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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187611243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-24
- Monat1876-11
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1876
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Erschrtst tS,Uch früh 6'/, Uhr. »ckartt«, mN «rpedllN, JohauniSgaff« LZ. Vrrautwortl. Haupt-Redacleur Ar. Hüttner in Reudnitz. Für d. polit. Theil verantw-rllich vr Anwld Bodek in Leipzig. Snnahme der für die nächst- folarnve Nummer bestimmter Anserate an Wochentagen bis allhr Nachmittags, an Zonn- »nd Festtagen früh bis '/,S Uhr. Z» den/tllatr» siir 2»f. 7,»»ahmr: Ott« Stemm. Univrrfitätöstr. 22, L«»t« Lösche, Satharinenstr. 18,p. nur bis Uhr. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. A«fl«8e 14,«SO. Lvooarmroteprrt» Viertels. incl. Brinaerloha 5 Mt. durch di« Post bezogen 8 Jede einzeln« Nummer »0 Ps. Belegexemplar 10 Pf. »ebühren für Extrabeilagen ohne PostbrfÜrdrrung 36 ML. mit Postbefvrdermeg 4L Ml- Zllslrate larsp vourgeoiSz. 20 Pf. Brößere Schriften taut unsere« Preietverzeichniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Rrctamra oaier dem Urdartton«ßrich di« Spaltzeile 40 Pf. Inserat« sind stets an d. <r,rdMo» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pe»«niunar»uch oder durch Postvorschuß. W 32S. Freitag den 24. November Bekanntmachung. Abermals ist ein hier gehaltener Hund der Tollwuth dringend verdächtig befunden worden. Derselbe, ein Mittelgroßer frieSländer Tpitz von weißer Farbe und einige« gelben Flecke» auf dem Rücken, männlichen Geschlechts, ist, nachdem er auf dem HoSpitalplatze hier mit anderen Hunden zusammengekommen und einen derselben, welcher bereit- getüdtel worden, gebissen hatte, am 15. diese- Monats bier entlausen und am 16. dieses MonatS im Dorse Großbardau bei Grimma, wo er angeblich Kinder und Hunde gebissen hat, getödtet worden. Wir verfügen daher hiermit für den Stadtbezirk Leipzig die Huudesperre auf zwölf Wochen, d. i. bis mit 8. Februar 1877, so. daß während dieses Zeitraums alle Hunde ohne Ausnahme einschließlich der hier gehaltenen Zughunde eiuzufperreu sowie ei»gesperrt zu halten sind und kein Hund aus öffentlichen Strafen und Platzen oder sonst frei umherlaufcn darf. Hunde, welche auf Straße«, Wege», Platzen oder sonst außerhalb geschlossener Räume und zwar auch innerhalb der Grundstücke an Orte», welche Zederman» zugänglich stad, insbesondere in öffentlichen, namentlich RcftaurationS Localen betroffen werden, sind daher vom Caviller einzufangen bez. zu tödten, ibre Be sitzer aber oder Diejenigen, welche die Hunde mit sich führe«, mit 10 bis 00 Mark Geldstrafe oder enlsprecvender Haft zu bestrafe«. Wenn e« unumgänglich nöthig ist. Hunde auf die Straße zu bringen, insonderheit, wenn sie zur Jagd mitgenommen, von einem Orte zum andern geschafft werden oder wenn sie sonst aus kurze Zeit außerhalb geschloffener Räume sich aushalten muffen, ist eS gestattet, dieselben, jedoch mit Maulkorb versehen und an kurzer Zeine auf der Straße, ausschließlich der Trottoirs, zu führen. Schäferhunde, dasern sie mit vorschriftsmäßigem Maulkorbe versehen sind, können zur Bewachung der Heerde gebraucht werden. Auch bezüglich der auswärtigen Zughunde, welche im Stadtbezirke betroffen werden, treten vorstehende Bestimmungen mit Ablauf von 14 Tagen, von Bekanntmachung gegenwärtiger Ver ordnung abgerechnet, d. i. vom 0. December diese- Jahre- ab in Kraft, eS dürfen aber auch bi- dahm solche Zughunde hier niemals ohne besondere Aufficht gelaffen werden. ES bleibt hierbei weiterer Entschließung Vorbehalten, ob daS Einbringen von Zughunden in den Stadtbezirk, sowie daS Anspannen solcher hier überhaupt wieder gestattet werden wird Alle Hundebesitzer haben übrigen- ihre Hunde genau zu beobachten und bei Wahrnehmung irgend welcher verdächtigen KrankheitSerscheinungen sofort die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen und davon bei Vermeidung von 30 Mark Strafe unverzüglich bei unS Anzeige zu erstatten. Die Wach- und Polizeiorgane sind zu strengster AufsichtSsührung angewiesen worden. Leipzig, am 23. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. vr. Reichel. Bekanntmachung. Nach unserer Bekanntmachung dom 2. Juli 1875 sind die hiesigen Hau-besitzer und bez. deren Stellvertreter bei eigener Verantwortung verpflichtet, für gehörige und rechtzeitige Befeit gung de- aus den Böden eindringenden Ruße- Sorge zu tragen. Dessen ungeachtet haben in neuerer Zeit wiederholt Ansammlungen von Ruß auf den Böden der Gebäude stattgesunden und ist die-, da der Ruß durch einfliegenbe Funken in Brand gerathen, die Entstehungsursache von Schadenfeuern gewesen. Wir bringen daher die eingang-gedachte Bestimmung hierdurch mit dem Bemerken in Erinne rung. daß wir gegen Säumige auf Grund von tz. 368,8 deS ReichSstrafgcsetzbuchS mit Geldstrafe biS zu 60 ^k oder mit entsprechender Haststrafe vorgeben werden. Zugleich bemerken wir aber, daß, da daS Ansammeln von Ruß aus Dachböden ebensowohl, wie daS Eindringen glühender Funken in dieselben besonder« durch Ossenstehenlaffen der Dachfenster und AuSsteigeöffnuugen begünstigt wird, wir auch daS sorgfältige Geschloffenhalten dieser Oeffnungen in den Dächern zur Pflicht zu machen genöthigt sind und Contraventionen in dieser Richtung mit gleicher Strafe belegen werden. Leipzig, den 2l. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Harrwitz. Bekanntmachung, den diesjährigen Christmarkt betr. Wegen de- am 17. December beginnenden Christmarktes verordnen wir Folgende-: 1) Diejenigen, welche den Markt benutzen wolle«, haben sich biS zum 2. December diese- ZahreS bei unserem Marktvoigt (Naschmarkt Nr. l, 2. Etage) zu melden. Später ein gehende Anmeldungen müssen unberücksichtigt bleiben. 2) Der hiesige Wochenmarkt wird von und mit DonnerStag den 14. December ab auf den Fleischerplatz verlegt, auch während der Markttage den Verkäufern von Töpfer- und Steingutwaaren von dem vorgedachten Zeitpuncte ab die Benutzung des sogen. Böttcher- und TöpfermarkteS gestattet. 3) Der Aufbau der Äuden aus dem Christmarkte ist vom 14. December ab gestattet, wogegen daS AuSpacken und Einräumen der Waaren nicht vor Mittag- 12 Uhr de- 16. December beginnen darf. 4) Der Verkauf der Waaren hat am 24. December biS 12 Uhr Mitternacht statt, auch ist an den in den Christmarkt hineinfallenden beiden Adventsonntagen, am 17. und 24. December, der öffentliche Handel in Läden, auf Straßen und Plätzen erst nach be endigtem VormittagSgotteSdienste, d. i. nach 10»', Uhr Vormittags, gestattet. 5) Die Räumung sämmtlicher Buden und Stände, sowie der auf dem AugustuSplatz zum Feilhalten von Christbäumen benutzten Plätze ist von den Verkäufern noch am 24. De cember bis Mitternacht- 12 Uhr zu bewirken. 6) Es bleibt auch dieSmal gestattet, die für den Christmarkt benutzten, auf dem Markte befindlichen Buden noch am 25. und 26. December stehen zu lassen. ES haben aber die Miether sowohl als die Verleiher der Buden darauf zu sehen, daß sämmtliche Buden nach Ausräumung der darin befindlichen Waaren sofort gut geschloffen, d. h. die Klappen zugebolzt, die Thüren verschlossen oder vernagelt sowie die Äudenplanen nebst den dazu gehörigen Planenstangen gänzlich beseitigt werden. 7) Sämmtliche Christmarktbuden, soweit dieselben nicht mit Einwilligung der Meßbudcn- Deputati'on für Besucher der Neujahrsmeffe benutzt werden sollen, sind am 27. De cember abzubrechen und muß deren Fvrtschasfung noch an demselben Tage erfolgen, auch bis Abends 8 Uhr beendet sein. 8) Der Verkauf von Christbäumen wird bereit- vom 16. December ab auf dem AugustuS- platze gegen Standgeld von 3 ^k für jeden gleichmäßig groß zu bcmeffenden Platz ge stattet, jedoch unter ausdrücklichem Verbot de- Einschlagens von Pfühlen. 9) Wegen Aufstellung der Christbäume und sonst allenthalben ist den bezüglichen Anord nungen unseres MarktvoigtS unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe biS zu SechSzig Mark oder im Falle de- Unvermögen- mit entsprechender Haftstrase geahndet werden. Leipzig, am 6. November 1878. Der Rat- der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. vr Reichel. Bekanntmachung. Die am 20. dss. Monats zum Besten de- Theater Pcnstons-Fond- stattgefundene Vor stellung der Oper „Fidelis" hat eine Einnahme von 1326 .4k 95 ergeben und sprechen wir dm geehrten Besuchern dieser Vorstellung hiermit unfern Dank für ihre bewiesene Theilnahme auS. Leipzig, den 23. November 1876. Der DerwaltnugS-AuSschuß der PensionS-Anstalt deS Leipziger StadttheaterS. Quittung und Dank. Don Herren Lehmann Schmidt hier ist unS heute die Summe von Eintausend Mark mit der Bestimmung zugegangen, solche in Beträgen von je zwanzig Marl alS WrihnachtSgabe an verschämte HülsSbedÜrftige zu vertheilen. Für die durch diese Gabe bewiesene hochherzige Gesinnung sprechen wir unfern wärmsteil Dank auS. Leipzig. 20. November 1876. Die Arme« - Anstalt. Th. Wagner, d. Zt Cassirer. Haushallplan der Sta-1 Leipzig für 1877. rv. * Leipzig, 23. Nodbr. Conto 27 betrifft die Jagden und die Fischerei. Als Einnahmen erscheinen u. A. 2387 ^tk Pachtgeld von den Jagden, 600 Ertrag für Wildpret vom Burgauer Revier und 500 -E Ertrag für Wild eret vom Connewitzer Revier. Dieses Erträgniß ist etwa- niedriger alS im Vorjahre, weil der ge- samuite Wilbstand durch den andauernden, mit tiefer Schneelaqe verbundenen Winter und durch die folgenden Ueberschwemmungen bedeutend ge litten hat, so daß auch eine größere Jagd für die Saison 1876—1877 ausgeschlossen ist. Für die Fischerei in der Parthe wird ein Pachtgeld von 27 an die Stadt gewährt. Ein sehr werthvolleS Besitzthum für die Stadt ist der Steinbruck bei GraSdorf. dessen Erträgnisse die Ausgaben jährlich um etwa 70,000 Übersteigen. Der Abbau im Stein bruck ist aus den Antrag der Stadtverordneten vom Ratbe im SubmisfionSwege vergeben worden. Der ErlöS an Steinen ist angenommen mit 82,350 für 15,000 lD Meter bossirte Steine 1. uud 2 Claffe, mit 1240 .4k für 100 Cubik- meter bossirte Steine 3. Claffe, mit 720 ^tk für 180 Cubikmeter Bausteine, mit 3920 »4 für 980 Cubikmeter roh« Pflastersteine, mit 25,740 ^tk für 6600 Cubikmeter Schlagsteine und 28,320 für 4800 Cubikmeter Knack. Zu Conto 29, die BergwerkSkuxe betreffend, bemerkt der Rath Folgende-: Obgleich nach einer im Laufe d. I. unS zugegangenen Mittbcilung der Verwaltung der ManSselder Gewerkschaft in Folge der emgetretenen Conjuncturen (Sinken de- «Überpreise-) der Ertrag der Kuxe hinter dem m diesen, Jahre gezahlten wesentlich Zurückbleiben wird, so hielten wir eS doch für tdunlicd, wenigsten- den im Budget 1876 angenommenen Satz, der durch den Ertrag bedeutend überholt wurde, beizubehalten. Eine Au-beute von Zwitter stock's tiefem Erbstollen ist wegen der noch immer sehr niedrigen Zinnpreise augenblicklich nicht zu erwarten. Die beiden städtischen Fleischhallen liefern, wie wir auS Conto 30 ersehen, ein MiethzinS- Erträgniß von 19,544 während die Bedürf nisse 5375 betragen. Conto 3l handelt von den Gebäuden in der Stadt. Die Mieth- zinsen sind mit 487,296 ^tk eingestellt. Hierunter befinden sich 185.332 ^ik Miethnnsen, welche da- KrankenhauS und da- GeorgenhauS, die Nicolai schule, höhere Töchterschule, Realschule und 9 Volksschulen für die Benutzung der sämmt- lichen dazu gehörenden Gebäude sammt Zube hör an die Stadtcaffe alS Eigenthümerin dieser Grundstücke zu gewähren haben. Die Höhe dieser MiethzinSbeiträge ist, waS die Schulen anbelangt, nach einer 3»/rproc., im Uebrigen nach einer 4»/,proc. Verzinsung der ge- sammten GrundstückSwerthc festgesetzt worden. DaS biShcr der Georaenhalle eröffnete besondere Conto ist auf dieses allgemeine Conto überaeqangen und eS sind daher die einschlagenden Positionen in Bedürfnissen und Deckung-Mitteln hierdurch, sowie durch Hinzutritt der Grünen Linde beeinflußt. Wieder eingestellt ist der Abputz de- Gewandhauses mit 18,900 ferner sollen an der Gcoraenhalle sämmtliche Fenster und Thore äußeren Anstrich erhalten, die Hoffront und der Giebel an der Ritterplatzseite abgeputzt werden. Bei Conto 32, die Schauspielhäuser be treffend, läßt sich eine Vergleichung mit den An sätzen keS Vorjahre- im Allgemeinen um des willen nicht anstellen, weil die Ansätze selbst in Folge der Bestimmungen de< neuen Pachtvertrag- mit vr. Förster wesentliche Umgestaltungen zu erfahren hatten. Unter den Deckung-Mitteln er scheinen 30,000 Pachtgeld für beide Schau spielhäuser, 15,000 .4k Beitrag de- Pächter- zur Besoldung des vom Rathe bei den Schauspiel häusern angcstelltkn Personal-, sowie für einige andere seitens de- Ratbes übernommene Verpflick tungen, 12,000 .4k Pachtgeld für die Conditorci und die Restauration-raume im Neuen Theater :c. InSgesamml übersteigen die Einnahmen diese- Conto die Ausgaben um etwa 24,000 .4k. Conto 33 betrifft die Räume und Plätze. AlS DeckungSmittel sind aufgeführt 4500 .4k Pachtgeld von Räumen x, 22.500 ^<k Platzgeld von Straßen und Plätzen außer den Messen, 30,000 .4k Platzgeld in den Messen, 300 .4k Platzgeld während deS Christmärkte-, 5600 .4k Platzaeld vom Waagemarkt, 390 .4k desgleichen vom Wollmarkt. Unter den Bedürfnissen werden u. A. gefordert 2200 .«k für Reparatur des eisernen Ladefchuppen«, dessen Blechdach aus beiden Seiten mit Oelfarbe gestrichen werden soll. AuS Conto 34 ist ersichtlich, daß die Buden in der Stadt 70,250 ^ik, die Lederbuden 6000 ^tk und die Leinwanbbuden 3157 .4k MiethzinS gewähren. DaS Gesammtbedürfniß dieses Conto beziffert sich auf 38,580 ^kk Der AnschaffungSwerth der Buden ist mit 170,701 ^k angegeben. Unter den DeckungSmitteln de- nächstfolgenden Conto, die Wasserleitung betreffend, finden sich verzeichnet 180,000 .4k. WafferzinS von 2855 mit Wasserleitung versehenen Grundsiücken, 3015 .4k deSgl. für Viehstand und Wagen, 46,351 .4k deSgl. für gewerbliche Zwecke, 8482.4k deSgl. für Gartenanlagen und Gewächshäuser, 1500 .4k deSgl. für die öffentlichen Promenaden, 1950 .4k deSgl. für Springbrunnen, 9900 .4k deSgl. für öffentliche Ständer, 23,000 .4k deSgl. für Besprengung und Spülen der Straß-n, 6330.«ik deSgl. für vorübergebenden Privatbedarf, alS Bauten x, 8100 .4k für Privatadzweigungen, 6000 ^ik WafferzinS für neue, im Jahre 1877 zu erwartende Anmeldungen: Bedürfniffeund DeckungS mittel der Stadtwafferkunst balanciren mit 295,538 .4k Durch die Legung eines DuckerS unter das Pleißenflußbett und den Sckleußiger Weg soll eine raschere und vollständigere Ab führung der Wasser deS Bauergrabens herbei ge führt werden. Der Bauergraben wird in Folge de- jetzigen mangelhaften Abflüsse- im Frühjahr und de, regnerischer Witterung von solchen Waffermengen gefüllt, daß daS Waffer in daS Maschinenbau- dringt. Zm nächsten Sommer soll wegen vorzunehmender Userbaulen diePleiße ohnehin abgeschlagen werden und wird dann die Legung de- Dückers gleichzeitig erfolgen können. Altes Theater. Leipzig, 23. November. DaS Gefammt- Gastspiel deS Direktor- I. Fürst mit seiner Gesellschaft auS Wien fand gestern mit „Stadt und Land'' seinen Abschluß. Wir haben über die Aufführung dieses Stücke- bereit- berichtet und fügen nur hinzu, daß außer demselben auch die Lebensbilder und Possen: „Die schöne Schusterin", die „Throler Sänger", „Herzbünkerl" wiederholt wurden. Uebcrblicken wir da- Repertoire dieser Gesellschaft, so können wir e- natürlich kein reich haltiges oder glänzende- nennen; die aufgeführten Stücke ließen an geistvollem Witz, an wahrhaft künstlerisch ausgeprägten Situationen und an interessanten Charakterbildern wohl Manche- ver missen; auch lies Da«, waS gesprochen und ge sungen wurde, mitunter sehr an der Grenze de- Decentcn hin ; aber dennoch hatte die Gesellschaft auch ihre großen Vorzüge. Die Stücke gingen meist sehr sicher und glatt; da- Zusammenspiel war mitunter wie auS einem Gusse und der VolkSgeist trat ungeschminkt und natürlich auf. Gestalten wie der Wastl, der Sebastian, die schöne Schusterin, der Wenzel rc. wirkten deSdalb so er heiternd, weil man dabei von wirklicher Lebens lust angeweht wurde und nicht geschraubte Menschen- copien vor sich hatte. Die Theiinahme deS Publicum- fehlte deshalb auch nicht, und mehrmals, wie auch gestern der der Abschied-Vorstellung, war daS Hau« Vicht gefüllt. Obgleich die gestrige Aufführung de- „Viehhändler-" manch kleines Versehen aufwü« und nicht so ergreifend wie die erste war, so wurden doch die Darsteller wiederholt gerufen und am Schluffe auch Direktor Fürst selbst, der seinen innigsten und herzlichsten Dank für die freundliche Ausnahme au-sprach.
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