Dresdner Nachrichten : 15.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510155
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-10
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- Dresdner Nachrichten : 15.10.1895
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H Renditen ^ruuiitoi- DamEuIliito. § ^ persöalledo Ltokäots mul üoilL.iwälLll in Koriin, Visa, pgrlo. '« LLi. »t u « »-^^s^,.»., ltnininlläl.rili k^inlisi llt leilsldli, llr^Rv-tl, '» kvlvuoktungdllvgenstLnüs »» lür tt>! !>n I^iekt, A —. I'-Ir-!>-»>„. tz'er^i-n 7j ^kövrlc'Il, 7 ^ <!. ^pi»ii<Ii timtlivt > »»Dx- i i I r»tti « i»I>r»ii!- 5 ^Ai?eükLU88lr288e 30. > A Hi^snv I'iInliuI.InOi'ilc. -rr- kKounsts IVIn<!>?II»>. H b'ern!-i,rt-el„n- I. 3.390, '- HViiltei'I««I?nz«»Wt'» vun 8 Ll., lloittii/vispniuiüLtpI von 24 >l„ Voitp-uttinle? von 7'!- .11. nn. II.NI »8801 tut,! ^I'.<88kO ^N8,V»IlI »I» 1'litkxt!. ,8«»^. »»8 'iiwl. ^äl I»! <»88-^1 i rlKKO '^:i. „,'>»!» ,!>0i. Ix !>!'tllo.''8. Äk. 287. KpltAtkl Tentmäl'.IBennnthliche Witl-.-r,rng: Beläiiipsnirg der Arbeitslosigkeit. Assisleitten-Berbaiid, „Znn, wohlihatige» Zweck", Gewerbeh.uiS-Eoncecst! Trcustrii^ L.Z. Oktober. Politisches. Einen Markslei» in der sozialdemokratischen Bewegung sollte der am Sonnabend geschlossene Breslouer Parteitag bedeute» nach der klangvollen An!. >gn»g .Herrn LiebliiechtS bei der Eröffnung, Ein Markstein ist er auch in der Tbat geworden, aber in einem Sinne, den die Herren Liebknecht und Bebel wohl kaum erwartet hatten: in dem Sinne des vollständigen Niederganges der „alten und gefesteten Autorität", deren sich bisher das DioSkurcnpnar in der Partei zu erfreuen hatte, Zum ersten Mal in ihrem Leben lind Bebel und Liebknecht mit einer erdrückenden Maiorität in der Partei überstimmt worden in einer Frage, für die insbesondere gewachsen. Anstatt sich in das Unvermeidliche zu füge»! und wenigstens den Schein eines Diktators zu wahren, giebt er sich in der Erregung die heiligsten Blößen und erleichtert seinen Geg ner» ihre Arbeit wesentlich durch sein eigenes Bcrhalten, Sachlich ist es freilich gleichgiltig, ob Herr Bebel eine gute oder eine böse Miene macht zu dem Spiel, das die Ereignisse mit ihrer unbarmherzigen Logik mit ihm treiben, „Jakobiner über Euch!" Heist der unlösbare Fluch aller radikale» Geister. Mögen ihrer im Anfänge einer radikalen Bewegung auch noch so viele sein, die mit ehrlichem Bemühen in ihrem Sinne das Beste zu erstreben wahnen und die sich nachher, wenn der Bach zum reisenden ^ , . . ... Strome wird, gegen die Longen zu stemmen muhen, es Hilst ihnen >?err Bebel seine ganze Perwnlichkeit c,„gc,etzr batte. Nur - a^es nichts. Der Augenblick tritt sicher ein, in den, sie hinweg M „Genossen" blieben dem alten Führer getreu, während IM sich ^-schwemmt werden von der nachdrängenden brodelnden auf die Seite des „Rebellen" Schippe! stellten und diesem durch Annahme des Antrags aus Vcrwersiing des Bebcl'schen Agrar- Entwurses einen glänzenden Triumph bereiteten. Die Agrarfrage oder im lozialdemokratischeu Sinne richtiger die Frage des Bauern fanges hat es also fertig gebracht, die festgefügten Reihen der Sozialrevolutionäre zu lichten und zwei gcsonderlc Lager innerhalb der Partei zu schassen. Deutlicher konnte wohl nicht der Beweis dafür erbracht werde», wie schwer der Sozialdemokratie, die doch die ganze moderne Gesellschaft verschlingen zu können meint, schon allein der Bauer im Mage» liegt. Herr Bebel hatte in seinem Agraicnlwurf de» Bersnch gemacht, mit allerlei Mn kirren der Partei von ihrer bäuerlichen Verdauungsstörung zu helfen. Er hatte eine ganz eigenartige Latwerge zusammengebraut, die hinunterzujchlncken den „Genossen" eine Unmöglichkeit dünkte. Ta war Herr Schippe! ein anderer Mann, Er schlug, im Vertrauen ans das kräftige Naturell seiner Anhänger, einfach ein starkes Brechmittel vor. „Weg mit dem Baucriischich überhaupt!' ries er aus- „Die Knechte > werden auSsagen, was sic vom Bauern halten. """ Einen oder die Andere» gewinnen, Beide nicht!" Herrn Schippel's Medizin fand denn auch richtig den Beifall der „Jungen", die sich einmükhig zu dem Schippel'schen Heilverfahren bekannten und so den bäuerlichen Fremdkörper auS dem Organismus der Partei ans die am Wenigsten umständliche Weise entfernten. Im bürger lichen Lager fehlt es nun natürlich nicht an Propheten, die von Breslau her die Morgenrothe einer neuen sozialdemokratischen Zukunft heraufdämmern sehen, einer Zukunst, die den bürgerlichen Parteien einen begnemen Sieg über die Umstürzler mit Hilfe des von diesen selbst in ihre eigenen Reihen geworfenen Zankapfels in Aussicht stellt. Gegenüber solchen Hoffnungen, die mit einem Sanguinismns geäußert werden, von dein man nach den bisherigen Erfahrungen mit der Sozialdemokratie schlechterdings nicht weiß, woraus er sich sticht, kann nur wieder auf die längst bekannte Tbatsache verwiesen werden, daß häusliche Streitigkeiten und äußere Solidarität bei den Sozialdemokraten zwei ganz verschiedene Dinge sind. Wie oft ist nicht schon eine Spaltung innerhalb der Umsturzpartei in Aussicht gestellt worden. Bisher haben aber die vorhandenen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Partei, die scharf auch die Geister manchmal auseinander Platzen mochten, noch niemals den Erfolg gehabt, das feste Gefüge der revolutionären Phalanr gegenüber dem gemeinsamen bürgerlichen Feind, der „großen revolutionären Masse", zu erschüttern. Wohl lösen sich im Augenblick des hitzigen Meinungsaustausches die Reihe» der Genossen ans und die Alten und die Jungen stellen sich grollend in gesonderten Gruppen gegen einander. Sobald aber das Alarmsignal tönt, schließen sich die Glieder wieder in gemeinsamer Ordnung scsi zusammen und ein Hohngelächtcr ist die Antwort für Diejenigen, die sich in den Traum einer bürgerlich-radikalen Umbildung oder einer gruppenweiscn Zersetzung der sozialdemo kratischen Partei gewiegt hatten. Daß auch die diesmaligen Vorgänge auf dem Breslauer Parteitage nicht in dem Sinne einer Prinzipicnsragc innerhalb der Partei beurtheilt werden dürfen. ergiebt sich aus dem starken Vorwicgen des persönlichen Elementes bei den zu Tage getretenen Zwistigkeiten. Vielleicht wäre die Sache äußerlich für Herrn Bebel gar nicht so schlimm geworden, wenn nicht Herr Schippe! darnach gelechzt hätte, sich für persönlich erlittene Kränkungen an dem rücksichtslosen Diktator zu rächen, Herr Bebel hat nichts weniger als liebenswürdige Umgangssormen. Vor Allem in der Hitze der Debatte versteigt er sich leicht zu Aeußerungen, die von dem Betroffenen als barte Kopsnüsse empfunden werden und bei ihm die Neigung zur Wiedervcrgcltung erzeugen. Herr Schippe! hat ans den pstichologischen Moment der Revanche lange mit ein geklemmter Unterlippe geduldig gewartet. So lange er noch nicht ganz sicheren Boden in der Partei unter den Füßen fühlte, war er als kluger Mann ruhig, wie sehr es auch in ihm lochte. In Bres lau aber fühlte er seine Stunde gekommen. Der Klang der Glocke, die Herr Schippe! dort gegossen und geläutet hat, wird dem alten Meister Bebel wohl noch lange in den Ohren tönen. Durste Schippe! doch sogar darauf hindenten, daß Herr Bebel seine Worte sich wohl werde überlegen müssen, wenn er nicht wolle, daß sein Wort in der Partei einmal weniger Gewicht haben werde als bisher. Die unbeschreibliche Erregung, in die Bebel bei diesem Hiebe seines unbarmherzigen Gegners gerictb. zeigt am besten die jetzige Schwäche seiner Position. Der Mann, der io lange als umimschränkter Gebieter in der Partei geherrscht bat. sicht letzt seinen Einfluß schwinde». Jüngere aufstrebende Kräfte verdrängen ihn Schritt für Schutt und die Zahl seiner periönlichen Anhänger schrumpft von Jahr zu Jahr io bedenklicher Weise '„sammen. Dieser Lage ist Herrn Bebel's Tembcrnment nicht nachdrüngcndcn brodelnden Fluth, die nicht eher befriedigt ist. als bis sie die Dämme zerrissen und das blühende Land verwüstet hat. Und daun ? Tann greift der Bauer wieder zum Pfluge, die Dämme werden wieder errichtet und die Ordnung feiert wieder ihren Triumph zum Segen der schassenden Menschheit. Ein genaues Bild der radikalen „zuknnfts- staatlicheü" Bestrebungen der revolutionären Sozialdemokratie! Wenn eS ihr je gelingen sollte, die schützenden Dämme der bürgerlichen Ordnung zu zerbrechen und die Fluth der Zerstörung in s Land zu tragen, die Gesellschaft würde am Ende doch der Empörung Herr werden und die Grundsätze der Ordnung wieder zur vollen und und uneingeschränkten Herrschaft zu bringen wissen. Welch' ein unabsehbares Unglück wäre aber eine solche revolutionäre Sturmflut!) für die geianunte Eivilisation! Wenn man das er wägt, wird man sich auch der ganzen Verantwortlichkeit bewußt werden, die aus den Schultern Derienigen ruht, denen die Führ ung im Kampfe gegen den Umsturz znfällt. , Das ^ die bürgerliche Moral, die sich aus dem Verlause des -vw werden cie Breslauer Parteitages ergiebt, nicht die leichtfertige Hoffnung aus ein selbstkhätigeS Abschnnrren des >evolutionäre» Mechanismus. Gerade der Umstand, daß die „Führer" nicht mehr die nnscblbarc Rolle spielen wie ehedem, daß man beginnt, ihre Ansichten, Maßnahmen und sogar ihr Privatleben unter die kritische Lupe zu nehmen, zeugt von dem erstarkten revolntivniHen Selbstbewußt st!» der zielbewussten „Gcnosscn", nute- deren 'tosendem Beifall Herr Schippe! an die „schwieligen Arbeitcrfäusle" appellirte gegen über der so «heuern, 5000 Mack Jahresgehülter und darüber ver schlingenden Intelligenz, „Ich will selbst den Herren machen, will nicht länger Diener sein," denkt der svzialdemokratisthe „Prole tarier" und beginnt diesen rebellischen Wünschen dadurch Ansdruck zu geben, daß er an den kapitalistischen Bezügen der Führer hcrnm- nörgelt, Ter „Genosse" Fischer-Berlin, auf den dicserhalb auch Pscile abgeschossen wurden, sprach ziemlich verächtlich von „Ge nossen, die nur raistmniren" und meinte: „Ja, wenn ich Roth schilds Sohn wäre, dann würde ich umionsl arbeiten. Wahrschein lich würde ich dann auch in größerem Ansehen in der Partei stehen, den» der Respekt vor meinem vermeintlichen oder wirklichen Geldbeutel ist schon jetzt sehr groß," Diese Bemerkung wurde bezeichnender Weise mit einem lebhaften „Sehr richtig" begrüßt. Demnach scheint man nlio in sozialdemokratischen Kreisen in dem „Respekt vor dem Geldsack" gar nichts Ungewöhnliches oder Un zulässiges zu finden. Die kleine Episode ist trotz ihrer äußerlichen Unscheinbcukeit recht bedeutsam für die richtige Würdigung der revolutionären Instinkte, Nicht gegen die Vorzüge der Bildung, der Gesittung, der Menschlichkeit richtet sich der Neid der revo lntionären Wellvcrbefferer: nur das Geld, das brutale Geld ist cS, das ihnen allein begehrenswert!! erscheint. Ter Proletarier beneidet darum seinen Führer, der Führer äugelt nach den Schützen des Hauses Rothschild hinüber und möchte sich am liebsten von einem Träger dieses Namens advptire» lassen. Der Name Roth schild wirkt wie ein lähmender Zauber auf diese Leute, die doch sonst vor keiner Autorität Halt machen. Sogar die Pariser Kommune verschonte das Rollilchild'schc Palais. Was Wunder also, daß das Jndcnthum die Hossnung hat, es werde allein un beschädigt den großen Kladderadatsch überdauern, daß es für diesen Fall schon jetzt svrglich Vorarbeiter und die Leitung der Sozial demokratie immer mcR ln die Hand zu brtomnien sucht. So schlug sich der vielgenannte Herr Dr. Aarons in Breslau denn auch ans die Seite der Schippel'schen Opposition und beantragte u. A, eine Eiweiterung des Parteivorslandes. natürlich zu seinen eigenen Gunsten. Vielleicht wird schon der nächste Parteitag Herrn Dr. Aarons erhören und schließlich wird die ganze Parteileitung mit lauter „vielsagenden" Namen glänzen. Das ist auch ein bemerkens- wcrthes Stuck Staffage auf dem Bilde, das der Breslauer Partei tag entrollt hat. F-cnischreili- und Fernsprech-Btrickite vom 14. Oktober. Berlin. Fürst Lobanow wird noch zwei Tage hier ver bleiben und am Dienstag oder Mittwoch früh die Weiterreise nach Petersburg antreten. — Der bisherige LeaationSsetretär bei der Gesandtschaft in Rio, Graf von Lnxburg. ist zum Ministerresiden- tcn vei der Republik Haiti und bei der donnnitanstchen Republik ernannt worden, — Tie wirthichastliche Vereinigung des Reichs tages soll vor dem Zusammentritt des Reichstages emberuten wer den, um sich über Einbringung verschiedener Initiativanträge zu dem Reichstage schlüssig z» machen. Berlin lieber den Gesundheitszustand der Kronprinzessin Viktoria von Schweden haben, wie der „Voss. Ztg." ans Stock holm geschrieben wird. Prof. BmzelinS und Dr Werner folgende Da sich der Liiitröhrcnkatarrh, mit dem die .Kronprinzessin schon seit ihrer Antnust in Baden im Frühjahre bebastct gewesen ist, im Laufe des Sommers nicht gebessert, son dern in der letzten Zeit eher verschlechtert hat, so werden wir ver- Trocke», aber trübe, s anlaßt. Ihrer Königs. Hoheit zu rathen, den Winter in mnem indlicheren Klima znzubnngcn. sowie in nächste, Zeit dal»!» ,w zureiien, Der nenrasthenischc Zustand ihrer König!. Kwhett. obgleich keineswegs verichlerlnert, besteht fortdauernd und dürtte seine»;»! gleichfalls einen Aufenthalt im Süden während des Winters er forderlich mache». Berlin. Wie die „Freis. Zlg." eriährl, wird ein neues Kartell zur künstlichen Steigerung der Spiririrsprerie geptant N.nb verlraulichciii Eirknlar soll das Projektirte Kartell den Nor Spiritus, welcher gegenwärtig mit113 bis 31 Rct, gebandelt wird, für die Dauer der neuen Branritweiiistenernobelle. abn bis ,nm Jahre 1901. aus 4'. Mt hinanttreiben. — Der un'er dem Per dachte des Landcsvercaths verhaftete Ingenieur Pseisier wurde heute nach Leipzig tranSportirt. Hamburg. Die russische Brigg „Hilda", mit Hotzladnng nach Gent unterwegs, wnrdc voll Wasser ans der Nvrdiee treiben^ ausgestindc» und nach Krrrhaven geschleppt, lieber da: Schickial der Mannschaft ist noch nichts bekannt, Breme». Die Zwischendeckpreise von NcwHjott nach Bremen setzte der „Norddeutsche Lto»d" voirNewchoit an» litt Ml. für Schnelldampfer. 105 für Posrdampfer und 92 lür Notstands Dampfer fest. Ter Zwischendeckpreis von Baltimore nach Vrcmen beträgt ebenfalls 92 Mt, K ö l n. In der morgenden Sitzung des Beirathes des Kohlen shndikateS wird über den Fördern»gSvlnn für 1899 beschlossen. Da durch Hinzntrilt neuer Schachte die Bekhciligungszisicr der Zechen sich von etwa 99 auf -13 Millionen Tonnen erhöhlc, wird be antragt. die FörderungSeiiischränkling fü, die Winterarbeit auf 20 Prozent gegen 10 Prozent im Jahre 1895 und für dic Sommer- Dke fort dauernde Zunahme der Ansprüche ans Föideningsbcthciligiing rm Kohlensyndikate wird als ernste Gefahr bezeichnet. Köln In der heutigen Sitzung des Schwurgerichts, in wel cher der Mühllicimer Krawall verhandelt wurde, wurden dieHanpt- Epccdenten, gegen welche die Anklage wegen Aufruhrs und Land-! sriedensbrnchs erhoben ist, vernommen, dariiitter auch ein 1! »ih riger Junge, der von einem Gendarmen einen Schuß in den Leib erhalten hat. Die meiste» Angeklagren leagnen, nnc einzelne gebe»! zu. an der Demolirnng ihcilgeiwrnmen und die Polizei angegrrffeu! zu haben. 11 RcchtSanwülle führen die Vertheidignng. 80 Zeugen! sind geladen. Die Verhandlungen werden vier Tage dauern, Ätraßbrrrg. Zn Ost,reu des Kaiicrpaares ist eine elek trische Beleuchtung aller öisentlschen Gebäude geplant. — Prinz und Prinzessin Heinrich treffen am 17, d. M. hier ein, Hannover. Am Sonntag früh fand ein ZusammenstoßI zwischen einem Kriminalbeamten und Zuhälter» statt. Der Beamte wurde mit Stöcken niigegrifsen und gab zwei Brat einen Schreck- sthuß ab. ein dritter, von ihm abgegebener Schuß tödtcte einen der Zuhälter. Pose n. Zn der Ermordung einer deutschen Familie durch russische Grenzsvloaten wird noch gemeldet: In der Nacht kamen drei nllsiiche Grenzsoldaten in eine Schänke und verlangten Ge tränte. Als später die Wirlhrn Feuer machte und Bezahlung er bot. winde sowohl sie, als auch die herbeieilcnde Dienstmagd von den Soldaten erschossen. Auch die snngstc Tochter der Frau wnrdc durch eine Kugel in die Schulter, eine zweite in den Unterleib tödtlich verwundet. Ferner würgte der Mörder die 19jährige Enkelin der Wirtbin, welche kaum mit dem Leben dabonlommeii wird. Hierauf öffneten die Verbrecher Schränke und Kästen, raub ten alles vorhandene Geld und demolinen Altes, was unter ihre Hände kam. Dann üvergosicn sie die Diele mit Petroleum, uni ihre Opfer zu verbrennen Drei sind bereits von der russischen Be hörde verhaftet und in das Getängniß eingelicfert worden, Wien. Der ehemalige Ministerpräsident Gras Toaste iit infolge von Herzverfettung gefährlich erlrankl, - Während der Anwesenheit Kaiser Franz Josef's in Agram hat sich daselbst ein großer Stauda! wegen serbstchcr a>rti-d»nasti>cher Demonstmtwneii ereignet. Heute Vormittag versammelten sich mcliccrc Tausend Mewchcn vor dem Gebäude der serbischen Bant, welche die serbüchc Fahne gehißt hatte, und forderten unter großem Lärm und Drohung die Abnabmc der Fahne, Später erfolgte ein Stein hagel gegen die Fenster der Bank, Die Demonstrationen wurden dann vor der serbischen Kirche fortgesetzt, wo gleichfalls eine serbische Fahne gehißt war. Gendarmerie mußte mit dem Baionett die Menge auseinandrrtreiben, Mehrere Leute wurden verwnndek, Arad, Eine Untersuchung ergab, das; die seit Jahren verübte Stenerdefraudakion mebr als 140,000 Gulden betrage. Hoch aiigciehene Persö,sticht ite» sollen verbaftct werden. Auch beim Großwarderner Tvmänenkapitel wurden Unregelmäßigkeiten entdeckt. Pari s. Grande Earterct bezeichnet im „Figaro" den Tresd »er litterarnchen Kongreß als ein geschichtliches Ereigniß. da die deutsche Volksseele in Sachse» sich znm ersten Male leit 1870 den Franzosen in Liebe erschlossen habe. Er richtet an Frankreich eine feurige Aufforderung, die dargercichte Freundeshand des deutschen Volkes nnznnehmen, — Unter den diesiährigcn 23.052 Pariser Ge stellnngSpsiichtige» waren :i38 des LeienS und Schreibens nn kundig, 287 tonnten nur lesen, nicht schreiben: 7009 wurden ans ihre Schulbildung hin nicht untersucht. Pari s. Bei der Enthüllung des Kriegerdenkmals in Lcpu» sagte der Cwmwister Dupuy, daß das verstümmelte Frankreich »ach einem Vierteliahrhrrndert Freunde und Verbündete gewonnen habe, die ihm seine Rcsignaston weniger peinlich und die icine Hoff »ringe» begründet »rachen. In der rimgebcnben Menge stcbe vielleicht ein Kind, das einst der Retter der nationalen Rechte des Vaterlandes sein werde Möge Gort walten, daß wir einst Franl reich i» früherer Gestalt Wiedersehen, getröstet durch die Rückkehr aller seiner Kinder unter seine Fahne. — Wie verlautet, soll die Unschuld des innge» Schwach dargcthan sein und seine Haft entlassung bevorstehe», Paris, Die Bndgetkommissio» beschloß, das Budget des Auswärtigen »in 290,r>00 Frcs. z» erhöhen zur Errichtung neuer Konirrlate in Süd Ebina und aus Formosa, Der neue französisch chinesiiche Vertrag ivi'd demnächst den Kammern bvraelegt, Paris, Ter Marineministcr erhielt vom Koiitreadmiral Bienaimc eine Depesche, wonach die ersten Befestigungen von Faraiate am 5. bis 0, d, M. genommen wurden, der Hanvtangnff wurde vorbereitet aus die Nachricht vom Falle Antananarivo. Nach Mtüiuigen V rliaiidliingen ergab sich der Chef der HowaS .Kontreadmiral Bienaimc trifft jetzt Maßnahmen zur Vcrpwviantir- rnig Antananarivo s. Ehristiania. Ein neues Ministerium, dessen Mitglieder ans allerr Parteien genommen sind, ist gebildet. Zum Präsidenten ist der bisherige StarrlSrath bei der LtaarsrathsAbtheilnng in Stockholm, Dr. Hagems, zum Minister des kirchlichen Departe ments Sverdrup ernannt. 7- ^ Ls
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