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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187611062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-06
- Monat1876-11
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1876
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WWW» / Grschet»t tSgltch früh 6'/, Uhr. »«dactt«, «» «Hpebm«» JvhaumSgaff« ZT BerantworÜ. Haupt-Redakteur Ar. Hüttner in Reudnitz. Für d. polit. Theil verantwortlich vr. Arnold Bodek in Leipzig Ai««ft«e der für die. nächst, folgende Nummer bestimmten Imerate Ly Wohnlagen bis 8km Nachmittag, an Tonn» mrd Festtagen frly «s V.KAhr. Ja de, Malm für Zat 1>mch»r: Ott» RklU», Univrrsitch-stt.22, L»»t- Lüsche. »atharinenftr. l «,p. n»r MS Uhr. NMM Anzeiger. Lrgau für Politik, Localgrschichst, HcmdclS- M SrschäDvrrkehr. «»fi»,- re.«»». LtnnmmmNmrrt» viertelt. 4*/,MLz iocl. Brmgerlvha L ML. durch die Post bezog«» « ML Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbiderung Zs ML mit Postbefbrderuag 4L ÄL Z astrale tgeip Bouroeoi-z. 20 Pf. Ardtzer« «schriftm laut unfaö» Prnüverzeichmß. —Tabellarisch«, Satz nach höherem Tarif. NrriLmr» murr dr» lledartt,«strich die SvaltzeUr 40 Pf. Inserate find stä« au d. «Hudtttm zu senden. — Rabatt wir» nicht gegeben Aahlnna praannmanm» oder durch Postvvrschntz. W S11. Montckg dm 6. Novenrber 187K. WohnungS-Vermiethung. Die au- S Zimmern, wovon 8 parquetirt, 6 Kammern und sonstigem Zubehör bestehende, mit Wasserleitung versehene W»h»»«g i« S. Stock»»rr-e der S«orge»h»lle, Ecke de- Brühl- und der Goethestraße, soll »o» Öfter« 1877 a« ««f drei 2«hre anderweit an den Meist, bietenden »er«tethet werden und fordern wir hierdurch Miethlustige auf, sich in dem zu diesem Zwecke auf D»«»er-tag de» IS. ds». MtS. Bor«ittaaS 11 Vhr anberaumten Bersteigerung-termine t« grotze« Saale der Alten Waage, Katharinen, straße Nr. 29, 2. Etage, einzufinden und chre Gebote zu thun. Die Vermiethung-. und Bersteigerung-bedingungen sowie da- Inventarium der zu vermielhen- den Wohnung liegen a« Rath-stelle zur Einsichtnahme au-. Die Besichtigung der Wohnung kann nur mit Genehmigung de- jetzigen Herrn AbmietherS erfolgen Leipzig, den 2. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin Cerutti. Bekanntmachung. Die Sandsteinstufen der südlichen Treppe der Georgenhalle s ollen mit eichenen Pfosten belegt :c. und diese Arbeiten in Accord vergeben werden. Die Bedingungen liegen im Rath-bauamte au-, woselbst auch die Prei-offerten bi- Freitag de» IS. dsS. Mt». Ade«dS S Uhr versiegelt und unterschrieben, sowie mit der Aufschrift „Georgenhalle" versehen, abzugeben sind. Leipzig, den 4. November 1876. Des Rath- Daudeputatto«. AerMieker Le^irksvertzin der 8tadt I>ipxiA. Xdsnä 8 vdr iw bl»aeu Laale äer LeuteLldalls. I. X.: vr. Hain»?. Tagesgeschichtliche Ueberficht. Leipzig, 5. November. Da- Gerücht, Oesterreich treffe Vorberei tungen zum Einrücken in Serbien, entbehrt, wie von gut unterrichteter Seite versichert wird, jeder Begründung. — Bezüglich de- russischen Ultimatum- wird nachträglich au- Serajewo und anderen Vilahet-Hauptstädten gemeldet, daß die dortigen russischen Consuln für den Fall eine- Brnches Rußland- mit der Pforte bereit- ange wiesen waren, abzureisen und den Schutz der russischen Unterthanen den österreichischen Consuln zu überlasten. Die Conferenzfrage soll wieder in den Vorder grund treten. Der russische Botschafter, General Ignatieff, hat sich für den Zusammentritt einer Conferenz in einer europäischen Stadt (Brüssel?) ausgesprochen und beabsichtigt demnächst den Mächten ein Programm für die Conferenz vorzulegen. Man sagt, die Pforte sei keine-wegß gegen eine Conferenz, vorausgesetzt, daß sie zur Theilnahme an derselben eingeladen werde. Nach einer Privatdepesche der „AugSb Allg. Ztg." soll die Ziehung der Demarkation-« linie auf Grund de- militairischen Besitzstände- dcr Türkei vorweg zugesichert worden sein (?). Die Festsetzung der Demarcation-linie bleibt den militairischen Delegirten der Garantiemächte Vorbehalten. Die deutsche ReichSregierung, welche von dem Wunsche durchdrungen ist, jeder direkten Einmischung in die Orientsrage fern zu bleiben, wird voraussichtlich ablehnen, emcn deut schen Osficier nach dem Kriegsschauplätze abzusenden. Im österreichischen Abgeordnetenhause begann am Sonnabend die Debatte über die In terpellationsbeantwortung in der orien 1 alischen Frage. Der Abgeordnete Zschock sprach gegen jede Gebietserweiterung der österreichischen Mon archie und gegen )ede Veränderung de- Besitz stände- der Türkei. Der Abgeordnete Demel wandte sich gegen die Politik Rußland-. Der Abgeordnete Gramtsch wünschte da- formelle Recht der österreichischen Regierung gewahrt zu sehen, ihren Einfluß auf die Leitung der auswär tigen Politik geltend zu machen. Hohenwart er klärte, er sei zunächst zwar weder für eine Oc- cupation noch für eine Annexion, jedoch dürfe man weder die eine noch die andere Eventualität unter allen Umständen vcrhorrescirm. Die Debatte sollte am Montag fortgesetzt werden Der franzvflsche Botschafter in Kon- fiantinopel, Graf von Bourgoing, ist mit dem französisch« Station-schiffe „Petrel" nach Mar seille asgerrist, um sich von dort nach Pari- zu begeh«. — In der nächst« Woche soll« die von den fremd« Mächten zur Festsetzung der Demar kationslinie destgnirten Officiere nach dem Kriegs schauplätze abgehe». Die französische Deputirtenkammer nahm am 3. dm Gesetzentwurf, betreffend die Ein stellung der gerichtlich« Verfolgung der an dem Communeaufstande Betheiugt«, mit verschied«« Abänderungen an, welche ungefähr d«n von dem Conseilpräsident« Dnfaure jüngst kundaegebenen Anschauung« entsprechen Letzterer erhob daher keine weitere Einsprache. AuS Belgrad wird officiell gemeldet: Die Nachricht, daß auch Deligrad gefallen sei,! ist unrichtig. Bor der Publinrung de- Waffenstill standes haben bei den Borpost« vor Deligrad nur Plänkeleien stattgesunden Alexinatz ist nicht mit Sturm genommen, sondern nach dem Fall von DjuniS geräumt worden, damit die Besatzung nicht von Deligrad abgeschnitten werde. Aus Stadt und Land. , Leipzig, den 5. November Da- von d^r Gemeinnützigen Gcsellschaft und dem Städtischen Verein niedergesetzte ReichStags-Wahl comitü, in welchem auch die Bezirk-Vereine, der Kaufmännische Verein u. s w. durch Vorstands Mitglieder vertreten sind, hat soeben einstimmig beschlossen, unseren altbewährten Abgeordneten vr. Stephani wieder als Candidaten aufzustcllen Dieser Beschluß wird namentlich anch von den früheren Collegen Stephani'- im Reichstage mit großer Freude begrüßt werden. Stephani'- Ge sundheit ist glücklicherweise so weit wicderherge- stellt, daß er eine solche, doch immer nur einige Monate dauernde Thätigkeit übernehmen kann, und wir wissen au- seinem eigenen Munde, daß er mit Freuden die Gelegenheit ergre fen wird, für seine Stadt in dieser Weise thätig zu sein * Leipzig, 5. November. Für die vierte und letzte die-jäbrige Schwurgerichtsperiode hat da- LooS als Geschworene folgende Herren getroffen: Privatier und Stadtverordneter Emil Sachse, Kaufmann Herrn. Reifenffuhl, Privatier Heinr. Rob. Sander, Buchhändler Bernh. Schlicke, Kaufmann Otto Förster und Kaufmann Isidor Eisner, sämmttich in Leipzig, Cigarrenfabrikant Herm. Leonhardt, StadtgutSbesitzerOtto Wilsdorf und Rittergutsbesitzer v. Böhlau, in Döbeln, Partikulier Hermann Berndl in Grimma, Kaufmann Heinr. Lampert in Wurzen, Bäcker meister Friedrich Winkelmann in Taucha, Mühlenbesitzer Schmalz in Elstertrebnitz. Ritter gutSpachter Müller in Commichau. Gastwirth Schönbrodt-Rühl in Podelwitz. Gutsbesitzer Ficht ner in Sellerhausen, Gutsbesitzer Liebner in Liebert wolkwitz, Gutsbesitzer Weber in Naunhof, Guts besitze, Schmidt in Altenbach, GutSbesitzerSchröter in Panitzsch, Sattelhossbesitzer Bormann in Peu- sitz, Gutsbesitzer Schmidt in Lindmtüal, Ritter- gutSpachter Petzsch in Gorschmitz, GasthosSbesitzer Graul in Windorf, Rittergut-Pachter Wobst in BoigtShain, Mühlenbesitze, Pfund in Binnewitz Rittergutspachte, Spenke in Falkenhain, Ritter gutSbesitzer Demiani in Seelingstädt, Ritter gnt-pachter Wobst in Hohburg und Ritte, gutSpachter Weise in Imnitz. Al- HülsS efchworene wurden au-geloost die Namm er Herr« Kaufmann Ludwig Wilh. Fried, Barthel, Schloffermeister Carl Anton Fiedler, Kaufmann Chr. Friedr. Grunert, Kaufmann Edm. OSkar Göhring, Buchbindermeister Fran; Ferd. Halle, Kaufmann Gustav Böhne, Kaufmann Ernst Heinr. Ayrer, Privatier Carl Ferd. Kob, Fleischermeister Earl Ernert, Kaufmann Alex Bruno Rost, Böttchermcister Carl Scheibner und Kaufmann August Robert Präger, in-gefammt in Leipzia. * Leipzig, 6. November. Heute Abmd 7 Uhr bemdigt Herr Richard Türschmann die Re- citation der Sophvkleischen Trilogie durch den Vortrag der Antigone, diese-berühmtest« und beliebtest« Drama- de- griechischen Dichter-. * Leipzig, 5. November. Auf der Brüsseler Internationalen Ausstellung haben fol gende sächsische Au-steller Prämi« erhalten Vermeil-Medaille: Friedrich Siemen! (DreSden) für sein« LeichenverbrennungS-Osen Silberne Medaillen: Der Albert-Verein (Dre-den) für seine Eollectiv-Ausstellung und Vr. von Heyden (Dre-den) für Salicylsäure Präparate. Broncene Medaillen un ehrenvolle Erwähnung der Sächsische Lande- Verein zur Pflege Verwundeter und im Felde erkrankter Krieger, für HoSpitalpläne, vr. ms<1 iürst (Leipzig) für sein Werk über KindeSpflege, )r. L. Naumann (Dre-den) für Gewürz- und Zrucht-Extract. * Leipzig, 5. November Es liegt un-bereit- der vom kgl. sächs. Statistischen Bureau herauS- gegebene „Kalender nebst statistischem Jahrbuch für da- Königreich Sachsen" aus da- Jahr 1877 vor ^Dre-den, Heinrich) Auch dieser Jahrgang ist Beamten, Geschäftsleuten rc. alS ein überaus nützliche- Hand- und Nachschlage- >uch zu empfehlen. * Leipzig, 5. November. Den vielen Garten« reunden Leipzig- wird die Nachricht Willkomm« ein, daß, gleich der Gartenbau-Gesellschaft, nun mehr auch der hiesige Gärtner-Verein sich entschlossen hat, öffentliche Versammlungen ein- zusührcn, zu denen Gäste Zutritt Hab«. Gleich zeitig werden damit kleine Ausstellung« von be- onder- beachten-werthen Erzeugnissen, neuen Einführungen u. dergl. verbunden werden. Die erste derartige Versammlung findet bereit- am künftigen DienStag Abend in Kühnrich'S Restau rant (Nicolaistraße) statt und werden auch schon hierbei Ausstellungsgegenstände vorhanden sein. — Der Herr, welcher im Leipziger Lehrerverein den Bortrag über „Buddhi-mu- und Christen- tbum" gehalten, heißt nicht Tsadi Padaga, sondern Chattopadhyava. H Leipzig, 5 November. In der Dresdner Straße machte sich gestern Abend ein Hand arbeiter auS VolkmarSdors einer gemeinen Rohheit gegen ein paar Damen beim Begegnen schuldig, sodaß letztere Hülse rufend flüchteten. Als der Handarbeiter deshalb von zwei Schutz leuten angehalten, nach der Wache gebracht wer den sollte, kehrte er plötzlich die rohe Seite auch gegen diese Beamten beranS, indem er sie am Hälse packte und nach Möglichkeit würgte. Dafür wurde er festgenommen und auf dem Naschmarkt eingesteckt. — Um dieselbe Zeit arretirte die Po lizei einen am Brandweg wohnenden Gärtner in seiner eigenen Behausung wegen fortgesetzten HauSskandalS und weil er feine Wirtschaft zu demoliren und verschiedene Gegenstände zu zer schlagen begonnen hatte; auch dieser Excedent kam in Hast. Um Mitternacht gab eS Epresse be ziehentlich Schlägereien in der Schulstraße, Grimma'schen Straße, Kreuzstraße und in der FriedrichSstraße, wobei allenthalben die Polizei einschreiten und die Betheiligten, meist junge Leute, zur weiteren Erörterung dem Naschmarkle zusühren mußten. In einzelnen dieser Fälle zeugten heruntergerissene Kleidung sowie blutige Köpfe von der Heftigkeit der feindlichen Begegnung. —cd. Dresden, 4. November. (Synodaj- Chronik.) Wie gedacht, so geschehen! Die in heutiger Sitzung der evangelisch-lutherischen Landes- svnode gelegentlich der Berathnng dcS Erlasses Nr. 5 und des diesem beigegebenen Entwurfes eines Gesetzes, die Fixirunq der Stolaebühren und Accidentien für evangelisch-lutherische Geistliche und Kirchendiener betr., den Saal durchrauschenden Redeströme waren so unversiegbar, daß die Be rathung heute noch gar nicht beendet werdm konnte, sondern gegen 3 Uhr Nachmittag- abge brochen und die Fortsetzung aus Montag vertagt werden mußte. Und doch wurden von'den ver schiedensten Seiten energische Versuche zu Correc tion dieser Redeströme gemacht; diese blieben aber gleich breit und gleich tief. Schon bei Beginn der Debatte suchte Cultu-minister v. Gerber derselben durch eine entschiedene und absolut nicht mißzuverstehmdc Rede die nöthige Direktive zu geben. Er sei, sagte er, amtlich verhindert, der heutigen Sitzung bi- zu Ende beizuwohnen, und ergreife daher schon jetzt da- Wort, um die Stellung zu präcistren, welche da- Kirchen regiment den Anträgen de- Ausschüsse- gegenüber einnehme und wie weit e- demselben sollen könne. Der Minister betonte die eminente Wichtigkeit de- GesetzeS, dessen Nichtzustandekomm« einfach zur Folge Hab« würde, daß dom l. Iannar 1878 an die beträchtlichen, auS Staatsmitteln gewährten Entschädigungen nicht mehr an die Geistlich« ge zahlt würden. Der Redner wendete sich nammt lich gegen de« Zusatzantrag zu tz. 3 (wo die Seelenzahl einer Gemeinde während dieser 4 Jahre eine unverhältnißmäßige Steigerung erfahr« hat, hat die Fixation die Beträge de- letzt« Iahret zu gewähren), weg« dessen Annahme dem Kirchen regiment nicht nur erhebliche, sondern mischeidende Bedenken beikämen, unv führte Die- in schlagender Weise näher auS. Auch gegm d« Zulatzantrag zu tz.6(der Betrag de- über die herkömmlichen oder matrikelmäßigen Gebührensätze hinauSgehen dm E komm«- ist nach Abgang de- bezugsberechtigten Stelleninhaber-durch den Kirchenvorstand unter die geistlichen Stell« der Parochie zu vertheilen oder zur Gründung einer neuen geistlich« Stelle mit zu verwmden) und geg« die vom Ausschuß für die Synodalschrist vorgrschlagene Bitte (daß da- hohe Kirchenregiment dahin wirken wolle, daß die Kirch schullehrer ihren vollen Lohn für ihre der Kirche jewidmete Arbeit unverkürzt empfangen und daher >ie betreffende Bestimmung de- Gesetze- vom L. April 1872 in Wegfall gebracht werde) wm- dete sich der Minister namentlich in materieller Hinsicht. Bezüglich der erwähnten Bitte machte Redner geltend, daß in diesem Jahre eS zum erst« Male vorgekommen sei, daß der vom CultuS- miuisterium verwaltete Fond- von 80,000 Thlr. zur Unterstützung hüls-bedürftiger Gemeinden rschöpst wurde und e- daher sehr bedenklich ei, die Gemeind« noch mehr zu belasten, ferner nahmen sich Günther und Haberkorn >ie Mühe, auf die unendlich« Schwierigkeiten hinzuweisen, die dadurch entstehen würden, «mn die Synode Abänderungen an dem Gesetze be« chließe, dessen Zustandekomm« in den Kammer« ohnehin nur mit knapper Mühe und Noth er möglicht worden sei. Haberkorn meinte, er citir« da- „Gespenst" der Ständeversammlung in der Synode nur ungern, halte sich aber für ver« -stichlet, im Interesse dieser wie der Kirche um unveränderte Annahme de- Gesetze- zu bitten. Günther constatirte, wie wenig die Regierung und die Kammern geneigt sein möchten, die frag- iche Angelegenheit nochmal- in einer neuen Vor- age vorzuleqen bez. durchzuberathen. GerichtS- amtmann Weid au er dankte angesichts der etzteren Bemerkung Günther'- Diesem ironisch Uber die Belehrung bez der Stellung der Stände ;u der Synode. Praktischer erwieS sich Minister >. Falckenstein, welcher zwar die Lösung de- rüher bestandenen patriarchalisch« Verhältnisses wischen Gemeinde und Geistlichen schier in elegi- cher Tonart beklagte, nicht-desto weniger aber, „wie »ie Dinge nun einmal liegen", Annahme der Vor« age in unveränderter Form anrieth. Für die Ab- änoerunasanträge deö Ausschusses traten namentlich der Vorstand deS VerfassungSauSschuffeS Iuftczrath Höffner und der Referent Pfarrer Im misch ein, der damit, wie er sagte, sein erste- parla mentarische- Debüt ablegte. Soviel über die Generaldi-cussion. In der Specialvebatte wurden nach längeren Auseinandersetzungen angenommen: 8 1 und 2 nach den Vorschlägen de- Ausschüsse-, H. 3 nach der Vorlage und ohne obenerwähnten, vom Cultu-minister bekämpften Zasatzantrag, jedoch mit folgenden,, ebenfalls vom Ausschuß vorgeschlage- n« Zusatz: „Wegegebühren und Entschädigungen für Fortkommen gelangen nicbt zur Fixation, sondern werden künftig an das Aerar bezahlt und dein Be rechtigten daran-gewährt", desgleichen mit 34 gegen 29 Stlmmen der oben mitgetheilte, auch vom Minister v. Gerber bemängelte Antrag betreffs der Kirch- schullehrer zur Ausnahme in die Synodalschrift, ß. 4 nach den Vorschlägen deS Ausschüsse-; er autet: Zu den nach vorstehendem tz 3 in feste BehaltS- bezöge zu verwandelnden Hinnahmen der Geistlichen und Kirchendiener gehören nicht nur die Gebühren für Taufe.Tonfirmation und den derselben vorausgehenden Unterricht. Verlöbnisse. Aufgebote. Ledigleitszeugmffr, Trauungen, Sühneversuche, Einsegnungen der Wöch nerinnen, Fastenexamina, Beeidigungen und für alle bei den vorbedachten Handlungen verkommende Schriften und Zeugnisse, namentlich Geburt-Tauf-, Trau- und LonftrmationSscheiur, wgleichen Einträge in die Kirchenbücher, ferner das s»geuannte Beicht- geld, sondern auch die Opfer- und Häuslrrgelder, Michaelisgroschen, Weihnacht«- und GründonnerstagS-- grschenke, das HauSgenoffengeld, die Einnahme von den sogenannten Umgängen, für daS Schreiben der Grvattrrbrirfe, Master - oder Becken- oder Schitssel- geld bei Taufen, für Ostereier, sowie alle etwaige sonstige, unter verschiedenen Namen verkommende ortsherkömmliche Geld- oder andere Bezüge, wüch« nicht mit den geistlichen Lehnen im Zusammen hänge stehen oder nicht «u» den Kirchen- Srauen, Stiftungen und sonstigen zum Substautial- vermögen der betreffend n Stellen gehörenden Wb- lösungS- und anderen Lapitalien stießen «n den Bestimmungen darüber, wer das Local für die Er lheilung de« LonfirmandenunterrichtS herzugebeu, zu heizru zu beleuchten und zu reinige» hat, wird durch die Fixation der Gebühren dafür Nichts geändert. Insoweit die obengenannten Einnahmen bereits fixirt, beziehentlich adgelöp find, hat eS hierbei zu bewende», tz 5 und 6 werden unverändert angenommen, der »b« erwähnte Zusatzantrag zu letzterem wurde abaelehnt. Da zu tzH. 7 uud 8 umfängliche Anträge gestellt sind, wird hier die verathung asaebrochen. — In der Familie eine Bürger- in Meißen, der mehrere Schüler vom Lande in Pension hat, hat sich am Freitag der traurige Fall eremnet, daß einer der Schüler, in Folge eines Wort wechsel-gereizt, ein« andern mit einem Messer in den Oberschenkel gestochen hat und Dieser in Folge davon an Verblutung, trotz ärztlicher Hülfe, gestorben ist. * Au» drm XXII. Wahlkreis, 4 November. Von dem Vorstande des vogtländischen freisin nig« Verein- ausgefordert, sich nach Verlauf von über zwei Wochen doch endlich Über die Can» didatur deSHercnFranz Dieteljua in Wilkau zu äußern, hat der Vorstand deS konservativ« Ver ein- erklärt, daß er nunmehr die von ihm ur sprünglich. d. h vor Einleitung der Versuche zu
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