. die Angelegenheit gehöre vor den Parteirath. Im „Volk" wird mitgetheilt, daß für dir heutige Versammlung in der Ton halle. in der Stöcker spricht. Ruhestörungen geplant seien. In der Versammlung kommt eine Resolution zur Abstimmung, die sich gegen^Ansnadmegesetze ausipricht. die Mittelparteien als Urheber und Stützen einer staatsgesähmchen Klassenpolttik bezeichnet und dieselben dafür verantwortlich macht, daß die Führung im euro päischen Concert dem Koiakcnzug anheim gefallen sei — Der deutsch chilenische Handelsvertrag ist von Chile gekündigt worden und tritt am 27. August 1806 außer Kraft. gcwc>en m. — Aomirai .nnorr wuroe zum wcikgtiev or, theidiaungs-Eommission berufen. — Zu der Erklärung „Volk bemerkt die „Kreuzztg.": Diese Erklärung hat Bedeutung, als daß durch sie auch nach außen der 2 »unversiegelte» Briefen wa tau. sc cröfsnetc schwach, werke erhielt "' ' ' , wiederholten Schwankungen ichloß die Börse in Folge der matteren ! niederen Haltung, der politischen Vorgänge in Konstantinopel und i der bedrängten Lage des Geldmarktes lustlos Banken niedriger.! Bergwerke vorübergehend recht fest, schließlich aber auch abgc-> ichivächt. Eisenbahnen ruhig und meist schwächer. Von deutschen Bahnen Dortmund-Gronauer 2 Prozent höher. Von fremden Renten Italiener, Russe» und Mcrikancr etwas niedriger. Im Kassavcrtehr deutsche Anleihen recht fest. Von Banken Leipziger Bank gut gefragt Aus dem Jiidnstricmarkte bestand sür Löwe und Co. stürmische Nachfrage, der Kurs erhöhte sich um 10 Prozent, während Große Berliner Pferdebahn 22 Prozent niedriger ange boten waren. PrivatdiStont 2 Prozent. Nachbörsc matter. Wetter: kühl, regucnsch. Südwestwind. gr «n I,«r, a. M. «Schlich.! Srek»! L4r.oo. TiScoilio 2L2.SV. Dresdner Bank rsr.cc. StaalsbalmLombarden Laura iLL.gc:. Uuaar. Gold 103.30. Vanuoieien 27.7V. Italiener —. Reichsanlecde —. Rulna snris. «s Ubr Nachm., Neaie ivo.A Iialienei 89/a. Lvamer 88.vc,. Dottuaicien 27.25. Tutten 25.07. Luttciilovic 138.25. Ltlomanbaul 7-»2.ov. Ltaalddaiin S40.0N. Lombardei, 252.50. Man Pari». T-rodutlen «Schlich.! IVcuen ver Ottoder is.?o. ner Januar Avril 19.8a. rulua. Svintus ver Skwber 33.cc>, ver Januar-Avril 34.oo. >c«>. Riidöl ver Okiode, 49.75. ve: Januar Avnl ai.oo. bebaumei «w ft erd am. Produkten iSchNch., Wc,»c» ver Aovemvcr I4S. ver Mar, ISI. Raoae, vcr ÖNober 9-. per Mär, 103. London. Produkten-Bericht Sicneidcmatt! rubis aber siena Liadlmebl 20 - 25 Sei,. Schwimmende- Geircidc rulna. — Weiler: Schön. Ocrllichrs und LächsischtS. — Dem niißerordeittlicheii Professor an der Universität Leipzig Tr. med. Carl v enni g wurde der Titel und Rang als „Medi zinolralh" i» der Klane der Hofrangordnung verliebe». — Der bisherige Hoiiorarproseffor an der hiesigen Tcckmischen Hochschule Rrgicrinigsbailiiieister und Cladtbanralb a. T. Angiffi Frühling ist vom l. Oktober 1895 an znm ordenllicbcn Pro sessor sür städtische» Tiefbau und Elemente der Jngenieurwinen schäften an der genannten Hochschule ernannt worden -- Dem Amtshaiiptiiinnn v. Witncki zu Großciibam wurde der Rang in der 3. Klaffe der Hofrniigordnnng nntci Nummer g und dem Regieuliigskalh Dr. Häpe bei der Kreist',inplniamiicha'I zu Leipzig der Tilet nnd ffrang als Oberregierniigsinlb perlielnil. — Ter zcitherige Bczirksilenerimveklor Finanzaffeffo, Schwarz wnrdc nitter Verleilnmg des Titels ilnd Ran ze.- eines Finaiizratbcs zum Stenipeltiskal ernaiiiil. — Nach 4Viähriacr Dienstzeit, davon >o Jalnc als Posiamls Vorsteher, ist der Postdircktor Schlitz in Borna in den wob! verdienten Ruhestand getreten. Von Sr Maiestzii dem Kaffer wurde dem im Dienste ergrauten Beamte» der rolbc Adlerorden 4. Klasse verliehen. — Gräfin Joicfine Don hass. aeb. Gräfin Teiidewil.. deren Schönheit vor Jahren, als die Grän» den Mittelpunkt der Berliner Hofgesellschaft bildete, vielsacb von sich reden machte, ist in Dresden. 50 Jalzrc all, einem Herzleiden erlegen Tic Gräfin war einstmalig Hofdame der l>77 verstorbenen Prinzessin Karl von Preußen. Tie permäbtte sich 1871 mit dem Rittmeister a. T. Grasen Karl Dönhoff. Vor etwa acht Jahren hatte das gräfliche Paar seinen Berliner Hausstand anigelvsl und war nach Dresden, Goctliestraße 12, übergesiedett T ie irdische Hülle ward von der „Pietät" »act, Löwenhagen in Ostpreußen überführt. — In der Nacht zum 3 d. M. verschied in Jena der hiesige Finanzrath Dr inr. A rtb »r K nrste n . Miralicd der König!. Generaldirektion der Itaatseiienbahnen. im beiten Mnnncsalte, Bei der Abwickelung der Besitzstandsregiitirnngen aus Anlaß zabl reicher Staatseiiendakinbauten war der Entschlafene erfolgreich als Kommissar thätig. Im Feldziine 1870 71 erhielt er das eiserne Kreuz 2. Klaffe am weißen Bande. Dir Beerdigung crsolgt heute Nachmittag t Uhr von der Parentatronshalle des alten Nrustädtrr zriedhoses aus.
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