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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187611305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18761130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18761130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-30
- Monat1876-11
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1876
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Erscheint löslich früh 6'/, Uhr. Lebmil», »«» -rrcstli», JvhanniSgasse 3Z. verantwort!. Haupt - Rcdacteor Fr. Hüttner in Reudnitz. Kür d. polit. Thril verantwortlich Dr. Arnotd Bodrk in Leipzig. »«nahmt der für die nächst folgende Nummer bestimmte Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, au Sonn- und Festtagcn früh dis V.v Uhr. 2, deaFUtatr» str Z,l. Aamchmr: Ott« Klemm. UnivrrsitütSstr. 22. Laut« Lösche, »atharinrnfir. 18. p. nur dis '/^ Uhr. W S35. UchMer Tagcblall Anzeiger. Orzall für Politik, Lrcalgeschichte, Handclr- und Geschastedkükhu Donnerstag den 30. November 14,SÜ0. AdnumurMenti» viertelt-4V, M» incl. Brinaertohn L Mt. durch die Post bezogen S Mi Jede einzetue Nummer »v Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen »hnr Postbesvrdcrung Ztt Mi. mit Postbesvrderung 4L Mt Inserate 4grfp. Bourgeois-. 20 P; vrvßcr« Schriften laut nuferem PreiSverzeichnitz. — Tabellarifebri Satz nach höherem Lar« LeUawea ualrr dem NcdacttLnnßrtch di« Spaltz«il« 4u Pf. Inserate find stets au d. rexebttt-» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«i> umanmck oder durch PostvorfchuA. 187«. Gewerbckammer Leipzig. DonnerStag den 7. December 1876, Nachmittags 5 Uhr findet eine öffentliche Sitzung der Ge- werbrkammer im Saale der ersten Bürgerschule hier statt. Tagesordnung: I) Registranden-Vortrag. 2) Haushaltplan und Iahresrechnung. 3> Leipziger Messen. Leipzig, den 28. November 1876. Die Gewerbekaneneer daselbK. W. Häckel, Vorsitzender Adv. Ludwig. Secretair. Bekanntmachung, die Eisbahnen betreffend. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir die Fischerobermeister Herrn Karl August Kneifet und Herrn Heinrich Adolph Böse angewiesen haben, die Flüsse, Fluth- rinnen und Teiche hiesigen Stadtbezirks, soweit dieselben als Eisbahnen benutzt werden, während der Dauer gegenwärtigen WinterS sorgfältig zu überwachen. ES ist daher den Anordnungen derselben sowohl seitens der Inhaber der Eisbahnen, alS auch seitens der die Eisbahnen Besuchenden unbedingt Folge zu leisten. Insbesondere ist daS Betreten deS EiseS'und da- Schlittschuhlaufen, bevor Solche- auf der fraglichen EiSbahn von den Obengenannten für unbedenklich erklärt worden, verboten. Es haben auch die Inhaber der Eisbahnen aus bezügliche Anordnung und namentlich bei eingetretenem Thau» wetter den Zutritt zu ihren Bahnen ferner nicht zu gestatten und etwaige eisfreie ober nicht genü gend sichere Stellen in gehöriger Weise abzusperren. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe biS zu SechSzig Mark oder mit Haft biS zu 14 Tage» geahndet werden. Leipzig, am 27. November 1876.' Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. vr. Reichet. Bekanntmachung. Son«abe»d, de» 2. December d. I., fr»h S Uhr sollen in der Gcorgekhaile Brühl 8!r. 42, Eingang zum Esterhazykeller, eine Partie alte- Eisen, Zinngeräthe, alte Fahnen, diverse Gläser und Lampen u. s. w., ferner unmittelbar nachher auf dem Borrathsplatze am Täubchenwege eine Partie alte Pfostenstücke, 2 hölzerne Treppen und eine Anzahl alS Pechpfannen benutzter gutz eiserner Kessel unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an den Meisrbie lenden versteigert werden. Leipzig, am 28. November 1876. s Der Rath der Stadt Leipzig. " ----- Renl Bekanntmachung. Mit Bezugnabme auf unsere Bekanntmachung vom 5. Juli 1876 bringen wir hierdurch in Erinnerung, daß die Herren Aerzte über die im lausenden Jahre ausgesührten Impfungen eine Liste nach dem Formular V vollständig auszuftellen sowie biS zum Schlüsse diese- Jahre- ohne jede weitere Aufforderung an die zuständige Behörde (also für die hier aufhältlichen bez. für die die hiesigen Lehranstalten besuchenden Impflinge anyer (RathhauS, 2. Etage, Zimmer Nr. 17) einzureichen, unterbleibenden Fall- aber Geldstrafe bis zu 100 Mark zu gewärtigen haben. Um übrigen- eine gehörige Controle über die nach tz. l Ziffer 2 de- ImpfgesetzcS vom 8. Ap"l 1874 impfpflichtigen Zöglinge zu ermöglichen, iverden die Herren Aerzte zugleich hierdurch veranlaßt, bezüglich dieser im Jahre 1876 wiederimpspflichtig gewesenen, in den Jahren 1863 oder 1864 ge borenen Zöglinge in Colonne 19 jener Liste zu vermerken, welcher Lehranstalt der betreffende Jnepsting angehSrt. Leipzig, am 20. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. l-r Reichel. Bekanntmachung. Die am 21. dies. Mon. von unS zur Verpachtung versteigerte EiSentnahnee auS der Parthe und vereinigten Parthe und Pletste von der Gerberbrücke biS hinter daS Gut Pfassendorf (Fellviehhof), dem Abfallgrabe» de- Hochzettwehre» und dem Pletstenwildbette von der Brücke aus der Plagwitzer Straße aufwärts v.S zum Kirschwehr ist den Höchstbietern zugeschlage«, hingegen bezügl der übrige« Fl«ststretke» der Zu schlag abgelehut worden und werden daher in Gemäßheit der BersteigerungSbedingungen die Bieter auf letztere, sowie die übrigen Bieter auf erster? hiermit ihrer Gebote entlassen. Leipzig, den 23. November 1876. Der Rath der Stadt Leipzig. !. Cer vr. Tröndlin. serutli. Annahme von Schutt rc. Ilr. Tröndlin. kenlsch, Insp. Zur Straßenschültung wird an der verlängerte« Letchstraste, östlich der Thalstrahe biS aus Weitere- Schutt angenommen und mit SV Pfennige» für den Enbtkneeter vergütet. ES darf nur Bauschutt ober Erdreich, Sand und KieS angefahren werden, wogegen Scherben, Asche. Geftröhde und dergl. ausgeschlossen sind. Leipzig, den 18. November 1876. De» Rath» der Stadt Leipzig Strahrnbau Depatatio». f V-» LandeSculturrath. * Leiwin» 2S. November. Der LandeScultur- rath zu Dvwden hielt am 21. und 22. November zwei Sitzungen ab. in denen ein« größere Anzahl wichtiger und allgemein interessanter Gegenstände berathen wurde. Wir theilen darüber daS Fol gende mit. Die Staatßregierung brachte zur Kenntniß der Versammlung, daß die pflanzenphysioloaischc Ver suchsstation zu Tharandt von dem Ministerium de» Innern übernommen und mit den erforder lichen Mitteln auSgestattet, die chemisch-physiolo gische Versuchsstation zu Dresden alS Bestandtheil rer königl. Thierarzneischule daselbst wieder her gestellt und reicher dotirt, und dem aqricultur- chemischen Laboratorium an der landwrrthschaft- lichen Schule zu Döbeln gestattet worden, Ana lysen zur Dünger - Controle :c. gegen Entgelt cuSznführm, wodurch dasselbe in dem seitherigen Berhältniß zu den landwirthschastlichen Vereinen verbleibt. Bon den übrigen Eingängen erwähnen wir. daß die deutschen Agriculturchemiker be schlossen haben, im September 1877 daS 25 jährige Bellehen der landwirthschastlichen Versuchsstation ,n Möckern, alS der ersten deutschen Versuchs station. festlich zn begehen. In der Zollfrage ist aus Veranlassung de- LandeSculturrathS durch eine große Anzahl landwirthschaftlicher Vereine Lachsen- und benachbarter Staaten eine gleich lautende Petition an den Reichstag und da- RcichSkanzleramt für endgültige Beseitigung der Eisenzölle mit dem 1. Januar 1877 emgereicht worden. Der in der letzten Sitzung gegebenen Anregung zur Errichtung von Baracken auf dem Artillerieschießplatz zu Geithain zur Erleichterung der »inliegenden Ortschaften ist an zuständiger Stelle weitere Folge gegeben worden. Die Streitsache de- LandeSculturrathS mit der Sächsischen ViehvcrsicherungSbank ist nunmehr auch in der höchsten Instanz zu Gunsten des ersteren entschieden. Die Gerichte haben den LandeSculturrath zur Erlaß einer Warnung, wie solche gegen die gedachte Gesellschaft erlassen wurde, alS berechtigt anerkannt, da er den Charakter einer Behörde habe und in der für die Bekanntmachung gewählten Form eine Beleidigung nicht gefunden werden könne. Der erste Gegenstand der Tagesordnung betraf eine Eingabe der ökonomischen Gesell schaft für daß Königreich Sachsen, worin sie den LandeSculturrath ersucht, dahin zu wirken, daß die Ableitung der städtischen Abfall stoffe in fließende Gewässer untersagt und daß Überhaupt solche Einrichtungen getroffen werden, welche diese der Düngung nützliche Ab iallstosfe der Landwirthschast in erleichterter Weise und zu rechter Zeit zugänglich machen AuS dem vom Toeralsicretair con LangSdorf hierüber er statteten Referat ging hervor, daß die landwirth- schastliche Production in Sachsen mit der Zu nahme der Bevölkerung de- Laude- nicht gleichen Schritt gehalten habe. Der Mehrbedarf an Körnern berechnet sich für 1875 auf 4*/., Mill Centner, an Fleisch ans 564 000 Ctr., welche mit einem Aufwande von circa 73 Mill. Mark von außen eingeführt werden müssen. Die Steigerung der Production liege daher im dringenden Interesse der Gesammtbewohn-r de- LanteS und iekönnenur durch Sieiaerung der Bodenkroft erreicht werden. Die Vermehrung der Bodenkraft durch ünstliche Düngemittel finde ihre natürliche Grenze in dem hohen Preise derselben und e- sei deShall die sorgfältigste Zurathehaltung der Abtrittfioffe anzustreben, welche für Sachsen einen Gesammt- werth von ca. 15^, Millionen haben, wovon ur Zeit wohl der dritte Theil verloren gehe. Die Ableitung der Fäcalien in die Flüsse fei aber nicht nur unwirthschaftlich, sondern auch für die Gesundheit der Uferbewohner unterhalb der Ein mündung der Canäle nachtheilig und für di« Fischerei verderblich. In England sei deshalb durch eine ParlamentSacte die Verunreinigung der Flüsse durch Cloakenleitungen ausdrücklich untersagt worden. Die sich an den Vortrag anschließende lebhafte DiScusfion ergab, daß man allerseits die Ueber- eugung von der Schädlichkeit der Ableitung der Zäcaliea in die Flüsse theilte. Der Regierung-, commissar Geb. Medicinalrath vr. Günther schloß sich dieser Ansicht vollständig an und hielt die Verbindung de- SchlemmsyftemS mit der Berie selung für die richtigste Einrichtung für größere Städte. Schließlich gelangte der Antrag zur Annahme, wonach die möglichst vollständige Erhaltung der menschlichen Aimwursstofse in Stadt und Land und deren Verwerthung zur Erhöhung der Pro- ductionSkraft de- Boden- für eine volk-wirthschaft- liche wichtige Aufgabe, die Ableitung derselben in die Flüsse für eine sehr schädliche Maßregel erklärt und daß Ersuchen an die StaatSregierung gerichtet wird, diese Ableitung zu Untersagen und auf thun lichste Erleichterung der Abfuhr der Latrine, ins besondere durch Ermöglichung der Verschiffung und Gewährung ähnlicher Einrichtungen auf den Eisen bahnen, wie solche in Württemberg bestehen, hin zuwirken. Zu Punct 2 der Tagesordnung — Referent Geh Rath vr. Roscher — wurde der Antrag angenommen, da- Ministerium de- Innern zu ersuchen, bei dem königlichen S t a t i st i s ch e n B u r e a u einen oder bei Bedarf mehrere technisch gebildete HülfSarbeiter anrustellen, um die land- und forfi wirthschastliche Statistik einer möglichsten AuS bildung entgegen zu führen und bei Erhebung der Angaben Über die 1876er Ernte zugleich eine Erhebung der mit den einzelnen Früchten bestellten Flächen vornehmen zu lassen. Ueber den Beschluß, einen landwirthschast lichen Maschinenmarkt in Leipzig zu er richten, haben wir da- Nähere bereit» m der letzten Nummer mitgetheilt; in Verbindung hier mit wurde ein Antrag, die Frage untersuchen zu lassen, wie die Prüfung neuer Maschinen auf ihre praktische Anwendung durch Landwirthe und Techniker am Zweckmäßigsten auSgesührt werde, debatlirt. und unter JnauSsichtnahme Leipzig- auck für die Errichtung einer Maschmen-Prüfung-station einstimmig angenommen. Die von den landwirth. chasllichen Kreisvereinen im Herbst 1877 zu Döbeln abzuhaltende landwirtbschaftliche LandeSauSste,lluna wird der LandeSculturrath mit alle» Kräften unterstützen. Die gleichmäßige PreiSnotirung für Schlachtvieh. Getreide und Lustige landwirthschaftliche Producte soll in jeder Weise angestrebt werden. Ueber Maßregeln zur Vertilgung der Feld mäuse reserirte Gutsbesitzer Köck er t auS Klein- Miltitz. Die in einzelnen Theilen de- Leipziger kreise- häufig wiederkehreuden umfaHgrrichea Ver- »eerungen der Feldmäuse haben den Leipziger trei-verein zu einem Antrag an den LandeScultur- rath geführt, bei der StaatSregierung auf Erlaß eine- Gesetzes hinzuwirken, durch welche- «rforder. ichen Fall- der Vermehrung der Feldmäuse aus gemeinschaftliche Kosten der Grundstücksbesitzer der von der Calamität betroffenen Orte entgegen juwirken geboten werde. Der Referent hob namentlich hervor, daß nur die Bildung von Ver bänden einen wirklichen Erfolg zu erzielen im Stande sei. Nach längerer Debatte gelangte der Antrag zur Annahme,' wonach daß Ministerium de- Innern ersucht wird, eine Anweisung an die Verwaltungsbehörden zu erlassen, daß sie in Fällen, wo die Fclvmäuse als Landplage auftreten, bemüht sind, zweckentsprechende Verbände der Flurbesitzer zur gemeinschaftlichen Vertilgung der Feldmäuse inS Leben zu rufen und eine dem Ministerium im Entwürfe vvrzulegenle Belehrung über die zweck, mäßigsten Maßregeln zur Vertilgung der Feld mäuse zur Verbreitung zu bringen. Bezüglich der Eisenbahn-Tariffrage sprach der LandeSculturrath sein Bedauern darüber auS, daß daS Reich-eisenvahnamt dem Vernehmen nach die sächsische StaatSregierung hindere, da- vereinfachte Tarifsystem im Localverkehre Sachsen- einzuführen und rS wurde der Regierung gegen über da- Vertrauen erklärt, daß dieselbe sortg« sitzt die Beseitigung der Differential- und Special Tarife anftreben werde, zu welchem Behusi sie auch ferner mit allen Kräften bemüht sein möge, ein einheitliche- Tarifsystem nicht nur baldigst im sächsischen Localverkehr, sondern auch im Verkehr mit den Eisenbahnen Deutschland- berbeizusühren Zur Verbesserung deS Molkereiwesen soll da- Ministerium de- Innern geeignete Per sönlichkeiten zum Besuch der internationalen Molkereiausstellung m Hamburg veranlassen. Zum Vorsitzenden de- LandeSculturrathS wurde für daS nächste Jahr der Kammerherr von M e tz s ch - Reichenbach und zum stellvertretenden Vorsitzenden der Rittergutsbesitzer von Oehl schlägel-Oberlangenau wiedergewählt. Musikalischer Lericht. 4. Enteepe-Concert. DaS vierte Euterpe Concert brachte un- eine neue symphonische Dichtung Phaeton" von Saint-SasnS, Weber - Concertstück für Pianoforte (k'moll), ein- Arie von Mendel- sohn Unglücksil'ge? Er ist auf immer mir ent« stöhn), drei Elaviervorträge (Präludium von I Seiß, Lied ohne Worte von Mendelssohn Lest 7 Nr. 1 und die 32 Variationen über ein Thema in 6100II von Beethoven), drei Rider Guleika von Schubert, „Ich mutz hinauS" von kirchner und Vorsatz von Lassen) und — die -Symphonie von R. Schumann. Die der griechischen Mythologie angehörige Sage, auf welche Saint Sai-n- mit seiner fym chonischen Dichtung Bezug nimmt, ist kurz sol lende: Phac-ton, der Söhn deS Sonnengottes HelioS, wußte sich eines Tage- der Leitung des Sonnenwagen- zu bemächtigen. Aber seine ur. geübten Hände waren nicht nn Stande, die Rosse u bändigen. Sie gehen ihm durch. Der stam mende Wagen verliert seinen Cour-, kommt der Erde zu nahe und eS entsteht eine entsetzliche Ber Wirrung. Biele Gegenden verdorren für immer, lsybien wird zur Wüste, die Aethiopier werben zu Mohren, der Nil verbirgt feine Quellen. DaS ganze Weltall geräth in Gefahr. Da zerschmet- lert ZeuS den Phabton durch einen Blitzstrahl. Er fallt in den EridanuS, wo er von den Nymphen begraben wird. (Preller, griechische Mythologie.) Daß dieser Stoff der musikalischen Behandlung sonderlich günstig wäre, läßt sich nicht behaupten. Lr führt dem Componisten eine Reihe äußerlicher Momente zu, denen die Musik nur schwer folgen kann. Nun, wir wollen Herr« Saint-Saön- zu gestehen, daß er, wa- Orchestermalerei anbetrisft, da- Möglichste geleistet hat. Diel für da- Gemütl, ist freilich nicht dabei herauSgekommen. Außer einer kürzen Cantilene, die alS Gegensatz ;u dem, die Bewegung deSSonnenwaaenScharakterisireuden, bis zum Neberdruß abgehetzten ersten Motive figurirt, ist in dem ganzen Stück Nicht- zu finden, was einer Melodie ähnlich wäre. DaS dürfen wir dem Componisten im gegenwärtigen Falle nicht zum Vorwurf machen, üleibt aber immerhin zu bedauern. Denn Schumann hat wohl nicht nz Unrecht, wenn er gelegentlich einmal sagt: die Componisten sollten für- Erste immer daraus bedacht sein, neue nnd kräftige Melodien zu erfinden. ' Von der Ausführung de» Werke- läßt sich nur mit Anerkennung sprechen. Herr Capellmeister Treiber hatte sich desselben mit Liebe angenommen und daß Orchester folgte ihm sichtlich mit Lust; die beiderseitigen Bemühungen wurden denn auch mit bestem Erfolge gekrönt. Die Novität fanv eine recht beifällige Aufnahme. Ein Gleiche- haben wir erfreulicher Weise auch von der Svmphonie zu berichten, die mit Au-nahme de- vierten Satze-, der am Anfänge einige Unebenheiten zeigte, einen recht günstigen Verlaus nahm, und dem Orchester und seinem Dirigenten wohlverdienten Beifall eintrug. Einen besonderen Glanz erhielt da- vierte Euterpe-Eoucert durch die Mitwirkung beS Herrn Professor Isidor Seiß auS Köln. Herr Seiß ist ein Pianist von hervorstechenden Eigenschaften. Er besitzt sehr gefällige äußere Manieren, eine vorzügliche Technik, guten Geschmack, und ist dabei ein trefflicher Componist für sein Instrument, so daß unS seine ganze künstlerische Erscheinung un- bedingt Achtung abnöthigen muß. Luch bei
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