Dresdner Nachrichten : 19.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-19
- Monat1871-11
- Jahr1871
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- Dresdner Nachrichten : 19.11.1871
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«s"ch ftittz 7 U* w »rKde». S«ßer«1t «mg»n«nimr»: bl» «bn,d« k. SonirlagSr G-Mittags «2 Uhr «arieuftratzei»; In Neustad!: bi» Abcnrs ö Uhr Vachdruckerei »«n Job. Päbler, »r. KlostergasseS. Aufl«ger Exemplar«. TaMatt si>r UnterlMmig imd Geschiistsverkehr. Druck und Eigenthum der HerauSgebn: 1-iepsch ök Neichardt in Dresden. Beranttvortl. Redakteur: Illtins Rtiltiardt. /voUtlkMNkt» LieNtljLhrlichIOI^ bei uuenlgeidliche^ Aeseumz m'I H«»L Durch di, Post »ierullL,rl 2L»/»N«» Ernzelm Siuinsu» l Agr. Ansnatrnpreife» tzilr den Raum «t»G gespaltenen Zell«» l Ngr. Unter,zSiug«sa»S1* di, Zeile » N^> auf. ti AabtvSrtigc Annoncea-Austräge Nr. 3SS. Sechörehnter Jahrgang. Dresden. lv. November. - Der Rrrtor Johann Golklob Hoffman» zu Gottleuba, der Ktrchschullevrer Zolann Karl Thierbach in Liebschütz und der cmrritirte Klrchtchuilehrer Zvtiann Gvtlirleb Schmidt in Mockritz habe«« die goldene Medaille des Verdienstordens rr- -altrn. — Wie man sich in militärische» Kreistn erzählt, dat Sr. Mas. der Kaiser von Deutschland besohlen, bei mehreren Arnice- Lorpv, darunter auch beim >2. königlich sächsischen, dasDrevst- sche Zündnadelgnvcbr, womit der Ziiianterlst letzt alldgerüstet ist. nach dem Bcck'schen Lvsicm. wodurch eine Tragfähigkeit bi» auf >500 »lllcter ermöglicht werde» soll, um Ländern. Diese Arbeit, welche mindestens die Dauer eines balde» Jahres er reicht. wird tm hiesigen Hauvtzeugbaushost in einer eigens zu . diesem Zwecke setzt errichtet werdenden Werkstatt, unter Zeitung und Aufsicht von tüchtige» Osflciceen, durch erprobte Büchsen macher ausgeiührt werden uud soll den l. lommcnden Monats boginne«. - Berliner Briese. Wer sich eiinnal an Bismarck recht satt hören wollte, der konnte sicl, am Donnerstag sein Gütchen tvun. ES siand sein eigenstes Budget, die Kosten für da» Ministerium des Auswärtigen, zur Bcrathnng und nicht weniger als neu» Mal ergriff er das Wort, bald zu längerer Rede, bald zu kurzen Bemerkungen. Durchlaucht waren sehr gut gelaunt: er machte seine kleine» Späßchen, die so gut ge fallen, seine Witze, die ihm au» der Verlegenheit leisen und die Lacher aus die Seite dringen. Bon der »rrvöscn Gereiztheit, die ihn sonst ergreift, wenn er gcnöthigt wird, aufmerksam ccm Gang der Debatten zu folgen, war keine Spur vorhanden. Z»> Gegentffkil, er behandelte alle Eiinvcndungen sehr wohliooliend und sagte die Berücksichtigung aller mögliche» Wliiiichc zu. Während sich sonst die preußische 2lureaukraiie peinlich aus das hergebrachte Schreib- uud Zablcnwcrk zu klemmen pflegt, de wies Bitzmarck seinen ircien Blick, indrm er ohne Weiteres für da» nächste Jahr versprach, die Wahlen etwas zugrirppiren und mehr Klarheit in tao Rechnuirgswett zu bringen. Kmz, cs ging »Alles flott von Statten, kein Zusammenstoß zwischen den» BiSmarckichrn Güterzug ncuv dem Pcrioncnzug der Opposition ta« vol und da weder Bebel noch Lasse: sprachen, entgleiste «uch der parlamrntattsche Ansiank uiigendö. In weniger als drei Stunden wäre» die l,R>4,ooo Thtilcr, weiche das Mini st« riuu, de» Auswärtigen. Lie.GÜckMu m»d Borschatter.-svwte M ToGalu de» deutschen Re!ch»bea>mrnchrn. bewilligt. Ich halte diese Summe, sobald nur die deutsche Diplomatie gut ist und die Eonsulate ihre Schuldigkeit tbu», für leine allzuhechc. Schwierlaleiten -nachte die Bewilligung der Einnalnncn des Au-wärtlgen Amts. Di« Fortschritts« anci ritt mit ihrcrEigeu- sinnigreit da» alte Prlucipienpierd, daß Preußen a» den deut schen Höfen keine Gesandten unterhalten solle. Natürlich ist cs blo» darauf abgesehen, daß eö auch Lachsen, Baiern, Würiem- brrg ». s. verwehrt sein soll, in Berlin einen b-scsandte» zu bai ttn. Zn solchen Puntten sind die maßgcdendcn ARänner in der KortschrittSp'artei ärgere Eiiihcitöstaatler, als die »Natioiial- liberalen. Bitzmarck ivars jenen jedmli vor. das; ihre Doetriu da» Reich scinvcr sättigen und ihn srlbii politisch bankerott machen ivürde. Bei der Abstimmung vlicb die FeNs.brströ- vartei vollständig isotlrt. -- Zn der Zttt. wo Bismarck nicht zu sprechen, sonder» zu-uhrreu Mitte, brick'ä'tigtc er »ich mit - Fedenischneltcn. Er zieht überh>nipt den Gänsekiel der Stahl- icker vor. Gin pst'ck'vloglschcs Räthiel! wirb man ru?cn. Der Man», desscu Brrgramm Bl««t und Eisrn. verschmäht de» Stahl und holt seine Waste aus dem weichen Fluacl des kapi tolinischcn Vogels? dtoch seltsamer aber, daß der Mann, der in dem en»zcn Raum von einem »Viorgcn zum andern seinen Blick aus aste Bewegungen eines 40 Millloiieiivolkcö zu richten, der darüber hinaus in die Politik einer izaiven 'Weil ciuzugreiscii hat, Muße flutet, den ituiiwfgcwordcuen Schnabel seiner Feder zu scktälfen! Oder deutete dieser kleineZug nicht auf seine vicl- vrrkannte Elarntbümlichkeit hin, daß er trotz der Originalität keiner Schöpfungen, trotz des frappante» der von ivin eingc schlaaenen neuen ylahnen mit m.-rkistcher Zähigkeit ln vielen Stücken in den Ucbcritcicrungen seiner Zugeud sestwuczeltk - Ja, die alte btzeioohndeit ist aller Welt ans Herz gewachsen. Auch dem Reichstag fehlt etwas, wenn nicht Simson feinen Sitzungen präsidllt. Schon seit acht Tagen war er unpäßlich; sein Organ versagte ihm stellenweise, endlich mußte er sich selbst Stubenarrest ausiegcn. Es ist überhaupt ein Wunder, was Simso» aushält. Nur wer. wie ein Journalist, sich während einer ganzen Sitzung nicht ans dem Saal entfernen tari^ iüblt iu ganzer Stärke, was cs einem hohen Sechziger ilir Anstreng ung kostet, i> bis st Stunden lang am einen Stuhl geschmiedet zu sein, dabei den Gang der Debatte ununterbrochen zu vcrscl- äcn. fortwährend von Abgeordneten und Buiidcoeominissarien über hunderte von Dingen um Auskunft dcsragt zu werden, Nnmaisen von Schriftstücken zu Lurchlcseir, zu lmtcrzcichncn, zun Druck oder zum Abgang m besördern. das Alles mit der reundlichsten Biicnc zu besorgen und höchstens aui eine» Trunk irischen WasscrS In der sch.vülcn Atmosphäre aiigrrvicscn zu sein — v«t ad vor solchen Leistungen! Und zu >vclel>e»i Grade von Fertigkeit Siimo» e» im Prasitiren gebracht, das crkeniit man erst, als nach seiner Erkrankung der bairische Fürst Hohcn- lobe-LchMlngssürst die Klingel ergriis. Set» Organ ist nicht schneidig genug, um Im Mtlmill schrill wie dir Pfeife des BootSmanu dmch de» zu seinen Füßen brausenden Sturm Im Parlament zu dringen; selbst bei verhältnißmäßiger Ruhe i'ött man seine Fragen undAbstimmungvgnstotdenmgen nicht überall Mit der wünsct>ens,vcrthcn Klarheit. Was aber „och mehr sagen will: Fürst Hohenlohe ist ein wenig zu wohlwollend, zu nach giebig. Ein Präsident muß in einer Pcrsaiiim!»ng, wo sichele Parteien so schroff entgegenste»cn. etwas schon Durchareisendeö oben. Mit Güte und Humanität ist nicht das Arsenal der Waste», die einem Präsidenten zu Gebote sichen müssen, er schöpft. , Und ' namentlich In Prrnßcn, wo inan so viel Wcrw aus äußerliche Glätte, aut Formcneorreclhcil und Gewandtheit legt, zuckt man die Achseln, n enn Jemand, aus den Mittel- staaten kommend, eine grmätbrelcherc Auslassung alb ausreichend aniikht. Rur stramm Verismen, den Buchstaden des Gesetzes unehrlich crsüNen, womöglich einen kleine» Witz, mag er auch von u»ö unbekannten Firmen vnd Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando -Zal'lung durch Briefmarken oder PosteinzahkuNg lo Silben kosten l Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch auf clne Dresdner Firma an weisen. Rur-d-tt-ur. Theodor Nrodisch. Dresden, Sonntag, ly. November 1871: verletzen, anbringcn - daö ist die Hauptsache. Herrn Simso» wäre eö nickst paisirt. daß mehrere große, halbe Stunden kost bare Zeit In »Anspruch nchmcntc Debatten über Frage» der Geschäftsordnung entstände», wie dem Fürsten Hohenlohe, well dieser wohlwollend entgegengesetzten Standpunkten Rechnung tragen wollte. Er hätte der Situation daS sci-arie Gepräge sei nes Geistes aliigcdrückt und schließlich wäre alle Welt damit zuirlcten gewesen. — Zum Schluß ein Wort über den höchst bedeutsamen Antrag, daö ganze bürgerliche Recht der Gesetz gebung tenEinzelstaatcn zu entziehen und derRelchSgcsctzgebimg zu überweise». Als der schäristc Gegner dieser großen Pcr- fassungsvcränderiing trat Herr Windthorst aus. Seine Rete gipfelte l» dem Satze, daß hierdurch die letzte Hand an die ver bliebenen Reste der Selbstständigkeit der Einzelstaatcn gelegt würde. Er unternahm »och eine» letzten Bettuch, diese zu rette». Er gestand aber seine Ermüdung in dieser Arbeit zu. Plan mag über diese Frage denken, wie um» will, so viel ist sicher, daß, wen» die einzelnen Regierungen selbst auf diese Dinge keine» Werth mehr lege», die Abgeordneten Ocl und Schweiß vergebens anfwcndkn. Natürlich wurde der Antrag mit großer Mcmhcit angenommen. Wie der Bundesrath da rüber denkt, vertteth er nicht. Kein Bcrtrctrr Preußens, Baicriis, Sachsens, Würtcnibergs ergriff In dieser Debatte das Wort. Doch, da Herr LaSkcr das große Gcbcimiiiß vcrrleth, daß sämmtiichc Zustizministcr Deutschlands die Ucberttagung des bürgerliche» Rechts der Einzelstaatcn aus daS Reich für noihwcndig halten, so wird wobl der Bundesrath iin Sinne des ReichötagS entscheiden. Die nächste Folge wird wolst bald sei», daß ei» Reichs Zusilzministcrium in Berlin einge richtet wird. - Meteorologische Notizen und Wetter- Pro p h e z e i h u n g. Für die Tggc des Monats November sind die Windrichiunge» in ganzen mittleren Zahlen: Nord- wind 1 Tag, Nortoslwint l, Ostwind st, Südostwind <>, Süd wind I, Südwcstwind 2, Westwind <», Norbwestwind l!, Wind stille 7 Tage. Zn den 1200 Tagen eines vierzigjährigen Zeit raumes waren die zu Dresden »vtlrtcn Windrichtungen: N.liä, NO. :u. O. u», LO. 2.'st>. S. :U, SW. st4. W. 2N7. NW. i24, Windstille 2>>l Tage. Südostwind und Westwind sind In diesem Monat vorherrschend, und diese Winde führen uns was- jcrdunstrciche Lust zu. verursachen dalxr diebtl und Wolken, SWdoft-und Ost- li'eroen, und es chnee, wobei oft der Thermometcrstgnd in der Siäl'e des Nullpunktes ist. so daß cS sich uin nur einen Grad mehr oder weniger kalt hantelt, ob Schnee oder Regen fällt. Die Schtvankmig von einem Grad ist nickst nil'lhar. wenn der Wasscrdunstgchglt der Lust bade' sickt nickst verändert. — Zn dieser Woche wirb in den ersten Tagen bei kälterer Temperatur der Himmel sich zeitweilig dicht bewölke», dann wird eine stärkere Lustströmung eintrctcn und in der zweiten Häistc der Woche Niederschläge verursache». sti,r»»»'trim. — Wie man hört, läßt die hiesige OmniblU'-Geikstschast Leichenwagen in gr>ck»nackvollcrcin Sthlc wie die bisherigen bauen und wird ln Zukunft für Leichenbegängnisse zu mäßigem Preise den nöthigen Tranöport-Apparat stellen. Man kan» die ses Unternehmen nur mit Freuden begrüße», dg eine Eoiienr- rcnz auch in diesem Fache peennialr nur günstige Folgen sich das Publikum haben kgnn. - Biele unserer Leier, bgupn'ächlich aus kcrGcschä'kkwelt, » erden sicl' noch einer Geielischakt erinnern, die fick; vor einigen Zabrcn in Berlin gebildet hatte und deren In diesem Blatte wiederholt gedacht werde» ist. Dieselbe nannte sich „Mutua Eonfltcntia" und verfolgte angeblich den Zweck, iäiimige Schuldner ihrer Mitglieder durch moralischen Druck wir Zahl n»g zu vercinlassrn. ebenso ihren Mitgliedern jede gewünschte Auskunft über Zahlungsfähigkeit, RerlUtät :c. gewisser Firmen zu gebe». Die Thätigkcit und die Verbindung dieser Gttellschatt sollte sich angeblich über ganz Europa erstrecke». Obgleich sich eln neu eintreteudcs Mitglied die zu zahlende Eintriiisiummc !e. eine ziemlich hohe war, so mackste dennoch ein im Herbste l>ssi8 !n Dresden anwesender Agent dieser Gcsellschast, ein Gras Padovani dc Guisa. hier ziemlich gute Geschäfte, ohne daß später über die Thätigkcit dieser Gesellsebaik etwas bekannt geworden ist. Ein gleicher Bern» batte sich in der letzten Zeit in Wien unter der Firma „Providence eonnm rcieiie" gebildet. Gründer und Dirrctor desselben »mir ein aus Böhmen stammender ehe maliger esterr. Offizier, derselbe ließ sich ictoeh in der Folge vielfache Uebersthrtttunge» der Statuten des Vereins zn Schul den kommen, indem er nickst nur auch säumige Schuldner im Bercinsorgane eine moralische Pression nlisülste, weder» es auch linternahm. ohne die Liguiditär und Fälligkeit der ilm, zur Eintreibung übergebenen Außenstände zu pttiie», vernieim- lich säumige Schu.dncr in Brieie!! »ich Postkarte» zur soionige» Zahlung giisuckordet». wobei er sich der Bezeichnungen „Eist cancur, L-ehwIiidler. Betrüget" re. bediente, und >»it Beröffcnt- lick'nng in Blättern droistc. Der Gcricistsbos In Wien erkannte aui eine diessallsige Strafanzeige, die ein Leipziger Handels bans anläßlich einer ähnlichen Droh- und Lchiiiäl'zlischritt wider ihn erhoben, den TEitbestand der Erpressung stlr voll kommen simergellt und bernrtbeille den Angeklagten deshalb zn 4 Monate» Kerker. ES dürste daher beim Eintritt i» der artige ausimirtlge Bercinc, mag deren lstaincu ancki noch ko hochtralstud, möge» die in A»stickst gestellten Borthttic noeb so vcrlockuid klstigcii. immerhin etwas Borsickst aiiznempfehlci'. lein. Der in Schandau erscheinende» Zeitschrift „Ncincnö" ist wegen ihrer staatsgefährlichen Richtung der Posidcbit tür die österreichische Monarchie entzöge» woeocn. - - liebst die »taneuhaiten Pscideau'käusk. welche in sranz. -!u»'tcage in Deutschland jetzt bei der Bersleigerung der Mi lliürvierdc siaitnnden, >vird derickstct, daß dieselbe» weniger von der RoZcrinig, als von französische» Priva'nnteriiehtncrn alis- gehen. welche alle Pserkc eingebüßt haben. Sv sock die Onmibuc-gttniich.'it in Paris allein gegen moo Pferde bestellt haben. - Aus Görlitz wird der „B. Z." geichttebeu: Eine 'weite Barbara llbipk. Z» ^enzigbammer bei «'ckr'ch ist b.'n- ehr ma'.ige» Orlsrichtcr Hohne «sttzc Gcdingeman»''ein wcibüst es Ästescn I» einer Kammer vom Genödarm Schmitt unter sc-lgrn- ten Ilmständcii entdeckt worden. Die leibliche Tochter de» H-, rin hübsches, kräftiges Matchen, soll i» ihrem Ist. Zähre irr sinnig geworden sein und ist von ihren Eltern seit dieser Zeit, jetzt ist dieselbe 27 Jahre alt, in einer Kammer cingrsperrt ge halten winden. Der Genstarm Schmitt bekam davon Wind und begab sich am lk>. d. Bi. zu Höhne und fand in einer Kammer okne Oien, Tisch oder Stuhl, aui einer Bettstelle mit Stroh und clnei» von Kotl' starrenden Kopfkissen zugeleckt, ein weltliches Wesen im Streb cingewüblt. DaS arme Geschöpf war »ast verhungert, die Beine sichen gegen die Brust und sind stark gekrümmt, so daß cs sich nur »och wälzen, aber nicht mehr aus den Beinen iortbewcaen kann, der Körper sowie daS Lager und die ganze Kammer starrte» von Koth und Schmutz. Die Kleidung des ÄiädchcnS bestand aus einer Zacke, welche bi» zur Hütte reichte und nicht einmal die Scham bedeckte. Die ganze Figur dieses ehemals großen hübschen Mädchcutz ist zu- sammengcschrumpst. Ihre Nahrung bestand sn kalten, harten Kartoffeln, »'leben diesem unglücklichen Geschöpf haben nun 10 Zabre lang die Eltern und Geschwister gewohnt! Der Genecarm hat die Sache beim Landratb von Shdow cingezrß hoffentlich werben die Schuldigen zur Strafe gezogen wert — »Wozu daS Dresdner Bürgerrecht gut ist. dab hat der zur Zeit in Posen auihältlichc Literat DobrowolSki recht An sehen lerne». Derselbe ist Redaetcur der in Posen erscheinenden Zeitung „D.ziennik Poziianöki" und sollte in diesen Tagen von dein Loose der »Ausweisung aus »Losen betroffen werden, wie zwei andere aus Russisch-Pole» stammende und in »Losen auf hältlich gewesene Literaten. Allein mit Rücksicht aus tat» von DobrowolSkh in Dresden erlangte Bürgerrecht wurde er mit der Wcgwtisnna aus »Losen verschont. DobrowolSki stammt eben« falls aus Russisch - Pole», er war 18chi angeblich Mitglied der provisorischen, revolutionären Regierung in Warschau und lebte von IX.4 an mchicrc Fahre hindurch m Dresden, woselbst tt sicl, mit Erthcilcn von Unterricht undEorrespondenzrn in» nalc befaßte. Seit einigen Zähren ist er von hier nach »i übergcsicdclt. nachdem er vorder die sächsische Staatöangch krit und daö Dresdner Bürgerrecht zu erwerben gewußt bat. — Vorgestern Abend wurde am FerdinaubSplatz i« -Hause der Delikatessenhandlung von A. Flape La» ovale «uShünaa» schilt gestohlen».woraus zu lesen: „Mallrnkschr Wanren." Wer zur HrrbrlschMimg desselben bebüisilch ist. kann sich daselbst einen Thaler vctdicnen. -- Stach einer uns gewordenen Mittbclltnig scheinen unsere Diebe ihr Augenmerk m nerdiiigS aus Kohlcnwagcn gerichtet zu habe», nickst um von denselben Kohlen, vielmehr nm KleitungS stücke, insbesondere hapots und Mäntel zu entwenden, die die Fnhrknrchte zeitweilig auozirhcn und aus idre Wagen binicgen, während sie beim Ablate» der Kohlen Helsen oder zum Zwecke der Eincaisiruiig des FnhrlolmS ihr Geschirr einmal aus einige Minute» verlasst», ohne sie gerade nntcr gehörige Ueberwachung zu stellen. — Einem ireinden Gärtner Ist im Laust des vorgestrig«» Vormittags sein Reiserclz, den er in der allgemeinen Fremden siubc des Gailhöfes, in welchen, er vier cingetchrt, abgelegt und an der »Wand ausgcbangcn hatte, spurios entwendet wolderi. Der Pelz >var schwarz gttüttcrt und mit grünem Stoffe über zogen. Neuerdings lind die: nicbrcre EoupvnS der Sächsischen Hhpotl'ckcnbank in Leipzig veranSgavr worden. Da der Eon- mrs gegen besagtes Znstilut iin vorigen »'Rcnat eröffnet wor den ist. so möchten wir vor Annahme sclcher Eoupons nnscrc Leser hiermit warnen. - Daß selbst an den lieben Engeln Ilnsug getrieben wird, sahen wir dieser Tage. Indem Garten eines hiesigen geschätzten Advoealcn auf der Nortstraßr steht tt« Engel, denen -zzand ein« »Halme trägt. Obwohl dies nun ein Bild stillen Fricden- ist und obwohl dieser Engel im Garten eines Advocatcn gleich sam dem Auge des Gesetzes etwas näher gerückt ist, als wenn er wo anders stünde, io bade» doch zwei böse »Buben, bei denn« der Zcrstüningsstnii icvr andgeblidcl stin muß. kiesen Enget zur Zielscheibe ihrer Stcinwürie gcmacht und iim schonungsio- zcrstvrk. Freilich werden die Väter dieser Herren Löhne recht schön zn zahlen haben. Betreffs der 'alschcn Darlcl-nscaff'cn'cheine tlstllt dke „Elbi. Ztg." ein sehr gutes Kennzcichcli init: «Bei der Werth- angabc am der borteren Seite lints imten ist die Zahl 2ü» »>kt einem Kranz »ingeben, welcher in sehr kstinen Buchstabe» etwa 8<»- I0t> Mal das Wort..sünsuntzwanzig" wiederholt. Dieses Wort lautet nun bei den echten Scheinen ..fünf »r. zlvanz'g", bei den falsche» dagegen „fünf «4- zwanzig". Personen mit gutem »Auge können diese» Unterschied »ist bloße», Auge er kennen. stir andere genügt ein schnachcs »Vergrößerungsglas, — Repcitoir d c S K ö n i g l. H oft h ea ter o. Sonn tag: Der Postillon bo» Longmmeau. - Montag: Rose und Röschen. Röschen: Frl. Masson, a. G. Dienstag: Der Barbier von Sevilla. Mittwoch: Die Grille. Fanchon: Frl. »'Raffen, a. I. G. -- Donnerstag und Freitag geschlossen. — Sonnabend: z. E.: Riitcr T oggcnbing. Luslst iel iu 1 Act von Michel Beer. Der ettte Wassengang. R. c. Richelieu: Frl. Spittini, vom Thalia Theater in Hamburg, a. G. »Vor einigen Tagen stürzte der vhanssccwätter M. in Wilsck'dott de! Ltolpen »'ährend des DnrchgehrnS der Pferde von einem Ästigen und erlitt dabei io iel wcrr Verletzungen, daß er am darauffolgenden Tage srard. »Am l4. November Abts, gerictl, alii lern »Bahnhost zn Roichcnbach l. V. der Kaufmann Zmhos ans ÄRüvchbcrg nnter die Räder einer Locoinotive, wurde von dieser und dem daran bcsmdlichen Packwagen über- sabren und cavei so schwer beschädigt, daßa» »einemAufkommen gezweiittt wird. Eine goldene Hock,zeit, die Feier sünszigjährlger glück licher Ehe. e,ui> welcher 7 Söhne und 2 Töchter hervorgingnt. weiche noch alle sich des Lebens und besterGcumdhelt cttrcucn. leiert beute, den l». November. Herr Gutsbesitzer Hausdott in Z.ctjck, bei Köni sbrück. Das Zubeipaar Ist noch rüstig und dürlce heute iin .steeiie ihrer Kinder uud Enkel cincn wohlver- dienlcn Ehrentag erleben. - »Asttt erum liabcn wir über ein Eisenbahn-Unglück zn be richten, bei dein glmiiicl'Mveisc nur Vieh verletzt »Md UNL«-
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