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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187611226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-22
- Monat1876-11
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1876
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Srschrinl tSgttch früh 6>/, u-r. «d «»rdttt— JohanuiSgasi« 3». Verantwort!. Haupt-Rrdactrur Fr. Hüttner in Reudnitz. Mr d. polit. Theü verantwortlich vr AriwU» B»dek in Leipzig. Annahme der für die nüchst- tolaende Nummer brstlmmtc« Zierate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags. an Tonn- und Festtagen früh dis '/»S Uhr. z» deuKttalru fllr Zus.Ttnoahmr: Ott« Klemm, Universltütsstr. 22, LouiS Löiche, Satharinenstr. ld,p. nur dt« Uhr. Ueiprigtr.Tageblalt Anzeiger. Orzau für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. A»fl«Se 14,65l». Ldonaraunt^rrl» viertelt.« incl. Bringerlohn b ML, durch die Post bezogen S ML Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Gxttadetlagev ohne Postbesvrderung 3« ML mit Postbesvrderung 4S Mt. Zaseralr taesp. BouraeoiSz. 20 Pf. Größere «christen laut unsere» PreiSverzrichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, tlttlame» »»«er dem «rdackiouistttch die Svaltzerl« 40 Pf. Inserate find stets an d. «eoedttto, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xr»omun«r»^«1i oder durch 327. Mittwoch den 22. November 187«. Bekanntmachung. Zur Ergänzung deS mit dem 2. Januar 1877 auSscheidenden DritttheilS der Herren Stadt» rerordneten ist die gesetzliche Neuwahl zu veranstalten. Die detzhalb angefertigte und in Druck gegebene Wahlliste liegt vom 18 November d. I. ab 14 Tage lang in fönenden Geschäftslocalen, deren Inhaber sich der mit der Auflegung und Aus händigung verbundenen MÜHwaltung mit dankenswerther Bereitwilligkeit unterzogen haben, als: bei Herrn M. B. Naumann, Tauchaer Straße Kd, » » F. N. Wittmar»«, Dresdner Straße 38, - - Gustav Fehler, Sternwartenstraße 34, - - Franz Wttttch, Windmühlenstraße 51, - -DH. Leuten»««», Körnerstraße 18. - - Earl Todt, PeterSsteinweg 13, »' - August Kuh«, Dorotheenstraße 6, - - Friedrich Möley, Ranstädter Steinweg l3, - - F. A O. Geißler, Nordflraße 25 und Peterssteinweg 2, - - Carl Golzsch, Gerberstraße 61, - - Gustav Juckuff, Hainstraße 18, » -CF. Schubert Nachfolger, Brühl Kl, - - Earl Schütte, Grimma'sche Straße tk und - - Hahn 6c Scheibe, PeterSstraße 3K, au- und wird während dieser Zeit aus Verlangen nicht nur an diesen Geschäftsstellen, sondern auch im Rathhause, 1. Stock, in der Rathsnuntiatur den Stimmberechtigten in je Einem Exemplare auS- gehändigt. BiS zu Ende de- siebenten TagS nach Bekanntmachung und Beginn der'AuSlegung, also biS zum 23. November d. I., steht jedem Betheiligten frei, gegen die Wahlliste bei dem Unterzeichneten Rathe Einspruch zu erheben, über welchen dann binnen der nächsten sieben Tage Entschließung gefaßt und dem Ein sprechenden eröffnet werden wird, wie denn auch die Liste nach der zu fastenden Entschließung eventuell berichtigt werden wird. Nach Ablauf obiger 14 Tage wird die Wahlliste geschloffen und ist den zu diesem Zeitpunkte etwa noch nicht erledigten Einsprüchen für die bevorstehende Wahl keine weitere Folge zu geben; auch können Bürger, welche in der geschloffenen Liste nicht eingetragen sind, an der Wahl nicht Theil nehmen. Die Wahl geschieht unmittelbar und hat jeder einzelne Abstimmende 11 ansässige und 11 un- ansässige Bürger, welche zugleich zum Ersatz stattgefundener, bez. biS zum JahreSschluß noch statt- sindender außerordentlicher Austritte auS dem Stadtverordneten-Collegium bestimmt sind, zu erwählen. Die Stimmzettel sind an einem der hierzu festgesetzten drei Wahltage, de» 4., 3. und «. December d. I., > in oen Vormittagsstunden von 9—12»/, oder in den Nachmittagsstunden von -—k Uhr i« dem Parterresaal der Buöbhändlerbörse vor dem Wahlausschuss« von den Abstimmenden selbst» in Person bei Verlust deS Stimmrechts für diese Wahl abzugeben. Ueber daS weitere Verfahren enthält unsere Bekanntmachung vom heutigen Tage, welche in den obenerwähnten GeschäftSlocalen mit einzusehen, überhaupt aber der Wahlliste beigedruckt ist, da- Nähere. Leipzig, den 8. November 1876. Der Nath der Stadt Leipzig. ' vr. Veorgi. Messerschmidt. Submission. Der Bedarf au Fuhren für daS hiesige Königliche Proviant-Amt auf das Jahr 1877 soll im Wege der Submission vergeben werden. Bewerber wollen ihre Offerten bi- So»«abend den^k. December d. I. Vormittags Rv Uhr im Bureau deS Proviant-AmteS (Schloß Pleißendurgs versiegelt und mit der Aufschrift „Offerte auf Fehren-Gestellung beim Proviant-Amte zu Leipzig" versehen, portofrei einsenden. Die näheren Bedingungen liegen im genannten Bureau zur Einsichtnahme auS. Leipzig, am 20. November 1876. Königliche- Proviant-Amt. Haushattplan -er Stadt Leipzig für 1877. » * Leipzig, 21. November Der Rath schlägt vor, von Anfang deS Jahres 1877 die Comman- direnden und Mannschaften der RathSwache mit Helm und Seitengewehr auszurüsten, wie DieS schon in Bezug auf die Polireimann- schaften der Fall ist. Die Kosten dieser Aus rüstung betragen nach genauen Anschlägen 1109 Als Gründe für die vorgeschlagene Neuerung giebt der Rath an, daß nicht allein in großen und mittleren Städten Deutschlands, son dern auch in kleinen Ortschaften und Dörfern, insonderheit in der Umgebung unserer Stadt die gedachte Ausrüstung eingeführt ist. E« fei er klärlich, daß die Rathßdiener nicht für obrigkeit liche Beamte angesehen und ihre Anordnungen nicht respectirt werden. Man halte sie gewöhn lich für Eisenbahnbeamte, und eS könne durchaus nicht Wunder nehmen, wenn Fremde, mit den hiesigen Einrichtungen nicht bekannt, voraussetzen, daß obrigkeitliche Beamte, deren Weisungen sie nachgehen sollen, äußerlich erkennbar sein müssen, und wenn sie auf Grund solcher Annahme den alS solche Beamte nicht erkennbaren RathSdienern den Gehorsam versagen. Der Rath macht weiter aufmerksam, daß bei der jetzt vielfach vorwaltenden Geneigtheit zur Widersetzlichkeit gegen obrigkeitliche Organe den Executiv-Beamten kaum zuzumuthen sein dürfte, bei Dienstleistungen, die eintretenden FallS die Anwendung von' Gewalt erheischen, also bei Ere- cutionen, Arreturen und bei polizeilichem Auf sichtsdienst unbewaffnet zu erscheinen. Wohl aber werde eS nur vortheilhaft fein, wenn bei Ereig nissen. welche große Menschenmengen zusammen- sühreu, die Pölizeimannschaften durch gleichartig ausgerüstete Rathsdiener verstärkt werden können, mögen solche Ereignisse erfreulicher oder uner freulicher Art fein. Die RathSwache bestehe zu meist aus gedienten Soldaten, vorzugsweise Unter- ofsicieren, von denen die jüngeren noch als Reser visten oder Landwehrleute dem deutschen Heere angehören, und offenbar könne eS ihre BerufS- ireudiakeit nicht erhöhen, wenn sie im grellen Gegensatz zu den hiesigen Polizeimannschaften und zu den Executivbeamten der umliegenden Ort schaften unbewaffnet einhergehen müssen. Conto 2 deS HaushaltplaneS betrifft das Poli zeiamt. ES fungiren dortselbst außer dem Director und einem Stadtrath 2 Polizeiräthe, 3 Assessoren, 1 Referendar, t Secretcnr, 24 Regi stratoren, 6 Vice-Registratoren, 2 Polizei-Com- miffare, 1 Polizei-Lieutenant, 1 Aufwärter, 6 Wachtmeister, 26 Corporale, 175 Schutzmänner und 1 Stockmeister. Der Gehalt der Polizeiräthe beträgt 4500 und 3900 .6, während sich die Gehälter der Polizei- Commiffare von 300«»—3300 .4t, diejenigen der Assessoren von 2700—3300 ^45, der Registratoren von 1500—2400 ^45, der Vice-Registratoren von 1200—1380 ^4t bewegen. DaS Einkommen deS Polizeilieutenants ist auf 2250 .4t festgesetzt. Die Löhne der Polizeiwacbtmeifter betragen 1650, 1590 und 156" .4t, die der Corporale je 1500 .4t, während die Löhne der Schutzmänner von 1100 biS 1260 .4t aussteigen. Die Polizeiwachtmann- schasten erhalten außerdem BekleidungSgeld, welche- für den Lieutenant 150 ^4t, für die Wachtmeister je 105 .4t und für die Schutzmänner je 90 .4t beträgt. AlS Kosten wegen der Verhafteten ist die Summe von 20,692 /45 eingestellt und eS er scheint ferner unter der Rubrik: „Andere Unkosten" unter Anderem ein Postulat von tOOO .4t zur Berittenmachung von Schutzleuten bei besonderen Gelegenheiten, welche Neuerung der Rath mit den besonders günstigen Erfahrungen motivirt, die bei den letzten großen Festtagen mit der Verwendung einer Anzahl berittener Schutz männer gemacht wurden. AlS Deckungsmittel erscheinen bei dem Conto deS PolizciamteS 42,000 ^4t für Gebühren und Strafgelder rc., ferner 27,000 .4t alS Beitrag des StaateS nach eine-Theiles deS Aufwandes Conto 3. die Stadtverordneten betreffend, giebt zu Bemerkungen nicht Anlaß. Unter Conto 4 erscheinen die Pensionen. Wartegelder und Unterstützungen. An 2 vormalige Bicebürger- meister werden je 6000 ^4t, an 3 ehemalige andere Rathsmitglieder dieGesammtsunnnevon 10,783.4t, an die Wittwe eine- vormaligen RathsmitgliedeS 3600 ^4t, an 13 vormalige städtische Beamte die Gesammtlumme von 6646 ^4t, an die Wittwen und Waisen ehemaliger städtischer Beamten die Bekanntmachung. Nach unserer Bekanntmachung vom 2. Juli 1875 sind die hiesigen Hausbesitzer und bez. deren Stellvertreter bei eigener Verantwortung verpflichtet, für gehörige und rechtzeitige Beseit gung des aus den Böden eindringenden Ruße- Sorge zu tragen. Dessen ungeachtet haben in neuerer Zeit wiederholt Ansammlungen von Ruß auf den Böden der Gebäude stattgefunden und ist dieS, da der Ruß durch einfliegenoe Funken in Brand gerathen, die Entstehungsursache von Schadenfeuern gewesen. Wir bringen daher die eiugangSgedachte Bestimmung hierdurch >mit dem Bemerken in Erinne rung, daß wir gegen Säumige aus Grund von tz. 368.« deS ReichSstrasgesetzbuchS mit Geldstrafe bi- zu 60 .4t oder mit entsprechender Haflstrafe Vorgehen werden. Zugleich bemerken wir aber, daß, da daS Ansammeln von Ruß auf Dachböden ebensowohl, wie da- Eindringen glühender Funken in dieselben besonder- durch Offenstehenlassen der Dachfenster und AuSsteigeösfnungen begünstigt wird, wir auch daS sorgfältige Geschloffenhalten dieser Oeffnungen in den Dächern zur Pflicht zu machen genöthigt sind und Contraventionen in dieser Richtung mit gleicher Strafe belegen werden. Leipzig, den 21. November 1876. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Harrwitz. Bekanntmachung. die Aufnahme schulpstichtiger Kinder in die Bereinigte Freischule betreffend. Diejenigen Eltern, welche für Ostern 1877 um Ausnahme ihrer Kinder in die Freischule bei unS nachzusuchen gesonnen sind, haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätesten- den 2. December d. I. auf dem Rathhause in der Schulexpedition, 2 Etage, Zimnrer Nr. 8, Vormittags von 9—12 Uhr und Nachmittag« von 4—6 Uhr persönlich anzuvringen und die ihnen vorzulegenden Fragen voll ständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch gleichzeitig die Zeugnisse'über daS Alter des anzumeldenden KindeS und de« Impfschein vorzulegen. In die unterste Claffc der Scbule können nur Kinder Aufnahme finden, welche zu Ostern 1877 daS sechste Lebensjahr vollendet und daS siebente noch nicht überschritten haben. Kinder, welche schon einige Jahre Schulunterricht genossen baben, können, soweit noch Raum vorhanden, in die oberen Elasten der Schule ausgenommen werden. Leipzig, am 17. November 1876. Der Schulau-schnH der'Stadt Leipzig. vr. Panitz. Lchnert. Bekanntmachung/ ^ Die von uns zur Submission ausgeschriebenen Zimmerarbeiten, Belegen der Sandstein stufen der südlichen Treppe in der Georgenhalle mit eichenen Pfosten betreffend,' sind vergeben und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, den 18. November 1876. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wangemann. Annahme von Schütts Zur Straßenschüttung wird an der verlängerten Teichstraße, östlich der Thalstraße biS auf Weiteres Schutt angenommen und mit 36 Pfennigen für den Eubtkmeter vergütet. ES darf nur Bauschutt oder Erdreich, Sand und Kies angesahren werden, wogegen Scherben, Asche, Geströhde und dergl. ausgeschlossen sind. Leipzig, den 18. November 1876. De- NathS der Gtadt Leipzig Straßenbau-Deputation. Die Inhaber der von unserem ll. Filial als abhanden gekommen angezeigten Interimsscbeme über die Sparkassenbücher Serie LI. Nr. 6637 und 74VA werden hierdurch aufgesordert, dieselben innerhalb drei Monaten und längstens am 23. Februar 1V77 an die Unterzeichnete Anstalt zurückzugeben oder ihr Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Sparkassen - Ordnung gemäß den Anzeigern die Bücher auSgehändigt werden werden. Leipzig, am 20. November 1876. Die Verwaltung des Leihhauses und der Sparkasse. Gesammtsumme von 5319 ^4l und für Warte gelder und Unterstützungen die Summe von 5250 ^45 gewährt. Conto 5, daS Stadtorchester betreffend, be darf keiner näheren Erörterung. Auf daS wich tige Conto 6, die Schulen betreffend, werden wir später zurückkommen. Conto 7 behandelt die städtischen milden Anstalten sowie die Bei träge an nicht städtische Anstalten und an ReügionSgemcinden. Der Zuschuß auS der Stadt- casse an das GeorgenhauS beträgt 37,877 .< an daß Waisenhaus 52,420 während der Zuschuß an daS städtische Krankenhaus St. Jacob aus die gewaltige Summe von 256,313 angewachsen ist. Unter diesem Conto, beziehentlich unter den vorgeschlagenen laufenden Unterstützungen erschei nen alS neue Postulate 600 .4? Beitrag an den Verein für Volkskindergärten, Erhöhung deS Bei trags zum Museum für Völkerkunde auf 900 300 .4? Beitrag an den Riedel'schen Verein und 600 .45 für 2, eventuell in 4 halbe zu thei- lende städtische Freistellen am Conservatoriuni der Musik. Die Vorstände deS Vereins für BolkS- kindergärten und deS Museum- für Völkerkunde hatten sich »,it bezüglichen Gesuchen an den Rath gewendet und derselbe glaubt in Rücksicht auf die gemeinnützigen Zwecke der beiden Vereine diesen Anträgen stattgeben zu sollen. In Bezug auf den Rievcl'schen Verein bemerkt der Rath, daß eS sich empfehle, ihm die verdiente Aner kennung seiner Bestrebungen durch eine Beihülfe seitens der Stadt an den Tag legen zu sollen. Die Anregung zur Begründung zweier städtischer Freistellen am Conservatoriuni ist von dessen Direktorium ausgeganqen. ES bandelt sich dabei, wie ausdrücklich Hervorgehoben wird, nicht im Entfernteste» um eine, wenn auch verschleierte Beihülfe für bas Institut selbst. Dieselben Er wägungen aber, welche die städtischen Collegien veranlaßten, für unbemittelte talentvolle Kinder an allen städtischen Zahlschulen Freistellen in sehr sreiaebiger Weise zu begründen, sind nach der Austastung deS Rathe- geeignet, auch zur Unter stützung und Ausbildung unbemittelter musikalischer Talente zu führen. DaS Ansehen und der weit verbreitete Ruf de- hiesigen Conservatoriuni- gebe die größtmögliche Sicherheit für die erfolgreiche Verwendung solcher Unterstützungen. Professor iir. Nudols Sreuner. LH Leipzig, 20. November. Amtlich wurde vorgestern bekannt gegeben, daß der vr. mocl. Brenner zu Merseburg zum außerorventlicben Professor der Medici« an der hiesigen Universität ernannt worden sei. Mancber wirb sich gefragt habe», wie kommt es, daß man von dieser „Be rühmtheit" der Nachbarstadt Meiseburg noch wenig oder nicht- gehört hat, die aus ihrer ärztlichen Stellung die Privatdocenten,Laufbahn überspringt und sogleich in das Lager des Pro- sessorenthumS hinübergrht? DaS muß seine guten Gründe haben und diese sollen in Kürze hier be rührt sein. Der neu creirte Professor vr.RudolfBrenner, gebürtig aus Merseburg, ist der Sohn deS vor noch nicht langer Zeit verstorbenen Dom-Ren danten Brenner daselbst, studirte Ende der Vierziger Jahre Medicin und ließ sich, nachdem er proniovirt und daS StaatSeramen glücklich be standen hatte. alS praktischer Arzt in Ouedlin- bürg nieder. Al- einige Iabre hierauf der Krimkrieg ausbrach, sah sich die russische Ne gierung genöthigt, im AuSlande, namentlich in Preußen, tüchtige junge Aerzte zu engagireu, unv wurde ihr unter Anderen auch O>. Brenner empfohlen ; eS gelang ihr auch, den wackern, höct st strebsamen und dabei energischen Mann zu ge winnen, und Derselbe trat, nach Abschluß dcS Vertrag- mit genannter Regierung, die damals nock höchst beschwerliche Reise nach dem Kriegs schauplatz in der Krim an Dort eingctrosien, wurde er in dem Haupt-Lazareth zu Snnfero« pol angestellt, entwickelte während der langen Zeit seines dortigen Aufenthalte- eine ungemeine Thätigkeit und zeichnete siw namentlich auch in orgamsirender Beziehung rühmlich auS. Seine hervorragenden Eigcnschästen gaben der russischen Regierung nach den, Friedensschlüsse Veranlassung, ihn für daS Krieg-Ministerium zu gewinnen, welchen ehrenvollen Antrag jedoch 1>r. Brenner auSschlug und nur darum nachsuchte, sich iu, russischen Reiche als praktischer Arzt niedcrlassen zu dürfen, welchem Gesuch bereitwilligst entsprochen wurde. vr. Brenner nahm nun seinen Wohnort ,n St. Petersburg und wußte sich bald die auS- gebreitelste ärztliche Praxis in der hohen Aristo»
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